Bartleby hat geschrieben:(22 Dec 2019, 21:24)
Was der Unterschied zwischen einer Vorstellung und einer Wahrnehmung ist?
Stellen Sie sich mal vor, Ihre Hand läge auf einer heißen Herdplatte.
Morgen legen Sie die Hand dann einmal physisch auf die heiße Herplatte.
Auf den Bericht über den Unterschied sind sicher alle gespannt.
Und "objektivierte Wahrnehmung, wie sie die Regeln der Wissenschaft vorgibt"? Wie geht das? Das Kleinkind, dass den Herdplattenversuch macht, braucht das objektivierte Regeln für seine Wahrnehmung? Inwiefern?
Interessant wird das übrigens bei Transgender. Was sind denn dort die "objektiven Regeln der Wissenschaft", dass jemand sich als Frau fühlen darf, obwohl er Mann ist? Wie geht das? Was ist denn der Beweis für die Richtigkeit dieser subjektiven Vorstellung, die denjenigen dann (wenn ich das richtig verstehe) objektiv vom Mann zur Frau macht?
Was auch noch unbeantwortet war: Wie kann der Hexenhammer aus konstruktivistischer Sicht falsch sein?
Nachtrag: Übrigens arbeitet mein Immunsystem ganz vorstellungsfrei. Und ein Großteil unserer Wahrnehmung schafft es gar nicht an die Oberfläche des Bewusstseins. Da gibt es keine Vorstellung.
Ahhh ... wir reden also über Kleinkinder ... eigentlich frisch geborene Säuglinge, ohne jegliche Erfahrung, weiß wie ein unbeschriebenes Blatt Papier ... stimmt zwar nicht ganz, weil auch Embryonen zu Ende einer Schwangerschaft bereits etwas wahrnehmen, also auch Erfahrungen haben, aber lassen wir diese Spitzfindigkeiten mal um des Argumentes willen außen vor.
Ein Mensch ohne Erfahrungen hat auch keine Vorstellung.
Ein Mensch ohne Erfahrungen mit einer Herdplatte hat auch keine Vorstellung davon, was eine Herdplatte mit seiner Hand macht.
In dem Moment aber, wo du Erfahrungen selbst gemacht, oder sie dir vermittelt wurden, kannst du dir auch vorstellen, was passieren wird und diese Vorstellung bestimmt deine Wahrnehmung.
Das gilt um so mehr bei sozialen Konstrukten wie Geschlechterrollen ... denn darum reden wir ja eigentlich, nicht um das biologische Geschlecht, sondern um einen Widerspruch zwischen der Selbstwahrnehmung und dem biologischen Geschlecht eines Menschen und den sich daraus ergebenden Konflikten mit den gesellschaftlich determinierten Geschlechterrollen.
Und der Hexenhammer ist aus konstruktivistischer Sicht auch nicht falsch .... er ist es aus ethischer und wissenschaftlicher Sicht.
Wir haben es also mir mehreren konkurrierenden, sozialen Konstrukten zu tun, die sich gegenseitig ausschließen mit dem Wandel von kirchlicher zu bürgerlichen Moralvorstellungen.