Ich habe nie behauptet, ich sei ein ML-Adept. Ich habe nie behauptet, ich hätte Interesse an Bombenterror. Was türkischer Imperialismus sein soll, ist mir nicht klar. Dönerbuden als Vorposten der Kolonisierung Deutschlands sind wohl eher eine NPD-Wahnidee. Die Kurden haben heute eine weit bessere Stellung in der türkischen Gesellschaft als in der Hochzeit des PKK-Terrors.Kardux » Sa 10. Okt 2015, 20:58 hat geschrieben:
Dann promoten Sie doch weiterhin türkischen Imperialismus...
Es wäre aber nett, wenn Sie das auch offen zugeben würden.
Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Dann lesen Sie mal ein Geschichtsbuch, anstatt jeden Strang vollzumüllen mit Ihren dummdreisten und inhaltslosen Beiträgen...HugoBettauer hat geschrieben:Was türkischer Imperialismus sein soll, ist mir nicht klar
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ich habe schon mal ein Geschichtsbuch gelesen. Ging um Atatürk. Großer Politiker.Kardux » Sa 10. Okt 2015, 22:02 hat geschrieben:
Dann lesen Sie mal ein Geschichtsbuch.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Offenbar ist die syrische Armee auf dem Vormarsch. Es wurden Geländegewinne gegenüber der "Armee der Eroberung" erzielt, einem Al-Qaida/Al-Nusra/Alhrar al-Scham Ableger.
Bodentruppen erobern Gebiete von Rebellen zurück
Den Oppositionsangaben zufolge hat Syriens Armee mit Rückendeckung der russischen Luftwaffe nun Geländegewinne im Westen des Landes verzeichnet. Die Einheiten hätten mit Unterstützung von Kämpfern der libanesischen Hisbollah-Miliz die strategisch wichtige Hochebene von Tal Skik in der Provinz Idlib von Rebellen zurückerobert.
Die Provinz Idlib wird nahezu vollständig von der islamistischen "Armee der Eroberung" kontrolliert. In ihr sind der syrische Ableger von Al-Qaida, die Al-Nusra-Front, und die von den Golfstaaten und der Türkei unterstützte Gruppierung Ahrar al-Scham zusammengeschlossen.
Auch in der zentralen Provinz Hama an der Fernstraße zwischen Damaskus und Aleppo sowie im nördlichen Teil der Küstenprovinz Latakia seien Regierungssoldaten erfolgreich gewesen. Im Norden von Latakia eroberte die Armee nach übereinstimmenden Angaben auf ihrem Vormarsch unter anderem die Ortschaft Kafr Dalba.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 57245.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Auch kurdische Einheiten sind beim neuen nation building dabei.
Syrien: Amnesty wirft Kurdenmiliz Vertreibungen vor
Sie sollen Dörfer niedergerissen und Tausende Zivilisten vertrieben haben - nach Ansicht von Amnesty International könnte die syrische Kurdenmiliz YPG Kriegsverbrechen begangen haben. Die YPG wird von den USA unterstützt.
Die syrische Kurdenmiliz YPG hat nach Darstellung von Amnesty International Tausende Zivilisten im Norden des Landes vertrieben und ihre Häuser zerstört. Die Taten verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht und liefen auf Kriegsverbrechen hinaus, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag. Ein YPG-Sprecher wies die Anschuldigungen zurück.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 57463.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ihrer Quelle entnehme ich dies:King Kong 2006 hat geschrieben:Auch kurdische Einheiten sind beim neuen nation building dabei.
Amnesty hört sich halt die Sicht jeder Seite an, das kann ich schon nachvollziehen, inwieweit jedoch AI recherchiert haben möchte welchen Hintergrund diese arabischen Dorfbewohner wirklich hatten ist offen. Leider haben weder die kurdischen Kämpfer in Syrien noch im Irak den Luxus großes Vertrauen in einige bestimmte Dorfbewohner zu stecken. Wer den IS hofiert braucht keine Barmherzigkeit erwarten. Die Kurden haben in diesem ganzen Konflikt gezeigt das sie sehr wohl eine Agenda haben, aber diese nicht mit allen Mitteln durchdrücken. Es hat schon seinen Grund weshalb sich Araber und Christen der YPG angeschlossen haben.Amnesty warf der Gruppe vor, vor allem nichtkurdische Bewohner nach der Einnahme von Dörfern vertrieben zu haben. Hintergrund seien vermeintliche Sympathien oder Verbindungen zum IS. Die Menschenrechtler beriefen sich dabei auf Gespräche mit 37 Bewohnern der syrischen Provinzen Hassaka und Rakka. Die Milizionäre drohten demnach danach mit, Luftangriffe der US-geführten Allianz anzufordern.
Angesichts der jahrzehntelangen Arabisierungspolitik in Nordsyrien (Stichwort: Arabischer Gürtel) ist es noch ein Wunder das sich die Kurden mehr oder weniger zurück halten. Jedes Volk im Nahen Osten wäre da entschieden brutaler vorgegangen, wir zum Glück nicht, und deshalb erhalten wir auch die Sympathiebekundungen aus der ganzen Welt - nicht weil wir derzeit für unser Selbstbestimmungsrecht kämpfen, sondern die Art und Weise wie wir uns in diesem Konflikt verhalten haben (speziell im Bezug auf Minderheiten).
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Offenbar bereiten sich die syrische und die irakische Armee auf Bodenoffensiven vor.
USA: Irakische Truppen sollen Ramadi erobern
Luftangriffe haben laut Militärsprecher hunderte IS-Kämpfer getötet und viel Ausrüstung zerstört
Washington – Die USA haben die irakischen Streitkräfte ermutigt, die Stadt Ramadi aus den Händen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu befreien. Irakische Soldaten hätten bereits rund um die Hauptstadt der Provinz Anbar Stellung bezogen, um die "entscheidende Phase" der Offensive zur Rückeroberung der Stadt zu starten, sagte der US-Militärsprecher Steve Warren am Dienstag.
Aus Sicht der USA lasse die Lage an der Front nun zu, "in die Stadt vorzurücken". Der IS hatte Ramadi im Mai erobert und kontrolliert nahezu die gesamte Provinz. Vor gut zehn Tagen starteten die irakischen Regierungstruppen mit Unterstützung der US-Luftwaffe einen Angriff zur Rückeroberung Ramadis.
http://derstandard.at/2000023810501/USA ... di-erobern
In beiden Fällen gibt es dabei Unterstützung aus der Luft.Aleppo: Syriens Armee bereitet offenbar Offensive vor
Damaskus – Die syrische Armee bereitet Insidern zufolge mit Unterstützung des Iran und der schiitischen Hisbollah-Miliz eine Bodenoffensive in der Region Aleppo vor. Russland solle dabei mit Luftangriffen helfen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
http://derstandard.at/2000023817779/Syr ... Aleppo-vor
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Damaskus und Bagdad vernetzen sich stärker. Bagdad nutzt Informationsaustausch im Kampf gegen den IS.
Vor 2003 waren Syrien und der Irak regelrechte Gegner. Heute kooperieren sie im Kampf gegen die Opposition.Iraq using info from new intelligence centre to bomb Islamic State - official
BAGHDAD: Iraq has begun bombing Islamic State insurgents with help from a new intelligence centre with staff from Russia, Iran and Syria, a senior parliamentary figure said on Tuesday about cooperation seen as a threat to U.S. interests in the region.
The centre has been operational for about a week, and it provided intelligence for air strikes on a gathering of middle-level Islamic State figures, Hakim al Zamili, the head of parliament's defence and security committee, told Reuters.
The new security apparatus based in Baghdad suggests the United States is losing clout in a strategic oil-producing Middle East, where it has been heavily invested for years.
http://www.channelnewsasia.com/news/wor ... 90274.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Irakisch-Kurdistan am Scheidweg?
Irakisch-Kurdistan steht am Scheideweg
Die Region befindet sich in der größten politischen Krise seit 20 Jahren – auch wegen des Ringens um einen Nachfolger für Präsident Barzani
Das Geld geht aus
Die Lehrer sind deshalb ein Thema, weil sie wie andere Beamte in Sulaymaniya auf die Straße gingen, um wegen ausstehender Gehälter zu protestieren. Die kurdische Regionalregierung hat massive finanzielle Probleme. Zwar hat sie sich einstweilen mit Bagdad – das lange die Bezahlung aus dem irakischen Budget wegen des Erdölstreits mit Erbil ausgesetzt hatte – zusammengerauft, aber der Krieg gegen den "Islamischen Staat", die Versorgung der Flüchtlinge (soeben gibt es einen Cholera-Ausbruch in Lagern bei Dohuk), der niedrige Ölpreis, all das überstrapaziert das kurdische Budget und die kurdische Infrastruktur. Hunderte Projekte mussten gestoppt werden, es geht nicht mehr vorwärts, sondern rückwärts.
Allerdings sind viele Kurden und Kurdinnen auch der Meinung, dass viel Geld in den Taschen korrupter Politiker verschwindet. Die alten feudalen Verhältnisse, die tribale Tradition, vor allem für die eigene Klientel zu sorgen, sind schwer aufzubrechen.
Der aktuellen Krise liegt das Ringen um das Präsidentenamt zugrunde. Massud Barzani (Premier Nechirvan ist sein Neffe) ist seit 2005 der mit einer großen Machtfülle ausgestattete Präsident der kurdischen Regionalregierung. 2013 wurde sein Mandat schon einmal über die vorgesehenen acht Jahre hinaus um zwei Jahre verlängert. Es lief im August 2015 aus: Seitdem liegen sich die KDP und ihre Anhänger, die meinen, Barzani sollte angesichts der schwierigen Verhältnisse weiter im Amt bleiben, und die Opposition zur KDP, die einen demokratischen Wechsel fordert, in den Haaren. Die PUK hat heute eher die Rolle der Vermittlerin inne: Der Vorschlag war, dass Barzani bleiben könne, aber mit einer neudefinierten Präsidentschaft mit weit weniger Befugnissen.
Die KRG war sozusagen die erste "Neuentstehung" aus der Landmasse der Region mit ihren kolonialen Grenzziehungen. Es scheint so, als ob dies im Moment der erste Lackmustest für die KRG wäre.Es ist sehr viel verlangt von einem von multiplen Konflikten – nun auch wieder jener zwischen PKK und Ankara – umgebenen kleinen Land wie Irakisch-Kurdistan, dass es in einem besonders unsicheren Moment quasi eigene eingefahrene Strukturen zertrümmert, um den demokratischen Kurs zu halten. Aber im Moment findet das Gegenteil statt: Die kurdische Politik regrediert. Kurdistan steht an einem Scheideweg, hoffentlich nimmt es die richtige Abzweigung. Und der Westen wäre aufgerufen, wenigstens mit Geld zu helfen.
http://derstandard.at/2000023904930-189 ... Scheideweg
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Mein "Vorschlag" für Syrien wäre:
-den Staat als ganzes so erhalten
-3 Autonomiegebiete mit weitreichender Befugnis (eigene Regionalregierung, eigene Armee/Polizei, eigenem "Provinzhaushalt") für die Minderheiten der Kurden in Nordsyrien (Rojava), für die Alawiten in den Küstenregionen Latakia & Tartus ("Alawitistan"), für die Drusen südöstlich von Damaskus in der Provinz as Suwaida (Drusenstaat).
-3 autonome (eigene Regionalregierung, eigene Polizei, eigener Provinzhaushalt) für die multikulturelle Städte Damaskus & Aleppo und Homs.
-1 großer Reststaat der arabischen Sunniten mit der Hauptstadt in Hama.
so ungefähr sähe es dann aus; http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... xwzvqc.png
-den Staat als ganzes so erhalten
-3 Autonomiegebiete mit weitreichender Befugnis (eigene Regionalregierung, eigene Armee/Polizei, eigenem "Provinzhaushalt") für die Minderheiten der Kurden in Nordsyrien (Rojava), für die Alawiten in den Küstenregionen Latakia & Tartus ("Alawitistan"), für die Drusen südöstlich von Damaskus in der Provinz as Suwaida (Drusenstaat).
-3 autonome (eigene Regionalregierung, eigene Polizei, eigener Provinzhaushalt) für die multikulturelle Städte Damaskus & Aleppo und Homs.
-1 großer Reststaat der arabischen Sunniten mit der Hauptstadt in Hama.
so ungefähr sähe es dann aus; http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... xwzvqc.png
Zuletzt geändert von Ultra-tifosi am Freitag 16. Oktober 2015, 20:29, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
ich finde, man sollte zunächst mal wieder den ursprünglichen staat syrien wieder herstellen mit Assad als staatschef. Vorgezogene neuwahlen, also vor 2021, wenn die lage es zulässt.Ultra-tifosi » Fr 16. Okt 2015, 20:08 hat geschrieben:Mein "Vorschlag" für Syrien wäre:
-den Staat als ganzes so erhalten
-3 Autonomiegebiete mit weitreichender Befugnis (eigene Regionalregierung, eigene Armee/Polizei, eigenem "Provinzhaushalt") für die Minderheiten der Kurden in Nordsyrien (Rojava), für die Alawiten in den Küstenregionen Latakia & Tartus ("Alawitistan"), für die Drusen südöstlich von Damaskus in der Provinz as Suwaida (Drusenstaat).
-3 autonome (eigene Regionalregierung, eigene Polizei, eigener Provinzhaushalt) für die multikulturelle Städte Damaskus & Aleppo und Homs.
-1 großer Reststaat der arabischen Sunniten mit der Hauptstadt in Hama.
so ungefähr sähe es dann aus; http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... xwzvqc.png
Die Kurden sollten autonomie erhalten, aber nicht das gebiet was derzeit vom IS beherrscht wird, das muß entislamifiziert werden.
Ganz Wichtig !!!!! Das Gebiet Hatay, was seit jahrzehnten unrechtmäßig von der türkei besetzt ist, sollte schnellstmöglich syrien zurückgegeben werden. Als reparationszahlung für türkeis aktive terrorunterstützung - ist ja wohl das mindeste.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die Rolle von Großbritannien im Vorfeld des Irakkriegs, genauergesagt, die Rolle des damaligen Premiers Tony Blair wird zur Zeit in GB diskutiert. Tony war praktisch von vorne herein darauf aus Bush und den Neocons in den Krieg zu folgen. Komme, was da wolle, ob "begründbar" oder nicht. Das wurde ihm bisher vorgeworfen, jetzt untermauern einige bekannt gewordene Memos, die zwischen den USA und GB hin und her gingen diese Vorwürfe. U.a. ließ er sich davon leiten, eine bedeutende Rolle durch die Gefolgschaft zu Bush (Koalition der Willigen) auf der internationalen Bühne zu spielen. Aber es gab auch wirtschaftliche Gründe.
Sicher sind die heutigen Grenzen in der Region künstlich von Kolonialmächten gezogen und wären sicherlich über kurz oder lang in Frage gestellt worden, aber die Frage ist immer auf welche Art und wie es abläuft. Der Krieg von 2003 stank auf jedenfall, wie er verkauft und durchgezogen wurde. Er löste die Kettenreaktion aus, die wir auch jetzt im Rahmen der Flüchtlingsproblematik in Deutschland und z.B. aktuellen Pegidademos diskutieren und beobachten können.
'Blair’s role in destroying Iraq will follow him to his grave'
The unearthing of classified memos, revealing that Tony Blair committed Britain to following the US into the war in Iraq, regardless of its legality, suggests the net may finally be closing in on a man whom many consider a war criminal.
The UK tabloid, the Mail on Sunday, has published damning memos that show the former British PM had agreed to the invasion of Iraq a full year before it had begun.
Politische Weggefährten Blairs wie Andrew McKinley von der Labor Party fühlen sich geradezu veräppelt von Tony.What these memos prove is that Tony Blair was blinded by the power of Washington, desperate to bask in its favors and prestige, determined in the process to become a political player on the international stage. Instead he has become a laughing stock, particularly in the UK, where public revulsion of him is widely felt, indeed it is now a toss-up between him and Margaret Thatcher over which is the most loathed British prime minister in the country's recent history.
https://www.rt.com/op-edge/319084-us-me ... ish-blair/
McKinley war auch in dem Ausschuß für Auslandsangelegenheiten bei der Befragung des Waffenspezialisten und Beraters des englischen Verteidigungsministeriums David Kelly. Dieser stellte die Aussagen Londons über die irakischen Waffenprogramme, die als ein wesentliches Argument für einen Einmarsch in den Irak aufgebaut wurden 2003 in Frage. Danach wurde Kelly tot aufgefunden. Selbstmord. Das alles stinkt vielen Leuten, die seinerzeit entweder gezwungen oder im aufrichtigen Glauben an die "Guten" B&B, also Bush und Blair in den Krieg gezogen sind.Tony Blair duped me over Iraq and I feel ashamed, former Labour MP who voted for war says
Andrew MacKinlay, who sat on the foreign affairs select committee in the run-up to the war, told LBC Radio that a new memo shows Tony Blair “duped” him along with the rest of the country.
“Looking at this these documents this morning and everything else that has gone before we know that this was a complete and utter deceit to me and to others,” he said.
Blair backed Iraq military action a year before the war, memo suggests
“Obviously I feel both deeply ashamed and very stupid having trusted a British prime minister, but it was a British prime minister.
http://www.independent.co.uk/news/uk/po ... 99901.html
Sicher sind die heutigen Grenzen in der Region künstlich von Kolonialmächten gezogen und wären sicherlich über kurz oder lang in Frage gestellt worden, aber die Frage ist immer auf welche Art und wie es abläuft. Der Krieg von 2003 stank auf jedenfall, wie er verkauft und durchgezogen wurde. Er löste die Kettenreaktion aus, die wir auch jetzt im Rahmen der Flüchtlingsproblematik in Deutschland und z.B. aktuellen Pegidademos diskutieren und beobachten können.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Montag 19. Oktober 2015, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die irakische Armee meldet Erfolge.
Umkämpfte Stadt Baidschi: Irakische Armee meldet Erfolg gegen den IS
Im Frühjahr übernahmen Kämpfer des "Islamischen Staats" Baidschi. Nun hat die irakische Armee die Terroristen offenbar wieder weitgehend aus der strategisch wichtigen Stadt vertrieben.
Irakische Sicherheitskräfte haben die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nach eigenen Angaben fast vollständig aus der Stadt Baidschi vertrieben. In dem Ort rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad steht die größte Erdölraffinerie des Landes, die ebenfalls seit Kurzem wieder von der Regierung kontrolliert wird.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 58780.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ich persönlich habe schon seit längerer Zeit aufgehört zu zählen wie oft die irakische Armee die Stadt Baidschi befreit hat und wieder verloren hat...King Kong 2006 » Di 20. Okt 2015, 20:38 hat geschrieben:Die irakische Armee meldet Erfolge.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Kanada zieht sich aus Syrien und dem Irak zurück.
Washington und Moskau hingegen organisieren ihren Bombenkrieg professioneller. Jetzt haben sie ein Abkommen geschlossen. Damit soll in erster Linie nicht Kollateralschaden bei Syrern (vielleicht auch später im Irak) vermieden werden, sondern unter den russischen und us-amerikanischen Bombern.Luftangriffe gegen den IS: Kanada zieht Kampfjets aus Syrien und dem Irak ab
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 58796.html
Luftangriffe in Syrien: USA und Russland unterzeichnen Flug-Abkommen
Sowohl die USA als auch Russland fliegen in Syrien Luftangriffe. Damit sich die Kampfflugzeuge nicht in die Quere kommen, unterzeichneten beide Staaten jetzt eine Vereinbarung.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 58782.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die Kurden Syriens wollen eine Vertretung in Moskau eröffnen.
Auch in diesem Fall werden die Kurden schauen, was man daraus an Chancen ziehen kann und wo man Gefahr läuft nur instrumentalisiert zu werden.
Das könnte ein Manöver sein, den USA in der Region weiter den Einfluß abzugraben. Wobei die Beziehungen Moskaus zu den Kurden ja wirklich nicht neu sind. Dazu könnte man ein besseres Blatt gegenüber der Türkei in die Hand bekommen. Ankara ist bereits alarmiert. Es könnte auch ein Versuch sein auf die möglichen Entwicklungen stärkeren Einfluß nehmen zu können.Kurdische Autonomie will Vertretung in Moskau eröffnen
Moskau. Die kurdische Autonomie in Syrien will eine Vertretung in Moskau eröffnen. Im Außenministerium wird darüber verhandelt. Die türkische Botschaft warnt vor einer harten Reaktion Ankaras. In der Sowjetzeit hatte Moskau die Kurden unterstützt.
Syrische Kurden und Russland wollen ihren Kampf gegen den Islamischen Staat koordinieren. Dazu soll eine Art Botschaft in Moskau eingerichtet werden. Die kurdische Autonomie im Norden Syriens wolle eine Vertretung eröffnen, berichtete die Tageszeitung „Kommersant“. Eine Delegation der kurdischen Partei Demokratische Union (PYD) hält sich derzeit in Moskau auf. Sie wird von der Ko-Vorsitzenden der Partei, Asia Abdulla, geführt. Für Mittwoch seien Gespräche im russischen Außenministerium geplant, heißt es.
Türkei droht mit harter Reaktion
Das russische Außenministerium war nicht bereit, diesen Sachverhalt auf Anfrage zu bestätigen. Ein Sprecher der türkischen Botschaft in Moskau warnte vor einer „sehr harten“ Reaktion Ankaras, falls die kurdische Vertretung wirklich eröffnet werden sollte. Offenbar erinnert man sich dort noch lebhaft an die Zusammenarbeit der früheren Sowjetunion mit kurdischen Befreiungs- und Terrororganisationen.
In den 50er Jahren hatten der Kurdenführer Mustafa Barzani und der sowjetische Geheimdienstgeneral Pawel Sudoplatow ein Abkommen unterzeichnet, das die Kurden zu Subversion im Irak, Iran und Syrien im Interesse Moskaus verpflichtete. Im Gegenzug sollte die Sowjetunion den Aufbau einer kurdischen Autonomie im Ländereck zwischen Nordirak, Iran und der Türkei unterstützen. Kurdische Kämpfer wurden in der Sowjetunion ausgebildet. Im Politbüro der sowjetischen kommunistischen Partei war kein geringerer als der Ideologie-Sekretär Michail Suslow für Kurdistan zuständig.
Erholungsheime für PKK-Kämpfer
Barzani durfte kurdische Siedlungsgebiete in der Sowjetunion besuchen, wo er von seinen Landsleuten euphorisch begrüßt wurde. In Armenien gab es kurdische Schulen und Kultureinrichtungen. Es gab sogar die damals weltweit einzige kurdische Zeitung. Heute liegen die meisten kurdischen Dörfer im umkämpften Gebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Nach dem Tod von Diktator Stalin setzte der Parteichef Nikita Chruschtschow die Förderung der kurdischen Befreiungsbewegung fort. In der neueren Zeit wurden die Beziehungen zu anrüchigen Organisationen ebenfalls gepflegt, allerdings weitgehend geheim gehalten. Gelegentlich drangen aber Berichte über „Erholungsheime“ im Ural und in Sibirien, wo sich verletzte und ausgemergelte PKK-Kämpfer auskurieren konnten, doch an die Öffentlichkeit.
http://www.noz.de/deutschland-welt/poli ... u-eroffnen
Auch in diesem Fall werden die Kurden schauen, was man daraus an Chancen ziehen kann und wo man Gefahr läuft nur instrumentalisiert zu werden.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Tony B. muß so einiges fürchten, was demnächst veröffentlicht wird. Deshalb geht er vorsichtshalber schon mal mit mea culpa Haltung in die Offensive.
Blair: Irakinvasion trug zum Entstehen des IS bei
London – Der frühere britische Premierminister Tony Blair hat eingeräumt, dass die Militärinvasion zum Sturz von Saddam Hussein im Irak 2003 zum Entstehen der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beigetragen hat. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Senders CNN sagte Blair auf die Frage, ob die damalige Invasion ein Hauptgrund für den Aufstieg des IS gewesen sei, da sei etwas Wahres dran.
Jene, die 2003 daran beteiligt gewesen seien, Saddam zu stürzen, trügen auch eine Verantwortung für die Lage im Jahr 2015, hieß es weiter.
http://derstandard.at/2000024494351/Bla ... liz-IS-bei
Besonders erschütternd ist es für alle Politiker, Beobachter aus Fachbereichen und Normalos, die seinerzeit schon leichte bis schwerste Bedenken hatten und von der Verlockung der dark side of the force, von der Verlockung der Macht nicht geblendet werden konnten. Die Entwicklung die wir heute haben, ist nicht spektakulär unerwartet. Nur für Bush, Blair, der Koalition der Willigen uvm. waren die möglichen Ziele, das momentane geopolitische Fenster einfach zu verlockend. Natürlich gab es auch einige Naive, die wirklich nur das Beste wollten. Die will ich nicht vergessen.Der britische Ex-Premier Tony Blair hat Fehler bei der Planung des Irakkriegs eingeräumt. Viele Briten sehen darin lediglich eine Strategie, um etwaiger Kritik zuvorzukommen - bevor der Irak-Untersuchungsbericht veröffentlicht wird.
Die Vorsitzende der schottischen Regionalregierung, Nicola Sturgeon, reagierte scharf auf Blairs Aussagen. Sie beschuldigte den Labour-Politiker, sich eine Ausgangsposition für den Moment zu schaffen, in dem die zu erwartende Kritik der sogenannten Chilcot-Untersuchung zum Irakkrieg über Blair hereinbricht.
"Blairs Spin-Operation beginnt schon, obwohl das Land noch immer auf die Wahrheit wartet", twitterte die Chefin der schottischen Nationalpartei laut "Guardian". Die Verzögerung des Chilcot-Berichts sei ein Skandal.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ist ein weiterer Staat von der Dynamik in der Region betroffen?
Bis zur herrschenden Bush-Dynastie des Vaters & Sohnes in den USA waren die USA zwar stets militärisch stark in der Region vertreten, aber nie massiv selber dort verwickelt. Auch nicht im nation building. Wichtig war der Zugang zu den Ressourcen, gesichert durch verbündete Diktaturen. Der massive Eingriff gegenüber Saddam veränderte die Dynamik der USA zur Region. Wird die USA es schaffen die Region, hier angesprochen den Irak zu verändern, oder hat die Involvierung der USA eher Potential die USA zu verändern? Wenn nicht in der Provinz dort, dann aber in der Art und Weise auf der Bühne der Internationalen Politik zu agieren.Ultimately, the errors of judgment that led to ISIS’s rise have been too consequential for any easy prescriptive advice. Instead, I share a comment made to me in June 2003, as this terrible story was beginning, by a Syrian businessman named Raja Sidawi. Here’s a passage from the Washington Post column that quoted my friend’s warning:
“I am sorry for America,” Sidawi said. “You are stuck. You have become a country of the Middle East. America will never change Iraq, but Iraq will change America.” …
This tragic sensibility—the sense that in most instances, things do not work out as you might have hoped—is generally lacking in the American character. Americans are an optimistic people: They have difficulty imagining the worst. That was why 9/11 was so shocking. Most Americans never considered that such devastation could be visited on them.
Arabs grow up in a culture where it is always best to assume the worst. Sidawi rattled off the list of wars and disasters that have afflicted the Middle East almost continuously since he was born in 1939. That is the bloody history in which America has now enmeshed itself.
“You will learn the culture of death,” warned Sidawi.
http://www.theatlantic.com/internationa ... aq/412042/
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Du glaubst das, was du da schreibst?Hassad » Fr 16. Okt 2015, 21:49 hat geschrieben:
ich finde, man sollte zunächst mal wieder den ursprünglichen staat syrien wieder herstellen mit Assad als staatschef. Vorgezogene neuwahlen, also vor 2021, wenn die lage es zulässt.
Die Kurden sollten autonomie erhalten, aber nicht das gebiet was derzeit vom IS beherrscht wird, das muß entislamifiziert werden.
Ganz Wichtig !!!!! Das Gebiet Hatay, was seit jahrzehnten unrechtmäßig von der türkei besetzt ist, sollte schnellstmöglich syrien zurückgegeben werden. Als reparationszahlung für türkeis aktive terrorunterstützung - ist ja wohl das mindeste.


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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Eine interessante Schachfigur ist verstorben. Ahmad Chalabi.
Wie sich herausstellte gab es tatsächlich gar nichts. Irgendetwas ist falsch gelaufen... Chalabi soll wider eigenen Wissens von den iranischen Nachrichtendiensten als Doppelagent benutzt worden sein. Immer wenn leckere Kadaver wie ein zertrümmerter Irak zu verteilen sind, kommen die Opportunisten. Chalabi war so einer. Er tat alles, um sich zu empfehlen. Als neuer Kronprinz Iraks durch Gnaden der USA. Also erzählte er Bush und den Neocons (und Pudel Blair) alles, was sie hören wollten. "Natürlich hat Saddam immer noch atomare, chemische und biologische Waffen - und die können binnen 45 Minuten per Rakete gen Europa abgefeuert werden...!" Er wußte, daß sie genau das hören wollten. Das macht sympathisch, so ein willfähriger Mensch (Ähnlichkeiten mit der Koalition der Willigen ist nicht beabsichtigt). Das wird belohnt. Die iranischen Nachrichtendienste sollen das ausgenutzt haben und haben ihn beiläufig, wenn sie in Kontakt kamen mit genau diesen "Infos" gefüttert. In dem Wissen, daß er das gleich weitertratscht. Das macht wichtig. Der Hintergrund soll gewesen sein, daß der Iran die USA als Saddam-Entsorger nutzen wollten und die USA mit dem Irak derartig überlasten, daß für den Iran keine Hand mehr frei ist. Bush & Blair waren von diesen Informationen begeistert. Endlich konnten sie angreifen.
Chalabi soll angeblich maßgeblich als Wissensträger die hanebüchene Argumentation von Bush/Blair (und Powell - "Schandfleck meiner Karriere") untermauert haben, daß der Irak ABC- und fortgeschrittene Raketenprogramme heimlich weiter geführt haben soll. Darauf "baute" in der Hauptsache die Argumentation für die geostrategischen Eingriffe der USA in der Region, hier Irak, auf.Irakischer Politikveteran Ahmed Chalabi gestorben
Schiit unterstützte US-Invasion 2003 und fiel später in Washington in Ungnade.
Wie sich herausstellte gab es tatsächlich gar nichts. Irgendetwas ist falsch gelaufen... Chalabi soll wider eigenen Wissens von den iranischen Nachrichtendiensten als Doppelagent benutzt worden sein. Immer wenn leckere Kadaver wie ein zertrümmerter Irak zu verteilen sind, kommen die Opportunisten. Chalabi war so einer. Er tat alles, um sich zu empfehlen. Als neuer Kronprinz Iraks durch Gnaden der USA. Also erzählte er Bush und den Neocons (und Pudel Blair) alles, was sie hören wollten. "Natürlich hat Saddam immer noch atomare, chemische und biologische Waffen - und die können binnen 45 Minuten per Rakete gen Europa abgefeuert werden...!" Er wußte, daß sie genau das hören wollten. Das macht sympathisch, so ein willfähriger Mensch (Ähnlichkeiten mit der Koalition der Willigen ist nicht beabsichtigt). Das wird belohnt. Die iranischen Nachrichtendienste sollen das ausgenutzt haben und haben ihn beiläufig, wenn sie in Kontakt kamen mit genau diesen "Infos" gefüttert. In dem Wissen, daß er das gleich weitertratscht. Das macht wichtig. Der Hintergrund soll gewesen sein, daß der Iran die USA als Saddam-Entsorger nutzen wollten und die USA mit dem Irak derartig überlasten, daß für den Iran keine Hand mehr frei ist. Bush & Blair waren von diesen Informationen begeistert. Endlich konnten sie angreifen.
Der Schiit Chalabi galt vor dem Einmarsch der US-Truppen im Irak als Partner Washingtons. Ihm wurde vorgeworfen, er habe den USA absichtlich falsche Informationen über Massenvernichtungswaffen im Irak geliefert. Der US-Einmarsch führte damals zum Sturz des sunnitischen Langzeitmachthabers Saddam Hussein.
http://derstandard.at/2000024994277/Ira ... -gestorben
Ehemaliger Chef des DIA (middle east), Patrick Lang.Intel Agencies Fear Iran Used Chalabi To Lure U.S. Into Iraq
Read more: http://forward.com/culture/5758/intel-a ... z3qQwRrmly
Wenn etwas dran ist, dann hat Teheran die Schmierseife für den geplanten run auf den Irak für die USA besorgt. Und die sind mächtig auf die Nase gefallen und haben alles mögliche beim festhalten gleich mitgerissen. Die USA wollten "Gründe". Die bekamen sie. Für den "dümmsten Krieg seit der Varusschlacht" (van Crefeld). Dieser Krieg hat die USA tatsächlich einiges gekostet. Nicht nur monitär.Patrick Lang, former head of the Middle East desk at the Defence Intelligence Agency (DIA), said the agency was re-examining prewar intelligence provided by the INC in the light of the CIA's findings of a link with Iranian intelligence.
"The people investigating this aren't sure yet, but the investigation is under way, and the DIA are looking through its documents and realising they've been had," Mr Lang said.
"If it turns out to be true, it was certainly a genius operation. [The Iranians] created an anti-Saddam opposition to get rid of him, and they got us to pay for it."
A Pentagon official confirmed that a "reassessment process" was under way, but refused to give details.
http://www.theguardian.com/world/2004/may/26/usa.iraq3
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die grauenvolle Performance der USA seit 2001 in der Region Nahost hat laut Bush senior maßgeblich zwei Gründe. Nicht etwa der minderbegabte Bush und diese störrischen und unfähigen Araber, sondern Rumsfeld und Cheney.
Natürlich kann sich Bush junior diese Lorbeeren nicht nehmen lassen wie die Butter vom Brote.

Kritik an 9/11-Reaktion: Bush senior rechnet mit Cheney und Rumsfeld ab
"Arrogant" und "eisenhart": In einer Biografie teilt Ex-US-Präsident George Bush senior kräftig gegen die prägenden Männer in der Regierung seines Sohnes aus. Donald Rumsfeld und Dick Cheney hätten diesen nach dem 11. September falsch beraten.
Sein Sohn habe "sein Bestes" getan, so Bush senior weiter. Allerdings müsse er sich vorwerfen lassen, dass er Cheney zu viel Handlungsfreiheit zugestanden habe. So habe dieser "so etwas wie sein eigenes Außenministerium" aufgebaut, so der 91-Jährige. Das sei "ein Fehler des Präsidenten" gewesen.
Auch mit seiner berühmten Ansprache im Jahr 2002, als er vor einer "Achse des Bösen" zwischen dem Irak, Iran und Nordkorea warnte, habe sich Bush junior "keinen Gefallen getan".
Sicher ist ein US-Präsident in charge. Er entscheidet zuletzt. Somit ist Bush junior eher für die US-Interventionen verantwortlich, denn Rumsfeld und Cheney. Bush junior hat vielleicht tatsächlich das Beste gegeben. Aber das war eben praktisch nichts bei diesem Top-Mentalisten... Somit war der arme Mann auf "Experten" angewiesen, die ihm erzählten, was er tun solle. Leider waren das Rumsfeld und Cheney. Der eine liebt es am liebsten "fertig zu machen", der andere hatte "sich gravierend verändert...". Somit haben wir einen schlichten US-Präsidenten vom Gemüte her, eine dissoziale und eine sich veränderte Persönlichkeit als Führungstrio. Den Rest des Desasters seit 2001 kann man nachlesen.Nicht mehr derselbe Dick?
Unter Bush sr. hatte Cheney von 1989 bis 1993 bereits als Verteidigungsminister gedient. Später, so Bush sr., habe er allerdings gravierende Veränderungen an seinem einstigen Wegbegleiter festgestellt: "Er wurde ein strenger Hardliner. Ganz anders als der Dick Cheney, den ich kannte und mit dem ich gearbeitet habe." Offenbar hätten die Terroranschläge sein Weltbild verändert: "Da scheint er den harten Typen nachgegeben zu haben, die gegen alles kämpfen wollen. Die mit Gewalt unseren Kurs im Nahen Osten durchdrücken wollten."
Auch für Rumsfeld, Verteidigungsminister während des Großteils der beiden Amtszeiten von Bush junior, hat Vater Bush wenig schmeichelhafte Worte übrig. Er bezeichnet ihn als "arroganten Typen", der dem Präsidenten geschadet habe." So richtig warm sei er mit Rumsfeld ohnehin nie geworden. "Ihm fehlt jede Bescheidenheit, er kann sein Gegenüber nicht verstehen. Ihm liegt eher daran, Leute fertigzumachen."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 61218.html
Natürlich kann sich Bush junior diese Lorbeeren nicht nehmen lassen wie die Butter vom Brote.
Das war unübersehbar. Vor allen Dingen unüberhörbar.Inzwischen hat auch George Bush junior die harschen Worte seines Vaters kommentiert. Von einer Beeinflussung durch Cheney und Rumsfeld will er natürlich nichts wissen: "Ich teile seine Einschätzung nicht. Ich habe die Entscheidungen getroffen. Das war meine Philosophie."

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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Moskau und Teheran haben - erstmals öffentlich- in den Raum gestellt, daß es nicht an der Person Assad hängt.
Frankreich
Ruhani: Lösung für Syrien hängt nicht nur an Assad
Paris (AFP) Eine Lösung für den Konflikt in Syrien sollte nach Ansicht des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani eine starke Regierung im Blick haben und nicht allein das Schicksal von Präsident Baschar al-Assad. Ruhani sagte am Mittwoch mehreren französischen Medien, es gehe "nicht um eine Person", sondern um "Sicherheit und Stabilität" in dem Land. Wer den Staat regieren soll, liege "in den Händen der Syrer". Ruhani nannte Assad allerdings nicht beim Namen.
http://www.zeit.de/news/2015-11/12/fran ... d-12054802
Wie bereits hier erwähnt, Assad ist primär ein Platzhalter. Ein Synonym für die Gesellschaften und Machtstrukturen hinter ihm. Alawiten, Christen uvm., die sich nicht mit den oppositionellen Kräften identifizieren können bzw. wollen. Moskau und Teheran sind jetzt stärker reingesprungen, um sich für die weitere Entwicklung in der Region einen stärkeren Platz für sich, aber auch für die Menschen hinter Assad am Verhandlungstisch zu sichern. Wie sich die USA und Co. positionieren bleibt abzuwarten. Durch die Anschläge des ISIS in Frankreich könnte man erwarten, daß sich die Anstrengungen gegen diese in Syrien und Irak verstärken sollten. Ob dies zutrifft bleibt wirklich abzuwarten. Zu unterschiedlich sind die Interessen der Beteiligten.Verliert Baschar al-Assad seine wichtigsten Verbündeten? Sie sprechen es zwar nicht aus, doch es zeichnet sich immer deutlicher ab: Moskau und Teheran sind nicht länger bereit, den syrischen Diktator um jeden Preis zu halten.
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... eten-.html
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Samstag 14. November 2015, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Wird es nach den Attentaten in Frankreich durch den IS jetzt schwerer für Saudi-Arabien seine Proxies dort zu unterstützen?
Zusätzlich fällt es dem "Wohlfahrtsstaat" Saudi-Arabien offenbar zunehmend schwerer dies aufrechtzuerhalten. Abenteuer im Ausland sind da Extraposten.France Should Stop Listening to Saudi Arabia on Syria
http://www.thenation.com/article/france ... -on-syria/
Saudi Arabia’s Syrian adventures may soon be over
Reports of Saudi king’s possible visit to Russia indicate that Saudi Arabia’s adventurism in Syria is coming to a close.
Zudem ist es für Riad nicht verlockend, wenn tausende IS-Kämpfer mal nach Saudi-Arabien sickern. Was züchtet man dort für eine Brut?While a clear ‘victory’ in Syria does not seem to be possible under the given circumstances, Saudi Arabia’s own rapidly weakening economic position seems to be playing the central role in determining broader contours of its foreign policy. As it stands, the House of Saud appears to be making serious efforts to take its relations with Putin’s Russia to an entirely new level.
As far as Saudi Arabia’s economic position is concerned, consider these facts: the treasury of the regional leader is certainly at risk of running dry, and the “kingdom of the welfare state” can expect bankruptcy, according to IMF. Up to now, the financial holes – the budget deficit this year is projected to be 21.6% of GDP – have been covered by the earlier petrodollar savings.
However, this summer, the Saudi Arabian Monetary Agency was forced to withdraw $70 billion from foreign investment funds assets. It can be assumed this is only the beginning of the return of capital to their homeland to tide over the emerging new outgoings.
Riad könnte seine Rolle in der Neugestaltung der Region bald stark beschneiden.While a clear ‘victory’ in Syria does not seem to be possible under the given circumstances, Saudi Arabia’s own rapidly weakening economic position seems to be playing the central role in determining broader contours of its foreign policy. As it stands, the House of Saud appears to be making serious efforts to take its relations with Putin’s Russia to an entirely new level.
As far as Saudi Arabia’s economic position is concerned, consider these facts: the treasury of the regional leader is certainly at risk of running dry, and the “kingdom of the welfare state” can expect bankruptcy, according to IMF. Up to now, the financial holes – the budget deficit this year is projected to be 21.6% of GDP – have been covered by the earlier petrodollar savings.
However, this summer, the Saudi Arabian Monetary Agency was forced to withdraw $70 billion from foreign investment funds assets. It can be assumed this is only the beginning of the return of capital to their homeland to tide over the emerging new outgoings.
http://atimes.com/2015/11/saudis-syrian ... n-be-over/
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Interessantes Interview zum Thema mit dem Historiker Prof. Wolffsohn:
http://www.presseportal.de/pm/65442/3142976Im Nahen Osten zerfällt die mit dem Sykes-Picot-Abkommen etablierte koloniale Ordnung. Staaten wie Syrien und der Irak zerbrechen. Ist das für den palästinensisch-israelischen Konflikt eher eine Chance, weil neue Gebilde entstehen, oder eine Bürde, weil der Konflikt von der Tagesordnung rutscht?
Prof. Michael Wolffsohn: Es wäre eine große Gelegenheit, zumindest diese Staaten auf eine vernünftige Weise umzuformen. Die Nahost-Staatenwelt, die nach dem Ersten Weltkrieg entstand und von jenem verhängnisvollen Abkommen geprägt wurde, war eine Totgeburt. Das Sterben wurde massenhaft, blutig und dauert immer noch an. Diese faktisch toten Staaten zu stabilisieren, ist unmöglich. Auch Israelis und Palästinenser müssen neu denken. In föderativen Modellen. Alles andere birgt programmiertes Blutvergießen. Besonders die Zweistaatenlösung, die keine Lösung, sondern ein weiteres Problem ist.
...
Einer multinationalen Gesellschaft können sie keinen Nationalstaat aufpropfen. Das ist eine Totgeburt. Genau das geschah nach dem Ersten Weltkrieg. Wenn deutsche und andere europäische Politiker, Journalisten und sogenannte Experten sagen, sie wollten den Irak, Syrien und so weiter stabilisieren, beweisen sie ihre Ahnungslosigkeit. Was nicht stabilisierbar ist, kann nicht stabilisiert werden.
...
Der Nahe Osten ist im Umbruch. Welche Ziele sollte die deutsche und europäische Diplomatie anstreben?
Prof. Wolffsohn: Erst wissen, dann denken, dann handeln - und dieses Modell fördern: Frieden durch Föderalismus.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
schokoschendrezki hat geschrieben:Diese faktisch toten Staaten zu stabilisieren, ist unmöglich.
Ich finde das höchst widersprüchlich. Die sogenannten föderativen Modelle sind im Grund genommen eigentlich nur die letzte Möglichkeit um diese toten Staaten zu stabilisieren.schokoschendrezki hat geschrieben:In föderativen Modellen. Alles andere birgt programmiertes Blutvergießen. Besonders die Zweistaatenlösung, die keine Lösung, sondern ein weiteres Problem ist.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ich habe das ja auch nur zitiert. Ich glaube, Wolffsohn meint nicht nur, "tote Staaten" in Föderationen umzuwandeln, sondern die Gesamtheit der Nahost-Staaten neu zu strukturieren. Im Falle Israel/Palästina hieße das für ihn etwa, auch Jordanien als Teil eines künftigen palästinensischen Föderationsgebiets mit einzubeziehen.Kardux » Di 24. Nov 2015, 07:06 hat geschrieben:
Ich finde das höchst widersprüchlich. Die sogenannten föderativen Modelle sind im Grund genommen eigentlich nur die letzte Möglichkeit um diese toten Staaten zu stabilisieren.
Ein anderer Fall scheint seine Thesen zu bestärken: Das durch den Dayton-Vertrag hervorgegangene Staats-Gebilde Bosnien-Herzogowina. Es funktioniert definitiv nicht. Dennoch kann ich mich diesen Thesen nicht anschließen. Sie wären eine stillschweigende Anerkennung und letztlich Gutheißung der Tatsache, dass wir weltweit einen Rückfall in Nationalismus und religiösen Identitätswahn erleben.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Föderative Modelle. Das ist nur eine nette Umschreibung um an Sykes- Picot festzuhalten.schokoschendrezki hat geschrieben:Ich glaube, Wolffsohn meint nicht nur, "tote Staaten" in Föderationen umzuwandeln, sondern die Gesamtheit der Nahost-Staaten neu zu strukturieren.

Der Irak ist laut Verfassung auch föderal, aber kein arabisch- irakischer Politiker hat dies jemals ausgesprochen. Die Araber im Irak halten weiterhin am Zentralismus fest. Das soll heißen, auf dem Papier (Verfassung) kann viel geschrieben werden, daran hält man sich aber nicht.
Der Irak ist schon eine Föderation, und trotzdem tot. Der Irak, Syrien und alle anderen Sykes- Picot- failed- states müssen zerschlagen werden. Eine neue Strukturierung, wie Sie es beschreiben kann nur mit Sezessionen erfolgen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Das Kalifat. Quasi der neueste Staat in der Region. Ein ehemaliger Geheimdienstchef stellt nachträglich fest, daß die wichtige Frage "warum" praktisch von der genialen Bush-Administration völlig ignoriert wurde. Stattdessen war man auf Saddam aus geostrategischen Gründen fixiert. Obwohl bei ihm mit dem WTC-Anschlag und Massenvernichtungswaffen nichts zu holen war.
Ex-US-Geheimdienstchef über den IS: "Wir waren zu dumm"
Ohne den Irakkrieg würde es den "Islamischen Staat" heute nicht geben - das gibt der damalige Chef der Special Forces, Mike Flynn, zu. Hier erklärt er, wie der IS sich professionalisierte und warum er dessen Chef Baghdadi laufen ließ.
Ich bin mir sicher, daß die Entscheidung der überdurchschnittlich begabten Bush-Administration ihre Beurteilung in der Geschichte schon hat.Flynn: Wir waren zu dumm. Damals haben wir nicht verstanden, mit wem wir es zu tun hatten. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war unsere emotionale Reaktion zu fragen: "Woher kamen die Bastarde? Lasst sie uns töten!" Anstatt zu verstehen, warum sie angegriffen haben, haben wir nach dem Wo gefragt: Woher kamen die Attentäter? Dabei sind wir strategisch in die falsche Richtung marschiert.
SPIEGEL ONLINE: Sie sind im Irak einmarschiert, obwohl Saddam Hussein nichts mit 9/11 zu tun hatte.
Flynn: Zuerst sind wir nach Afghanistan gegangen, wo al-Qaida war. Danach sind wir in den Irak gezogen. Anstatt uns zu fragen, warum es dieses Phänomen gibt, haben wir nach Orten gesucht. Diese Lektion müssen wir lernen, um nicht immer wieder die gleichen Fehler zu machen.
SPIEGEL ONLINE: Den IS gäbe es nicht, wenn die Amerikaner nicht 2003 in Bagdad eingefallen wären. Bedauern Sie…
Flynn: …ja, absolut…
SPIEGEL ONLINE: …den Irakkrieg?
Flynn: Das war ein riesiger Fehler. So brutal Saddam Hussein war - ihn nur zu eliminieren, war falsch. Das Gleiche gilt für Gaddafi und Libyen, das heute ein failed state ist. Die große historische Lektion lautet, dass es eine strategisch unglaublich schlechte Entscheidung war, in den Irak einzumarschieren. Die Geschichte sollte und wird über diese Entscheidung kein mildes Urteil fällen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 65038.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ein Autor bei ZON fordert einen neuen Staat, "Sunnistan":
http://www.zeit.de/2015/49/sunniten-nah ... -sunnistanGebt den Sunniten einen Staat!
Der Nahe Osten braucht eine neue Ordnung, um den Hass zu besiegen.
Von Wolfgang Bauer
Dieser Krieg ist verloren, bevor er beginnt. Der Westen schickt Kampfflugzeuge, die Bunker und Fahrzeugkolonnen pulverisieren. Er schickt Waffen, die den Stahl von Panzern durchbrennen. Aufklärungs-Tornados mögen scharfe Bilder machen von den Bewegungen des "Islamischen Staates" (IS). Der Beweggrund der Gewalt aber ist durch keine Spähtechnik der Welt zu sehen: Es ist die Wut der Sunniten. Der Zorn von Millionen. Er ist die größte Stärke des "Islamischen Staates" – und seine größte Schwäche.
Wieso konnte der IS so mächtig werden? Scheinbar aus dem Nichts brach er aus der Landkarte des Nahen Ostens. Er radierte Grenzen aus und beherrscht nun ein Territorium von der Fläche Großbritanniens. Hinter dieser Macht stehen nicht ein paar Tausend Fanatiker aus Duisburg und Toulouse. Durchgeknallte Dschihadisten beherrschen zwar die Schlagzeilen. Aber diese Fratze des IS ist nicht seine bedrohlichste Seite.
Der IS hat die Landkarte verändert, weil es die Sunniten so wollten. Nicht alle, aber sehr viele von ihnen. Im Irak haben sich die wichtigsten sunnitischen Stämme mit dem IS verbündet. Im Osten von Syrien schlugen sich ebenfalls die meisten Sunniten auf seine Seite. Ihnen dient der IS nicht als Pfad zur Erlösung, als Weg ins Märtyrerparadies. Für sie ist der IS das einzige Bollwerk, das sie vor der Unterjochung durch die Schiiten bewahrt. Die Sunniten fühlen sich von allen verraten. Von den USA, die ihnen 2003 im Irak die Macht raubten. Von Europa, das in Syrien seit fünf Jahren tatenlos zuschaut, wie das schiitische Regime von Baschar al-Assad sie aus der Luft massakriert. Die Sunniten sehen sich im Überlebenskampf gegen die Schiiten. Im Kampf gegen den Rest der Welt. Für viele gibt es zum IS keine Alternative. Schon Al-Kaida zehrte aus dieser schier unerschöpflich großen Kraftquelle, dem Hass zwischen Sunniten und Schiiten.
Der Westen also will die Sunniten aufseiten des IS niederkämpfen und sie hinterher wieder in die Staatsverbände von Syrien und dem Irak zwingen. Selbst wenn der erste Teil dieses Plans funktioniert, die militärische Zerschlagung des IS – der zweite Teil wird scheitern. Statt unverändert auf die Zombiestaaten Syrien und Irak zu setzen, sollte die Weltgemeinschaft deren Ableben akzeptieren. Je früher dies passiert, desto besser. Syrien und der Irak sind Frankenstein-Kreationen des europäischen Kolonialismus. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches schufen Großbritannien und Frankreich Staaten, die es zuvor nicht gab, mit Bevölkerungsgruppen, die einander nicht vertrauten. Dieser historische Fehler wird jede künftige Friedensinitiative kollabieren lassen. Die Landkarte muss neu gezeichnet werden – um den Hass von Generationen zu beenden.
"Sunnistan" nennen manche die Vision eines sunnitisch dominierten Staates, der den Osten Syriens und den Westen des Iraks umfasst. Im Kampf gegen den IS muss der Westen seine Kräfte darauf konzentrieren, die moderate Mehrheit der Sunniten von der radikalen Minderheit zu trennen. Das geht nur mit massiven Sicherheitsversprechen. Die Förderung eines eigenen Staates könnte so ein Versprechen sein. Dieser Staat wäre mit seinen Ölquellen lebensfähig, ohne Restsyrien und den Restirak wirtschaftlich zu strangulieren.
Der Weg zu einem solchen Staat wird lang und steinig sein. Die Türkei wird ihn verhindern wollen, weil eine solche Sortierung auch ein unabhängiges Kurdistan schaffen würde. Der Iran und Assad träumen immer noch davon, ganz Syrien zu kontrollieren. Sie werden darum etliche Jahre kämpfen. Doch die Rückkehr zu einem Syrien, das in Frieden mit sich lebt, und zu einem Irak, der seine inneren Gegensätze überwindet, ist eine Phantasterei. Zu lange hat sich auch der Westen solchen Träumereien hingegeben.
Der IS ist nicht die Ursache des Problems, er ist das Symptom. Deswegen wird er, nach welchen Militärschlägen auch immer, in neuer Gestalt wiedererstehen. Nur Sunniten können auf Dauer sunnitische Extremisten besiegen. Die Niederlage des "Islamischen Staates" darf auf keinen Fall einen Sieg der Schiiten bedeuten. Die Rache der Sieger wäre furchtbar, und der Hass der Verlierer entsetzlich. Schon jetzt brennen schiitische Milizen eroberte sunnitische Dörfer im Irak ab. Tag für Tag gibt es ethnische Säuberungen, Kurden vertreiben Araber, Sunniten vertreiben Schiiten.
Der Kriegseintritt Russlands aufseiten Assads wird das Töten in die Länge ziehen. Aber auch Putin wird die alte Staatlichkeit nicht retten können. Die alte Ordnung, die der Erste Weltkrieg im Nahen Osten hinterließ und an die sich die Diplomatie immer noch klammert, ist endgültig zerfallen. Die Region braucht eine neue.
Zuletzt geändert von Panarin am Freitag 4. Dezember 2015, 09:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ob das die ultimative Lösung wäre, wage ich zu bezweifeln. Ein solcher Staat mit seiner jetzt schon vorgetragenen Ideologie wird nichts weiter sein, als der Ausgangspunkt weiterer Kriege, zunächst mit seinen schiitischen Glaubensbrüdern, danach vielleicht der restlichen Welt.Tankist » Fr 4. Dez 2015, 09:05 hat geschrieben:Ein Autor bei ZON fordert einen neuen Staat, "Sunnistan":
http://www.zeit.de/2015/49/sunniten-nah ... -sunnistan
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
@Tankist
Interessanter Artikel.
Interessanter Artikel.
Genau darauf wird es ankommen.Tankist hat geschrieben:"Sunnistan" nennen manche die Vision eines sunnitisch dominierten Staates, der den Osten Syriens und den Westen des Iraks umfasst. Im Kampf gegen den IS muss der Westen seine Kräfte darauf konzentrieren, die moderate Mehrheit der Sunniten von der radikalen Minderheit zu trennen.
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Und wollen sich die Teile auch trennen lassen?Kardux » Fr 4. Dez 2015, 14:59 hat geschrieben:@Tankist
Interessanter Artikel.
Genau darauf wird es ankommen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Interessante Frage. Man könnte auch die Gegenfrage stellen ob die Menschen in der Region das Skyes- Picot- Abkommen wollten, aber die Antwort kennen wir darauf, immerhin sehen wir ja das Ergebnis heute.zollagent hat geschrieben:Und wollen sich die Teile auch trennen lassen?
Ihre Frage ist deshalb interessant weil es dafür keine klare Antwort gibt, und weil die verschiedenen Bevölkerungsgruppen anscheinend noch nicht genug gelitten haben um zu erkennen das man nur mit Kompromissen einen Frieden erlangen wird. Stand heute sieht es so aus, das die Sunniten in Syrien die Kontrolle über ganz Syrien wollen und dann wohl die Alawiten ausgrenzen werden (um es mal milde auszudrücken). Die Alawiten hingegen berufen sich auf ihre gefälschten Wahlen und sehen sich als die Herrscher über ganz Syrien. Einzig und allein die Kurden in Syrien verlangen nicht die totale Kontrolle über das ganze Land.
Im Irak ist die Situation fast ident. Hier sind halt die Schiiten die Mehrheit und berufen sich auf die Wahlergebnisse ignorieren jedoch die irakische Verfassung welche die Ausgrenzung der Sunniten und Kurden nicht vorsieht. Kurz gesagt, die Schiiten wollen die Kontrolle über das ganze Land, die ihrerseits abhängig vom Iran sind. Die Sunniten im Irak berufen sich auf die 80 jährige Alleinherrschaft und wollen diese zurück erlangen. Man beansprucht Städte wie Baghdad oder Mosul ausschliesslich für sich, obwohl die Hauptstadt mehrheitlich von Schiiten bewohnt ist und ein Teil Mosuls (östlich des Tigris) fast nur von Kurden bewohnt ist. Die Kurden auf der anderen Seiten fordern lediglich ihre Siedlungsgebiete und erheben keinen Anspruch auf den gesamten Irak.
Das Vorhaben der Schiiten und Sunniten ist perspektivlos, bis man das nicht einsieht wird es wohl keinen Frieden geben. Die Lösung ist früher oder später die Neuordnung dieser Staaten (Irak, Syrien, Libanon, Jordanien, Israel, Saudi Arabien, Jemen, usw.).
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Bei der Neugestaltung (Wiederherstellung?) der alten Ordnung in der Region gibt es interessante Kooperationen. Die USA, Russland, der Iran, Irak, KRG und Syrien arbeiten teilweise eng zusammen. Egal, was man öffentlich von einander hält. Es gibt Absprachen im Luftraum zwischen Washington, Teheran, Moskau, Damaskus und Bagdad. Berlin unterhält jetzt sogar enge nachrichtendienstliche Kontakte mit Syrien (eigentlich wie immer?).
Neben irakischen Truppen und schiitischen Milizen sollen die USA Ziele in Ramadi bombardieren. Die russische Luftwaffe den Nachschub für den IS von Syrien aus blockieren. Iranische Berater sollen die Verbindung zwischen Russland und den USA am laufen halten.
Immerhin haben sogar die USA (unter Bush) ihre Gefangenen zum verschärften Verhör extra in dortige Geheimgefängnisse bringen lassen. Es gab "polizeiliche" Kooperation zwischen Damaskus und Washington. Syrien gehörte zu den Standorten von geheimen US-Gefängnissen. Gefoltert wird nicht in den USA. Guantanamo und Co. sind die elegante Lösung."Bild": BND will in Syrien wieder feste Vertretung einrichten
Glaubt man der "Bild"-Zeitung, kooperiert der deutsche Auslandsgeheimdienst BND wieder mit dem Assad-Regime in Syrien. Nur wenige Mitglieder der Bundesregierung seien in die Operation eingeweiht, schreibt das Blatt.
http://www.dw.com/de/bild-bnd-will-in-s ... a-18926346
Wir sehen gerade an der Rückeroberung Ramadis die Kooperation der Iraks, Irans, Russlands und der USA.USA LASSEN IN SYRIEN FOLTERN
https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty ... en-foltern
Neben irakischen Truppen und schiitischen Milizen sollen die USA Ziele in Ramadi bombardieren. Die russische Luftwaffe den Nachschub für den IS von Syrien aus blockieren. Iranische Berater sollen die Verbindung zwischen Russland und den USA am laufen halten.
Wenn dieses Modell funktioniert, dann könnte es für Mosul angewandt werden.US-Iranian-Russian-Iraqi offensive launched to recover Ramadi from ISIS
DEBKAfile’s military sources name its partners as US and Russian army and air force elements, two varieties of Iraqi militia – Shiites under Iranian command and Sunnis, as well as the regular Iraqi army.
This Russian war room is in communication with US military headquarters in the Iraqi capital. It is from the Russian war room that the top commanders of the pro-Iranian militias send their orders. The most prominent is Abu Mahadi al-Muhandis, who heads the largest Iraqi Shiite militia known as the Popular Mobilization Committee.
Noting another first, our military sources disclose that Iranian officers liaise between the Americans and Russians on the front against ISIS. If this combination works for Ramadi, it will not doubt be transposed to the Syrian front and eventually, perhaps next summer, serve as the format for the general offensive the Americans are planning for wresting Mosul from the Islamic State.
Iraqi army forces are attacking the Ramadi city center from the north; Shiite militias from the south. The US air force is pounding ISIS targets inside the town in order to cripple its ability to fight off the oncoming forces. The Russian air force is standing by, ready to destroy any ISIS reinforcements attempting to cross in from Syria to aid their comrades in beleaguered Ramadi.
http://debka.com/article/25102/US-Irani ... -from-ISIS
US-Backed Iranian Proxies. Das könnte weiterhin ein Modell sein. Auch in anderer Kombination. Wahlweise mit Russland, KRG, Irak, Syrien usw. Es gibt sonst keine Alternative. Keine Macht in der Region für sich genommen ist stark genug um flächendeckend in irgendeiner Form ein Ergebnis (für wen?) zu erreichen.BREAKING: Islamic State About To Lose Major Iraqi City To US-Backed Iranian Proxies
http://www.westernjournalism.com/breaki ... n-proxies/
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Nach Ramadi ist lt. dem irakischen Premier Mosul die nächste Offensivrichtung. Mosul ist die größte Stadt, die in Händen des IS ist.
Optimal wäre es, wenn auf allen Fronten zugleich Druck auf den IS gemacht werden könnte. Um ein Verschieben der Kräfte des IS zur Verstärkung nicht möglich zu machen. Das wäre bei einem Gegner des IS sicher kein Problem. Aber die Meisterstrategen in Damaskus, Bagdad, Teheran, Ankara, Arbil, Moskau, Washington, Paris (was macht eigentlich der Flugzeugträger inzwischen?), Riad u.a. werden wohl nicht so einfach einen koordinierten Angriff auf mehreren Fronten auf den IS hinbekommen. Mit etwas Glück schiessen sie nicht aufeinander, oder ihre Verbündeten... Das wäre wohl erstmal das Nahziel.
Die Hälfte des Erfolgs des IS kommt wohl auch daher, daß deren Gegner sich gegenseitig auch als Gegner haben.
Ob sich die Schlagkraft der irakischen Armee erhöht hat, wird sich zeigen. Auf jedenfall hängt es davon ab, ob die anderen beteiligten Staaten miteinander kooperieren können, um der irakischen Armee einen guten Start und Lauf verschaffen zu können.Iraq's next target after Ramadi is Mosul
BAGHDAD (Reuters) - Iraq's armed forces will move to retake the major northern city of Mosul from Islamic State once they capture the western city of Ramadi, Prime Minister Haider al-Abadi said on Friday.
Capturing Mosul would deprive the militant group of its biggest population center in both Iraq and Syria, effectively abolishing the state structure of IS in Iraq, depriving it of a major source of funding and dealing a blow to its influence.
The capture of Ramadi would give the army a major psychological boost in its move toward Mosul.
http://www.businessinsider.com/iraqs-ne ... 15-12?IR=T
Optimal wäre es, wenn auf allen Fronten zugleich Druck auf den IS gemacht werden könnte. Um ein Verschieben der Kräfte des IS zur Verstärkung nicht möglich zu machen. Das wäre bei einem Gegner des IS sicher kein Problem. Aber die Meisterstrategen in Damaskus, Bagdad, Teheran, Ankara, Arbil, Moskau, Washington, Paris (was macht eigentlich der Flugzeugträger inzwischen?), Riad u.a. werden wohl nicht so einfach einen koordinierten Angriff auf mehreren Fronten auf den IS hinbekommen. Mit etwas Glück schiessen sie nicht aufeinander, oder ihre Verbündeten... Das wäre wohl erstmal das Nahziel.
Die Hälfte des Erfolgs des IS kommt wohl auch daher, daß deren Gegner sich gegenseitig auch als Gegner haben.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Der irakische Premier Abadi erklärt das Jahr 2016 für das Jahr der Befreiung Iraks vom IS.
Kein Wort über die Luftunterstützung direkt durch die USA, indirekt durch Russland und den schiitischen Milizen und iranischen Militärberatern auf dem Boden, die nach dem irakischen Debakel benötigt wurden. Das war ein Sieg des Iraks, der irakischen Streitkräfte.
In Syrien findet jetzt doch ein Austausch statt, dabei werden auch viele Verletzte evakuiert.
Der IS ist nur ein Puzzel für die Landmasse zwischen dem Mittelmeer und dem Persischen Golf. Es gibt natürlich noch viel mehr als nur den IS an Problemen dort. Wenn der IS besiegt werden sollte, gibt es noch viel Arbeit etwas funktionierendes aus der Erbmasse Syriens und Iraks zu formen. Offiziell sollen sie erhalten blieben. Praktisch sehe ich dafür keine Chancen. Das ging nicht mal im "entwickelten und zivilisierten" Europa. Grenzen zu erhalten. Weder in den Weltkriegen noch in Jugoslawien, nicht allzu lange her. Und Syrien und Irak sind nur eine Sache. Es gibt noch mehr auf der arabischen Halbinsel oder Nordafrika.
Nachdem sich noch nicht vor all zu langer Zeit ganze irakische Divisionen in der Region in Luft gegenüber den IS-Kämpfern aufgelöst haben und Unmengen von Kriegsgerät in die Hände des IS dadurch gelang, konnte die irakische Armee die Situation um 180 Grad drehen. Marvelous!After Ramadi’s liberation, PM vows to defeat ISIS
Iraqi forces flew the national flag above the main government complex in Ramadi earlier in the day, declaring they had recaptured the city, a provincial capital west of Baghdad which fell to ISIS fighters in May.
“2016 will be the year of the big and final victory, when Daesh’s presence in Iraq will be terminated,” Abadi said in a speech broadcast on state television, using an Arabic acronym for ISIS that the hardline group rejects.
“We are coming to liberate Mosul and it will be the fatal and final blow to Daesh,” he added. Mosul, northern Iraq’s main city, is by far the largest population centre in the self-proclaimed caliphate Islamic State rules in Iraq and Syria.
http://english.alarabiya.net/en/News/mi ... ated-.html

Kein Wort über die Luftunterstützung direkt durch die USA, indirekt durch Russland und den schiitischen Milizen und iranischen Militärberatern auf dem Boden, die nach dem irakischen Debakel benötigt wurden. Das war ein Sieg des Iraks, der irakischen Streitkräfte.
Dabei sollen sogar B-1 Bomber zum Einsatz gekommen sein.No mention of US air support as Maliki salutes Ramadi liberation
ERBIL, Kurdistan Region—Iraq’s Vice President Nouri al-Maliki congratulated the armed forces and the people of Iraq on the liberation of Ramadi from Islamic State (ISIS) militants, making no reference to the US-led coalition air support.
http://rudaw.net/english/middleeast/iraq/281220151
Es soll unbedingt vermieden werden, daß es so aussieht, als ob die irakische Armee auf Luftunterstützung der US-geführten Koalition und iranischer Bodenunterstützung angewiesen ist. Zum einen soll damit die irakische Kampfmoral angehoben werden und die Souveränität Iraks untermauert werden. Zum Anderen sind Washington und Teheran nicht scharf darauf für alles verantwortlich gemacht zu werden. Die USA töten Araber aus der Luft und Iran sitzt überall. Das will man nicht mehr hören. Wenn es hart auf hart kommt, gibt es wahlweise immer zwei Schuldige in der Region... Naja, eigentlich drei. Israel habe ich noch vergessen. Premier Abadi lobt die irakische Armee, niemand anderem. Sie hat Ramadi befreit. So soll es sein, so wird es niedergeschrieben.OBAMA'S "VICTORIES" AGAINST ISIS WERE ACHIEVED BY IRAN
The U.S. defense and state departments, Pregent says, “are doing everything they can to deny they are there,” he says. “They are there. They are also in Fallujah, Taqaddum, Karmah, Baghdad, everywhere.... But they [U.S. commanders] have to say they are not in Ramadi, because it would show that the Iraqi military cannot do it by themselves.”
http://www.frontpagemag.com/point/26117 ... greenfield
In Syrien findet jetzt doch ein Austausch statt, dabei werden auch viele Verletzte evakuiert.
Das mehr Zivilisten evakuiert werden ist begrüssenswert.Austausch hunderter Kämpfer
Das syrische Regime und Rebellen hatte zuvor mit dem Austausch Hunderter Kämpfer und Zivilisten aus belagerten Städten begonnen. Ein Konvoi aus Bussen und Krankenwagen mit Verletzten überquerte am Montag aus der westsyrischen Stadt Sabadani kommend die libanesische Grenze, wie ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes mitteilte. Die 123 Menschen sollen in einem zweiten Schritt in die Türkei geflogen werden.
Demgegenüber wurden 379 Menschen - vor allem Frauen, Kinder, Alte und Verletzte - aus den von radikalislamischen Milizen belagerten nordsyrischen Dörfern Fua und Kafraja in die Türkei gebracht. Über den Libanon sollen sie in die von der Regierung gehaltene Hauptstadt Damaskus weiterreisen. Das syrische Regime hatte bereits einige lokal begrenzte Feuerpausen mit Rebellengruppen ausgehandelt.
Selbstmordattentäter in Homs
Unterstützt wurden die Transporte von den Vereinten Nationen (UN), dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Marianne Gasser, Leiterin der IKRK-Delegation in Syrien, würdigte die Umsetzung der Vereinbarungen, appellierte zugleich aber auch an die Konfliktparteien, Hilfen für alle von den jahrelangen Kämpfen betroffenen Menschen zu ermöglichen. Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, betonte, Ziel sei ein schnellstmöglicher landesweiter Waffenstillstand.
Unterdessen töteten ein Selbstmordattentäter und eine Autobombe in der zentralsyrischen Stadt Homs nach Angaben des Staatsfernsehens mindestens 19 Menschen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging von 32 Toten und über 90 Verletzten aus. Die Explosionen ereigneten sich in einem vor allem von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Viertel. Zu dieser gehört auch Präsident Bashar al-Assad. Zu ähnlichen Anschlägen hatten sich in der Vergangenheit die Terrormiliz IS oder die Al-Nusra-Front, der syrische Ableger Al-Kaidas, bekannt.
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... e/index.do
Der IS ist nur ein Puzzel für die Landmasse zwischen dem Mittelmeer und dem Persischen Golf. Es gibt natürlich noch viel mehr als nur den IS an Problemen dort. Wenn der IS besiegt werden sollte, gibt es noch viel Arbeit etwas funktionierendes aus der Erbmasse Syriens und Iraks zu formen. Offiziell sollen sie erhalten blieben. Praktisch sehe ich dafür keine Chancen. Das ging nicht mal im "entwickelten und zivilisierten" Europa. Grenzen zu erhalten. Weder in den Weltkriegen noch in Jugoslawien, nicht allzu lange her. Und Syrien und Irak sind nur eine Sache. Es gibt noch mehr auf der arabischen Halbinsel oder Nordafrika.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Der irakische Premier Abadi erklärt das Jahr 2016 für das Jahr der Befreiung Iraks vom IS.
Kein Wort über die Luftunterstützung direkt durch die USA, indirekt durch Russland und den schiitischen Milizen und iranischen Militärberatern auf dem Boden, die nach dem irakischen Debakel benötigt wurden. Das war ein Sieg des Iraks, der irakischen Streitkräfte.
In Syrien findet jetzt doch ein Austausch statt, dabei werden auch viele Verletzte evakuiert.
Der IS ist nur ein Puzzel für die Landmasse zwischen dem Mittelmeer und dem Persischen Golf. Es gibt natürlich noch viel mehr als nur den IS an Problemen dort. Wenn der IS besiegt werden sollte, gibt es noch viel Arbeit etwas funktionierendes aus der Erbmasse Syriens und Iraks zu formen. Offiziell sollen sie erhalten blieben. Praktisch sehe ich dafür keine Chancen. Das ging nicht mal im "entwickelten und zivilisierten" Europa. Grenzen zu erhalten. Weder in den Weltkriegen noch in Jugoslawien, nicht allzu lange her. Und Syrien und Irak sind nur eine Sache. Es gibt noch mehr auf der arabischen Halbinsel oder Nordafrika.
Nachdem sich noch nicht vor all zu langer Zeit ganze irakische Divisionen in der Region in Luft gegenüber den IS-Kämpfern aufgelöst haben und Unmengen von Kriegsgerät in die Hände des IS dadurch gelang, konnte die irakische Armee die Situation um 180 Grad drehen. Marvelous!After Ramadi’s liberation, PM vows to defeat ISIS
Iraqi forces flew the national flag above the main government complex in Ramadi earlier in the day, declaring they had recaptured the city, a provincial capital west of Baghdad which fell to ISIS fighters in May.
“2016 will be the year of the big and final victory, when Daesh’s presence in Iraq will be terminated,” Abadi said in a speech broadcast on state television, using an Arabic acronym for ISIS that the hardline group rejects.
“We are coming to liberate Mosul and it will be the fatal and final blow to Daesh,” he added. Mosul, northern Iraq’s main city, is by far the largest population centre in the self-proclaimed caliphate Islamic State rules in Iraq and Syria.
http://english.alarabiya.net/en/News/mi ... ated-.html

Kein Wort über die Luftunterstützung direkt durch die USA, indirekt durch Russland und den schiitischen Milizen und iranischen Militärberatern auf dem Boden, die nach dem irakischen Debakel benötigt wurden. Das war ein Sieg des Iraks, der irakischen Streitkräfte.
Dabei sollen sogar B-1 Bomber zum Einsatz gekommen sein.No mention of US air support as Maliki salutes Ramadi liberation
ERBIL, Kurdistan Region—Iraq’s Vice President Nouri al-Maliki congratulated the armed forces and the people of Iraq on the liberation of Ramadi from Islamic State (ISIS) militants, making no reference to the US-led coalition air support.
http://rudaw.net/english/middleeast/iraq/281220151
Es soll unbedingt vermieden werden, daß es so aussieht, als ob die irakische Armee auf Luftunterstützung der US-geführten Koalition und iranischer Bodenunterstützung angewiesen ist. Zum einen soll damit die irakische Kampfmoral angehoben werden und die Souveränität Iraks untermauert werden. Zum Anderen sind Washington und Teheran nicht scharf darauf für alles verantwortlich gemacht zu werden. Die USA töten Araber aus der Luft und Iran sitzt überall. Das will man nicht mehr hören. Wenn es hart auf hart kommt, gibt es wahlweise immer zwei Schuldige in der Region... Naja, eigentlich drei. Israel habe ich noch vergessen. Premier Abadi lobt die irakische Armee, niemand anderem. Sie hat Ramadi befreit. So soll es sein, so wird es niedergeschrieben.OBAMA'S "VICTORIES" AGAINST ISIS WERE ACHIEVED BY IRAN
The U.S. defense and state departments, Pregent says, “are doing everything they can to deny they are there,” he says. “They are there. They are also in Fallujah, Taqaddum, Karmah, Baghdad, everywhere.... But they [U.S. commanders] have to say they are not in Ramadi, because it would show that the Iraqi military cannot do it by themselves.”
http://www.frontpagemag.com/point/26117 ... greenfield
In Syrien findet jetzt doch ein Austausch statt, dabei werden auch viele Verletzte evakuiert.
Das mehr Zivilisten evakuiert werden ist begrüssenswert.Austausch hunderter Kämpfer
Das syrische Regime und Rebellen hatte zuvor mit dem Austausch Hunderter Kämpfer und Zivilisten aus belagerten Städten begonnen. Ein Konvoi aus Bussen und Krankenwagen mit Verletzten überquerte am Montag aus der westsyrischen Stadt Sabadani kommend die libanesische Grenze, wie ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes mitteilte. Die 123 Menschen sollen in einem zweiten Schritt in die Türkei geflogen werden.
Demgegenüber wurden 379 Menschen - vor allem Frauen, Kinder, Alte und Verletzte - aus den von radikalislamischen Milizen belagerten nordsyrischen Dörfern Fua und Kafraja in die Türkei gebracht. Über den Libanon sollen sie in die von der Regierung gehaltene Hauptstadt Damaskus weiterreisen. Das syrische Regime hatte bereits einige lokal begrenzte Feuerpausen mit Rebellengruppen ausgehandelt.
Selbstmordattentäter in Homs
Unterstützt wurden die Transporte von den Vereinten Nationen (UN), dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Marianne Gasser, Leiterin der IKRK-Delegation in Syrien, würdigte die Umsetzung der Vereinbarungen, appellierte zugleich aber auch an die Konfliktparteien, Hilfen für alle von den jahrelangen Kämpfen betroffenen Menschen zu ermöglichen. Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, betonte, Ziel sei ein schnellstmöglicher landesweiter Waffenstillstand.
Unterdessen töteten ein Selbstmordattentäter und eine Autobombe in der zentralsyrischen Stadt Homs nach Angaben des Staatsfernsehens mindestens 19 Menschen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging von 32 Toten und über 90 Verletzten aus. Die Explosionen ereigneten sich in einem vor allem von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Viertel. Zu dieser gehört auch Präsident Bashar al-Assad. Zu ähnlichen Anschlägen hatten sich in der Vergangenheit die Terrormiliz IS oder die Al-Nusra-Front, der syrische Ableger Al-Kaidas, bekannt.
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... e/index.do
Der IS ist nur ein Puzzel für die Landmasse zwischen dem Mittelmeer und dem Persischen Golf. Es gibt natürlich noch viel mehr als nur den IS an Problemen dort. Wenn der IS besiegt werden sollte, gibt es noch viel Arbeit etwas funktionierendes aus der Erbmasse Syriens und Iraks zu formen. Offiziell sollen sie erhalten blieben. Praktisch sehe ich dafür keine Chancen. Das ging nicht mal im "entwickelten und zivilisierten" Europa. Grenzen zu erhalten. Weder in den Weltkriegen noch in Jugoslawien, nicht allzu lange her. Und Syrien und Irak sind nur eine Sache. Es gibt noch mehr auf der arabischen Halbinsel oder Nordafrika.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Kurdische Einheiten haben den Euphrat überschritten. Die Stoßrichtung soll wohl die kurdisch kontrollierte Enklave im Nordwesten Syriens an die kurdischen Gebiete im Norden Syriens verbinden.
Derweil wirft der irakische Finanzminister Zebari (kurdischer Iraki) in den Raum, das die irakische Armee die Unterstützung der Peschmerga benötige, um Mosul zurückzuerobern.
Turkey may finally be 'accepting the inevitable' in Syria
A Kurdish militia with ties to an organization waging an insurgency in Turkey's southeast region violated Turkey's "red line" in Syria over the weekend by crossing the Euphrates River during an anti-ISIS operation.
The operation to take back Tishrin Dam was staged by the Western-backed Syrian Democratic Forces and spearheaded by the Kurdish YPG — the military arm of the Kurdish Democratic Union Party (PYD).
It served as a huge blow to ISIS, which relies on the dam to move weapons and fighters between its de-facto capital of Raqqa in Syria and the cities of Manbij and Jarablous it controls in the northern countryside of the Aleppo province.
Sollte dies weiterverfolgt werden und erfolgreich verlaufen, würde eine komplett kurdisch kontrollierte Zone im Norden Syriens entstehen, direkt an der türkische Grenze.Davutoglu, along with Turkish President Recep Tayyip Erdogan, harbor the fear that any movement west of the river might allow the Kurds to link their self-declared cantons, or territories, in northern Syria and create an autonomous Kurdish state along the Turkish border.
Indeed, the capture of Tishrin is "a huge first step for the Kurds in clearing out the remaining border strip controlled by IS along the Turkish border," Wladimir van Wilgenburg, a Kurdish affairs expert embedded in Iraqi Kurdistan, told Business Insider on Tuesday, referring to an alternate acronym for ISIS.
http://www.businessinsider.de/kurds-tur ... ?r=US&IR=T
Derweil wirft der irakische Finanzminister Zebari (kurdischer Iraki) in den Raum, das die irakische Armee die Unterstützung der Peschmerga benötige, um Mosul zurückzuerobern.
Iraqi army needs Kurds’ help to retake Mosul – Zebari
The Iraqi army will need the Kurds’ help to retake Mosul, the largest city under the control of Islamic State with the planned offensive expected to be very challenging in a region home to rival religious and ethnic groups, an Iraqi minister said.
Mosul, 400 km north of Baghdad, has been designated by the government as the next target for Iraq’s armed forces after they retook the western city of Ramadi, the first major success of the U.S.-trained force that initially fled in the face of Islamic State’s advance 18 months ago.
Retaking the mostly Sunni city of Mosul would be hard as the local and regional players in northern Iraq have diverging agendas. The region is a mosaic of different ethnic and religious groups lying between Turkey, Syria and Iraqi Kurdistan.
It would effectively mark the end of the caliphate proclaimed by Islamic State in adjacent Sunni areas of Iraq and Syria, Iraq’s Finance Minister Hoshiyar Zebari told Reuters in an interview.
http://www.businessinsider.de/kurds-tur ... ?r=US&IR=T
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Wobei es das Problem im Irak zwischen den Sunniten, den Kurden und den Schiiten gibt. Das verschwindet auch mit dem Sieg gegen den IS nicht. Das besteht weiter.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Wenn man sich folgende Karte anschaut, muß man feststellen, daß das Gebiet des IS geschrumpft ist. In Syrien, wie auch dem Irak. Logischerweise sind die unter Staatsgewalt stehenden Gebiete Syriens, Iraks und die kurdischen Gebiete gewachsen. Bei dieser Karte jedenfalls.
https://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_S ... encies.png
Syrische Streitkräfte, wie auch irakische sind ja auf dem Vormarsch. Jedenfalls zur Zeit. Die Kurden haben den Euphrat überschritten und könnten eine strategisch bedeutsame Schließung einer Lücke zur Türkei hin bezwecken. Das bedeutet politischen und militärischen Zündstoff.
https://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_S ... encies.png
Syrische Streitkräfte, wie auch irakische sind ja auf dem Vormarsch. Jedenfalls zur Zeit. Die Kurden haben den Euphrat überschritten und könnten eine strategisch bedeutsame Schließung einer Lücke zur Türkei hin bezwecken. Das bedeutet politischen und militärischen Zündstoff.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Netanyahu erwartet die Balkanisierung Syriens.
Die Führung in Israel zieht offenbar den IS vor der Präsenz Irans vor.Israel erwartet "Balkanisierung" Syriens
http://derstandard.at/2000029530965/Isr ... ng-Syriens
Wie sieht die praktische Umsetzung dieser Interessen vor Ort aus?Ya’alon: I would prefer Islamic State to Iran in Syria
http://www.timesofisrael.com/yaalon-i-w ... -in-syria/
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Mit der Aussage hat er weder sich noch Israel einen Gefallen getan. Es heizt die Verschwörungstheorien im Iran noch weiter an.King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Jan 2016, 08:35)
Netanyahu erwartet die Balkanisierung Syriens.
Die Führung in Israel zieht offenbar den IS vor der Präsenz Irans vor.
Wie sieht die praktische Umsetzung dieser Interessen vor Ort aus?
Make Kurdistan Free Again...
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Ich würde sagen, nicht nur im Iran. Wobei das eine Aussage vom Mossad-Chef ist, bei der man im Kehrschluß annehmen kann, daß die Position Assads, Russlands und somit Irans in Syrien nicht von Israel favorisiert wird. Dann schon eher der IS und Co. Falls der IS stärker wird, ist das im Interesse Israels. Wenn die syrische Armee ihre Stellung weiter ausbaut (somit auch Russland und besagter Iran), dann könnte man eher Aktionen Israels sehen. Nicht gegen den IS. Das Problem ist, daß Israel beide nicht mag. Den Iran aber noch weniger. Der realpolitische Bezug ist dann aber, daß man eher alles dransetzt, daß der IS das Rennen in Syrien macht, denn Assad und Co.Kardux hat geschrieben:(22 Jan 2016, 11:10)
Mit der Aussage hat er weder sich noch Israel einen Gefallen getan. Es heizt die Verschwörungstheorien im Iran noch weiter an.
Wie immer man die Verschwörungstheorien sieht. Die Einen sagen, Assad und Co. haben die IS groß werden lassen, damit man selbst noch die beste Alternative wäre. Die Anderen sagen, daß man den IS hat groß werden lassen, damit Assad kaputtgeht und Russland und dem Iran dort der Boden weggezogen wird. Alles Verschwörungstheorie und Wahrheit im Kern. Letztendlich hat natürlich auch Bush mit dem Irakkrieg Schuld, wie zuletzt festgestellt wurde. Egal, welche Partei welches Interesse warum dort auch hat. Da kommt keiner mit einer weißen Weste raus...
Der Präsident der KRG, Barzani, hält Sykes-Picot für beendet. Somit die Nationalstaatlichkeit des Iraks und Syriens (über Jordanien, Saudi-Arabien uvm. wird man eventuell noch sprechen müssen...).
Die offizielle Haltung der USA, der Türkei, Irans, Russlands, Saudi-Arabiens usw. ist natürlich, daß die Nationalstaatlichkeit besteht. Hinter den Kulissen sieht man das sicher anders.Iraqi Kurdistan president: time has come to redraw Middle East boundaries
Massoud Barzani claims era of Sykes-Picot is over and a new international agreement is needed for the Middle East
The president of Iraq’s autonomous Kurdish north has called on global leaders to acknowledge that the Sykes-Picot pact that led to the boundaries of the modern Middle East has failed, and urged them to broker a new deal paving the way for a Kurdish state.
http://www.theguardian.com/world/2016/j ... ud-barzani
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Für uns Europäer mit unseren weitgehend offenen
Gesellschaften und immer noch offenen Grenzen ist
der IS eine lebensgefährliche Bedrohung. Deshalb
muß aus meiner Sicht die Mörderbande IS vernichtet
werden.
Eine neue staatliche Ordnung muß an ihre Stelle treten;
jede staatlich Ordnung ist für zivilisierte Staaten aber besser
als das bestehende Chaos mit seiner Willkür und seinen
Schlächtereien und Kriegsflüchtlingen.
Gesellschaften und immer noch offenen Grenzen ist
der IS eine lebensgefährliche Bedrohung. Deshalb
muß aus meiner Sicht die Mörderbande IS vernichtet
werden.
Eine neue staatliche Ordnung muß an ihre Stelle treten;
jede staatlich Ordnung ist für zivilisierte Staaten aber besser
als das bestehende Chaos mit seiner Willkür und seinen
Schlächtereien und Kriegsflüchtlingen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Kann sich ein Staat aus den kurdischen Gebieten im Irak und Syrien formen?
Übernehmen kurdische Kräfte am Boden die Rolle des NATO-Partners Türkei?Kurden rücken weiter in IS-Gebiet vor
Die kurdischen „Volksverteidigungskräfte“ (YPG) in Syrien rücken weiter vor und drängen den „Islamischen Staat“ (IS) über den Euphrat. Aus Sicht der Türkei überschreiten sie damit eine "rote Linie". Ankara befürchtet einen weiteren kurdischen Quasi-Staat wie im Nordirak.
Die Kurden in Syrien und im Irak kommen der Unabhängigkeit näher. Die kurdischen „Volksverteidigungskräfte“ (YPG) in Syrien haben nach einem Bericht des türkischen Nachrichtenmagazins „Aksyon“ den Euphrat nach Westen überschritten und die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) bereits mehrere Kilometer weit zurückgedrängt. Damit haben die Kurden jene kritische „rote Linie“ verletzt, die ihr die Türkei gezogen hatte. Bisher ist jedoch keine militärische Antwort Ankaras publik geworden.
Ziel des kurdischen Vormarschs ist es offenbar, den IS von der türkischen Grenze abzuschneiden und die kurdischen Kantone in Syrien zu arrondieren. „Die Türkei unterstützt den IS“, erklärte Servan Derwes, der Sprecher der US-unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die sich vor allem aus kurdischen Einheiten und einigen arabischen Stammeskontingenten zusammensetzen, gegenüber dem Magazin. „Indem wir uns in das Gebiet westlich des Euphrats bewegt haben, erdrücken wir den IS.“
Faktisch würde ein Ausrufen eines kurdischen Staates die offizielle Haltung aller Beteiligten, daß der Irak und Syrien als Nationalstaaten erhalten werden sollen, unterminieren.USA setzen auf die Kurden
Das könnte die separatistischen Bestrebungen der eigenen kurdischen Minderheit anheizen. Die Türkei betrachtet die PYD als Ableger der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die sie als Terrororganisation bezeichnet. Für die US-geführte Anti-IS-Koalition sind die Kurden dagegen die wichtigsten Bündnispartner in Syrien und werden logistisch unterstützt, was Erdogan und andere türkische Politiker mehrfach scharf kritisierten.
Nach Angaben aus Ankara sind an die YPG gelieferte Waffen bei PKK-Rebellen im türkischen Südosten gefunden worden, wo der Bürgerkrieg zwischen PKK und Sicherheitskräften wieder aufgeflammt ist. Auf Drängen der Türkei wurde die PYD nicht zur Syrien-Konferenz in Genf eingeladen. Doch tatsächlich hat die Türkei kaum noch Möglichkeiten, den Vormarsch der Kurden einzudämmen, nachdem türkische Kampfjets einen russischen SU-34-Bomber im November abschossen. Seither können türkische Kampfflugzeuge Syrien wegen russischer Abschussdrohungen de facto nicht mehr überfliegen.
Die teilweise von Türken befehligten Turkmenenmilizen in Syrien werden vom Assad-Regime und dessen russischem Verbündeten zunehmend dezimiert und in die Türkei abgedrängt. In den vergangenen Tagen flüchteten Tausende Turkmenen über die Grenze. Damit reduzieren sich die Eingriffsmöglichkeiten der Türkei noch weiter, will sie nicht mit Bodentruppen in Syrien intervenieren.
Die kurdisch dominierten SDF-Milizen hatten bereits Ende Dezember den strategisch wichtigen Tischrin-Damm am Euphrat vom IS erobert und kontrollieren seither einen wichtigen Teil der Stromversorgung des Grenzgebietes zur Türkei und sogar der IS-Hauptstadt Rakka. Laut dem „Aksyon“-Bericht erklärte der für den Damm zuständige YPG-Kommandeur Simko, der Damm sei für die Kurden ihr „Tor zum Kanton Afrin“.
Zum Verdruss Ankaras werden die syrischen Kurden inzwischen von den USA und Russland mit Waffen und Munition beliefert. Türkische Kommentatoren spekulieren bereits, dass die beiden Großmächte nicht länger auf den Willen der Türkei setzen, die Grenze für den IS zu schließen, sondern diese Aufgabe den Kurden überlassen wollen. Russland verlegte seinerseits vor zwei Wochen Soldaten, Techniker und Kampfjets auf den Flughafen der syrischen Kurdenhauptstadt Kamischli, der noch unter der Kontrolle des Assad-Regimes steht.
Unterdessen kündigte der Präsident der Autonomen Kurdischen Region im Nordirak (KRG), Massud Barsani, ein Referendum über einen kurdischen Staat im Nordirak an. „Die Zeit ist gekommen und die Bedingungen sind gegeben, um die Menschen per Referendum über ihre Zukunft entscheiden zu lassen“, erklärte Barsanis Büro in der Nacht zum Mittwoch. Ein solches Plebiszit, das Barsani schon mehrfach als Druckmittel gegen die Zentralregierung in Bagdad ins Spiel brachte, hat keine rechtlich bindende Wirkung, gilt aber als politisches Signal.
Die KRG hat in den letzten Jahren ihre Autonomie ausgebaut und Erdöl ohne Genehmigung Bagdads verkauft. Allerdings hat der niedrige Ölpreis die ölabhängige Region an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Barsani nannte noch kein Datum für das geplante Referendum.
http://www.fr-online.de/syrien/syrien-k ... 04910.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die Vertrauensfrage in einer sich verändernden Region?
Krieg in Syrien: Erdogan kritisiert Washingtons Zusammenarbeit mit Kurden
Wir oder die? Der türkische Präsident Erdogan hat die USA aufgefordert, sich zwischen der Türkei und den syrisch-kurdischen Kämpfern zu entscheiden. Washington reagiert gelassen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 76138.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
" Washington reagiert gelassen. "
Diese Gelassenheit können die USA sich leisten.
Im Zweifelsfall muß die Hauptmacht der NATO
ohnehin der Türkei als Drohmasse dienen; da
kann sich Erdogan nicht leisten, sich auch noch
diesen Rückhalt zu verscherzen.
Zugleich werden die USA kalt geniessen, welche
Folgen sich Erdogan mit seiner herausfordernden
Distanz zu den USA eingehandelt hat. So konnten
die USA erst nach vielen Monaten einen türkischen
Flughafen für ihre Einsätze gegen den IS nutzen.
Und so ganz wohl ist den USA dabei wohl immer
noch nicht, weil sie in syrischem Kurdengebiet
einen weiteren Flughafen ausgebaut haben. So
richtig Kumpels werden die USA und die Türkei
unter Erdogan sicher nicht mehr.
Diese Gelassenheit können die USA sich leisten.
Im Zweifelsfall muß die Hauptmacht der NATO
ohnehin der Türkei als Drohmasse dienen; da
kann sich Erdogan nicht leisten, sich auch noch
diesen Rückhalt zu verscherzen.
Zugleich werden die USA kalt geniessen, welche
Folgen sich Erdogan mit seiner herausfordernden
Distanz zu den USA eingehandelt hat. So konnten
die USA erst nach vielen Monaten einen türkischen
Flughafen für ihre Einsätze gegen den IS nutzen.
Und so ganz wohl ist den USA dabei wohl immer
noch nicht, weil sie in syrischem Kurdengebiet
einen weiteren Flughafen ausgebaut haben. So
richtig Kumpels werden die USA und die Türkei
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Beginnt der Angriff auf Mosul im Irak? Neben Aleppo in Syrien eine weitere Großstadt, um die ein schwerer Kampf entbrennen wird.
Moskau und Washington stellen derweil klar, daß eine Feuerpause für sie nicht eine regelrecht Feuerpause ist.Irak: Armee bereitet Großoffensive auf IS-Hochburg Mossul vor
Die Offensive auf die Hochburg der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Mossul soll nach Angaben des irakischen Regierungschefs Haider al-Abadi sehr bald beginnen.
"Wir planen, wahrscheinlich im nächsten Monat, eine volle militärische Operation zu starten, um die Stadt wieder einzunehmen", sagte Abadi der Nachrichtenagentur dpa. "In diesem Jahr ist die Zeit gekommen, in der wir Daesh im Irak militärisch ein Ende setzen."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 77008.html
Syrien: Russland und USA wollen auch in Feuerpause weiterbomben
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 77015.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Wie bereits hier erwähnt geht es bei dem mehr oder weniger eifrigen Engagement in Syrien in jüngster Zeit wohl primär darum, wer die beste Ausgangslage zum Beuteverteilen in Syrien bekommt. Ist das Rennen auf Rakka eröffnet? Ist es Zufall, daß jetzt wo es Vorbereitungen der syrischen Armee auf Rakka und der irakischen Armee Auf Mosul gibt, Ankara und Riad Interesse auf die Entsendung von Bodentruppen verlautbaren?
The Race To Raqqa Is On – To Keep Its Unity Syria Must Win
Could the U.S. and its allies capture Raqqa or Deir Ezzor and with it parts of eastern Syria it could use them as a bargaining chip to gain some negotiation power with Syria and its allies over the future of Syria. Alternatively it create a Sunni state in east-Syria and west-Iraq. Mosul would be part of such a Sunni state and it would probably be put under the tutelage of Turkey. There have been U.S. plans for such a “Sunnistan” and a revision of the Sykes-Picot borders for some time.
For Syria and its allies the upholding of the unity of Syria is a major objective. To leave Raqqa and the eastern oil fields to the U.S. would be a devastating loss. Syria and its allies have therefore to beat the U.S. and its allies in the race to Raqqa and the larger east Syria.
http://www.globalresearch.ca/the-race-t ... in/5507538
Irak und Syrien: Der Konkurrenzkampf der potenziellen Befreier
Wer Krieg gegen den IS führt, will auch bei der Nachkriegsordnung mitreden. Lokale und regionale Akteure bringen sich immer deutlicher in Position
derstandard.at/2000030784769/Irak-und-Syrien-Der-Konkurrenzkampf-der-potenziellen-Befreier
Um es in Politikersprache auszudrücken, es wird eine spannende Herausforderung für alle werden. Es steht für alle Beteiligten viel auf dem Spiel. Für die Kurden, für die Türkei, dem Iran, für den Irak, Saudi-Arabien, den USA und Russland. Und natürlich für den Mastermind Assad, der scheinbar so omnipotent ist. Sicher wird die Frage betreffs Rakka und Mosul nicht in Monaten gelöst werden. Aber alle Beteiligten spüren, daß Bewegung auf dem Schlachtfeld gekommen ist (siehe das Lob des Ex-Generalinspekteurs Kujat für den Einsatz Russlands). Dementsprechend merkt man auch den Streß auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Plötzlich ist jeder Schuld und es wollen jetzt noch schnell einige Sitzplätze in Syrien haben.Syrian Troops Poised to Advance Into ISIS Stronghold of Raqqa
read more: http://www.haaretz.com/middle-east-news/1.703051
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot
Die Türkei hat sich offenbar zu einem entschlosseneren Handeln in dem "Sykes-Picot-Raum" entschlossen.
Es könnten weitere hundertausend Flüchtlinge nach Europa kommen. Auslöser wäre der Vormarsch kurdischer Einheiten. Man ist aber dabei das zu unterbinden. Immerhin hat Ankara den Auftrag von Brüssel erhalten auch weitere solcher Ströme aufzuhalten.Der türkische Ministerpräsident Davutoglu hat mit Angela Merkel telefoniert. Er kündigte eine "neue Welle Hunderttausender Flüchtlinge" aus Syrien an - und weitere Luftangriffe auf kurdische Stellungen.
"Neue humanitäre Krise" betrifft auch die EU
Davutoglu warnte Merkel vor einer "neuen Welle Hunderttausender Flüchtlinge" aus Syrien aufgrund des Vormarsches kurdischer Kämpfer. "Unsere Sicherheitskräfte haben die notwendige Antwort gegeben und werden dies weiter tun", sagte Davutoglu demnach zu Merkel.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 77356.html
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