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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:49
von Praia61
Das heißt auf gut Deutsch, dass wenige Bankmanager Regierungen erpressen können ansonsten...
Dabei ist mir grundsätzlich nicht wohl dabei. :mad2:

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 21. März 2013, 21:03
von Adler
profracking » Do 21. Mär 2013, 13:02 hat geschrieben:
Die D-Mark im Jahre 1977 (also zu einer Zeit, als Ex-Schuldenmacherkanzler Schmidt seine dreckigen Finger erst wenige Jahre als Finanzministerversager unter Brandt in Schuldenpressmaschine steckte, um uns Deutsche zu benutzen, um seine Wahl per schuldengetriebener SPD-Sozialgießkannenpolitik zu bezahlen) hatte im Vergleich zu 1950 noch eine Binnenkauftraft von 44% und lag damit oberhalb des Dollar (40%), des Schweizer Franken (42%), Frankreichs (21%), Japans (19%) oder Großbritanniens (18%).
Wer hatte damals also schon kräftig inflationiert, na? Natürlich die böse Bundesbank und nicht die liebe FED, die frz. Nationalbank oder die Bank of London, stimmt's?
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_M ... g_des_Euro

Und was war noch mal der Kernunterschied zwischen der guten alten BUBA in Frankfurt/Main und den Notenbanken Frankreichs, Japans, Englands und der USA, na? Unsere BUBA war deutlich politisch unabhängiger als alle anderen. Da konnte man nur mit Umwegen Geld drucken als Politiker. Schmidt'chen Schuldenkanzler-Schleicher fand den Trick dafür raus bzw. er lernte ihn von Richard Nixon, der ihn 1971 für die Finanzierung des Vietnamkriegs benutzte (Goldkoppelung weg, Finanzminister emittiert Staatspapiere, die gehen an die Geschäftsbanken, die hinterlegen jene als Sicherheiten für Zentralbankkredite und schwupps, schon hat mal aus Zahlungsversprechen Geldscheine gemacht, die man zum Kauf der Wählerschaft oder dem Führen von Kriegen benutzen kann!).

Und weil wir Bürgerlichen aus der Geschichte lernen und ungern den gleichen Fehler (nämlich schmierige Politiker an unser Geld lassen) zum hundersten Male wiederholen lassen wollen, planen wir wie folgt:
a) Zentralbank nach Deutschland zurück und politisch absolut unabhängig gestalten mit maximalem Inflationsziel von 2% am BIP
und einer Bilanzsumme von maximal 15-20% am BIP. Maximal strafbewertes Verbot des Ankaufs jedweder Staatsanleihen,
freier Handel mit Gold, aber Verbot des direkten/indirekten Handels mit Edelmetallzertifikaten. Verstoß dagegen bringt freundliche
30 Jahre Knast pro einzelnem Fall.
b) strafbewertes Verbot (30 Jahre pro Fall) für den Finanzminister plus ggf. Einzug seines Privatvermögens bis zur Hartz IV-Grenze
bei Emittierung von mehr als 1% Staatsanleihen am BIP pro Jahr.
c) damit kann die Zentralbank mit ihrem 1%-Korridor via Bankenpflichteinlagen und Erhöhung von Kapitalzinsen Inflation bekämpfen
und Währung stabil halten.

Die Folge ist ein betonhartes Geld mit einer Halbierung seines Wertes in etwa 50 Jahren. Macht man es weise, dann kann die BUBA auch jahrelang kein Geld emittieren. Das hängt vom Wachstum der Wirtschaft sowie dem Import/Export von Waren/Geld ab. Außenhandelsdefizite können so in Gold abgetragen werden.

Die D-Mark bleibt total seriös, wertet um 20% auf, was unsere Urlaube und alle Einkäufe um 20% verbilligt. Da unsere Exportgüter einen 50%igen Energieanteil haben und wir immer noch haufenweise Gas und Öl auf Dollarbasis importieren, sinkt der Energiekostenanteil um schlagartig 10%-Punkte. Wir können also unsere Waren 10% billiger als vorher anbieten. Das ist der große Nachteil einer starken Währung.... ähem.....!

Neudeutsch: wenn ich nach Italien fahre und vorher 1000 Lire für einen Kohlkopf hingelegt habe (1000 Lire = 1 Mark) und ich 10 Jahre später 20.000 Lire hinlegen muss (20.000 Lire = 1,10 Mark), geht mir das höflich am Allerwertesten vorbei, weil vermutlich die Italiener in der Zeit ihre Löhne nicht um 200% erhöht bekommen haben dürften, nicht?



Wenn Sie auf Goldbasis verhandeln, passiert überhaupt rein gar nichts. Ansonsten ist beim derzeit extrem schwankenden Euro der Export und Import von Waren auch nicht gerade lustig.



Deutschland alleine ist der 4größte Exporteur weltweit. Pro Kopf exportieren wir 4mal mehr als ein Chinese Trotzdem machen wir nur einen globalen Nettoexportüberschuss von 150 Mrd. Euro/2011 und donnerten Subventionszahlungen alleine in den ESM von 190 Mrd. Euro rein. Wir verbraten also den gesamten Gewinn aus unserem Welthandel und noch mehr in die Stabilisierung der Euro-Zone. Nur in Geisterwelten Ihrer Provinienz ist so was ein gutes Geschäftsmodell. In meiner realen Welt ist das eine perfekte Anleitung zum Pleitegehen.



Stimmt, man hätte es bleiben lassen sollen, wie es Prof. Hankel schon 1996 herausschrie. Aber Leute wie Sie konnten damals schon nicht mehr bis zwei zählen. Das hat sich ja (s.o.) bis heute nicht geändert.



Doch, selbstverständlich stellt sich die Frage. Und darauf gibt es auch einen Antwort -> http://www.alternativefuer.de



Genau das Gegenteil ist richtig. Die Resourcen sind schon verschleudert. Was Leute wie Sie nicht hören wollen, ist, dass wir alle nicht mehr bereit sind, für das Versagen ihrer Klasse aus politischen Waldorfschülern doppelt zu bezahlen. Nicht nur sind wir jetzt schon alle Kredite an die Südeurozone los, wir sollen auch die Verluste daraus noch mal bezahlen. So läuft's halt nicht.



Bei einer Einführung von Parallelwährungen wäre das Problem überhaupt nicht gegeben. Es müssten nur die Bankcomputer und die Bilanzprogramme umgerüstet werden.



Das finden die Leminge hier am Todeskliff auch ->



Ach, deshalb ist es auch nur Zufall, dass die undemokratische Kommission unter dem Ex-Maoisten Barroso sich die Gesamtüberwachung der großen Banken einverleiben will und de fakto Vollzugriff auf den ESM hat, nicht? Und vermutlich ist es nur Zufall, dass EU-Ratspräsident van Rompuy sich demnächst mit einer Bombenpension in den Ruhestand verabschieden lässt..... von wegen Ratten und sinkendes Schiff, nicht?
Und was hilft nun das Palaver über Schmidt? Als Untermauerung, das die DM nicht stabiler als der Euro war? Oder das jetzt andere Schuld daran waren, dass DM keine stabile Inflationsrate bei 2% hatte? Darauf könnte man die Frage stellen, inwiefern das nun mit dem Eurovergleich zusammenhängt, da er eben meine Position unterstreicht.
Auch Ihre Einlassungen auf eine Unabhängigkeit der Zentralbank ist mit einem vorgegebenen Inflationsziel schon politisch gesteuert, zumindest in dem Sinne, wie Sie Unabhängig darlegen. Oder welchen ökonomischen Regeln ist eine fixe 2%-Inflation zu entnehmen? Lieber noch einmal von Mises lesen. Da wird vielleicht in diesem Zusammenhang der Begriff Produktivität recht interessant.
Auch Ihre Forderung der strafrechtlichen Verfolgung von Finanzministern ist ärmlichster Populismus.
Wenn Sie auf Goldbasis verhandeln, passiert überhaupt rein gar nichts. Ansonsten ist beim derzeit extrem schwankenden Euro der Export und Import von Waren auch nicht gerade lustig.
Und wenn niemand auf Goldbasis mit Ihnen handeln möchte. Beziehungsweise wie geht das bei multinationalen Konzernen vonstatten. Bauen die dann Ihre eigenen kleinen Goldfestungen? Und was nützt diese Goldbasis denn genau? Das ist abgesehen von seinem Wert in der Schmuck- und Elektroindustrie ein rein imaginärer Wert. Entsprechend macht das Koppeln an Gold für eine moderne Wirtschaft m.E. keinen Sinn, sondern ist einfach ein dubioser Allgemeinplatz, der nicht weiter hinterfragt wird.
Deutschland alleine ist der 4größte Exporteur weltweit. Pro Kopf exportieren wir 4mal mehr als ein Chinese Trotzdem machen wir nur einen globalen Nettoexportüberschuss von 150 Mrd. Euro/2011 und donnerten Subventionszahlungen alleine in den ESM von 190 Mrd. Euro rein. Wir verbraten also den gesamten Gewinn aus unserem Welthandel und noch mehr in die Stabilisierung der Euro-Zone. Nur in Geisterwelten Ihrer Provinienz ist so was ein gutes Geschäftsmodell. In meiner realen Welt ist das eine perfekte Anleitung zum Pleitegehen.
Nur wird ein Wirtschaftsraum nicht alleine durch Pro-Kopf-Daten bestimmt. Wenn Land A 5 Einwohner hat, die jeweils für 5 Euro exportieren, also pro Kopf 1 Euro, ist das im gesamtergebnis immernoch weniger, wie wenn Land B mit 100 Einwohnern für 50 Euro exportiert, folglich pro Kopf nur 0,5 ausführt.
Die "Subventionszahlungen" erzeugen Stabilität, erzeugen Vertrauen und haben die Krise deutlich geglättet, einmal davon abgesehen, dass der Kapitalstock bzw Bareinlage keine 190 Mrd umfasst. Aber das nur nebenbei. Dieser Gewinn im Welthandel gehört auch nicht "uns", sondern in der Regel Privatleuten. Deutschland ist doch nicht der abstrakte Handelspartner, so wie es medial gerne aufbereitet wird.
Stimmt, man hätte es bleiben lassen sollen, wie es Prof. Hankel schon 1996 herausschrie. Aber Leute wie Sie konnten damals schon nicht mehr bis zwei zählen. Das hat sich ja (s.o.) bis heute nicht geändert.
Und Halbgötter wie Henkel haben es gelernt. Stumpfe Polemik. Im Nachhinein sind alle auf einmal allwissend. Ist so wie mit den ganzen Krisenpropheten, die zu regelrechten Hellsehern verklärt wurden, bei weiteren Orakelsprüchen jedoch versagten.

Man hätte es weiterhin nicht bleiben lassen sollen, da die Gemeinschaftswährung ein ungemeiner Gewinn ist. Jedoch hätte man die Einfürhungsprozesse anders gestalten müssen. Wie gesagt, an diesem Wegpunkt steht man nun nicht mehr. Jetzt muss man mit der Ist-Situation vorlieb nehmen. Das rad der Zeit kann auch die selbstverliebte Pseudoökonomenvereinigung nicht zurückdrehen. Eine Fragmentierung des Währungsraumes hätte massive Verwerfungen als Konsequenz. Wie man darauf reagieren soll, kann die Alternative auch nicht sagen. Deswegen wird dieser Jahrmarktverein auch nur ein Lückenfüller für die Kommentarspalten bleiben. Da kann man sich bei den Freien Wählern, DIE FREIHEIT oder der Partei der Vernunft mit einreihen. Dem Deutschen geht es nicht so schlecht, als das er auf solche stumpfe Parolen hören würde.
Genau das Gegenteil ist richtig. Die Resourcen sind schon verschleudert. Was Leute wie Sie nicht hören wollen, ist, dass wir alle nicht mehr bereit sind, für das Versagen ihrer Klasse aus politischen Waldorfschülern doppelt zu bezahlen. Nicht nur sind wir jetzt schon alle Kredite an die Südeurozone los, wir sollen auch die Verluste daraus noch mal bezahlen. So läuft's halt nicht.
Na dann erklären Sie einmal, wie die Umsetzung aussehen soll. Die Banken müssten geschlossen werden, der Handel kommt vorerst zum Erliegen. Der Innereuropäische Handel wäre enorm gehemmt. Die DM würde massiv aufwerten, Peripheriewährungen abwerten. Deutschland würde entscheidende Standortvorteile verlieren etc. Da hat die Alternative irgendwie seltsamerweise keine Antworten darauf. Szenarien ausarbeiten ist eben nicht so angesagt im Elfenbeinturm.
Ach, deshalb ist es auch nur Zufall, dass die undemokratische Kommission unter dem Ex-Maoisten Barroso sich die Gesamtüberwachung der großen Banken einverleiben will und de fakto Vollzugriff auf den ESM hat, nicht? Und vermutlich ist es nur Zufall, dass EU-Ratspräsident van Rompuy sich demnächst mit einer Bombenpension in den Ruhestand verabschieden lässt..... von wegen Ratten und sinkendes Schiff, nicht?
Und mit derlei Kampfgebrüll wollen Sie Leute politisch überzeugen und wundern sich, rechten Pöbel anzuziehen? Man könnte meinen, man sucht diesen regelrecht. Fehlt ja nur noch EuDSSR. Das charakterisiert die Alternative als das was sie ist, ein Verein voller Selbstdarsteller, die an den politischen Rändern fischen. Applaus, applaus, vielleicht kann man ja die REPs zur Kooperation bewegen.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 22. März 2013, 07:41
von Wähler
Kibuka » Do 21. Mär 2013, 18:07 hat geschrieben:
Das ist pauschal gesagt falsch! Die Eurokrise resultierte aus einer globalen Finanzkrise, die in den USA ihren Ursprung hatte, genauer gesagt im US-Immobiliensektor. Innerhalb der europäischen Union haben wir aktuell mehrere Baustellen, darunter im Bankensektor.
Nichtwähler » Fr 22. Mär 2013, 07:21 hat geschrieben:Die Mitteleuropäischen Regierungen haben nun mit Zypern ein Scenario, an dem sie sehr gut erkennen können, wie ein solcher Schuldenschnitt ausgeht.
Die Reaktionen der Zyprischen Regierung und des Zyprischen Volkes werden genauestens analysiert und beobachtet. In einem Kleinstaat wie Zypern, mit wenigen Einwohnern gegenüber den großen EU Mitgliedstaaten, findet momentan ein Wegweisendes Finanzmanöver statt.

Der erste Versuch mit Island ist schiefgegangen weil das Isländische Volk sich keine Bevormundungen gefallen liess, Griechenland war der 2. Versuch, Zypern die Fortsetzung und alle warten ab, wie es ausgeht.
Das Insolvenz-Verfahren in Zypern zeigt deutlich, dass mit dem Versuch, Spareinlagen zur Lösung heranzuziehen, eine neue Stufe in der EU-weiten Staatsschulden- und Bankenkrise erreicht ist.

Soviel ich weiß, hat die Boston Consulting Group einmal ausgerechnet, dass in Deutschland eine einmalige Abgabe von 11% und in den Krisenstaaten der EWU von 33% auf die Privatvermögen erhoben werden muss, um die Staatsverschuldung unter ein Mass zu drücken, das die zukünftige Wirtschaftsentwicklung nicht mehr negativ beeinflußt.

Mit der heutigen finanziellen Repression und der damit einhergehenden Inflationierung der Geldforderungspapiere, der Immobilien- und Aktienpreise versucht man wohl, einen harten Schnitt zu vermeiden.

Hoffentlich bewahren die Beteiligten die Nerven, wenn es bei Spanien oder Italien weiterhin auf eine Staatsinsolvenz hinausläuft.

Jeder, der private Altersvorsorge nur mit Geldforderungspapieren - Kapital-Lebensversicherungen, Spareinlagen, Rentenpapiere und anderes - betreibt, sollte sich dieser möglichen Szenarien schon jetzt in vollem Umfang bewußt sein. Politiker handeln in der Regel erst dann, wenn der gemeinschaftliche Leidensdruck zu hoch ist. Leider ist schon zu viel Zeit für eine Umorientierung verloren gegangen.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 22. März 2013, 18:07
von Dieter Winter
Praia61 » Do 21. Mär 2013, 20:49 hat geschrieben:Das heißt auf gut Deutsch, dass wenige Bankmanager Regierungen erpressen können ansonsten...
Was glaubst du denn, was Herr Ackermann mit Angie gemacht hat?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 16:56
von profracking
Und was hilft nun das Palaver über Schmidt?
Es zeigt, was Helmut Schmidt für ein politischer Versager war und es hält die Erinnerung daran wach, dass er es in Kombination mit Giscard d'Estaing war, die für die heutite Euro-Pleite den Grundstein legten. Ganz im klassichen Sinne ... wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Wer hat uns verraten, wer hat uns verkauft? Wer hat uns verraten? Natürlich Sozialdemokraten! Helmut Schmidt hat uns verraten und der hat uns auch verkauft......
Als Untermauerung, das die DM nicht stabiler als der Euro war?
Als Beweis dafür, dass Helmut Schmidt der Erfinder der indirekten Gelddruckmaschine über die verstärkte Ausgabe von Staatsanleihen war. Denn wer hat die Staatsverschuldung in Deutschland erfunden? Nein... nicht die Schweizer und ihr Riccolla.... HELMUT SCHMIDT war's!
Oder das jetzt andere Schuld daran waren, dass DM keine stabile Inflationsrate bei 2% hatte?
Es war Helmut Schmidt's Inflationspolitik ab 1972, die die DM ruiniert hat. Kann jeder prima bewundern, nicht? Helmut mag zwar die Deiche in Hamburg wieder errichtet haben, aber er ist es, der in Bonn als Bundesverschuldungsminister alle Verschuldungsdämme brach.
Auch Ihre Einlassungen auf eine Unabhängigkeit der Zentralbank ist mit einem vorgegebenen Inflationsziel schon politisch gesteuert,
Nö. Das ist eine marktwirtschaftliche Zielvorgabe. Nur politische Versager wie Helmut Schmidt und Konsorten inflationieren Währungen zu Tode. Anständige Leute geben hingegen eine Inflationsobergrenze von 2% inkl. eines Staatsanleihenankaufverbotes plus Staatsverschuldungsobergrenze von 1% am BIP plus eine maximale Bilanzsumme der Zentralbank von höchstens 20% am BIP.
Oder welchen ökonomischen Regeln ist eine fixe 2%-Inflation zu entnehmen?


Mir ist schon klar, dass Typen wie Sie eine Ausrede suchen, die Mitbürger mit Inflation zu betrügen. Läuft nur nicht mehr.....
Auch Ihre Forderung der strafrechtlichen Verfolgung von Finanzministern ist ärmlichster Populismus.
Lass mich Finanzminister werden und das erste, was ich tue, ist Dir über Deinen Heuchlerhaushalt mit einem 20%-Kürzungsrasenmäher/Jahr drüber zu rollen. Und ich lache desto lauter je mehr Du schreist.
Und wenn niemand auf Goldbasis mit Ihnen handeln möchte
Ach, Gold ist neuerdings wertlos? Warum stapeln es derzeit alle Zentralbanken weltweit, hm? Einfach so aus Gag, ja?
Und was nützt diese Goldbasis denn genau?
Bei Einführung einer harten Parallelwährung bricht unsere Wirtschaft teilweise und zeitweise ein. Wir müssen den Goldbestand vermutlich beleihen (in D-Mark), um Notkredite zu gewähren. Ich kann auch Ihr Haus dafür verpfänden, aber das Spiel hatten wir nach 1949 schon in Form der Zwangsanleihe bis Mitte der 1970er. So was möchte ich eigentlich vermeiden.
Nur wird ein Wirtschaftsraum nicht alleine durch Pro-Kopf-Daten bestimmt.
Stimmt. Deshalb fürchte ich aber leider immer noch nicht vor China.
Dieser Gewinn im Welthandel gehört auch nicht "uns", sondern in der Regel Privatleuten.
Ach, Sie erheben darauf weder Zölle, Einfuhrumsatzsteuer, betriebliche oder Mehrwertssteuer? Prima! Dann kriege ich hoffentlich in Bälde Geld von der Steuer wegen meiner Importe zurück, nicht?
Man hätte es weiterhin nicht bleiben lassen sollen, da die Gemeinschaftswährung ein ungemeiner Gewinn ist.
Klar, sie ist so ein Gewinn, dass die Griechen am Boden liegen, die Zyprioten derzeit ins Ausland fliegen, um verzweifelt von dort aus ihre Konten abzuheben, die Italiener wählen zu 25% Grillo, weil dort alles so super läuft und in Spanien werfen Linke nur zufällig Steine auf Hotels mit Vertretern dt. Unternehmer, die in Barcellona auf der Messe Stände laufen haben. Wissen Sie, Ihr inkompetentes Geschwafel in allen Ehren .... fahren Sie Clown mal durch Frankreich, so wie ich. Reden Sie mit den Leuten, gehen Sie quer Beet von Nord nach Süd durch's Aldi und achten Sie auf den Spritpreis. Sie erkennen, wie die Preise vom Norden in den Süden um 20% steigen. Fahren Sie dann nach Andorra und sehen Sie die Diskrepanz zwischen dem verarmten und kaputt besteuerten Perpignan und den Bonzenschlössern in einem Niedrigsteuerparadies. Und dann faseln Sie mir was vom tollen Euro.....

Jedoch hätte man die Einfürhungsprozesse anders gestalten müssen.


Man hängt die D-Mark und den Franc nicht zusammen, Mister. Wir hatten eine stabilitätsorientierte Währung, die Franzosen hingegen eine inflationsgetriebene Währung. Wir hatten schon immer die bessere Wirtschaftspolitik, die Franzosen nie. Und das gleiche Problem haben wir gegenüber Italien, Spanien usw. Natürlich gibt's immer politische Typen wie Sie, die sich die Welt auf u.a. meine Kosten schön saufen. Aber demnächst ist Schluss mit Deiner Heuchel-Party auf meine Kosten.

Na dann erklären Sie einmal, wie die Umsetzung aussehen soll. Die Banken müssten geschlossen werden, der Handel kommt vorerst zum Erliegen. Der Innereuropäische Handel wäre enorm gehemmt. Die DM würde massiv aufwerten, Peripheriewährungen abwerten. Deutschland würde entscheidende Standortvorteile verlieren etc. Da hat die Alternative irgendwie seltsamerweise keine Antworten darauf. Szenarien ausarbeiten ist eben nicht so angesagt im Elfenbeinturm.
Das typische Horrormärchen eines Inkompetenten.

Wir führen, egal, ob's der EZB passt oder nicht, von heute auf morgen im Kaltstartsystem eine Parallelwährung (DM) ein. Der Staat stellt von Freitag auf Montag sämtliche Zahlungen (Steuereinzahlungen, Geldauszahlungen) auf DM um. Euro bleibt legales Zahlungsmittel, aber offizielle, amtliche Ein/Auszahlungen erfolgen nur noch in DM.
Es wird ein 1:1 Tauschkurs Euro-DM für 1 Woche ausgegeben und zwar nur für Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland (sowie Ausl. mit legalem Aufenthaltsstatus oberhalb eines Touristenvisums) und Konten in Deutschland. Alle Firmen, die in Deutschland ihren Sitz haben, dürfen ihr (Geschäfts-)Guthaben bzw. ihre (Überziehungs-)kredite 1:1 umstellen. In der Zwischenzeit wird DM-Notgeld gedruckt (z.B. durch DM-Bestempeln von X-Euro-Scheinen) bzw. DM-Geld ausgegeben. Die BUBA wird per Gesetz gezwungen, ihre Goldreserven an die DM-BUBA abzutreten. Das Gold gehört nämlich Deutschland und nicht Mr. Draghi. Da ja der Euro ach so sicher ist, braucht die EZB bekanntlich kein Gold, nicht? Die DM-BUBA versorgt wie übliche die Geschäftsbanken mit Geld und einem Inflationsziel von 2% wie unter Pöhl und Schäuble'chen darf nicht mehr als 1% Kredit am BIP an DM-Staatsanleihen emittieren und die DM-BUBA darf keinerlei Staatsanleihen kaufen. Damit wird die DM betonhart. Das Gold werden wir brauchen, um das Chaos beim erwartungsgemäß zusammenbrechenden Euro zu puffern. Wir werden DM-Kredite mit dem Gold besichern müssen, um Rentenzahlungen, Großprojektkredite u.ä. am Laufen zu halten.
Die Folge wird einfach sein. Alle Deutschen werden blitzartig zur harten Währung wechseln, die BRD wird de fakto (wenn auch nicht offiziell) binnen 1 Wo. aus dem Eurosystem ausgestiegen sein und eine freie DM besitzen. Diese wird um 10-20% aufwerten gegenüber dem Dollar. Der Euro wird um lässig 30% abwerten, wenn nicht sogar komplett zusammenbrechen, weil wir als Nation neben Luxemburg, Holland, Estland, Finland und Österreich die einzigen sind, die den Euro derzeit noch aufrecht halten. Alle Euro-Staatsanleihen werden sich in Luft auflösen. Damit auch unsere Ansprüche an die Drittstaaten. Damit auch die Verpflichtungen im ESM/EFSF. Wir werden uns also auf die knallharte Tour entschulden und wir werden ebenso knallhart alle Zahlungsversprechen, die wir haben, und die auf Euro lauten, verlieren.
Damit werden die Banker verarmen, die u.a. SPD-Politiker gekauft haben. Pech für die korrupten Politiker, nicht?

Das Land wird in eine Rezession fahren, ohne Frage. Wir haben sie ja jetzt schon. Sie wird auf 5-10% am BIP hochschießen und die Arbeitslosigkeit wird sich vermutlich zeitweise verdoppeln. Wir werden innerhalb des Landes alle unwirtschaftlichen Sektoren (z.B. den ganzen Klimafaselblödsinn, Windkraft/PV-Müll, Pseudoforschungsrotz, usw.) abrauchen sehen, weil wir nur noch das laufen lassen werden, was sich rechnet.

Da wir fast die Hälfte des BIP mit Export machen und nur noch 40% des Exports in der Eurozone laufen und die Franzosen, Spanier und Italiener nicht einfach wegsterben, nur weil der Euro kollabiert, werden wir weiter exportieren. Wir werden allerdings in der Eurozone Preiskämpfe aushalten müssen, weil die oben genannten sich gesund inflationieren werden. Das haben sie schon immer getan und jedesmal war das erfolglos, weil wir das überstanden haben. Nur wird's diesmal heftig, weil wir diese Inflationierungspolitik seit 1997 unter den Teppich gekehrt haben und jetzt flugs 16 Jahre nachholen müssen auf einen Schlag. Genau dafür brauchen wir das BUBA-Gold zum puffern.

Unsere Exportprodukte sind hochwertige Güter, die einen 50%igen Energiepreisanteil haben. Wenn (hoffentlich) die DM aufwertet, sinkt der Preis für Importrohware und Energie. Ergo senken wir auch die Exportpreise. Das wird sich auspendeln müssen und am Anfang werden die Exporteure noch schäumen, weil sie noch in Euro kalkulieren und Altbestände im Lager haben. Sie werden also anfänglich zu teuer sein und erst danach die Preise senken können. Das wird vermutlich Marktanteile kosten oder man muss das mit Exportkrediten puffern.
Und mit derlei Kampfgebrüll wollen Sie Leute politisch überzeugen und wundern sich, rechten Pöbel anzuziehen?


Meinen Sie ernsthaft, Sie holen noch jemanden mit Ihren nachweislichen EURO-Lügen hinter dem Ofen vor? Träumen Sie weiter von Ihrer Eurokratur. Die Bevölkerung wird Ihresgleichen im September den Stuhl vor die Tür stellen und Sie werden von Glück reden können, wenn Sie nur politisch geköpft werden. ihre Denkwelt hat Deutschland an den Rand des Absturzes geschoben, weil Typen wie Sie unfähig sind. Sie agieren so aufgeblasen-selbstgerecht, dass Sie absolut abgehoben sind. Die Bevölkerung und die Gewerbetreibenden im wahren Leben jedoch dürfen den Mist, den Ihresgleichen zusammenrotzt, ausbaden. Und meinesgleichen reicht dieses Spielchen jetzt. Sie und Ihresgleichen sind hiermit gekündigt! Und die entsprechende Kündigung gibt's im September 2013!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 17:17
von profracking
freigeist » Do 21. Mär 2013, 14:34.... Wir gehören zur starken Fraktion, haben aber eine leichte Inflation.


Stimmt. Die Inflation lässt sich auch nicht komplett eliminieren. Es ist schlicht nicht möglich, die Waren/Dienstleistungsproduktion exakt mit der Geldmenge ins Gleichgewicht zu bringen. Insofern sind 2% Inflation schon in Ordnung. Wer langfristig seine Arbeitsleistung sparen will, kann das in Gold, Silber oder Immobilien tun bzw. sich ggf. Aktien kaufen.

Ich bin übrigens kein Fan komplett neuer Geldsysteme. Mir ist wohlbewusst, dass wir ein kreditgetriebenes Schuldgeldsystem haben, in dem Inflation de fakto unvermeidlich ist. So ein System wird immer wieder kollabieren, aber normalerweise braucht so was 80-100 Jahre. Alle bisherigen Währungen sind deshalb kollabiert, weil wir Idioten und Vollpfosten als Kanzler/Schatzminister hatten, die zu dämlich waren, bis zwei zu zählen und munter Geld gedruckt haben, ohne das ein Gegenwert vorhanden war. Der Euro ist ein Paradebeispiel: er verhält sich nahezu perfekt kongruent zum Desaster der Assignat- und Mandatwährung Frankreichs zur Zeit der frz. Revolution, die eigentlich deshalb ausbrach, weil der König zu inzestoid verblödet war, korrekt zu haushalten und seinen Gold-Luidor inflationierte.
Die Güterwirtschaft hat nicht annähernd Schritt halten können mit der explodierenden Kreditwirtschaft.
Das ganze lief viel schlimmer. De fakto hat das Merkozy in 2009 die letzte politische Unabhängigkeit der EZB gegrillt und ab dann wie wahnsinnig Geld gedruckt. Vorher schon war die EZB eine Gelddruckmaschine im Expresstempo. Die wertlose Blütenkohle floß in rauhen Mengen an die Hedgefonds/Bankster und erzeugte muntere Inflationsblasen (Öl, Gas, Metalle, Lebensmittel, Immobilien, Aktien, usw.). Und das hat dann zu der extremen Ausweitung des Bankensektors beigetragen. Das Ekelige ist, dass dieses Spiel de fakto global seit 1971 in den USA (Nixon entkoppelte Dollar vom Goldstandard, FED druckte ab dann nur noch Blütenscheine) begann, flugs von Helmut Schmidt 1972 als Finanzminister plagiert wurde (in dem er in rauhen Mengen Staatspapiere emittierte, die zuerst die Bürger und später die Bankster kauften, was de fakto indirektes Gelddrucken war) und auch in London, Tokyo und Peking kopiert wurde. Wir haben jetzt die Folge eines gut 40jährigen Inflationskrieges, der schon etliche Opfer hatte (z.B. den Zusammenbruch der russ. Rubel, der türk. Lira oder der argentinischen Währung vor ein paar Jahren). Wir müssen aus diesem Wahnsinn raus, sonst reist und das alle über die Klippe.
Noch haben wir einen Produktivitätsvorsprung in der Wirtschaft, weil wir Deutsche schlau, innovativ und sparsam sind. Nur als Staat schmeissen wir dieses Ersparte mit dem Schaufelradlader zum EZB-/Subventionsfenster raus. Wir werden das nicht mehr lange ungestraft machen können, ohne daran insolvent zu gehen.
Unter dem Liquiditätsdruck der Tender bricht das System zusammen.
Wegen der fehlenden Einlagenabsicherung, um die Liquidität abzufedern, werden die Kapitalstöcke enorm gedrosselt.
Wenn ich mir die Entwicklung von Euro-M3 ansehe, stockt mir offen gestanden der Atem. Wir haben fast soviel Kohle im Umlauf wie die gesamte Europa-Zone (und nicht nur die Euro-Zone) an BIP erzeugt. Das ist der absolute Irrsinn.

Wir werden vermutlich ohne Eiskaltstart (Einführung einer stabilen, unpolitisierbaren Zweitwährung) gar nicht mehr rauskommen. Es werden uns sowieso etliche Zähne ausfallen. Ich hoffe mal, nicht gleich der ganze Kopf......

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 17:33
von profracking
Wähler » Fr 22. Mär 2013, 07:41
Das Insolvenz-Verfahren in Zypern zeigt deutlich, dass mit dem Versuch, Spareinlagen zur Lösung heranzuziehen, eine neue Stufe in der EU-weiten Staatsschulden- und Bankenkrise erreicht ist.
Richtig. Man belese sich mal, was derzeit auf Zypern los ist. Die Leute springen aus der Hutschachtel und gegen sich im Netz gegenseitig Tipps, wie man versuchen kann, im Ausland noch Geld vom heimischen Konto abzuheben ->
http://forums.moneysavingexpert.com/sho ... p=60139151
Soviel ich weiß, hat die Boston Consulting Group einmal ausgerechnet, dass in Deutschland eine einmalige Abgabe von 11% und in den Krisenstaaten der EWU von 33% auf die Privatvermögen erhoben werden muss, um die Staatsverschuldung unter ein Mass zu drücken, das die zukünftige Wirtschaftsentwicklung nicht mehr negativ beeinflußt.
Wenn wir die DM einführen und uns aus dem Euro-System schrittweise offiziell zurückziehen, bricht der Euro zusammen, damit werden unsere Staatsschulden sich in Rauch auflösen und wir bezahlen höhnisch grinsend mit harter DM die Euroschulden zurück. Ich habe nämlich keine Lust, mir von China atomaren Druck machen zu lassen, nur weil dt. Euro-Staatsanleihen in der Bank of China gebunkert haben.
Mit der heutigen finanziellen Repression und der damit einhergehenden Inflationierung der Geldforderungspapiere, der Immobilien- und Aktienpreise versucht man wohl, einen harten Schnitt zu vermeiden.
Im Fall Zypern sehe ich das anders. Putin versucht krampfhaft, die Zyprioten illiquide zu halten (in Griechenland ist ihm das erfolgreich gelungen), weil er deren Zugang zu den riesigen Gasreserven im nördlichen Leviathan-Feld behindern will. Er schützt schlicht GAZPROM's Gasinteressen, denn die laufen über Southern Stream nach Griechenland und auf den Balkan. Würde Zypern zu fördern beginnen und würde die griech.-zypriot. Energean Oil & Gas im griech. Golf von Kuvala mehr als nur explorieren, sondern die geplante griech.-zyptriot.-israel. Seegaspipeline legen, wäre Zypern unabhängig, Griechenland deutlich liquider und Russland raus aus dem Geschäft. Da unten in Zypern findet ein Energiekrieg statt. Nicht mehr und nicht weniger. Die meisten Leute lesen nur die falschen Postillen. Ich aber nicht -> www.energytribune.com
Hoffentlich bewahren die Beteiligten die Nerven, wenn es bei Spanien oder Italien weiterhin auf eine Staatsinsolvenz hinausläuft.
Vor Italiens Küste liegen ebenfalls riesige Gasvorräte -> http://www.proactiveinvestors.com/compa ... 32243.html . Dass die Italiener das nicht verstärkt ausbeuten, liegt an ihrer total geistig verrotten politischen Klasse. Analoges gilt für Zypern und Griechenland. Und unter uns: wir sind auch nicht schlauer, denn wir wären binnen weniger Bohrjahre unabhängig von allen Gasimporten aus Russland, Holland und Norwegen, wenn wir Schiefergas fracken würden. Nicht umsonst ist mein Name Profracking.......

Jeder, der private Altersvorsorge nur mit Geldforderungspapieren - Kapital-Lebensversicherungen, Spareinlagen, Rentenpapiere und anderes - betreibt, sollte sich dieser möglichen Szenarien schon jetzt in vollem Umfang bewußt sein.


Wer seit 2009 nicht längst gehandelt hat, wird dafür bluten und zwar zurecht. Nur Narren schließen Kapitallebensversicherungen ab und finanzieren damit ihr Haus. Nur Verrückte und Zocker kaufen noch Euro-Staatsanleihen aus der Hand von Schäuble.
Politiker handeln in der Regel erst dann, wenn der gemeinschaftliche Leidensdruck zu hoch ist. Leider ist schon zu viel Zeit für eine Umorientierung verloren gegangen.
Politiker wie Stoiber sitzen bei Anne Will, lassen sich als Bürokratie-Abbauer bejubeln und dürfen Intelligente wie Prof. Lucke/AfD bepöbeln und keiner wird darüber informiert, dass der Typ im Aufsichtsrat eines offenbar mit Euro-Staatsanleihen bestückten Lebensversicherungsunternehmens sitzt. Witzigerweise neben Frau Wöhrl/CSU vom Wöhrl-Kaufhauskonzern und einem Vertreter der Münchner Rückversicherungs AG. So was nennt man absichtliche Falschinformation/Propaganda im Stil Eduard von Schnitzlerx-'se Schwarzen Kanals des ex-DDR-Rotz-TV.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 23. März 2013, 17:36
von profracking
Dieter Winter » Fr 22. Mär 2013, 18:07 ...... Was glaubst du denn, was Herr Ackermann mit Angie gemacht hat?
Ich bin der Auffassung, dass das Mutt'chen sich über die dt. Bank den Aufstieg zur Europakanzlerin finanzieren lassen wollte und Ackermann gesagt haben dürfte, dass sein Geldbeutel dafür zu klein ist.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 12:33
von G.Rasheimer
(Zitat: „profracking“) …..Und unter uns: wir sind auch nicht schlauer, denn wir wären binnen weniger Bohrjahre unabhängig von allen Gasimporten aus Russland, Holland und Norwegen, wenn wir Schiefergas fracken würden. Nicht umsonst ist mein Name Profracking.......
In der EU/EUR Debatte stimme ich weitgehend mit dir überein,
aber deine Ansichten zu alternativer Energieversorgung und speziell
zum fracken solltest du vielleicht nochmal überdenken?
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hin ... k/1595469/

Diese Gasvorkommen laufen uns nicht davon und man kann im absoluten Notfall
immer darauf zurück greifen.

Finanzkrisen entstehen übrigens auch durch ein Art „Fracking“
...oder ???

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 24. März 2013, 19:17
von profracking
G.Rasheimer » So 24. Mär 2013, 12:33 ....aber deine Ansichten zu alternativer Energieversorgung und speziell
zum fracken solltest du vielleicht nochmal überdenken?
Sehe ich nicht so. Ich teile nicht Deine Ansicht, dass im GEZ-finanzierten DeutschlandRadio eine ehrliche Berichterstattung erfolgt. Dort lügt man heute noch die nachweisliche Lüge der CO2-getriebenen anthropogenen globalen Erwärmung herum und man findet immer noch Propaganda zu Peak Oil, obwohl jeder wissen müsste, dass das in den 1970ern von einem SHELL-Ingenieur erfunden wurde, damit u.a. SHELL die Ölpreise hochschrauben konnte.

Ich zeige Dir mal ein Beispiel der von Dir referenzierten URL
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hint ... k/1595469/

Dort steht: "Bislang wurde das Verfahren praktisch ausschließlich im Sandstein verwendet."
Das ist z.B. eine schlichte Lüge. In den USA wird seit 1947 gefrackt und zwar u.a. in Schiefergesteinen. Natürlich kann man auch
in sandigerem Material/Sandstein fracken.

Dann steht dort: "In den USA haben Gaskonzerne in den vergangenen zehn Jahren über eine Million Mal gefrackt. "
Das stimmt, ist aber nur die halbe Miete. Seit 1947, als man mit Fracking in Kansas erstmals begann, hat man 2 Mio. solche Löcher gebohrt.

Dann wird schlicht dreist wie folgt gelogen: "Die ökologischen Folgen des Schiefergasbooms sind mitunter so gravierend, dass Umweltschützer mobilmachen. Ihre Protestlieder handeln von vergifteten Brunnen und brennenden Wasserhähnen." und dabei mit Absicht verschwiegen, dass die US-Umweltbehörde - die unter Obama mit einer ausgewiesenen Anti-Fracking-Chemikerin besetzt worden war (Lisa Jackson von der EPA) - bis heute bei keinem der 2 Mio. Bohrlöcher ein auf Fracking zurückführendes Problem gefunden hat, obwohl Lisa Jackson ihren Job deshalb verlor, weil sie so gar absprachewidrig Fremdetats abgezapft hat, um alle möglichen potentiellen Umweltschäden suchen zu lassen. Dumm nur, dass sie nicht einen Fall fand. Was jedoch herauskam, was, dass z.B. die Storie mit den brennenden Wasserhähnen (der ja aus dem manipulativen und vor Lügen nur so strotzenden Propagandastreifen von J. Fox, "Gasland" stammt) der Nachprüfung nicht standhielten. Die USA haben haufenweise oberflächennah liegendes (Sumpf-)Methangas und wenn die Leute private Brunnen bohren, bohren sie Schichten mit Faulgasbildung an. Und dann fackelt man seinen Wasserhahn ab. Keiner der bisherigen Fälle war auf Fracking zurückzuführen.

Dann schreiben die netten Kampagnenjournalisten vom DR noch: "Deutschland deckt heute rund ein Fünftel seines Primärenergiebedarfs mit Erdgas. Rund ein Siebtel davon stammt aus heimischen Quellen." Fakt ist, dass wir im Jahr 95 Mrd. m3 Gas verfeuern (u.a. für Backup-Blockheizkraftanlagen für sinnlose Wind-/PV-Anlagen) und davon kommt 90% aus dem Import. Wir haben unter unseren Füßen theoretisch 12.000 Mrd. m3 liegen und könnten 10% davon nach heutigem Stand fracken. Und wir haben dabei noch nicht mal 40% der Republik untersucht.
Diese Gasvorkommen laufen uns nicht davon und man kann im absoluten Notfall
immer darauf zurück greifen.
Warum ist es ein Notfall, die eigenen Ressourcen unter den eigenen Füßen nicht nutzen zu sollen, und dafür bluttriefendes Diktatorengas aus Russland zu kaufen? Bezahlst Du gerne Heuchler wie Putin oder seinen Vasallen Gerhard Schröder? Also ich nicht.
Ich möchte auch kein Diktatorenöl aus Russland oder Arabien, sondern ethisches Öl aus den Falklandinseln, Neufundland oder Kanada.
Finanzkrisen entstehen übrigens auch durch ein Art „Fracking“ ...oder ???
Nö, die entstehen, wenn man mit fleißig gedrucktem EZB-Blütengeld hirnlose Ineffizienz-Energien wie Windkraft und PV auf kosten noch einen Mehrwert produzierender Industriesektoren errichtet, damit grüne Bonzlinge dort Aufsichtsratsposten abgreifen können. Sobald allerdings China in den Markt kommt, brechen diese Subventionswirtschaften sofort zusammen, wie man's in Deutschland sehen kann. Und der Wind blässt auch immer weniger und dieser Winter war nicht nur eiskalt, sondern der mit dem bedecktesten Himmel seit Aufzeichnungsbeginn. Na, dann man viel Spass mit alternativen Energien.....

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 25. März 2013, 04:17
von Blickwinkel
Dieter Winter » Fr 22. Mär 2013, 18:07 hat geschrieben:
Was glaubst du denn, was Herr Ackermann mit Angie gemacht hat?
Mit ihr gesprochen und seinen Einfluß ausgeübt, wie das nun mal üblich ist für Unternehmensführer?

Die Frage ist nur, ob sich die Politik davon weichkochen lässt und da glaube ich, unterschätzen hier einige Fr. Merkel.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 25. März 2013, 08:02
von profracking
Blickwinkel » Mo 25. Mär 2013, 04:17 ..... Mit ihr gesprochen und seinen Einfluß ausgeübt, wie das nun mal üblich ist für Unternehmensführer? Die Frage ist nur, ob sich die Politik davon weichkochen lässt und da glaube ich, unterschätzen hier einige Fr. Merkel.
Da die CDU seit Jahren einen kräftigen Mitgliederschwund erlebt und damit einen Rückgang der Einnahmen zu verzeichnen hat und dies durch direkte Spenden aus der (Banken-)Wirtschaft wettgemacht werden muss, habe ich meine Zweifel, ob Mutti-Kinderlos-Merkel wirklich so "wahnsinnig" unabhängig ist. Wie jeder seit ihrem letzten Amtsantritt weiß, lügt Mutti-Kinderlos-Merkel gerne das Blaue vom Himmel runter. Sie log uns vor, es gäbe eine CO2-getriebe, angeblich von uns Menschen verursachte globale Erwärmung (obwohl die 2009 schon über 10 Jahre nicht mehr vorhanden war). Sie log uns vor, die dt. Spareinlagen bis 100.000 Euro seien sicher und bastelte einen "Rettungsfond", der nur ein paar hundert Millionen an Reserven für Billionen von Spareinlagen bereitstellt. Sie kündigte noch im 2009er Wahlkampf an, dass kein Deutscher für die Schulden von Euro-Staaten haften müsste, und danach baute sie den ESM und den ESFS auf und schob Milliarden dt. Steuergelder nach Griechenland und ließ Pleitebanken auf unsere Kosten in München abwickeln. Mutti-Kinderlos-Merkel tönte groß herum, sich von Sarkozy nicht vereinnahmen zu lassen, sondern mit einer klaren Position des non-Bailout nach Frankreich zu fahren - kaum dort am Strand, übernahm sie alles, was Sarkozy ihr zu gunsten frz. Banken und deren Balken-Engagement zu unseren Lasten auf's steuerliche Auge drückte.

Neu deutsch: eine nachweisliche ständige Lügnerin Mutti-Kinderlos-Merkel, die ihre Meinung schneller ändert als ich meine Unterhosen wechseln kann, soll von einem Oberbankster, dessen Bank bis Oberkiefer-Unterkante mit im Libor-Zinsskandal steckt, sich nicht liebend gerne manipulieren lassen?

Für wie blöd halten Sie eigentlich ihre Mitmenschen? Glauben Sie, meinesgleichen hat eine Erinnerungsleistung einer CDU-Küchenschabe? Falls ja.... dann freuen Sie sich schon auf den September 2013, denn dann zeige ich Ihnen an der Wahlurne mein kleines Elefantengedächtnis.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 25. März 2013, 19:41
von G.Rasheimer
(Zitat/profracking)... Dann steht dort: "In den USA haben Gaskonzerne in den vergangenen zehn Jahren über eine Million Mal gefrackt. "
Das stimmt, ist aber nur die halbe Miete. Seit 1947, als man mit Fracking in Kansas erstmals begann, hat man 2 Mio. solche Löcher gebohrt.
2 Millionen Bohrungen …..!!!
deshalb pfeifen die auch aus dem letzten Loch......die Amis :cool: :D

die USA ….? eingetragenes Warenzeichen von GoldmanSachs
http://finanzreporter.blogspot.de/2009/ ... ubble.html

Und anstelle von Kreditderivaten, Öl-Futures oder hypothekengesicherten CDOs tritt eine neue Blase, ein neues großes Spiel - das Geschäft mit Kohlenstoffzertifikaten, ein boomender Billiarden Dollar Markt der bisher kaum existiert. Dieser Markt wird kommen, wenn die Demokraten, die in der letzten Wahl mit $4,452,585 von Goldman unterstützt wurden, es schaffen diese bahnbrechende neue Rohstoffblase entstehen zu lassen, als „Umweltschutzentwurf“ namens „cap-and-trade“ (dt. „Beschränken und Handeln“) getarnt. Der neue Markt für Kohlenstoffzertifikate ist faktisch eine Wiederauflegung des Rohstoffmarkt-Kasinos, welches es mit Goldman so gut meinte, mit Ausnahme eines delikaten kleinen Kniffes. Wenn der Plan wie erwartet umgesetzt wird, werden die Preissteigerungen von der Regierung beschlossen. Goldman muss sich den Markt nicht einmal selbst zurechttüffteln. Er wird von vorneherein manipuliert.

Die VSvA kannst du bestenfalls noch als Negativ Beispiel anführen
bzw. der EUR selbst, dürfte schon auf G$S Mist gewachsen sein,
da man mit einer Einheitswährung leichter manipulieren kann.
(Zitat/profracking) ...Warum ist es ein Notfall, die eigenen Ressourcen unter den eigenen Füßen nicht nutzen zu sollen …..
das Gas läuft uns nicht davon und man kann es im „Notfall“ immer noch anzapfen,
lass das doch die anderen 1stmal ausprobieren und die Preise purzeln,
da profitiert man ohne Risiko.
Ich wüsste jetzt auch nicht, was ein paar qm3 gefracktes Gas an der
EUR Problematik ändern würden.
(Zitat/profracking)......Sobald allerdings China in den Markt kommt, brechen diese Subventionswirtschaften sofort zusammen, wie man's in Deutschland sehen kann.
Ja, schon seltsam wieso man sich von der subventionierten chinesischen Solarindustrie
ohne Widerstand, in Form von zB. Einfuhrzoll, überrollen lässt.

Europa sollte sich keine Vorbilder suchen,
Europa muss sich selbst erfinden,
die EWG mit nationalen Währungen war ein gutes Fundament,
leider hat man dann auf die falschen Ratgeber gesetzt,
die sind bekannt,
also Leute.....
kauft mehr Sand

…..ist das beste Mittel gegen schleimige Kraken :cool: :rolleyes:

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 10:29
von prime-pippo
Ein Land, das mit­ten in der größ­ten Krise der Welt­wirt­schaft voll­stän­dig von einem posi­ti­ven Bei­trag vom Außen­han­del lebt, wor­auf Frie­de­rike Spiecker gerade hin­ge­wie­sen hat, ist mit sei­nem Latein bald am Ende und wird sich voll­kom­men neu erfin­den müs­sen, wenn der Rest der Welt nicht mehr bereit und in der Lage ist, die deut­sche Gläu­bi­ger­po­si­tion und die deut­sche beggar-thy-neighbour-Politik hin­zu­neh­men. Noch schlim­mer, die mit der Gläu­bi­ger­po­si­tion Deutsch­lands in der Euro­zone ver­bun­de­nen Dik­tate für andere Län­der zer­stö­ren gerade den Gedan­ken der euro­päi­schen Zusam­men­ar­beit für sehr lange Zeit und rich­ten einen poli­ti­schen Scha­den an, der nicht mehr in Worte zu fas­sen ist. - See more at: http://www.flassbeck-economics.de/der-i ... 8j6Fp.dpuf

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 10:37
von Kibuka
prime-pippo » Di 26. Mär 2013, 10:29 hat geschrieben:Ein Land, das mit­ten in der größ­ten Krise der Welt­wirt­schaft voll­stän­dig von einem posi­ti­ven Bei­trag vom Außen­han­del lebt, wor­auf Frie­de­rike Spiecker gerade hin­ge­wie­sen hat, ist mit sei­nem Latein bald am Ende und wird sich voll­kom­men neu erfin­den müs­sen, wenn der Rest der Welt nicht mehr bereit und in der Lage ist, die deut­sche Gläu­bi­ger­po­si­tion und die deut­sche beggar-thy-neighbour-Politik hin­zu­neh­men. Noch schlim­mer, die mit der Gläu­bi­ger­po­si­tion Deutsch­lands in der Euro­zone ver­bun­de­nen Dik­tate für andere Län­der zer­stö­ren gerade den Gedan­ken der euro­päi­schen Zusam­men­ar­beit für sehr lange Zeit und rich­ten einen poli­ti­schen Scha­den an, der nicht mehr in Worte zu fas­sen ist. - See more at: http://www.flassbeck-economics.de/der-i ... 8j6Fp.dpuf
Flassbeck ist schon ein toller Hecht! Zuletzt hatte er diesbezügliche Kritik an China als "China bashing" abgetan, aber natürlich darf er den deutschen Außenhandel schon kritisieren. China ist bekanntlich seit 2009 Exportweltmeister.

Re: Das Endspiel um den Euro hat begonnen

Verfasst: Dienstag 26. März 2013, 19:00
von Raesfelder
Thomas I » Sa 26. Nov 2011, 12:36 hat geschrieben:
Ja, scheiß Europa gell? Macht die Grenzen zu. Ich will wieder ein Visa für Österreich benötigen!!!

Aber dann nicht heulen wenn die niederländischen Touristen in Bremen wegbleiben. Die ganze Pampe will das Volk ja nicht...

Man könnte die Bevölkerung auch mal Fragen was sie vom Länderfinanzausgleich hält. Ich vermute, dass da die Bremer auch nicht die Mehrheitsmeinung stellen...
Den Teuro mit Grenzkontrollen in Verbindung setzen ist purer Unsinn. Ich fordere: Visafrei bis nach Hawaii!

Der Länderfinanzausgleich klappt ja schon in Deutschland nur mit viel Zähneknirschen. Jetzt wollen ausgerechnet die Euromantiker dieses Modell auf die ganze EU überstülpen.
Schon jetzt geht Deppenland Deutschland große finanzielle Verpflichtungen gegenüber Euro-Ländern ein, die ihre finanzielle Notlage zumindest fahrlässig selbst verschuldet haben.
Und nun soll der Blödmichel für den steuer- u. wirtschaftlichen Schlendrian, Korruption und Mißwirtschaft der PIIDS haften u. zahlen.
Da muß ich doch mit den Klammerbeutel gepudert sein, um das zu akzeptieren.

Die wirtschaftlichen Strukturprobleme der PIIGS kann man auch nicht mit einer Austeritätspolitik bekämpfen. Solche Spardiktate würgen die Wirtschaft ab, ergo Massenarbeitslosigkeit und Massenverelendung sind das Resultat.

Hätten die PIIGS noch ihre eigene Währung, so könnten sie abwerten, bzw. die Schulden weginflationieren. Kurzum, die Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangen.Diese schönen Krisenbewältigungsinstrumente wurden mit der Euroeinführung zerstört. So banal kann die Wahrheit sein.

Schuldner- und Gläubigerländer stecken in der Eurofalle. Und diese Problematik kann man auch nicht mit einer
Fiskal- bzw. Transferunion auf lange Sicht lösen, sind darüber hinaus auch nicht für die Eurogeberländer (Deppenland Deutschland, Holland, Österreich und Finnland) finanziell tragbar. Die eskalierenden Widersprüche innerhalb der Eurozone schaffen nur noch Unfrieden.
Diese knallharten Fakten nehmen die ideologisierten und lernresistenten Eurofanatiker leider nicht zur Kenntnis.

Raesfelder

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 00:46
von _interessierter_
Ich hätte eine Frage zu dieser Regelung in Zypern.

In den Nachrichten heißt es, dass 40% abgezweigt werden, wenn jemand über 100.000 Euro auf einem Bankkonto hat. Aber was bedeutet das?

Wenn jemand 100.100 Euro auf dem Bankkonto hat, werden dann 40 Euro (40% von 100.100 - 100.000 = 100) oder 40.040 Euro (40% von 100.100) abgezweigt?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 01:00
von Dr. John Becker
_interessierter_ » Mi 27. Mär 2013, 01:46 hat geschrieben:Ich hätte eine Frage zu dieser Regelung in Zypern.

In den Nachrichten heißt es, dass 40% abgezweigt werden, wenn jemand über 100.000 Euro auf einem Bankkonto hat. Aber was bedeutet das?

Wenn jemand 100.100 Euro auf dem Bankkonto hat, werden dann 40 Euro (40% von 100.100 - 100.000 = 100) oder 40.040 Euro (40% von 100.100) abgezweigt?
Hier ein Blogbeitrag aus dem Jahre 2009:
Skandal! Banken enteignen ihre Kunden!
http://blog.krr-faq.net/?p=410

Euren Kindern und Enkeln werdet ihr erzählen: "Das konnten wir doch nicht ahnen..."

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 01:43
von _interessierter_
In der aktuellen AGB der österreichischen Sparkasse steht folgendes:
Das Kreditinstitut wird unbeschadet des bestehenden Pfandrechtes Dispositionen des
Kunden zu Gunsten Dritter über Guthaben auf Girokonten durchführen, solange dem
Kunden keine Mitteilung des Kreditinstituts über die Geltendmachung des Pfandrechtes
zugegangen ist. Eine Pfändung des Guthabens gilt nicht als Disposition des Kunden.
Was beduetet das? Das ist für mich wie eine Fremdsprache, was hier steht.

Heißt das, dass der Staat auch jederzeit die Konten der österreichischen Sparkasse leerräumen könnte?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 02:03
von Tantris
_interessierter_ » Mi 27. Mär 2013, 01:46 hat geschrieben:Ich hätte eine Frage zu dieser Regelung in Zypern.

In den Nachrichten heißt es, dass 40% abgezweigt werden, wenn jemand über 100.000 Euro auf einem Bankkonto hat. Aber was bedeutet das?

Wenn jemand 100.100 Euro auf dem Bankkonto hat, werden dann 40 Euro (40% von 100.100 - 100.000 = 100) oder 40.040 Euro (40% von 100.100) abgezweigt?
Ich hab grad gegoogelt... es heisst tatsächlich "bis zu 40%". Ne ganze menge... Vermutlich waren die nur zu 2,5 % liquide...

Anyway, es bezieht sich auf "ungesicherte" einlagen, dass sind die über 100 000. Also, in deinem beispiel 40 euro.

Die anderen geldbeschaffungsmethoden haben auch raubcharakter: haircut bei besicherten einlagen. Also... wir tun so, als wären sie pleite und schreiben unser geld ab und genau damit können die dann weiter machen.

Beschlossen ist aber immer noch nichts.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 08:16
von Dampflok94
_interessierter_ » Mi 27. Mär 2013, 01:43 hat geschrieben:In der aktuellen AGB der österreichischen Sparkasse steht folgendes:

Was beduetet das? Das ist für mich wie eine Fremdsprache, was hier steht.

Heißt das, dass der Staat auch jederzeit die Konten der österreichischen Sparkasse leerräumen könnte?
Vielleicht. Hat aber nichts mit dieser Klausel zu tun.

In wie weit das Recht und die Verfassung in Österreich eine Abgabe seitens der Vermögensbesitzer zulassen würden, weiß ich nicht.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 12:13
von profracking
prime-pippo » Di 26. Mär 2013, 10:29 hat geschrieben:Ein Land, das mit­ten in der größ­ten Krise der Welt­wirt­schaft voll­stän­dig von einem posi­ti­ven Bei­trag vom Außen­han­del lebt, wor­auf Frie­de­rike Spiecker gerade hin­ge­wie­sen hat, ist mit sei­nem Latein bald am Ende und wird sich voll­kom­men neu erfin­den müs­sen, wenn der Rest der Welt nicht mehr bereit und in der Lage ist, die deut­sche Gläu­bi­ger­po­si­tion und die deut­sche beggar-thy-neighbour-Politik hin­zu­neh­men. Noch schlim­mer, die mit der Gläu­bi­ger­po­si­tion Deutsch­lands in der Euro­zone ver­bun­de­nen Dik­tate für andere Län­der zer­stö­ren gerade den Gedan­ken der euro­päi­schen Zusam­men­ar­beit für sehr lange Zeit und rich­ten einen poli­ti­schen Scha­den an, der nicht mehr in Worte zu fas­sen ist. - See more at: http://www.flassbeck-economics.de/der-i ... 8j6Fp.dpuf
Der SPD-nahe Prof. Flassbeck hat zurecht schon vor längerem auf eine der Ursachen des Eurokrise (Inflationsdisparität auf Grund wirtschaftlich unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zwischen den Euro-Staaten) hingewiesen: . Allerdings ist seine Schlussfolgerung falsch - Flassbeck will, dass die BRD ebenso inflationiert wie Griechenland, um die Defizite auszugleichen. Das bedeutet, hier steigen die Löhne und die Produktivität sinkt, während die in Griechenland angeblich steigt.
Problem dabei ist, dass die griech. Produktivität nur auf dem Papier steigt, denn dort fliegen die derzeit unproduktiven Arbeitnehmer auf dem Job und ihre Firmen kollabieren. Dann bleiben nur die etwas produktiveren Jobs/Firmen übrig, die aber wegen des Euro-/Wettbewerbsdrucks nicht wachsen und deshalb auch die Arbeitslosigkeit nicht senken können. Bei uns hingegen ruiniert dann der Flassbeck'sche Ansatz die effektiv laufende Wirtschaft und genau deshalb ist Flassbecks Ansatz Bullshit. Die Analyse ist korrekt, die Lösung ist aber falsch.

Sinn macht vielmehr die Einführung einer Zweitwährung mit gleitendem Ansatz für Griechenland, weil der harte Ausstieg für die Griechen (und auch für die ausländ. Gläubiger) ein fiscaler Big-Bang wäre.

Wer übrigens die aktuelle Zypern-Problematik verfolgt, erkennt, dass sich dort die oberste politische und Zentralbanksterklasse offenbar im Rahmen von Insider-Warnungen vor Sperrung der Konten die Möglichkeit eröffneten, ihre Gelder in großem Stil aus Zypern abzuziehen. Während also die Zyprioten vor den Automaten mit täglich 100-120 Euro abgespeist wurden, flossen Milliarden bereits elektronisch ab und dies mit Wissen des zypriot. Zentralbankchefs und offenbar auch hoher zypriot. Beamter.

So was wäre bei einer Zeitwährung sinnlos, so dass alle herangezogen würden, die es auch betrifft.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 12:15
von profracking
Tantris » Mi 27. Mär 2013, 02:03 hat geschrieben:
Ich hab grad gegoogelt... es heisst tatsächlich "bis zu 40%". Ne ganze menge... Vermutlich waren die nur zu 2,5 % liquide...

Anyway, es bezieht sich auf "ungesicherte" einlagen, dass sind die über 100 000. Also, in deinem beispiel 40 euro.

Die anderen geldbeschaffungsmethoden haben auch raubcharakter: haircut bei besicherten einlagen. Also... wir tun so, als wären sie pleite und schreiben unser geld ab und genau damit können die dann weiter machen.

Beschlossen ist aber immer noch nichts.
Derzeit überschlagen sich die Meldungen. Es gehen offenbar bis zu 90% der über 100.000 Euro betragenden Einlagen in Zypern über die Wupper. Das hängt von der jeweiligen Bank ab und dem Umstand, ob die Bank nicht vorletzte Woche schon von hohen Zypriot. Beamten und dem Zentralbankchef Zyperns geplündert worden waren.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 12:38
von Skull
profracking » Mi 27. Mär 2013, 12:13 hat geschrieben:Flassbeck will, dass die BRD ebenso inflationiert wie Griechenland, um die Defizite auszugleichen. Das bedeutet, hier steigen die Löhne und die Produktivität sinkt, während die in Griechenland angeblich steigt.
China würde sich scheckig lachen...und die weltweite Konkurrenz ebenfalls.
profracking » Mi 27. Mär 2013, 12:13 hat geschrieben:Sinn macht vielmehr die Einführung einer Zweitwährung mit gleitendem Ansatz für Griechenland, weil der harte Ausstieg für die Griechen (und auch für die ausländ. Gläubiger) ein fiscaler Big-Bang wäre.
Eine Zweitwährung mit "gleitendem" Ansatz ist zum einen nicht unproblematisch.
Und auch schon mehrmals im PF (konträr) diskutiert worden.

Eine Währung die "gleitend" und planmäßig (feststehend) mittel-und langfristig abgewertet wird (sinkt)
wird trotzdem von den Marktteilnehmer gemieden werden.
Jeder kennt ja schon (den feststehenden und zu erwartenden) Wertverlust.

mfg

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 13:39
von Kibuka
profracking » Mi 27. Mär 2013, 12:13 hat geschrieben:Der SPD-nahe Prof. Flassbeck hat zurecht schon vor längerem auf eine der Ursachen des Eurokrise (Inflationsdisparität auf Grund wirtschaftlich unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zwischen den Euro-Staaten) hingewiesen: . Allerdings ist seine Schlussfolgerung falsch - Flassbeck will, dass die BRD ebenso inflationiert wie Griechenland, um die Defizite auszugleichen. Das bedeutet, hier steigen die Löhne und die Produktivität sinkt, während die in Griechenland angeblich steigt.
Problem dabei ist, dass die griech. Produktivität nur auf dem Papier steigt, denn dort fliegen die derzeit unproduktiven Arbeitnehmer auf dem Job und ihre Firmen kollabieren. Dann bleiben nur die etwas produktiveren Jobs/Firmen übrig, die aber wegen des Euro-/Wettbewerbsdrucks nicht wachsen und deshalb auch die Arbeitslosigkeit nicht senken können. Bei uns hingegen ruiniert dann der Flassbeck'sche Ansatz die effektiv laufende Wirtschaft und genau deshalb ist Flassbecks Ansatz Bullshit. Die Analyse ist korrekt, die Lösung ist aber falsch.

Sinn macht vielmehr die Einführung einer Zweitwährung mit gleitendem Ansatz für Griechenland, weil der harte Ausstieg für die Griechen (und auch für die ausländ. Gläubiger) ein fiscaler Big-Bang wäre.
Nein, auch eine Zweitwährung mit gleitendem Ansatz macht keinen Sinn. Griechenland war auch schon unter starken Abwertungswellen mit der Drachme nicht ansatzweise wettbewerbsfähig. Das Bruttoninlandsprodukt von Griechenland stagnierte regelrecht zwischen 1960 und 1995.

Sinn machen nur strukturelle Reformen und ein vom Markt erzwungener Korrekturprozess, bei dem im Zuge einer inneren Abwertung die Löhne und Preise an die Arbeitsproduktivität angepasst werden. So müssen etwa die in Griechenland um etwa 25% erhöhten Lohnstückkosten in nur einem Jahrzehnt im Vergleich zu Deutschland wieder zurückgeführt werden.

Das wird der Markt automatisch erledigen, sobald die Probleme im Finanzsystem beseitigt sind.

Weitaus schwieriger für einige Länder in der Südperipherie wird der Aufbau von neuen Geschäftmodellen sein. Man stampft kein Industrieland über Nacht aus dem Boden. Im besten Fall dauert das 30 Jahre aufwärts...

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 18:34
von Cerberus
Kibuka » Mi 27. Mär 2013, 13:39 hat geschrieben:Man stampft kein Industrieland über Nacht aus dem Boden. Im besten Fall dauert das 30 Jahre aufwärts...
Allein nur der Gedanke, nein welch Idiotie.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 19:41
von Raesfelder
Kibuka » Mi 27. Mär 2013, 13:39 hat geschrieben:
Nein, auch eine Zweitwährung mit gleitendem Ansatz macht keinen Sinn. Griechenland war auch schon unter starken Abwertungswellen mit der Drachme nicht ansatzweise wettbewerbsfähig. Das Bruttoninlandsprodukt von Griechenland stagnierte regelrecht zwischen 1960 und 1995.

Sinn machen nur strukturelle Reformen und ein vom Markt erzwungener Korrekturprozess, bei dem im Zuge einer inneren Abwertung die Löhne und Preise an die Arbeitsproduktivität angepasst werden. So müssen etwa die in Griechenland um etwa 25% erhöhten Lohnstückkosten in nur einem Jahrzehnt im Vergleich zu Deutschland wieder zurückgeführt werden.

Das wird der Markt automatisch erledigen, sobald die Probleme im Finanzsystem beseitigt sind.

Weitaus schwieriger für einige Länder in der Südperipherie wird der Aufbau von neuen Geschäftmodellen sein. Man stampft kein Industrieland über Nacht aus dem Boden. Im besten Fall dauert das 30 Jahre aufwärts...
Weitaus schwieriger für einige Länder in der Südperipherie wird der Aufbau von neuen Geschäftmodellen sein. Man stampft kein Industrieland über Nacht aus dem Boden. Im besten Fall dauert das 30 Jahre aufwärts...
Diese Sichtweise kommt der Realität doch schon recht nahe. Die südlichen Eurozonen-Länder müssen mit Ländern wie China, Südkorea oder Indien auf den Weltmarkt konkurrieren. Die Chinesen oder Koreaner produzieren schon heute High-Tech von aller Feinsten. Und in Sachen Qualität haben sie schon lägst zu den anderen High-Tech Nationen, wie Deutschland, Japan oder die USA aufgeschlossen.
Mit Ausnahme Italiens, denn dort gibt es noch einen leistungsfähigen Maschinenbau, haben die Länder der Euro-Südperipherie kaum Produkte anzubieten, die auf den Weltmärkten konkurrenzfähig sind. Mit den aufkommen Chinas hat sich das Geschäftsmodell dieser Eurozonenländer wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit erledigt, zumal der Euro für diese Länder viel zu hart ist. Fazit: Die Südperipherie wird für die internationale Arbeitsteilung nicht mehr benötigt! Sie kann nur mit kontinuierlichen Transferleistungen (…aus den Eurokernländern Deutschland. Österreich, Holland und Finnland) am Leben gehalten werden.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch ein ehemaliger EU-Spitzenbeamter. Dieser vorausschauende Herr hat im Wallstreetjournal einen interessanten Artikel geschrieben. Übrigens, er sah schon vor 17 Jahren die Eurokrise voraus.
Warum Europas Herz immer noch verrottet ist

Selbst der Euro-Propagandist Mark Schieritz fängt an, den Euro in Frage zu stellen. Noch ist es zu früh, daß Sterbeglöckchen für den Euro zu läuten. Aber diese Fehlkonstruktion wird wie die Berliner Mauer irgendwann fallen. Ein gutes Zeichen ist aber, daß selbst die Alternativfraktion der Euroretter bröckelt. Kein geringerer als der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, Paul Krugman, übrigens ein überzeugter Keynesianer, ist hinsichtlich der ökonomischen Lebensfähigkeit der Eurozone skeptisch.

Sollte Zypern den Euro abgeben?

Auch wenn Kibuka hundertmal das Gegenteil behauptet, Zypern, Griechenland, Spanien und Portugal sind insolvent, dieses kann kein Eurosystem und keine Rettungspolitik verhindern.

Fakt ist => Der Euro besteht exakt so lange wie Deutschland zahlt!

Und auch der stetige Versuch, die Eurokritiker in die rechte Schublade zu stecken, ist platte Demagogie.


Raesfelder

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Mittwoch 27. März 2013, 23:36
von Kibuka
Raesfelder » Mi 27. Mär 2013, 19:41 hat geschrieben:Mit den aufkommen Chinas hat sich das Geschäftsmodell dieser Eurozonenländer wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit erledigt.
Sagen wir einmal, ihre Perspektive auf ein tragfähiges Geschäftmodell ist mit dem aufstrebenden China nicht besser geworden. China hat viele ehemalige Produktionsbereiche (Textilwaren, Spielzeug, Elektronik, Lederwaren, etc.) an sich gerissen und produziert mit einer Effizienz, die die betreffenden Südländer nicht erreichen können.

Aber daran kann auch Deutschland wenig ändern, immerhin haben wir selbst bestimmte Industriebereiche (Elektronik, Textilwaren) an China verloren.

Es ist zudem nicht unser Problem!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 07:43
von Wähler
Raesfelder » Mi 27. Mär 2013, 19:41 hat geschrieben: Auch wenn Kibuka hundertmal das Gegenteil behauptet, Zypern, Griechenland, Spanien und Portugal sind insolvent, dieses kann kein Eurosystem und keine Rettungspolitik verhindern.
Hier eine Einschätzung der Boston Consulting Group von 2011:

http://www.bcg.de/documents/file87307.pdf (Siehe Grafik auf Seite 7)

Die Boston Consulting Group hat einmal ausgerechnet, dass in Deutschland eine einmalige Abgabe von 11% und in den Krisenstaaten der EWU - Italien deutlich besser als Spanien - von etwa 50% auf die Privatvermögen - 33% Euro-Zone im Durchschnitt - erhoben werden könnte, um die Gesamtverschuldung unter ein Mass - Staat, Unternehmen und Privathaushalte zusammen 180% des Bruttosozialproduktes - zu drücken, so das die zukünftige Wirtschaftsentwicklung nicht mehr negativ beeinflußt würde.

Zypern, Griechenland und Portugal sind zu klein, um eine Abschaffung des Euros zu erzwingen. Spanien stellt meiner Meinung nach ein größeres Problem dar, als Italien.

Die Staatsverschuldung betrug in 2012 in Spanien 735 Milliarden, 80% des BSP + die 40 Milliarden aus dem ESM für die Bankenrettung.
Die faulen Kredite, vor allem aus der Immobilienblase, beliefen sich 2012 auf 156 Milliarden Euro, 9% von 1700 Milliarden (960 Milliarden Immobilienkredite)
Private Verschuldung 2012 je Einwohner 14 800 Euro, insgesamt 684 Milliarden. Das Nettovermögen der Privathaushalte beträgt etwa 784 Milliarden.

Die Gesamtverschuldung, Staat, Unternehmen und Private Haushalte, liegt also etwa bei 240% des BSP 2012.

Daher habe ich starke Zweifel, dass die spanische Wirtschaft sich ohne Hilfen aus den EU-Struktur- und Regionalfonds restrukturieren kann. Das Geld aus dem ESM wäre auch besser da angelegt, als die Eigentümer und Bankenanleihenbesitzer der spanischen Banken damit zu retten.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 08:13
von Dampflok94
Raesfelder » Mi 27. Mär 2013, 19:41 hat geschrieben: Und auch der stetige Versuch, die Eurokritiker in die rechte Schublade zu stecken, ist platte Demagogie.
Die stecken sich selber in diese Schublade. Regelmäßig wird nationalistischer Müll aus dieser Gruppe geäußert. Das ist dann vom Club Med und ähnlichem Schwachsinn die Rede. Und natürlich die völlig unhaltbare Behauptung nur Deutschland würde zahlen und alle anderen würden es sich auf unsere Kosten gut gehen lassen.

Wer bereit ist einen Blick über den Tellerand zu werfen, der sollte mal die neue Zeit kaufen. Da wird dargelegt, daß z. B. die Rettung Irlands ganz massiv in deutschem Interesse gewesen war. Ansonsten wäre die HRE (in dieser Größenordnung) kein Einzelfall geblieben. Das hätte D einen zwei- oder gar dreistelligen Milliardenbetrag gekostet. Haften für den Spaß tun die Iren aber ganz allein.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 16:05
von Praia61
Die Rechte Lager Phobie ist echt lächerlich.
Wenn jemand gegen die derzeitigen Strukturen in der EU im Zusammenhang mit dem Euro kritisiert und Kritikpunkte gibt es genügend, wird er in die rechte Ecke gestellt.
Echt armselig dieses Totschlagargument.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 16:10
von Dieter Winter
Dampflok94 » Do 28. Mär 2013, 08:13 hat geschrieben: Die stecken sich selber in diese Schublade. Regelmäßig wird nationalistischer Müll aus dieser Gruppe geäußert. Das ist dann vom Club Med und ähnlichem Schwachsinn die Rede. Und natürlich die völlig unhaltbare Behauptung nur Deutschland würde zahlen und alle anderen würden es sich auf unsere Kosten gut gehen lassen.

Wer bereit ist einen Blick über den Tellerand zu werfen, der sollte mal die neue Zeit kaufen. Da wird dargelegt, daß z. B. die Rettung Irlands ganz massiv in deutschem Interesse gewesen war. Ansonsten wäre die HRE (in dieser Größenordnung) kein Einzelfall geblieben. Das hätte D einen zwei- oder gar dreistelligen Milliardenbetrag gekostet. Haften für den Spaß tun die Iren aber ganz allein.
Yepp.

Ohne € wären die Iren aber wohl kaum in die Lage gekommen, oder?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 16:11
von Kibuka
Dampflok94 hat geschrieben:Wer bereit ist einen Blick über den Tellerand zu werfen, der sollte mal die neue Zeit kaufen. Da wird dargelegt, daß z. B. die Rettung Irlands ganz massiv in deutschem Interesse gewesen war. Ansonsten wäre die HRE (in dieser Größenordnung) kein Einzelfall geblieben. Das hätte D einen zwei- oder gar dreistelligen Milliardenbetrag gekostet. Haften für den Spaß tun die Iren aber ganz allein.
Ich hatte dazu schon vor Monaten ein Bild gepostet, das einen Teil des Schuldennetzes in Europa zeigt.

http://4.bp.blogspot.com/-7AbDUZfyihk/T ... o-owes.jpg

Bild

In der Tat hatte man sehr viel Geld nach Irland verliehen. Aber es gibt deutlich größere "Brocken".

Problematisch ist natürlich, dass die Banken quer durch den Kontinent Kapital verleihen. Deutschland nach Frankreich, Frankreich nach Italien, Italien nach Spanien usw.

Das ist ziemlich intransparent und gefährlich, weil bei einem Bankrott von großen Staaten, wie Italien, alle anderen, wie Dominosteine umkippen. Und das hat zunächst einmal mit dem Euro nicht viel zu tun. Es ist ein Problem der jetzigen Finanzindustrie, die global vernetzt ist, aber nur national kontrolliert und mit Gesetzen geregelt wird.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 17:24
von Cerberus
Praia61 » Do 28. Mär 2013, 16:05 hat geschrieben:Die Rechte Lager Phobie ist echt lächerlich.
Wenn jemand gegen die derzeitigen Strukturen in der EU im Zusammenhang mit dem Euro kritisiert und Kritikpunkte gibt es genügend, wird er in die rechte Ecke gestellt.
Echt armselig dieses Totschlagargument.
Ja, denn wissen Sie, das funktioniert aufgrund der selben Schwachkopfmanie, wie das Gequatsche von Kommunismus, sobald einer diese "freie Marktwirtschaft" kritisiert. Weiß jetzt nicht, ob Sie das bemerken können.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 21:47
von Praia61
Cerberus » Do 28. Mär 2013, 17:24 hat geschrieben:Ja, denn wissen Sie, das funktioniert aufgrund der selben Schwachkopfmanie, wie das Gequatsche von Kommunismus, sobald einer diese "freie Marktwirtschaft" kritisiert. Weiß jetzt nicht, ob Sie das bemerken können.
Steinzeitmenschen benutzen die Keule in alle Richtungen :cool:

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Donnerstag 28. März 2013, 21:50
von Praia61
Verständnissfrage:
Die Staaten scheinen ja teilweise gegeneinander verschuldet zu sein.
Fiktives Beispiel:
X schuldet Y 10 Milliarden
Y schuldet X 6 Millarden

Was bleibt wäre doch, dass X Y nur 4 Millarden schuldet.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 08:07
von logiCopter
Dampflok94 » Do 28. Mär 2013, 09:13 hat geschrieben: Die stecken sich selber in diese Schublade. Regelmäßig wird nationalistischer Müll aus dieser Gruppe geäußert. Das ist dann vom Club Med und ähnlichem Schwachsinn die Rede. Und natürlich die völlig unhaltbare Behauptung nur Deutschland würde zahlen und alle anderen würden es sich auf unsere Kosten gut gehen lassen.

Wer bereit ist einen Blick über den Tellerand zu werfen, der sollte mal die neue Zeit kaufen. Da wird dargelegt, daß z. B. die Rettung Irlands ganz massiv in deutschem Interesse gewesen war. Ansonsten wäre die HRE (in dieser Größenordnung) kein Einzelfall geblieben. Das hätte D einen zwei- oder gar dreistelligen Milliardenbetrag gekostet. Haften für den Spaß tun die Iren aber ganz allein.
Vielleicht sollten unsere einfältigen Schuldzuweiser sich mal klarmachen, dass die Rettung Irlands wohl kaum nur im deutschen, sondern im Interesse aller Mitgliedsstaaten der Eurozone war.
Natürlich auch ganz besonders im Interesse von Irland selber.
Weiter könnten sich diese Einfaltspinsel auch mal klar machen, dass das derzeit ganz besonders gut funktionierende Deutschland (dank Schwarz/Gelb übrigens ... :) ) ebenfalls nicht nur im Interesse Deutschlands, sondern nur das der ganzen EU sein kann. Denn ohne die Wirtschaftslokomotive Deutschland könnte in der augenblicklichen Situation die ganze EU einpacken.

Auf linksgrüne Hohlköpfe, die während ihrer Regierungszeit trotz damalig boomender Weltwirtschaft schon nichts anderes zustande brachten, als Deutschland zum Schlusslicht und kranken Mann Europas zu machen, sollte man besser nicht hören.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 08:31
von jorikke
Praia61 » Do 28. Mär 2013, 21:50 hat geschrieben:Verständnissfrage:
Die Staaten scheinen ja teilweise gegeneinander verschuldet zu sein.
Fiktives Beispiel:
X schuldet Y 10 Milliarden
Y schuldet X 6 Millarden

Was bleibt wäre doch, dass X Y nur 4 Millarden schuldet.
simplificateur terrible
Wenn 10 Banken des einen und 6 Banken des anderen Staates mit jeweils einer Milliarde gegenseitig verschuldet sind, bleiben nach Aufrechnung vier Banken übrig, die angeschissen sind.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 08:48
von Blickwinkel
Kibuka » Do 28. Mär 2013, 16:11 hat geschrieben: Problematisch ist natürlich, dass die Banken quer durch den Kontinent Kapital verleihen. Deutschland nach Frankreich, Frankreich nach Italien, Italien nach Spanien usw.

Das ist ziemlich intransparent und gefährlich, weil bei einem Bankrott von großen Staaten, wie Italien, alle anderen, wie Dominosteine umkippen. Und das hat zunächst einmal mit dem Euro nicht viel zu tun. Es ist ein Problem der jetzigen Finanzindustrie, die global vernetzt ist, aber nur national kontrolliert und mit Gesetzen geregelt wird.
Richtig erkannt, aber die EU will dagegen etwas machen, allerdings gibt es dann wieder die Nationalisten, die kräftig dagegen schießen, allen voran die Briten. Das hindert aber gleichzeitig diese Leute nicht daran die momentanen Mißstände weiter anzuprangern.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 11:11
von Skull
jorikke » Fr 29. Mär 2013, 08:31 hat geschrieben:simplificateur terrible
Wenn 10 Banken des einen und 6 Banken des anderen Staates mit jeweils einer Milliarde gegenseitig verschuldet sind, bleiben nach Aufrechnung vier Banken übrig, die angeschissen sind.
Korrekt.

Der immer wieder gerne vergessende Faktor bei diesen "Gesamtbetrachtungen".
Nicht Staaten schulden Staaten Geld. Staaten schulden Banken und An- und Einlegern Geld.
Da kann man nicht mal eben so was "Gesamtstaatlich" oder "Gesamtbanklich" auf- und verrechnen.

mfg

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 11:20
von sylvester
Skull » Fr 29. Mär 2013, 11:11 hat geschrieben:Korrekt.

Der immer wieder gerne vergessende Faktor bei diesen "Gesamtbetrachtungen".
Nicht Staaten schulden Staaten Geld. Staaten schulden Banken und An- und Einlegern Geld.
Da kann man nicht mal eben so was "Gesamtstaatlich" oder "Gesamtbanklich" auf- und verrechnen.

mfg


Bei der Gesamtbetrachtung ist es völlig Wurst wer wem was schuldet.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 11:55
von Adam Smith
Der Westdeutsche ist doch vermögender als der Spanier.
Deutschland West 115.120,00 €
Spanien 105.740,74 €
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 90877.html

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 12:31
von logiCopter
Adam Smith » Fr 29. Mär 2013, 12:55 hat geschrieben:Der Westdeutsche ist doch vermögender als der Spanier.



http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 90877.html
Dein dämlicher Betrugsversuch klappt aber auch nur, weil du das deutsche Nettovermögen privater Haushalte mit dem privaten Nettovermögen pro Kopf der Spanier vergleichst.
Würdest du die unterste Tabelle korrekt vergleichen, also deutsches Nettovermögen mit spanischem Nettovermögen und deutsches pro Kopf mit spanischem pro Kopf, dann käme - wie bei den anderen Tabellen auch - heraus, dass die Deutschen überall erheblich weniger besitzen.
Die Frage ist also, bist du so dämlich, dass du das wirklich nicht kapierst oder handelst du vorsätzlich in der Hoffnung, dass sich niemand deinen Link genauer anschaut ?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 12:31
von Skull
sylvester » Fr 29. Mär 2013, 11:20 hat geschrieben:Bei der Gesamtbetrachtung ist es völlig Wurst wer wem was schuldet.
Warum ? Gerade eben nicht.

Es geht doch um individuelle Ansprüche und viele verschiedene Banken und Gläubiger.

mfg

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 12:45
von Barreegriff
profracking » Mi 27. Mär 2013, 13:13 hat geschrieben:
Der SPD-nahe Prof. Flassbeck hat zurecht schon vor längerem auf eine der Ursachen des Eurokrise (Inflationsdisparität auf Grund wirtschaftlich unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zwischen den Euro-Staaten) hingewiesen: . Allerdings ist seine Schlussfolgerung falsch - Flassbeck will, dass die BRD ebenso inflationiert wie Griechenland, um die Defizite auszugleichen. Das bedeutet, hier steigen die Löhne und die Produktivität sinkt, während die in Griechenland angeblich steigt.
Problem dabei ist, dass die griech. Produktivität nur auf dem Papier steigt, denn dort fliegen die derzeit unproduktiven Arbeitnehmer auf dem Job und ihre Firmen kollabieren. Dann bleiben nur die etwas produktiveren Jobs/Firmen übrig, die aber wegen des Euro-/Wettbewerbsdrucks nicht wachsen und deshalb auch die Arbeitslosigkeit nicht senken können. Bei uns hingegen ruiniert dann der Flassbeck'sche Ansatz die effektiv laufende Wirtschaft und genau deshalb ist Flassbecks Ansatz Bullshit. Die Analyse ist korrekt, die Lösung ist aber falsch.
Flassbecks Analyse trifft doch den Nagel auf den Kopf. Es kann nicht die Lösung sein, dass alle europäischen Länder gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Wettbewerbsfähigkeit ist ein relativer Begriff, der nur im Vergleich zwischen den Nationen eine Bedeutung hat. Wenn alle wettbewerbsfähiger werden wollen, müssen sie sich also zwangsläufig immer wieder gegenseitig überbieten. Das macht aber ohne Berücksichtigung der Ausgangssituation keinen Sinn.

Deutschland befindet sich mit seiner hohen Wettbewerbsfähigkeit und dadurch bedingt hoher Exportrate auf dünnem Eis, denn der Binnenkonsum ist seit Jahren schwach (er hat in den letzten zwei Jahren etwas angezogen). Das hängt mit dem geringen Lohnsteigerungen und dem anwachsenden Niedriglohnsektor zusammen. Die Wirtschaftsweisen haben jüngst ihre Prognose für 2013 von 0,8 auf 0,3 % Wachstum gesenkt, da sich hierzulande der Einbruch der Exporte nach Europa und mittlerweile auch in die USA und nach China bemerkbar macht. Wir haben zu diesen Exporten derzeit keine ökonomische Alternative, denn der Binnenkonsum kann die Exporte nicht auffangen. Alleine schon deswegen braucht Deutschland höhere Löhne. Die Produktivität kann dabei aber weiter wachsen (anders als behauptet).
profracking » Mi 27. Mär 2013, 13:13 hat geschrieben:Sinn macht vielmehr die Einführung einer Zweitwährung mit gleitendem Ansatz für Griechenland, weil der harte Ausstieg für die Griechen (und auch für die ausländ. Gläubiger) ein fiscaler Big-Bang wäre.

Wer übrigens die aktuelle Zypern-Problematik verfolgt, erkennt, dass sich dort die oberste politische und Zentralbanksterklasse offenbar im Rahmen von Insider-Warnungen vor Sperrung der Konten die Möglichkeit eröffneten, ihre Gelder in großem Stil aus Zypern abzuziehen. Während also die Zyprioten vor den Automaten mit täglich 100-120 Euro abgespeist wurden, flossen Milliarden bereits elektronisch ab und dies mit Wissen des zypriot. Zentralbankchefs und offenbar auch hoher zypriot. Beamter.

So was wäre bei einer Zeitwährung sinnlos, so dass alle herangezogen würden, die es auch betrifft.
Mittlerweile sehe ich für Griechenland auch fast keinen anderen Ausweg ausser dem Euro-Ausstieg. Eventuell ist dabei eine Zeit-Währung denkbar.
Man hätte das Problem in Griechenland von Anfang an anders angehen müssen. Das von dir beschriebene Problem, dass die Menschen arbeitslos werden, wäre halb so schlimm, wenn man nicht mitten in einer griechischen Rezession massive Einsparungen und Lohnsenkungen umgesetzt hätte (zur Erinnerung, bei Ausbruch der Griechenland-Krise war die Finanzkrise aus 2008 noch im Nacken).
Man hätte dem Land zunächst Zeit verschaffen müssen (z.B. durch Gemeinschaftsbonds) und dann ein europäischen Konjunkturprogramm fahren sollen. Schließlich wäre der darauffolgende Aufschwung in Griechenland eine Möglichkeit gewesen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Jetzt ist es wahrscheinlich zu spät.

Das Sparen in der Krise war auch in Spanien oder Portugal ein großer Fehler. Der IWF hat jüngst bekanntgegeben, dass der Multiplikator für die Auswirkungen von Einsparungen (also die multiplikative Auswirkung von Kürzungen der Staatsausgaben auf die restliche Wirtschaft) in Zeiten der Euro-Krise nicht unter 1 liegt, sondern deutlich über 1. Das heißt mit jeder Einsparung in dieser Rezession, reißt man neue Löcher in eine Volkswirtschaft. Die Unternehmen bleiben auf ihren Waren sitzen und es kommt zu Massenarbeitslosigkeit. Die Folgen davon sind nicht nur der ökonomische Niedergang und weitere Vertrauensverlust an den Märkten, sondern auch ein gigantisches Protestwählerpotential für links- und rechtsextreme Parteien.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 15:28
von Kibuka
Barreegriff » Fr 29. Mär 2013, 12:45 hat geschrieben:
Flassbecks Analyse trifft doch den Nagel auf den Kopf. Es kann nicht die Lösung sein, dass alle europäischen Länder gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Wettbewerbsfähigkeit ist ein relativer Begriff, der nur im Vergleich zwischen den Nationen eine Bedeutung hat. Wenn alle wettbewerbsfähiger werden wollen, müssen sie sich also zwangsläufig immer wieder gegenseitig überbieten. Das macht aber ohne Berücksichtigung der Ausgangssituation keinen Sinn.

Deutschland befindet sich mit seiner hohen Wettbewerbsfähigkeit und dadurch bedingt hoher Exportrate auf dünnem Eis, denn der Binnenkonsum ist seit Jahren schwach (er hat in den letzten zwei Jahren etwas angezogen).
Flassbeck versteht nicht, dass Deutschland und Europa in den Welthandel eingebunden sind. Flassbeck reitet zwar fröhlich auf diversen Seiten auf dem deutschen Export und der Binnenkonjunktur herum, befragt man ihn aber nach nachhaltigen Lösungen für die Probleme in der Südperipherie (Lohnsteigerungen über der Produktivitätsrate, korrupte staatliche Strukturen, maroder Bankensektor) oder wie China in den Verbund einbezogen (Importzölle) werden soll, ist Flassbeck schnell am Ende mit seinem Latein. Insbesondere lässt Flassbeck kein schlechtes Licht auf China kommen, obwohl die Länder in der Südperipherie teilweise weitaus höhere Defizite gegenüber China, als gegenüber der Bundesrepublik aufweisen.

Flassbeck ist eben ein klassischer Dampfplauderer ohne Bezug zur Realität!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 16:32
von Barreegriff
Kibuka » Fr 29. Mär 2013, 16:28 hat geschrieben:
Flassbeck versteht nicht, dass Deutschland und Europa in den Welthandel eingebunden sind.
Auch die Exporte ins nicht-europäische Ausland brechen momentan ein. Insbesondere die USA importiert immer weniger Waren aus Deutschland. Der Sachverständigenrat erwartet dieses Jahr keinen positiven Impuls für das Wachstum durch den Außenhandel mehr: http://www.finanznachrichten.de/nachric ... se-009.htm
Kibuka » Fr 29. Mär 2013, 16:28 hat geschrieben:Flassbeck reitet zwar fröhlich auf diversen Seiten auf dem deutschen Export und der Binnenkonjunktur herum, befragt man ihn aber nach nachhaltigen Lösungen für die Probleme in der Südperipherie (Lohnsteigerungen über der Produktivitätsrate, korrupte staatliche Strukturen, maroder Bankensektor) oder wie China in den Verbund einbezogen (Importzölle) werden soll, ist Flassbeck schnell am Ende mit seinem Latein. Insbesondere lässt Flassbeck kein schlechtes Licht auf China kommen, obwohl die Länder in der Südperipherie teilweise weitaus höhere Defizite gegenüber China, als gegenüber der Bundesrepublik aufweisen.

Flassbeck ist eben ein klassischer Dampfplauderer ohne Bezug zur Realität!
In einem kürzlich erschienen Interview ist Flassbeck direkt auf China eingegangen und hat erklärt, dass die Chinesen auf ihre Exportüberschüsse nun mit Lohnsteigerungen reagiert haben: http://www.fuw.ch/article/deutschland-m ... e-erhohen/

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Freitag 29. März 2013, 19:58
von Kibuka
Barreegriff » Fr 29. Mär 2013, 16:32 hat geschrieben:
In einem kürzlich erschienen Interview ist Flassbeck direkt auf China eingegangen und hat erklärt, dass die Chinesen auf ihre Exportüberschüsse nun mit Lohnsteigerungen reagiert haben: http://www.fuw.ch/article/deutschland-m ... e-erhohen/
China hat die Löhne kaum erhöht, insbesondere muss man die Erhöhung relativ betrachten, denn der chin. Durchschnittslohn kommt von einem sehr tiefen Niveau. Die Aussage von Flassbeck, der Saldo im Aussenhandel mit China sei nun kein Problem mehr ist an Scheinheiligkeit kaum mehr zu überbieten. Flassbeck sollte einmal einen Blick auf die Statistiken werfen.

Bild

http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2 ... 144591.pdf

Also ich kann diesen Typen angesichts seiner dreisten Lügen nicht ernst nehmen. :rolleyes:

Allein sein Vorschlag, Deutschland solle doch seine Löhne nach oben anpassen, zeigt wie realitätsfremd der Mann ist. Löhne werden nicht von einer Behörde angeordnet, sondern sind das Produkt makroökonomischer Prozesse, dazu zählen Verhandlungen der Tarifpartner.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 30. März 2013, 01:04
von Officer Barbrady
Kibuka » Fr 29. Mär 2013, 15:28 hat geschrieben:
Flassbeck versteht nicht, dass Deutschland und Europa in den Welthandel eingebunden sind. Flassbeck reitet zwar fröhlich auf diversen Seiten auf dem deutschen Export und der Binnenkonjunktur herum, befragt man ihn aber nach nachhaltigen Lösungen für die Probleme in der Südperipherie (Lohnsteigerungen über der Produktivitätsrate, korrupte staatliche Strukturen, maroder Bankensektor) oder wie China in den Verbund einbezogen (Importzölle) werden soll, ist Flassbeck schnell am Ende mit seinem Latein. Insbesondere lässt Flassbeck kein schlechtes Licht auf China kommen, obwohl die Länder in der Südperipherie teilweise weitaus höhere Defizite gegenüber China, als gegenüber der Bundesrepublik aufweisen.

Flassbeck ist eben ein klassischer Dampfplauderer ohne Bezug zur Realität!
Ich hoffe nur dass die deutsche Politik sich nicht auf eine solche Argumentation einlässt, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Finanzen zu Gunsten des europäischen Projekts zu opfern. Sicher kann man sich da allerdings längst nicht mehr sein, dafür sind schon zu viele vormals "Rote Linien" überschritten worden...

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Samstag 30. März 2013, 09:22
von Wähler
Officer Barbrady » Sa 30. Mär 2013, 01:04 hat geschrieben:
Ich hoffe nur dass die deutsche Politik sich nicht auf eine solche Argumentation einlässt, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Finanzen zu Gunsten des europäischen Projekts zu opfern. Sicher kann man sich da allerdings längst nicht mehr sein, dafür sind schon zu viele vormals "Rote Linien" überschritten worden...
Wähler » Sa 12. Jan 2013, 11:32 hat geschrieben:
Allen Beteiligten verwenden viel Phantasie darauf, die finanziellen Spielräume auszuweiten, anstatt die bestehenden richtig auszunutzen.

So können die Mittel der EU-Regional- und Strukturfonds zielgerichteter für einen Wandel der Wirtschaftsstruktur in den EWU-Krisenstaaten ausgegeben werden. Dazu bedarf es allerdings einer koordinierteren Wirtschaftspoltik innerhalb der EU.

Ich vermisse eine Diskussion um die Vor- und Nachteile einer Industriepolitik, wie sie zum Beispiel in den USA in der Energiebranche betrieben wird.
Eine Industriepolitik im Rahmen einer von Frankreich geforderten Wirtschaftsregierung scheint mir weniger dringlich zu sein.

In der EU gibt es etwa 23 Millionen klein- und mittelständische Unternehmen und etwa genauso viele Arbeitslose. Wie könnte eine koordinierte Mittelstands-Politik innerhalb der EWU aussehen? Kann dies im Rahmen der 455 EU-Regionalförderungsprogramme in 271-EU-Regionen geschehen? Sollte die Binnenwanderung von jungen Arbeitslosen unterstützt werden?