Schön, wenn man sich nur an den Überschriften orientiert. Wie heisst es in dem Focus Bericht genau:
Die „Tagesschau“ und die „Tagesthemen“ zeige nicht immer ein richtiges Bild der nach Deutschland drängenden Flüchtlingen. Das hat „ARD aktuell"-Chefredakteur Kai Gniffke jetzt eingeräumt.
Und was war das Vergehen:
Vor Branchenexperten in Hamburg sagte Gniffke: „Wenn Kameraleute Flüchtlinge filmen, suchen sie sich Familien mit kleinen Kindern und großen Kulleraugen aus.“ Tatsache sei aber, dass „80 Prozent der Flüchtlinge junge, kräftig gebaute alleinstehende Männer sind“.
Nicht mal ganz überraschend, denn im Fernsehen geht es eben um Wirkung von Bildern. Daraus aber abzuleiten, in der Tagesschau würde insgesamt falsch und verzerrt berichtet ist schon absurd.
Und der Bericht in der FAZ zeigt eben: es gibt keine Lügenpresse. In den Medien selbst wird regelmässig darüber diskutiert, ob Berichterstattung angemessen und richtig ist, und werden tendenziöse oder falsche Berichte angegriffen und aufgeklärt.
Und um noch mal auf deine Frage zum Warum zu kommen: wie gesagt, ist zum einem beim Fernsehen nicht überraschend das Filmmaterial gewählt worden, was in den Augen der Zuschauer "interessanter" ist - und das sind eben Familien und Kinder auf der Flucht. Und zum zweiten haben Pegida und Co. schon genug Fremdenfeindlichkeit in die Debatte getrieben, da wollten die Medien nun sicherlich nicht mitmachen.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)