Sammelstrang: Eurokrise

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Officer Barbrady
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Officer Barbrady »

Warum lesen Sie sich nicht erstmal ein bischen in die Materie ein und kommen dann mit den Fragen zu mir, die dabei noch offen geblieben sind? Mir ist die Zeit zu kostbar, ihnen das hier jetzt in aller epischen Breite darzulegen.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 18. August 2013, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

Officer Barbrady » So 18. Aug 2013, 00:13 hat geschrieben:Warum lesen Sie sich nicht erstmal ein bischen in die Materie ein und kommen dann mit den Fragen zu mir, die dabei noch offen geblieben sind? Mir ist die Zeit zu kostbar, ihnen das hier jetzt in aller epischen Breite darzulegen.
Hmmmm...ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein all zu großes Wissensdefizit habe. Ich habe die Fragen insofern bewußt gestellt, weil mir IHRE Meinung dazu wichtig war. Die meisten Fragestellungen werden durchaus in diversen Quellen differenziert und vielseitig besprochen. Und eine eigene Meinung habe ich auch dazu schon!

Ist ihnen insofern wirklich die Zeit zu kostbar, oder gibt es da noch andere Gründe?
EPISCHE Breite verlange ich gar nicht - wohl aber einen Einstieg, der dann Folgebeiträge meinerseits generieren könnte - oder auch nicht.

Wenn ich ihre Ausgangsthese richtig verstanden habe, dann sind sie ja der Meinung, dass die Eurokrise deren Mitglieder härter getroffen hat, als wenn die Mitglieder keine Mitglieder gewesen wären. Ich halte diesen Gedankenansatz für falsch - oder nicht belegbar!

Deshalb die recht konkreten Nachfragen.
Zuletzt geändert von Atue am Sonntag 18. August 2013, 00:59, insgesamt 1-mal geändert.
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IndianRunner
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Skull » Sa 17. Aug 2013, 17:46 hat geschrieben:Mhmm...

Wenn Du geschrieben hättest...
all die Probleme, welche nun [ursächlich] durch die gemeinsame Währung hervorgerufen werden...

hätte ich den Satz so stehen gelassen.

Aber so, wie Du den Satz schreibst (und somit auch im exakten Sinn) sehe ich das natürlich anders.

Die Ursache der (Haupt) Probleme ist nicht der Euro und nicht die gemeinsame Währung.

Bankenproblematik, Verschuldungsproblematik und strukturelle Probleme in einigen Ländern
- sind völlig losgelöst von der (einer) gemeinsamen Währung.

Diese Probleme haben in verschiedenen Nuancen (fast) alle Länder.
Von A wie Australlien über G wie Großbritannien,
über J wie Japan, nach S wie Schweden bis U wie die USA. Auch mit eigenen Währungen.

Das man durch die gemeinsame Währung (Haftung, Auswirkung) diese Probleme nicht mehr national,
individuell und ohne große Auswirkung auf andere Euroländer lösen kann, ist in der Tat ein Problem.
Inkl. der politischen Forderungen, Rücksichtsnahmen, Erwartungen, aber auch kalkulierte Unterlassungen.

Die These...der Euro ist ursächlich für die größten oder meisten Probleme verantwortlich ...halte ich daher für


=====> Falsch.

mfg
Also erkennst du einerseits das die gemeinsame Währung an dem Dilemma schuld ist, möchtest die Währung aber nicht als Ursache sehen?

Wenn der Euro schuld ist , ist er auch Ursache. Viele Fachleute haben schon vor Einführung des Euros gewarnt, und bis dato in jedem Punkt recht behalten.

Was ist es das dieses goldene Kalb , diesen feuchten Traum einer Totgeburt, immer schützen und auf einen Podest heben möchte? Warum darf diese Uniwährung selbst nach erkennen der Probleme nicht als ursächlich falsche Entscheidung erkannt werden?
Zuletzt geändert von IndianRunner am Sonntag 18. August 2013, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Officer Barbrady »

Atue » Sa 17. Aug 2013, 23:59 hat geschrieben:
Wenn ich ihre Ausgangsthese richtig verstanden habe, dann sind sie ja der Meinung, dass die Eurokrise deren Mitglieder härter getroffen hat, als wenn die Mitglieder keine Mitglieder gewesen wären. Ich halte diesen Gedankenansatz für falsch - oder nicht belegbar!
Das bleibt Ihnen unbenommen. Worüber wir hier sprechen ist nicht meine These, die ich mir irgendwie aus den Fingern gesaugt habe. Es ist die herrschende Meinung zu diesem Thema.

Die Methode eine Diskussion durch beständiges Nachfrage vollkommen ad absurdum zu führen -- das ist mithin ja die Absicht -- ist einfach ein mieser Diskussionsstil. Über das Stöckchen springe ich nicht. Wenn Sie ein aufrichtiges Interesse an den o.g. Fragestellungen haben, dann haben Sie ganz sicher nichts dagegen die Diskussion per PN weiterzuführen? Dazu bin ich gerne bereit.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 18. August 2013, 09:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 08:58 hat geschrieben:
Also erkennst du einerseits das die gemeinsame Währung an dem Dilemma schuld ist, möchtest die Währung aber nicht als Ursache sehen?

Wenn der Euro schuld ist , ist er auch Ursache. Viele Fachleute haben schon vor Einführung des Euros gewarnt, und bis dato in jedem Punkt recht behalten.

Was ist es das dieses goldene Kalb , diesen feuchten Traum einer Totgeburt, immer schützen und auf einen Podest heben möchte? Warum darf diese Uniwährung selbst nach erkennen der Probleme nicht als ursächlich falsche Entscheidung erkannt werden?
Dann hast du es wieder nicht verstanden: der Euro kann keine Schulden aufnehmen, ergo ist nicht der Euro Schuld, sondern die massive Schuldenaufnahme von den europäischen (Süd-)Ländern. Den Euro abzuschaffen ist also nicht die Lösung, denn dadurch verpuffen nicht die Schulden über Nacht.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:Verstehendes Lesen ist immer vorausgesetzt.
???
Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:Normalerweise stünden der Politik in einer solchen Situation ein ganzer Instrumentenkasten fiskal- und insbesonderer geldpolitischer Maßnahmen zur Verfügung, derer sie sich in einer Währungsunion aber nicht ohne Auswirkungen auf die anderen Mitgliedsstaaten bedienen kann. Diese werden davon in Mitleidenschaft gezogen, womit die Möglichkeiten insbesondere der Geldpolitik erst einmal begrenzt sind. Außerdem lädt diese Situation zum "free riding" ein. Im Wissen um die besonderen Abhängigkeiten in einer Währungsunion, können Staaten eine Politik betreiben, die insgesamt schädlich ist, deren Auswirkungen sie selbst aber nur zu einem geringeren Teil treffen als dies ansonsten, d.h. ohne Währungsunion, der Fall wäre.
Das lasse ich so stehen.
IndianRunner » So 18. Aug 2013, 07:58 hat geschrieben:Also erkennst du einerseits das die gemeinsame Währung an dem Dilemma schuld ist, möchtest die Währung aber nicht als Ursache sehen?
Nicht die gemeinsame Währung ist Ursache der Probleme !
IndianRunner » So 18. Aug 2013, 07:58 hat geschrieben:Wenn der Euro schuld ist , ist er auch Ursache. Viele Fachleute haben schon vor Einführung des Euros gewarnt, und bis dato in jedem Punkt recht behalten.
Der Euro ist nicht schuld an Bankenproblematik, Verschuldungsproblematik und strukturelle Probleme in einigen Ländern.
Und ob irgendein Kritiker des Euro Bankenproblematik und Verschuldungsproblematik vor 15 Jahren erkannt hat, lasse ich mal dahingestellt. *grins*
IndianRunner » So 18. Aug 2013, 07:58 hat geschrieben:Was ist es das dieses goldene Kalb , diesen feuchten Traum einer Totgeburt, immer schützen und auf einen Podest heben möchte? Warum darf diese Uniwährung selbst nach erkennen der Probleme nicht als ursächlich falsche Entscheidung erkannt werden?
Hä ? Kannst Du vielleicht mal ein bisschen differenzieren ?

Es ist ein Unterschied zwischen den Fundamentalkritikern wie @Daniel1 auf der einen Seite,
den totalen Befürworten des Euros auf der anderen Seite...
...und eine Vielzahl von Realisten in unterschiedlicher Bandbreite dazwischen.

Ich habe die Entscheidung der Einführung des Euros zum damaligen Zeitpunkt mit diesen Ländern für falsch gehalten !

Nur 15 Jahre später hilft alles Lamentieren nichts. Da müssen wir durch.
Und auch sehe ich trotz (meiner damaligen und aller) Kritik nicht den Euro als Ursache der meisten Probleme.
Die Kritik bezieht sich und bezog sich auf eingeschränktere Lösungsmöglichkeiten, wenn eben Problem auftreten !
Blickwinkel » So 18. Aug 2013, 08:28 hat geschrieben: Den Euro abzuschaffen ist also nicht die Lösung, denn dadurch verpuffen nicht die Schulden über Nacht.
Exakt !

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:Natürlich ist die Banken-/Finanzkrise nicht ursächlich durch den Euro entstanden. Verstehendes Lesen ist immer vorausgesetzt. Aber sie stellt einen makroökonomischen Schock dar, welche die Schwachstellen des Eurosystems offen legt. In einer "Schönwetterphase" ist die Stabilität einer solchen Konstruktion letztlich nicht zu beurteilen.
Die Finanzkrise legt die Schwächen des europäischen Bankensystems und der bisherigen Politik offen.

Die einzige Schwäche, die hinsichtlich der Währungsunion offengelegt wurde, ist jene, dass das Vertrauen in den Euro im Vergleich zum Dollar torpediert werden konnte.

Dazu haben eifrig Leute, wie du, beigetragen. Mit immer neuen Austrittsforderungen und Forderungen nach Auflösung der Währungsunion.

Mit solchen Spezialisten hatten die USA glücklicherweise nicht zu kämpfen.
Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:Normalerweise stünden der Politik in einer solchen Situation ein ganzer Instrumentenkasten fiskal- und insbesonderer geldpolitischer Maßnahmen zur Verfügung, derer sie sich in einer Währungsunion aber nicht ohne Auswirkungen auf die anderen Mitgliedsstaaten bedienen kann. Diese werden davon in Mitleidenschaft gezogen, womit die Möglichkeiten insbesondere der Geldpolitik erst einmal begrenzt sind. Außerdem lädt diese Situation zum "free riding" ein. Im Wissen um die besonderen Abhängigkeiten in einer Währungsunion, können Staaten eine Politik betreiben, die insgesamt schädlich ist, deren Auswirkungen sie selbst aber nur zu einem geringeren Teil treffen als dies ansonsten, d.h. ohne Währungsunion, der Fall wäre.
Die Politik hat überhaupt keinen Instrumentenkasten fiskal- und insbesonderer geldpolitischer Maßnahmen zur Verfügung! Die EZB ist diejenige Institution, die geldpolitische Maßnahmen durchsetzt und das hat sie auch getan. Deshalb ebbt die Eurokrise auch derzeit ab, statt sich zu verstärken.

Die Politik fährt höchstens Konjunkturprogramme, um antizyklisch gegen die Krise anzugehen. Und das sind meist Strohfeuer, auf Pump finanziert.

Das Staaten jahrelang eine Politik betreiben können, die insgesamt schädlich ist, ist keine neue Erkenntnis. Das kann die Politik auch, wenn sie nicht Teil einer Währungsunion ist. Griechenland hat das beispielsweise seit 1980 betrieben - mit eigener Währung! Argentinien oder Island haben das bis zur Pleite auch praktiziert.
Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:Die USA sind nach landläufiger Meinung aus dem Gröbsten raus. Die FED hat schneller und stärker auf die Krise reagiert als es der EZB möglich gewesen ist. Insbesondere wurden aber die Bankbilanzen rasch um faule Kredite bereinigt, so dass die Kreditvergabe inzwischen wieder am laufen ist. Der EURO-Zone steht dieser Schritt noch bevor, wobei sich auch hier wieder die Problematik auftut, dass Staaten wie bspw. die Bundesrepublik für die Verfehlungen der Banken anderer Länder gerade stehen müssen.
1. Die USA haben gnadenlos Banken abgewickelt. Das hat weder Deutschland, noch sonst ein Land in der Eurozone getan. Das hat mit dem Euro nicht die Bohne zu tun.
2. Das US-Handesbilanzdefizit ist nicht signifikant besser geworden.
3. Die US-Wirtschaft zeigt sich seit Jahren deutlich dynamischer, als die deutsche oder europäische Wirtschaft.
4. Die Bundesrepublik steht nicht für Verfehlungen anderer Länder gerade, sondern für die eigenen Verfehlungen!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Blickwinkel » So 18. Aug 2013, 08:28 hat geschrieben:
Dann hast du es wieder nicht verstanden: der Euro kann keine Schulden aufnehmen, ergo ist nicht der Euro Schuld, sondern die massive Schuldenaufnahme von den europäischen (Süd-)Ländern. Den Euro abzuschaffen ist also nicht die Lösung, denn dadurch verpuffen nicht die Schulden über Nacht.
Die Schulden sind nicht zurückzahlbar, so oder so nicht es wird viele Schuldenschnitte geben. Ich habe es im Gegensatz zu dir verstanden, ohne die Uniwährung hätten die Süd - Länder niemals in diesem Maße Schulden aufgenommen, der krampfhafte Versuch den Euro heilig sprechen zu wollen nimmt wahnhafte Züge an....
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Skull » So 18. Aug 2013, 08:54 hat geschrieben:??? Das lasse ich so stehen. Nicht die gemeinsame Währung ist Ursache der Probleme ! Der Euro ist nicht schuld an Bankenproblematik, Verschuldungsproblematik und strukturelle Probleme in einigen Ländern.
Und ob irgendein Kritiker des Euro Bankenproblematik und Verschuldungsproblematik vor 15 Jahren erkannt hat, lasse ich mal dahingestellt. *grins*Hä ? Kannst Du vielleicht mal ein bisschen differenzieren ?

Es ist ein Unterschied zwischen den Fundamentalkritikern wie @Daniel1 auf der einen Seite,
den totalen Befürworten des Euros auf der anderen Seite...
...und eine Vielzahl von Realisten in unterschiedlicher Bandbreite dazwischen.

Ich habe die Entscheidung der Einführung des Euros zum damaligen Zeitpunkt mit diesen Ländern für falsch gehalten !

Nur 15 Jahre später hilft alles Lamentieren nichts. Da müssen wir durch.
Und auch sehe ich trotz (meiner damaligen und aller) Kritik nicht den Euro als Ursache der meisten Probleme.
Die Kritik bezieht sich und bezog sich auf eingeschränktere Lösungsmöglichkeiten, wenn eben Problem auftreten ! Exakt !

mfg
Logorrhoe in bunt , auch nicht schlecht. :D


Nur 15 Jahre später hilft alles Lamentieren nichts. Da müssen wir durch.

Nein, müssen wir nicht, der Endsieg ist kein Muß. Es gibt eine Alternative.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 10:23 hat geschrieben:Logorrhoe in bunt
Dann eben nicht. Dein Niveau gehört Dir.
IndianRunner » So 18. Aug 2013, 10:23 hat geschrieben:Nein, müssen wir nicht, der Endsieg ist kein Muß. Es gibt eine Alternative.
Amen.

mlg
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Officer Barbrady »

Officer Barbrady » Sa 17. Aug 2013, 20:18 hat geschrieben:
Normalerweise stünden der Politik in einer solchen Situation ein ganzer Instrumentenkasten fiskal- und insbesonderer geldpolitischer Maßnahmen zur Verfügung, derer sie sich in einer Währungsunion aber nicht ohne Auswirkungen auf die anderen Mitgliedsstaaten bedienen kann. Diese werden davon in Mitleidenschaft gezogen, womit die Möglichkeiten insbesondere der Geldpolitik erst einmal begrenzt sind. Außerdem lädt diese Situation zum "free riding" ein. Im Wissen um die besonderen Abhängigkeiten in einer Währungsunion, können Staaten eine Politik betreiben, die insgesamt schädlich ist, deren Auswirkungen sie selbst aber nur zu einem geringeren Teil treffen als dies ansonsten, d.h. ohne Währungsunion, der Fall wäre.
Das lasse ich so stehen.
Na wie schön, wenigstens einer.

Die hohen Schulden blieben den Griechen auch ohne Euro erhalten, das ist richtig, allerdings ist die Möglichkeit aus diesen herauszuwachsen außerhalb der Euro-Zone größer als in ihr. Auch ein Schuldenschnitt wäre weniger schädlich, weil der Staat sich zur Not direkt über die Zentralbank re-finanzieren könnte.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 18. August 2013, 12:29, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von d'Artagnan »

Kibuka hat geschrieben:
Die Finanzkrise legt die Schwächen des europäischen Bankensystems und der bisherigen Politik offen.

Die einzige Schwäche, die hinsichtlich der Währungsunion offengelegt wurde, ist jene, dass das Vertrauen in den Euro im Vergleich zum Dollar torpediert werden konnte.
...
Mit solchen Spezialisten hatten die USA glücklicherweise nicht zu kämpfen.
Selbst der Chefberater des Bundesfinanzministers und Max-Planck Institutsdirektor für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen erwartet das Kollabieren der Euro-Zone und fordert den Austritt Deutschlands aus dem Währungsverbund.

Das sollte doch nachdenklich machen...
1. Die USA haben gnadenlos Banken abgewickelt. Das hat weder Deutschland, noch sonst ein Land in der Eurozone getan. Das hat mit dem Euro nicht die Bohne zu tun.
Aber mit der Eurozone - und deren Politikern.
...
4. Die Bundesrepublik steht nicht für Verfehlungen anderer Länder gerade, sondern für die eigenen Verfehlungen!
Wenn überhaupt, besteht die eigene Verfehlung vor allem darin solche Länder wie Griechenland in die Eurozone aufgenommen zu haben und nun auf das existenzielle No-Bailout-Prinzip (das in den USA strikt eingehalten wird) verzichten zu wollen.
Natürlich werden die Bundesbürger die Zeche für die "Rettungs"schirme zu zahlen haben! Die deutschen Arbeitnehmer wurden und werden mit dem Euro doppelt abgezockt: Zuerst hatten sie jahrelang einen Reallohnverlust zu erleiden - als einzige in der Eurozone.
Nun erfolgt auch noch eine kalte Enteignung - und warum? Nicht zuletzt auf Grund der Unfähigkeit der Politiker der Pleite-Länder (wie z.B. in Italien) eine ordentliche Haushaltspolitik zu treiben.
Siehe die unsägliche Aufhebung der Grundsteuer unter Letta.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 11:20 hat geschrieben:
Die Schulden sind nicht zurückzahlbar, so oder so nicht es wird viele Schuldenschnitte geben. Ich habe es im Gegensatz zu dir verstanden, ohne die Uniwährung hätten die Süd - Länder niemals in diesem Maße Schulden aufgenommen, der krampfhafte Versuch den Euro heilig sprechen zu wollen nimmt wahnhafte Züge an....
Die Schulden sind in keiner Währung zurückzahlbar, denn im Zweifelsfall werden sie in US-Dollar international gerechnet. Ergo, du kannst die Währung 100.000 mal wechseln, die Auslandsschulden wirst du in einer stabilen Währung zurückzahlen müssen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Blickwinkel » So 18. Aug 2013, 14:05 hat geschrieben:
Die Schulden sind in keiner Währung zurückzahlbar, denn im Zweifelsfall werden sie in US-Dollar international gerechnet. Ergo, du kannst die Währung 100.000 mal wechseln, die Auslandsschulden wirst du in einer stabilen Währung zurückzahlen müssen.
....die Schulden werden nicht zurückgezahlt, was ist daran für dich nicht zu verstehen? Die Währung wird lediglich gewechselt um anderen Ländern ( Südländer ) die Möglichkeit der Abwertung ihrer Währung zu ermöglichen, damit sie wirtschaftlich wieder annähernd auf die Beine kommen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Officer Barbrady »

Selbst der Chefberater des Bundesfinanzministers und Max-Planck Institutsdirektor für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen erwartet das Kollabieren der Euro-Zone und fordert den Austritt Deutschlands aus dem Währungsverbund.

Das sollte doch nachdenklich machen...
Ach wen interessiert hier schon, was einer der führenden deutschen Finanzwissenschaftler zu dem Thema sagt...
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Sonntag 18. August 2013, 15:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Officer Barbrady » So 18. Aug 2013, 14:50 hat geschrieben:


Ach wen interessiert hier schon, was einer der führenden deutschen Finanzwissenschaftler zu dem Thema sagt...
Genau, der hat doch keine Ahnung wie toll der Euro ist.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 15:03 hat geschrieben:
Genau, der hat doch keine Ahnung wie toll der Euro ist.
Schäubles Chefberater rechnet mit Eurozusammenbruch / AfD-Sprecher Bernd Lucke: Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts sagen

Kai A. Konrad, Direktor des Max-Planck-Instituts für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen in München und Chef des Wissenschaftlichen Beirats des Finanzministeriums, erklärte in einem Interview mit der Tageszeitung DIE WELT, dass die inneren Spannungen die Eurozone am Ende zerreißen werden. Deutschland könne den Euro nicht retten. Am Ende bliebe nur die Frage, wie teuer das Ende des Euro Deutschland kommen werde. Er selbst favorisiere ein Ausscheiden Deutschlands aus der Währungsunion statt des Ausschlusses der Südländer. Die Tageszeitung BILD zeigt sich unterdessen überzeugt, dass ein griechischer Schuldenschnitt nach der Wahl kommt.


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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 15:13 hat geschrieben:
....die Schulden werden nicht zurückgezahlt, was ist daran für dich nicht zu verstehen? Die Währung wird lediglich gewechselt um anderen Ländern ( Südländer ) die Möglichkeit der Abwertung ihrer Währung zu ermöglichen, damit sie wirtschaftlich wieder annähernd auf die Beine kommen.
Ganz so leicht ist das auch nicht. Mit der äußeren Abwertung der Währung werden keinerlei strukturelle Probleme gelöst, die Staatsverschuldung und dadurch die Unmöglichkeit sich auf den Kapitalmärkten zu refinanzieren wird nicht angegangen, die hohen Kosten durch teilweise verkrustete Arbeitsmärkte und vor allem einen aufgeblähten öffentlichen Sektor werden nicht bearbeitet. Außerdem führt die äußere Abwertung dazu, dass für diese Staaten zwar die Exporte attraktiver und dadurch nachgefragter würden, allerdings die Primärgüter die importiert werden müssen um viele Produkte herzustellen sich in gleichem Maße verteuern.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

Blickwinkel » So 18. Aug 2013, 15:05 hat geschrieben:
Die Schulden sind in keiner Währung zurückzahlbar, denn im Zweifelsfall werden sie in US-Dollar international gerechnet. Ergo, du kannst die Währung 100.000 mal wechseln, die Auslandsschulden wirst du in einer stabilen Währung zurückzahlen müssen.
Das interessante ist ja, dass jeder der den Euro abschaffen will, seine Argumentation darauf aufbaut, dass sowieso kein Cent der Schulden jemals wieder zurückgezahlt werden wird und man diesen Fakt daher vernachlässigen kann.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von d'Artagnan »

'Infi hat geschrieben: ...
Außerdem führt die äußere Abwertung dazu, dass für diese Staaten zwar die Exporte attraktiver und dadurch nachgefragter würden, allerdings die Primärgüter die importiert werden müssen um viele Produkte herzustellen sich in gleichem Maße verteuern.
Erzähl das mal bitte denen, die meinen eine Rückkehr zur DM oder ein Nordeuro wären das Ende der deutschen Wirtschaft. Für die spielen nämlich die - bei einer Aufwertung der Währung sich verbilligenden - Importe von Primärgütern keinerlei Rolle.
Also ob bspw. die hiesige Autoindustrie ausschließlich auf heimische Rohstoffe zurückgreifen würde...
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

d'Artagnan » So 18. Aug 2013, 17:15 hat geschrieben: Erzähl das mal bitte denen, die meinen eine Rückkehr zur DM oder ein Nordeuro wären das Ende der deutschen Wirtschaft. Für die spielen nämlich die - bei einer Aufwertung der Währung sich verbilligenden - Importe von Primärgütern keinerlei Rolle.
Also ob bspw. die hiesige Autoindustrie ausschließlich auf heimische Rohstoffe zurückgreifen würde...
Naja, ganz so einfach ist das nicht. Es ist ja auch nicht so, dass sich in den Südländern der Abwertungseffekt aufhebt. Er ist nur nicht so brachial groß, wie hier behauptet wird. Es ist aber so, dass bei einer Abwertung eigene Exporte mehr nachgefragt und und eigene Importe verteuert werden. Umgekehrt ist es bei eigener, massiver Aufwertung so, dass die eigenen Exporte eben nicht mehr nachgefragt werden, weil deren Preise, trotz billiger Primärgüterimporte nicht so sehr verbilligt werden können, wie sich der Außenwert der Währung steigert. Sowohl bei einer Abwertung gewinnt man an Wettbewerbsfähigkeit, als man auch bei einer Aufwertung an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Ich wollte nur aufzeigen, dass dieser Effekt, vor allem bei Abwertung und weiteren Strukturproblemen, nicht so brachial groß sein würde, vor allem aber nachhaltig nichts lösen würde.

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 75695.html
Zuletzt geändert von 'Infi am Sonntag 18. August 2013, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

d'Artagnan » So 18. Aug 2013, 17:15 hat geschrieben: Erzähl das mal bitte denen, die meinen eine Rückkehr zur DM oder ein Nordeuro wären das Ende der deutschen Wirtschaft. Für die spielen nämlich die - bei einer Aufwertung der Währung sich verbilligenden - Importe von Primärgütern keinerlei Rolle.
Also ob bspw. die hiesige Autoindustrie ausschließlich auf heimische Rohstoffe zurückgreifen würde...
Dann ist die Frage, warum gerade die Wirtschaft sich über den Euro freut. Vielleicht kannst du mir das Erklären, denn die müssten ja hellauf begeistert sein von einer neuen DM.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

d'Artagnan » So 18. Aug 2013, 10:57 hat geschrieben:
Selbst der Chefberater des Bundesfinanzministers und Max-Planck Institutsdirektor für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen erwartet das Kollabieren der Euro-Zone und fordert den Austritt Deutschlands aus dem Währungsverbund.

Das sollte doch nachdenklich machen....
Mich macht das überhaupt nicht nachdenklich. Dein toller "Chefberater" namens Kai A. Konrad opponiert schon seit Jahren gegen den Euro. 2011 führte er Berechnungen durch, wieviel eine Rückkehr zur DM kosten würde. 2010 warnte er in der FAZ auch schon vor einem Zusammenbruch des Euro.

Es ist also nichts neues von Herrn Konrad, sondern die alte Platte.

Um bei mir weiterzukommen, muss man aber schon etwas mehr Substanz liefern.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 18. August 2013, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

'Infi » So 18. Aug 2013, 16:02 hat geschrieben: Das interessante ist ja, dass jeder der den Euro abschaffen will, seine Argumentation darauf aufbaut, dass sowieso kein Cent der Schulden jemals wieder zurückgezahlt werden wird und man diesen Fakt daher vernachlässigen kann.
Die Wirtschaft der verschuldeten Staaten liegt darnieder, hier wird man ( nahezu ) kein Geld wiedersehen, so oder so. Es geht darum diese Staaten aufzurichten. Merkel rät den Verhungernden noch mehr zu sparen, dieser absolut gehirnlose Schwachsinn wird von den Euroanbetern akzeptiert wärend die nachvollziehbare Forderung nach angepassten, regulierbaren Währungen für die Südländer krampfhaft schlechtgeredet wird....

...da muß man schon mutwillige Dummheit vermuten.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Kibuka » So 18. Aug 2013, 18:06 hat geschrieben:
Mich macht das überhaupt nicht nachdenklich. Dein toller "Chefberater" namens Kai A. Konrad opponiert schon seit Jahren gegen den Euro. 2011 führte er Berechnungen durch, wieviel eine Rückkehr zur DM kosten würde. 2010 warnte er in der FAZ auch schon vor einem Zusammenbruch des Euro.

Es ist also nichts neues von Herrn Konrad, sondern die alte Platte.

Um bei mir weiterzukommen, muss man aber schon etwas mehr Substanz liefern.
Warum sollte er eine neue Platte auflegen wenn die bewährte sich täglich mehr bewahrheitet.

Um bei mir weiterzukommen, muss man aber schon etwas mehr Substanz liefern.


Ideologen können das Merkvermögen ausschalten, nichts neues.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

'Infi » So 18. Aug 2013, 15:47 hat geschrieben: Ganz so leicht ist das auch nicht. Mit der äußeren Abwertung der Währung werden keinerlei strukturelle Probleme gelöst, die Staatsverschuldung und dadurch die Unmöglichkeit sich auf den Kapitalmärkten zu refinanzieren wird nicht angegangen, die hohen Kosten durch teilweise verkrustete Arbeitsmärkte und vor allem einen aufgeblähten öffentlichen Sektor werden nicht bearbeitet. Außerdem führt die äußere Abwertung dazu, dass für diese Staaten zwar die Exporte attraktiver und dadurch nachgefragter würden, allerdings die Primärgüter die importiert werden müssen um viele Produkte herzustellen sich in gleichem Maße verteuern.
Ganz so leicht ist das auch nicht.

Doch, es sei denn es steht dem eine fundamental Euro-unterworfene Ideologie entgegen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 22:08 hat geschrieben:
Warum sollte er eine neue Platte auflegen wenn die bewährte sich täglich mehr bewahrheitet.
Bisher hat sich überhaupt nichts bewahrheitet, auch wenn du fröhlich davon schwurbelst.
IndianRunner » So 18. Aug 2013, 22:08 hat geschrieben: Ideologen können das Merkvermögen ausschalten, nichts neues.
Das sagt ausgerechnet der Chef-Ideologe, der hier permanent nur inhaltsleere Propaganda für die AfD betreibt.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 23:11 hat geschrieben:
Ganz so leicht ist das auch nicht.

Doch, es sei denn es steht dem eine fundamental Euro-unterworfene Ideologie entgegen.

Bitte benennen mal ein Land, welches auf diesem Wege ERFOLGREICH zu einer wettbewerbsfähigen Nation wurde!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Kibuka » So 18. Aug 2013, 22:36 hat geschrieben:
Bisher hat sich überhaupt nichts bewahrheitet, auch wenn du fröhlich davon schwurbelst.



Das sagt ausgerechnet der Chef-Ideologe, der hier permanent nur inhaltsleere Propaganda für die AfD betreibt.
Alles klar, leb in deiner heilen Supereuropappwelt bis sie abfackelt, dann kannst du ja brennend noch das Eurolied singen.... :D

Da bekommt der Satz ,, merk mal was ,, eine ganz andere Dimension.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Atue » So 18. Aug 2013, 22:41 hat geschrieben:

Bitte benennen mal ein Land, welches auf diesem Wege ERFOLGREICH zu einer wettbewerbsfähigen Nation wurde!
Durch die Euroeinführung?

Schwer, sieht eher nach dem Weg in eine Katastrophe endzeitlichen Ausmaßes aus....
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von d'Artagnan »

Blickwinkel hat geschrieben:
Dann ist die Frage, warum gerade die Wirtschaft sich über den Euro freut. Vielleicht kannst du mir das Erklären, denn die müssten ja hellauf begeistert sein von einer neuen DM.
"Die Wirtschaft" - Du meinst damit supranationale Konzerne und Großbanken?
Il n’y a pas de plus grande naïveté que croire dans le patriotisme du capital. Un capitaliste peut être patriote mais le capital ne l’est pas…

Folgender Artikel passt zum Thema:

Es gibt jedoch drei wichtige Aspekte, die meist vernachlässigt werden. So wird erstens oft unterschlagen, dass eine Aufwertung importierte Vorleistungen verbilligen würde. Dieser Effekt wird weithin unterschätzt. Immerhin bestehen deutsche Exporte zu rund 40 Prozent aus solchen Vorleistungen. Die Bundesbank zeigt zudem in einer Studie, dass sich Wechselkursänderungen gar nur zu einem Viertel in den Endpreisen widerspiegeln. Und selbst wenn die Aufwertung einer deutschen Währung zu deutlich höheren Exportpreisen für deutsche Güter geführt hätte, bedeutet dies nicht, dass die hiesigen Exporte in gleicher Weise eingebrochen wären. So hat Renate Ohr von der Universität Göttingen in ihrer neuesten Veröffentlichung gezeigt, dass die Nachfrage nach Deutschlands Exportgütern weniger preiselastisch, sondern in erster Linie konjunkturabhängig ist.

Zweitens wird unterschlagen, dass eine Aufwertung Vorteile für die hiesigen Konsumenten mit sich brächte. Sie würden davon profitieren, dass importierte Konsumgüter oder Dienstleistungen (zum Beispiel Urlaubsreisen) günstiger würden. Vorteile für Konsumenten durch billigere Importe und eine größere Produktvielfalt sind übrigens die Begründung aller volkswirtschaftlichen Theorien für die Vorteilhaftigkeit internationalen Handels. Exporte sind lediglich ein notwendiges Übel zur Finanzierung der Importe.
...


Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 14208.html

Wer meinst Du steht wohl letztlich für den - für die Volkswirtschaft ungesunden - Exportüberschuss gerade?
Die Großkopferten der "Wirtschaft" - oder die Bürger?
An wen sollte sich die Politik also stärker orientieren: am im GG genannten Souverän oder an den Einflüsterungen der Goldman Sachs, Ackermanns und Co.?

Wobei ich 'Infi zum Teil schon recht gebe: Natürlich wären für ein PIGS-Land auch bei einem Austritt aus dem Euro Strukturreformen unumgänglich. Allerdings wären dann deren Politiker alleinverantwortlich für deren Umsetzung und könnten die Verantwortung nicht mehr anderen (auch nicht mehr den Deutschen) in die Schuhe schieben.
Reformen können nur dann fruchten,wenn ein genügend großer Wille dazu in der Bevölkerung und in der Politikerkaste vorhanden sind. In Griechenland und Italien ist das bislang nicht genügend der Fall.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 22:08 hat geschrieben:Um bei mir weiterzukommen, muss man aber schon etwas mehr Substanz liefern.
*lach*

Versuche es doch erst einmal selbst mit einem Minimum an Substanz.

Ich konnte da bei Dir bisher noch nichts entdecken...



der krampfhafte Versuch den Euro heilig sprechen zu wollen nimmt wahnhafte Züge an....

Logorrhoe in bunt , auch nicht schlecht.

Genau, der hat doch keine Ahnung wie toll der Euro ist.

AfD-Sprecher Bernd Lucke: Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts sagen

Merkel rät den Verhungernden noch mehr zu sparen, dieser absolut gehirnlose Schwachsinn wird von den Euroanbetern akzeptiert

Warum sollte er eine neue Platte auflegen wenn die bewährte sich täglich mehr bewahrheitet.

Doch, es sei denn es steht dem eine fundamental Euro-unterworfene Ideologie entgegen.

Alles klar, leb in deiner heilen Supereuropappwelt bis sie abfackelt, dann kannst du ja brennend noch das Eurolied singen....

Schwer, sieht eher nach dem Weg in eine Katastrophe endzeitlichen Ausmaßes aus....





Substanz................sieht anders aus.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Skull » Mo 19. Aug 2013, 07:25 hat geschrieben:*lach*

Versuche es doch erst einmal selbst mit einem Minimum an Substanz.

Ich konnte da bei Dir bisher noch nichts entdecken...



der krampfhafte Versuch den Euro heilig sprechen zu wollen nimmt wahnhafte Züge an....

Logorrhoe in bunt , auch nicht schlecht.

Genau, der hat doch keine Ahnung wie toll der Euro ist.

AfD-Sprecher Bernd Lucke: Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts sagen

Merkel rät den Verhungernden noch mehr zu sparen, dieser absolut gehirnlose Schwachsinn wird von den Euroanbetern akzeptiert

Warum sollte er eine neue Platte auflegen wenn die bewährte sich täglich mehr bewahrheitet.

Doch, es sei denn es steht dem eine fundamental Euro-unterworfene Ideologie entgegen.

Alles klar, leb in deiner heilen Supereuropappwelt bis sie abfackelt, dann kannst du ja brennend noch das Eurolied singen....

Schwer, sieht eher nach dem Weg in eine Katastrophe endzeitlichen Ausmaßes aus....





Substanz................sieht anders aus.

mlg

Substanz ist nutzlos wenn sie vom Diskussionspartner nicht erfasst werden kann.
Übrigens ist der von dir genannte Satz nicht auf meinem Mist gewachsen, der ist von einem deiner Gilde, einem Eurojünger.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

IndianRunner » Mo 19. Aug 2013, 11:44 hat geschrieben:Substanz ist nutzlos wenn sie vom Diskussionspartner nicht erfasst werden kann.
Interessant.

Du sprichst anderen (vor allen Dingen, denjenigen mit anderer Meinung) Substanz ab.
Gleichzeitig bist Du selbst nicht willens oder fähig Substanz zu liefern.
(weil Deine Diskussionspartner Deiner Meinung nach zu "blöd" sind, das zu erfassen)

Stellt sich die einzig Frage:

Was willst Du überhaupt hier ?

Da solltest Du besser in der Weinstube aufgehoben sein.




Logorrhoe in bunt , auch nicht schlecht.

einem deiner Gilde, einem Eurojünger.




Wenn Deine Beiträge nicht so armselig wären, könnte man es ja humorvoll nehmen. So ? Lohnt es nicht.
Du bist ja selbst nicht in der Lage, einfachste Dinge und Sätze zur Kenntnis zu nehmen. Geschweige, denn zu verstehen.
Skull » So 18. Aug 2013, 08:54 hat geschrieben:Hä ? Kannst Du vielleicht mal ein bisschen differenzieren ?

Es ist ein Unterschied zwischen den Fundamentalkritikern wie @Daniel1 auf der einen Seite,
den totalen Befürworten des Euros auf der anderen Seite...
...und eine Vielzahl von Realisten in unterschiedlicher Bandbreite dazwischen.

Ich habe die Entscheidung der Einführung des Euros zum damaligen Zeitpunkt mit diesen Ländern für falsch gehalten !

Nur 15 Jahre später hilft alles Lamentieren nichts. Da müssen wir durch.
mlg
Zuletzt geändert von Skull am Montag 19. August 2013, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Skull » Mo 19. Aug 2013, 11:53 hat geschrieben:Interessant.

Du sprichst anderen (vor allen Dingen, denjenigen mit anderer Meinung) Substanz ab.
Gleichzeitig bist Du selbst nicht willens oder fähig Substanz zu liefern.
(weil Deine Diskussionspartner Deiner Meinung nach zu "blöd" sind, das zu erfassen)

Stellt sich die einzig Frage:

Was willst Du überhaupt hier ?

Da solltest Du besser in der Weinstube aufgehoben sein.

mlg
Spiel einfach mit bunten Buchstaben. Du hast recht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

IndianRunner » Mo 19. Aug 2013, 12:02 hat geschrieben: Spiel einfach mit bunten Buchstaben. Du hast recht.
Ich habe noch etwas in meinem vorherigen Beitrag eingefügt.

Wenn Deine Beiträge nicht so armselig wären, könnte man es ja humorvoll nehmen. So ? Lohnt es nicht.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Wenn die Euro-Befürworter nicht auf die leiseste Kritik immer mit Beißreflexen reagieren würden, gäbe es hier auch keinen Streit. Daß viele von ihnen nach fast 5 Jahren Euro-Krise immer noch nicht einsehen wollen, daß die Einheitswährung gescheitert ist und nur Schaden angerichtet hat, ist rational kaum erklärbar. Es ist die ideologische Anhänglichkeit an ein Projekt, das wirtschaftlich nüchtern betrachtet keinen Sinn macht.
Deswegen hört man von den Euro-Befürwortern in richtung derer, die schon seit 20 Jahren vor dem Euro warnen meist folgendes:
Es ist also nichts neues von Herrn Konrad, sondern die alte Platte.
Um bei mir weiterzukommen, muss man aber schon etwas mehr Substanz liefern.
Es sind alle Beweise erbracht worden, daß der Euro gescheitert ist, eine Beibehaltung der D-Mark besser gewesen wäre und eine jetzige Rückkehr zur D-Mark weit mehr Vor- als Nachteile bringen würde. Aber mit rationalen Argumenten kommt man bei Verfechtern eines irrationalen und ideologischen Projektes eben nicht weiter, da hat der Zitierte schon recht.
Die Euro-Befürworter, deren Währung Südeuropa in Elend und Massenarbeitslosigkeit geführt hat sind eigentlich in der Bringschuld auch nur den geringsten Nutzen des Euro zu beweisen, die Euro-Kritiker hingegen werden seit fünf Jahren von der Realität bestätigt, daß ihre Aussagen richtig waren. Aber auf rationale Warner und Mahner wollte ja damals keiner hören und nun angesichts des Scheitern des Euro ignoriert man sie weiterhin...soviel zur Lernfähigkeit.

Hier noch ein thematisch interessanter Artikel über die Vorteile einer D-Mark-Rückkehr

http://www.dw.de/ist-eine-r%C3%BCckkehr ... /a-6387479
Nitsch muss es wissen, schließlich hat er über gescheiterte Währungsunionen nach dem Zweiten Weltkrieg geforscht, und er stellt fest, "dass viel mehr Währungsunionen auseinandergebrochen sind als neu gegründet wurden."
Insgesamt wurden 69 Währungsehen zwischen 1948 und 2007 geschieden, ohne dass die Welt für die betroffenen Länder zusammengebrochen ist. Der renommierte US-Ökonom Barry Eichengreen, der sich bereits 2007 mit einer möglichen Spaltung oder einem Ende der Eurozone auseinandergesetzt hatte, bescheinigt Deutschland, dass es seine alte Währung wieder einführen könnte, ohne sich damit eine Finanzkrise einzubrocken.
Schwieriger wird es mit dem Wechselkurs. Das ist auch das Lieblingsargument der Gegner einer D-Mark-Rückkehr: Die Mark würde stark aufwerten, die Ausfuhr verteuern und somit der exportabhängigen deutschen Wirtschaft das Genick brechen. Auch das lässt Nitsch nicht gelten, denn "die deutschen Produkte sind so wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt, dass auf Dauer die Kosten überschaubar sein sollten". Manche Produkte würden nur in Deutschland hergestellt, und die werden sicherlich auch nachgefragt werden, wenn die D-Mark wieder eingeführt werden sollte, sagt Nitsch weiter.
Zudem würde durch eine teurere D-Mark der Import billiger. Da rund 40 Prozent der deutschen Exporte aus importierten Vorleistungen bestehen, würden die wechselkursbedingten Nachteile zum Teil wieder wett gemacht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

d'Artagnan » So 18. Aug 2013, 23:16 hat geschrieben:Die Bundesbank zeigt zudem in einer Studie, dass sich Wechselkursänderungen gar nur zu einem Viertel in den Endpreisen widerspiegeln.
Forderungen und Verbindlichkeiten werden aber zu 100 % die Wechselkursveränderungen widerspiegeln.

Beim Staat, bei Banken, bei Versicherungen, allen anderen Unternehmen und auch den Privatpersonen.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von 'Infi »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 23:03 hat geschrieben:
Die Wirtschaft der verschuldeten Staaten liegt darnieder, hier wird man ( nahezu ) kein Geld wiedersehen, so oder so. Es geht darum diese Staaten aufzurichten. Merkel rät den Verhungernden noch mehr zu sparen, dieser absolut gehirnlose Schwachsinn wird von den Euroanbetern akzeptiert wärend die nachvollziehbare Forderung nach angepassten, regulierbaren Währungen für die Südländer krampfhaft schlechtgeredet wird....

...da muß man schon mutwillige Dummheit vermuten.
Ein Weg MUSS alternativlos die Konsolidierung sein, mit oder ohne Euro, das spielt dafür überhaupt keine Rolle. Aber ich stimme dir ja sogar zu, dass es falsch ist, nicht eben gleichzeitig auch noch andere Wege zu beschreiten, Wachstumsimpulse zu setzen, Auswüchsen bei der Arbeitslosigkeit Einhalt zu gebieten etc. Nur muss man bei einseitiger - sprich nicht idealer Rettungspolitik - nicht gleich die Schlussfolgerung ziehen, dass der Euro abgeschafft werden müsse - vor allem muss man nicht glauben, dass dadurch die Probleme gelöst würden.

Dass du mich übrigens jetzt schon direkt als "Euro-Jünger" bezeichnest, veranschaulicht nur, dass du - sobald dir sachliche Argumente ausgehen und sobald dir jemand zu deutlich widerspricht (was du ganz offensichtlich nicht haben kannst) - ein ganz schwacher Diskutant bist. Dann kommt zur Not eben direkt die Ideologie-Keule.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Daniel1 » Mo 19. Aug 2013, 12:52 hat geschrieben:
Es sind alle Beweise erbracht worden, daß der Euro gescheitert ist, eine Beibehaltung der D-Mark besser gewesen wäre und eine jetzige Rückkehr zur D-Mark weit mehr Vor- als Nachteile bringen würde.
Wähler Re: Rettung deutscher Banken kostet Milliarden » So 18. Aug 2013, 10:58 hat geschrieben: Die Ideologisierung wird wahrscheinlich zunehmen, wenn aus dem Bundeshaushalt mehr Eigenkapital für den ESM bereitgestellt werden muß und, wenn die deutschen Banken mehr Verluste in ihren Bilanzen abschreiben müssen.
Die Euro-Kritiker werden verlangen, dass Griechenland aus dem Euro austritt. Dann wird wieder von der anderen Seite der Ruf nach der EZB noch lauter werden.
Daniel1 » Mo 19. Aug 2013, 12:52 hat geschrieben:
Es sind alle Beweise erbracht worden, daß der Euro gescheitert ist, eine Beibehaltung der D-Mark besser gewesen wäre und eine jetzige Rückkehr zur D-Mark weit mehr Vor- als Nachteile bringen würde.
...
Zuletzt geändert von Wähler am Montag 19. August 2013, 17:27, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

'Infi » Mo 19. Aug 2013, 14:34 hat geschrieben: Ein Weg MUSS alternativlos die Konsolidierung sein, mit oder ohne Euro, das spielt dafür überhaupt keine Rolle. Aber ich stimme dir ja sogar zu, dass es falsch ist, nicht eben gleichzeitig auch noch andere Wege zu beschreiten, Wachstumsimpulse zu setzen, Auswüchsen bei der Arbeitslosigkeit Einhalt zu gebieten etc. Nur muss man bei einseitiger - sprich nicht idealer Rettungspolitik - nicht gleich die Schlussfolgerung ziehen, dass der Euro abgeschafft werden müsse - vor allem muss man nicht glauben, dass dadurch die Probleme gelöst würden.

Dass du mich übrigens jetzt schon direkt als "Euro-Jünger" bezeichnest, veranschaulicht nur, dass du - sobald dir sachliche Argumente ausgehen und sobald dir jemand zu deutlich widerspricht (was du ganz offensichtlich nicht haben kannst) - ein ganz schwacher Diskutant bist. Dann kommt zur Not eben direkt die Ideologie-Keule.
Der Euro war von Anfang an zum scheitern verurteilt, man kann nicht etlichen über Jahrtausende gewachsenen , absolut unterschiedlichen Kulturen, eine starre Uniwährung überstülpen.
Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand aber für Skeptiker wurde ja ein etwa 11 jähriger Feldversuch durchgeführt, der offensichtlich gescheitert ist.

Ich diskutiere gerne aber wochen oder Monate bzw. Jahrelang auszudiskutieren ob Wasser nass ist und wenn ja warum....da werde ich in der Tat zum ganz schwachen Diskutanten.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

IndianRunner hat geschrieben:
Der Euro war von Anfang an zum scheitern verurteilt, man kann nicht etlichen über Jahrtausende gewachsenen , absolut unterschiedlichen Kulturen, eine starre Uniwährung überstülpen.
Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand...
Dann erkläre uns einmal ganz genau, welche physikalischen Gesetze dagegen sprechen! Darüberhinaus möchte ich gerne einmal wissen, wie bei dir "absolut unterschiedliche Kulturen" definiert sind.

Ich bin schon sehr gespannt auf deinen "gesunden" Menschenverstand.
IndianRunner hat geschrieben:Ich diskutiere gerne aber wochen oder Monate bzw. Jahrelang auszudiskutieren ob Wasser nass ist und wenn ja warum....da werde ich in der Tat zum ganz schwachen Diskutanten.
Noch schwächer kannst du beim besten Willen nicht mehr werden!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Kibuka » Mo 19. Aug 2013, 18:49 hat geschrieben:
Dann erkläre uns einmal ganz genau, welche physikalischen Gesetze dagegen sprechen! Darüberhinaus möchte ich gerne einmal wissen, wie bei dir "absolut unterschiedliche Kulturen" definiert sind.

Ich bin schon sehr gespannt auf deinen "gesunden" Menschenverstand.



Noch schwächer kannst du beim besten Willen nicht mehr werden!
Beruhig dich. Du begreifst nichts und mir ist meine Zeit für eine Diskussion mit dir zu schade. Tut mir leid.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

IndianRunner » Mo 19. Aug 2013, 19:23 hat geschrieben:
Beruhig dich. Du begreifst nichts und mir ist meine Zeit für eine Diskussion mit dir zu schade. Tut mir leid.
Ich bin absolut entspannt. Du demontierst dich fachlich schließlich von ganz alleine, da muss man nicht großartig in Aktion treten. :D
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

Mal noch einen Versuch:

Die einen sagen, der Euro wäre gescheitert - die anderen sagen, der Euro ist ein Erfolgsmodell, und Dritte liegen irgendwo dazwischen.

Es wird hier viel ideologisiert - das liegt auch ganz sicher am Thema. Nur - wie wäre es, wenn wir mal versuchen, sachlich Kriterien zu benennen, die für eine erfolgreiche oder eine gescheiterte Währung sprechen?

Nun bin ich bekennender Euro-Anhänger - wobei mir gewisse Konstruktionsfehler durchaus bewusst sind. Wenn also ich mal den Anfang mache, und sage, wann eine Währung aus meiner Sicht erfolgreich ist, dann würde ich umgekehrt darum bitten, dass der ein oder die andere Euroskeptiker mal sagt, wann eine Währung aus seiner Sicht gescheitert ist.

Gerne auch noch Beiträge von denen, die irgendwo dazwischen stehen.....


Ich fange dann mal an:

Eine Währung ist für mich erfolgreich, wenn sie:
- von den Bürgern des Währungsraumes genutzt wird
- wenn diese der Währung vertrauen
- wenn die Währung wertstabil ist - also gegenüber einem wohl definierten Warenkorb nur eine geringe Inflation ausweist
- wenn sie frei konvertierbar ist - insbesondere gegenüber anderen erfolgreichen Währungen
- wenn sie den Handel im Währungsgebiet ermöglicht
- wenn sie einen relevanten Marktanteil am Weltmarkt der Währungen erzielt
- wenn auch andere Länder, Institutionen und Marktteilnehmer die Währung nutzen


In diesem Sinne ist aus meiner Sicht der Euro eine erfolgreiche Währung.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von IndianRunner »

Atue » Mo 19. Aug 2013, 22:20 hat geschrieben:

In diesem Sinne ist aus meiner Sicht der Euro eine erfolgreiche Währung.
Dann genieße seine letzten Tage.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

Und einen hab ich noch:

Die Euroskeptiker machen den Euro ja für alle möglichen Krisenszenarien URSÄCHLICH verantwortlich.
Da flattert doch ein aktueller Artikel über die Situation in GB herein, und die Briten sind ja weder verdächtig, dass sie den Euro hätten, noch dass sie sonderlich begierig alles aus Brüssel nachmachen......da sollte es doch den Briten ohne Euro inzwischen deutlich besser gehen als dem Rest der EU, der den Euro eingeführt hat......

Ein Artikel der WELT kommt zu einem anderen Schluss:

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... er-EU.html


Ist der Euro also auch für die Krise in GB verantwortlich - oder was müssten die Briten nun mit ihrer Währung machen, damit sie aus der Krise herauskommen?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

IndianRunner » Mo 19. Aug 2013, 23:22 hat geschrieben:
Dann genieße seine letzten Tage.


Ooooochh....das mache ich schon seit Jahren :cool:
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Atue »

IndianRunner » So 18. Aug 2013, 23:44 hat geschrieben:
Durch die Euroeinführung?

Schwer, sieht eher nach dem Weg in eine Katastrophe endzeitlichen Ausmaßes aus....


Nein - ich hatte darum gebeten, ein Land zu benennen, was durch währungspolitische Maßnahmen erfolgreich zu einer wettbewerbsfähigen Nation wurde. Die Euroländer würde ich nun gerade auch von ihnen als Argument nicht akzeptieren, da sie permanent klagen, dass der Euro ursächlich für die Krisen verantwortlich wäre.

Welches Land hat also erfolgreich und wesentlich durch währungspolitische Maßnahmen sich von einer Krisen-Nation zu einer wettbewerbsfähigen Nation gewandelt?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Ich fange dann mal an:

Eine Währung ist für mich erfolgreich, wenn sie:
- von den Bürgern des Währungsraumes genutzt wird
- wenn diese der Währung vertrauen
- wenn die Währung wertstabil ist - also gegenüber einem wohl definierten Warenkorb nur eine geringe Inflation ausweist
- wenn sie frei konvertierbar ist - insbesondere gegenüber anderen erfolgreichen Währungen
- wenn sie den Handel im Währungsgebiet ermöglicht
- wenn sie einen relevanten Marktanteil am Weltmarkt der Währungen erzielt
- wenn auch andere Länder, Institutionen und Marktteilnehmer die Währung nutzen


In diesem Sinne ist aus meiner Sicht der Euro eine erfolgreiche Währung.
Es gibt viele Dinge, die auf den ersten Blick plausibel klingen, sich bei genauem Hinschauen aber als fatale Fehleinschätzung erweisen.
Die meisten der genannten Punkte definieren eine existierende Währung, über deren Erfolg sagt das noch nichts aus. Auch der Simbabwe-Dollar wurde bis zu seiner temporalen Abschaffung von den Bürgern Simbabwes genutzt und ermöglichte Handel innerhalb des Landes.
Einige der genannten Punkte treffen zudem auf den Euro nicht zu. Er genießt immer weniger Vertrauen innerhalb und außerhalb der Eurozone. Viele Bürger innerhalb der Eurozone wollen den Euro verlassen und in allen 11 Nicht-Euroländern innerhalb der EU gibt es Mehrheiten gegen einen Euro-Beitritt. Daß der Euro aufgrund seiner Größe trotz seines Scheiterns noch immer eine internationale Referenzgröße und auch von anderen Ländern anerkannt wird, liegt nicht an seinem etwaigen Erfolg, sondern nur daran, daß international wichtige Handelsnationen wie Deutschland sich innerhalb des Euro-Raums befinden. Auch wertstabil ist der Euro nicht, da Währungen wie der Schweizer Franken oder die Norwegische Krone ihm gegenüber kontinuierlich aufgewertet haben. Auch die Tschechische Krone hat seit 2002 gegenüber dem Euro dauerhaft an Wert gewonnen. Ökonomen haben herausgefunden, daß eine neue D-Mark um 20% aufwerten würde - das zeigt, daß der Euro für Länder wie Deutschland eine unterbewertete Weichwährung darstellt. Daß die Inflation weltweit niedrig ist, ist ein Trend, der seit 1990 im Gange ist, was u. a. an der Zinspolitik der Zentralbanken liegt. Die Inflation eher armer wie auch relativ reicher Länder ist heute sehr gering: Japan, die Schweiz, Schweden, Bulgarien, Polen - sie alle haben eine sehr geringe Inflation... auch da hat der Euro also keine besonderen Erfolge gebracht.
Übrigens hast du die zwei wichtigsten Aspekte der Definition einer wirklich erfolgreichen Währung vergessen:
-Funktion eines sicheren Hafens
-Existenz aus sich selbst heraus ohne gerettet werden zu müssen

Beides erfüllt der Euro nicht. Aus dem Euro-Raum fließen seit 2010 massiv Investitionen ab in Richtung von Hartwährungsländern wie der Schweiz, was dort zu einer weiteren Aufwertung führte. Somit ist die Eurozone eher instabil und schreckt Investoren ab, erfüllt also nicht die Funktion des "sicheren Hafens"
Der Euro existiert anders als der Schweizer Franken, der polnische Zloty oder die Schwedische Krone nicht aus sich selbst heraus, sondern muß seit 2010 mit massiven Transfergeldern gerettet werden. Ohne ESM, Fiskalpakt und massive Interventionspolitik der EZB wäre der Euro längst Geschichte. Eine Währung die nur künstlich am Leben erhalten wird und ohne diese Hilfe zerfällt, kann nicht als erfolgreich bezeichnet werden.
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