Hausaufgaben abschaffen?

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Was meint Ihr?

Ja, abschaffen und Materie in der Ganztagsschule behandeln
6
25%
Jein, einiges kann sicherlich weg, einiges sollte bleiben
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Nein, Hausaufgaben müssen fester Bestandteil der schulischen Bildung bleiben
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Oma Wetterwachs
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von Oma Wetterwachs »

Umetarek » Do 1. Aug 2013, 13:49 hat geschrieben:Negative Auswirkungen haben sie keine, allerdings konnte ich dem Stoff auch locker ohne Hausaufgaben folgen, was zur Folge hatte, dass ich keine gemacht habe :)


Meinen Kindern scheint es ähnlich zu gehen, obwohl sie wohl etwas mehr Hausaufgaben machen, als ich und vor allen Dingen öfter in der Schule sind ;)
Und das soll ein Argument dafür sein, sie ganz abzuschaffen? Dass DU UND DEINE KINDER da nich so ein Faible für haben?

Vielleicht ist es auch sinnvoll, zu lernen, dass man manchmal im Leben auch Dinge tun muss, die man in diesem Moment als unnötig oder sontwas ansieht. Lehrt einen Demut, Geduld und Gelassenheit. Eigenschaften die in unserer Ichbezogenen, alles-überfordert-mich-sofort-sobald-es-anstrengend-wird-Welt nicht gerade fehl am Platze sind.
DerZwilling
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von DerZwilling »

Oma Wetterwachs » Do 1. Aug 2013, 13:36 hat geschrieben: Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Unter solchem "Druck" lernt man auch fürs Leben. Ich nehme an, Du bist noch nicht so ganz "erwachsen"?
Wenn du mit "nicht ganz erwachsen" meinst ich sei noch Schüler, dann irrst du dich etwas. Ich habe nach der mittleren Reife und diversen Ausbildungen und kurzer Arbeitszeit die letzten drei Jahre mein Abitur nachgeholt. Seit Juni bin ich kein Schüler mehr und warte darauf, endlich studieren zu können. :D

Ansonsten finde ich Sprüche der Art "Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernst du" vollkommen daneben. Wenn dem so wäre, dann wären Schulen mehr auf die Charakterbildung bedacht und würde nicht so sehr darauf bestehen den Schülern oberflächliches, oft sehr nutzloses Wissen einzutrichtern (gemeinhin bekannt unter dem Wort "Allgemeinwissen").
Ich kann hier nur anmerken, dass es positiven Stress (Eustress) und negativen Stress (Disstress) gibt. Ersterer ist erwünscht, da er Wachstum anregt. Wenn man z.B. Sport macht ist das Stress für den Körper, aber eben guter Stress (der dann auch mit Glückshormonen belohnt wird). Disstress hingegen ist wie der Versuch eines Krankheitserregers das Immunsystem zu überwinden. Disstress ist Ursache für Depressionen (euphemistisch auch "Burnout" genannt) und andere psychische Krankheiten. Es zerrt an der Energie und verringert die Lebensfreude. Und dauerhaft verringerte Energie schlägt dann auch in müde, träge, unkonzentrierte, abgelenkte, störrische, lern-unwillige Schüler um die dem Unterricht viel lieber fernbleiben (Fehlzeiten) oder sabotieren (Quatschen, mit Handy spielen, etc.) als noch mehr Disstress ausgesetzt zu werden.
Und welche negativen Auswirkungen haben denn Hausaufgaben bitteschön? Da hätte ich schon gerne einige konkrete Beispiele.
Ganz konkrete Beispiele: Ich als Schüler hatte einen Tag in der Woche 10Stunden Schule (Musste kurz vor 7Uhr los und war so gegen 17Uhr wieder Zuhause) und musste des Öfteren am nächsten Tag noch mehrere Arbeiten oder Klausuren schreiben und dann noch Hausaufgaben machen. Ohne Hausaufgaben saßen 90% meiner Mitschüler schon bis 20Uhr und weit darüber hinaus an den Schulsachen. Rate mal was niemand mehr gemacht hat: Die Hausaufgaben. Wenn nicht zufällig mal einer die Hausaufgaben doch gemacht hat und wir von demjenigen abschreiben konnten (meistens war ich dieser jemand, weil ich nicht großartig lernen musste), folgte die Strafe gleich auf dem Fuße. Oft waren es nur Lehrer die sich entrüstet haben über unsere Faulheit (und die selbst oft zugaben, dass sie kein Bock hatten unsere Arbeiten durchzusehen...). Oft gab es aber auch Geschrei auf Seiten der Lehrer und schlechte Noten.

*Edit*: Noch ein Beispiel: Eine Lehrerin gab uns einmal Hausaufgaben auf die alle gemacht haben und dann meinte sie, dass sie was anderes aufgegeben hat: Alle haben eine 6 bekommen.

Und ich will hier noch mal anmerken: Ich bin nicht gegen Hausarbeiten oder Vorträge oder freiwillige Übungen, sondern gegen sinnlose, willkürlich ausgesuchte Hausaufgaben die lediglich als Selbstzweck dienen.

Du schreibst von Demut und Gelassenheit. Die habe ich relativ schnell gelernt als Schüler. Ich habe hingenommen, dass ich nichts daran ändern kann. Das ich auch weiterhin Übergebühr Hausaufgaben bekomme die mir keinerlei Lernfortschritt gewährten. Hausaufgaben zu Dingen die ich bereits verstanden habe und die mich (zeitlich) davon abgehalten haben mich um Dinge zu kümmern, die ich noch nicht verstanden habe. Hausaufgaben, die ich oft rein zeitlich nicht komplett oder gar nicht lösen konnte. Hausaufgaben die viel zu oft viel zu einfach waren und dafür aber sehr lange dauerten. Ich hab es akzeptiert und ich wurde sehr viel gelassener.
Einen sinkenden Leistungsdurchschnitt, unzufriedene Eltern, gesteresste Schüler und Lehrer am Rande ihrer Leistungsgrenze.
Das ist schon Zynismus zu behaupten mehr Hausaufgaben gingen mit weniger Stress und besserer Leistung einher.
Man muss nämlich auch Versagen lernen...und lernen, sein Können, auch und gerade in Relation zu Gleichaltrigen, richtig einzuschätzen. Deshalb sind Kopfnoten mindestens genauso wichtig wie Hausaufgaben.
Versagen lernt man nirgendwo besser als in der Schule. "Wie du kannst nicht malen? 6!" | "Wie du verstehst das nicht? 6!" | "Wie du kannst nicht so schnell laufen wie andere? 6!" | "Wie du hattest 'nen Arzttermin und konntest deswegen die Hausaufgaben nicht machen? 6!" | "Wie du hast so viele 6en? Dummkopf! Versager!! Hauptschule!!!"

Und Kopfnoten sind das letzte. Alleine bei den normalen Noten spielt unberechtigt die subjektive Meinung des Lehrers über den Schüler mit ein. Und dann soll er auch noch ganz direkt Noten auf sein Verhalten geben? "Widerspricht nie: 1!" "Macht immer was der Lehrer sagt: 1!" "Sieht gut aus: 1!" "Ist kein Migrant: 1!" "Vertritt meine politische Auffassung: 1!"
Vielen Dank. Und auf wiedersehen Demokratie.
Zuletzt geändert von DerZwilling am Donnerstag 1. August 2013, 18:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von Umetarek »

Oma Wetterwachs » Do 1. Aug 2013, 15:29 hat geschrieben:
Und das soll ein Argument dafür sein, sie ganz abzuschaffen? Dass DU UND DEINE KINDER da nich so ein Faible für haben?

Vielleicht ist es auch sinnvoll, zu lernen, dass man manchmal im Leben auch Dinge tun muss, die man in diesem Moment als unnötig oder sontwas ansieht. Lehrt einen Demut, Geduld und Gelassenheit. Eigenschaften die in unserer Ichbezogenen, alles-überfordert-mich-sofort-sobald-es-anstrengend-wird-Welt nicht gerade fehl am Platze sind.
Hab ich gesagt man soll sie abschaffen? Ich bin je nach Notenstand für einen laxen Umgang mit Hausaufgaben und gegen Sinnloshausaufgaben, also Fliesbandarbeit.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von Umetarek »

Und nein, man muß nicht lernen Unsinn zu machen, sondern man muß lernen sich zu organisieren und das Wichtige zu erledigen.
Zuletzt geändert von Umetarek am Donnerstag 1. August 2013, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Kavenzmann »

Eine bekennende Katholikin und nach eigenen Worten "selbsterziehende" Mutter, die Journalistin Birgit Kelle, hat einen Artikel gegen die Pläne einer Soziologin geschrieben, die Hausaufgaben abschaffen und alle Kinder zwangsweise in ein ganztägiges Schulsystem stecken möchte. Zur Verbesserung der Bildungschancen...
Alle ins Töpfchen

Die Deutschen haben offenbar ein Problem mit Eliten. Anders ist nicht
zu erklären, weshalb die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger mit
ihren fahrlässigen Plänen zur Schulreform so viel Aufmerksamkeit
erhält.


Hausaufgaben abschaffen, damit keine soziale Ungerechtigkeit
entsteht, ist, als wolle man bei den Olympischen Spielen jetzt beim
Sprint nicht nur dafür sorgen, dass alle zur gleichen Zeit loslaufen,
sondern auch dafür, dass alle gleichzeitig ankommen. Wo es nur
Sieger gibt, gibt es keine Verlierer mehr. Sozialromantik auf
Kosten von Leistung.

Weiterlesen...
Sind "Kitas" für alle die Lösung für Bildungsunterschiede?
Zementieren Hausaufgaben soziale Ungerechtigkeiten?

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hheit.html
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von prime-pippo »

Man fragt sich, warum nicht beides parallel existieren kann.
Ganztagsschule ohne Hausaufgaben, Halbtagsschule mit.....

Warum wurde bei mir eigentlich nicht "am Esstisch wortreich über die Hausaufgaben diskutiert"?
Dabei komme ich doch, auch wenn wir uns selbst nicht so nennen (:D), aus einer "Akademikerfamilie".
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von jack000 »

Kavenzmann » Fr 2. Aug 2013, 21:26 hat geschrieben:Sind "Kitas" für alle die Lösung für Bildungsunterschiede?
Gezwungen wird ja niemand sein Kind in die Kita zu geben, da es aber unterschiedliche Eltern gibt, gibt es unterschiedliche Bildungen.
Die Lösung wird es nicht sein, aber doch beim dem Thema helfen.
Zementieren Hausaufgaben soziale Ungerechtigkeiten?
Es ist nun mal so, dass wenn man aus einer Unterschichtenfamilie kommt, keinerlei Unterstützung bei Hausaufgaben gibt. Bei Akademikern dagegen wird da ein ganz anderes Augenmerk drauf gelegt.
=> Bildungsversager stammen häufig aus bildungsfernen Familien, daher trägt es zur Chancengleichheit bei, wenn alle Schüler die gleiche Unterstützung bei den Hausaufgaben bekommen.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von prime-pippo »

Wird wirklich jemand schlechter, weil er keine verpflichtenden Hausaufgaben bekommt?
Ich kann es mir nicht recht vorstellen...
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Muninn »

prime-pippo » Fr 2. Aug 2013, 20:46 hat geschrieben:Man fragt sich, warum nicht beides parallel existieren kann.
Ganztagsschule ohne Hausaufgaben, Halbtagsschule mit.....

Warum wurde bei mir eigentlich nicht "am Esstisch wortreich über die Hausaufgaben diskutiert"?
Dabei komme ich doch, auch wenn wir uns selbst nicht so nennen (:D), aus einer "Akademikerfamilie".

Warum gibt es nich einfach Hausaufgaben. Die einen machen die Hausaufgaben Nachmittags in der Ganztagsschule. Die anderen Zuhause.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Helmuth_123 »

Unfug hoch 10. Hausaufgaben und Noten gehören zu einer ordenlichen und guten Schule.
Zuletzt geändert von Helmuth_123 am Freitag 2. August 2013, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Helmuth_123 »

jack000 » Fr 2. Aug 2013, 21:54 hat geschrieben: Gezwungen wird ja niemand sein Kind in die Kita zu geben, da es aber unterschiedliche Eltern gibt, gibt es unterschiedliche Bildungen.
Die Lösung wird es nicht sein, aber doch beim dem Thema helfen.


Es ist nun mal so, dass wenn man aus einer Unterschichtenfamilie kommt, keinerlei Unterstützung bei Hausaufgaben gibt. Bei Akademikern dagegen wird da ein ganz anderes Augenmerk drauf gelegt.
=> Bildungsversager stammen häufig aus bildungsfernen Familien, daher trägt es zur Chancengleichheit bei, wenn alle Schüler die gleiche Unterstützung bei den Hausaufgaben bekommen.
Stimmt so nicht ganz. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Eltern waren bei mir und meinem Bruder immer bestrebt, dass wir gute Bildung bekommen, damit wir es "später mal besser haben." Und ab einen gewissen Punkt konnten uns unsere Eltern auch nicht mehr bei den Hausaufgaben helfen. Da waren wir aber mittlerweile so weit, dass wir deren Hilfe gar nicht mehr brauchten.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von jack000 »

Helmuth_123 » Fr 2. Aug 2013, 23:02 hat geschrieben:Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Eltern waren bei mir und meinem Bruder immer bestrebt, dass wir gute Bildung bekommen, damit wir es "später mal besser haben."
Das war bei mir genauso ... aber sei doch mal ehrlich ... bei wie vielen Arbeiterkindern wird es denn genauso sein ??
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Umetarek »

Hat auch was damit zu tun, dass man seine Kinder möglichst beim Bekannten unterbringt. Ich hätte nicht gewollt, dass meine Kinder in die Haupt- oder Realschule gehen, ich hätte mit dem System gar nicht umgehen können. Auf der anderen Seite konnte ich beobachten, dass befreundete Eltern ihre Kinder dann auch lieber in die Realschule bringen, weil sie das besser kennen. Ich kann mich noch lebhaft an meine Nachbarsfamilie erinnern, die Enkeltochter (sie wohnte bei den Großeltern, die Mutter hatte sich umgebracht) hatte eine Empfehlung für die Realschule, aber das wurde mit einem " mei Kinner sin all in die Hauptschul gegange" abgeschmettert.

Diese Mechanismen kann ich nachvollziehen, viel interessanter ist aber, warum diese in anderen Ländern nicht in dem Maße greifen und Bildung dort (erfreulicher Weise) nicht so schichtgebunden ist.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von iCerberus GbR »

Muninn » Fr 2. Aug 2013, 21:06 hat geschrieben:

Warum gibt es nich einfach Hausaufgaben. Die einen machen die Hausaufgaben Nachmittags in der Ganztagsschule. Die anderen Zuhause.

Ja, eigentlich gar kein Problem. Einige machen sie weder in der Ganztagsschule noch Zuhause.
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Wer verbreitet, ich würde meinen Account anderen zur Nutzung überlassen, der ist ein Lügner und Verleumder.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Helmuth_123 »

jack000 » Fr 2. Aug 2013, 23:09 hat geschrieben: Das war bei mir genauso ... aber sei doch mal ehrlich ... bei wie vielen Arbeiterkindern wird es denn genauso sein ??
Naja ich kenn da einige. Die haben zwar nicht alle das Abitur gemacht, aber die haben gute Realschulabschlüsse und gute Ausbildungsablschlüsse und bilden sich weiter.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Katenberg »

Kavenzmann » Fr 2. Aug 2013, 20:26 hat geschrieben:Eine bekennende Katholikin und nach eigenen Worten "selbsterziehende" Mutter, die Journalistin Birgit Kelle, hat einen Artikel gegen die Pläne einer Soziologin geschrieben, die Hausaufgaben abschaffen und alle Kinder zwangsweise in ein ganztägiges Schulsystem stecken möchte. Zur Verbesserung der Bildungschancen...

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jedem die Möglichkeit geben, in Vereinen aktiv zu sein und sich somit selbst um seine Bildung zu kümmern ist die Lösung.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Katenberg »

Helmuth_123 » Fr 2. Aug 2013, 22:02 hat geschrieben:
Stimmt so nicht ganz. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Eltern waren bei mir und meinem Bruder immer bestrebt, dass wir gute Bildung bekommen, damit wir es "später mal besser haben." Und ab einen gewissen Punkt konnten uns unsere Eltern auch nicht mehr bei den Hausaufgaben helfen. Da waren wir aber mittlerweile so weit, dass wir deren Hilfe gar nicht mehr brauchten.
Zumal ja schonmal wichtig ist, dass Hausaufgaben überahupt gemacht werden. Darum können sich Eltern jawohl immer kümmern!
Ansonsten gibt es doch immer die Möglichkeit, sich anders Hilfe zu holen. Sei es über andere Verwandte, den Nachbarn oder Lehrer.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Armstrong »

Hausaufgaben dienen doch eigentlich dazu, die Dinge, die im Unterricht bereits besprochen worden sind, nochmal zu üben und zu vertiefen. :?:

Wem sollte es etwas nützen, das abzuschaffen? :?:
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Helmuth_123 »

Armstrong » So 4. Aug 2013, 19:43 hat geschrieben:Hausaufgaben dienen doch eigentlich dazu, die Dinge, die im Unterricht bereits besprochen worden sind, nochmal zu üben und zu vertiefen. :?:

Wem sollte es etwas nützen, das abzuschaffen? :?:
Niemanden. Als Schüler habe ich auch darüber genölt, bis ich deren Wichtigkeit begriffen habe. Wahrscheinlich haben diejenigen, die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben fordern, deren Wichtigkeit noch nicht begriffen.
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Re: Chancengleichheit oder Gleichmacherei?

Beitrag von Katenberg »

Helmuth_123 » Mo 5. Aug 2013, 13:22 hat geschrieben:
Niemanden. Als Schüler habe ich auch darüber genölt, bis ich deren Wichtigkeit begriffen habe. Wahrscheinlich haben diejenigen, die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben fordern, deren Wichtigkeit noch nicht begriffen.
Die Regelung war doch immer klar, wers nicht macht, hat halt das Nachsehen...
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von DerZwilling »

Helmuth_123 hat geschrieben:Niemanden. Als Schüler habe ich auch darüber genölt, bis ich deren Wichtigkeit begriffen habe. Wahrscheinlich haben diejenigen, die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben fordern, deren Wichtigkeit noch nicht begriffen.
Der Klassiker: "Wenn jemand anderer Meinung ist, dann liegt das daran, dass er einfach zurückgeblieben ist."

Ich als ehemaliger Schüler habe nicht gesehen wie mir Hausaufgaben irgendetwas geben konnten. Auch meinen ehemaligen Mitschülern haben Hausaufgaben sehr oft nichts gebracht.
Hausaufgaben haben nur zwei Dinge bewirkt: Das ich weniger Erholungszeit zwischen den Schultagen (und keine Zeit für Arztbesuche etc.) hatte und das die Zeit, die mir Hausaufgaben genommen haben, mich von Dingen abgehalten haben die viel wichtiger gewesen wären, wie etwa für Dinge zu lernen die ich auch wirklich noch nicht verstanden hattee, anstatt Dinge zu üben die ich auch im Schlaf beherrsche.
Viel zu oft dienen Hausaufgaben auch dazu den Unterricht auszulagern. Weil 40 Schulstunden die Woche nicht reichen für das Pensum, müssen Schüler den Rest des Lehrplans eben in der Freizeit "nacharbeiten." Und wer die Hausaufgaben nicht macht kriegt eine 6, wer sie macht hat ja fürs "Leben noch mehr dazu gelernt" und braucht nicht noch eine gute Note dafür (das wäre ja zu viel des Guten). :rolleyes:

Wer im Unterricht Blödsinn macht wird mit Hausaufgaben bestraft und wenn es ganz dumm läuft, dann wird gleich die ganze Klasse bestraft. Aber wieso ist es eine Strafe, wenn Hausaufgaben doch dem Lernfortschritt dienen sollen?

*Edit*:
Wobei ich Hausaufgaben für die Grundschulzeit durchaus schon für hilfreich finde. Schließlich besteht die Grundschulzeit zu großen Teilen nur aus Üben: Das Einmaleins, die Buchstaben oder Diktate und so weiter sind alles Dinge die durch ständiges Üben in Fleisch und Blut übergehen sollen.
Zuletzt geändert von DerZwilling am Dienstag 6. August 2013, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von Helmuth_123 »

DerZwilling » Di 6. Aug 2013, 15:33 hat geschrieben: Der Klassiker: "Wenn jemand anderer Meinung ist, dann liegt das daran, dass er einfach zurückgeblieben ist."

Ich als ehemaliger Schüler habe nicht gesehen wie mir Hausaufgaben irgendetwas geben konnten. Auch meinen ehemaligen Mitschülern haben Hausaufgaben sehr oft nichts gebracht.
Hausaufgaben haben nur zwei Dinge bewirkt: Das ich weniger Erholungszeit zwischen den Schultagen (und keine Zeit für Arztbesuche etc.) hatte und das die Zeit, die mir Hausaufgaben genommen haben, mich von Dingen abgehalten haben die viel wichtiger gewesen wären, wie etwa für Dinge zu lernen die ich auch wirklich noch nicht verstanden hattee, anstatt Dinge zu üben die ich auch im Schlaf beherrsche.
Viel zu oft dienen Hausaufgaben auch dazu den Unterricht auszulagern. Weil 40 Schulstunden die Woche nicht reichen für das Pensum, müssen Schüler den Rest des Lehrplans eben in der Freizeit "nacharbeiten." Und wer die Hausaufgaben nicht macht kriegt eine 6, wer sie macht hat ja fürs "Leben noch mehr dazu gelernt" und braucht nicht noch eine gute Note dafür (das wäre ja zu viel des Guten). :rolleyes:

Wer im Unterricht Blödsinn macht wird mit Hausaufgaben bestraft und wenn es ganz dumm läuft, dann wird gleich die ganze Klasse bestraft. Aber wieso ist es eine Strafe, wenn Hausaufgaben doch dem Lernfortschritt dienen sollen?

*Edit*:
Wobei ich Hausaufgaben für die Grundschulzeit durchaus schon für hilfreich finde. Schließlich besteht die Grundschulzeit zu großen Teilen nur aus Üben: Das Einmaleins, die Buchstaben oder Diktate und so weiter sind alles Dinge die durch ständiges Üben in Fleisch und Blut übergehen sollen.
Erholungszeit zwischen Schultagen? :eek: Von was willst du dich denn da erholen? Natürlich Hausaufgaben stehen Arztbesuchen im Weg. :rolleyes: Dann macht man die Hausaufgaben halt nach dem Arztbesuch oder davor. Und wenn wegen des Arztbesuches die Hausaufgaben nicht zum geforderten Termin erledigt werden konnten, dann sagt man das dem Lehrer und gut ist. Wenn du die Sachen im Schlaf kannst, dann dürfte das doch in 5 Minuten erledigt sein und danach hast du Zeit fürs Lernen. 40 Schulstunden die Woche, auf welche Lehranstallt bist du denn gegangen? :s Na klar bei einmal Hausaufgaben vergessen gibt es sofort eine 6. :rolleyes:
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Re: Hausaufgaben abschaffen?

Beitrag von DerZwilling »

Helmuth_123 hat geschrieben:Erholungszeit zwischen Schultagen? :eek: Von was willst du dich denn da erholen?
Da für mich der einzige Grund um in die Schule zu gehen war, damit ich keine Fehlstunden bekomme, saß ich dort halt meistens nur herum und hab mich gelangweilt, hab meinen Mitschülern alles erklärt oder hab mich über die Idiotie einiger Lehrer aufgeregt. Und ich weiß nicht wie es bei dir so war, aber von 7.30Uhr bis 14.45Uhr (im Schnitt) war bei mir Schule, d.h. 8 Schulstunden pro Tag (5 Tage die Woche, macht 40 Stunden). Ich habe also 8 Stunden lang nichts zu tun gehabt* und das ist doch sehr ermüdend und verausgabend (und sei es nur um die Disziplin aufzubringen nicht einfach abzuhauen).

(* - Mit Ausnahme von Klassenarbeiten und meinem Lieblingsfach natürlich)

Und noch mal: Ich weiß ja nicht wie es bei dir so war, aber ich hatte keine Zeit für leichte bis mittlere Wehwechen zum Arzt zu gehen und ich wohne noch nicht mal auf dem Land oder ähnliches (Ich hab 5 Minuten Fußweg zum Arzt). Dummerweise sitzt man bei meinem Arzt dann aber je nachdem auch mal bis zu einer Stunde. Zieh dann noch das gelegentliche lernen für Arbeiten; Mahlzeiten, Besorgungen und ähnliches ab, vielleicht auch noch mal ein bisschen Sport/Freizeit (und sei es nur eine halbe Stunde) und dir bleibt nicht mehr viel um noch Vorträge und Hausarbeiten auszuarbeiten und noch dumpfe Hausaufgaben zu machen die einem weniger als nichts im Leben bringen. (Im Schnitt hatte ich 4 verschiedene Fächer am Tag, ergo konnte man auch bei 4 verschiedenen Lehrern eine oder mehrere Hausaufgaben pro Tag bekommen)
Und bei meinen Lehrern gab es höchstens einen Grund um die Hausaufgaben nicht zu machen: Höhere Gewalt (Unfälle, Todesfälle, etc.). Alles andere waren Ausreden. Was ja auch klar ist. Sie sehen ja nur ihre eigenen Hausaufgaben und sagen sich "So viel ist das doch nicht, ihr faulen Säcke." Das man aber noch vielleicht 8 oder mehr andere Fächer hat in denen man ebenfalls beinahe jedesmal Hausaufgaben bekommt, sieht nur der Schüler und der hat keine Rechte.

Die Hausaufgaben an sich waren übrigens in der Tag sehr einfach. Jedoch waren es oft sehr lange Hausaufgaben. In Mathe z.B. (was hier allerdings nicht gestört hat, weil es mir mein liebstes Fach war) hat man auch mal eine ganze Seite an Aufgaben bekommen. Jede Aufgabe für sich hat vielleicht 5 Minuten benötigt, aber es waren viele, sodass man dann doch eine halbe bis ganze Stunde daran saß. Und so ähnlich waren auch die anderen Fächer.
Helmuth_123 hat geschrieben:Na klar bei einmal Hausaufgaben vergessen gibt es sofort eine 6. :rolleyes:
Unterschiedlich. Es gab Lehrer die haben Striche gemacht und bei drei Strichen gab es dann eine 6. Dann gab es Lehrer die zu der Hausaufgabe eine unangekündigte Arbeit geschrieben haben und es gab welche die in der Tat direkt 6en gegeben haben (und ich meine hier keine Hausarbeiten o.ä.). Und manchmal wurden die Hausaufgaben auch eingesammelt und generell benotet. Es gab natürlich nicht immer schlechte Noten. Vielleicht nicht einmal in der Hälfte der Fälle. Aber es bestand jedes mal die Gefahr dazu, besonders bei Strafhausaufgaben.

Zur Lehranstalt noch paar Worte: Grundschule, integrierte Gesamtschule, Berufsschule und Fachgymnasium. Jede davon eine staatliche Schule. Die 40 Stunden die Woche betreffen die letzten Beiden und die Gesamtschule für die späteren Jahre.
Zuletzt geändert von DerZwilling am Dienstag 6. August 2013, 19:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von aleph »

Damit dürfte der SPD-Chef bei ziemlich vielen Schülern punkten: "Ich bin dafür, dass man dann Hausaufgaben abschafft", sagte Sigmar Gabriel in einem Interview mit der "Rhein Zeitung". Gleichzeitig sprach er sich für einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz aus.


Seine Argumentation: Akademikereltern könnten Kindern einfacher helfen als jene Mütter und Väter, die nicht studiert haben. Damit beginne die Ungerechtigkeit. "Und deswegen will ich, dass das in der Schule stattfindet und nicht im Elternhaus", sagte er. Wobei der Bund den Ländern bei der Finanzierung der Ganztagsschulen helfen müsse.

Jetzt, in Wahlkampfzeiten, kam sein Vorschlag natürlich nicht überall gut an, Familienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte der "Welt am Sonntag": "Statt Hausaufgaben abzuschaffen, sollte Herr Gabriel lieber seine SPD-Ministerpräsidenten zur dauerhaften Anstellung der vorhandenen Schulsozialarbeiter verpflichten." In den vergangenen Jahren habe der Bund mühsam ein Netz von Sozialarbeitern für lernschwache Schüler aufgebaut. "Das droht jetzt zu zerbröseln, weil die Länder von ihrer Pflicht zur dauerhaften Weiterbeschäftigung nichts mehr wissen wollen", sagt sie. Und FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte der Zeitung, Gabriels Kuschelpädagogik passe ins Bild. "Leistung im Job soll sich nicht mehr lohnen, darum werden mittlere Einkommen mit der SPD höher besteuert. Und wer seine Hausaufgaben macht und lernt, verhält sich ungerecht gegenüber jenen, die faulenzen. Die SPD und Leistung - das passt einfach nicht zusammen."
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 19842.html


Der Vorschlag von Gabriel, Ganztagsschulen einzuführen und allen Kindern die gleiche Hilfe beim Lernen zuzugestehen, dürfte sehr teuer sein.

Genauso gut könnte man ja kostenlosen Nachhilfeunterricht für einkommensschwache Schüler anbieten, die anderen dürften weiterhin bei Papa und Mama lernen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Qurixx » Mo 2. Sep 2013, 11:52 hat geschrieben:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 19842.html


Der Vorschlag von Gabriel, Ganztagsschulen einzuführen und allen Kindern die gleiche Hilfe beim Lernen zuzugestehen, dürfte sehr teuer sein.

Genauso gut könnte man ja kostenlosen Nachhilfeunterricht für einkommensschwache Schüler anbieten, die anderen dürften weiterhin bei Papa und Mama lernen.
Dein Vorschlag gefällt mir!
Zuletzt geändert von prime-pippo am Montag 2. September 2013, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:04 hat geschrieben:
Dein Vorschlag gefällt mir!
Unglaublich, dass ich meine Schule noch ohne Nachhilfe geschafft habe. Und das bei einer Yugo-Mutter, die noch nicht mal korrektes Deutsch konnte. Ich weiß so langsam echt nicht mehr, was mit den Leuten los ist. Wenn ich bei den Hausaufgaben ständig Hilfe brauche, sollte ich vielleicht eine andere Schulform wählen. Aber nein, stattdessen schaffen wir die Hausaufgaben einfach ab! Und Noten auch! Und der Druck!! Mensch, die armen Kleinen!
Das alles wird sich, genau wie der Verlust an Disziplin und dem verloren gegangenen Bewusstsein dafür, dass das Leben nunmal krein Ponyhof ist und manchmal auch schwierig, schäbigst rächen. Wobei, das tut es ja schon. Kinder, die nicht mehr fähig sind, sich länger als 20 Minuten zu konzentrieren, die aufgeben, sobald es mal anstrengend wird, etc. Ein weiterer Grund die SPD nie zu wählen.
Bei Interesse empfehle ich das Fantasy Buch: "Das Schwert der Wahrheit". Hier wird sehr schön beschrieben, dass "Helfen" ohne Sinn und Verstand die Leute nur zur Unmündigkeit erzieht. Wir werden eine Gesellschaft dünnhäutiger Heulsusen. Bäh.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Ich war auch weit davon entfernt, Nachhilfe zu brauchen....aber man kann doch mal hinnehmen, dass es anderen anders geht.
Und anstatt alle Schüler den ganzen Tag in der Schule festzuhalten, ist es doch eindeutig besser, den "Schwachen" Nachhilfe zu bezahlen.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von frems »

Das wäre wohl das erste Mal, daß von Gabriel eine vernünftige Forderung gibt. Außer nostalgischen "Das mußten wir auch machen und es hat uns nicht geschadet" gibt es keinerlei Gründe, die für Hausaufgaben sprechen. Nicht grundlos fordern Bildungswissenschaftler seit eh und je die Abschaffung kontraproduktiver Kuriositäten im Bildungswesen.

Oma Wetterwachs: Genau deshalb sollte man Wert auf Bildung statt Gehorsam legen. Dann klappt's auch.
Labskaus!

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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 12:11 hat geschrieben: Bei Interesse empfehle ich das Fantasy Buch: "Das Schwert der Wahrheit". Hier wird sehr schön beschrieben, dass "Helfen" ohne Sinn und Verstand die Leute nur zur Unmündigkeit erzieht. Wir werden eine Gesellschaft dünnhäutiger Heulsusen. Bäh.
Andererseits kommen Schüler auch leicht in eine Negativspirale.
Mein Bruder wechselte wegen Umzug vom Gymnasium auf eine Gesamtschule (hatte eine Empfehlung fürs Gymnasium).....und wurde dort innerhalb weniger Jahre auf Hauptschule zurechtgestutzt.
Wechselte dann auf eine Privatschule und machte problemlos Abi.

Ich bin eindeutig für möglichst viele Hilfsangebote.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von frems »

Dazu auch:
Wenn es nach Wissenschaftlern der Universität Dresden geht, sollten Lehrer nie wieder Schularbeiten aufgeben. Eine Studie ergab: Ob Schüler Hausaufgaben machen oder nicht, ist eigentlich egal - zu besseren Noten führen sie jedenfalls nicht.

...

Nicht die Hausaufgaben seien für den Erfolg der Schüler entscheidend, sondern die pädagogische Betreuung. Lehrer sollten ihren Schülern im Unterricht lieber Lernstrategien vermitteln und Inhalte durch Übungs- und Förderangebote vertiefen, so Wiere. Dann könnten die Schulen die Hausaufgaben endlich abschaffen - eine Last, die nach Ansicht der Forscher der TU Dresden nicht mehr ist als ein "pädagogisches Ritual".
http://www.spiegel.de/schulspiegel/stud ... 32362.html

Bestimmt alles blöde Sozen mit ihrem Gleichheits-Wahn. :(
Labskaus!

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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:16 hat geschrieben:Ich war auch weit davon entfernt, Nachhilfe zu brauchen....aber man kann doch mal hinnehmen, dass es anderen anders geht.
Und anstatt alle Schüler den ganzen Tag in der Schule festzuhalten, ist es doch eindeutig besser, den "Schwachen" Nachhilfe zu bezahlen.
Ich bleibe dabei. Wer ständig Nachhilfe braucht, ist nicht auf der richtigen Schule. Ganztages-Schulen werden nur eingeführt, weil die Eltern fast durchweg in der Erziehung versagen, und das ausgeglichen werden soll. Vielleicht sollte man Gutscheine für Nachhilfe ausgeben, die auf eine bestimmte Dauer befristet sind. Wem das immer noch nicht reicht, der muss eben runterstufen. Gibt schlimmeres.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

So ist es. Hausaufgaben abschaffen, keine Ganztagsschule, kostenlose Nachhilfe für schwächere Schüler.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:22 hat geschrieben:
Andererseits kommen Schüler auch leicht in eine Negativspirale.
Mein Bruder wechselte wegen Umzug vom Gymnasium auf eine Gesamtschule (hatte eine Empfehlung fürs Gymnasium).....und wurde dort innerhalb weniger Jahre auf Hauptschule zurechtgestutzt.
Wechselte dann auf eine Privatschule und machte problemlos Abi.

Ich bin eindeutig für möglichst viele Hilfsangebote.
Du zeigst doch genau worum es gehtr. Gesamtschulen, Einheitsbrei, das funktionukelt einfach nicht! Und er "wurde auch nicht zurechtgestutzt". Schließlich ist er ein selbstständig denkender Mensch und hat sich alles, was in seinem Leben passiert ist, selbst zuzuschreiben.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 12:32 hat geschrieben:
Ich bleibe dabei. Wer ständig Nachhilfe braucht, ist nicht auf der richtigen Schule. Ganztages-Schulen werden nur eingeführt, weil die Eltern fast durchweg in der Erziehung versagen, und das ausgeglichen werden soll. Vielleicht sollte man Gutscheine für Nachhilfe ausgeben, die auf eine bestimmte Dauer befristet sind. Wem das immer noch nicht reicht, der muss eben runterstufen. Gibt schlimmeres.
Warum das?
Wenn es um einzelne Fächer geht?
Die befristete Nachhilfe wäre aber schonmal nicht schlecht...
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:36 hat geschrieben:
Warum das?
Wenn es um einzelne Fächer geht?
Die befristete Nachhilfe wäre aber schonmal nicht schlecht...
Das Abitur verlangt Grundqualifikationen in allen ausgewählten Fächern. Für einen minimalen Ausgleich ist ja gesorgt, Bsp 4 in Deutsch, 1 in Mathe, Versetzung geht klar. Wenn man aber dauerhaft hinter den Leistungen zurückbleibt kann man es vielleicht einfach nicht und sollte sich etwas suchen, was man kann. Studium wird sowieso überbewertet.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 12:35 hat geschrieben:
Und er "wurde auch nicht zurechtgestutzt". Schließlich ist er ein selbstständig denkender Mensch und hat sich alles, was in seinem Leben passiert ist, selbst zuzuschreiben.
:D Mit dieser Argumentation Kindern ihren weiteren Lebensweg entscheidend vorzuzeichnen, finde ich furchtbar....kann ich auch nicht ernstnehmen.

Es geht doch darum, Potentiale zu erkennen...und jedem Kind bestmöglich zu helfen.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:41 hat geschrieben:
:D Mit dieser Argumentation Kindern ihren weiteren Lebensweg entscheidend vorzuzeichnen, finde ich furchtbar....kann ich auch nicht ernstnehmen.

Es geht doch darum, Potentiale zu erkennen...und jedem Kind bestmöglich zu helfen.
Wer ist denn sonst für Dein Leben verantwortlich?
Warum kommen manche aus der miesesten Unterschicht und schaffen es locker? Warum sind manche reiche Mamasöhnchen mit aller Förderung und versagen trotzdem?
Hat der Mensch nun einen eigenen Willen oder nicht? Das ist doch eine Charaktersache. Wenns mich auf die Fresse legt, steh ich auf und mache weiter, so wie Dein Bruder, oder suhl ich mich Selbstmitleid wie fies doch die Gesellschaft udn überhaupt alle sind und unternehme nichts?

Potentiale erkennen. Blablabla. Die ganzen verkannten Genies, was?
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 12:41 hat geschrieben:
:D Mit dieser Argumentation Kindern ihren weiteren Lebensweg entscheidend vorzuzeichnen, finde ich furchtbar....kann ich auch nicht ernstnehmen.

Es geht doch darum, Potentiale zu erkennen...und jedem Kind bestmöglich zu helfen.
Und wer zeichnet denn irgendwas vor? Unser Bildungssystem ist offen wie nix!!! Es gibt 8000 Möglichkeiten, sich auch noch später seine Bildung zu erwerben...außer der eigenen Unfähigkeit hält einen doch nichts davon ab?
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 12:51 hat geschrieben: Wer ist denn sonst für Dein Leben verantwortlich?
Vieles ergibt sich aus den Umständen.

Und hier sehe ich keinen Grund, Kindern, die in ihrer schulischen Laufbahn ein wenig aus dem Tritt geraten sind, gleich die große "Selbstverantwortungskeule" über den Schädel zu ziehen.
Warum kommen manche aus der miesesten Unterschicht und schaffen es locker? Warum sind manche reiche Mamasöhnchen mit aller Förderung und versagen trotzdem?
Hat der Mensch nun einen eigenen Willen oder nicht? Das ist doch eine Charaktersache.
Aber wem ist gedient, wenn ich denjenigen, die "versagt" haben möglichst wenig Chancen gebe, die Situation zu ändern?

Ist es nicht viel sinnvoller, ein Hilfsangebot, z.B. in Form von Nachhilfe zu geben?
Das kann ja auch in der normalen Schule ablaufen. Die guten haben dann eben einen kurzen Schultag, die schlechteren, die ihre Defizite aufarbeiten möchten, haben einen längeren Schultag.
Wenns mich auf die Fresse legt, steh ich auf und mache weiter, so wie Dein Bruder, oder suhl ich mich Selbstmitleid wie fies doch die Gesellschaft udn überhaupt alle sind und unternehme nichts?


Mein Bruder ist eben kein passendes Beispiel. Ich habe mal eben geguckt, die Schule kostet heute 14-30.000€ (extern, intern) im Jahr....keine Ahnung, was sie damals gekostet hat, aber das können sich viele gar nicht leisten.

Du hast aber recht, dass es auch Alternativen gibt. Abendschulen oder so.....
Potentiale erkennen. Blablabla. Die ganzen verkannten Genies, was?
Man braucht doch gar kein Genie zu sein?
Aber natürlich hat jeder ein Potential......entweder weil er ein Talent hat, oder auch weil er den Willen hat. Ein Freund von mir wollte unbedingt Physik studieren (ohne dass diesbezüglich ein großes Talent erkennbar gewesen wäre).....und hat es mit fast durchgängiger Nachhilfe und ordentlich überzogenen Semestern geschafft.
Und hat seit Jahrzehnten einen guten Job....

Der Wille spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, es muss nicht jeder ein "Genie" sein.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Montag 2. September 2013, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 12:52 hat geschrieben:
Und wer zeichnet denn irgendwas vor? Unser Bildungssystem ist offen wie nix!!! Es gibt 8000 Möglichkeiten, sich auch noch später seine Bildung zu erwerben...außer der eigenen Unfähigkeit hält einen doch nichts davon ab?
Wenn es so ist, ist das doch nur positiv!
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 13:13 hat geschrieben:
Vieles ergibt sich aus den Umständen.

Und hier sehe ich keinen Grund, Kindern, die in ihrer schulischen Laufbahn ein wenig aus dem Tritt geraten sind, gleich die große "Selbstverantwortungskeule" über den Schädel zu ziehen.



Aber wem ist gedient, wenn ich denjenigen, die "versagt" haben möglichst wenig Chancen gebe, die Situation zu ändern?

Ist es nicht viel sinnvoller, ein Hilfsangebot, z.B. in Form von Nachhilfe zu geben?
Das kann ja auch in der normalen Schule ablaufen. Die guten haben dann eben einen kurzen Schultag, die schlechteren, die ihre Defizite aufarbeiten möchten, haben einen längeren Schultag.



Mein Bruder ist eben kein passendes Beispiel. Ich habe mal eben geguckt, die Schule kostet heute 14-30.000€ (extern, intern) im Jahr....keine Ahnung, was sie damals gekostet hat, aber das können sich viele gar nicht leisten.

Du hast aber recht, dass es auch Alternativen gibt. Abendschulen oder so.....



Man braucht doch gar kein Genie zu sein?
Aber natürlich hat jeder ein Potential......entweder weil er ein Talent hat, oder auch weil er den Willen hat. Ein Freund von mir wollte unbedingt Physik studieren.....und hat es mit fast durchgängiger Nachhilfe und ordentlich überzogenen Semestern geschafft.
Und hat seit Jahrzehnten einen guten Job....

Der Wille spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, es muss nicht jeder ein "Genie" sein.
Eben!! Mit der Nachhilfe seh ich ähnlich, da geht es doch nur um die Häufigkeit udn wir waren doch schon zu einem gemeinsamen Punkt gekommen ;-)

Nun ja, nein, nicht jeder hat Potential. Manche wollen einfach nicht. Die dürfen dann Hilfsarbeiten auf dem Bau machen und schauen abends Schwiegertochter gesucht. Muss es auch geben. Daran sollte man aber keine Politik ausrichten. Es ist nicht möglich jedes Kind individuell zu fördern, sonst brauchen wir irgendwann einen Lehrer pro Kind.
Ich denke da eher an ein System wie in Finnland. Soweit ich weiß, sind Schule und Jugendamt da so etwas wie eine Behörde, oder zumindest eng verknüpft. Bei Auffälligkeiten kann direkt eingeschritten werden. Die Klassen sind klein, die Lehrkräfte immer zu zweit. Aber auch in Sachen Erziehung sind uns die Nordländer weit voraus. Das man einem Kind in der Kita erstmal beibringen muss, dass man das Essen nicht rumwirft...in Deutschland kein Einzelfall.
Generell gilt, manchen gehört nicht geholfen, sondern einfach mal gehörig der Arsch versohlt - und den unfähigen Eltern am besten gleich mit!
Zuletzt geändert von Oma Wetterwachs am Montag 2. September 2013, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 13:16 hat geschrieben:
Wenn es so ist, ist das doch nur positiv!
Absolut, was fehlt, ist dann in späteren Hirachien die Durchlässigkeit. Im Job bevorzugen sich die reichen Arschis dann gegenseitig und als Arbeiterkind hat man es schwer nach oben zu kommen.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Sri Aurobindo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 14:20 hat geschrieben: Es ist nicht möglich jedes Kind individuell zu fördern, sonst brauchen wir irgendwann einen Lehrer pro Kind.
Natürlich ist es möglich und das wird auch so kommen:
http://divinenaturalsociety.blogspot.de ... litat.html
Verschiedene Sachverhalte lernen verschiedene Menschen auf höchst verschiedenen Wegen. Diese Wege, die zu Wissen, Verständnis und Kenntnissen führen, bedingen die Möglichkeiten für die Entfaltung der Pluralität der Weltsicht. Weil traditionelle Bildung bisher nur recht uniformes Lernen hervorzubringen vermochte, ist die aktuelle Persönlichkeitsvielfalt noch weit von der Entwicklung ihres vollen Potentials entfernt. Die Wege des Begreifens sind unterschiedlich, die Interessenlage variiert und verändert sich im Laufe der Zeit. Talente für einzelne Fächer, wie Mathematik oder Sprachen sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Auf Grund einer Vielzahl von Faktoren ist das Vorankommen der Schüler also in den jeweiligen Fachbereichen höchst verschieden. Ein Maximum des Lernerfolgs ist nur dann zu erreichen, wenn diese individuellen Besonderheiten hinreichend Berücksichtigung finden. Je nach Lerntyp begreifen Schüler dieselben Sachverhalte auf unterschiedlichen Wegen. Sie benötigen dafür mehr oder weniger Motivierung - was dem einen Freude bereitet, ist dem anderen eine große Last. Innerhalb einer Altersstufe führt ein solch hoher Individualisierungsgrad zwangsläufig zu verschiedenen Lerngeschwindigkeiten in den jeweiligen Fächern. Es werden also dieselben Sachverhalte in unterschiedlichen Altersstufen gelernt. Individualisierung bedeutet auch diesem Aspekt Beachtung zu schenken und gleiche Inhalte für jüngere und ältere Schüler anzubieten. Der Aufwand, um den Ansprüchen höchst individueller Bildung auf traditionellen Wegen gerecht zu werden, übersteigt die Möglichkeiten selbst der leistungsfähigsten Gesellschaften. Aus Kostengründen kann deshalb nur ein Kompromiss, also ein an die durchschnittlichen Bedürfnisse aller Schüler angepasster Mittelweg realisiert werden. In der Konsequenz werden starke Schüler in ihrer Entwicklung gebremst und schwächere zugleich überfordert. Jene Schüler, deren Lerntyp am besten mit der gebotenen Art des Lernens harmoniert, haben es leicht. Andere, die eine besondere Herangehensweise oder individuelle Betreuung benötigen, um dieselbe Leistung zu erreichen, finden auf traditionellen Bildungswegen nur unzureichend Unterstützung.

Ein langfristiger und planmäßiger Aufbau eines IT-basierten BildungsVOLLangebots verändert diese Situation umfassend. Auf traditionellem Weg impliziert ein höherer Grad an individueller Betreuung zwangsläufig einen höheren Personalbedarf. Bei einem auf Informationstechnologie basierenden Bildungsangebot ist dies anders. Dieses wird kontinuierlich um weitere Aspekte erweitert, weil einmal erstellte Inhalte jederzeit nachträglich angepasst werden können. Ohne zusätzlichen Personalbedarf wird also ein wachsender Grad an Individualität erreicht. Stück für Stück werden im Laufe der Zeit alle Lehrinhalte den Bedürfnissen der unterschiedlichen Lerntypen angeglichen. Diese berücksichtigen besondere Interessen, das Alter, die Lerngeschwindigkeit aber auch den unterschiedlichen Bedarf an Übungen und Tests. Je nach Interessenlage werden dafür verschiedene Aspekte einzelner Fächer miteinander kombiniert. Ein solch umfassendes Angebot entsteht Schritt für Schritt und wird fortlaufend verbessert. Der momentan erreichte Grad an Individualität entspricht dabei lediglich der jeweils aktuellen Ausbaustufe.

Trotz bestehender Leistungsunterschiede werden einige Kompetenzen in Gruppen erfolgreicher erarbeitet. Individuelle Unterstützung hilft in diesem Fall dabei, die jeweiligen Kenntnisse einzelner Schüler besser zu berücksichtigen. Zusätzlich zu menschlichen Betreuern weisen virtuelle Tutoren zum Beispiel in Physikexperimenten in kleinen Gruppen auf zusätzliche Aspekte hin oder schließen Wissenslücken durch kurze Erläuterungen. Während die einen die mathematische Grundlage tiefgründig untersuchen und andere die technischen Einzelheiten verstehen wollen, reicht das Interesse bei dritten lediglich für die grundlegenden Aspekte des Experiments. Auf Grund der Möglichkeit des Aufbaus eines hohen Individualisierungsgrades umfasst ein auf IT basierendes BildungsVOLLangebot weit mehr Inhalte als sie auf traditionellen Wegen geboten werden.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

Matthias Pochmann » Mo 2. Sep 2013, 13:23 hat geschrieben: Natürlich ist es möglich und das wird auch so kommen:
http://divinenaturalsociety.blogspot.de ... litat.html
Bitte lass das, da hast Du einen eigenen Thread für ;-)
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Sri Aurobindo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 14:24 hat geschrieben:
Bitte lass das, da hast Du einen eigenen Thread für ;-)
Falsche Aussagen muss ich korrigieren

Individuelle Betreuung für alle Schüler ist möglich - die Zeiten verändern sich - viele alte Wahrheiten sind heute nicht mehr gültig.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Oma Wetterwachs »

Matthias Pochmann » Mo 2. Sep 2013, 13:27 hat geschrieben: Falsche Aussagen muss ich korrigieren

Individuelle Betreuung für alle Schüler ist möglich - die Zeiten verändern sich - viele alte Wahrheiten sind heute nicht mehr gültig.
Wir reden in 30 Jahren nochmal ;-) Dann könntest Du eventuell schon näher dran sein. Im Moment ist das alles unrealisierbar und deshalb für mich keine Diskussion wert, sorry ;-)
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von prime-pippo »

Matthias Pochmann » Mo 2. Sep 2013, 13:27 hat geschrieben: Falsche Aussagen muss ich korrigieren

Individuelle Betreuung für alle Schüler ist möglich - die Zeiten verändern sich - viele alte Wahrheiten sind heute nicht mehr gültig.
Aber mit Ganztagsschule zerstört man denen die individuelle Betreuung, die sie auch jetzt schon bekommen (nämlich bei ihrer Familie).
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Sri Aurobindo »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 14:30 hat geschrieben:
Aber mit Ganztagsschule zerstört man denen die individuelle Betreuung, die sie auch jetzt schon bekommen (nämlich bei ihrer Familie).
Die Frage ist, was man unter individueller Betreuung versteht.

Mir geht es um omnipräsentes Lernen - basierend auf IT.

In diesem Fall wird jederzeit die beste Kompetenz als "Lehrer" zur Verfügung stehen.

Sowas kann keine Familie bieten.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von Sri Aurobindo »

Oma Wetterwachs » Mo 2. Sep 2013, 14:28 hat geschrieben:
Wir reden in 30 Jahren nochmal ;-) Dann könntest Du eventuell schon näher dran sein. Im Moment ist das alles unrealisierbar und deshalb für mich keine Diskussion wert, sorry ;-)
Guck Dir mal das Video an - ähnliche Technologie wird 2013/2014 auf dem Markt kommen.
http://www.golem.de/news/gesten-brille- ... 99501.html

Vielleicht reicht also ein halbes Jahr warten, damit Du anders denkst.

Das Video ist das bessere:
http://www.golem.de/news/augmented-real ... 00899.html
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Montag 2. September 2013, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gabriel will Hausaufgaben abschaffen

Beitrag von relativ »

prime-pippo » Mo 2. Sep 2013, 13:30 hat geschrieben:
Aber mit Ganztagsschule zerstört man denen die individuelle Betreuung, die sie auch jetzt schon bekommen (nämlich bei ihrer Familie).
Das eine schließst das andere nicht aus.
Gemeinsames lernen ist ja schon in anderen Ländern erfolgreich erprobt worden. Den allermeisten Kinder würde dies nix ausmachen, wenn es nicht Eltern geben würde, die befürchten ihre Kinder würden dann mit schwächeren Kindern zusammen lernen und in ihrer Entwicklung gestört werden.
Also allen Eltern steht es frei, die ihre Kinder am Nachmittag nochmal extra Unterricht zu geben, wenn sie meinen, sie würden nicht genug lernen bzw. gefördert werden.
Die mangelnde Förderung liegt bei fast allen öffentlichen Schulen eher an der größe der Klassen und deren mangelnden Infrastruktur.
Die Ganztagsschulen wurden in Deutschland übrigens eingeführt, um der neuen Lebenswirklichkeit der meisten Familien Rechnung zu tragen, nämlich das Mann und Frau den ganzen Tag arbeiten, arbeiten wollen oder sogar muessen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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