Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jul 2016, 10:06)
In Frankreich wird das noch ungleich schwieriger als in Deutschland, bedingt durch die Kolonialzeit. Bei dem Nizza-Terroristen war ja auch nicht erkennbar, dass er in Windeseile zum Gotteskrieger mutieren würde, er hatte zwar wohl persönliche Probleme, aber wenn dann jeder gleich zum Terrorist wird, dann Gnade uns Gott. Ich weiß nicht, wie man so etwas in den Griff bekommen will.
Ich weiß das natürlich auch nicht, zumal ich kein Franzose bin, der sich in dieser Zwickmühle befindet. Aber daß der Schweiß der Edlen vergossen werden muß, um das erkannte Problem irgendwie ein zu grenzen, darüber besteht doch wohl Einigkeit.
Als Mitmensch sehe ich einen Ausländer, der in unserem Land Schutz sucht. Wenn dieser Ausländer aber so gar keine Papiere (oder gefälschte) bei sich hat, dann werde ich stutzig und ich frage mich, was derjenige wohl zu verbergen hat. Jemand der tatsächlich aus einem Land kommt, in dem er verfolgt wird oder in dem Krieg stattfindet, der hat nichts zu verbergen und der kann auch seine Identität belegen, sei es mit Dokumenten oder mit Kopien/Fotos davon und der kann auch darlegen, woher er kommt und wie es dort aussieht. Natürlich kostet so eine Überprüfung Zeit, dann muss der Staat eben mehr Leute einstellen, die diese Überprüfung durchführen oder die Leute müssen länger in den Lagern ausharren. Jetzt rächt sich die laxe Willkommenskultur ganz blutig, leiden müssen mal wieder Unschuldige.
Na ja, gefälschte Papiere... da würde ich den Betrüger auch nicht mehr erkennungsdienstlich behandeln in der Absicht, ihn danach einreisen zu lassen. Da kann doch nur Abweisung und Ausweisung des identifizierten Betrügers die angepaßte Maßnahme sein. Ansonsten möchte ich milder mit Leuten umspringen, die tatsächlich in Todesangst ohne Dokumente ihr zu Hause verlassen mußten. Das kann aber erst nach einem erkennungsdienstlichen Verfahren zweifelsfrei entschieden werden.
Meine Sicht der Dinge: "Willkommenskultur" hat auch bedeutet, daß Menschen freiwillig Leistungen erbracht haben, die eigentlich die Gemeinschaft hätte erbringen müssen, oder noch enger: Die staatliche Organisation. Was spricht eigentlich dagegen, solche Freiwillige auch zu erkennungsdienstlichen Gesprächen heran zu ziehen? Beamte sind vermutlich nicht weniger fehlbar als ihre anderen Mitbürger. Mir widerstrebt es, hilfsbereite Menschen als verkappte Trottel von solchen Aufgaben aus zu schließen. In besonderen Zeiten sind besondere Maßnahmen zulässig, meine ich. Ist ja auch nur ein Versuchsballon meinerseits.
