Der NSU-Prozess

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Daylight

Re: Der NSU-Prozess

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odiug » Fr 21. Jun 2013, 00:09 hat geschrieben: Du tust a geradezu so, als sollte ich mich dafuer entschuldigen, dass ich Recht habe :eek:
Find ich mal gut, wenn Du versuchst, mich zur Abwechlung auch mal zum Lachen zu bringen! :thumbup: :D
Zuletzt geändert von Daylight am Freitag 21. Juni 2013, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

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Marmelada » Fr 21. Jun 2013, 19:25 hat geschrieben:Es lässt sich ganz leicht nachweisen, dass nicht ich es bin, die hier flunkert:










Also noch einmal, wie kommen Sie zu der ursprünglichen Behauptung, es habe in der Opfergruppe kein Klima der Angst gegeben.
Rein logisch könnte er darauf eigentlich nur antworten, dass ihm kein solches Klima bekannt sei. In dem Fall hätte ich die anfängliche Behauptung an seiner Stelle aber auch anders formuliert und nicht als Tatsache hingestellt. Das war ein wenig "forsch".
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Zunder » Fr 21. Jun 2013, 01:27 hat geschrieben: In Nürnberg kenne ich mich nicht einmal beim Fußball aus.
Ich bin Oberfranke. Zuständig wäre Mylady. Aber ich glaube kaum, daß sie mit der braunen Szene vertraut ist.
Coburg, Kronach, Bamberg? Kulmbach, Lichtenfels...Bayreuth?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Marmelada » Do 20. Jun 2013, 23:07 hat geschrieben:Ja, den habe ich tatsächlich beim Scrallen über die themenfremde Diskussion übersehen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/nsu- ... -1.1700970
Vielleicht wollte er es nicht wissen und hat alle aufkeimenden Bedenken verdrängt. Nachdem, was er sonst so gesagt hat, scheint er ja recht treudoof Befehle ausgeführt und es als eine Art Ehre empfunden zu haben, als Wohllebens Handlanger zu fungieren. Aus Berichten ging hervor, er wäre in einer Phase in de rechtsextreme Szene gerutscht, in der er versucht hat, seine Homosexualität zu überwinden bzw. sie vor sich selbst zu verleugnen. Trotzdem muss man den Nazi-Scheiß ja auch glauben, wenn man dort aktiv ist, anders wäre das ja nicht zu ertragen. Die Antworten, die ich von ihm auf die Fragen zu seiner damaligen politischen Einstellung gelesen habe, waren eher einsilbig und kindlich.

Ich finde das sehr merkwürdig, wie man zum Neo-Nazi wird, aber auch, wie und weshalb manche wieder davon abfallen, ist interessant.

Das spricht wieder für ihn.
Jo. Ich denke, der ist tatsächlich auf die schiefe Bahn geraten und wurde selbst zum Opfer. Er steht wegen Beihilfe vor Gericht und öffnet sich dennoch und läßt - soweit es den Anschein hat - auch alles raus. Der ist mit Sicherheit ein Aussteiger. Ob er damit für sein zukünftiges Leben klar kommen wird, dass weiß nur das Schicksal.
Zuletzt geändert von Daylight am Freitag 21. Juni 2013, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Fr 21. Jun 2013, 16:48 hat geschrieben:
Lies meine Antwort und lüge nicht herum.
Sie log aber nicht. Wenn Sie das unterstellen, dann können wir uns über einen solchen Vorhalt mal ernsthaft unterhalten.
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Re: Der NSU-Prozess

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Kopernikus » Fr 21. Jun 2013, 19:36 hat geschrieben:Rein logisch könnte er darauf eigentlich nur antworten, dass ihm kein solches Klima bekannt sei. In dem Fall hätte ich die anfängliche Behauptung an seiner Stelle aber auch anders formuliert und nicht als Tatsache hingestellt. Das war ein wenig "forsch".
Eben diese Tatsachendarstellung hat mich ja so neugierig gemacht. Hätte ja sein können, dass zB die Medien, die während der Serie so eifrig über kriminelle Milieus spekulierten und kaum je über politische Motive, sich inzwischen der Viktimologie gewidmet, sich entsprechend umgehört hätten und zu solchen Ergebnissen gekommen wären. Aber wohl doch nicht, nun gut.

Selber meine ich, irgendwo gelesen zu haben, es hätte in der Opfergruppe durchaus Befürchtungen gegeben, dass es sich um rechtsradikale Taten handelt. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe und stelle also keine entsprechenden Behauptungen auf, die ich dann nicht belegen kann.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zunder »

Wer sucht, wird im Netz genügend Äußerungen auch aus der Zeit vor der Entdeckung des NSU finden, in denen ein zumindest mulmiges Gefühl zum Ausdruck kommt.

"15.07.2006
Demircan denkt, dass es bei den Morden um Ausländerhass geht. "Die deutsche Regierung traut sich bloß nicht, das zuzugeben."
[...]
"Die Mörder sind immer noch unter uns", sagt Mehmet Demircan, "und unsere Freunde und Bekannte, darunter viele kleine Geschäftsleute, haben Angst." Sie fragen sich, wann es einen neuen Toten geben wird."

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/n ... 03504.html

"10.06.2006
taz nrw

Eine Mordserie im Hintergrund Von Pascal Beucker
Die grausame Kette von Morden an türkischen Geschäftsinhabern erschreckt die Community. In Dortmund wollen Angehörige eines Opfers am Sonntag schweigend demonstrieren.
Mit einem Schweigemarsch wollen am Sonntag Angehörige gemeinsam mit türkischen Kulturvereinen Mehmet Kubasik gedenken. Und sich ihrer Hilflosigkeit gegenüber dem Unfassbaren entgegenstellen. "Stoppt die Mörder" lautet das Motto, unter dem sie sich auf der Dortmunder Mallinckrodtstraße versammeln werden. Doch wie lassen sich Killer stoppen, von denen außer Kaltblütigkeit nichts bekannt ist?"


http://www.beucker.de/2006/tk06-06-10.htm

"Der Fall stellt das Verhältnis von Türken und Deutschen auf die Probe. Nach Halits Tod organisierten Freunde in Kassel eine Demonstration. 4000 Leute zogen schweigend zum Rathaus. Auf einem Transparent stand „Kein 10. Opfer“. Auch die Deutschen sollen sich verantwortlich fühlen. Warum reagiert man auf solche Taten nicht wie auf Terroranschläge, fragen sich die Hinterbliebenen. Und warum wurden nach den ersten sieben Toten nur 3000 Euro für Hinweise geboten? Ist das Leben von Türken so billig?"
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/neun ... 58006.html

Daß es kein Klima der Angst unter den potentiellen Opfern gegeben haben soll, ist einfach nur dummes Zeug.
Etwas ins Blaue hinein zu behaupten, ohne auch nur den geringsten Anhaltspunkt dafür zu haben und sich gar nicht erst um ein paar Informationen zu bemühen, gehört offensichtlich zur Strategie der Unschuldsvermutung.

Die Unklarheit machte auch Nachbar Kosta K. (29) lange zu schaffen. „Ich habe mich im Gang immer umgesehen, ob mir jemand folgt.“ Sein Vater hatte wenige Minuten vor dem Mord noch mit Boulgarides gesprochen. „Ihn hat das sehr mitgenommen. Jetzt wird alles wieder aufgewühlt.“
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenc ... 87441.html
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Re: Der NSU-Prozess

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Wasteland » Fr 21. Jun 2013, 00:43 hat geschrieben:
Ja natürlich. Deswegen verlinkst du Studien die du überhaupt nicht verstanden hast, weil sie dir widersprechen, gibst Nazis Kosenamen und pochst scheinheilig auf Objektivität die du in anderen Fällen komplett missen lässt.
Dein Schmierentheater ist ziemlich schlecht getarnt.
Du bist ein U-Boot, das regelmässig aus Tölpelei über die eigenen Beine stolpert, sonst nichts.
Und jeder sieht das, nur du nicht. Aber das ist gut so, denn du erfüllst optimal die Rolle eines abschreckenden Beispiels.
1. Die Studien habe ich gelesen und verstanden. Und da die Ergebnisse dir nicht gefallen, blendest du sie einfach aus.
2. Ich gebe keinen Nazis Kosenamen, ich kürze lediglich ab.
3. Und ja, mit Sal Paradise bin ich hier der ziemlich einzig Objektive. Wir streiten nicht ab, dass es so gewesen sein kann, fordern aber dafür Belege, Beweise, wenigstens Indizien. Doch die sind so spärlich gesät, dass man von VOrverurteilungen unbedingt Abstand nehmen muss.
4. Ach, Baby, es ist lange her, dass ich über meine Beine gestolpert bin. Normalerweise stelle ich dir immer wieder eines und du flatschst schön mitten aufs Gesicht. :D
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Marmelada » Fr 21. Jun 2013, 19:51 hat geschrieben:Eben diese Tatsachendarstellung hat mich ja so neugierig gemacht. Hätte ja sein können, dass zB die Medien, die während der Serie so eifrig über kriminelle Milieus spekulierten und kaum je über politische Motive, sich inzwischen der Viktimologie gewidmet, sich entsprechend umgehört hätten und zu solchen Ergebnissen gekommen wären. Aber wohl doch nicht, nun gut.

Selber meine ich, irgendwo gelesen zu haben, es hätte in der Opfergruppe durchaus Befürchtungen gegeben, dass es sich um rechtsradikale Taten handelt. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe und stelle also keine entsprechenden Behauptungen auf, die ich dann nicht belegen kann.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal klar stellen,- und ein für alle Male für taube Ohren und blinde Augen solcher Paradies-Vögel,- dass es meiner Ansicht nach völlig zureicht, wenn man persönlich - wie ich und meine Familie - ausschließlich als gelegentliche Kunden mancher kleinen türkischen Lebensmittelgeschäfte in Aachen erfahren hat, dass unter diesen Leuten bereits spätestens ab 2005 diese Angst,- oder sagen wir besser,- diese Verunsicherung Thema war und täglichen und anhaltenden Gesprächsstoff bot. Ich denke nicht, dass Aachen in diesem Zusammenhang ein Ausnahmefall darstellen könnte. Im Gegenteil.

Wie ich schon – wenn auch moderater - ausführte, entspricht diese Propaganda eines Users offensichtlich einer bestimmten ideologischen Absicht, diese Begebenheiten zu verleugnen, zu bestreiten.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 02:16, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Marmelada » Fr 21. Jun 2013, 19:51 hat geschrieben:Eben diese Tatsachendarstellung hat mich ja so neugierig gemacht. Hätte ja sein können, dass zB die Medien, die während der Serie so eifrig über kriminelle Milieus spekulierten und kaum je über politische Motive, sich inzwischen der Viktimologie gewidmet, sich entsprechend umgehört hätten und zu solchen Ergebnissen gekommen wären. Aber wohl doch nicht, nun gut.

Selber meine ich, irgendwo gelesen zu haben, es hätte in der Opfergruppe durchaus Befürchtungen gegeben, dass es sich um rechtsradikale Taten handelt. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe und stelle also keine entsprechenden Behauptungen auf, die ich dann nicht belegen kann.
Die Kaufleute hatten nicht nur diesen Verdacht, sie waren sich darin sicher, ..denn sie hatten keine anderen "Feinde".
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Marmelada » Fr 21. Jun 2013, 19:25 hat geschrieben:Es lässt sich ganz leicht nachweisen, dass nicht ich es bin, die hier flunkert:










Also noch einmal, wie kommen Sie zu der ursprünglichen Behauptung, es habe in der Opfergruppe kein Klima der Angst gegeben.
Das soll ein Nachweis sein, dass ich log? Nein, das ist ein viel eher ein Nachweis, dass ich NICHT gelogen habe, denn Du hast eine Antwort von mir bekommen. Nur eben keine, die Dir gefällt. Das ist aber nicht mein Problem.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 01:05 hat geschrieben: Das soll ein Nachweis sein, dass ich log? Nein, das ist ein viel eher ein Nachweis, dass ich NICHT gelogen habe, denn Du hast eine Antwort von mir bekommen. Nur eben keine, die Dir gefällt. Das ist aber nicht mein Problem.
Das wahre Problem ist: Sie geben keine brauchbar gehaltvollen Antworten und weichen stets billig und beliebig aus, insbesondere, wenn es für Sie inhaltlich eng wird. Das haben sie immer so - überall in jedem Forum - gehalten und zu mehr sind sie mE auch nicht in der Lage.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Kopernikus » Fr 21. Jun 2013, 19:36 hat geschrieben:Rein logisch könnte er darauf eigentlich nur antworten, dass ihm kein solches Klima bekannt sei. In dem Fall hätte ich die anfängliche Behauptung an seiner Stelle aber auch anders formuliert und nicht als Tatsache hingestellt. Das war ein wenig "forsch".
Genauso habe ich es formuliert. Hätte es ein allgemeines Klima der Angst (Und ich meine damit nicht, dass es keinerlei Angst gab, das habe ich nie behauptet. Das wurde mir unterstellt.) gegeben, hätte ich das in meinem Umfeld mitbekommen. Wie ich bereits schrieb, bewege ich mich seit meiner Schulzeit u.a. auch in der türkischen Community meiner Stadt. Dieses allgemeine Klima der Angst hat es schlichtweg nicht gegeben, Punkt.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 01:09 hat geschrieben:
Genauso habe ich es formuliert. Hätte es ein allgemeines Klima der Angst (Und ich meine damit nicht, dass es keinerlei Angst gab, das habe ich nie behauptet. Das wurde mir unterstellt.) gegeben, hätte ich das in meinem Umfeld mitbekommen. Wie ich bereits schrieb, bewege ich mich seit meiner Schulzeit u.a. auch in der türkischen Community meiner Stadt. Dieses allgemeine Klima der Angst hat es schlichtweg nicht gegeben, Punkt.
Kleben Sie sich den Punkt nach hinten drauf. Welche Kleinstadt soll das denn sein? Vermutlich eine weitgehend ohne Ausländeranteil?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 01:09 hat geschrieben:
Genauso habe ich es formuliert. Hätte es ein allgemeines Klima der Angst (Und ich meine damit nicht, dass es keinerlei Angst gab, das habe ich nie behauptet. Das wurde mir unterstellt.) gegeben, hätte ich das in meinem Umfeld mitbekommen. Wie ich bereits schrieb, bewege ich mich seit meiner Schulzeit u.a. auch in der türkischen Community meiner Stadt. Dieses allgemeine Klima der Angst hat es schlichtweg nicht gegeben, Punkt.
Genauso hast du es eben nicht formuliert, sondern so.
Sal Paradise » Mi 19. Jun 2013, 08:13 hat geschrieben:
Du irrst. Dieses Klima der Angst gab es unter den türkischen Kleinunternehmern nicht, da die Mordserie von ihnen gar nicht als Serie wahrgenommen wurde. Und das Bekennen zu den Taten, bzw. das Wissen der Bevölkerung/Opfergruppe darüber, dass etwas vor sich geht (Erneut, Klima der Angst) ist für die Definition von Terror ENTSCHEIDEND.
Die Morde wurden als Serie wahrgenommen, da bekannt war dass bei den Morden die gleiche Tatwaffe verwendet wurde. Das Bekennen zu den Taten ist nicht erforderlich um dieses Klima der Angst zu erzeugen, es spielt keine Rolle ob die türkischen Geschäftleute und ihre Angehörigen damit rechnen mußten das nächste Opfer eines irren, unpolitischen Einzeltäters oder einer rassistischen Neonazi-Verbrecherbande zu werden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Cat with a whip »

Katana » Fr 21. Jun 2013, 21:30 hat geschrieben: Das ist lediglich ein Indiz für das Selbstmitleid und die grandios gespielte Opferrolle der Muslime.
Wir kennen das u.a. von Backnang (gleich zweimal), Ludwigshafen etc.
Die Opferrolle gehört kultiviert, um sich weiter ausbreiten zu können, so läuft das!

Denn: es gab keine Hinweise auf einen "rechten Terror", da die meisten Opfer Verbindungen zur Unterwelt hatten - was bei TÜrken offenbar recht verbreitet ist.
Da bettelt ja jemand geradezu nach einer Sperrung.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Cat with a whip » Sa 22. Jun 2013, 02:33 hat geschrieben: Da bettelt ja jemand geradezu nach einer Sperrung.
Er steht mit diesen gestorbenen Thesen dennoch und immer noch nicht alleine. Sie aber werden immer weniger. Zuviel kam bereits ans Tageslicht. :thumbup:
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 02:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Daylight » Sa 22. Jun 2013, 01:01 hat geschrieben: Ich möchte an dieser Stelle noch einmal klar stellen,- und ein für alle Male für taube Ohren und blinde Augen solcher Paradies-Vögel,- dass es meiner Ansicht nach völlig zureicht, wenn man persönlich - wie ich und meine Familie - ausschließlich als gelegentliche Kunden mancher kleinen türkischen Lebensmittelgeschäfte in Aachen erfahren hat, dass unter diesen Leuten bereits spätestens ab 2005 diese Angst,- oder sagen wir besser,- diese Verunsicherung Thema war und täglichen und anhaltenden Gesprächsstoff bot. Ich denke nicht, dass Aachen in diesem Zusammenhang ein Ausnahmefall darstellen könnte. Im Gegenteil.

Wie ich schon – wenn auch moderater - ausführte, entspricht diese Propaganda eines Users offensichtlich einer bestimmten ideologischen Absicht, diese Begebenheiten zu verleugnen, zu bestreiten.

Wie schon geschrieben, ich kann das bestätigen. Es gab diese Verunsicherung und teilweise die Angst.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 00:28 hat geschrieben:
Genauso hast du es eben nicht formuliert, sondern so.



Die Morde wurden als Serie wahrgenommen, da bekannt war dass bei den Morden die gleiche Tatwaffe verwendet wurde. Das Bekennen zu den Taten ist nicht erforderlich um dieses Klima der Angst zu erzeugen, es spielt keine Rolle ob die türkischen Geschäftleute und ihre Angehörigen damit rechnen mußten das nächste Opfer eines irren, unpolitischen Einzeltäters oder einer rassistischen Neonazi-Verbrecherbande zu werden.
Was ich an der Position von Sal nicht verstehe ist, was die "Reduzierung" rechten Terrors auf kriminelles Verhalten gestoerrter Einzeltaeter letztlich bezwecken soll?
Eine funktionsfaehige, integrationsfaehige Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, Probleme offen zu besprechen und nicht dadurch, sie mit semantischen Spielereien wegzuleugnen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 01:28 hat geschrieben:Genauso hast du es eben nicht formuliert, sondern so.



Die Morde wurden als Serie wahrgenommen, da bekannt war dass bei den Morden die gleiche Tatwaffe verwendet wurde. Das Bekennen zu den Taten ist nicht erforderlich um dieses Klima der Angst zu erzeugen, es spielt keine Rolle ob die türkischen Geschäftleute und ihre Angehörigen damit rechnen mußten das nächste Opfer eines irren, unpolitischen Einzeltäters oder einer rassistischen Neonazi-Verbrecherbande zu werden.
Danke, das Du es noch einmal verlinkt hast, damit man sehen kann, was ich schrieb. Ich habe es nämlich faktisch NICHT auf das Bekennen reduziert, was Du mir bereits seit Tagen unterstellst.

In meinem türkischen Umfeld wurden die Morde weder als Serie wahrgenommen, noch herrschte ein Klima der Angst. Einigen wir uns einfach darauf, dass Manche Angst hatten und Andere nicht. Ein ALLGEMEINES, BUNDESWEITES Klima der Angst hat aber faktisch nicht existiert. Das widerlegt allein schon mein persönliches Erleben.
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Re: Der NSU-Prozess

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Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:10 hat geschrieben:... In meinem türkischen Umfeld wurden die Morde weder als Serie wahrgenommen, ...
Das ist eigenartig, denn in den Medien wurde diese Serie als solche benannt (oft unter dem Titel "Döner-Morde"), lange bevor der NSU aufflog.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

odiug » Sa 22. Jun 2013, 10:06 hat geschrieben: Was ich an der Position von Sal nicht verstehe ist, was die "Reduzierung" rechten Terrors auf kriminelles Verhalten gestoerrter Einzeltaeter letztlich bezwecken soll?
Eine funktionsfaehige, integrationsfaehige Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, Probleme offen zu besprechen und nicht dadurch, sie mit semantischen Spielereien wegzuleugnen.
Ich habe einfach ein Problem damit, wenn aus ideologischen Gründen Dinge behauptet werden, die so nicht zutreffen. Das ALLGEMEINE Klima der Angst, was für mich entscheidend für die Bezeichnung von Taten als "Terror" ist, gab es einfach nicht. Das heisst natürlich nicht, dass es keinerlei Angst gab und das macht die Taten auch nicht weniger verabscheuungswürdig.

Ich habe noch nicht ein einziges Mal bestritten, dass die Verbrechen des NSU einen rechtsextremistischen Hintergrund hatten und sie schon gar nicht als "normale Morde" verharmlost. Nein, vielmehr habe ich schon immer meiner Missbilligung von Extremismus jeder Art deutlich Ausdruck verliehen.

Schade, dass bei manchen Themen Differenzierung als Sympathie für Untaten ausgelegt wird. Das ist unseriös. Vor Allem wird genau diese Differenzierung bei anderen Themen von genau diesen Nutzern eingefordert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Marmelada » Sa 22. Jun 2013, 11:16 hat geschrieben:Das ist eigenartig, denn in den Medien wurde diese Serie als solche benannt (oft unter dem Titel "Döner-Morde"), lange bevor der NSU aufflog.
Das magst Du eigenartig finden, genauso war es aber. Vielleicht lag das auch daran, dass mein türkisches Umfeld nicht zur Hysterie neigt. Und nein, damit tue ich die Angst Anderer nicht als Hysterie ab, um mal dem nächsten polemischen Kommentar zuvorzukommen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:19 hat geschrieben:Das magst Du eigenartig finden, ...
In der Tat. Wenn Medienberichte darüber auftauchten, dass ein Serienmörder am hellichten Tag Leuten am Arbeitsplatz ins Gesicht schießt, die einer Gruppe entsprechen, in die ich passe, würde das mindestens Unbehagen in mir Auslösen. Besonders, wenn es sich nicht auf einen (weit entfernten Ort) beschränkt sondern sich quer durch die Republik zieht.
Zuletzt geändert von Marmelada am Samstag 22. Juni 2013, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:10 hat geschrieben:
Danke, das Du es noch einmal verlinkt hast, damit man sehen kann, was ich schrieb. Ich habe es nämlich faktisch NICHT auf das Bekennen reduziert, was Du mir bereits seit Tagen unterstellst.

In meinem türkischen Umfeld wurden die Morde weder als Serie wahrgenommen, noch herrschte ein Klima der Angst. Einigen wir uns einfach darauf, dass Manche Angst hatten und Andere nicht. Ein ALLGEMEINES, BUNDESWEITES Klima der Angst hat aber faktisch nicht existiert. Das widerlegt allein schon mein persönliches Erleben.
Ich hab dir überhaupt nicht unterstellt dass du nur etwas aufs Bekennen reduzierst, deine Bahauptung war
Sal Paradise » Di 18. Jun 2013, 17:27 hat geschrieben:
Zuerst noch einmal für Dich: Es handelte sich bei den, wahrscheinlich vom NSU begangenen, Taten nicht um Terrorakte. Wichtige Kriterien für Terror wurden hier gar nicht erfüllt. Deshalb ist der, auch in der Presse verwendete Begriff "Rechtsterrorismus" irreführend und falsch.
....
dazu dann
Alexander Reither » Di 18. Jun 2013, 20:04 hat geschrieben:
Na, das wäre doch mal eine Erklärung wert.
Sal Paradise » Di 18. Jun 2013, 23:11 hat geschrieben:
Ein wichtiges Element von Terror ist z.b. das Erzeugen eines Klimas der Angst in der Bevölkerung oder bei einem bestimmten Opferkreis. Das fällt beim NSU weg, weil er sich nicht zu den Taten bekannt hat und diese somit auch nicht miteinander in Verbindung gebracht wurden.
Es wurde dir nun schon x-fach erklärt dass diese Morde durch die Tatwaffe als Serie wahrgenommen wurden, dass es völlig unerheblich ist ob sich jemand zu diesen Taten bekannt hat und dass dieses Klima der Angst vorhanden war. Hier spielt es dann nicht die geringste Rolle ob es dieses Klima der Angst bundesweit bei der in Deutschland lebenden türkischen und türkischstämmigen Bevölkerung gegeben hat oder nur in den meisten Regionen der BRD oder überall in der BRD und nur in deinem türkischen Umfeld (was außer dir eh niemand kennt) nicht. Einigen müssen wir uns da auf überhaupt nichts.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:10 hat geschrieben:Ein ALLGEMEINES, BUNDESWEITES Klima der Angst hat aber faktisch nicht existiert. Das widerlegt allein schon mein persönliches Erleben.
Da begeben wir uns wohl in die Philosophie. Denn die Mehrheit - was wiederum die Erlebnisse verschiedenster User hier belegen - hat eine Angst versprürt. Ob man diese intersubjektive Einschätzung alls allgemein bundesweit sehen kann/mag ist, wie schon geschrieben, eine philosophische Frage.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 10:17 hat geschrieben:
Ich habe einfach ein Problem damit, wenn aus ideologischen Gründen Dinge behauptet werden, die so nicht zutreffen. Das ALLGEMEINE Klima der Angst, was für mich entscheidend für die Bezeichnung von Taten als "Terror" ist, gab es einfach nicht. Das heisst natürlich nicht, dass es keinerlei Angst gab und das macht die Taten auch nicht weniger verabscheuungswürdig.

Ich habe noch nicht ein einziges Mal bestritten, dass die Verbrechen des NSU einen rechtsextremistischen Hintergrund hatten und sie schon gar nicht als "normale Morde" verharmlost. Nein, vielmehr habe ich schon immer meiner Missbilligung von Extremismus jeder Art deutlich Ausdruck verliehen.

Schade, dass bei manchen Themen Differenzierung als Sympathie für Untaten ausgelegt wird. Das ist unseriös. Vor Allem wird genau diese Differenzierung bei anderen Themen von genau diesen Nutzern eingefordert.
Es ist nicht an dir, die Befuerchtungen und Aengste einer Gruppe zu bewerten, in der du kein Mitglied bist.
Wie bereits weiter oben gesagt, sei erst mal ein tuerkischstaemmiger Kleinunternehmer in Koeln und dann reden wir weiter darueber, ob der Bombenanschlag und die Terrorserie der NSU dir Angst macht oder nicht.
Und ich unterstelle dir keine Sympathien fuer die NSU.
Ich frage mich aber schon, was genau du mit der Leugnung des Umstands, dass deren Morde und Anschlaege als Terror klassifiziert werden, eigentlich bezwecken willst?

Uebrigens finde ich die Reduzierung von Terror auf Angst zu kurz gegriffen.
Besonders wenn wir ueber die Taten der NSU reden.
Misstrauen trifft es viel besser.
Und Misstrauen ist der gesellschaftliche Sprengstoff, der Gesellschaftsordnungen zersprengt, nicht Angst.
Zuletzt geändert von odiug am Samstag 22. Juni 2013, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zunder »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 10:17 hat geschrieben:Ich habe einfach ein Problem damit, wenn aus ideologischen Gründen Dinge behauptet werden, die so nicht zutreffen. Das ALLGEMEINE Klima der Angst, was für mich entscheidend für die Bezeichnung von Taten als "Terror" ist, gab es einfach nicht.
Sal Paradise » Mi 19. Jun 2013, 14:05 hat geschrieben:Das ist einfach nicht wahr. 1977 grassierte Panik in der gesamten BRD und es hatten mitnichten nur die potentiellen Opfer Angst.
Für 1977 behauptest du eine grassierende Panik, die es nicht einmal ansatzweise gab, um die Bezeichnung Terrorismus zu rechtfertigen.
Für die NSU-Mordserie leugnest du ein verbreitetes Angstgefühl, das sich nachweisen läßt, um die Bezeichnung Terrorismus infrage zu stellen.

Wer argumentiert hier aus ideologischen Gründen?

Derjenige, der sich an den Fakten orientiert, oder derjenige, der sich seine Wirklichkeit selbst erfindet?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 11:29 hat geschrieben:Es wurde dir nun schon x-fach erklärt dass diese Morde durch die Tatwaffe als Serie wahrgenommen wurden, dass es völlig unerheblich ist ob sich jemand zu diesen Taten bekannt hat und dass dieses Klima der Angst vorhanden war. Hier spielt es dann nicht die geringste Rolle ob es dieses Klima der Angst bundesweit bei der in Deutschland lebenden türkischen und türkischstämmigen Bevölkerung gegeben hat oder nur in den meisten Regionen der BRD oder überall in der BRD und nur in deinem türkischen Umfeld (was außer dir eh niemand kennt) nicht. Einigen müssen wir uns da auf überhaupt nichts.
Zuerst einmal solltest Du begreifen, dass mir nichts "erklärt" werden muss. Das suggeriert, ich hätte keine Ahnung von dem Thema. Das ist aber falsch. Desweiteren solltest Du zur Kenntnis nehmen, das es unterschiedliche Ansichten gibt.

Dass es in gewissen Kreisen ein Kima der Angst gab, habe ich nie bestritten, sondern sogar betont. Ein ALLGEMEINES Klima der Angst gab es aber nicht.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

odiug » Sa 22. Jun 2013, 11:31 hat geschrieben:Es ist nicht an dir, die Befuerchtungen und Aengste einer Gruppe zu bewerten, in der du kein Mitglied bist.
Ich habe nichts bewertet, sondern meine Beobachtungen und mein Erleben während dieser Zeit geschildert. In meinem türkischen Umfeld gab es kein Klima der Angst. Punkt.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 11:31 hat geschrieben:Wie bereits weiter oben gesagt, sei erst mal ein tuerkischstaemmiger Kleinunternehmer in Koeln und dann reden wir weiter darueber, ob der Bombenanschlag und die Terrorserie der NSU dir Angst macht oder nicht.
Das geht jetzt wieder in Richtung der Fehlannahme, man könne nur bei Themen kompetent mitreden, von denen man selbst betroffen ist.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 11:31 hat geschrieben:Und ich unterstelle dir keine Sympathien fuer die NSU.
Alles Andere wäre auch hochgradig absurd. Solche Unsinigen Behauptungen überlasse ich eher nicht satisfaktionsfähigen Nutzern wie Daylight.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 11:31 hat geschrieben:Ich frage mich aber schon, was genau du mit der Leugnung des Umstands, dass deren Morde und Anschlaege als Terror klassifiziert werden, eigentlich bezwecken willst?
Ich möchte damit gar nichts "bezwecken", sondern verleihe lediglich meiner Sicht der Dinge Ausdruck. Die ist in diesem Fall nicht opportun. Damit habe ich aber kein Problem. Mein Problem beginnt, wenn man mir Sympathie für menschenverachtende Ideologien unterstellt, gegen die ich mich seit vielen Jahren engagiere.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 11:31 hat geschrieben:Uebrigens finde ich die Reduzierung von Terror auf Angst zu kurz gegriffen.
Besonders wenn wir ueber die Taten der NSU reden.
Misstrauen trifft es viel besser.
Und Misstrauen ist der gesellschaftliche Sprengstoff, der Gesellschaftsordnungen zersprengt, nicht Angst.
Die Reduzierung auf Angst habe ich auch gar nicht vorgenommen.
Zuletzt geändert von Sal Paradise am Samstag 22. Juni 2013, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:49 hat geschrieben:
Zuerst einmal solltest Du begreifen, dass mir nichts "erklärt" werden muss. Das suggeriert, ich hätte keine Ahnung von dem Thema. Das ist aber falsch. Desweiteren solltest Du zur Kenntnis nehmen, das es unterschiedliche Ansichten gibt.

Dass es in gewissen Kreisen ein Kima der Angst gab, habe ich nie bestritten, sondern sogar betont. Ein ALLGEMEINES Klima der Angst gab es aber nicht.
Ich bin schon der Ansicht dass man dir hier so einiges erklären muß, u.a. dass diese Morde durch die Tatwaffe als Serie wahrgenommen wurden.

Bestritten hast du nichts sondern nur haltlose Behauptungen aufgestellt wie z.B. diese hier.
Sal Paradise » Mi 19. Jun 2013, 08:13 hat geschrieben:
Du irrst. Dieses Klima der Angst gab es unter den türkischen Kleinunternehmern nicht, da die Mordserie von ihnen gar nicht als Serie wahrgenommen wurde. Und das Bekennen zu den Taten, bzw. das Wissen der Bevölkerung/Opfergruppe darüber, dass etwas vor sich geht (Erneut, Klima der Angst) ist für die Definition von Terror ENTSCHEIDEND.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 10:55 hat geschrieben:
Ich habe nichts bewertet, sondern meine Beobachtungen und mein Erleben während dieser Zeit geschildert. In meinem türkischen Umfeld gab es kein Klima der Angst. Punkt.



Das geht jetzt wieder in Richtung der Fehlannahme, man könne nur bei Themen kompetent mitreden, von denen man selbst betroffen ist.



Alles Andere wäre auch hochgradig absurd. Solche Unsinigen Behauptungen überlasse ich eher nicht satisfaktionsfähigen Nutzern wie Daylight.



Ich möchte damit gar nichts "bezwecken", sondern verleihe lediglich meiner Sicht der Dinge Ausdruck. Die ist in diesem Fall nicht opportun. Damit habe ich aber kein Problem. Mein Problem beginnt, wenn man mir Sympathie für menschenverachtende Ideologien unterstellt, gegen die ich mich seit vielen Jahren engagiere.



Die Reduzierung auf Angst habe ich auch gar nicht vorgenommen.
Na ja ... aber du machst die allgemeine Angst zur Bedingung von Terror und das halte ich fuer zu kurz gegriffen.
Abgesehen davon wuerde das ja bedeuten, dass nur erfolgreiche Terroristen auch als solche benannt werden duerfen.
Der gescheiterte Terrorist,der entweder vorher aufflog oder einfach zu bloed ist, wuerde ja danach auch aus der Definition von Terror herausfallen.
Die Sauerlandgruppe waere dann auch keine Terrorgruppe.

Und wenn es um die Befuerchtungen einer Minderheitengruppe geht, dann musst du schon Mitglied sein,um diese zu beurteilen.
Natuerlich kannst du dir ein Urteil als Mitglied der Mehrheit darueber erlauben ob diese Aengste gerechtfertigt sind oder nicht, aber du kannst dir kein Urteil darueber erlauben, ob es sie gibt oder nicht!
Ersteinmalmusst du akzeptieren,dass es sie gibt,wenn sie von der Minderheit artikuliert werden ... und das wurden sie!
Ob du diese Aengste nun legitim erachtest oder nicht, dass wiederum bleibt dann dir ueberlassen, aber leugnen kannst du sie nicht.

Und dass du nichts bezwecken willst ... gehhhh ... :p
Das kauf ich dir nicht ab.
Hoechstens dass du nicht weisst, was du damit eigentlich bezwecken willst :D
Zuletzt geändert von odiug am Samstag 22. Juni 2013, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 12:09 hat geschrieben:Ich bin schon der Ansicht dass man dir hier so einiges erklären muß, ...
Mir ist bewusst, dass Du das so wahrnimmst. Das heisst aber nicht, dass Deine Wahrnehmung irgendetwas mit dem zu tun hat, was tatsächlich der Fall ist.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

odiug » Sa 22. Jun 2013, 12:17 hat geschrieben:Na ja ... aber du machst die allgemeine Angst zur Bedingung von Terror und das halte ich fuer zu kurz gegriffen.
Ich habe aber nicht auf Angst reduziert. Das ist ein Unterschied.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 12:17 hat geschrieben:Und wenn es um die Befuerchtungen einer Minderheitengruppe geht, dann musst du schon Mitglied sein,um diese zu beurteilen.
Das sehe ich anders. Vor Allem dann, wenn man engen Kontakt zu dieser Gruppe hat.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 12:17 hat geschrieben:Natuerlich kannst du dir ein Urteil als Mitglied der Mehrheit darueber erlauben ob diese Aengste gerechtfertigt sind oder nicht, aber du kannst dir kein Urteil darueber erlauben, ob es sie gibt oder nicht!
Ersteinmalmusst du akzeptieren,dass es sie gibt,wenn sie von der Minderheit artikuliert werden ... und das wurden sie!
Ob du diese Aengste nun legitim erachtest oder nicht, dass wiederum bleibt dann dir ueberlassen, aber leugnen kannst du sie nicht.
Ich sehe das genau umgekehrt. Es steht keinem Aussenstehenden zu, darüber zu urteilen, ob diese Ängste "legitim" sind. Ich habe aussserdem nie behauptet, dass es keine Ängste gab. Wie oft denn noch? Mir ging es um das behauptete Klima der Angst (allgemein, bundesweit). Das gab es faktisch nicht. Das beweist allein schon mein Erleben, wie ich bereits schrieb. In meinem türkischen Umfeld gab es keinerlei Ängste. Das wurde nicht einmal grossartig thematisiert.
odiug » Sa 22. Jun 2013, 12:17 hat geschrieben:Und dass du nichts bezwecken willst ... gehhhh ... :p
Das kauf ich dir nicht ab.
Das ist Dein Problem.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

odiug » Sa 22. Jun 2013, 10:06 hat geschrieben: Was ich an der Position von Sal nicht verstehe ist, was die "Reduzierung" rechten Terrors auf kriminelles Verhalten gestoerrter Einzeltaeter letztlich bezwecken soll?
Eine funktionsfaehige, integrationsfaehige Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, Probleme offen zu besprechen und nicht dadurch, sie mit semantischen Spielereien wegzuleugnen.
Auch ein wichtiger Hinweis in der Umgehensweise mit solcher Propaganda. Das liegt zwar auf der Hand, doch ohne es so offen auszusprechen wird das vielen gar nicht einmal bewußt!
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 12:22 hat geschrieben:
Mir ist bewusst, dass Du das so wahrnimmst. Das heisst aber nicht, dass Deine Wahrnehmung irgendetwas mit dem zu tun hat, was tatsächlich der Fall ist.
Tatsache ist deine Falschbehauptung, dass die Mordserie von den türkischen Kleinunternehmern gar nicht als Serie wahrgenommen wurde.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Marmelada » Sa 22. Jun 2013, 11:16 hat geschrieben:Das ist eigenartig, denn in den Medien wurde diese Serie als solche benannt (oft unter dem Titel "Döner-Morde"), lange bevor der NSU aufflog.
Ein Umstand ist ja nicht etwa dann "nicht existent", weil es eine Minderheit gegeben haben mag, welche auf diese Mordserie nicht aufmerksam geworden ist oder diese verdrängt hat. Zudem spricht nicht jeder Angehörige betroffener Kulturkreise mit jedem Bürger hierzulande darüber, was ihn ängstigt. Da gilt auch das alte Sprichwort: wie man in den Wald hinein ruft...
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 11:19 hat geschrieben:
Das magst Du eigenartig finden, genauso war es aber. Vielleicht lag das auch daran, dass mein türkisches Umfeld nicht zur Hysterie neigt. Und nein, damit tue ich die Angst Anderer nicht als Hysterie ab, um mal dem nächsten polemischen Kommentar zuvorzukommen.
Ich nehme Ihnen "Ihr türkisches Umfeld" gar nicht ab! Ihr jahrelanger Auftritt in zahlreichen Foren läßt nun wirklich kaum darauf schließen, dass Sie je ein gutes Wort mit einem Türken gewechselt haben könnten, wenn ich es auch nicht ausschließen kann.
SIRENE

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von SIRENE »

Daylight » Do 20. Jun 2013, 18:46 hat geschrieben: Du störst keineswegs.
Allerdings verkomplizierst Du - nach meiner Ansicht - zuweilen auch Sachverhalte, welche mir zunmindest nicht derart komplex zu sein scheinen.
Darüber können wir ja vielleicht einmal auf einem anderen Weg austauschen?
In Diskussionsforen bringen wir gerne unser Wissen auf Hochglanz. Was von vertrautem Wissen abweicht, uns vor anderen gar verunsichert, erscheint uns gerne kompliziert. Totalreduktionen dabei werden dann auch noch abstrakt und unglaubwürdig.

Das ist mein Problem. Überall. Ich kann aber von anderen nicht verlangen, daß sie zuerst die selben Erfahrungen machen wie ich, damit sie mich verstehen. Bei meinen Erfahrungen mußte ich oft schmerzhaft begreifen, wie mein Hirn mich austrickst und erkennen, daß fast das gesamte Wissen der Menschheit entstanden ist, um andere so über den Tisch ziehen zu können, daß wir selbst nichts davon merken.

Der effektivste Austausch auf anderen Wegen ist noch am ehesten möglich, wenn jemand am Galgen hängt und dann entdeckt, daß ich ein Messer in der Hand habe.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

SIRENE » Sa 22. Jun 2013, 13:32 hat geschrieben: In Diskussionsforen bringen wir gerne unser Wissen auf Hochglanz. Was von vertrautem Wissen abweicht, uns vor anderen gar verunsichert, erscheint uns gerne kompliziert. Totalreduktionen dabei werden dann auch noch abstrakt und unglaubwürdig.

Das ist mein Problem. Überall. Ich kann aber von anderen nicht verlangen, daß sie zuerst die selben Erfahrungen machen wie ich, damit sie mich verstehen. Bei meinen Erfahrungen mußte ich oft schmerzhaft begreifen, wie mein Hirn mich austrickst und erkennen, daß fast das gesamte Wissen der Menschheit entstanden ist, um andere so über den Tisch ziehen zu können, daß wir selbst nichts davon merken.

Der effektivste Austausch auf anderen Wegen ist noch am ehesten möglich, wenn jemand am Galgen hängt und dann entdeckt, daß ich ein Messer in der Hand habe.
Bedauerlich ist, dass nicht selten unklar bleibt, worauf Du eigentlich hinaus willst, obschon ich denke, dass Du einiges von Bedeutung zu sagen hast.
Ich wünschte, Du würdest konkreter werden, mehr auf den Punkt hin argumentieren.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Von wegen der Märchenstunde alla S.P., eine allgemein um sich greifende Angst und Verunsicherung unter türkischen Mitbürgern habe es im Lande nicht gegeben... :rolleyes:

Seit spätestens 2005 wurden diese Serienmorde immer stärker thematisiert. Unter anderen wurde das Thema auch in der beliebten Sendung „Aktenzeichnen xy“ (mit regelmäßig hohen Einschaltquoten) insgesamt drei Male aufgegriffen. 2003, 2006 und nochmals in 2010. Man war den wahren Tätern noch nicht annähernd auf der Spur, doch die Geschehnisse schlossen auch Fremdenhass mit ein und wurden verständlicherweise gerade unter den betroffenen Bevölkerungsgruppen stärker erwogen und schließlich fokusiert. Sie sollten recht behalten.

Hier nur eine kleine lose Quellensammlung, wie man seinerzeit darüber schrieb und was man dagegen zu tun versuchte.
Eine Großdemonstration gegen einen Unbekannten, das hatte es in Deutschland noch nicht gegeben. In Kassel zogen Anfang Mai rund zweitausend Türken und ihre Familien auf die Straße, um gegen eine Mordserie zu protestieren, gegen einen auf freiem Fuß befindlichen Serienmörder in Deutschland.

Der Zug der Protestierenden lief durch die Stadt, um die Bevölkerung aufzurütteln. Denn diese Kette an bisher unerklärten Morden, ein sich über Jahre erstreckender, europaweit einmaliger Fall, kostete bisher neun Menschen zwischen Rostock und Nürnberg das Leben, acht von ihnen Türken, einer ein Grieche - den der Mörder vermutlich für einen Türken gehalten hatte.
Sie alle wurden mit offenbar ein und derselben Handfeuerwaffe erschossen, einer Ceska 83, Kaliber 7,65. Und jeder von ihnen hatte ein ganz normales, bescheidenes, unauffälliges Leben geführt. Alle Ermordeten waren kleine Gewerbetreibende, Kioskbesitzer etwa oder Imbissinhaber. Bis auf einen Mann, der als Aushilfskraft gearbeitet hatte. Alle Opfer wurden an ihrem Arbeitsplatz erschossen, alle, als sie dort allein waren, oft am frühen Morgen, stets "aus heiterem Himmel".
[…]
Ein dunkles Märchen
Das Rätsel aber bleibt ungelöst, diese die Gedanken von Polizei und Bevölkerung beschäftigende nerventestende "schwarze Serie" von Tötungsdelikten. Nicht nur auf türkische Kinder, die davon durch die Gespräche der Erwachsenen etwas mitbekommen, wirkt diese Geschichte wie ein dunkles, unheimliches Märchen, das Realität wurde - und weiter werden kann.
taz, 11.September 2006
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... e66989e8db

taz, 10. Juni 2006
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... 9c0abd5d4/

Tagesspiegel, 8. Mai 2006
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bitte ... 09084.html

Focus, 7.April.2006
http://www.focus.de/panorama/welt/mords ... 07334.html

n-tv, 10. April 2006
http://www.n-tv.de/politik/dossier/Chro ... 78289.html

merkur-online, 7. August 2006
http://www.merkur-online.de/aktuelles/p ... 64877.html
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 15:19, insgesamt 3-mal geändert.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Hier ein hoch-interessanter Stern-Artikel über die Anwältin des Angeklagten Wohlleben, Nicole Schneiders.
Hier ein kurzer Vorgeschmack.., wird auch "unsere Burschenschaftler" interessieren?
Wer ist Nicole Schneiders, 34?
Schon als Teenager taucht die Schülerin aus Pfedelbach bei Schwäbisch-Hall in der rechten Szene auf: Als 16-Jährige nimmt sie an einer Versammlung der mittlerweile verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) in Stuttgart teil. Da soll eine “Stuttgarter Kameradschaft” gegründet werden. Die Polizei stürmt den Saal. Nicole Schneiders, damals Schäfer, wird zum ersten Mal aktenkundig.

Immer wieder werden daraufhin Informanten dem LfV über sie berichten. Nicole Schäfer, Spitzname “Frida”, besucht den Szenetreff “Keller” in Heilbronn, sie nimmt an Treffen der “Europaburschenschaft Arminia Zürich zu Heidelberg” teil. Im Januar 1995 wird das Verbindungshaus der neu-rechten Burschenschaft durchsucht, Nicole Schäfers Personalien aufgenommen. Beschlagnahmt werden Hefte und Bücher mit SS-Runen und Hakenkreuzen, ebenso wie das “Liederbuch der NSDAP” und das “SS-Liederbuch”. Nur das “Gesamtdeutsche Liederbuch” übersehen die Polizisten. Später wird daraus gesungen. Das Lied “Es lagen die alten Germanen” – freilich mit abgeändertem Refrain: “Drum gebt Gas, ihr alten Germanen, dann schaffen wir die siebte Million.”
http://www.stern.de/blogs/nsu-prozess/d ... chneiders/
Armstrong

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Armstrong »

Zunder » Sa 22. Jun 2013, 11:45 hat geschrieben:Für die NSU-Mordserie leugnest du ein verbreitetes Angstgefühl, das sich nachweisen läßt, um die Bezeichnung Terrorismus infrage zu stellen.
Wieviel Prozent der Bevölkerung hatten denn nachweislich ein "verbreitetes Angstgefühl"? Quelle?

Subjektive Angstgefühle einzelner Menschen halte ich für nicht hinreichend um eine Straftat als "Terrorismus" zu bezeichnen.

Wenn z.b. in einer Stadt ein Vergewaltiger unterwegs ist, dann haben dort auch viele Frauen Angst. Die Vergewaltigungsserie ist deshalb aber kein Terrorismus.

Oder bei jeder x-beliebigen Mordserie wie z.b. der von Fritz Haarmann, haben einige Menschen Angst. Fritz Haarmann war deshalb trotzdem kein Terrorist.

Bei Terrorismus kommt es meiner Meinung nach auf Motivation und Verhalten der Täter an.

Die Motivation muss es sein, mittels Gewalt politische Veränderungen zu erzielen.

Zu einer terroristischen Straftat gehört ein öffentlichkeitswirksames Bekenntnis und eine politische Selbstdarstellung der Täter sowie konkrete politische Zielformulierungen bzw. Forderungen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 16:39 hat geschrieben:Zu einer terroristischen Straftat gehört ein öffentlichkeitswirksames Bekenntnis und eine politische Selbstdarstellung der Täter sowie konkrete politische Zielformulierungen bzw. Forderungen.
Nö, dies ist nicht korrekt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Kopernikus »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 16:39 hat geschrieben:
Wieviel Prozent der Bevölkerung hatten denn nachweislich ein "verbreitetes Angstgefühl"? Quelle?

Subjektive Angstgefühle einzelner Menschen halte ich für nicht hinreichend um eine Straftat als "Terrorismus" zu bezeichnen.

Wenn z.b. in einer Stadt ein Vergewaltiger unterwegs ist, dann haben dort auch viele Frauen Angst. Die Vergewaltigungsserie ist deshalb aber kein Terrorismus.

Oder bei jeder x-beliebigen Mordserie wie z.b. der von Fritz Haarmann, haben einige Menschen Angst. Fritz Haarmann war deshalb trotzdem kein Terrorist.

Bei Terrorismus kommt es meiner Meinung nach auf Motivation und Verhalten der Täter an.

Die Motivation muss es sein, mittels Gewalt politische Veränderungen zu erzielen.

Zu einer terroristischen Straftat gehört ein öffentlichkeitswirksames Bekenntnis und eine politische Selbstdarstellung der Täter sowie konkrete politische Zielformulierungen bzw. Forderungen.
Das stimmt schlichtweg nicht. Allenfalls ist das deine persönliche Vorstellung von Terrorismus.

Die ganze Terrorismus-Diskussion nervt unterdessen zunehmend, da sie exakt so schon mehrere Male hier im Thread und anderswo in Bezug auf den NSU geführt wurde. Mit den immergleichen Argumenten.
Und immer sind es Vertreter des extrem rechten Spektrums, die partout nicht akzeptieren wollen, dass auch rechte Gewalt terroristisch sein kann. Und eben deshalb wird auch diese neuerliche Terror-Diskussion ergebnislos verlaufen. Es ist ein ideologischer Grabenkampf.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Samstag 22. Juni 2013, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Katana » Fr 21. Jun 2013, 20:33 hat geschrieben:3. Und ja, mit Sal Paradise bin ich hier der ziemlich einzig Objektive. Wir streiten nicht ab, dass es so gewesen sein kann, fordern aber dafür Belege, Beweise, wenigstens Indizien. Doch die sind so spärlich gesät, dass man von VOrverurteilungen unbedingt Abstand nehmen muss.
4. Ach, Baby, es ist lange her, dass ich über meine Beine gestolpert bin. Normalerweise stelle ich dir immer wieder eines und du flatschst schön mitten aufs Gesicht. :D
Wenigstens Humor scheinst du zu haben.

Wird dir aber langfristig nicht viel helfen. Humor ist halt kein ebenbürtiger Ersatz für Argumente.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bukowski »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 15:45 hat geschrieben: Das stimmt schlichtweg nicht. Allenfalls ist das deine persönliche Vorstellung von Terrorismus.

Die ganze Terrorismus-Diskussion nervt unterdessen zunehmend, da sie exakt so schon mehrere Male hier im Thread und anderswo in Bezug auf den NSU geführt wurde. Mit den immergleichen Argumenten.
Und immer sind es Vertreter des extrem rechten Spektrums, die partout nicht akzeptieren wollen, dass auch rechte Gewalt terroristisch sein kann. Und eben deshalb wird auch diese neuerliche Terror-Diskussion ergebnislos verlaufen. Es ist ein ideologischer Grabenkampf.
"Rassistische Mordserie" oder "Politische Mordserie" sind allerdings angemessenere Bezeichnungen. -
Ist "Terrorismus" irgendwie ein Synonym für "Noch schlimmer als Mörder" ?
Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus!
Das Wort "TERRORIST" ist zuviel der Ehre. - Die Resistance-Leute waren auch Terroristen, und andere berechtigte Widerständler ebenfalls.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Mind-X »

Alexander Reither » Sa 22. Jun 2013, 15:44 hat geschrieben:
Nö, dies ist nicht korrekt.
Selbst wenn es korrekt wäre, ändert es nichts daran, dass es Nazis waren bzw. sind, die im Sinne ihrer Ideologie gezielt Ausländer ermordet haben. Dass diese eine erstaunliche gedankliche Nähe, um nicht zusagen Übereinstimmung mit anderen Rechtsknallern haben (sei es NPD, sei es möglicherweise bei gewissen Usern in diesem Forum) verweist diese Mörder, deren Ideologie und vor allem deren Anhänger auf den braunen Platz.

Es braucht noch nicht mal eine Einordnung als Terror, um das Problem der NPD, den gesamten Rechtsknallern, der NSU und deren identische Ideologie zu erkennen. Die NSU waren und sind ein feiges Pack, was wiederum typisch für die gesamte Szene ist.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

BLINDER SIEH! TAUBER HÖR! NAZI BEDENKE!
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Kopernikus »

Bukowski » Sa 22. Jun 2013, 16:54 hat geschrieben:
"Rassistische Mordserie" oder "Politische Mordserie" sind allerdings angemessenere Bezeichnungen. -
Ist "Terrorismus" irgendwie ein Synonym für "Noch schlimmer als Mörder" ?
Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus!
Das Wort "TERRORIST" ist zuviel der Ehre. - Die Resistance-Leute waren auch Terroristen, und andere berechtigte Widerständler ebenfalls.
Ich wollte bereits als du diesen Kommentar vor einigen Tagen das erste Mal fallen ließt, schreiben, dass ich das für eine absolut krude Logik halte. Ich hab´s dann gelassen aber nun gut, da der Kommentar nun erneut kommt: Ich find diese Argumentation absolut idiotisch. Sorry.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Samstag 22. Juni 2013, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von gallerie »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 21:56 hat geschrieben: Ich wollte bereits als du diesen Kommentar vor einigen Tagen das erste Mal fallen ließt, schreiben, dass ich das für eine absolut krude Logik halte. Ich hab´s dann gelassen aber nun gut, da der Kommentar nun erneut kommt: Ich find diese Argumentation absolut idiotisch. Sorry.
…ist sie nicht, entscheidend ist die Sichtweise! Der Terrorist von heute kann schon morgen mein Verbündeter sein, oder umgekehrt.
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