'Infi » Di 9. Jul 2013, 19:53 hat geschrieben:
Und jetzt? Ich halte jetzt auch nicht alles für richtig, was der Schmidt uns erzählt. Aber wo ist die Behauptung falsch, dass die die Vermischung verschiedener Kulturen mit verschiedenen zivilisatorischen Eigenarten zu einer Gesellschaft in der alle miteinander leben müssen, problematisch ist, wenn diese Kulturen relative divergierende Lebensarten haben? Das ist eine vollkommen vernüntig begründete Fesstellung eines real existierenden Problems. Übrigens von Soziologen und Politikwissenschaftlern schon anderswo untersucht und erörtert - zum Beispiel von Samuel Huntington in "The Clash of Civilizations"
(http://en.wikipedia.org/wiki/The_Clash_of_Civilizations)
Übrigens nur an alle anderen gerichtet. Dass du, Katana, dem zustimmtest, habe ich ja gelesen.
Völlig richtig, die Frage ist eigentlich, welche Art von Integration erwarten wir Deutschen eigentlich von den Türken /Moslems.
Das es kultuerelle Unterschiede gibt und auch noch lange geben wird wissen wir.
Wollen wir, daß die Türken sich auch Kulturell integrieren?
Oder wollen wir zuallererst, daß sie sich wirtschaftlich und gesellschaftlich Integrieren?
Ich kenne viele Türken und Moslems, muss aber gestehen, daß ich zu keinen von diesen Menschen eine tiefe oder enge Beziehung habe. Ich muss es auch nicht.
So wie ich von den Türken/Moslems nicht erwarte, daß sie meine Kultur oder Freundschaft zwingend anstreben sollten. Was zählt ist der Respekt und die Toleranz gegenüber der jeweils anderen Kultur. Vorraussetzung dafür sind natürlich Spielregeln, die auch der Gesetzgeber vorgibt.
Beispiel:
Von mir aus können sie nur untereinander Heiraten oder eine Heirat arrangieren, wenn dies so gewollt ist.
Sollte dies allerdings unter Zwang geschehen, sind diese Personen vom Staat zu schützen (ich weiss auch, daß dies eine komplizierte Sache ist, aber ich sehe da kein anderen vernüftigen Weg)
Ich denke auch, daß mit dieser Tradition, mit den nächsten Generationen hier in Deutschland , aufgeräumt wird.
Also warum werden Türken und Moslems in Deutschland als Problem wahrgenommen? Da gibt m.M. nach es eine menge Gründe, die zusammen genommen dann so ein Ausmass annehmen.
Angefangen hat alles mit der Migrationswelle , die Deutschland selbst mit angefacht hat (ob gewollt oder nicht spielt keine Rolle). Ohne schlüssiges Integrationsprogramm zahlreiche Ausländer einer anderen Kultur in ein Land zu bringen, birgt immer Zündstoff.
Dann die fehlende Bildung (gerade der Frauen) auch da Jahrzehntelang keine Konzept dies zu beheben.
Fehlende Deutschkenntnisse bei vielen, auch da kein Konzept über Jahrzehnte
Jetzt mögen viele argumentieren, warum diese Menschen nicht von sich aus besser Deutsch gelernt haben. Wird doch z.B. in den USA auch so gemacht.
Richtig, aber diese Leute vergessen einen kleinen aber feinen Unterschied.
Die Menschen die freiwillig in die USA ziehen oder auch als Flüchtlinge wollen da auch dauerhaft leben.
Dies galt für die meisten Türken und andere Migranten die hier zum Arbeiten kamen aber nicht.
Sie hatten kein Immigrationsdruck von sich aus , noch vom deutschen Staat. Im Gegenteil, ihnen wurde der gewollte temporäre Aufenthalt so angenhem wie möglich gemacht.
Was macht ein Mensch, der aus einer relativen Armut nach Deutschland kommt, und alles so "wunderbar", "einfach" und "schön" vorfindet?
Das es da etliche Türken gab, die gesagt haben, ich will hier bleiben und hole meine Familie nach, ist doch völlig verständlich, aber spätestens da hätte der deutsche Staat eingreifen muessen.
Auch eine Ghettobildung wurde damals wie heute nicht verhindert noch wurde daran gedacht. Man brauch sich nur die Großstädte anschauen.Dieverse Flüchlinge aus anderen islamischen Staaten kamen noch mal oben drauf.
Btw. gibt es in jeder nordamerikanischen Großstadt so ein "Ghetto", deren Politiker war sowas auch wurscht, solange sie nicht selber davon betroffen sind.
Nun jetzt haben wir den einen Salat, der sich mittlerweile auch auf 2. und 3. Generationen auswirkt, weil auch da etliche durchs deutsche Bildungsrost gefallen sind.
Bildung ist nunmal der Baustein damit überhaupt eine Art der gesellschaftlichen oder sogar kulturellen Integration stattfinden kann. Auch im Berufsleben spielt dies in den meisten Berufen eine nicht unwichtige Rolle.
Verstärkt wir der negative Eindruck, durch Problemfälle die durch die Medien wandern, 9/11 und der böse Moslem, Hervorhebnung der negativen Fälle/Eigenschaften nicht aber der Positiven, überspitzung der Probleme.
Viele Moslems haben darauf mit Rückzug reagiert, was meiner Meinung auch ein Fehler ist. Je weiter sich die Moslems öffnen und ihre Kultur auch für den westeuropäer versuchen verständlich zu machen umso besser wird m.M. das allgemeine Verständnis, auch so eine extrem andere Kultur neben seiner eigenen zu dulden und nicht mit Vorurteilen zu bewerfen. Leider sind die Schreihälse auf beiden Seiten, wie meist immer, noch lauter.
Noch was, die Fehler die auf beiden Seiten gemacht wurden, sind jetzt nicht mit einem Fingersnipp zu erledigen. Wenn jetztweiterhin gegenseitiges Wundenbohren angesagt ist, wird sich die Situation nicht verbessern.
Gruss
Das Banale braucht man nicht zu schälen.