Sklaven des Kapitals

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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Flat »

SoleSurvivor » Mo 27. Jul 2015, 14:13 hat geschrieben: Warum sollen sie das? Sie haben ihr Geld hart verdient.
Moin,

meines Erachtens ist Besitz auch mit einer gewissen ethischen Verpflichtung verbunden.

Ich lehne es ab, über Leichen zu gehen, nur weil man es ungestraft kann.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Flat »

3x schwarzer Kater » Mo 27. Jul 2015, 20:10 hat geschrieben:
Wie kommt man denn zu einer Million, wenn nicht durch Leistung?
Moin,

heute sehr oft durchs Erben.

Nur durch Arbeit Millionär zu werden ist heute noch schwieriger als früher.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Provokateur »

LeloMa » Di 28. Jul 2015, 02:07 hat geschrieben: 1. Wenn ein Unternehmen Ware importieren möchte muss es gutachterlich nachweisen, dass der Betrieb gewisse Mindesstandards erfüllt.
2. Diese Mindesstandards sollte von einer unabhängigen Ethikkomission festgelegt werden.
3 Ohne Nachweis besteht ein generelles Importverbot aus Ländern der dritten Welt und Schwellenländern.
Die Gutachter und Ethiker sind die Menschen, welche diese Produkte freiwillig produzieren. Allein die Freiwilligkeit sollte überprüft werden (z.B. bei Coltan, bei Klamotten kenne ich keinen Fall von Zwangsarbeit).
LeloMa » Di 28. Jul 2015, 02:07 hat geschrieben: 4. Es wird eine Räterepublik etabliert, in denen alle geseltschaftlichen Schichten vertreten sind.
Und nein, dies ist keine rein kommunischtische Idee.
Wat? Was hat die Räterepublik mit der Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter zu tun? Klingt wie "Ich möchte eine Barbie, einen Ken, das Traumhaus und die echte Hindenburg!"

@ Flat: Nur durch Arbeit: Ja. Aber durch Erfindungsreichtum geht das schon.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Flat » Di 28. Jul 2015, 07:37 hat geschrieben:
Moin,

heute sehr oft durchs Erben.

Nur durch Arbeit Millionär zu werden ist heute noch schwieriger als früher.
Aber auch das ererbte Vermögen ist irgendwie entstanden oder irre ich mich da?
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Flat » Di 28. Jul 2015, 07:35 hat geschrieben:
Moin,

meines Erachtens ist Besitz auch mit einer gewissen ethischen Verpflichtung verbunden.

Ich lehne es ab, über Leichen zu gehen, nur weil man es ungestraft kann.
Das solltest du mal etwas genauer erläutern. Klingt für mich so nach einer Floskel. Richtig einordnen kann ich diese Aussage nicht. Jeder Mensch sollte doch gewisse ethische Grundprinzipien haben. Unterscheiden sich deiner Meinung nach hier "Reiche" signifikant von allen anderen?
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Flat »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 06:42 hat geschrieben:
Aber auch das ererbte Vermögen ist irgendwie entstanden oder irre ich mich da?
Moin,

ja, aber nicht durch den Erben. Dieser erbringt dafür keine Leistung

Und da man nicht beeinflussen kann, ob man eine reiche Verwandschaft hat, wo es was zu erben gibt, Ist das eben kein Weg für die meisten.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Flat »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 06:46 hat geschrieben:
Das solltest du mal etwas genauer erläutern. Klingt für mich so nach einer Floskel. Richtig einordnen kann ich diese Aussage nicht. Jeder Mensch sollte doch gewisse ethische Grundprinzipien haben. Unterscheiden sich deiner Meinung nach hier "Reiche" signifikant von allen anderen?
Moin,

ich dachte, das wäre aus dem Zusammenhang klar.

Ich widersprach, dass man ohne Rücksicht auf erbärmliche Herstellungsmethoden alles kaufen kann, weil man sein Geld doch ehrlich verdient hat.

Das betrifft nicht nur Reiche, wahrscheinlich sogar Reiche eher weniger, da diese oft sehr hochwertige Güter kaufen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Flat » Di 28. Jul 2015, 07:50 hat geschrieben:
Moin,

ich dachte, das wäre aus dem Zusammenhang klar.

Ich widersprach, dass man ohne Rücksicht auf erbärmliche Herstellungsmethoden alles kaufen kann, weil man sein Geld doch ehrlich verdient hat.

Das betrifft nicht nur Reiche, wahrscheinlich sogar Reiche eher weniger, da diese oft sehr hochwertige Güter kaufen.
ok, so gesehen gebe ich dir Recht, da hab ich was missverstanden.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

Flat » Di 28. Jul 2015, 06:35 hat geschrieben:
Moin,

meines Erachtens ist Besitz auch mit einer gewissen ethischen Verpflichtung verbunden.

Ich lehne es ab, über Leichen zu gehen, nur weil man es ungestraft kann.
Ich lehne es ab, mich zur Leiche zu machen vor der Zeit.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

LeloMa » Mo 27. Jul 2015, 13:33 hat geschrieben:Unser Lebensstandard basiert auf Ungleichheit. Ein Großteil unser Waren werden aus Asien importiert. Sie werden dort vielfach unter Menschenunwürdigen Bedingungen produziert.

Welche Verantwortung trägt der Kapitalismus an der Ausbeutung von Menschen.

Ein auf Gewinn orrientiertes Unternehmen wird immer seine Waren dort einkaufen wo sie am günstigsten sind . Die Produktionsumstände interresieren nicht.

Ein Staat der diesen Umstand duldet macht sich mitschuldig.

Wenn sich die Produktionsumstände in einem Land langsam verbessen wird die Produktion verlagert. In China ist dieser Trend schon ersichtlich.

Was aber nun wenn sich überall die Lebensumstände soweit verbessern, dass es keine Ausbeutung mehr gibt? Es würde keine Billiglohnsklaven mehr geben, der Kapitalismus wäre am Ende.

Der Kapitalismus benötigt Systemverlierer um existieren zu können. Ein fairer Handle wäre desaströs.

Einmal davon abgesehen, dass dieser Zustand völlig ilosrisch ist, würden spätesten dann versucht werden Staaten zu destabilisieren.

Der Kapitalismus lullt die Geseltschaft in einer süßen Wolke aus Konsum ein. Auch ich nehme mich davon nicht aus, und profitiere persönlich von der Ausbeutung. Man kann mir also Heuchelei vorwerfen.

Es ist nicht gerecht das mein Nachbar mehr hat als ich.
Es ist nicht gerecht das die Näherin in Bangladesch weniger hat als ich.
Es ist nicht gerecht die Umwelt für Wachstum zerstört wird

Der durchschnittliche deutsche Lebenstandard lässt sich nicht halten, dass sollte jedem bewusst sein der Veränderung fordert
Wie sähe denn die Alternative aus?
HugoBettauer

Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 12:54 hat geschrieben: Wie sähe denn die Alternative aus?
Die Alternative zu einem System mit Verlierern ist zum Beispiel das Verlierersystem, was den Vorteil hat, ohne Gewinner zu sein.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Fadamo »

Wachsam008 » Mo 27. Jul 2015, 19:28 hat geschrieben:In Deutschland leben mittlerweile Stand Juni 2015 1.130.000 (1,13Mio.) Millionäre....
Die Schere geht immer weiter auf - Immer mehr Menschen verarmen.....

Das kann nicht der richtige Weg (Danke-CDU) sein!!!
Mal die Lotto Gewinner weggerechnet.
Welcher Millionär hat seine Millionen mit ehrlicher Arbeit erwirtschaftet ,ohne das er Andere ausgebeutet hat ?
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Provokateur »

Definiere Ausbeutung.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Fadamo »

Provokateur » Di 28. Jul 2015, 14:50 hat geschrieben:Definiere Ausbeutung.

Im sinne der ausbeuter oder im sinne des ausgebeuteten :?:
Wie hättest du es gern :?:
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Provokateur »

Definitionen haben den Charme, dass sie nicht vom Standpunkt des Definierenden abhängen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Milady de Winter »

Provokateur » Di 28. Jul 2015, 15:50 hat geschrieben:Definiere Ausbeutung.
Die Bitte kannst Du bei so einer Vorlage schon stecken lassen.
Zuletzt geändert von Milady de Winter am Dienstag 28. Juli 2015, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von harry52 »

Fadamo » Di 28. Jul 2015, 14:49 hat geschrieben: Welcher Millionär hat seine Millionen mit ehrlicher Arbeit erwirtschaftet ,ohne das er Andere ausgebeutet hat ?
Die beiden Google Typen, deren Namen ich mir nicht merken kann. Bill Gates von Microsoft. Zuckerberg von Facebook, Steve Jobs von Apple ... Thomas Alva Edison (Erfinder der Glühbirne)... Oder was ist mit Benz, Siemens, Opel, Diesel,.... Oder was ist mit Elvis, Madonna, Bon Jovi, Tote Hosen ... Was ist George Lucas, Steven Spielberg, Quentin Tarantino ... Was ist mit Podolski, Götze, Lahm, ...

In der IT wird sowieso gut bezahlt

und selten ausgebeutet, aber auch bei anderen Konzernen wird meist besser bezahlt als in kleinen Betrieben. Bei VW verdient man schon ziemlich gut.

Zum zweiten muss man immer folgendes bedenken.

Hätte Edison nach der Erfindung der Glühlampe und Bau seines ersten Kraftwerks, sein erstes verdientes Geld in die Löhne gesteckt, oder 90% Steuern bezahlt. Dann hätten heute noch, nur die Reichen ein Haus mit elektr. Strom. Acht Jahre nach dem ersten Kraftwerk besaß die USA schon 300 Kraftwerke. Wie will man die bauen, wenn alle Erträge wegversteuert werden, oder in die Löhne gehen?

Wichtig ist, dass immer auch viel Geld in der Produktion der Güter bleibt, die uns aus dem armseligen Leben in der Steinzeit herausgeholt haben. Und das kann der Kapitalismus besser als alle anderen Wirtschaftsformen und auch nur, wenn man den Kapitalisten immer auch genug Kapital lässt.
Zuletzt geändert von harry52 am Dienstag 28. Juli 2015, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Fadamo »

harry52 » Di 28. Jul 2015, 15:16 hat geschrieben: Die beiden Google Typen, deren Namen ich mir nicht merken kann. Bill Gates von Microsoft. Zuckerberg von Facebook, Steve Jobs von Apple ... Thomas Alva Edison (Erfinder der Glühbirne)... Oder was ist mit Benz, Siemens, Opel, Diesel,.... Oder was ist mit Elvis, Madonna, Bon Jovi, Tote Hosen ... Was ist George Lucas, Steven Spielberg, Quentin Tarantino ... Was ist mit Podolski, Götze, Lahm, ...

In der IT wird sowieso gut bezahlt

und selten ausgebeutet, aber auch bei anderen Konzernen wird meist besser bezahlt als in kleinen Betrieben. Bei VW verdient man schon ziemlich gut.

Zum zweiten muss man immer folgendes bedenken.

Hätte Edison nach der Erfindung der Glühlampe und Bau seines ersten Kraftwerks, sein erstes verdientes Geld in die Löhne gesteckt, oder 90% Steuern bezahlt. Dann hätten heute noch, nur die Reichen ein Haus mit elektr. Strom. Acht Jahre nach dem ersten Kraftwerk besaß die USA schon 300 Kraftwerke. Wie will man die bauen, wenn alle Erträge wegversteuert werden, oder in die Löhne gehen?

Wichtig ist, dass immer auch viel Geld in der Produktion der Güter bleibt, die uns aus dem armseligen Leben in der Steinzeit herausgeholt haben. Und das kann der Kapitalismus besser als alle anderen Wirtschaftsformen und auch nur, wenn man den Kapitalisten immer auch genug Kapital lässt.

Wenn man deinen Kommentar intensiv nach forscht,wird man bestimmt einen ausgebeuteten finden. Vielleicht auch zwei oder noch mehrere.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Milady de Winter »

"ausgebeutet" hast Du aber immer noch nicht definiert, weil Du es offensichtlich nicht kannst.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Milady de Winter » Di 28. Jul 2015, 16:24 hat geschrieben:"ausgebeutet" hast Du aber immer noch nicht definiert, weil Du es offensichtlich nicht kannst.
Ist doch einfach. Ausgebeutet wird, wer fur sein Geld arbeiten muss ;-)
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Milady de Winter » Di 28. Jul 2015, 16:24 hat geschrieben:"ausgebeutet" hast Du aber immer noch nicht definiert, weil Du es offensichtlich nicht kannst.
Ausbeutung ist die überverhältnismässige Ausnutzung einer Zwangslage oder der rücksichtslose Gebrauch des Rechts des Stärkeren.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Milady de Winter »

So kamen also alle o.g. zu ihren Millionen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Wachsam008 »

"Ausgebeutet" wenn der zu erbringende Aufwand nicht mehr im Verhältnis zu der Entlohnung steht und ein Dritter unverhältnismäßig daran verdient....
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Wachsam008 »

Milady de Winter » Di 28. Jul 2015, 16:30 hat geschrieben:So kamen also alle o.g. zu ihren Millionen.
Natürlich muss eine Tätigkeit und das damit verbundene Risiko bezahlt werden - wie aber schon gesagt muss dies im fairen Verhältnis bleiben....
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harry52
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von harry52 »

Hinter dieser Ausbeutungstheorie steckt mindestens ein Denkfehler:

Man kann nur dann eine LED-Lampe im Wohnzimmer haben, wenn man einem anderen die wegnimmt. Oder man muss tausende versklaven und LEDs bauen lassen.

Richtig daran ist nur, dass am ersten Tag nach einer Erfindung wie die LED-Lampe nicht gleich 50 milliarden LEDs vom Himmel fallen. Man muss erstmal arbeiten, damit dann alle eine LED haben können und am besten arbeitet man fleißig dran. Umso schneller sind sie in Massen verfügbar. Und man sollte auf die Löhne achten. Wie soll ein armer Mann aus Bangladesh sich eine LED kaufen, wenn die 900 Euro kostet, weil die LED Arbeiter richtig viel Geld verdienen wollen.

usw. usw.

Aber das alles ist VWL und kann man studieren. Das ist auch alles nicht so einfach. Nur mal folgendes bedenken:

Im 18. Jahrhundert (Manchester Kapitalismus) hatte man vieles noch nicht. Die Dampfmaschine ermöglichte ja gerade erst die Massenproduktion einiger weniger Dinge. Vieles war ja auch noch nicht erfunden. Das war ja gerade der erste Schritt raus aus dem Elend und zum zweiten gab es Geburtenraten wie in Syrien kurz vor dem Bürgerkrieg von 6,0 und mehr.

Eine Frau hatte durchschnittlich sechs Kinder. Da muss man erstmal dagegen anproduzieren. usw. usw.

Vieles wird dem Kapitalismus angelastet, wofür er gar nichts kann. Das ist auch nochmal ein riesen Thema.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Peddargh
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 15:26 hat geschrieben:
Ist doch einfach. Ausgebeutet wird, wer fur sein Geld arbeiten muss ;-)
Definiere Arbeit...

Klarer wird das grundlegende Problem, sieht man sich an,
was ein ausgebildeter Handwerker 1985 verdiente, was er heute verdient.
Natürlich im Hinblick auf die jeweilige Kaufkraft.
Im Vergleich dazu dann den Mercedes,-Siemens,- Manager.
Behält man dabei im Überblick, dass sich während dieser Zeit
der Finanzmarkt erheblich entwickelt hat, wird das Bild rund.

Man kann sich dann die Fragen stellen, warum man darüber diskutiert,
wie hoch denn ein Existenzminimum sein darf, und wann man dieses kürzen darf.
(Existenzminimum kürzen... welch Perversion!
Grundgesetz Artikel 1, Absatz 1
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Welchen Sinn macht dagegen ein persönlicher Besitz von mehreren Milliarden?
(Grundgesetz Artikel 1, Absatz 2
Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.)


Ausbeutung beginnt hier nicht erst wenn ein Verdienst für geleistete Arbeit (8-Stunden tag, geringste Qualifikation)
unter diesem Existenzminimum liegt.
Sondern bereits wenn ein würdevolles Leben mit dem Verdienst nicht mehr möglich ist.
Was da nun würdevoll ist, was nicht, darf gerne diskutiert werden, durch einen Markt gesteuert werden.
Jedoch nicht durch groß angelegten Betrug, der den exorbitanten Reichtum der anderen Seite erklärt.

Lohnabstandsgebot, Trickle-Down-Effekt, alles Dinge die man uns dreissig Jahre lang vorgebetet hat.
Heraus kam der Aufstocker, sowie viele Handwerker, einfache Arbeiter, die sich dafür von ihres gleichen
beschimpfen lassen müssen.
Konkurenz, quer durch alle andersartigen: junge - alte, inländer-ausländer, arbeiter - arbeitsloser, etc. p.p.
Divide et impera, teile und herrsche.
Und hierbei ist es sicher nicht eine Merkel mit ihrem kümmrigen Einkommen,
die hier herrscht und vor allem "verdient"(<- ausbeutet)

Ohne Anspruch den Begriff Ausbeutung allumfassend gefasst zu haben.
Wie würdest du/ihr das ergänzen?
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(der George Bernard Shaw (?))
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 16:33 hat geschrieben:"Ausgebeutet" wenn der zu erbringende Aufwand nicht mehr im Verhältnis zu der Entlohnung steht und ein Dritter unverhältnismäßig daran verdient....
Was ist "unverhältnismäßig"? Woran machst du das fest?
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

3x schwarzer Kater » Di 28. Jul 2015, 16:51 hat geschrieben:
Was ist "unverhältnismäßig"? Woran machst du das fest?
Ist wie beim Fussball.
Foul und Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

harry52 » Di 28. Jul 2015, 15:49 hat geschrieben:[...]
Vieles wird dem Kapitalismus angelastet, wofür er gar nichts kann. Das ist auch nochmal ein riesen Thema.
Den Kapitalismus hat der olle Marx sehr brauchbar kritisiert. Und wie wir heute wissen, lag er in sehr vielen Punkten richtig.
Dennoch bin ich, wie du der Meinung, dass nicht der Kapitalismus, oder die Marktwirtschaft,
an den Pranger gehört, sondern viel mehr die betrügerischen Akteure, die sich ihr Handeln,
durch ihre Macht gar legalisieren liessen.
Was deutlich auf eine Mitschuld unserer politischen Akteure hinweist.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Wachsam008 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 16:57 hat geschrieben:Den Kapitalismus hat der olle Marx sehr brauchbar kritisiert. Und wie wir heute wissen, lag er in sehr vielen Punkten richtig.
Dennoch bin ich, wie du der Meinung, dass nicht der Kapitalismus, oder die Marktwirtschaft,
an den Pranger gehört, sondern viel mehr die betrügerischen Akteure, die sich ihr Handeln,
durch ihre Macht gar legalisieren liessen.
Was deutlich auf eine Mitschuld unserer politischen Akteure hinweist.
Also brauchen wir den Einstieg in die "Kapitalertragssteuer"....
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 17:02 hat geschrieben:
Also brauchen wir den Einstieg in die "Kapitalertragssteuer"....
Haben wir doch. Das Verfahren nennt sich bei uns Abgeltungssteuer.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 16:57 hat geschrieben:Den Kapitalismus hat der olle Marx sehr brauchbar kritisiert. Und wie wir heute wissen, lag er in sehr vielen Punkten richtig.
Dennoch bin ich, wie du der Meinung, dass nicht der Kapitalismus, oder die Marktwirtschaft,
an den Pranger gehört, sondern viel mehr die betrügerischen Akteure, die sich ihr Handeln,
durch ihre Macht gar legalisieren liessen.
Was deutlich auf eine Mitschuld unserer politischen Akteure hinweist.
Die Balance und den schmalen Grat zwischen der Verhinderung von Ausbeutung, also der rücksichtslosen Überausnutzung einer Zwangslage, und der Erhaltung der Leistungsbereitschaft zu finden, ist sehr sehr schmal.
HugoBettauer

Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 15:57 hat geschrieben:Den Kapitalismus hat der olle Marx sehr brauchbar kritisiert. Und wie wir heute wissen, lag er in sehr vielen Punkten richtig.
Dennoch bin ich, wie du der Meinung, dass nicht der Kapitalismus, oder die Marktwirtschaft,
an den Pranger gehört, sondern viel mehr die betrügerischen Akteure, die sich ihr Handeln,
durch ihre Macht gar legalisieren liessen.
Was deutlich auf eine Mitschuld unserer politischen Akteure hinweist.
Der arme Kapitalismus, von allen kritisiert, die verfolgte Unschuld?
Das Gute, immer wieder falsch gemacht? Ich habe so meine Zweifel.
Beim Sozialismus jeder Farbe muss man dagegen nicht mehr zweifeln, da wissen wir bescheid.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

Wachsam008 » Di 28. Jul 2015, 16:02 hat geschrieben:
Also brauchen wir den Einstieg in die "Kapitalertragssteuer"....
Das wird deutlich kniffliger!
Bevor man sich über dieses Detail einen Kopf machen kann,
sollte sich doch auch die Wirtschaft unserem Grundgesetz unterwerfen.
Alles Tun von Wirtschaft und Politik sollte dem Menschen dienen.
Und zwar verdammt nochmal allen! Weltweit.
Im GG wäre dafür eigentlich alles nötige an Eckdaten vorhanden.
Es braucht schon einer gehörigen Menge Gesetze und "Verwaltung"
um es derartig zu pervertieren.
Diese Pervertierung geht da sehr weit.
Fängt nicht beim Arbeitslosen an, hört aber sicher mit der der Vernichtung
der eigenen Lebensgrundlage auf.

Eine zusätzliche "Kapitalertragssteuer" bräuchte es nicht,
gäbe es ordentlichen Verdienst für jeden.
Etwa durch kürzung der Arbeitszeiten, um mehr in "Lohn und Brot zu bringen".
Wer mir da kommt mit:"nicht zu finanzieren" wird laut ausgelacht.
Einzelne Menschen mit Milliarden"verdienst" sind nicht zu finanzieren.
Ein Ausbluten des Planeten dafür ist mehr als nicht zu finanzieren.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

SoleSurvivor » Di 28. Jul 2015, 16:23 hat geschrieben:[...]Beim Sozialismus jeder Farbe muss man dagegen nicht mehr zweifeln, da wissen wir bescheid.
Jau!
Billardenschwere Mißwirtschaft, Stasi, Stalin und mauertote.
Da doch besser iPhone, Facebook, NSA, NSU und Finanzkrisen die reich machen...

Beim Begriff "Sozialismus" solltest du vielleicht mehr auf den Wortstamm achten.
"Sozial"
Das hat dir in die Windeln, aus den Windeln, in die Schule, aus der Schule,
in den Beruf, aus den Beruf und wieder in die Windeln geholfen.
Fällt jedem allzu hochnäsigen "Leistungsträger" selbst auf.
denkt er an seine Kindheit, an sein Alter, und an all die, die ihm
zu seiner Leistung verhelfen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 16:28 hat geschrieben:Beim Begriff "Sozialismus" solltest du vielleicht mehr auf den Wortstamm achten.
"Sozial"
Der Sozialismus verhält sich zur Gesellschaft wie der Sexismus zum Sex.
XT6000

Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 17:24 hat geschrieben:Das wird deutlich kniffliger!
Bevor man sich über dieses Detail einen Kopf machen kann,
sollte sich doch auch die Wirtschaft unserem Grundgesetz unterwerfen.
Alles Tun von Wirtschaft und Politik sollte dem Menschen dienen.
Und zwar verdammt nochmal allen! Weltweit.
Im GG wäre dafür eigentlich alles nötige an Eckdaten vorhanden.
Es braucht schon einer gehörigen Menge Gesetze und "Verwaltung"
um es derartig zu pervertieren.
Diese Pervertierung geht da sehr weit.
Fängt nicht beim Arbeitslosen an, hört aber sicher mit der der Vernichtung
der eigenen Lebensgrundlage auf.

Eine zusätzliche "Kapitalertragssteuer" bräuchte es nicht,
gäbe es ordentlichen Verdienst für jeden.
Etwa durch kürzung der Arbeitszeiten, um mehr in "Lohn und Brot zu bringen".
Wer mir da kommt mit:"nicht zu finanzieren" wird laut ausgelacht.
Einzelne Menschen mit Milliarden"verdienst" sind nicht zu finanzieren.
Ein Ausbluten des Planeten dafür ist mehr als nicht zu finanzieren.
Ohne die Anreizmöglichkeit höherer Gehälter sinkt die Leistungsbereitschaft.
Das bringt gesamtsystemisch noch viel weniger, da dann die Größe des verteilbaren Kuchens sinkt.

Die Gratwanderung der sozialen Marktwirtschaft ist eine ganz schmale.
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Peddargh
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:13 hat geschrieben: Die Balance und den schmalen Grat zwischen der Verhinderung von Ausbeutung, also der rücksichtslosen Überausnutzung einer Zwangslage, und der Erhaltung der Leistungsbereitschaft zu finden, ist sehr sehr schmal.
Ich verstehe was du damit sagen willst.
Dennoch glaube ich, dass der Mensch ein Arbeiter ist, sein muß.
Sehe hier also vielmehr ein Verteilungsproblem, als eins der Motivation zur Leistungssteigerung.

Als Anekdote nebenbei:
Ich hörte gerade das der Flughafen Berlin Tegel von 20.000 Menschen, meist Frauen in 90 Tagen gebaut wurde.
Passt sinnig in meinen eben gebrachten Zeitenvergleich...
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:32 hat geschrieben:Ohne die Anreizmöglichkeit höherer Gehälter sinkt die Leistungsbereitschaft.
Das bringt gesamtsystemisch noch viel weniger, da dann die Größe des verteilbaren Kuchens sinkt.
Es gibt keinen Kuchen und es werden auch keine Stücke verteilt. Jeder muss für sich selbst sorgen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 17:32 hat geschrieben:Ich verstehe was du damit sagen willst.
Dennoch glaube ich, dass der Mensch ein Arbeiter ist, sein muß.
Sehe hier also vielmehr ein Verteilungsproblem, als eins der Motivation zur Leistungssteigerung.

Als Anekdote nebenbei:
Ich hörte gerade das der Flughafen Berlin Tegel von 20.000 Menschen, meist Frauen in 90 Tagen gebaut wurde.
Passt sinnig in meinen eben gebrachten Zeitenvergleich...
Ohne entsprechende Leistungsanreize hat man irgendwann nur noch einen sehr kleinen Kuchen zum umverteilen.
Auch das gehört zur ganzen Wahrheit!
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:32 hat geschrieben: Ohne die Anreizmöglichkeit höherer Gehälter sinkt die Leistungsbereitschaft.
Das bringt gesamtsystemisch noch viel weniger, da dann die Größe des verteilbaren Kuchens sinkt.

Die Gratwanderung der sozialen Marktwirtschaft ist eine ganz schmale.
Das mag sein...
Fraglich dabei ist, warum ein so großer Teil der Bevölkerung diesen Grat kaum zu Gesicht bekommt.
Auch glaube ich nicht, dass sich die Fehler des Systems beheben lassen,
wenn man sich nur in den Kategorien dieses Sytems bewegen kann.
Eine grundsätzlich andere Einstellung zu Arbeit und Verdienst ist von Nöten,
vor allem aber das klare Bekennen zu der allumfassend sozialen Funktion von Arbeit und Wirtschaft.
Da muß der Kapitalismus sozialistischer werden.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

SoleSurvivor » Di 28. Jul 2015, 17:33 hat geschrieben: Es gibt keinen Kuchen und es werden auch keine Stücke verteilt. Jeder muss für sich selbst sorgen.
Stimmt. Wir leben ja in einer Welt, in der wir als Volkswirtschaften ständig mehr Kuchen essen, als wir backen.
Und die Rechnung präsentieren wir dann unseren Kindern, Enkeln und noch gar nicht geborenen Urenkeln.

Nennt sich Schuldenwirtschaft.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:37 hat geschrieben: Stimmt. Wir leben ja in einer Welt, in der wir als Volkswirtschaften ständig mehr Kuchen essen, als wir backen.
Ein populärer Irrtum. Man kann nur konsumieren, was produziert wurde. Vieles wird niemals konsumiert.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 17:36 hat geschrieben:Das mag sein...
Fraglich dabei ist, warum ein so großer Teil der Bevölkerung diesen Grat kaum zu Gesicht bekommt.
Auch glaube ich nicht, dass sich die Fehler des Systems beheben lassen,
wenn man sich nur in den Kategorien dieses Sytems bewegen kann.
Eine grundsätzlich andere Einstellung zu Arbeit und Verdienst ist von Nöten,
vor allem aber das klare Bekennen zu der allumfassend sozialen Funktion von Arbeit und Wirtschaft.
Da muß der Kapitalismus sozialistischer werden.
Die deutsche Antwort der sozialen Marktwirtschaft ist schon ganz nah dran an der idealen.

Und den exakten Grat kann man sowieso nicht erwischen, da das Ganze ein Regelsystem ist, und die Stellgröße der Istgröße und der Störgröße immer hinterherhinkt.
XT6000

Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

SoleSurvivor » Di 28. Jul 2015, 17:38 hat geschrieben: Ein populärer Irrtum. Man kann nur konsumieren, was produziert wurde. Vieles wird niemals konsumiert.
Vieles der Schulden sind doch nur Schuldscheine, also Guthaben und Guthabenversprechen auf der anderen Seite.

Man muss hoffen, dass damit niemals zu Viele gleichzeitig an die Ladentheke kommen und dafür Waren und Produkte haben wollen, sonst würden sie ihr "blaues Wunder" erleben.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:34 hat geschrieben:Ohne entsprechende Leistungsanreize hat man irgendwann nur noch einen sehr kleinen Kuchen zum umverteilen.
Auch das gehört zur ganzen Wahrheit!
Betrachte ich die schiere Größe des zu verteilenden Kuchens,
erkenne ich, dass dieser Kuchen nichts anderes als prozessierte Umwelt ist, wird die Richtung dieses "Leistungsanreizes" deutlich.
Wenn es denn hier um die ganze Wahrheit gehen soll.
Das schneller, weiter, höher, mehr hat einen Peak erreicht,
der schneller Ressourcen frißt, als das sie ersetzt werden könnten.
Trotz aller technologischen Hoffnungen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:40 hat geschrieben:Die deutsche Antwort der sozialen Marktwirtschaft ist schon ganz nah dran an der idealen.

Und den exakten Grat kann man sowieso nicht erwischen, da das Ganze ein Regelsystem ist, und die Stellgröße der Istgröße und der Störgröße immer hinterherhinkt.
Ja, die Marktwirtschaft würde ich hier auch preferieren.
Nicht die Perversion durch Betrüger und fiese Profiteure,
die aus stumpfer Gier es so vielen Menschen schwer machen zu überleben.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von XT6000 »

Peddargh » Di 28. Jul 2015, 17:42 hat geschrieben:Betrachte ich die schiere Größe des zu verteilenden Kuchens,
erkenne ich, dass dieser Kuchen nichts anderes als prozessierte Umwelt ist, wird die Richtung dieses "Leistungsanreizes" deutlich.
Wenn es denn hier um die ganze Wahrheit gehen soll.
Das schneller, weiter, höher, mehr hat einen Peak erreicht,
der schneller Ressourcen frißt, als das sie ersetzt werden könnten.
Trotz aller technologischen Hoffnungen.
Da viel der Wachstumssteigerung qualitativ erfolgt, kann ich dem nur bedingt zustimmen.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von Peddargh »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:46 hat geschrieben: Da viel der Wachstumssteigerung qualitativ erfolgt, kann ich dem nur bedingt zustimmen.
Stell dir Afrika, Lateinamerika, Asien mit einem europäischen, einem deutschen Lebensstandard vor, und du wirst ahnen wohin die Reise geht, oder vielmehr wo sie endet.
Ein wenig mulmig wird mir bei dem Gedanken, dass dies nicht nur mir auffällt,
sondern auch Menschen mit Macht.
Das schreit förmlich nach einer gehörigen "Regulierung" etwa der Bevölkerungszahlen...
Willkommen im zweiten kalten Krieg.
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Re: Sklaven des Kapitals

Beitrag von HugoBettauer »

XT6000 » Di 28. Jul 2015, 16:42 hat geschrieben: Vieles der Schulden sind doch nur Schuldscheine, also Guthaben und Guthabenversprechen auf der anderen Seite.

Man muss hoffen, dass damit niemals zu Viele gleichzeitig an die Ladentheke kommen und dafür Waren und Produkte haben wollen, sonst würden sie ihr "blaues Wunder" erleben.
Du hast es noch nicht verstanden.
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