Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von freigeist »

Roger Bootle hat ein Szenario ausgearbeitet, wie ein Land aus dem Euro aussteigen kann:
http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... stieg.html

http://www.policyexchange.org.uk/images ... bootle.pdf

Der Preisträger hatte in seinem Szenario unter anderem empfohlen, die Staatsschulden des Austrittslandes in eine nationale Währung zu überführen, die zunächst zum Kurs 1:1 zum Euro gehandelt wird. Auch Löhne, Preise, Einlagen und Kredite würden zum Kurs 1:1 getauscht werden. Euro-Bargeld würde für ein halbes Jahr weiter gelten. Das Austrittsland müsse ferner eine unabhängig überwachte Inflationssteuerung einführen und inflationsgebundene Staatsanleihen ankündigen.

Wäre eine denkbare und praktikable Möglichkeit.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von freigeist »

frems » Di 30. Dez 2014, 14:28 hat geschrieben: Wieso soll ich drei Argumente dagegen nennen, wenn Du nicht ein einziges dafür hast? :p

Aber bitte:

1. Den Nicht-Griechen (insb. Deutschen) wäre über Versicherer über Nacht ein gewaltiger Milliardenschaden entstanden. Dagegen sind heutige Anleihen und Bürgschaften ein Witz.
2. Griechenland wär völlig kollabiert. Aus einem verlorenen Jahrzehnt, so schätzte man, würden mindestens zwei werden. Eine äußere Abwertung ist kein nachhaltiges Allheilmittel. Selber Grund, wieso Lettland mit aller Kraft darauf verzichtete, als es als Nicht-Euro-Mitglied (damals) internationale Hilfe beantragte.
3. Die Eurozone war damals anders strukturiert gewesen als es heute der Fall ist. Das hätte Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Mag heute egal sein, aber war's damals nicht. Da fragte man sich in Washington und Peking, was denn plötzlich in Europa los sei und was man mit der zweitwichtigsten Währung der Welt nun eigentlich anstellt.
Ich habe Argumente angeführt(Reallokation und Rezession). Gern geschehen.

1. Ja, das ist ein gewichtiger Punkt. Das Problem ist nur, dass die Folgen dieser Befürchtung nicht zu kalkulieren sind, weder die positiven noch die negativen. Dem gegenüber stehen die milliardenschweren Tranchen des EFSF, ESM und IMF. Aber gut, ich habe geahnt, dass es sich um Schaden am Fremdkapital händeln könnte, wie Gordon Brown angemahnt hatte.
2. Auch das kann ich verstehen. Ich habe allerdings Probleme damit zu erkennen, ob Griechenland mit seinem Verbleib in der Eurozone in den nächsten zwei Jahrzehnten auf die Beine kommt. Ein diskutables Problem, das von etlichen Faktoren und Szenarien abhängt, u.a. auch davon, ob Griechenland weiterhin sein Militär mästet.
Ich stimme dir zu, dass eine Abwertung kein Allheilmittel ist, aber ein zwanghafter Verbleib aus der Logik heraus genauso wenig.
3. Ich beweifle, dass die Amerikaner oder die Chinesen wegen des Euro große Schweißperlen transpiriert hätten. Besonders Obama gilt als Pazifik-Präsident, der dem asiatischen Wirtschaftsraum viel ökonomische Bedeutung im Handel beimisst und Europa in Augen der Amerikaner nicht die besondere Bedeutung hat(siehe die Handelsbilanzen, bei denen Deutschland eine Sonderstellung hat; die Freihandelszonen mit Kanada und Mexiko). Für China ist Europa eine bedeutender Absatzmarkt, aber diesbezüglich haben wirtschaftsstarke Nationen wie Deutschland Vorrang.

Meiner Ansicht hätte die Eurozone einen Ausstieg Griechenlands insofern verkraften können, wenn das Investment in Griechenland in einem ausgeglichenen Portfolio abzuschreiben möglich gewesen wäre. Das wären ausbalanciert vielleicht ein paar Prozent gewesen. Für einen Investor sollte das nach Einzug der Insolvenzmasse kein Problem darstellen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kanzlerqualle »

Alexyessin » Di 30. Dez 2014, 14:02 hat geschrieben: Griechenland war schon immer Volkswirtschaftlich schlecht. Auch vor dem Euro.
.. so ist es ... in Griechenland ist die Korruption ein ganz normales gesellschaftliches Einkommen ... wer hat denn in Griechenland eigentlich wirklich Steuern bezahlt .. in Griechenland gibt es nicht einmal ein ordentliches Katasteramt ... in Griechenland wurden Zahlen aus der EU-Kasse verschleudert und sind in private Taschen verschwunden ... die reichen Griechen haben ihre Knete schon längst in andere Länder gebracht ... und das allgemeine Volk der Griechen ist den ganzen Sanktionen , Entlassungen usw. so überdrüssig , daß sie eine andere Partei wählen werden , die alle alten Gesetze wieder aufheben wird , über die langfristigen Folgen machen die sich doch keine Gedanken ... wenn EU-Gelder zum neuen Waffenkauf aus Deutschland verwendet werden, anstatt in die Wirtschaft fließen , dann ist das Vertrauen in die Politiker doch vernichtet ...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Alexyessin » Di 30. Dez 2014, 14:03 hat geschrieben:Sollen doch die Griechen wählen was sie wollen. Wenn sie den Euro behalten wollen führen an Reformen kein Weg vorbei und zur Drachme aber kein Weg zurück, weil das die Volkswirtschaft erst recht nicht verkraftet.
Aber Reformen, und das sollte sich die EU hinter die Ohren schreiben, gehen nicht immer zu Lasten der kleinen Leute. Es gibt genug Superreiche in Griechenland die auch mal den Geldbeutel aufmachen können.
Warum sollte die EU etwas dagegen haben? Letztlich ist GR ein souveränes Land, wie es seine Bürger besteuert kann der EU erstmal egal sein. Allerdings ist der marode Zustand der Finanzbehörden markant gewesen und allgemein war die Zahlungsmoral von Steuern eher bescheiden, in allen Bevölkerungsschichten. Der alte Filz ist nur schwer aus GR wegzubekommen, das ist ein langwieriger Prozess mit ungewissem Ausgang.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von freigeist »

odiug » Di 30. Dez 2014, 14:25 hat geschrieben: Wie stellst du dir das vor?
Also wenn ein Land der Waehrungsunion in Schwierigkeiten geraet, dann schmeissen wir es kurzfristig aus dem EURO und laden damit das Risiko auf die Glaeubiger ab ?
Was denkst du ist dann eine Staatsanleihe in EURO auf den Maerkten noch wert ?
Was glaubst du ist deine Lebensversicherung dann noch wert ?
Ausserdem sehe ich nicht ganz ein, wie ein Waehrungsschnitt in Griechenland dem Land bei seinen dringend noetigen Reformen helfen soll ?
Dass muss mir Hans-Olaf Henkel noch erklaeren.
Abwertung der Waehrung wurde bis vor kurzem noch als "suesses Gift" von Nationaloekonomen verteufelt.
Das auch zu recht, verhindern doch die Abwertungsorgien eher Reformen, als dass sie sie vorantreiben.
Abwertung ist in der Oekonomie das, was der Aderlass in der Medizin ist.
Als Linker solltest du es doch befürworten, wenn Gläubiger ihr Risiko selber tragen. Sonst ergibt die Schimpferei über die Sozialisierungen von Bankenschulden keinen Sinn.
Eine Staatsanleihe wäre kaum noch was wert. Welche Bank setzt denn Vertrauen in einen Staat, der günstige Kreditkonditionen instrumentalisiert, um sich mit Krediten vollzusaugen? Natürlich niemand.
Die Griechen bekommen allerdings auch wenig Fremdkapital, wenn sie ihre Staatsanleihen niedrig bewerten und eigentlich keine Rendite herausspringt. Die Crux ist doch, dass sich die Euroländer hauptsächlich über den Bankensektor finanzieren und nicht über Kapitalmärkte. Daraus ergeben sich zwangsläufige Finanzierungsprobleme, weil Banken keine Kredite zum Spaß vergeben.
Welche Nationalökonomen haben eine Abwertung abgelehnt?
Die Metapher Aderlass ist unpassend, da Abwertungen volkswirtschaftlichen Wettbewerbsdruck abfedern können.
Zuletzt geändert von freigeist am Dienstag 30. Dezember 2014, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin » Di 30. Dez 2014, 14:02 hat geschrieben:
Griechenland war schon immer Volkswirtschaftlich schlecht. Auch vor dem Euro.
Und deshalb war es unumgänglich Griechenland mit in die Währungsunion zu nehmen. Jedenfalls nach Brüssler Logik.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von freigeist »

Dieter Winter » Di 30. Dez 2014, 15:54 hat geschrieben:
Und deshalb war es unumgänglich Griechenland mit in die Währungsunion zu nehmen. Jedenfalls nach Brüssler Logik.
Die Italiener waren drin, deswegen mussten die Griechen auch rein. Ist wie im Bordell. :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von odiug »

freigeist » Di 30. Dez 2014, 15:21 hat geschrieben:
Als Linker solltest du es doch befürworten, wenn Gläubiger ihr Risiko selber tragen. Sonst ergibt die Schimpferei über die Sozialisierungen von Bankenschulden keinen Sinn.
Eine Staatsanleihe wäre kaum noch was wert. Welche Bank setzt denn Vertrauen in einen Staat, der günstige Kreditkonditionen instrumentalisiert, um sich mit Krediten vollzusaugen? Natürlich niemand.
Die Griechen bekommen allerdings auch wenig Fremdkapital, wenn sie ihre Staatsanleihen niedrig bewerten und eigentlich keine Rendite herausspringt. Die Crux ist doch, dass sich die Euroländer hauptsächlich über den Bankensektor finanzieren und nicht über Kapitalmärkte. Daraus ergeben sich zwangsläufige Finanzierungsprobleme, weil Banken keine Kredite zum Spaß vergeben.
Welche Nationalökonomen haben eine Abwertung abgelehnt?
Die Metapher Aderlass ist unpassend, da Abwertungen volkswirtschaftlichen Wettbewerbsdruck abfedern können.
Oh ja ... absolut befuerworte ich, dass Risiko auch von jenen getragen wird, die es eingehen.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das eine Forderung ist, die ich nach politischen Lager klassifizieren wuerde.
Die Sache ist nur, dass ich Investoren nicht zumuten kann Risiken zu tragen, die beim Kauf der Staatsanleihen nicht gegeben waren, sondern die nachtraeglich von der Politik erst geschaffen wurden.
Wenn du Griechenland aus dem Euro schmeissen willst ohne Vertrauensverlust fuer die Gemeinschhaftswaerung zu erleiden, dann musst du die EURO Schulden Griechenlands erst in EURO ausloesen, um sie dann auf die neue Landeswaehhrung umzuschulden.
Das heisst, die EZB muesste die Schulden Griechenlands in EURO ausloesen um sie dann Griechenland in Drachmen anzurechenen.
Mach das mal der AfD klar und frage mal Hans-Olaf Henkel ob er das befuerworten wuerde ?
Zuletzt geändert von odiug am Dienstag 30. Dezember 2014, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von freigeist »

odiug » Di 30. Dez 2014, 17:13 hat geschrieben: Oh ja ... absolut befuerworte ich, dass Risiko auch von jenen getragen wird, die es eingehen.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das eine Forderung ist, die ich nach politischen Lager klassifizieren wuerde.
Die Sache ist nur, dass ich Investoren nicht zumuten kann Risiken zu tragen, die beim Kauf der Staatsanleihen nicht gegeben waren, sondern die nachtraeglich von der Politik erst geschaffen wurden.
Wenn du Griechenland aus dem Euro schmeissen willst ohne Vertrauensverlust fuer die Gemeinschhaftswaerung zu erleiden, dann musst du die EURO Schulden Griechenlands erst in EURO ausloesen, um sie dann auf die neue Landeswaehhrung umzuschulden.
Das heisst, die EZB muesste die Schulden Griechenlands in EURO ausloesen um sie dann Griechenland in Drachmen anzurechenen.
Mach das mal der AfD klar und frage mal Hans-Olaf Henkel ob er das befuerworten wuerde ?
In der Regel würde ich sagen, dass ein Investor das Risiko vor dem Ankauf von Staatsanleihen kennt. Durch die Negativzinsen wird die Kreditvergabe an Investoren und Hedgefonds geradezu provoziert.

Für das Ausstiegsszenario verweise ich auf meinen obigen Beitrag über Roger Bootle. In der pdf-Datei findest du den beschriebenen Ausstiegsvorgang. Die Umwandlung der Euroschulden in die neue Währung ist dort auch erklärt.

Werde ich Henkel klarmachen, wenn ich ihn mal zu sehen bekomme. :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Adam Smith »

odiug » Di 30. Dez 2014, 17:13 hat geschrieben: Oh ja ... absolut befuerworte ich, dass Risiko auch von jenen getragen wird, die es eingehen.
Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das eine Forderung ist, die ich nach politischen Lager klassifizieren wuerde.
Die Sache ist nur, dass ich Investoren nicht zumuten kann Risiken zu tragen, die beim Kauf der Staatsanleihen nicht gegeben waren, sondern die nachtraeglich von der Politik erst geschaffen wurden.
Wenn du Griechenland aus dem Euro schmeissen willst ohne Vertrauensverlust fuer die Gemeinschhaftswaerung zu erleiden, dann musst du die EURO Schulden Griechenlands erst in EURO ausloesen, um sie dann auf die neue Landeswaehhrung umzuschulden.
Das heisst, die EZB muesste die Schulden Griechenlands in EURO ausloesen um sie dann Griechenland in Drachmen anzurechenen.
Mach das mal der AfD klar und frage mal Hans-Olaf Henkel ob er das befuerworten wuerde ?
Und Krugman verändert hier gar nichts.?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von IndianRunner »

Im Prinzip spielt dies keine Rolle. Fakt ist das dass Volk selbst den Aufstand gegen die Sparmaßnahmen proben wird. So oder so, es führt ins Chaos.
Alexyessin » Di 30. Dez 2014, 13:38 hat geschrieben:
"Das Volk" "Aufstand" "proben wird"
Sag mal, kannst du deine Weltuntergangsszenarien nicht mal für dich behalten, deren Wahrscheinlichkeit des Eintretens bei null liegt?

Die Wahrscheinlichkeit von Volksaufständen in Griechenland liegt bei Null?

http://www.handelsblatt.com/themen/Unru ... iechenland

Merkst du wirklich nahezu nichts oder verstellst du dich ?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von pikant »

IndianRunner » Di 30. Dez 2014, 19:09 hat geschrieben:



Die Wahrscheinlichkeit von Volksaufständen in Griechenland liegt bei Null?

http://www.handelsblatt.com/themen/Unru ... iechenland

Merkst du wirklich nahezu nichts oder verstellst du dich ?
Besonnenheit und Sachverstand ist nun gefragt.
die Griechen haben schon sehr viel geleistet und sind auf gutem Kurs.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von IndianRunner »

pikant » Di 30. Dez 2014, 19:20 hat geschrieben:
Besonnenheit und Sachverstand ist nun gefragt.
die Griechen haben schon sehr viel geleistet und sind auf gutem Kurs.
Ein Floskelautomat wird uns nicht weiter helfen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Zweiundvierzig »

Griechenland sollte ein weltweites Rohstoffkartell gründen, z.B. für Oliven, Wein oder anderes Obst und Gemüse, und damit so mächtig werden, dass die EU-Kommission nicht dagegen vorgehen kann. Vielen Industrienationen ist nämlich die Wertschätzung der Landwirtschaft abhanden gekommen. Sie müssten wieder daran erinnert werden, dass sie weder Autos noch Dienstleistungen essen können.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Watchful_Eye »

Kurzer Zwischenhinweis: Man hat mich auf die Ähnlichkeit zum Thema "Neuwahlen in Griechenland" im Forum 34 hingewiesen und mir angeraten, diese Themen zusammenzuführen (hier).

Ich sehe allerdings auch, dass die Themen einen unterschiedlichen Fokus haben - das 34er-Thema eher innergriechisch, das 31er in Bezug auf den Einfluss auf die EU. Um Doppelungen zu vermeiden, wäre es hilfreich, wenn ihr das bei euren kommenden Beiträgen im Hinterkopf behalten würdet.
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Zweiundvierzig » Di 30. Dez 2014, 20:03 hat geschrieben:Griechenland sollte ein weltweites Rohstoffkartell gründen, z.B. für Oliven, Wein oder anderes Obst und Gemüse, und damit so mächtig werden, dass die EU-Kommission nicht dagegen vorgehen kann. Vielen Industrienationen ist nämlich die Wertschätzung der Landwirtschaft abhanden gekommen. Sie müssten wieder daran erinnert werden, dass sie weder Autos noch Dienstleistungen essen können.
Diese Produkte sind nicht so essentiell, daß man damit politische Macht aufbauen könnte. Und wer gegen die EU-Regeln verstößt, wird die EU-Kommission unweigerlich am Hals haben.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Griechenland nicht systemrelevant

Beitrag von Frank_Stein »

nach der AfD haben auch andere Parteien und führende Ökonomen begriffen, dass das Geld, was man an Griechenland gezahlt hat, verloren ist.
Also - wozu Griechenland noch in der Euro-Zone halten?

Der Euro wird ohne die Griechen nicht schwächer, sondern stärker und die griechische Wirtschaft kann außerhalb des Euro eher ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken (z.B. der Tourismus).

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 47793.html
Zuletzt geändert von Watchful_Eye am Mittwoch 31. Dezember 2014, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Stränge zusammengeführt (nicht der aus dem 34)
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von frems »

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

Zuletzt geändert von unity in diversity am Samstag 24. Januar 2015, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

hier passt der neuste Beitrag der Heute Show ab Minute 23
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... -23.1.2015

Da ist praktsich alles drin.
- die katastrophale Lage der Griechen trotz der Austeritätspolitik (ich würde ja so weit gehen und sagen: dank)
- das Versickern der Hilfezahlungen in europäischen Banken
- die steuerliche Privilegierung der Reichen von aktueller und Vorgängerregierung
- und zu guter letzt die deutsche Arroganz sich in den Wahlkampf einzumischen, doch büdde nicht die Linken zu wählen

Mal ganz nüchtern betrachtet... schlimmer können es die Linken auch nicht mehr machen. Griechenlands Wirtschaft liegt bereits am Boden.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von frems »

unity in diversity » Sa 24. Jan 2015, 10:35 hat geschrieben: http://www.nachdenkseiten.de
Die freie Stimme in einer freien Welt.
Pispers auf Papier? Nee, laß mal. Cahoots schlägt da auch immer Alarm.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

happySchland » Sa 24. Jan 2015, 11:54 hat geschrieben:hier passt der neuste Beitrag der Heute Show ab Minute 23
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... -23.1.2015

Da ist praktsich alles drin.
- die katastrophale Lage der Griechen trotz der Austeritätspolitik (ich würde ja so weit gehen und sagen: dank)
- das Versickern der Hilfezahlungen in europäischen Banken
- die steuerliche Privilegierung der Reichen von aktueller und Vorgängerregierung
- und zu guter letzt die deutsche Arroganz sich in den Wahlkampf einzumischen, doch büdde nicht die Linken zu wählen

Mal ganz nüchtern betrachtet... schlimmer können es die Linken auch nicht mehr machen. Griechenlands Wirtschaft liegt bereits am Boden.
Schlimmer geht immer. Allerdings wird sich die neue griechische Regierung nicht von Verpflichtungen ihrer Vorgänger einfach lösen können. Es wird also weitergehen wie bisher.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Checkpointe »

Blickwinkel » Sa 24. Jan 2015, 14:07 hat geschrieben: Schlimmer geht immer. Allerdings wird sich die neue griechische Regierung nicht von Verpflichtungen ihrer Vorgänger einfach lösen können. Es wird also weitergehen wie bisher.
Griechenland ist (noch) ein souveräner Staat. Wenn die Griechen der Syriza morgen eine absolute Mehrheit im Parlament bescheren, kann die neue Regierung natürlich eine andere Politik einschlagen als die EU-hörige Regierung von Samaras.

Alexis Tsipras hat ganz recht, als er im Wahlkampf davon sprach, dass EU und allen vorallen die Merkel-Regierung als Griechenland eine fremdbestimmte Kolonie gemacht haben, die sich den Diktaten aus Brüssel und Berlin unterwerfen soll, worunter die griechische Bevölkerung unglaublich leidet.

Es wird Zeit für einen Kurswechsel. Hoffentlich gewinnt Syriza morgen die Wahl und Griechenland bekommt wieder eine Regierung, die die Interessen des griechischen Volkes vertritt und sich nicht unterwirft.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von X3Q »

Checkpointe » Sa 24. Jan 2015, 19:51 hat geschrieben:
Griechenland ist (noch) ein souveräner Staat. Wenn die Griechen der Syriza morgen eine absolute Mehrheit im Parlament bescheren, kann die neue Regierung natürlich eine andere Politik einschlagen als die EU-hörige Regierung von Samaras.

Alexis Tsipras hat ganz recht, als er im Wahlkampf davon sprach, dass EU und allen vorallen die Merkel-Regierung als Griechenland eine fremdbestimmte Kolonie gemacht haben, die sich den Diktaten aus Brüssel und Berlin unterwerfen soll, worunter die griechische Bevölkerung unglaublich leidet.

Es wird Zeit für einen Kurswechsel. Hoffentlich gewinnt Syriza morgen die Wahl und Griechenland bekommt wieder eine Regierung, die die Interessen des griechischen Volkes vertritt und sich nicht unterwirft.
Und wie soll diese Nichtunterwerfung aussehen?

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von frems »

Wie erwartet, liegt Syriza vorn, auch wenn die derzeitigen Prognosen stark schwanken.
Alexis Tsipras hat mit seiner Partei Syriza die Wahl in Griechenland laut Nachwahlbefragungen klar gewonnen. Dem Bündnis Nea Dimokratia um Antonis Samaras droht das Aus.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... -prognosen
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

X3Q hat geschrieben: Und wie soll diese Nichtunterwerfung aussehen?
Troika-Mail-Adresse auf die Blacklist setzen? ;)

Viel Handlungsspielraum hat die Syriza nicht, das ist wahr.
Der Schuldenschnitt ist obligatorisch. Da ist es wurscht ob die Syriza ihn einfordert oder die EU sein Verschieben Leid ist. Damit fehlt den Griechen ein wichtiges Druckmittel.
Ein Ausstieg aus dem Euro steht nicht einmal zur Debatte und käme politischem Selbstmord gleich zumal der erste Schuldenschnitt den Verlust europäischer Banken begrenzte und ein Grexit keine Bedrohung mehr für den Euroraum darstellt.

Es gibt somit nichts womit die Griechen verhandeln könnten.
Gleichzeitig gibt es aber auch wenig womit die EU Druck ausüben könnte. Die Austeritätspolitik ist in Griechenland eindeutig gescheitert, damit lässt sich nicht mehr argumentieren. Den Geldhahn als Sanktion zuzudrehen, käme einer (auf Neudeutsch heißt das heute) humanitären Katastrope gleich... also nach der humanitären Katastrophe die in Griechenland bereits herrscht.

Eine Lösung gibt es nur miteinander nicht gegeneinander.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Checkpointe »

X3Q » So 25. Jan 2015, 12:40 hat geschrieben: Und wie soll diese Nichtunterwerfung aussehen?
Radikaler Schuldenerlass auf Kosten der Banken, radikale Steuererhöhungen für Reiche und Konzerne, radikale Sparmaßnahmen beim Militär. Dafür schrittweise Wiederanhebung der Renten, Löhne und Sozialleistungen für Bedürftige sowie öffentliche Beschäftigungsprogramme.

Vorallem eine starke, selbstbewusste Regierung, die vom griechischen Volk ein Mandat bekommen hat und klar machen muss, dass Griechenland in Athen regiert wird und nicht Brüssel oder Berlin von einer Troika-Diktatur, die nicht von den Griechen gewählt ist.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nichtwähler »

Checkpointe » 26.01.2015, 00:34 hat geschrieben:
Radikaler Schuldenerlass auf Kosten der Banken, radikale Steuererhöhungen für Reiche und Konzerne, radikale Sparmaßnahmen beim Militär. Dafür schrittweise Wiederanhebung der Renten, Löhne und Sozialleistungen für Bedürftige sowie öffentliche Beschäftigungsprogramme.

Vorallem eine starke, selbstbewusste Regierung, die vom griechischen Volk ein Mandat bekommen hat und klar machen muss, dass Griechenland in Athen regiert wird und nicht Brüssel oder Berlin von einer Troika-Diktatur, die nicht von den Griechen gewählt ist.
Ja.
Und die Welt ist eine Scheibe.

Die Euro Krise kommt nicht zurück, sie ist nicht nur vorhanden, sie wird sogar jeden Tag schlimmer. Warten wir ab, bis der Dollar 2 Teuros kostet, erst dann ist dieses EUROPA Konstrukt auf dem richtigem Wege und das tumbe Stimmvieh wählt sich - wie immer - seine Schlächter selbst.

Es war und wird nie anders werden, abgesehen von der Dummheit des Stimmvieh`s, die bleibt erhalten und wird sich noch steigern.

Denn sie wissen nicht was sie tun.
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
( Aldous Huxley )
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kanzlerqualle »

happySchland » So 25. Jan 2015, 18:54 hat geschrieben: Den Geldhahn als Sanktion zuzudrehen, käme einer (auf Neudeutsch heißt das heute) humanitären Katastrope gleich... also nach der humanitären Katastrophe die in Griechenland bereits herrscht.
.. warum :?: .. wenn die neue Regierung das gesamte Geld welches im Ausland von den stinkreichen Griechen gebunkert wurde konfiszieren lassen würde , alle ausstehenden Steuern einsammeln würde usw. usw. , dann wäre Griechenland saniert ...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

Checkpointe » So 25. Jan 2015, 23:34 hat geschrieben: Radikaler Schuldenerlass auf Kosten der Banken
Ihnen ist da etwas ganz wichtiges entgangen. Die Banken sind seit dem ersten Schuldenschnitt bereits weitesgehend raus. Die restlichen Schulden wurden vergemeinschaftet und tragen die Griechen. Neue Gläubiger ist die EU, sind also die EU-Steuerzahler.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=17651
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Kanzlerqualle

Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kanzlerqualle »

happySchland » Mo 26. Jan 2015, 00:35 hat geschrieben: Die restlichen Schulden wurden vergemeinschaftet und tragen die Griechen. Neue Gläubiger ist die EU, sind also die EU-Steuerzahler.
.. so ist es ... und die reichen Griechen haben ihr Vermögen schön lange im Ausland gebunkert ...
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MG-42
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von MG-42 »

Ja, die Eurokrise ist zurück, wie die AfD das vorhersagte.
Postnix

Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Postnix »

Warten wir doch ab, wie sie das entwickelt.

Die korrupten Alt-Parteien wie Nea Demokratia oder Pasok sind jetzt erstmal weg vom Fenster. Mit denen war wirklich kein Staat mehr zu machen.

Ob Tsipras mehr zustande bringt, wird man sehen.

Ich bin skeptisch. Aber vielleicht bewegt sich ja was in Griechenland.
Zweiundvierzig

Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Zweiundvierzig »

MG-42 » Mo 26. Jan 2015, 04:55 hat geschrieben:Ja, die Eurokrise ist zurück, wie die AfD das vorhersagte.
Ich könnt kotzen. Auf jeden Fall bin ich aber schon gespannt auf die kreative Forderungsaufstellung, mit der Griechenlands Linkspopulisten (hoffentlich auch weiterhin) für so manches Gelächter in Deutschland sorgen werden.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Montag 26. Januar 2015, 07:09, insgesamt 1-mal geändert.
happySchland
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

@Zweiundvierzig
Mmh... und welche Gefühlsregung zeigte sich bei Ihnen als die alte Regierung unter dem Druck der EU den Sozialstaat radikal zusammenkürzte, die Unternehmen Massenentlasssungen tätigten und selbst dann noch die Löhne senkten?
Also als die Wirtschaftskraft Griechenlands gründlich vernichtet wurde?
happySchland » Mo 26. Jan 2015, 00:35 hat geschrieben: Die restlichen Schulden wurden vergemeinschaftet und tragen die Griechen. Neue Gläubiger ist die EU, sind also die EU-Steuerzahler.
Kanzlerqualle hat geschrieben: .. so ist es ... und die reichen Griechen haben ihr Vermögen schön lange im Ausland gebunkert ...
Was bedeutet das dies unerreichbar für den griechischen Staat ist. Oder denken Sie da an die Bindung der Steuerzahlung an die Staatsbürtgerschaft, nach amerikanischem Vorbild? Selbst damit ist an die Steuersünder und dem geflohenen Kapital kein herankommen. Die Steuer betrifft dann nur zukünftige Kapitalerträge. Das wäre jedoch ein Anfang.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Odin1506 »

Zweiundvierzig » Mo 26. Jan 2015, 07:08 hat geschrieben:
Ich könnt kotzen. Auf jeden Fall bin ich aber schon gespannt auf die kreative Forderungsaufstellung, mit der Griechenlands Linkspopulisten (hoffentlich auch weiterhin) für so manches Gelächter in Deutschland sorgen werden.
Ich habe noch keinen Politiker lachen sehen, vielmehr haben die hohen Herrschaften angst, dass das Schule macht.
Achso viel Spass beim übergeben :D
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Zweiundvierzig

Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Zweiundvierzig »

Odin1506 » Mo 26. Jan 2015, 10:35 hat geschrieben:
Ich habe noch keinen Politiker lachen sehen, vielmehr haben die hohen Herrschaften angst, dass das Schule macht.
Achso viel Spass beim übergeben :D
Bedingt durch die wirtschaftliche Not gibt es in Griechenland vorübergehend sehr viele Labile, die unbegründete Ansprüche aufstellen.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Montag 26. Januar 2015, 11:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von yogi61 »

Ich verstehe vollkommen, dass die Griechen so gewählt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Spanier es ihnen gleichtun und ihre korrupte Regierung ebenfalls in die politische Bedeutungslosigkeit verabschieden.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Postnix »

happySchland » Mo 26. Jan 2015, 09:26 hat geschrieben:@Zweiundvierzig
Mmh... und welche Gefühlsregung zeigte sich bei Ihnen als die alte Regierung unter dem Druck der EU den Sozialstaat radikal zusammenkürzte, die Unternehmen Massenentlasssungen tätigten und selbst dann noch die Löhne senkten?
Also als die Wirtschaftskraft Griechenlands gründlich vernichtet wurde?



Was bedeutet das dies unerreichbar für den griechischen Staat ist. Oder denken Sie da an die Bindung der Steuerzahlung an die Staatsbürtgerschaft, nach amerikanischem Vorbild? Selbst damit ist an die Steuersünder und dem geflohenen Kapital kein herankommen. Die Steuer betrifft dann nur zukünftige Kapitalerträge. Das wäre jedoch ein Anfang.
Massenentlassungen? In Griechenland?

Dort gibt es ja kaum Industrie und kaum größere Firmen.
Zweiundvierzig

Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Zweiundvierzig »

happySchland » Mo 26. Jan 2015, 10:26 hat geschrieben:@Zweiundvierzig
Mmh... und welche Gefühlsregung zeigte sich bei Ihnen als die alte Regierung unter dem Druck der EU den Sozialstaat radikal zusammenkürzte, die Unternehmen Massenentlasssungen tätigten und selbst dann noch die Löhne senkten?
Also als die Wirtschaftskraft Griechenlands gründlich vernichtet wurde?


Was erwartest du denn? Dass schmerzvolle Vertragsbrüche seitens EZB und Euro-Partner mit der Untätigkeit der Bittsteller abgegolten werden?

Zwar finde ich, dass die Ausbeutung der Natur einer Neubewertung bedarf, die abseits der Marktlogik liegt, allerdings heißt das nicht, dass in Staat und freier Wirtschaft ausgiebig Siesta abgehalten werden sollte.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Montag 26. Januar 2015, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Postnix »

Tsipras koaliert jetzt mit Rechtsaußenpartei

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 14995.html

Ernst Jandl meinte einst:

Lichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Dieter Winter »

MG-42 » Mo 26. Jan 2015, 03:55 hat geschrieben:Ja, die Eurokrise ist zurück, wie die AfD das vorhersagte.
War sie denn schon mal weg?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von pikant »

yogi61 » Mo 26. Jan 2015, 10:12 hat geschrieben:Ich verstehe vollkommen, dass die Griechen so gewählt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Spanier es ihnen gleichtun und ihre korrupte Regierung ebenfalls in die politische Bedeutungslosigkeit verabschieden.
die Griechen haben jetzt Rechtspopulisten in der Regierung
Tsirpas hat den Kommunisten und Sozialdemokraten die rote Karte gezeigt und sich fuer einen wirtschaftsfreundlichen Kurse mit den unabhaengigen Griechen entschieden.
die Griechen haben es so gewollt :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nosony »

Witzig, die "Gute Nacht - Frau Merkel" Schilder, sie hat ja vor der Wahl verbal mit aller Kraft Druck auf die Griechen gemacht.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nosony »

yogi61 » Mo 26. Jan 2015, 10:12 hat geschrieben:Ich verstehe vollkommen, dass die Griechen so gewählt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Spanier es ihnen gleichtun und ihre korrupte Regierung ebenfalls in die politische Bedeutungslosigkeit verabschieden.
In unseren Medien heisst es gleich die Wahlgewinner seien "RADIKALE Linke", die vorherigen Marionettenregierungen waren auch radikal, jedenfalls zum Durchschnittsgriechen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von pikant »

Nosony » Mo 26. Jan 2015, 15:42 hat geschrieben:
In unseren Medien heisst es gleich die Wahlgewinner seien "RADIKALE Linke", die vorherigen Marionettenregierungen waren auch radikal, jedenfalls zum Durchschnittsgriechen.
ich habe heute einen Kommentar im ZDF gesehen, wo der Reporter darauf hinwies, dass die neue Regierung eine wirtschaftsfreundliche Politik betreiben will und Tsirpas mit seinem Koaliitonspartner ein Zeichen gesetzt hat, dass er in die Mitte will und jetzt humaner und ausgewogener als Staatschef agieren wird.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Keoma »

"Schatz, wie macht man's eigentlich auf "Griechisch"?" - "Sie macht Schulden, er zahlt keine Steuern, ganz Europa schaut zu und die Merkel ist Schuld."
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von yogi61 »

Nosony » Mo 26. Jan 2015, 15:42 hat geschrieben:
In unseren Medien heisst es gleich die Wahlgewinner seien "RADIKALE Linke", die vorherigen Marionettenregierungen waren auch radikal, jedenfalls zum Durchschnittsgriechen.
Unsere Medien wissen nicht einmal was "radikale Linke" sind, den meisten Schreiberlingen fehlt es da schlichtweg an Erfahrung.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von pikant »

yogi61 » Mo 26. Jan 2015, 15:47 hat geschrieben:
Unsere Medien wissen nicht einmal was "radikale Linke" sind, den meisten Schreiberlingen fehlt es da schlichtweg an Erfahrung.
die radikale Linke in Deutschland ist im Promillebereich bei den Wahlen.
die Linkspopulisten kommen auch nur im Osten relativ gut an

die Erfahrung mit der 'radikalen Linke' fehlt bei uns wirklich und ich vermisse dies nicht.
Zuletzt geändert von pikant am Montag 26. Januar 2015, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Tom Bombadil »

Keoma » Mo 26. Jan 2015, 15:46 hat geschrieben:"Schatz, wie macht man's eigentlich auf "Griechisch"?" - "Sie macht Schulden, er zahlt keine Steuern, ganz Europa schaut zu und die Merkel ist Schuld."
:D :thumbup:
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