Leistungsgesellschaft

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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sünnerklaas
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 19:04 Das stimmt so nicht. Man kann sich als Selbständiger durchaus freiwillig gegen Arbeitslosigkeit versichern.
Oh - das geht wieder? Es war lange Zeit rechtlich nicht möglich.
Deshalb Danke für den Tipp:
https://www.arbeitsagentur.de/freiwilli ... rsicherung
Unter bestimmten Voraussetzungen macht das nämlich richtig Sinn.
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JJazzGold
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von JJazzGold »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 18:40
Ich weiß ja nicht, wo Sie leben, aber zumindest in den Ballungsräumen Deutschlands können selbst Familien mit Doppelverdiener-Einkommen und ohne Erbschaft heutzutage oftmals nicht den Lebensstandard (eigenes freistehendes Häuschen, 1 oder 2 Autos, 2x Urlaub pro Jahr) erringen, den damals ein gut ausgebildeter Einzelverdiener (Dipl.-Ingenieur o.ä.) problemlos sicherstellen konnte. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit gewachsenen Ansprüchen zu tun, sondern scheitert bereits bei der Suche nach einem bezahlbaren Grundstück. Damals lagen die Bauzinsen übrigens zwischen 7 und 11 %!
Schrieb ich doch, dass die Ansprüche heutzutage andere, höhere sind als in den 50er bis 70er Jahren. Ab den sechziger Jahren fuhr Deutschland mit VW, Ford und Opel nach Italien zum Zelten, zuhause teilten sich zwei bis drei Geschwister ein Kinderzimmer und die Jüngeren trugen die gut erhaltene Kleidung der Älteren auf. Wenn ein Häuschen gebaut werden sollte, dann gab es auch mal keine Urlaubsfahrt und der §7b wurde acht Jahre lang genutzt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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SaintEx
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 19:09 Was ist das schon wieder für ein absurder Take? Wieso sollte man das obere Promille "in Schutz nehmen" müssen? Vor was denn? Haben die was Unrechtes getan? Ist man als Unternehmer ein Verbrecher?
Ich bin ja auch dagegen, das obere Promille in Schutz zu nehmen und wundere mich darüber, wer das alles tut und wie häufig das geschieht.

Interessant aber, wie Sie das obere Promille mit Unternehmern gleichsetzen. Als wären das alles Familien wie die Grupps. Schön wär's. Tatsächlich gehören täglich mehr und mehr Erben hierzu, die mit Unternehmertum nichts, aber auch gar nichts am Hut haben, sondern lediglich bequem und äußerst privilegiert von ihren leistungslosen Kapitalerträgen leben, für die sie unfassbar weniger Steuern zahlen müssen, als wenn sie arbeiten gehen würden. Vielen dieser Erben sind sogar die mit Ihrem Reichtum verbundenen Pflichten lästig, weshalb sie möglichst viele davon delegieren.

Insgesamt finde ich es sehr amüsant, daß hier mit den (Finanzierungs-)Sorgen und Nöten von Gastronomen, Klein-Unternehmern und KMUs gegenargumentiert wird, wenn ich vom oberen Promille spreche. Als hätten die auch nur ansatzweise irgendetwas miteinander zu tun.

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 21:39 Schrieb ich doch, dass die Ansprüche heutzutage andere, höhere sind als in den 50er bis 70er Jahren ...
Das genau aber schrieb ich NICHT!
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3x schwarzer Kater
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:29 Tatsächlich gehören täglich mehr und mehr Erben hierzu, die mit Unternehmertum nichts, aber auch gar nichts am Hut haben, sondern lediglich bequem und äußerst privilegiert von ihren leistungslosen Kapitalerträgen leben, für die sie unfassbar weniger Steuern zahlen müssen, als wenn sie arbeiten gehen würden. Vielen dieser Erben sind sogar die mit Ihrem Reichtum verbundenen Pflichten lästig, weshalb sie möglichst viele davon delegieren.


Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
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Billie Holiday
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Die Frage ist berechtigt.
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Moses
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Moses »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Neid.
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SaintEx
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Weil ein solches Ausmaß an wirtschaftlicher Ungleichheit, welches zudem nicht auf Leistung basiert, die größte Gefahr für die Demokratie ist.
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Moses
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Moses »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:03 Weil ein solches Ausmaß an wirtschaftlicher Ungleichheit, welches zudem nicht auf Leistung basiert, die größte Gefahr für die Demokratie ist.
Sagt wer? Und wie begründet der das?
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 100wasser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Ich bin selten mit SaintEx einer Meinung aber da hat er schon einen Punkt.

Warum Steuer, Versicherungen und Sozialabgaben nur auf Arbeit berechnen und nicht auf Kapitalerträge?

Keiner soll von seinem Kapital was abgeben müssen aber von seinen Erträgen schon .
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Claud »

Moses hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:47 Neid.
Missgunst.
Äh, Nö. Geldadel sabbelt gerne. Geldadel hat es leider auch so an sich, dass er sich an Diskussionen anheftet, die für ihn eigentlich nicht passend sind. Manchmal ist es schon arg, was da in einen Topf landet.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Misterfritz »

Moses hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:12 Und wie begründet der das?
Leistungsloses Reichtum ansammeln kennt/kannte man bisher nur von Adel/Königs damals oder Autokraten heutzutage.
Beides war noch nie und ist nicht sonderlich demokratiefördernd ...
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Moses »

Misterfritz hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:50 Leistungsloses Reichtum ansammeln kennt/kannte man bisher nur von Adel/Königs damals oder Autokraten heutzutage.
Beides war noch nie und ist nicht sonderlich demokratiefördernd ...
nicht überzeugend
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Misterfritz »

Moses hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:02 nicht überzeugend
Für Dich nicht - aber wenn ich mir so Leute wie Putin oder Trump ansehe, deren Familien auch gerne davon profitieren ...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Moses »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:05 Für Dich nicht - aber wenn ich mir so Leute wie Putin oder Trump ansehe, deren Familien auch gerne davon profitieren ...
auch nicht überzeugend
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

Moses hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:07 auch nicht überzeugend
Aus meiner Sicht sehr überzeugend, zumal das Vermögen von Autokraten wie Putin oder Xi oder auch der Aufstieg der Trumps, weniger mit Leistung als vielmehr mit Gangstertum und eine Art Selbstbedienungsmentalität zu tun hat, wenn man sich mal mit der Geschichte dieser Leute befasst. Da dient das Argument der "Leistung" nur noch als Feigenblatt.
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SaintEx
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

Moses hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:12 Sagt wer? Und wie begründet der das?
Das ist jedem klar, der 2 + 2 zusammenzählen kann, sich nicht den ganzen Tag nur mit seinem Ego beschäftigt und über ein Minimum an Empathie verfügt.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Tja hier sind wir beim Thema Gerechtigkeit und ich glaube das interessiert eine Menge Leute.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

Misterfritz hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:50 Leistungsloses Reichtum ansammeln kennt/kannte man bisher nur von Adel/Königs damals oder Autokraten heutzutage.
Beides war noch nie und ist nicht sonderlich demokratiefördernd ...
Es ist auch kein Zufall das ja genau exakt diese "Autokraten", wie Putin, Xi, Erdogan, Orban, Trump und Co. nicht Demokratie fördern sondern eben diese wo es geht bekämpfen.
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SaintEx
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:49 Es ist auch kein Zufall das ja genau exakt diese "Autokraten", wie Putin, Xi, Erdogan, Orban, Trump und Co. nicht Demokratie fördern sondern eben diese wo es geht bekämpfen.
Und es ist ebensowenig Zufall, daß die meisten dieser Typen gerade jetzt an der Macht sind, wo die Schere zwischen arm und reich so unanständig weit auseinander klafft. Menschen haben ein gutes Gerechtigkeitsempfinden und wenn sie sich vom bisherigen System enttäuscht fühlen, probieren sie irgendwann andere Systeme aus, die ihnen ein besseres Leben versprechen und sich angeblich mit dem bisherigen "Establishment" anlegen - was natürlich reines Marketing ist.
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Moses
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Moses »

SaintEx hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:45 Das ist jedem klar, der 2 + 2 zusammenzählen kann, sich nicht den ganzen Tag nur mit seinem Ego beschäftigt und über ein Minimum an Empathie verfügt.
Also eine unbegründete Fehlannahme - danke für die Bestätigung.
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Mendoza
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Mendoza »

100wasser hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:33 Ich bin selten mit SaintEx einer Meinung aber da hat er schon einen Punkt.

Warum Steuer, Versicherungen und Sozialabgaben nur auf Arbeit berechnen und nicht auf Kapitalerträge?

Keiner soll von seinem Kapital was abgeben müssen aber von seinen Erträgen schon .
Weil z. B. Versicherungen zweckgebunden sind. Man zahlt Kranken-und Sozialversicherung auf Arbeitsentgelt um sich gegen Mittellosigkeit zu versichern, wenn man krank oder alt ist und eben nicht arbeiten kann. Man kriegt ja dann Geld. Man zahlt aber keine Kfz-Haftpflicht auf das Gehalt, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. So wie es auch mit Kapitaleinkuenften nichts zu tun hat.
Und Steuern auf Kapitaleinkuenfte zahlt man selbstverständlich auch und zwar als Aktionär gleich zweimal - einmal auf Unternehmensebene auf den Gewinn und einmal auf privater Ebene auf Dividenden
und bei Verkauf auf eventuelle Kursgewinne.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:03 Weil ein solches Ausmaß an wirtschaftlicher Ungleichheit, welches zudem nicht auf Leistung basiert, die größte Gefahr für die Demokratie ist.
Das solltest du schon mal herleiten, warum das so sein soll. Wenn man sich die sozialistischen Feldexperimente des letzten Jahrhunderts so ansieht, dann kriegt man eher den Eindruck, dass Gleichmacherei und Kollektivismus das größte Problem für die Demokratie sind.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

100wasser hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 23:33 Ich bin selten mit SaintEx einer Meinung aber da hat er schon einen Punkt.

Warum Steuer, Versicherungen und Sozialabgaben nur auf Arbeit berechnen und nicht auf Kapitalerträge?

Keiner soll von seinem Kapital was abgeben müssen aber von seinen Erträgen schon .
Kapitalerträge werden natürlich versteuert.

Würden Sozialabgaben darauf anfallen, dann stände dem auch eine Leistung gegenüber.
Btw. als Selbständiger der freiwillig in der GKV versichert ist zahle ich auch auf meine Kapitalerträge Beiträge.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:45 Tja hier sind wir beim Thema Gerechtigkeit und ich glaube das interessiert eine Menge Leute.
Vertragsfreiheit ist ein wesentlicher Bestandteil einer gerechten Gesellschaft. Hast du damit ein Problem?
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 00:49 Es ist auch kein Zufall das ja genau exakt diese "Autokraten", wie Putin, Xi, Erdogan, Orban, Trump und Co. nicht Demokratie fördern sondern eben diese wo es geht bekämpfen.
In Ungarn und China ist die Vermögensungleicheit aber deutlich geringer als in D.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Tom Bombadil »

Claud hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 19:31Wir finanzieren ca die Häfte der von uns neu benötigten Maschinen.
Es kommt natürlich auch auf die Größe des Unternehmens an.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von JJazzGold »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:29
Das genau aber schrieb ich NICHT!
Sie zählten die gestiegenen Ansprüche auf.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Maikel »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 18:40 Merken Sie, wie Sie die Menschen dieses obersten Promilles schon wieder in Schutz nehmen?
Zur Formulierung schließe ich mich dem User "3x schwarzer Kater" an.

Ich möchte klarmachen, daß die Leistung von Menschen wie Herrn Schwarz bei Lidl darin besteht, die vielen Menschen zusammenzubringen, ihnen Arbeitsplätze zu geben, und "den Laden" organisatorisch zusammenzuhalten.

Das ist nämlich etwas, was die meisten Angestellten nicht zustande bringen (würden), gleichwohl ist deren Arbeitskraft natürlich auch entscheidend für den Erfolg des Unternehmens.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Maikel hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:33 Zur Formulierung schließe ich mich dem User "3x schwarzer Kater" an.

Ich möchte klarmachen, daß die Leistung von Menschen wie Herrn Schwarz bei Lidl darin besteht, die vielen Menschen zusammenzubringen, ihnen Arbeitsplätze zu geben, und "den Laden" organisatorisch zusammenzuhalten.

Das ist nämlich etwas, was die meisten Angestellten nicht zustande bringen (würden), gleichwohl ist deren Arbeitskraft natürlich auch entscheidend für den Erfolg des Unternehmens.
Würde Herr Schwarz nicht etwas anbieten was für viele von Nutzen ist, dann wäre er auch nicht reich.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 100wasser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 07:53 Kapitalerträge werden natürlich versteuert.

Würden Sozialabgaben darauf anfallen, dann stände dem auch eine Leistung gegenüber.
Btw. als Selbständiger der freiwillig in der GKV versichert ist zahle ich auch auf meine Kapitalerträge Beiträge.
Du hast natürlich recht ....aber Kapitalerträge werden viel geringer als Erträge aus Arbeit besteuert.
Und bei den Sozialabgaben kann man darüber streiten ob man sie dann anders nennen muss ....wir brauch in Zukunft mehr Einnahmen wenn unser Sozialsystem halten soll.
Schon jetzt werden unsere Sozialkassen massiv vom Steuerzahler subventioniert....quasi auch ohne Gegenleistung.
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Mendoza
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Mendoza »

SaintEx hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:29 Ich bin ja auch dagegen, das obere Promille in Schutz zu nehmen und wundere mich darüber, wer das alles tut und wie häufig das geschieht.

Interessant aber, wie Sie das obere Promille mit Unternehmern gleichsetzen. Als wären das alles Familien wie die Grupps. Schön wär's. Tatsächlich gehören täglich mehr und mehr Erben hierzu, die mit Unternehmertum nichts, aber auch gar nichts am Hut haben, sondern lediglich bequem und äußerst privilegiert von ihren leistungslosen Kapitalerträgen leben, für die sie unfassbar weniger Steuern zahlen müssen, als wenn sie arbeiten gehen würden. Vielen dieser Erben sind sogar die mit Ihrem Reichtum verbundenen Pflichten lästig, weshalb sie möglichst viele davon delegieren.

Insgesamt finde ich es sehr amüsant, daß hier mit den (Finanzierungs-)Sorgen und Nöten von Gastronomen, Klein-Unternehmern und KMUs gegenargumentiert wird, wenn ich vom oberen Promille spreche. Als hätten die auch nur ansatzweise irgendetwas miteinander zu tun.




Das genau aber schrieb ich NICHT!
Dann nimm halt den oberen 1 % alles weg. Das Experiment ist schon in diversen Ländern gelaufen bspw. Venezuela. Da kannst du das Ergebnis bewundern. Die Kuh, die man schlachtet , die kann man hinterher nicht mehr melken. Das scheinen einige zu vergessen. Die Auswüchse wie in Trumps Amerika, wo man die Steuern für Reiche immer weiter senkt haben wir gar nicht. Wir sind eines der sozialsten Länder der Erde. Wir können uns das aber nur leisten, weil wir noch eine funktionierende Wirtschaft haben, die auch durch Privatinteressen Einzelner gesteuert wird. Und die Besten arbeiten nicht für einen warmen Händedruck.

Die Leute, die bloß Milliarden erben und dann den ganzen Tag auf ihrer Jacht feiern und sonst nichts tun, die mag es geben, aber die kannst du mit der Lupe suchen.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:38 Du hast natürlich recht ....aber Kapitalerträge werden viel geringer als Erträge aus Arbeit besteuert.
Dividenden z.B. nicht. Hier liegt die Steuerbelastung bei etwa 48% bis 50%. Ohne Progression. Das ist mehr als jeder Arbeitnehmer zahlt.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 100wasser »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:54 Dann nimm halt den oberen 1 % alles weg. Das Experiment ist schon in diversen Ländern gelaufen bspw. Venezuela. Da kannst du das Ergebnis bewundern. Die Kuh, die man schlachtet , die kann man hinterher nicht mehr melken. Das scheinen einige zu vergessen. Die Auswüchse wie in Trumps Amerika, wo man die Steuern für Reiche immer weiter senkt haben wir gar nicht. Wir sind eines der sozialsten Länder der Erde. Wir können uns das aber nur leisten, weil wir noch eine funktionierende Wirtschaft haben, die auch durch Privatinteressen Einzelner gesteuert wird. Und die Besten arbeiten nicht für einen warmen Händedruck.

Die Leute, die bloß Milliarden erben und dann den ganzen Tag auf ihrer Jacht feiern und sonst nichts tun, die mag es geben, aber die kannst du mit der Lupe suchen.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:54 Dann nimm halt den oberen 1 % alles weg. Das Experiment ist schon in diversen Ländern gelaufen bspw. Venezuela. Da kannst du das Ergebnis bewundern. Die Kuh, die man schlachtet , die kann man hinterher nicht mehr melken. Das scheinen einige zu vergessen. Die Auswüchse wie in Trumps Amerika, wo man die Steuern für Reiche immer weiter senkt haben wir gar nicht. Wir sind eines der sozialsten Länder der Erde. Wir können uns das aber nur leisten, weil wir noch eine funktionierende Wirtschaft haben, die auch durch Privatinteressen Einzelner gesteuert wird. Und die Besten arbeiten nicht für einen warmen Händedruck.
Sie wollen es nicht verstehen, oder? Niemand will dem obersten Promille (nicht Prozent!) ALLES wegnehmen. Die sollen lediglich genauso behandelt werden, wie Sie und ich. Ist das sooo schwer nachzuvollziehen? Da bleiben diesen Leuten immer noch -zig Milliarden und das hat auch mit Sozialismus überhaupt nichts zu tun. Das Thema ist doch nicht, daß die Kuh geschlachtet werden soll, sondern endlich überhaupt mal gemolken wird, weil sie durch ihren Einfluss bisher in Relation viel, viel weniger ihrer Milch abgeben musste, als Sie und ich.
BTW: In Venezuela hat das obere Promille doch nur das Deckmäntelchen eines angeblichen Sozialismus mißbraucht, um sich ganz ungeniert noch mehr zu holen, als es vorher schon hatte.
Mendoza hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:54 Die Leute, die bloß Milliarden erben und dann den ganzen Tag auf ihrer Jacht feiern und sonst nichts tun, die mag es geben, aber die kannst du mit der Lupe suchen.
Da täuschen Sie sich gewaltig und das genießen diese Leute, daß sie von Menschen, wie Ihnen, immer brav in Schutz genommen werden.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 100wasser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 10:06 Dividenden z.B. nicht. Hier liegt die Steuerbelastung bei etwa 48% bis 50%. Ohne Progression. Das ist mehr als jeder Arbeitnehmer zahlt.
Ja auch das stimmt.....Einzelfälle raus zu picken bringt aber nichts.
Grundsätzlich sind die Steuern auf Kapitalerträge aber niedriger (25% + Soli) als die auf Arbeit....eine echte Progression fehlt auch.
Ich find es auch kacke alles zu besteuern aber irgendwie müssen wir das Rentensystem reformieren/finanzieren. Die "Arbeiter" allein werden es nicht schaffen. .....wenn die Boomer in Rente gehen fliegt uns der Kram um die Ohren.
Und wissen tun wir das schon seit 30 Jahren ....aber keiner packt es an.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 11:33 Ja auch das stimmt.....Einzelfälle raus zu picken bringt aber nichts.
Grundsätzlich sind die Steuern auf Kapitalerträge aber niedriger (25% + Soli) als die auf Arbeit....eine echte Progression fehlt auch.
Ich find es auch kacke alles zu besteuern aber irgendwie müssen wir das Rentensystem reformieren/finanzieren. Die "Arbeiter" allein werden es nicht schaffen. .....wenn die Boomer in Rente gehen fliegt uns der Kram um die Ohren.
Und wissen tun wir das schon seit 30 Jahren ....aber keiner packt es an.
Dürfte halt der wesentliche Teil an Kapitalerträgen sein.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 21:22
Unter bestimmten Voraussetzungen macht das nämlich richtig Sinn.
Klar, wenn man nicht an das eigene Geschäftsmodell glaubt oder es sehr risikobehaftet ist.
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Mendoza
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Mendoza »

SaintEx hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 11:33 Sie wollen es nicht verstehen, oder? Niemand will dem obersten Promille (nicht Prozent!) ALLES wegnehmen. Die sollen lediglich genauso behandelt werden, wie Sie und ich. Ist das sooo schwer nachzuvollziehen? Da bleiben diesen Leuten immer noch -zig Milliarden und das hat auch mit Sozialismus überhaupt nichts zu tun. Das Thema ist doch nicht, daß die Kuh geschlachtet werden soll, sondern endlich überhaupt mal gemolken wird, weil sie durch ihren Einfluss bisher in Relation viel, viel weniger ihrer Milch abgeben musste, als Sie und ich.
BTW: In Venezuela hat das obere Promille doch nur das Deckmäntelchen eines angeblichen Sozialismus mißbraucht, um sich ganz ungeniert noch mehr zu holen, als es vorher schon hatte.
Hat man alles schon probiert. Reichensteuer in Frankreich von 75% vor ca. 12 Jahren. So schnell konnte man gar nicht gucken wie die Reichen abgehauen sind
und genau so schnell hat man sie wieder einkassiert
Da täuschen Sie sich gewaltig und das genießen diese Leute, daß sie von Menschen, wie Ihnen, immer brav in Schutz genommen werden.
Du schaust zu viel Trash TV.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 11:33
Grundsätzlich sind die Steuern auf Kapitalerträge aber niedriger (25% + Soli) als die auf Arbeit....
Und genau das ist das entscheidende und weshalb von einer "Leistungsgesellschaft" zu reden eigentlich blanke Satire ist. Obendrein verstößt das eben auch gegen das "Gerechtigkeitsgefühl" vieler Bürger.
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sünnerklaas
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 13:22 Und genau das ist das entscheidende und weshalb von einer "Leistungsgesellschaft" zu reden eigentlich blanke Satire ist. Obendrein verstößt das eben auch gegen das "Gerechtigkeitsgefühl" vieler Bürger.
Liegt auch daran, dass ein Teil derjenigen, die die Leistungsgesellschaft lautstark nach außen vertreten und "Leistung muss sich wieder lohnen!" fordern, all zu oft regelrechte real existierende Karikaturen sind. Ich erinnere an Frau "Doktor" Silvana Koch-Mehrin. Und noch so ein paar andere. Als man mal genauer nachgeschaut hat, wie es denn bei denen mit Leistung aussah, kam durchaus erstaunliches an die Oberfläche... :D
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 100wasser »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 13:38 regelrechte real existierende Karikaturen
:rofl: .... , das muss ich mir merken
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 13:38 Liegt auch daran, dass ein Teil derjenigen, die die Leistungsgesellschaft lautstark nach außen vertreten und "Leistung muss sich wieder lohnen!" fordern, all zu oft regelrechte real existierende Karikaturen sind. Ich erinnere an Frau "Doktor" Silvana Koch-Mehrin. Und noch so ein paar andere. Als man mal genauer nachgeschaut hat, wie es denn bei denen mit Leistung aussah, kam durchaus erstaunliches an die Oberfläche... :D
Es ist doch faktisch ein Witz von einer sogenannten "Leistungsgesellschaft" in Deutschland zu fabulieren, wenn:

1. Die Vermögen in der Oberschicht in Deutschland größtenteils heute vererbt werden und "NICHT" erarbeitet sind

2. Wir Arbeit grundsätzlich höher besteuern als z.b. Kapitalerträge.

Aber wie ich schon ausführte habe ich eher den Eindruck heute, das vor allem auch die Jüngeren den Versprechungen der selbsternannten Leistungsgesellschaft ( Vom Tellerwäscher zum Milionär) ohnehin weniger glauben schenken als noch in früherer Zeit. Wobei diese Entwicklung auch in anderen Ländern zu beobachten ist, selbst in den USA funktionieren diese vollmundigen Verheißung nicht mehr so wie in den goldenen 50ziger und 60ziger Jahren, die Welt ist schlicht eine völlig andere.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 14:04 Es ist doch faktisch ein Witz von einer sogenannten "Leistungsgesellschaft" in Deutschland zu fabulieren, wenn:

1. Die Vermögen in der Oberschicht in Deutschland größtenteils heute vererbt werden und "NICHT" erarbeitet sind
Ich muss in dem Zusammenhang immer an den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) denken. Ein Studienabbrecher ohne Ausbildung. Aber weil er halt in der richtigen Partei war, hieß es entschuldigend: immerhin käme er aus allerbestem Hause. :D
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 13:22 Und genau das ist das entscheidende und weshalb von einer "Leistungsgesellschaft" zu reden eigentlich blanke Satire ist. Obendrein verstößt das eben auch gegen das "Gerechtigkeitsgefühl" vieler Bürger.
Das stimmt ja nur bei Zinsen, aber nicht bei Steuern auf Dividenden und/-oder dem Verkauf Unternehmensanteilen.
Zinsen dürften bei angesprochenen Unternehmensgruppe nur eine untergeordnete Rolle spielen.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 22:34 Und wenn schon? Warum interessiert einen sowas?
Ich glaube sowieso, dass das am eigentlichen Thema vorbeigeht.
Im Grunde geht es doch darum, was "Leistung" und "Leistungsgesellschaft" genau sind. Und dabei muss man eben auch den sozialwissenschaftlichen Leistungsbegriff betrachten und gleichzeitig eben den Begriff Leistung in einen gesellschaftlichen Kontext stellen.
Ich erinnere mich noch gut an Leistungsdebatten in den 90ern. Als man glaubte, ökonomische Höchstleistung wäre das A und O, alles andere wäre nachrangig. Dann kam die Dottcom-Krise. Die ist auch dadurch entstanden, weil der damalige Leistungsbegriff unübersehbar dazu geführt hat, dass man glaube, wer die dickste Hose hätte, wäre der größte Leistungsträger. Egal, was für ein Idiot er in anderen Bereichen des täglichen Lebens war. Und wer ging damals nicht so alles großspurig an die Börse - bzw. kündigte das an. Hier mal so ein Beispiel:

https://www.spiegel.de/kultur/musik/ent ... 43736.html

Danach hat sich die Sichtweise in vielen Bereichen der Wirtschaft ein erstes Mal grundlegend geändert. Als die Blase geplatzt war, hieß es hinterher: Leistung wäre eben doch nicht alles. Weshalb man dann anfing "Softskills" zu messen.

Worauf ich hinaus will: warum hat ein Klaus-Michael Kühne in der Gesellschaft ein ganz anderes Ansehen, als der Herr Schwarz von Lidl/Kaufland oder ein Joseph Ackermann?
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 17:41 Ich glaube sowieso, dass das am eigentlichen Thema vorbeigeht.
Im Grunde geht es doch darum, was "Leistung" und "Leistungsgesellschaft" genau sind. Und dabei muss man eben auch den sozialwissenschaftlichen Leistungsbegriff betrachten und gleichzeitig eben den Begriff Leistung in einen gesellschaftlichen Kontext stellen.
Ich erinnere mich noch gut an Leistungsdebatten in den 90ern. Als man glaubte, ökonomische Höchstleistung wäre das A und O, alles andere wäre nachrangig. Dann kam die Dottcom-Krise. Die ist auch dadurch entstanden, weil der damalige Leistungsbegriff unübersehbar dazu geführt hat, dass man glaube, wer die dickste Hose hätte, wäre der größte Leistungsträger. Egal, was für ein Idiot er in anderen Bereichen des täglichen Lebens war. Und wer ging damals nicht so alles großspurig an die Börse - bzw. kündigte das an. Hier mal so ein Beispiel:

https://www.spiegel.de/kultur/musik/ent ... 43736.html

Danach hat sich die Sichtweise in vielen Bereichen der Wirtschaft ein erstes Mal grundlegend geändert. Als die Blase geplatzt war, hieß es hinterher: Leistung wäre eben doch nicht alles. Weshalb man dann anfing "Softskills" zu messen.

Worauf ich hinaus will: warum hat ein Klaus-Michael Kühne in der Gesellschaft ein ganz anderes Ansehen, als der Herr Schwarz von Lidl/Kaufland oder ein Joseph Ackermann?
Naja Kühne oder auch Wolfgang Grupp oder Dirk Rossmann, das sind tatsächlich Unternehmer des "alten Schlages", kaum vergleichbar mit den Ackersmanns und Winterkorns dieser Welt schon gar nicht mit den US Tech-Miliardären jenseits des Atlantiks, die für Ethik ohnehin nichts übrig haben . Die haben noch die klassische Kaufmannsethik verinnerlicht, sieht man auch z b. Grupps Haltung zur Bankrettung damals oder auch beim Thema "Corona Hilfen", die erheblich vom "Mainstream" seiner Unternehmerkollegen der jüngeren Generation abwich.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Arizona hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 18:26 Naja Kühne oder auch Wolfgang Grupp oder Dirk Rossmann, das sind tatsächlich Unternehmer des "alten Schlages", kaum vergleichbar mit den Ackersmanns und Winterkorns dieser Welt schon gar nicht mit den US Tech-Miliardären jenseits des Atlantiks, die für Ethik ohnehin nichts übrig haben .
Ich schaue mir die Musks oder Thiels an. Und frage mich, was an deren Leben wirklich erstrebenswert ist.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von SaintEx »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 12:44 Hat man alles schon probiert. Reichensteuer in Frankreich von 75% vor ca. 12 Jahren. So schnell konnte man gar nicht gucken wie die Reichen abgehauen sind
und genau so schnell hat man sie wieder einkassiert.
Ein weiteres, gutes Beispiel dafür, wieviel unverhältnismäßige Macht dieses obere Promille hat - und im Zweifelsfalle auch ausübt. Alleine deswegen muss sich etwas ändern.
Mendoza hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 12:44 Du schaust zu viel Trash TV.
Ich habe Ihnen m. W. keinen Anlass geboten, herablassend und arrogant zu antworten und würde es daher schätzen, wenn Sie das in Zukunft unterlassen könnten.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Astrocreep2000 »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 21:39 Schrieb ich doch, dass die Ansprüche heutzutage andere, höhere sind als in den 50er bis 70er Jahren. Ab den sechziger Jahren fuhr Deutschland mit VW, Ford und Opel nach Italien zum Zelten, zuhause teilten sich zwei bis drei Geschwister ein Kinderzimmer und die Jüngeren trugen die gut erhaltene Kleidung der Älteren auf. Wenn ein Häuschen gebaut werden sollte, dann gab es auch mal keine Urlaubsfahrt und der §7b wurde acht Jahre lang genutzt.
Das ist richtig, allerdings muss man dann fairerweise darauf hinweisen, dass die Ansprüche am oberen Ende nicht im geringerem Maße gestiegen sind, ganz im Gegenteil.

Dass Vorstände eines DAX-Unternehmens bspw. mehr als das 50-fache ihrer ebenfalls qualifizierten und sicher auch nicht durchgängig Däumchen drehenden Angestellten verdienen, war nicht immer so…

Ich habe keinen Zweifel daran, dass viel von der in den letzten 20 Jahren zunehmenden Unzufriedenheit in der Gesellschaft auch damit zusammenhängt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, die Vermögensverteilung ungleicher wird und die Mittelschicht zerbröselt.

Schröder hatte im Kontext der „Agenda 2010“ ausgegeben, dass „der Gürtel enger geschnallt“ werden muss - wenn damit aber ausschließlich alle unterhalb einer gewissen Managementebene gemeint sind, kommt etwas ins Wanken. Das „Wir-Gefühl“ in einer Gesellschaft schwindet. Auch das befeuert übrigens die AfD.
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Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Arizona »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 09:34 Das ist richtig, allerdings muss man dann fairerweise darauf hinweisen, dass die Ansprüche am oberen Ende nicht im geringerem Maße gestiegen sind, ganz im Gegenteil.

Dass Vorstände eines DAX-Unternehmens bspw. mehr als das 50-fache ihrer ebenfalls qualifizierten und sicher auch nicht durchgängig Däumchen drehenden Angestellten verdienen, war nicht immer so…

Ich habe keinen Zweifel daran, dass viel von der in den letzten 20 Jahren zunehmenden Unzufriedenheit in der Gesellschaft auch damit zusammenhängt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, die Vermögensverteilung ungleicher wird und die Mittelschicht zerbröselt.

:thumbup: Und dafür ist auch die Politik der letzten 25 Jahre verantwortlich. Im Grunde schon seit den 90zigern, als selbst die SPD dem neoliberalen Zeitgeist blindlings gefolgt ist. Das Ergebnis dieser verfehlten Politik sehen wir heute:

- polarisierte Gesellschaft

- Die soziale Kluft zwischen ganz unten und ganz oben ist tiefer ( amerikanische Verhältnisse)

- Das Land zerbröselt und kaputt gespart

- Abstiegsangst bis weit in die Mittelschicht

- eine abgehobene Politikerkaste in Berlin, die kein Gespür mehr für die Lebenswirklichkeit der Bürger hat.
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