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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 16:55
von Trifels
BlueMonday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 15:55)
Aber doch nicht unbedingt affirmativ.
Schmitt wird dazu ja auch in dem von dir hier verlinkten Artikel zitiert:
„Eine unwiderstehliche, mit naturgesetzlicher Sicherheit funktionierende höchste, das heißt größte Macht gibt es in der politischen Wirklichkeit nicht“
Seine bekannteste Begriffsbildung ist wohl die des Freund-Feind-Schemas als Wesen des Politischen:
„Die spezifische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist die Unterscheidung von Freund und Feind. (…) Politisches Denken und politischer Instinkt bewähren sich theoretisch und praktisch an der Fähigkeit, Freund und Feind zu unterscheiden. Die Höhepunkte der großen Politik sind zugleich die Augenblicke, in denen der Feind in konkreter Deutlichkeit als Feind erkannt wird.“
Also wenn man Schmitt etwas verdankt, dann die Einsicht, dass der Staat eben kein Akteur, kein homogenes Wesen oder dergleichen ist, sondern als politisches Gewaltgebilde ein Zustand der ständigen Auseinandersetzung verschiedener Interessensgruppen.
Im Grunde ist das auch im ganzen Thread hier ein herumwaberndes Missverständnis. Radikal "rechts" wäre Dekonstruktion irgendeines Kollektivbegriffs, dessen völlige Auflösung, links hingegen ist die Aggregation, die Über- oder Verdeckung des Indivuellen/Unterschiedlichen, der Person hin zum Allgemeinen, Gleichen, Nämlichen. Das linke Ideal ist das gleichschwingende Kollektiv in völliger Harmonie. Diese begriffliche Verwirrung kommt freilich auch zustande, wenn man jemanden wie Hitler als "Rechten" verkaufen will. Auch unter diesen "Neurechten" sehe ich eher kollektivistische, teilweise sozialistische also linke Attitüden. Das "Neu" ist in der Regel auch verbunden mit einem Aufweichen, mit einer Entferung vom Prinzipiellen (neomarxistisch, neokonservativ, neoliberal etc.)
Im aktuellen Sprachgebrauch ist links/rechts jedenfalls nicht mehr sinnvoll zu gebrauchen. Das sind nicht mehr als affektierte Begriffshüllen ohne greifbaren Inhalt. Lechts vs rinks.
Schmidt
gut verstanden.
Die Nation kann kein Akteur sein. Nation = Gedankengebilde ohne verfassungsmäßige Gewalt. DER Staat ( repräsentativ als Organ ) ist IMMER der Akteur. Jeder Staat handelt aus seiner Sicht nach seiner Verfassung im Interesse derer, die sich als Nation ( in welcher Form auch immer ) versteht, verfassungsgemäß. Gleichsetzung Nation = bäääh ist albern und reine Propaganda.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:10
von schokoschendrezki
BlueMonday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 15:55)
Aber doch nicht unbedingt affirmativ.
Schmitt wird dazu ja auch in dem von dir hier verlinkten Artikel zitiert:
„Eine unwiderstehliche, mit naturgesetzlicher Sicherheit funktionierende höchste, das heißt größte Macht gibt es in der politischen Wirklichkeit nicht“
Seine bekannteste Begriffsbildung ist wohl die des Freund-Feind-Schemas als Wesen des Politischen:
„Die spezifische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen und Motive zurückführen lassen, ist die Unterscheidung von Freund und Feind. (…) Politisches Denken und politischer Instinkt bewähren sich theoretisch und praktisch an der Fähigkeit, Freund und Feind zu unterscheiden. Die Höhepunkte der großen Politik sind zugleich die Augenblicke, in denen der Feind in konkreter Deutlichkeit als Feind erkannt wird.“
Also wenn man Schmitt etwas verdankt, dann die Einsicht, dass der Staat eben kein Akteur, kein homogenes Wesen oder dergleichen ist, sondern als politisches Gewaltgebilde ein Zustand der ständigen Auseinandersetzung verschiedener Interessensgruppen.
Im Grunde ist das auch im ganzen Thread hier ein herumwaberndes Missverständnis. Radikal "rechts" wäre Dekonstruktion irgendeines Kollektivbegriffs, dessen völlige Auflösung, links hingegen ist die Aggregation, die Über- oder Verdeckung des Indivuellen/Unterschiedlichen, der Person hin zum Allgemeinen, Gleichen, Nämlichen. Das linke Ideal ist das gleichschwingende Kollektiv in völliger Harmonie. Diese begriffliche Verwirrung kommt freilich auch zustande, wenn man jemanden wie Hitler als "Rechten" verkaufen will. Auch unter diesen "Neurechten" sehe ich eher kollektivistische, teilweise sozialistische also linke Attitüden. Das "Neu" ist in der Regel auch verbunden mit einem Aufweichen, mit einer Entferung vom Prinzipiellen (neomarxistisch, neokonservativ, neoliberal etc.)
Im aktuellen Sprachgebrauch ist links/rechts jedenfalls nicht mehr sinnvoll zu gebrauchen. Das sind nicht mehr als affektierte Begriffshüllen ohne greifbaren Inhalt. Lechts vs rinks.
Für mich bestätigt sich darin nur meine Ansicht. "Kollektiv" - das benennt (lt. wikipedia) - "unspezifisch soziale Gebilde, deren Zugehörige nach sehr verschiedenen Gesichtspunkten zusammengefasst werden". Das "Kollektiv" ist (wörtlich) das Zusammengesuchte, Zusammengefundene. "Kollektivismus" wäre demzuzfolge eine Anschauung, die diesen Aspekt überhöht und als essenziell ansieht. Worauf auch immer das hinausläuft. Auf eine Auslöschung des Individuellen gewiss nicht. Denn ohne Indivudalität ist ein Kollektiv nix mehr Zusammengewürfeltes sondern eine vorgestellte Einheit. Eine an einer Idee, Identität, einer Fiktion vorgestellte Zusammengehörigkeit.
Das, was da in der Freund-Feind-Wahrnehnmung bei Schmitt als Freund hier und Feind da projiziert wird, ist ebenso nix Zusammengesuchtes sondern eine fixe Idee: Die der Nation zum Beispiel. Oder der "Kultur" (als Singular von Kulturen).
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:22
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 16:50)
Die Bezeichnung "Grande Nation" hat erstmal nix mit der allgemeinen Vorstellung einer Nation als Akteur zu tun. "Grande Nation" bezieht sich konkret auf ein Selbstverständnis der Sonderrolle Frankreichs.
Belege doch bitte diese - deine - Behauptung.
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 16:50)Als Beleg für die heutige politische Zuordnung des Nationenrollenverständnisses sei einmal die Gegenposition zitiert:
http://www.taz.de/!5512402/
Das ist die Einleitung eines taz-Artikels des österreichischen Publizisten Robert Menasse 2018. Man kann dazu stehen wie man will. Klar ist nur, dass damit eine politische Position umrissen wird. Zu der es natürlich eine Gegenposition gibt. Wenn wir diese Gegenposition nicht mit "rechtskonservativ" umschreiben, wie dann? Oder willst du darauf hinaus, dass es neben diesen politischen Positionierungen in einem freien Meiunungsäußerungsspektrum auch noch eine absolute, kanonische, unhinterfragbare politische Wahrheit gibt?
Deine steile These war:
"Die Nation als Akteur" ist ein seit ein, zwei Jahrhunderten gebräuchliches Muster rechtskonservativen Denkens."
Ich fragte ob du deine steile These auch mit
seriösen historischen Quellen belegen kannst.
Der Geschichtsfälscher Robert Menasse ist wohl kaum Historiker und noch weniger als seriös zu bezeichnen.
Auf diesen sollte man sich genauso wenig beziehen wie auf Claas Relotius.
Die Frage bezog sich auf die gefettete und unsterstrichene Passage - wer denn von 100 oder 200 Jahren die
"rechtskonservativen Denker" waren.
Du hast meine Frage nicht beantwortet, sondern weichst, wie bei dir üblich auf Nebenschauplätze aus und bastelst Strohmänner.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:23
von Selina
BlueMonday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 15:55)
Das linke Ideal ist das gleichschwingende Kollektiv in völliger Harmonie.
Nein, ist es selbstverständlich nicht. Das linke Ideal ist eine gerechte Gesellschaft, in der es kein "Prekariat", keine Alters- und Kinderarmut gibt, wo sich nicht alles und alles ums Geld dreht, wo die Wirtschaft für den Menschen da ist und nicht der Mensch für die Wirtschaft. "Kollektiv", "gleichschwingend" und "völlige Harmonie" kommen da nicht vor. Wär langweilig und auch unrealistisch als politisches Ziel. Das "linke Ideal", falls man das überhaupt so auf einen Nenner bringen kann, ist eine heterogene Gesellschaft, in der es praktisch alles geben kann, nur keine krassen sozialen Verwerfungen nach dem Motto "weil du arm bist, musst du früher sterben", keine Verhältnisse, wo Menschen in wichtigen sozialen Berufen den denkbar niedrigsten Lohn erhalten und wo es keine derart krassen Einkommensunterschiede zwischen den Konzernchefs und ihren Mitarbeitern gibt. Niemand will, dass Leute auf gehobenen Posten mit überdurchschnittlich hoher Verantwortung dasselbe Gehalt wie ihre Mitarbeiter beziehen, wie es der Linken mit dem ewigen Gleichmacherei-Vorwurf immer wieder unterstellt wird. Aber gar so krasse Unterschiede müssen selbstverständlich auch nicht sein. Das empfinden nun mal viele als äußerst ungerecht.
Zitat:
Der Abstand ist noch größer, wenn man auf die Konzernbosse blickt. Für die Studie wurden in den vergangenen Jahren die durchschnittlichen Mitarbeitergehälter mit den Durchschnittsbezügen der Vorstände verglichen. Innerhalb der Vorstände allerdings verdienen die Vorstandsvorsitzenden am meisten. Demnach bekommen Vorstandsvorsitzende sogar das 97-Fache dessen, was ein durchschnittlicher Mitarbeiter verdient. Post-Chef Frank Appel führte mit dem 232-fachen Einkommen die Rangliste der Konzernchefs an. Danach folgen die Chefs von Heidelberg Cement, Adidas, Daimler und SAP. Schlusslicht ist die Commerzbank: Ihr Chef Martin Zielke bekam das 25-Fache der Mitarbeiter.
https://www.spiegel.de/karriere/gehalts ... 16809.html
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:25
von Tom Bombadil
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 15:17)
Da handelt keine "Nation" sondern eine Regierung, ein Außenministerium, EU-Parlamentsabgeordnete usw.
Hast du mal Beispiele dafür, wo eine Nation gehandelt haben soll und nicht ihre Protagonisten?
Die Verlockung der "bürgerlichen Mitte" durch solche scheinbar durchgreifenden, handelnden Nationen ... Ungarn, Russland, USA ... sollten Demokraten im Auge behalten.
Da handeln keine Nationen, sondern maximal "starke" Männer.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:26
von Fliege
Hat Menasse nicht mit erfundenen Hallstein-Zitaten relotiert?
"Lügen für den guten Zweck"?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:37
von Wolverine
Für einen guten Zweck erscheint alles dreckige als sauber.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:52
von Trifels
Selina hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:23)
Nein, ist es selbstverständlich nicht. Das linke Ideal ist eine gerechte Gesellschaft, in der es kein "Prekariat", keine Alters- und Kinderarmut gibt, wo sich nicht alles und alles ums Geld dreht, wo die Wirtschaft für den Menschen da ist und nicht der Mensch für die Wirtschaft. "Kollektiv", "gleichschwingend" und "völlige Harmonie" kommen da nicht vor. Wär langweilig und auch unrealistisch als politisches Ziel. Das "linke Ideal", falls man das überhaupt so auf einen Nenner bringen kann, ist eine heterogene Gesellschaft, in der es praktisch alles geben kann, nur keine krassen sozialen Verwerfungen nach dem Motto "weil du arm bist, musst du früher sterben", keine Verhältnisse, wo Menschen in wichtigen sozialen Berufen den denkbar niedrigsten Lohn erhalten und wo es keine derart krassen Einkommensunterschiede zwischen den Konzernchefs und ihren Mitarbeitern gibt. Niemand will, dass Leute auf gehobenen Posten mit überdurchschnittlich hoher Verantwortung dasselbe Gehalt wie ihre Mitarbeiter beziehen, wie es der Linken mit dem ewigen Gleichmacherei-Vorwurf immer wieder unterstellt wird. Aber gar so krasse Unterschiede müssen selbstverständlich auch nicht sein. Das empfinden nun mal viele als äußerst ungerecht.
Zitat:
Der Abstand ist noch größer, wenn man auf die Konzernbosse blickt. Für die Studie wurden in den vergangenen Jahren die durchschnittlichen Mitarbeitergehälter mit den Durchschnittsbezügen der Vorstände verglichen. Innerhalb der Vorstände allerdings verdienen die Vorstandsvorsitzenden am meisten. Demnach bekommen Vorstandsvorsitzende sogar das 97-Fache dessen, was ein durchschnittlicher Mitarbeiter verdient. Post-Chef Frank Appel führte mit dem 232-fachen Einkommen die Rangliste der Konzernchefs an. Danach folgen die Chefs von Heidelberg Cement, Adidas, Daimler und SAP. Schlusslicht ist die Commerzbank: Ihr Chef Martin Zielke bekam das 25-Fache der Mitarbeiter.
https://www.spiegel.de/karriere/gehalts ... 16809.html
Reines Themenhopping.
Nix argumentativ für Rechtsruck bürgerliche Mitte. Nochmal bürgerliche Mitte. = kein ! Rechtsdruck belegbar. . Wahrung der normalen ! Haltung des Mittigen. Bewahrend, konservativ ausgerichtet und abwartend , defensiv.
Deutsche Gesellschaft muss Rechtsruck per Import mit hinterwäldlerischem Gehabe und mittelalterliche Gedankenkonstruktion per Zuwanderung ertragen = dort mehr Rechtsüberdruck mit allem was das Herz begehrt Nationalismus, Antisemitismus, anti emanzipatorische Aufstellung, Fundamentalismus = das ganze Programm des Hinterwald, den D mühsam in 2 Generationen mühsam abgearbeitet hat.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 17:59
von Wolverine
Domingo hat geschrieben:(23 Apr 2019, 15:06)
Fakt ist bis jetzt nur, das du die Behauptung Flüchtlinge sind
zu größten Teilen demokratiefeindlich, frauenfeindlich und Homophob als
unbelegten Fakt servierst. Ganz im Stil der
Neurechten! 
Nö, das ist eigentlich relativ schnell zu belegen. Kennst Du einen demokratischen, muslimischen Staat? Nein? Siehste, so einfach geht das. Die meisten Flüchtlinge, die aus muslimischen Staaten kommen, kennen keine Demokratie. Sie kennen auch keine Frauen in führenden Positionen. Manche von ihnen geben Frauen noch nicht mal die Hand. Soll ich noch weitermachen um dich von Deiner schwachen Argumentation zu befreien, falls Du das Argumentation nennen willst, was ich als rumrudern bezeichnen würde?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:02
von Selina
Trifels hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:52)
Reines Themenhopping.
Nix argumentativ für Rechtsruck bürgerliche Mitte. Nochmal bürgerliche Mitte. = kein ! Rechtsdruck belegbar. . Wahrung der normalen ! Haltung des Mittigen. Bewahrend, konservativ ausgerichtet und abwartend , defensiv.
Deutsche Gesellschaft muss Rechtsruck per Import mit hinterwäldlerischem Gehabe und mittelalterliche Gedankenkonstruktion per Zuwanderung ertragen = dort mehr Rechtsüberdruck mit allem was das Herz begehrt Nationalismus, Antisemitismus, anti emanzipatorische Aufstellung, Fundamentalismus = das ganze Programm des Hinterwald, den D mühsam in 2 Generationen mühsam abgearbeitet hat.
Nochmal: Das Strangthema dreht sich nicht um einen "Rechtsruck der bürgerlichen Mitte", sondern um die Frage "Wie verhält sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck"? Kleiner, aber feiner Unterschied.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:04
von Antonius
Trifels hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:52)
Reines Themenhopping.
(...)
Deutsche Gesellschaft muss Rechtsruck per Import mit hinterwäldlerischem Gehabe und mittelalterliche Gedankenkonstruktion per Zuwanderung ertragen = dort mehr Rechtsüberdruck mit allem was das Herz begehrt Nationalismus, Antisemitismus, anti emanzipatorische Aufstellung, Fundamentalismus = das ganze Programm des Hinterwald, den D mühsam in 2 Generationen mühsam abgearbeitet hat.
So ist es , leider.
- Der Druck der Ausbreitung vormodern-religiöser Herrschaftskultur wurde enorm verstärkt,
indem das Reservoir reaktionär sozialisierter/sozialisierender und gesinnter Menschen
mit einem antiemanzipatorischen und sozialmoralisch rückständigen (ultrarechten!) Einstellungsprofil
mit all seinen Folgen auf vermeidbare Weise nur noch mehr angeschwollen ist.
https://hintergrund-verlag.de/analyse-d ... laeubigen/
https://hintergrund-verlag.de/analyse-d ... enordnung/
Wie verhalten wir uns alle zu diesem Rechtsruck?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:14
von Nightrain
Selina hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:02)
Nochmal: Das Strangthema dreht sich nicht um einen "Rechtsruck der bürgerlichen Mitte", sondern um die Frage "Wie verhält sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck"? Kleiner, aber feiner Unterschied.
Das ist schon auf den ersten Blick ziemlich verquer, dass die bürgerliche Mitte auf den Rechtsruck der Gesellschaft durch Einwanderung vieler rechtsgerichterer/rückwärtsgewandter Migranten mit einem eigenen Rechtsruck reagiert.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:28
von sünnerklaas
Selina hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:02)
Nochmal: Das Strangthema dreht sich nicht um einen "Rechtsruck der bürgerlichen Mitte", sondern um die Frage "Wie verhält sich die bürgerliche Mitte zum Rechtsruck"? Kleiner, aber feiner Unterschied.
Der wird (vorsätzlich) unterschlagen.
Eine Veränderung der Einstellung der bürgerlichen Mitte sehe ich nicht. Die Leute wählen weiterhin mit fast 90% demokratische Parteien. Der angebliche Rechtsruck sind nichts weiter, als warme Träume der Neurechten.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:29
von sünnerklaas
Selina hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:23)
Nein, ist es selbstverständlich nicht. Das linke Ideal ist eine gerechte Gesellschaft, in der es kein "Prekariat", keine Alters- und Kinderarmut gibt, wo sich nicht alles und alles ums Geld dreht, wo die Wirtschaft für den Menschen da ist und nicht der Mensch für die Wirtschaft. "Kollektiv", "gleichschwingend" und "völlige Harmonie" kommen da nicht vor.
Da wissen dann die Neurechten nicht wohin mit ihren Frustrationen und Aggressionen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:32
von Dark Angel
Das (deine Links) ist so, als wolltest du Eulen nach Athen tragen oder
die berühmten Perlen vor die weiblichen Borstentiere werfen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:49
von schokoschendrezki
Ich hab' Menasse zitiert, um die ausgeprägte Gegenposition zu verdeutlichen. Nicht um ihm zu applaudieren.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:51
von Domingo
Wolverine hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:59)
Nö, das ist eigentlich relativ schnell zu belegen. Kennst Du einen demokratischen, muslimischen Staat? Nein? Siehste, so einfach geht das. Die meisten Flüchtlinge, die aus muslimischen Staaten kommen, kennen keine Demokratie. Sie kennen auch keine Frauen in führenden Positionen. Manche von ihnen geben Frauen noch nicht mal die Hand. Soll ich noch weitermachen um dich von Deiner schwachen Argumentation zu befreien, falls Du das Argumentation nennen willst, was ich als rumrudern bezeichnen würde?
Wenn Flüchtlinge keine Demokratie, Frauengleichberechtigung und Homosexuelle kennen, bedeutet nicht zwingend das sie diesen
feindlich gegenüber eingestellt sind wie du behauptest. Sowas dummes sagt die AfD und niemand sonst!
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:54
von Selina
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:28)
Der wird (vorsätzlich) unterschlagen.
Eine Veränderung der Einstellung der bürgerlichen Mitte sehe ich nicht. Die Leute wählen weiterhin mit fast 90% demokratische Parteien. Der angebliche Rechtsruck sind nichts weiter, als warme Träume der Neurechten.
Genau. Ich hoffe auf starke Mitte-Bündnisse, sobald Gefahr in Verzug ist

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 18:55
von schokoschendrezki
Wolverine hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:59)
Nö, das ist eigentlich relativ schnell zu belegen. Kennst Du einen demokratischen, muslimischen Staat?
Nun sind allerdings weder Sacharow noch Biermann, weder Havel noch Mandela in demokratischen Gemeinschaften sozialisiert worden. Die einfache Frage läuft darauf hinaus, ob der Mensch tatsächlich Sklave seiner Sozialisation ist.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:12
von schokoschendrezki
Trifels hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:52)
Reines Themenhopping.
Nix argumentativ für Rechtsruck bürgerliche Mitte. Nochmal bürgerliche Mitte. = kein ! Rechtsdruck belegbar. . Wahrung der normalen ! Haltung des Mittigen. Bewahrend, konservativ ausgerichtet und abwartend , defensiv.
Deutsche Gesellschaft muss Rechtsruck per Import mit hinterwäldlerischem Gehabe und mittelalterliche Gedankenkonstruktion per Zuwanderung ertragen = dort mehr Rechtsüberdruck mit allem was das Herz begehrt Nationalismus, Antisemitismus, anti emanzipatorische Aufstellung, Fundamentalismus = das ganze Programm des Hinterwald, den D mühsam in 2 Generationen mühsam abgearbeitet hat.
Dass es diese sehr rechtskonservativen Phänomene in migrantischen Gemeinschaften gibt, ist doch gar keine Frage. Ob es tatsächlich die Gesellschaft der (ziemlich großen, ziemlich heterogenen) Bundesrepublik beeinflusst, verschiebt, wage ich zu bezweifeln. In kleineren, homogeneren europäischen Staaten wird dieses Verhalten der "bürgerlichen Mitte" zum Rechtsruck sehr viel deutlicher. Exemplarisch: Dänemark. Die Parolen der Dänischen Volkspartei werden bis weit in klassische sozialdemokratische Millieus goutiert und unterstützt.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:21
von Billie Holiday
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:12)
Dass es diese sehr rechtskonservativen Phänomene in migrantischen Gemeinschaften gibt, ist doch gar keine Frage. Ob es tatsächlich die Gesellschaft der (ziemlich großen, ziemlich heterogenen) Bundesrepublik beeinflusst, verschiebt, wage ich zu bezweifeln. In kleineren, homogeneren europäischen Staaten wird dieses Verhalten der "bürgerlichen Mitte" zum Rechtsruck sehr viel deutlicher. Exemplarisch: Dänemark. Die Parolen der Dänischen Volkspartei werden bis weit in klassische sozialdemokratische Millieus goutiert und unterstützt.
Weil die Dänen alles böse Nazis sind, oder weil viele Migranten sich so verhalten, dass ihre Anwesenheit nicht als Bereicherung wahrgenommen wird?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:24
von Trifels
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:28)
Der wird (vorsätzlich) unterschlagen.
Eine Veränderung der Einstellung der bürgerlichen Mitte sehe ich nicht. Die Leute wählen weiterhin mit fast 90% demokratische Parteien. Der angebliche Rechtsruck sind nichts weiter, als warme Träume der Neurechten.
Quark zum Quadrat. in deiner Logik Selina = Neurechte ?
Feuchte Träume vielleicht bei faschistoiden Typen und Propagandagetöse der Supra-Humanisten -= mehr ist das alles nicht. Keine Träume der nicht existierenden Neurechten also.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:31
von Trifels
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:12)
Dass es diese sehr rechtskonservativen Phänomene in migrantischen Gemeinschaften gibt, ist doch gar keine Frage. Ob es tatsächlich die Gesellschaft der (ziemlich großen, ziemlich heterogenen) Bundesrepublik beeinflusst, verschiebt, wage ich zu bezweifeln. In kleineren, homogeneren europäischen Staaten wird dieses Verhalten der "bürgerlichen Mitte" zum Rechtsruck sehr viel deutlicher. Exemplarisch: Dänemark. Die Parolen der Dänischen Volkspartei werden bis weit in klassische sozialdemokratische Millieus goutiert und unterstützt.
Unsinn.
Alles aufgezwungen durch importierten Mist aus Hirnen, die im Heute hier ! nicht angekommen sind. Gibt keinen Rechtsruck, gibt nur völliges Unverständnis für diese Hirne. Ggf Folgen populistischer rechter These von Simplifizierern. Grund = durch blöde Verteidigung der Hirne aus dem Hinterwald durch dich und Co.
Mal drüber nachgedacht ?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:38
von sünnerklaas
Trifels hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:24)
Quark zum Quadrat. in deiner Logik Selina = Neurechte ?
Aha...
Feuchte Träume vielleicht bei faschistoiden Typen und Propagandagetöse der Supra-Humanisten -= mehr ist das alles nicht. Keine Träume der nicht existierenden Neurechten also.
Die feuchten Träume der AfDler vom Erdrutsch sind nicht auf gegangen. Die Partei hat ihr Wählerpotenzial mehr als ausgeschöpft.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:39
von sünnerklaas
Selina hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:54)
Genau. Ich hoffe auf starke Mitte-Bündnisse, sobald Gefahr in Verzug ist

Wird es geben.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:57
von Fliege
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:12)
Dass es diese sehr rechtskonservativen Phänomene in migrantischen Gemeinschaften gibt, ist doch gar keine Frage.
Ihr habt gewusst, um welche Leute es da geht, und ihr habt sie trotzdem eingeladen?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:57
von schokoschendrezki
Billie Holiday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:21)
Weil die Dänen alles böse Nazis sind, oder weil viele Migranten sich so verhalten, dass ihre Anwesenheit nicht als Bereicherung wahrgenommen wird?
Die Wahrheit dürfte wie so oft komplizierter sein. Es gibt in Ländern wie Dänemark eine Mischung aus Konsensbedürfnis und einem allgemeinen Rechtstrend in Europa. Es gibt nur wenig Bedürfnis nach Widerspruch und Dissenz. Selbst der Widerspruch gegen "nichtbereicherndes Verhalten von Migranten" ist auf Problemverdrängung gerichtet. Von einer Art Entsorgung an einen nichtattraktiven Ort ist die Rede. In der Konsequenz eigentlich unsäglich. Hauptsache es bleibt gemütlich.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 19:58
von schokoschendrezki
Fliege hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:57)
Ihr habt gewusst, um welche Leute es da geht, und ihr habt sie trotzdem eingeladen?
Wir folgen halt unserem Geheimplan zur Umvolkung Europas ...
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:02
von sünnerklaas
Wolverine hat geschrieben:(23 Apr 2019, 17:59)
Nö, das ist eigentlich relativ schnell zu belegen. Kennst Du einen demokratischen, muslimischen Staat?
Demokratische Experimente in muslimischen Staaten wurden und werden in der Regel aus geopolitischen Gründen - gerne mit Unterstützung auswärtiger Mächte - beendet. Gerne auch mal gewaltsam. Beispiele? Zum Beispiel jüngst Ägypten. Oder in Syrien...
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:08
von Selina
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:58)
Wir folgen halt unserem Geheimplan zur Umvolkung Europas ...
Die Burkas liegen schon bereit hier... in allen Größen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:11
von Billie Holiday
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:57)
Die Wahrheit dürfte wie so oft komplizierter sein. Es gibt in Ländern wie Dänemark eine Mischung aus Konsensbedürfnis und einem allgemeinen Rechtstrend in Europa. Es gibt nur wenig Bedürfnis nach Widerspruch und Dissenz. Selbst der Widerspruch gegen "nichtbereicherndes Verhalten von Migranten" ist auf Problemverdrängung gerichtet. Von einer Art Entsorgung an einen nichtattraktiven Ort ist die Rede. In der Konsequenz eigentlich unsäglich. Hauptsache es bleibt gemütlich.
Ja, was spricht gegen Gemütlichkeit und gewisse Spielregeln, die auch Migranten einhalten?
Die Dänen sind ein freundliches, soziales Volk. Offenbar gab es eine Entwicklung, die bewirkt hat, dass die Stimmung gekippt ist. Warum sollte man sein vertrautes Umfeld verändern für ungeladene Gäste?
Keine gute Stimmung kippt, wenn Neubürger als positiv wahrgenommen werden. Dass alle Dänen böse Rassisten sind und alle Migranten lieb und toll kann man annehmen, muß man aber nicht. In Schweden ist die Stimmung übrigens auch gekippt. Die Skandinavier galten immer als sozial, hilfsbereit und weltoffen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:15
von sünnerklaas
Die Besogtbürger dürften die ersten sein, die dafür sorgen, dass ihre Frauen sie anziehen. In Chemnitz wurden ja schon wegen Gruppenvergewaltigung rechtskräftig verurteilte Straftäter als Frauenschützer beobachtet.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:18
von Fliege
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:12)
In kleineren, homogeneren europäischen Staaten wird dieses Verhalten der "bürgerlichen Mitte" zum Rechtsruck sehr viel deutlicher. Exemplarisch: Dänemark. Die Parolen der Dänischen Volkspartei werden bis weit in klassische sozialdemokratische Millieus goutiert und unterstützt.
Billie Holiday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 19:21)
Weil die Dänen alles böse Nazis sind, oder weil viele Migranten sich so verhalten, dass ihre Anwesenheit nicht als Bereicherung wahrgenommen wird?
Mir scheint, die Dänen werden in Miskredit gebracht, weil sie sich von ihrem südlichen Nachbarn nicht länger ein X für ein U vormachen lassen möchten.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:28
von Dark Angel
Na du wärst doch sicher eine der ersten, die son Ding anziehen würden.
Du bist doch so sehr für Buntheit und Vielfalt und in schwarz ist ja nunmal jede Farbe enthalten.

Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:50
von Ammianus
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 18:55)
Nun sind allerdings weder Sacharow noch Biermann, weder Havel noch Mandela in demokratischen Gemeinschaften sozialisiert worden. Die einfache Frage läuft darauf hinaus, ob der Mensch tatsächlich Sklave seiner Sozialisation ist.
Nur sind die Sacharows, Mandelas, Havels und Biermanns der islamischen Welt die Bösen für die selbsternannten Gutmenschen bei uns.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 20:55
von schokoschendrezki
Billie Holiday hat geschrieben:(23 Apr 2019, 20:11)
Ja, was spricht gegen Gemütlichkeit und gewisse Spielregeln, die auch Migranten einhalten?
Nichts. Welche Spielregeln gelten eigentlich im Jemen-Krieg? Die Gemütlichkeit für mich hört auf, wenn fast ein ganzes Land gemütlich im Fernsehsessel ein Fußballspiel verfolgt, sich über Kopftuchmädchen aufregt und keinen Gedanken daran verschwendet, weche Rolle in diesem schmutzigen Jemen-Krieg der Staat spielt, für dessen Fluggesellschaft die eine Hälfte der Spieler gerade Trikot-Werbung macht. Heuchler!
Als wenn es die Migranten aus Syrien oder Afrika wären, die die Fäden der Welt in der Hand hielten. Und nicht die in der Glitzermetropole Dubai, im "Offshore-Emirat für anspruchsvolle Unternehmer".
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 21:17
von Fliege
Da wird also falsche Regierungspolitik (Migrationspolitik) unterstützt, bloß um Schuldgefühle zu kompensieren?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 21:34
von sünnerklaas
Dark Angel hat geschrieben:(23 Apr 2019, 20:28)
Na du wärst doch sicher eine der ersten, die son Ding anziehen würden.
Du bist doch so sehr für Buntheit und Vielfalt und in schwarz ist ja nunmal jede Farbe enthalten.

Aha.
Woher weißt Du das so genau? Scheinst ja Selina persönlich zu kennen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 21:37
von schokoschendrezki
Ammianus hat geschrieben:(23 Apr 2019, 20:50)
Nur sind die Sacharows, Mandelas, Havels und Biermanns der islamischen Welt die Bösen für die selbsternannten Gutmenschen bei uns.
Auch das "selbsternannte Gutmenschentum" bei uns ist keine schicksalhafte Zwangsläufigkeit, Der Mensch ist bekanntlich zur Freiheit verurteilt.
Wenn Du auf den Fall Salman Rushdie anspielst ... der Einwand ist allerdings berechtigt. Für einen Teil der Linken war der Fall des eigentlich ehemaligen Linken Rushdie in dem Moment erledigt, als sie ihn nicht mehr als Subjekt für einen Underdog hernehmen konnten, weil er sich in den Schutz westlicher Staaten begab. Für Rushdie hat ein großer Teil der Linken die Fatwa inzwischen selbst eingeatmet. Das ist sehr ernst zu nehmen. Wo kann man das nachlesen? Zum Beispiel im "Perlentaucher". Einem ausgesprochen linksliberalen Kulturmagazin.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 21:41
von Dark Angel
sünnerklaas hat geschrieben:(23 Apr 2019, 21:34)
Aha.
Woher weißt Du das so genau? Scheinst ja Selina persönlich zu kennen.
Bist du in der Lage einen Konjunktiv von einem Imperativ zu unterscheiden?
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 21:45
von sünnerklaas
Dark Angel hat geschrieben:(23 Apr 2019, 21:41)
Bist du in der Lage einen Konjunktiv von einem Imperativ zu unterscheiden?
Netter Versuch, ein Argumentum ad personam zu kaschieren. Funktioniert aber nicht.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 22:19
von space
Dark Angel hat geschrieben:(23 Apr 2019, 20:28)
Na du wärst doch sicher eine der ersten, die son Ding anziehen würden.
Du bist doch so sehr für Buntheit und Vielfalt und in schwarz ist ja nunmal jede Farbe enthalten.

Du scheinst ja über Farben ungefähr so viel zu wissen wie über Zirkelschlüsse oder naturalistische Fehlschlüsse. Das Gegenteil von dem, was du meinst, ist richtig - das kaschieren auch die Smilies nicht.
Selbst Beleidigungen sollten etwas überdacht werden, sonst wird's einigermaßen peinlich.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 22:36
von space
BlueMonday hat geschrieben:
Im Grunde ist das auch im ganzen Thread hier ein herumwaberndes Missverständnis. Radikal "rechts" wäre Dekonstruktion irgendeines Kollektivbegriffs, dessen völlige Auflösung, links hingegen ist die Aggregation, die Über- oder Verdeckung des Indivuellen/Unterschiedlichen, der Person hin zum Allgemeinen, Gleichen, Nämlichen. Das linke Ideal ist das gleichschwingende Kollektiv in völliger Harmonie. Diese begriffliche Verwirrung kommt freilich auch zustande, wenn man jemanden wie Hitler als "Rechten" verkaufen will. Auch unter diesen "Neurechten" sehe ich eher kollektivistische, teilweise sozialistische also linke Attitüden. Das "Neu" ist in der Regel auch verbunden mit einem Aufweichen, mit einer Entferung vom Prinzipiellen (neomarxistisch, neokonservativ, neoliberal etc.)
Im aktuellen Sprachgebrauch ist links/rechts jedenfalls nicht mehr sinnvoll zu gebrauchen. Das sind nicht mehr als affektierte Begriffshüllen ohne greifbaren Inhalt. Lechts vs rinks.
Wenn man davon ausgeht, dass sich die Achse links/rechts quer zu Kollektivität/Individualität konstituiert stimmt das. Aber diese Definition halte ich sowohl historisch als auch theoretisch für falsch.
Ein monothematischer Differenzierungsversuch muss in dieser Hinsicht wahrscheinlich ohnehin scheitern, aber momentan versuchen doch alle lediglich Hitler als einen von den anderen zu definieren.
Über die vermeintlich sozialistischen Elemente des dritten Reiches zu diskutieren, würde da vielleicht generell etwas Klarheit schaffen.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 22:43
von Dark Angel
space hat geschrieben:(23 Apr 2019, 22:19)
Du scheinst ja über Farben ungefähr so viel zu wissen wie über Zirkelschlüsse oder naturalistische Fehlschlüsse. Das Gegenteil von dem, was du meinst, ist richtig - das kaschieren auch die Smilies nicht.
Selbst Beleidigungen sollten etwas überdacht werden, sonst wird's einigermaßen peinlich.
Na dann belege doch bitte deine Behauptungen, dass meine Aussagen zu Zirkelschlüssen und naturalistischen Fehlschlüssen falsch sind.
Butter bei die Fische!
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 22:56
von schokoschendrezki
space hat geschrieben:(23 Apr 2019, 22:36)
Wenn man davon ausgeht, dass sich die Achse links/rechts quer zu Kollektivität/Individualität konstituiert stimmt das.
Tut sie aber nicht. Oder tut sie erst, wenn sich zu "Nation", "Vaterland", "Christentum", "Abendland" noch so etwas wie "Arbeiterklasse" hinzugeselllt. Dann haben wir auch eine ursprünglich linke rechte Identitätsabteilung.
Merke: Kollektivität kann schon vom Begriff her nur die Zusammenfassung, "Sammlung" von verschiedenartigem Einzelnen sein. Der rechte ideologische Gegenkampfbegriff zu Kollektivität lautet Identität. Eine imaginierte Zusammengehörigkeit. Der Preis für Kollektivität für das Individuum läuft darauf hinaus, dass Menschen Menschen solidarisch sind. Ganz einfach. Ganz praktisch. Unter Umständen mit Wohlstands- oder Sicherheitsgefühlsverlust. Der Preis für politisch rechte Identität läuft darauf hinaus, dass Menschen ihre Individualität zugunsten irgendeiner Idee (Nation, Christentum, Abendland, Arbeiterklasse) aufgeben. Vollständig.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 22:58
von Ammianus
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 21:37)
Auch das "selbsternannte Gutmenschentum" bei uns ist keine schicksalhafte Zwangsläufigkeit, Der Mensch ist bekanntlich zur Freiheit verurteilt.
Wenn Du auf den Fall Salman Rushdie anspielst ... der Einwand ist allerdings berechtigt. Für einen Teil der Linken war der Fall des eigentlich ehemaligen Linken Rushdie in dem Moment erledigt, als sie ihn nicht mehr als Subjekt für einen Underdog hernehmen konnten, weil er sich in den Schutz westlicher Staaten begab. Für Rushdie hat ein großer Teil der Linken die Fatwa inzwischen selbst eingeatmet. Das ist sehr ernst zu nehmen. Wo kann man das nachlesen? Zum Beispiel im "Perlentaucher". Einem ausgesprochen linksliberalen Kulturmagazin.
Ich dachte dabei eigentlich gar nicht mehr an den doch etwas in Vergessenheit geratenen Rushdie sondern eher an neuere Hassobjekte wie Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek oder Hamed Abdel-Samad.
Und hier kann man auch gleich zum Strangthema gehen. Da liest dann ein Mensch, der eigentlich sich noch nie Gedanken darüber gemacht hat, ob er zur Mitte oder einem Bürgertum gehört "Mein Leben, meine Freiheit" von Hirsi Ali oder sieht im TV wie Abdel-Samad mit Broder durch Deutschland reist. Dann liest von linker Seite deren wütende Attacken gegen diese Personen und möchte da nicht dazugehören.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 23:02
von space
Dark Angel hat geschrieben:(23 Apr 2019, 22:43)
Na dann belege doch bitte deine Behauptungen, dass meine Aussagen zu Zirkelschlüssen und naturalistischen Fehlschlüssen falsch sind.
Butter bei die Fische!
Dein vermuteter Zirkelschluss war ein Vergleich, normative Argumente sind nicht zwangsläufig naturalistische Fehlschlüsse und werden die Grundfarben zu gleichen Anteilen gemischt, erhält man weiß und nicht schwarz.
Ansonsten scheint das ja mit den 'Belegen' ja eine Art Running Gag zu sein, anders kann ich mir das nicht erklären, außer der Anwendung unterschiedlicher Maßstäbe natürlich. Nun gut, das Internet ist eben letztendlich doch ein einsamer Ort.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 23:29
von schokoschendrezki
Ammianus hat geschrieben:(23 Apr 2019, 22:58)
Ich dachte dabei eigentlich gar nicht mehr an den doch etwas in Vergessenheit geratenen Rushdie sondern eher an neuere Hassobjekte wie Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek oder Hamed Abdel-Samad.
Und hier kann man auch gleich zum Strangthema gehen. Da liest dann ein Mensch, der eigentlich sich noch nie Gedanken darüber gemacht hat, ob er zur Mitte oder einem Bürgertum gehört "Mein Leben, meine Freiheit" von Hirsi Ali oder sieht im TV wie Abdel-Samad mit Broder durch Deutschland reist. Dann liest von linker Seite deren wütende Attacken gegen diese Personen und möchte da nicht dazugehören.
Ein Mensch, "der eigentlich sich noch nie Gedanken darüber gemacht hat, ob er zur Mitte oder einem Bürgertum gehört " liest nix. Schon gar nicht Bücher von Ayaan Hirsi Ali. Und schon gar nicht kritisch,
Distanz und Kritikfähigkeit bleiben das a und o. Denke an den Fall Solschenizyn. Der berühmteste und prototypischste Fall eines Dissidenten überhaupt. Und am Ende ein Sympathisant der Putin-Autokratie. Aus nationalistisch-religiösen Motiven heraus.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Dienstag 23. April 2019, 23:36
von schokoschendrezki
Weiß entsteht aus der gleichmäßigen addtiven Mischung vom Farbanteilen, schwarz bedeutet das Fehlen jeglicher Farbmischungsanteile.
Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Mittwoch 24. April 2019, 00:14
von Ammianus
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2019, 23:29)
Ein Mensch, "der eigentlich sich noch nie Gedanken darüber gemacht hat, ob er zur Mitte oder einem Bürgertum gehört " liest nix. Schon gar nicht Bücher von Ayaan Hirsi Ali. Und schon gar nicht kritisch,
Distanz und Kritikfähigkeit bleiben das a und o. Denke an den Fall Solschenizyn. Der berühmteste und prototypischste Fall eines Dissidenten überhaupt. Und am Ende ein Sympathisant der Putin-Autokratie. Aus nationalistisch-religiösen Motiven heraus.
Der erste Satz ist absolut weltfremd und irreal. Der zweite bestätigt diese Einschätzung und der Dritte endet mit einem Komma und ...
sinnlos ...