Jekyll » Di 18. Okt 2011, 22:10 hat geschrieben:Wo hast Du denn diesen Müll her??
Ich fürchte, selbst ganze Herden von Ziegen würden es nicht fertig bringen, den Müll in den Köpfen so mancher deutscher Kulturmenschen zu entsorgen. Dabei läuft gerade in letzter Zeit diese besondere theutsche Art der Müllproduktion wieder einmal auf Hochtouren. Anscheinend ist es da drin ziemlich geräumig.
Für gewisse Zeitgenossen ist alles außer der Westen "dieser Kulturkreis"
allerdings:
KAIRO:
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/ ... Kairo.html
MAURETANIEN:
http://www.umdiewelt.de/Afrika/Nordafri ... tel-4.html
http://www.gak-nk.de/pages/projekte/moytamadea.html
Kairo und sein Müll
Diese Stadt, die 1966 noch 3 Millionen Einwohner hatte, ist inzwischen auf schätzungsweise 17 Millionen Einwohner angewachsen. Nimmt man den Großraum Kairo hinzu, drängen sich hier heute 25 Millionen Menschen zusammen.
Jeden Tag, 365 mal im Jahr, kommen allein 1000 Neubürger aus den ländlichen Gebieten in die Stadt, auf der Flucht vor Armut und in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Diese Stadt kennt keine zentrale Müllabfuhr.
Ihre Bewohner, ihre Geschäfte und Betriebe zahlen nichts dafür, dass der Müll eingesammelt und getrennt, wiederverwertet, deponiert oder verbrannt wird, im Gegenteil:
Das Recht zum Müllsammeln muss erkauft werden.
Tausende von Müllsammlern, Zabalins genannt, leben in Kairo vom Müll. Meist sind es koptische Christen, aber auch arme Muslime aus den ländlichen Provinzen des Landes, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Hauptstadt gezogen sind. Dort aber bleibt vielen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit nur der Ausweg sich das Recht zum Müllsammeln zu erkaufen.
Mit Eselskarren oder kleinen Lastwagen fahren sie täglich in „ihren“ Bezirk und sammeln an den Straßenrändern und in den Hinterhöfen allen Müll in große Säcke und bringen ihn in die Müllstädte, zum Beispiel nach Moytamadea
Kairos Müllstädte sind natürlich weniger bekannt als Sphinx und Pyramiden. In Moytamadea leben und arbeiten 5000 Menschen mitten im Müll. Der in Kairo gesammelte Müll wird hier abgeladen und dann sorgfältig sortiert.
Zuerst wir herausgesucht, was Menschen noch essen können, dann, was man noch an Tiere verfüttern kann, und dann wird getrennt nach Papier, Metall Glas und Kunststoff - nach dem also, was an Recyclingfirmen verkauft werden kann.
Aus dem Erlös aus dem Wiederverkauf des handverlesenen Mülls besteht der Lohn der Zabalins. Der Restmüll wird an Ort und Stelle verbrannt, so dass ständig Rauch über dem Gelände liegt. Hier arbeiten die Menschen nicht nur ohne Atemschutz und Schutzkleidung, hier wohnen sie auch. Ohne Trinkwasserversorgung, ohne Abwassersystem, ohne Strom.
Sie können diesen Arbeitsplatz auch gar nicht verlassen, auch die Kinder nicht: Selbst wenn die Familien sich eine Wohnung leisten könnten - es gibt keine Busverbindung von und nach Moytamadea. Kinder können daher auch nicht zur Schule gehen - es gibt keine staatliche Schule in erreichbarer Nähe.
Zwischen Wellblechhütten spielen kleine Kinder auf staubiger Straße im Müll, in dem Schweine nach Essenresten und Ziegen nach Papierabfällen suchen.
Die unkontrollierte Lagerung und Verbrennung des Mülls verursacht nicht nur einen beißenden Gestank nach Fäulnis und Verwesung, sondern auch gravierende Probleme für Mensch und Umwelt.
Erkrankungen der Atemwege, Hauterkrankungen und Blasen-Beschwerden quälen viele der Bewohner. Inzwischen ist das Grundwasser so verschmutzt, dass es nicht einmal abgekocht verwendet werden kann.
Trinkwasser muss außerhalb des Müllviertels in Kanistern gekauft werden.