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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 09:44
von jellobiafra
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:33)
Mit den "schwachsinnigen Nazivergleichen" hat nicht die türkische, sondern die deutsche Seite angefangen. Der gleichen schwachsinnigen Geistesverfassung ist zu verdanken, dass dieselben Politiker Erdogan-Anhänger ohne jedwede Differenzierung mit Pegida-Anhängern gleichgesetzt haben. Diese "Taktik" scheint allerdings komplett aufgegangen zu sein (da kein Kritik diesbezüglich weit und breit).
Mit den schwachsinnigen Nazivergleichen auf Regierungsebene hat die Türkei angefangen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 09:47
von Teeernte
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:25)
Ich denke, das beruht mittlweile auf Gegenseitigkeit. Dass die AKP jetzt auf Wählerstimmenfang geht und ein berechtigtes Interesse an Auslandstürken hat, kann man ihr nicht verübeln. Aber dass ein Land wie Niederlande, in dem Typen wie Wilders sich austoben dürfen, sich dermaßen daneben verhält, indem es hochrangige türkische Politiker quasi zu persona non grata erklärt, ist schon ein starkes Ding. Das kann man keinem normaldenkenden Menschen mehr vermitteln. Die letzten Seiten in diesem Strang zeigen mir allerdings (wider einmal), dass die Normaldenkenden hier eh rar gesät sind.
Eine Um- und Neuorientierung ist ja im Ansatz bereits gegeben (gen Russland). Mit solchen Aktionen wie die in Niederlanden kann man die Türkei nur noch weiter weg von westlichen Europa treiben.
Extra Wurst ist alle.......hinten anstellen.
Wer will was von wem ? Bestimmt finanziert die Türkei >> EUROPA und kann deshalb Forderungen aufstellen ?
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:06
von Dieter Winter
Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:47)
Extra Wurst ist alle.......hinten anstellen.
Wer will was von wem ? Bestimmt finanziert die Türkei >> EUROPA und kann deshalb Forderungen aufstellen ?
Weniger. Aber sie hält der EU - und hier ganz speziell Merkel - Millionen von Flüchtlingen von der Backe.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:13
von H2O
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:25)
Ich denke, das beruht mittlweile auf Gegenseitigkeit. Dass die AKP jetzt auf Wählerstimmenfang geht und ein berechtigtes Interesse an Auslandstürken hat, kann man ihr nicht verübeln. Aber dass ein Land wie Niederlande, in dem Typen wie Wilders sich austoben dürfen, sich dermaßen daneben verhält, indem es hochrangige türkische Politiker quasi zu persona non grata erklärt, ist schon ein starkes Ding. Das kann man keinem normaldenkenden Menschen mehr vermitteln. Die letzten Seiten in diesem Strang zeigen mir allerdings (wider einmal), dass die Normaldenkenden hier eh rar gesät sind.
Eine Um- und Neuorientierung ist ja im Ansatz bereits gegeben (gen Russland). Mit solchen Aktionen wie die in Niederlanden kann man die Türkei nur noch weiter weg von westlichen Europa treiben.
Die herrschenden Politiker der Türkei haben jegliches Gespür für das Mögliche verloren. In den Niederlanden einen politischen Werbefeldzug für eine stark islamisch geprägte Partei durchführen zu wollen... und das angesichts der Zustimmung, die der eingefleischte Islamgegner Geert Wilders im Wahlkampf schon genießt, das ist fast schon ein Angriff auf die übrigen demokratischen Parteien der Niederlande. Die Abwehr einer solchen Vereinnahmung könnte den demokratischen Parteien in letzter Minute unentschiedene Wähler zuführen. Insofern hat die türkische Gedankenlosigkeit der niederländischen Regierung eine nützliche Vorlage im Wahlkampf der Niederlande geliefert. Dafür könnten die demokratischen Parteien der Niederlande der Türkei danken!
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:17
von Teeernte
Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:06)
Weniger. Aber sie hält der EU - und hier ganz speziell Merkel - Millionen von Flüchtlingen von der Backe.
GEGEN GELD - was man schon hat....und kassiert.
Nebeneffekt - Flüchtlinge >> billige Arbeiter/Soldaten für das Großreich ! Mit einer "Syrischen" Armee aus Flüchtlingen ist die Türkei innerhalb kürzester Frist
die NUMMER 1 - DER
Verhandlungspartner für Syrienfragen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:23
von Adam Smith
Erdogan hat einem Land vor dem Abflug mit Konsequenzen gedroht, sollte es nicht zu einer laut türkischen Gesetzen verbotenen Veranstaltung kommen. So etwas ist eine Erpressung. Es wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen sich erpressen zu lassen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:25
von H2O
Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:06)
Weniger. Aber sie hält der EU - und hier ganz speziell Merkel - Millionen von Flüchtlingen von der Backe.
Das ist jetzt zu spät; mit Sicherheit aber wird die EU nicht gezwungen, sehr harte Abwehrmaßnahmen gegen den unkontrollierten Zustrom aus dem Nahen und Mittleren Osten auf zu fahren. So kann man sich weiter als freundliche Gemeinschaft darstellen; im Ernstfall würde die EU diese Maske fallen lassen (müssen). Der Wähler würde sämtliche Regierungen weg fegen, die noch einmal so einfältig Millionen Menschen die Grenzen öffneten.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:25
von Teeernte
Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:23)
Erdogan hat einem Land vor dem Abflug mit Konsequenzen gedroht, sollte es nicht zu einer laut türkischen Gesetzen verbotenen Veranstaltung kommen. So etwas ist eine Erpressung. Es wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen sich erpressen zu lassen.
Ein guuuuter Grund zum Bruch mit der EU. Die Türkei benötigt die Eu nun nicht mehr.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:28
von schelm
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 08:47)
Die Flüchtlinge werden zunächst einmal im wesentlichen davor bewahrt, abgeschlachtet zu werden. Die EU hat im Vergleich mit der Türkei schon auf dieser primären Ebene versagt bzw. sie macht da keinen vorteilhaften Eindruck. Und wenn es nach AfD ginge - und um diese Partei geht es jetzt gerade -, sähe es sogar noch schlimmer aus.
Diese "heiße Luft" hat offensichtlich mehr Substanz als die der deutschen Seite, insbesondere wenn man die AfD-Position mit berücksichtigt.
Erläutern Sie doch bitte mal diese Substanz ! Wenn Erdogan die Grenzen dicht macht, dann liegt das nicht nur im Interesse der EU, sondern auch der Türkei, denn wenn Europa sich abschottet, blieben die Flüchtlinge bei ungesicherter türkischer Grenze bei der Türkei. Und wenn Erdogan D und die Niederlande als Nazis und Faschisten diffamiert, weil er entgegen türkischen Rechts meint Wahlkampf in diesen Ländern machen zu müssen und die ihm dabei keinen roten Teppich ausrollen, wo ist da Substanz ?
Für mich sind das Allüren eines Dreijährigen, der wütend mit dem Fuß aufstampft, weil man ihm seine Förmchen im Sandkasten streitig macht. Nur ist Erdogan älter als 3 Jahre und offenbar mental ungeeignet mit Macht umzugehen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:29
von Adam Smith
Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:25)
Ein guuuuter Grund zum Bruch mit der EU. Die Türkei benötigt die Eu nun nicht mehr.
Erdogan sollte seinen Drohungen Taten folgen lassen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:29
von Boraiel
Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:25)
Ein guuuuter Grund zum Bruch mit der EU. Die Türkei benötigt die Eu nun nicht mehr.
Naja, die Türken haben aber schon gerne zahlungskräftige Touristen im Land und irgendwohin wollen sie ihre Produkte auch verkaufen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:36
von Teeernte
Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:29)
Erdogan sollte seinen Drohungen Taten folgen lassen.
Das kommt in einem Jahr.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:37
von Adam Smith
Und warum jetzt noch nicht?
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:37
von ThorsHamar
JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 06:56)
Wir können das durchspielen, als worst case scenario.
NL untersagt der AKP nach türkischem Recht illegale Wahlkampfveranstaltungen auf niederländischem Boden.
Was könnte daraus resultieren?
Erdogan erklärt NL Bürger zu unerwünschten Personen, entzieht der KLM die Verkehrsrechte, sanktioniert den Handel mit den Niederlanden. Fällt Dir noch etwas ein, was sich begrenzt und mit wenig Aussicht auf Erfolg seitens der AKP Regierung bis zum 16. April etablieren und umsetzen liesse?
Angesichts des kläglichen Häufchens an pro Erdogan Demonstranten, erwartet wohl keiner von uns eine spontane Übernahme der Macht durch Erdogans “Soldaten“.
Ich sprach damals von Eskalationspotential und hatte damit Recht, wie man sehen kann.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:44
von Teeernte
Man muss erst einmal ordentlich RÜSTEN. Eine Armee Syrer (Kanonenfutter) aufstellen. Eigene Soldaten verlieren - ist schlecht.
Russische billige Waffen ..... gesicherter Ölnachschub >> aufgebrezelt mit US Technik und Natoaufklärung .....damit sollte man bis kurz vor Israel kommen....
Das dauert doch etwas. ....und man muss den Sultan des Grossreiches ja noch
VORHER "erklären".
Vorab darf sich jeder "friedlich" dem Grossreich anschliessen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:45
von H2O
Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:23)
Erdogan hat einem Land vor dem Abflug mit Konsequenzen gedroht, sollte es nicht zu einer laut türkischen Gesetzen verbotenen Veranstaltung kommen. So etwas ist eine Erpressung. Es wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen sich erpressen zu lassen.
Die niederländischen Wahlkämpfer haben diese Steilvorlage für entschlossenes Handeln gegen "Islamismus" dankbar aufgegriffen. Geert Wilders hätte ein türkischer Wahlkampf auf dem Boden der Niederlande neuen Zulauf verschafft, nachdem er schon auf dem absteigenden Ast saß.
Wir Deutschen können uns deutlich mehr Gelassenheit leisten, weil wir ja auch viele deutsche Mitbürger mit türkischer Herkunft haben, die erfolgreich auf ihrem Weg in Wirtschaft und Politik voran gekommen sind... und nicht nur formal Deutsche geworden sind. Die werden ihren türkisch gesonnenen Mitbürgern schon erklären, was in der Türkei derzeit daneben gelingt.
Auf längere Sicht darf nicht sein, daß auf deutschem Boden eine ausländische Macht über treue Anhänger verfügt, die gegen die Interessen der übrigen Bevölkerung ein Eigenleben führen. Die Kanzlerin hat ja schon zart angedeutet, daß sie auch die Kanzlerin der in Deutschland lebenden Türken ist. Das kann man allerdings auch fordernder ausdrücken.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 10:51
von Teeernte
H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:45)
Die niederländischen Wahlkämpfer haben diese Steilvorlage für entschlossenes Handeln gegen "Islamismus" dankbar aufgegriffen. Geert Wilders hätte ein türkischer Wahlkampf auf dem Boden der Niederlande neuen Zulauf verschafft, nachdem er schon auf dem absteigenden Ast saß.
Wir Deutschen können uns deutlich mehr Gelassenheit leisten, weil wir ja auch viele deutsche Mitbürger mit türkischer Herkunft haben, die erfolgreich auf ihrem Weg in Wirtschaft und Politik voran gekommen sind... und nicht nur formal Deutsche geworden sind. Die werden ihren türkisch gesonnenen Mitbürgern schon erklären, was in der Türkei derzeit daneben gelingt.
Auf längere Sicht darf nicht sein, daß auf deutschem Boden eine ausländische Macht über treue Anhänger verfügt, die gegen die Interessen der übrigen Bevölkerung ein Eigenleben führen. Die Kanzlerin hat ja schon zart angedeutet, daß sie auch die Kanzlerin der in Deutschland lebenden Türken ist. Das kann man allerdings auch fordernder ausdrücken.
Mal sehen - was der Doppelpassinhaber macht -
wenn er von der Türkei "gezogen" wird. (Klar dass man die Familie dann lieber in einem nicht umkämpften Staat lassen wird - noch dazu EU...>>"fremdfinanziert"...)
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:03
von Katenberg
Ich bezweifle den Mut der deutschen Regentschaft, ein solches Verbot auszusprechen, geschweige denn durchzusetzen. Die roten Linien für Erdogan sind rote Teppiche.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:04
von jellobiafra
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 38375.html
Angesichts des Streits um Auftrittsverbote für türkische Politiker in Deutschland hat der CSU-Politiker Florian Hahn einen Abzug der Bundeswehr vom türkischen Stützpunkt Incirlik gefordert. In der derzeitigen "aufgeheizten Atmosphäre" scheine es zunehmend unsicher, ob die türkische Regierung den Schutz der deutschen Soldaten in Incirlik "umfassend gewähren kann und will", sagte der außen- und sicherheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe der "Bild am Sonntag".
Eine berechtige Befürchtung.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:12
von Jekyll
H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:13)
Die herrschenden Politiker der Türkei haben jegliches Gespür für das Mögliche verloren. In den Niederlanden einen politischen Werbefeldzug für eine stark islamisch geprägte Partei durchführen zu wollen... und das angesichts der Zustimmung, die der eingefleischte Islamgegner Geert Wilders im Wahlkampf schon genießt, das ist fast schon ein Angriff auf die übrigen demokratischen Parteien der Niederlande. Die Abwehr einer solchen Vereinnahmung könnte den demokratischen Parteien in letzter Minute unentschiedene Wähler zuführen. Insofern hat die türkische Gedankenlosigkeit der niederländischen Regierung eine nützliche Vorlage im Wahlkampf der Niederlande geliefert. Dafür könnten die demokratischen Parteien der Niederlande der Türkei danken!
Jetzt haben Sie aber unterm Tisch fallen lassen, dass die Türkei nicht verantwortlich ist für die jahrelange verfehlte Politik in Niederlanden, die ein Wilders erst überhaupt möglich gemacht hat, und ebenso für das Wahlverhalten der niederländischen Bürger. Einfach mal die guten Manieren fallen zu lassen und hochrangige Vertreter eines anderen Landes mal so zu non grata zu erklären ist ein Unding. Das ist ein Armutszeugnis für das Demokratieverständnis und die Rechtsstaatlichkeit der Niederlande (in viel stärkerem Maße als hier in Deutschland). Mal abgesehen davon, dass das Verhalten der niederländischen Seite auch auf der türkischen Seite die unentschlossenen Wähler dazu veranlassen dürfte, sich doch noch für Erdogan und seine Politik zu entscheiden. Insofern dito, was die Gedankenlosigkeit der niederländischen (und deutschen) Seite angeht.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:29
von Jekyll
jellobiafra hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:44)
Mit den schwachsinnigen Nazivergleichen auf Regierungsebene hat die Türkei angefangen.
Womit du schon beim Relativieren bist. Nicht Regierungsebene, aber Parlamentarier wie Trittin. Im Hinblick auf die aggressive Provokation und der Verwerflichkeit so eines Vergleichs (der ja indirekt auch eine Verharmlosung der Nazi-Verbrechen in sich birgt) ist es nicht mehr von Belang, auf welcher Ebene genau der Vergleich stattgefunden hat. Interessant hier auch, dass hinsichtlich des deutschen NS-Vergleichs (inkl. Relativierung) die Kritik an derselben sich sehr in Grenzen gehalten hat (gab es überhaupt welche?).
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:38
von Jekyll
schelm hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:28)
Erläutern Sie doch bitte mal diese Substanz ! Wenn Erdogan die Grenzen dicht macht, dann liegt das nicht nur im Interesse der EU, sondern auch der Türkei, denn wenn Europa sich abschottet, blieben die Flüchtlinge bei ungesicherter türkischer Grenze bei der Türkei. Und wenn Erdogan D und die Niederlande als Nazis und Faschisten diffamiert, weil er entgegen türkischen Rechts meint Wahlkampf in diesen Ländern machen zu müssen und die ihm dabei keinen roten Teppich ausrollen, wo ist da Substanz ?
Für mich sind das Allüren eines Dreijährigen, der wütend mit dem Fuß aufstampft, weil man ihm seine Förmchen im Sandkasten streitig macht. Nur ist Erdogan älter als 3 Jahre und offenbar mental ungeeignet mit Macht umzugehen.
Im Moment machen Sie auch keinen besonders reifen Eindruck, wenn Sie hier Ausführungen, die sich auf ein temporäres Unterthema bezogen, mit dem eigentlichen Kernthema des Stranges verquicken, was sachlogisch wirklich sehr ungünstig ist, Herr schelm. Abgesehen davon haben Sie übersehen, dass das türkische Recht keine Geltung in Niederlanden oder Deutschland hat. Insofern macht es keinen Sinn bzw. ist schon wieder sachlogisch sehr ungünstig, sich hier auf die Gesetze eben jenes Landes zu berufen, dessen Gesetze bzw. Politik man...in Frage stellt und sogar in Teilen ablehnt. (Da ist es wieder...ein Paradoxon!)
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:44
von H2O
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 11:12)
Jetzt haben Sie aber unterm Tisch fallen lassen, dass die Türkei nicht verantwortlich ist für die jahrelange verfehlte Politik in Niederlanden, die ein Wilders erst überhaupt möglich gemacht hat, und ebenso für das Wahlverhalten der niederländischen Bürger. Einfach mal die guten Manieren fallen zu lassen und hochrangige Vertreter eines anderen Landes mal so zu non grata zu erklären ist ein Unding. Das ist ein Armutszeugnis für das Demokratieverständnis und die Rechtsstaatlichkeit der Niederlande (in viel stärkerem Maße als hier in Deutschland). Mal abgesehen davon, dass das Verhalten der niederländischen Seite auch auf der türkischen Seite die unentschlossenen Wähler dazu veranlassen dürfte, sich doch noch für Erdogan und seine Politik zu entscheiden. Insofern dito, was die Gedankenlosigkeit der niederländischen (und deutschen) Seite angeht.
Hier geht es überhaupt nicht um "Schuldfragen", sondern um das Gespür für das Mögliche. Je weiter sich die türkische Regierung in Beschimpfungen und Beleidigungen verstrickt, desto schwieriger wird es für die Türkei, wenn man am Ende doch wieder miteinander reden muß. Das hat unser frisch gebackener Außenminister hoffentlich seinem türkischen Kollegen mit der gebotenen Höflichkeit und Klarheit vermittelt. Immerhin legt unser Land aus geschichtlichen Gründen und nichtb zuletzt wegen unserer ehemals türkischen Mitbürger Wert auf ein gutes Miteinander. Mit diesem Pfund sollte die türkische Führung wuchern und besser nicht darauf herumtrampeln. Solche Mätzchen enden meist tragisch für die Menschen, die auf dieses gute Miteinander angewiesen sind.
Den Niederländern dürfte Gegenwart und Zukunft der Türkei gleichgültig sein. Die kommen auch ganz ohne Botschafter in der Türkei über die Runden. Niederländer können jederzeit bei französischen, deutschen oder dänischen Botschaften vorsprechen. Die EU hätte schon längst diese vorsintflutlichen Vertretungsrituale beenden sollen. Was nicht ist, das kann ja noch kommen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:45
von Adam Smith
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 11:38)
Im Moment machen Sie auch keinen besonders reifen Eindruck, wenn Sie hier Ausführungen, die sich auf ein temporäres Unterthema bezogen, mit dem eigentlichen Kernthema des Stranges verquicken, was sachlogisch wirklich sehr ungünstig ist, Herr schelm. Abgesehen davon haben Sie übersehen, dass das türkische Recht keine Geltung in Niederlanden oder Deutschland hat. Insofern macht es keinen Sinn bzw. ist schon wieder sachlogisch sehr ungünstig, sich hier auf die Gesetze eben jenes Landes zu berufen, dessen Gesetze bzw. Politik man...in Frage stellt und sogar in Teilen ablehnt. (Da ist es wieder...ein Paradoxon!)
Das türkische Gesetz bezieht sich auf Auftritte im Ausland. Es ist also nicht unlogisch, dass so etwas hier verboten ist. Die Türkei wird übrigens auch kritisiert, weil sie sich nicht an Recht und Gesetz hält.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:54
von Nomen Nescio
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:25)
Aber dass ein Land wie Niederlande ... sich dermaßen daneben verhält, indem es hochrangige türkische Politiker quasi zu persona non grata erklärt, ist schon ein starkes Ding.
aha. ihr hättet also drohungen demütig akzeptiert? »laß unser minister reden/werben oder wir nehmen maßnahmen«.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 11:59
von Jekyll
H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 11:44)
Hier geht es überhaupt nicht um "Schuldfragen", sondern um das Gespür für das Mögliche.
Nun, da Sie der türkischen Seite "Gedankenlosigkeit" vorgeworfen haben - und dann auch noch einseitig -, ist es letztlich dasselbe in Grün, nämlich eine Schuldfrage. Wie die jüngsten Entwicklungen in Niederlanden zeigen (und davor auch die Vorkommnisse in Deutschland, wenn auch in weitaus geringerem Maße), scheint das Gespür für das Mögliche und Unmögliche vor allem auf der nichtürkischen Seite völlig abhanden gekommen zu sein.
Je weiter sich die türkische Regierung in Beschimpfungen und Beleidigungen verstrickt, desto schwieriger wird es für die Türkei, wenn man am Ende doch wieder miteinander reden muß.
Tja, erzählen Sie das mal den Niederländern jetzt. Inwiefern haben die jetzt Ihrer Meinung nach ein "Gespür für das Mögliche" gezeigt, indem sie hochrangige Minister außer Landes verwiesen und die türkische Seite dermaßen brüskiert haben? Ursachenanalysen sind ja gut, nur müssen sie halt auch objektiv und unparteiisch sein. Sonst wird man ganz schnell Teil des Problems, anstatt zur dessen Lösung beizutragen. Danke fürs Zuhören.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:08
von yogi61
Wahlkampf hin oder her. Die Entscheidung der Niederlande setzt die Regierung und vor allen Dingen Frau Merkel gehörig unter Druck. 83 Prozent der Deutschen haben kein Verständnis für die Auftritte in Deutschland und Frau Merkel steckt in einem echten Dilemma ihre zögerliche Haltung gegenüber der Türkei zu erklären. Der seltsame Flüchtlingsdeal hinterlässt eben seine Spuren und ihre Haltung im Fall Bömmermann und ihr Ausflug in die Kunstkritik waren da ebenfalls nicht hilfreich,auch wenn sie den Fehler nachher eingestanden hat.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:11
von Jekyll
yogi61 hat geschrieben:(12 Mar 2017, 12:08)
Wahlkampf hin oder her. Die Entscheidung der Niederlande setzt die Regierung und vor allen Dingen Frau Merkel gehörig unter Druck.
83 Prozent der Deutschen haben kein Verständnis für die Auftritte in Deutschland und Frau Merkel steckt in einem echten Dilemma ihre zögerliche Haltung gegenüber der Türkei zu erklären. Der seltsame Flüchtlingsdeal hinterlässt eben seine Spuren und ihre Haltung im Fall Bömmermann und ihr Ausflug in die Kunstkritik waren da ebenfalls nicht hilfreich,auch wenn sie den Fehler nachher eingestanden hat.
Auch im Falle Sarrazin gab es recht hohe Werte. Tja, wenn wir nur eine Direktdemokratie hätten in diesem Land...mein lieber Scholli.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:20
von yogi61
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 12:11)
Auch im Falle Sarrazin gab es recht hohe Werte. Tja, wenn wir nur eine Direktdemokratie hätten in diesem Land...mein lieber Scholli.
Der Fall Sarazin ist irrelevant,weil in diesem Jahr Bundestagswahlen sind und Frau Merkel erheblich taumelt.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:24
von Cat with a whip
Ach neeeee, einer aus der Partei die seit Jahrzehnten skupellos mit den türkischen Regierungen paktierte und das türkische Militär aufrüstete, egal welche Sauereien die Türkei im kurdischen Osten verantaltete.
Und als das die LInke und Grüne schon vor vielen Monaten aus Gründen der Menschenrechtslage und der Kriegsgefahr forderte hats niemanden aus der CSU interessiert.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:28
von yogi61
Cat with a whip hat geschrieben:(12 Mar 2017, 12:24)
Ach neeeee, einer aus der Partei die seit Jahrzehnten skupellos mit den türkischen Regierungen paktierte und das türkische Militär aufrüstete, egal welche Sauereien die Türkei im kurdischen Osten verantaltete.
Die CSU ist nun einmal populistisch und die letzten Umfragen in der Bevölkerung werden da aufgesogen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:38
von DarkLightbringer
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:02)
Herzlichen Glückwunsch für den Aluhut-Beitrag des Monats!
Glaubst du denn wirklich, dass Erdogan schlicht "verrückt" (Rutte) sei oder die maximale Provokation lediglich Getöse wäre, um die Gemeinde zu beeindrucken ?
Im 1. Weltkrieg stellte sich der despotische Sultan gegen die westliche Entente, Mehmed V. verkündete im November 1914:
Geht immer mit fester Entschlossenheit in diesen Krieg, den wir gegen die Feinde unseres Glaubens und unsres teuren Vaterlandes führen. Wie Löwen greift den Feind an! Das Leben und das Bestehen von 300 Millionen Muslimen, die Ich zum heiligen Kriege aufgerufen habe, und jenes unsres eigenen Landes, hängen von Euerm Siege ab.
http://www.deutschlandfunk.de/der-weg-i ... _id=273008
Der "Zar" in Russland und der "Rote Kaiser" in China könnten dieses mal als natürlich Verbündete angesehen werden, um ein post-osmanisches Reich unter der Despotie Erdogans zu errichten. Die liberalen Demokratien der Westlichen Welt passen dazu nicht ganz.
Insofern könnte das Getöse um das Ermächtigungsgesetz und die Unterdrückung türkischer Bürger das Vorspiel sein, um im nächsten Schritt den Atlantischen Schild und die alliierten Bundesgenossen zu verraten.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 12:47
von schelm
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 11:38)
Im Moment machen Sie auch keinen besonders reifen Eindruck, wenn Sie hier Ausführungen, die sich auf ein temporäres Unterthema bezogen, mit dem eigentlichen Kernthema des Stranges verquicken, was sachlogisch wirklich sehr ungünstig ist, Herr schelm.
Abgesehen davon haben Sie übersehen, dass das türkische Recht keine Geltung in Niederlanden oder Deutschland hat. Insofern macht es keinen Sinn bzw. ist schon wieder sachlogisch sehr ungünstig, sich hier auf die Gesetze eben jenes Landes zu berufen, dessen Gesetze bzw. Politik man...in Frage stellt und sogar in Teilen ablehnt. (Da ist es wieder...ein Paradoxon!)
Ich hab so was komisches schon von Liegestuhl gelesen, hielt es letztlich für einen Scherz, Sie scherzen aber nicht, oder ? Wenn die Türkei selber Wahlkampf im Ausland untersagt, gilt das nur in der Türkei, obwohl Wahlkampf durch türkische Wahlkämpfe im Ausland gemeint ist ?
Sehen Sie es bitte so : Man hilft also der Türkei ihr eignes Recht einzuhalten. Dank erwarten wir nicht.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 13:47
von H2O
Teeernte hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:51)
Mal sehen - was der Doppelpassinhaber macht -
wenn er von der Türkei "gezogen" wird. (Klar dass man die Familie dann lieber in einem nicht umkämpften Staat lassen wird - noch dazu EU...>>"fremdfinanziert"...)
Je nach Zugehörigkeitsgefühl wird er begeistert zu den roten Fahnen eilen oder sich urplötzlich auf seine Verpflichtungen gegenüber der deutschen Gesellschaft besinnen.

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:02
von Cat with a whip
Danke nach Amsterdam. Die habens es endlich fetig gebracht den antiwestlichen Islamistischen Großmannstürken das Maul zu stopfen. Bald wird nix mehr übrig bleiben mit dem sie noch verbal eskalieren können. Dann fällt der große Windsack in sich zuammen. Leider schafft das eine Merkel nicht, die lässt da lieber Deutsche in türkischen Knästen verrotten oder stellt sich verteidigend auf die Seite von Despoten wenn es um die Meinungsfreiheit geht wie man es im Falle Böhmermanns sah.
Aber gut, jedes Volk hat die Regierung die es verdient. Die Deutschen Konservativen sind Arschkriecher und haben mehrheutlich bis heute nicht gelernt im Zweifelsfall entschieden für Demokratie und Freiheit einzustehen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:05
von yogi61
Cat with a whip hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:02)
Danke nach Amsterdam. Die habens es endlich fetig gebracht den antiwestlichen Islamistischen Großmannstürken das Maul zu stopfen. Bald wird nix mehr übrig bleiben mit dem sie noch verbal eskalieren können. Dann fällt der große Windsack in sich zuammen. Leider schafft das eine Merkel nicht, die lässt da lieber Deutsche in türkischen Knästen verrotten oder stellt sich verteidigend auf die Seite von Despoten wenn es um die Meinungsfreiheit geht wie man es im Falle Böhmermanns sah.
Aber gut, jedes Volk hat die Regierung die es verdient. Die Deutschen Konservativen sind Arschkriecher und haben mehrheutlich bis heute nicht gelernt im Zweifelsfall entschieden für Demokratie und Freiheit einzustehen.
Man kann es nicht trefflicher auf den Punkt bringen.

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:19
von DarkLightbringer
Der Chef der Nein-Partei meint, Erdogan sei der "perfekte Sturm" gelungen (etwa: die Aufmunitionierung der Propaganda), um die Nationalisten zu mobilisieren und jene zwei bis drei Prozente zu gewinnen, auf die es beim Referendum letztlich ankomme.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 38396.html
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:38
von Jekyll
schelm hat geschrieben:(12 Mar 2017, 12:47)
Ich hab so was komisches schon von Liegestuhl gelesen, hielt es letztlich für einen Scherz, Sie scherzen aber nicht, oder ?
Wenn die Türkei selber Wahlkampf im Ausland untersagt, gilt das nur in der Türkei, obwohl Wahlkampf durch türkische Wahlkämpfe im Ausland gemeint ist ?

Ja, so kompliziert kann die Welt manchmal sein (gelten konsularische Vertretungen überhaupt als "Ausland"?).
Sehnsucht Sie es bitte so : Man hilft also der Türkei ihr eines Recht einzuhalten. Dank erwarten wir nicht.
Jaaa...ich sehnsuche das evlt. auch so, aber mir würde es schon reichen, wenn Deutscheland oder Netherland sich mehr Mühe geben würden, ihre eigenen Gesetze und Werte zu realisieren anstatt weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. So wird das nichts mit friedlichem Miteinander.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:40
von Jekyll
Eben. Erdogan hat gepfiffen und die Genies in Deutschland und Netherland kamen sofort angedackelt und haben getanzt. Besser konnte es nicht kommen (für ihn).
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:44
von DarkLightbringer
Ein "Kulturkampf" im Stile von AKP und AfD ist zu vermeiden, ein Demokratie-Pakt jedoch nicht.
Im Moment stellt sich mir die Frage, ob man sich nicht mit Den Haag solidarisch erklären und gleichzeitig an die türkischen Gemeinden appellieren sollte, für die Freiheit einzutreten.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:47
von DarkLightbringer
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:40)
Eben. Erdogan hat gepfiffen und die Genies in Deutschland und Netherland kamen sofort angedackelt und haben getanzt. Besser konnte es nicht kommen (für ihn).
Nun ja, aber Mark Rutte hat selbst einen angespannten Wahlkampf zu führen, da stehen die zwei, drei Prozent in der Türkei nicht im Vordergrund.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:55
von Jekyll
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:44)
Ein "Kulturkampf" im Stile von AKP und AfD ist zu vermeiden, ein Demokratie-Pakt jedoch nicht.
Wo siehst du bei AKP ein Kulturkampf aufkommen? Hier geht es um rein politische Auseinandersetzungen, während bei der AfD auch schon mal über die Hautfarbe von Bürgern sinniert werden kann. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten.
Im Moment stellt sich mir die Frage, ob man sich nicht mit Den Haag solidarisch erklären und gleichzeitig an die türkischen Gemeinden appellieren sollte, für die Freiheit einzutreten.
Das würde euch passen, dass ihr sowas durchzieht, allerdings würden eure Umgangsformen, die ihr gegenüber türkischen Volksvertretern an den Tag gelegt habt, nicht gerade zu eurer Glaubwürdigkeit beitragen.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 14:58
von Keoma
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:38)
Ja, so kompliziert kann die Welt manchmal sein (gelten konsularische Vertretungen überhaupt als "Ausland"?).
Jaaa...ich sehnsuche das evlt. auch so, aber mir würde es schon reichen, wenn Deutscheland oder Netherland sich mehr Mühe geben würden, ihre eigenen Gesetze und Werte zu realisieren anstatt weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. So wird das nichts mit friedlichem Miteinander.
Wenn man Antidemokraten die Showbühne wegzieht, ist das meines Erachtens auch ein Realisieren unserer Werte.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 15:00
von DarkLightbringer
Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:55)
Wo siehst du bei AKP ein Kulturkampf aufkommen? Hier geht es um rein politische Auseinandersetzungen, während bei der AfD auch schon mal über die Hautfarbe von Bürgern sinniert werden kann. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten.
(...)
Seh ich anders, die AfD ist "unsere" AKP und für beide Parteien ist die islamische Kultur ein zentraler Punkt, ebenso wie die skeptische Betrachtung freier Presse und des Pluralismus überhaupt.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 15:16
von DarkLightbringer
Die regierungsnahe türkische Zeitung "Yeni Akit" rief indirekt zum Bürgerkrieg auf. Sie schrieb: "Die Niederlande haben 48.000 Soldaten. In den Niederlanden leben 400.000 Türken."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 38396.html
Das wäre ein berechtigter Anlass, um aus Sicherheitsgründen AKP-Versammlungen zu unterbinden, auch vor Botschaftsgebäuden.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 15:20
von immernoch_ratlos
ins ursprünglich beabsichtigte Thema verschoben.....
Eine weitere sinnlose Diskussion.
Die Türkische Rosinenpickerei was den nun Recht sei und warum von Fall zu Fall mal dieser oder jener Teil einer demokratischen Grundeinstellung "ausgesetzt" werden darf - oder gleich das Völkerrecht - das Bestehen darauf als Unsinn (eben in Phönix) bezeichnet wird, lässt mich von Tag zu Tag mehr in eher "nationalen Kategorien" denken.
Meine Überzeugung, das es wegen der nun klar zu Tage tretenden Loyalitätskonflikte von mehrfach Staatsangehörigkeiten, diese nicht mehr akzeptabel ist / sind, wächst. Über das Vehikel "unsere Türken" kann ganz offensichtlich in die nationale Souveränität eines jeden Landes, das in seiner Bevölkerung auch nur eine sehr kleine Minderheit duldet, nach Belieben eingegriffen werden.
Die Idee "unser russisches Mädchen" wird nun ganz offensichtlich von der staatlich türkischen Regierung nicht nur übernommen, sondern geradezu maßlos ausgeweitet. Wer "Türke" ist und wie der zu denken hat, wird von außen in die Bundesrepublik Deutschland hineingetragen. Das Nachbarland die Niederlande, mitten in seinem nationalen Wahlkampf befindlich, muss durch sehr drastische Maßnahmen sich des fremden Einflusses erwehren.
Ohne auch nur im geringsten die jeweiligen nationalen Rechte zu beachten, versuchen hochrangige türkische Regierungsmitglieder in den beiden Ländern ihren eigene "Wahlkampf" - der eigentlich lediglich die letzten demokratischen Hürden hin zur Volldiktatur beseitigen soll - mit allen Mitteln, auch sehr despotischer Natur - hineinzutragen. Das dabei alle Türken in ein recht dubioses Licht gerückt werden - früher sprach man gern in solchen Fällen von einer "fünften Kolonne" - scheint nicht nur unwesentlich, sondern ist nach allem was da gerade passiert, offenbar voll beabsichtigt. Die Spaltung dieser insich gespaltene Minderheit für recht niederträchtige Ziele, wird unübersehbar.
"Gute" Vorarbeit wurde praktisch von Anfang an durch die staatlich kontrollierte "Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V." über das Vehikel Religion "geleistet". Zwar vertritt diese Organisation nur eine Minderheit unter den Muslimen in D, kann aber sehr erfolgreich die "Türkische Gemeinde" im Sinn von Ankara beeinflussen und wie man inzwischen weiß, auch kontrollieren. So trägt der türkische Staat die eigene nahezu Bürgerkriegssituation auch nach Deutschland.
Der größte Witz dabei, man beansprucht für all das demokratische Rechte - obwohl der zweite "Witz", diese in der aktuellen Türkei in jeder Beziehung nicht nur buchstäblich mit Füssen getreten wird. Dies Haltung ist per se eben nur in einer echten Demokratie wie in Deutschland möglich. Mit einer geradezu grenzdebilen "Toleranz", lässt man sich in die "faschistische Ecke" befördern.
Der neue Sultan darf nahezu unwidersprochen "den Spieß umdrehen" und seine in Vollendung begriffene Machtübernahme auch hier in Deutschland durchsetzen.
Einige fordern permanent, man solle "missliebige Ausländer" - gemeint sind Flüchtlinge und abweisbare Asylsuchende (ohne zutreffenden Asylgrund) schnellst möglich ausweisen. Wie lange mag es in diesem Klima wohl dauern, bist sowohl in den Niederlanden (Stichwort : Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders - Wahltermin Mittwoch 15.03.2017), als auch in Deutschland eine vergleichbare Forderung aufgegriffen wird ? Unabhängig vom Nutzen für die türkische "Demokratie", sind beide Aktionen klare Eingriffe in die Souveränität sowohl der Niederlande, als auch Deutschlands. In beiden Fällen wird versucht dt. bzw. nl. Wahlen über die türkischen Minderheiten massiv zu beeinflussen.
Die Hoffnung, das die türkische Seite "Vernunft" annimmt, das nationale Recht anderer Staaten und oder das Völkerrecht nicht nur widerwillig akzeptiert, sondern als Grundlage für eine "Miteinander" ansieht, ist zumindest bei mir bei nahe Null angekommen.
Die Angelegenheiten der Türkei haben in anderen Ländern (jedenfalls gegen deren erklärten Willen) nichts verloren. Sollte beim kommenden dt. Wahlkampf keine der wählbaren Parteien diese Haltung klar zu erkennen geben, wird diese Bundestagswahl die erste sein, welche ich boykottieren werde. Keine Doppelstaatlichkeit oder gar "Beliebigstaatlichkeit" mehr. Wer in den vollen Genuss der dt. Demokratie kommen möchte, soll sich auch klar dazu bekennen oder einfach in das Land, wo seine "Träume" Wirklichkeit sind verschwinden. Einfach, die ach so unerfreuliche "faschistische" dt. Staatsangehörigkeit abgeben und mit vollem Herzen Türke in der Türkei sein....
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 15:36
von holymoly
Ich halte Erdogans Auktionen für ein Ablenkungsmanöver.
Es geht ihn bei dem Scharmützel nicht primär um nötige Stimmen, sondern vielmehr um die Reaktion Europas.
Er möchte Europa den Rücken kehren und den Schulterschluss mit Russland suchen.
Um dafür die Mehrheit hinter sich zu haben....inziniert er dieses Theater.
Nach dem Motto "Schaut her wie uns Europa gesonnen ist....die haben uns in diesen Weg gezwungen".
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 16:01
von DarkLightbringer
holymoly hat geschrieben:(12 Mar 2017, 15:36)
Ich halte Erdogans Auktionen für ein Ablenkungsmanöver.
Es geht ihn bei dem Scharmützel nicht primär um nötige Stimmen, sondern vielmehr um die Reaktion Europas.
Er möchte Europa den Rücken kehren und den Schulterschluss mit Russland suchen.
Um dafür die Mehrheit hinter sich zu haben....inziniert er dieses Theater.
Nach dem Motto "Schaut her wie uns Europa gesonnen ist....die haben uns in diesen Weg gezwungen".
Das meine ich ja. Für einen reinen Wahlkampf, um 3 % bäuerlich-konservative Anatolier zu überzeugen, scheinen die Aktionen doch etwas überzeichnet.
Erdogan/AKP könnte eine neo-osmanische Politik im Nahen Osten anstreben, als eigene Groß- und Führungsmacht im Spannungsfeld zwischen dem Westen und dem Shanghai-Block Russland/China. Iran und Saudi-Arabien wären dabei die Konkurrenten.
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 16:09
von holymoly
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 16:01)
Das meine ich ja. Für einen reinen Wahlkampf, um 3 % bäuerlich-konservative Anatolier zu überzeugen, scheinen die Aktionen doch etwas überzeichnet.
Erdogan/AKP könnte eine neo-osmanische Politik im Nahen Osten anstreben, als eigene Groß- und Führungsmacht im Spannungsfeld zwischen dem Westen und dem Shanghai-Block Russland/China. Iran und Saudi-Arabien wären dabei die Konkurrenten.
Exakt.
Das wird jetzt noch eskaliert, bis Deutschland mehr oder weniger gezwungen wird, die BW Einheiten abzuziehen.
Das wiederum wird Erdogan dann als Anlaß nehmen, um sich aus der Nato zu verabschieden.
Natürlich wurde er dazu gezwungen....
Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?
Verfasst: Sonntag 12. März 2017, 16:25
von DarkLightbringer
holymoly hat geschrieben:(12 Mar 2017, 16:09)
Exakt.
Das wird jetzt noch eskaliert, bis Deutschland mehr oder weniger gezwungen wird, die BW Einheiten abzuziehen.
Das wiederum wird Erdogan dann als Anlaß nehmen, um sich aus der Nato zu verabschieden.
Natürlich wurde er dazu gezwungen....
Richtig. Und das ruft die vitalen Interessen der Atlantischen Allianz auf den Plan. Der Luftwaffenstützpunkt Incirlik ist im Raum von strategischer Bedeutung. Es sei nochmals an die Rolle von Sultan Mehmed V. im 1. Weltkrieg erinnert. Die westliche Welt muss sich endlich zu einer entschiedenen Liberationspolitik durchringen und Verbündete, Assoziierte und Partner an allen Flanken im Osten, Nahen Osten und Süden unterstützen.