ScottR hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. Dezember 2024, 18:12
ich oute mich als recht ahnungslos. "geschichtsrevisionistisch" klingt negativ, dir scheint dieses buch nicht zu gefallen.
Das hat mit gefallen nichts zu tun. Das Buch ist ein ideologisches Machwerk, in dem der Autor nur das verwendet, was in sein Weltbild passt und alle anderen archäologischen, religionswissenschaftlichen und genetischen Befunde ignoriert, die seine Thesen widerlegen. Derartige Vorgehensweise hat nichts, aber auch gar nichts mit dem wissenschaftlichen Anspruch, den der Autor erhebt, zu tun. Das Gegenteil ist der Fall.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass er alle Primärquellen von Zeitzeugen ignoriert.
Tatsache ist und das berichtet auch Flavius Josephus, dass die Bevölkerung der Provinz Judäa nach dem Bar Kochbar-Aufstand vertrieben wurde. Die wenigen Widerstandkämpfer, die sich gegen römische Legionen verteidigten, begingen letztendlich auf der Bergfestung Masada Selbstmord, um nicht in die Hände der Römer zu fallen.
ScottR hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. Dezember 2024, 18:12ich persönlich finde es jedenfalls falsch, aus anhängern einer religion ein volk zu machen, ...
Was du findest, ist irrelevant! Tatsache ist, dass sich die Juden eben NICHT (nur) als Religionsgemeinschaft verstanden, sondern als Volk. Das die Religion als Mittel zur Selbstidentifikation als Volk UND zur Nationenbildung diente und das bereits vor 3000 Jahren mit der Gründung des Königreich Israel, welches nach relativ kurzer Zeit (ca. 7.Jh.bc) in zwei Königreiche zerbrach - nämlich Israel und Judäa mit der Hauptstadt Jerusalem.
ScottR hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. Dezember 2024, 18:12
obwohl auch manche christen und muslims sich als angehörige von 'gottes besonderem volk' verstehen. im religiösen kontext mögen diese leute eine volk sein, aber aus weltlicher sicht eher nicht.
Zu blöd aber auch, dass es bis zur Zeit Aufklärung im 18./19.Jh KEINE Trennung zwischen Religion und Staat gab. Die Säkularisierung begann erst NACH der französischen Revolution, mit der Verkündung der Menschen- und Bürgerrechte durch die französische Nationalversammlung.
Davon abgesehen haben sich die Juden spätestens während der 1. Diaspora (assyrisches Exil) als Volk verstanden und NICHT als Religionsgemeinschaft. Das Selbstvertändnis als Volk hatte das Primat vor der Religion!
ScottR hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. Dezember 2024, 18:12die nazis machten aus juden ein volk um sie auszugrenzen und letztlich zu töten. dahin kann sowas führen.
Nein, die Nazis haben NICHT aus Juden ein Volk gemacht. Die Juden selbst verstanden sich als Volk im Exil. ==> 2. Diaspora!
Ich habe nicht ohne Grund geschrieben, du mögest zur Einführung "Keine Posaunen vor Jericho" von Israel Finkelstein/Neil A. Silberman lesen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen