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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 10. März 2013, 18:00
von Daniel1
Hinzu kommt, Mario Monti ist nicht undemokratisch an die Macht gelangt sondern wurde in Einklang mit der italienischen Gesetzgebung vorübergehend zum italienischen Ministerpräsident ernannt.
Immer wenn jemand etwas Vernünftiges sagt, versuchst du ihn gleich als ahnungslos zu diffamieren, egal ob es sich um jemandem im Forum handelt wie profracking oder mich oder gar um ausgewiesenene Wirtschaftsexperten wie Dirk Müller und Bernd Lucke. Daß in besagter Talkshow die Euroskeptiker gewonnen haben, ist nunmal unbestreitbar, vielleicht fehlte ihnen einfach der Hans-Dietrich Genscher, der Gegner gerne mal niederbrüllt.

Zu Monti ist auch schon alles wichtige gesagt worden: Er hat 1,5 Jahre einer Technokratenregierung vorgestanden, die ein Programm durchsetzte, daß bei jeder Wahl gescheitert wäre und ja auch bei der Wahl neulich in Italien gescheitert ist.
Deswegen wurde Berlusconi weggeputscht - er war zu Merkel-kritisch - und wurde durch eine EU-hörige Technokratenregierung ersetzt, die alle Reformen schnell durchsetzen sollte und dabei die Wahlen möglichst lang herauszögerte, um ihr Programm durchzuboxen, bevor es in einer Wahl zur Disposition gestellt werden kann.
Die Regierung bestand aus Technokraten, von denen kaum einer je Mitglied des Parlaments gewesen ist. Monti war hoher EU-Beamter und bekleidete in der Technokratenregierung gleich 2-3 Ministerposten.
Wenn du das demokratisch nennst, dann wäre auch die griechische Obristendiktatur demokratisch!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 10. März 2013, 19:41
von Kibuka
Daniel1 hat geschrieben:
Immer wenn jemand etwas Vernünftiges sagt, versuchst du ihn gleich als ahnungslos zu diffamieren, egal ob es sich um jemandem im Forum handelt wie profracking oder mich oder gar um ausgewiesenene Wirtschaftsexperten wie Dirk Müller und Bernd Lucke. Daß in besagter Talkshow die Euroskeptiker gewonnen haben, ist nunmal unbestreitbar, vielleicht fehlte ihnen einfach der Hans-Dietrich Genscher, der Gegner gerne mal niederbrüllt.
Du solltest dich einmal fragen, warum man dich im Forum EU von verschiedenen Seiten auch angegangen hat. Ob das nun frems, perdador, Adler ich oder Blickwinkel waren. Stets hatte man dich für deine einseitige und äußerst primitive Propaganda, mit der du die Eurokrise darzustellen versuchst, kritisiert.

Du hast mit sehr plumpen Methoden, Halbwahrheiten und beständiger Ignoranz deine Strategie unbeirrt weiter verfolgt. Gelernt hast du offensichtlich wenig bis überhaupt nichts. Du scheinst derart einseitig auf das Anti-EU-Thema fokusiert zu sein, dass du auch praktisch zu keinem anderen Thema hier im Forum eigene Ansichten beiträgst.

Du bist ein Missionar, der mit einem behaarlichen Tunnelblick seinen Glauben von der "bösen" EU verbreiten will. An einer sachorientierten Diskussion bist du nicht interessiert bzw. hast oft genug demonstriert, dass du es verstehst Ausweichmanöver zu starten, sobald man dich festgenagelt hat.

Oftmals suchst du dir anschließend einen neuen Strang, in dem du exakt dieselben widerlegten Thesen erneut propagierst.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 10. März 2013, 20:02
von Wähler
profracking » So 10. Mär 2013, 17:54 hat geschrieben:

Zitat Wähler:"Laut FAZSO vom 15.4.2012 und einem Bericht der Bundesbank von Anfang 2013 ist die Geldmenge M3 in der Eurozone seit der Lehman-Pleite Ende 2008 um etwa 1 Billion Euro auf 9,741 Billionen Euro Ende Dezember 2012 gestiegen. Wie kommst Du auf Deine Zahlen?"

Ich stütze mich u.a. auf den prozentualen Anstieg von M3, wie Du hin hier in der Abbildung sehen kannst
-> https://www.private-banking-magazin.de/pdf.php?id=1092 Man erkennt sehr schön den rasanten Anstieg nach 2009, als die ersten beiden Zinstender mit je 500 Mrd. Euro emittiert wurden (die 1. Hälfte des Anstiegsschenkels bis zu dem kleinen Niveau) und dann die Wirkung der Targetsaltenkredite ab 2009 im 2. Teil des Anstiegsschenkels.
Wo ich noch Klärungsbedarf habe, das ist bei der Bilanz der EZB. Diese hat sich ja seit 2008 von 1 Billion auf 4 Billionen vervierfacht. Ich vermute, dass diese Billionen nicht unter die Geldmenge M3 fallen, weil es sich wohl auch um länger laufende Anleihenpapiere handelt, die als Pfänder bei der EZB hinterlegt worden sind, vielleicht auch für die 1 Billion Zinstender.

Kann jemand erklären, was es damit auf sich hat?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 10. März 2013, 22:22
von profracking
Wähler » So 10. Mär 2013, 20:02 hat geschrieben:
Wo ich noch Klärungsbedarf habe, das ist bei der Bilanz der EZB. Diese hat sich ja seit 2008 von 1 Billion auf 4 Billionen vervierfacht. Ich vermute, dass diese Billionen nicht unter die Geldmenge M3 fallen, weil es sich wohl auch um länger laufende Anleihenpapiere handelt, die als Pfänder bei der EZB hinterlegt worden sind, vielleicht auch für die 1 Billion Zinstender.

Kann jemand erklären, was es damit auf sich hat?
Sorry, da muss ich passen. Ich richte mein Auge derzeit immer wieder auf die Bundesbankbilanz (weil's ja die Deutschen trifft, wenn die Bank sofort im Euroraum insolvent geht, sobald die Gelddruckmaschine der EZB ausfällt) und auf die Schwachstelle der absolut überschuldeten luxemburger Zentralbank (die meines Erachtens als erste Bank platzt, selbst wenn nur Griechenland oder Portugal austritt, von Italien nicht zu reden).

Leider kann ich aus der EZB-Bilanz nicht direkt ablesen, welche Gelder wann wohin überwiesen wurden. Das teilen die Burschen bekanntlich nicht mit. Mir reicht aber schon, wenn ich mir deren lächerlichen Goldbestand im Vergleich zur Bundesbank oder dem IWF ansehe. Dann weiß ich sofort, dass die EZB primär nur aus hübsch bedruckten Pseudopapierscheinchen besteht.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Sonntag 10. März 2013, 23:57
von Kibuka
profracking » So 10. Mär 2013, 17:38 hat geschrieben:
Raesfelder hat (netterweise sehr ausführlich, aber letztlich hätte es auch ein Link getan) klar mit einem kurzen Link bewiesen, dass Geld über Target2 in riesigem Umfang geschöpft wird.
Über TARGET2 kann kein Geld geschöpft werden, weil TARGET2 nur ein Echtzeit-Brutto-Clearingsystem ist!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 07:47
von Wähler
profracking » So 10. Mär 2013, 22:22 hat geschrieben:
Sorry, da muss ich passen. Ich richte mein Auge derzeit immer wieder auf die Bundesbankbilanz (weil's ja die Deutschen trifft, wenn die Bank sofort im Euroraum insolvent geht, sobald die Gelddruckmaschine der EZB ausfällt) und auf die Schwachstelle der absolut überschuldeten luxemburger Zentralbank (die meines Erachtens als erste Bank platzt, selbst wenn nur Griechenland oder Portugal austritt, von Italien nicht zu reden).
Zitat NZZ vom 27.04.2012:

"Zweitens hat sich die Zusammensetzung der hinterlegten Sicherheiten verändert. Den grössten Posten im Pool stellen nun mit einem Anteil von 23% die nichthandelbaren Anlagen dar, vor allem Bankkredite und Kassenobligationen. Das Gewicht dieser Anlageklasse hat zugenommen, obwohl die EZB für 2011 noch gar nicht die Lockerung eingeführt hatte, die nun auch die Annahme von KMU-Bankkrediten als Pfand zulässt. Der Anteil der Staatsanleihen hat von 13% auf 14% leicht zugenommen, während jener von Asset-Backed Securities (ABS) und unbesicherten Bankanleihen zurückgegangen ist. Insgesamt ist somit nicht eindeutig auszumachen, ob durch die Verschiebungen das Gesamtrisiko des Pools nun zu- oder abgenommen hat. Die Erhöhung der Anlagen, für die es keinen Markt gibt, bedeutet tendenziell auch ein höheres Risiko, die Abnahme der ABS dürfte das Risiko hingegen eher gesenkt haben."

In dem Artikel geht es um LTRO - Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft. Dass die Geldmenge M3 seit 2008 um 1 Billion, die Bilanz der EZB aber um 3 Billionen gestiegen ist, kann ich mir entweder mit der Laufzeit der LTRO erklären, oder damit, dass bestimmte Anlagearten innerhalb der LTRO nicht unter die Geldmenge M3 fallen.

http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nge ... ch%C3%A4ft

Die Qualität der von Geschäftsbanken bei der EZB hinterlegten Sicherheiten kann ich als Laie nicht beurteilen. Der NZZ-Autor hält sich ebenfalls stark zurück.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 09:37
von profracking
Kibuka » So 10. Mär 2013, 23:57 hat geschrieben:
Über TARGET2 kann kein Geld geschöpft werden, weil TARGET2 nur ein Echtzeit-Brutto-Clearingsystem ist!
das war es bis 2009. Danach kam Draghi und hat eine Gelddruckmaschine primär zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gemacht. Unser Anteil beträgt ca. 78% an den derzeit herumwabernden 1,1 Bio. Euro Targetsaldenkrediten. Ausgewiesen sind jene in Punkt 7 der jährlichen Bundesbankbilanz. Sie steigen derzeit um ca. 200 Mrd. Euro/a und liegen damit um 50 Mrd. Euro oberhalb unseres nationalen Exportüberschusses von vergleichsweise schmählichen 150 Mrd. Euro bei einem Außenhandelsvolumen von ebenfalls etwa 1,1 Bio. Euro.

Deinesgleichen erscheint mir wie der Pilot einer politischen Crash-Airline, die den Passagieren bei steil abwärts gerichteter Flugzeugnase und vier ausgefallenen Düsentriebwerken erzählt, dass man sich bei der demnächst erfolgenden Landung gar nicht erst aus Sicherheitsgründen anschnallen müsse...... wobei er das aus sicherer Entfernung am hängenden Fallschirm über Walky-Talky verkündet.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 09:50
von profracking
Wähler » Mo 11. Mär 2013, 07:47... Zitat NZZ vom 27.04.2012:
"Zweitens hat sich die Zusammensetzung der hinterlegten Sicherheiten verändert. Den grössten Posten im Pool stellen nun mit einem Anteil von 23% die nichthandelbaren Anlagen dar, vor allem Bankkredite und Kassenobligationen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, Wähler. Die Zentralbank der Eurozone, die einen geringen Goldbestand hat, und nur Blütenscheine drucken kann, besichert sich mit Rückzahlungsansprüchen gegenüber Geschäftsbanken und sonstigen fest verzinslichen Kassenkrediten, deren Blütenscheingeld sie vorher selbst gedruckt hat. Ich würde sagen, dass das keine sehr durchdachte Geschäftspolitik ist. Man besichert Etwas (nämlich ein werthaltiges Zahlungsmittel) normalerweise nicht mit Nichts (nämlich im Fall der Krise zahlungsfähigen Banken/Versicherungen/usw.). Vermutlich denkt die EZB, die ja weiß, dass der Euro nur noch bedrucktes Papier ohne jede besicherte Rücklage ist (also ein Pendant zur klassischen frz. Mandats-Währung der vornapoleonischen Ära, die binnen Jahren inflationär zusammenbrach), dass man ein solches Nichts auch nur mit Nichts besichert.
Der Haken ist, dass wiederum die Banken/Kassen/Dritte, die ja selbst das von der EZB abgezogene Nichts-Geld an Kunden gegen eine Sicherstellungsleistung (also einen tatsächlichen Wert) ausgeliehen haben, am Ende den staunenden Kunden in die Insolvenz jagen, wenn sie selbst gegenüber der EZB in Zahlungsverzug geraten. Und das ließe dann eine Massenpanik ausbrechen und genau deshalb manipuliert Schäuble den Bundeshaushalt und betreibt riesige Schattenhaushalte via ESM und ESFS, um diesen Zusammenbruch des Zahlungssystems zu verschleiern.

Wer übrigens die Geldmenge M3 in der Eurozone genau ansieht, erkennt, dass sie aktuell etwa 9-10 Bio. Euro erreicht hat. Das BIP der gesamten Euro-Zone (also nicht nur des Euro-Länder) beläuft sich gerade mal auf 11,5 Bio. Euro mit fallender Tendenz. Eine normale EZB hätte nur 10-15% des BIP an M3 herumwabern und keine 90-100%. Das bedeutet, wir stehen im Tal vor einem riesigen Damm des Inflationsstausees, der gerade fröhliche Risse zeigt und die Inflation sprudelt schon munter raus. Man sieht das an explodierenden Steuereinnahmen, die trotzdem in der Regel nicht zu ausgeglichenen Staatshaushalten führen, weil bereits jetzt zuviel Geld in den Schattenhaushalten verschwindet, um den Geldfluß zur EZB nicht abreißen zu lassen.
Das Gewicht dieser Anlageklasse hat zugenommen, obwohl die EZB für 2011 noch gar nicht die Lockerung eingeführt hatte, die nun auch die Annahme von KMU-Bankkrediten als Pfand zulässt.
Und warum ist das wohl so? Weil die EZB längst in einem sich ständig M3-mäßig aufblasenden Teufelskreis gefangen ist, bis diese faulige Inflationsblase in Form eines explosionsartig zusammenbrechenden Euros platzen wird.
Der Anteil der Staatsanleihen hat von 13% auf 14% leicht zugenommen, während jener von Asset-Backed Securities (ABS) und unbesicherten Bankanleihen zurückgegangen ist.


Und wer stützt gerade indirekt die EZB? Ist das nicht der ESM und ESFS, die sich u.a. kürzlich von Japan 2 Bio. Euro in Form von Inflations-Yen zinsfrei gezogen haben?
Insgesamt ist somit nicht eindeutig auszumachen, ob durch die Verschiebungen das Gesamtrisiko des Pools nun zu- oder abgenommen hat.


Die Deppen von der NZZ sind zu dumm, bis zwei zu zählen. Die Alarmglocken kreischen seit der Überschreitung der M3-Geldmenge am BIP oberhalb von 20%. Die Politik hat nur die Alarmglocke abgestellt, weil sie den ohrenbetäubenden Lärm nicht mehr ertragen kann, aber die politischen Hinterzimmer im EZB-Tschernobyl leuchten blutrot im Warnlampenlicht.
Die Qualität der von Geschäftsbanken bei der EZB hinterlegten Sicherheiten kann ich als Laie nicht beurteilen. Der NZZ-Autor hält sich ebenfalls stark zurück.
Angesichts des Libor-Skandals, bei dem die Zentralbanken gemeinsam mit den Geschäftsbanken Zinssätze zu Lasten der Bürger in den USA und England manipuliert haben, kann man ja wohl davon ausgehen, dass flächendeckend die Solidität dieser Betrüger bei Null ist. Nicht umsonst sagt man heute Zentralbankster, Bundesbankster und Geschäftsbankster....

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 10:26
von Adler
profracking » Mo 11. Mär 2013, 09:37 hat geschrieben:
das war es bis 2009. Danach kam Draghi und hat eine Gelddruckmaschine primär zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gemacht. Unser Anteil beträgt ca. 78% an den derzeit herumwabernden 1,1 Bio. Euro Targetsaldenkrediten. Ausgewiesen sind jene in Punkt 7 der jährlichen Bundesbankbilanz. Sie steigen derzeit um ca. 200 Mrd. Euro/a und liegen damit um 50 Mrd. Euro oberhalb unseres nationalen Exportüberschusses von vergleichsweise schmählichen 150 Mrd. Euro bei einem Außenhandelsvolumen von ebenfalls etwa 1,1 Bio. Euro.

Deinesgleichen erscheint mir wie der Pilot einer politischen Crash-Airline, die den Passagieren bei steil abwärts gerichteter Flugzeugnase und vier ausgefallenen Düsentriebwerken erzählt, dass man sich bei der demnächst erfolgenden Landung gar nicht erst aus Sicherheitsgründen anschnallen müsse...... wobei er das aus sicherer Entfernung am hängenden Fallschirm über Walky-Talky verkündet.
Was hat die Gelddruckmaschine mit Targetsalden zu schaffen? Das sind zwei paar Schuhe.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 11:56
von profracking
Adler » Mo 11. Mär 2013, 10:26 .... Was hat die Gelddruckmaschine mit Targetsalden zu schaffen? Das sind zwei paar Schuhe.
Dadurch, dass wir Deutsche alle Euro-Pleitestaaten bei uns anschreiben lassen, gewähren wir einen fast zinslosen, unbesicherten, grenzenlosen Überziehungskredit zu deren Lasten und damit schöpfen diese Staaten de fakto Geld über unsere X-Euro-Druckrechte, die weit über das hinausgehen, was für eine stabile Währung gesund ist.

Die Folge ist selbstverständlich eine Reduktion der Bundesbankgewinne, wie man hier nett nachlesen kann
-> http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 07496.html

Und die M3-Geldmenge explodiert auf fast 100% des BIP der gesamten Eurozone (also 10 Bio Euro bei etwa 11,5 Bio.
Euro EU-BIP und da sind alle EU-Länder inkl. der Euro-Länder eingeschlossen). Ein total gesundes, total inflationssicheres und überhaupt nicht komplett zerrottetes Geldsystem, ohne Frage, richtig?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 12:12
von Adler
profracking » Mo 11. Mär 2013, 11:56 hat geschrieben:
Dadurch, dass wir Deutsche alle Euro-Pleitestaaten bei uns anschreiben lassen, gewähren wir einen fast zinslosen, unbesicherten, grenzenlosen Überziehungskredit zu deren Lasten und damit schöpfen diese Staaten de fakto Geld über unsere X-Euro-Druckrechte, die weit über das hinausgehen, was für eine stabile Währung gesund ist.

Die Folge ist selbstverständlich eine Reduktion der Bundesbankgewinne, wie man hier nett nachlesen kann
-> http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 07496.html

Und die M3-Geldmenge explodiert auf fast 100% des BIP der gesamten Eurozone (also 10 Bio Euro bei etwa 11,5 Bio.
Euro EU-BIP und da sind alle EU-Länder inkl. der Euro-Länder eingeschlossen). Ein total gesundes, total inflationssicheres und überhaupt nicht komplett zerrottetes Geldsystem, ohne Frage, richtig?
Eben nicht, da es sich alleine um eine Bilanzsumme handelt. Der Verweis auf die Bundesbankgewinne weißt noch nicht einmal eine wirkliche Korrelation mit den Targetsalden auf. Ansonsten müssten die Gewinne erheblich niedriger sein. Weiterhin verdient die Bundesbank nicht nur mit Targetsalden ihre Brötchen, ganz im Gegenteil. Wollen Sie vielleicht jetzt noch das schlechte Wetter auf den Euro schieben?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 13:44
von profracking
Adler » Mo 11. Mär 2013, 12:12 .... Wollen Sie vielleicht jetzt noch das schlechte Wetter auf den Euro schieben?
nein, ich will nur Leuten wie Ihnen, die Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen wollen, ein wenig auf die virtuelle Nase tippen und darauf hinweisen, dass (wie oben schon erwähnt) die Bundesbankgewinne sinken und vorhin das Handelsblatt berichtet, dass Patin Merkel gerade prüfen lässt, ob man in Umgehung des Bundestages nicht doch Direktzahlungen aus dem ESFS an Portugal und Irland zu Sonderkonditionen u.a. auf Ihre und meine Kosten genehmigen kann.
-> http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 07398.html

Also mal munter schaffen gehen, Adler. Es braucht Ihr und mein Steuergeld für Irland und Portugals Banken. Unsere Autobahnen dürfen ruhig kaputt gehen und unser Land darf auch anderenorts verarmen. Hauptsache, Sie müssen nicht aus Ihrer Traumwelt aufwachen, nicht?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 14:27
von Adler
profracking » Mo 11. Mär 2013, 13:44 hat geschrieben:
nein, ich will nur Leuten wie Ihnen, die Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen wollen, ein wenig auf die virtuelle Nase tippen und darauf hinweisen, dass (wie oben schon erwähnt) die Bundesbankgewinne sinken und vorhin das Handelsblatt berichtet, dass Patin Merkel gerade prüfen lässt, ob man in Umgehung des Bundestages nicht doch Direktzahlungen aus dem ESFS an Portugal und Irland zu Sonderkonditionen u.a. auf Ihre und meine Kosten genehmigen kann.
-> http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 07398.html

Also mal munter schaffen gehen, Adler. Es braucht Ihr und mein Steuergeld für Irland und Portugals Banken. Unsere Autobahnen dürfen ruhig kaputt gehen und unser Land darf auch anderenorts verarmen. Hauptsache, Sie müssen nicht aus Ihrer Traumwelt aufwachen, nicht?
Nochmals die Frage nach der Kausalität zischen Targetsalden und Bundesbankgewinnen. Auch was die Hilfsprogramme jetzt mit den Targetsalden zu schaffen haben, erschließt sich mir nicht. Sollten wir entsprechend nicht erst einmal ein Thema abarbeiten, bevor wir auf andere ausweichen. Das konkrete Thema, zur Erinnerung, war die angebliche Geldschöpfung durch Targetsalden, was Sie mit Bundesbankgewinnen und Hilfsprogrammen zu beweisen versuchen. So wie sich mir diese einzelnen Ereignisse offerieren, denke ich an das bekannte "Thema verfehlt" aus dem Deutschunterricht.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 16:42
von Daniel1

Du solltest dich einmal fragen, warum man dich im Forum EU von verschiedenen Seiten auch angegangen hat. Ob das nun frems, perdador, Adler ich oder Blickwinkel waren. Stets hatte man dich für deine einseitige und äußerst primitive Propaganda, mit der du die Eurokrise darzustellen versuchst, kritisiert.

Du hast mit sehr plumpen Methoden, Halbwahrheiten und beständiger Ignoranz deine Strategie unbeirrt weiter verfolgt. Gelernt hast du offensichtlich wenig bis überhaupt nichts. Du scheinst derart einseitig auf das Anti-EU-Thema fokusiert zu sein, dass du auch praktisch zu keinem anderen Thema hier im Forum eigene Ansichten beiträgst.

Du bist ein Missionar, der mit einem behaarlichen Tunnelblick seinen Glauben von der "bösen" EU verbreiten will. An einer sachorientierten Diskussion bist du nicht interessiert bzw. hast oft genug demonstriert, dass du es verstehst Ausweichmanöver zu starten, sobald man dich festgenagelt hat.

Oftmals suchst du dir anschließend einen neuen Strang, in dem du exakt dieselben widerlegten Thesen erneut propagierst.

Daß du mir hier eine einseitige Sichtweise vorwirst, ist schon sehr ironisch. Du selber bist doch ideologisch befangen und siehst alles durch die Rosa Euro-Brille und machst dir nicht einen einzigen kritischen Gedanken zum Euro. Deswegen diffamierst du sogar Leute wie Wilhelm Hankel, Dirk Müller und Bern Lucke, die im Gegensatz zu uns ja wirkliche Wirtschaftsexperten sind, die das Thema jahrzehntelang studiert haben. Hankel war schon bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau tätig als die meisten von uns hier im Forum noch gar nicht geboren waren, daher sollte man ihm ein gewisses Fachwissen anerkennen und ihn nicht einfach als "Spinner" bezeichnen, nur weil man seine Ansichten nicht teilt.

Ich habe hier schon oft argumentativ und mit vielen Fakten die Euro-Lügen von Schäuble, Merkel und Barroso aber auch von Forenteilnehmern wie dir, frems, perderdor, Adler, Blickwinkel und anderen widerlegt, woraufhin ihr dieselben Legenden aufs Neue wiederholt habt. Alle Fakten und Statistiken die eurem Tunnelblick widersprechen ignoriert ihr.
Und ich versuche in euro oft faktenresistente ideologiegeprägte Diskussionskultur etwas nüchternen Realismus hereinzubringen. Oftmals wirkt es, als seist grade du eher an der Propagierung des Euro interessiert als an einer ernsthaften Diskussion. Das zeigt sich nicht nur an der affirmativen Angabe "Wohnort Europa", sondern auch daran, daß du Wirtschaftsexperten wie Bern Lucke, Wilhelm Hankel oder Dirk Müller als "Totalausfälle" bezeichnest, anstatt dich ernsthaft mit ihren Thesen auseinanderzusetzen. Stattdessen vertraust du einem Politiker wie Brüderle, dessen wirtschaftliche Ahnung eher begrenzt ist.

Es ist an der Zeit mal etwas frischen Wind nach Europa zu bringen und demokratische Alternativen aufzuzweigen. Sie mögen dir nicht gefallen, aber diffamiere die Leute nicht, die diese Alternativen befürworten, sondern setz dich sachlich damit auseinander.
Der Text von Temenbaum, den ich mehrfach eingestellt habe, wurde entweder ignoriert oder der Mann selbst für verrückt erklärt, nur weil seine Meinung euch nicht gefällt. Wenn ihr ernsthaft an der Diskussion interessiert seid, setzt euch wenigstens nüchtern mit ihm auseinander.
Das Gute ist: Er kritisiert nicht nur einfach die jetzige Situation, sondern zeigt Lösungswege auf:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/

Noch etwas: Missonar bin ich nicht. Die Bürger überall in Europa lehnen den Euro ab, die Missionare sind die Politiker, die den Euro immer noch verteidigen und ihn den Bürgern aufdrücken wollen. Die Missionare, die den deutschen Bürgern gegen ihren Willen und OHNE Referendum den Euro aufdrückten, werden nie von dir kritisiert. Auch ignorierst du, daß die einzigen Euro-Referenden in Dänemark und Schweden mit einem NEIN endeten. Wieso also nicht das paternalistisch-missionaraische Projekt Euro aufgeben? Wenn man die Bürger ernstnimmt, würde man das tun.
Und daß die semifaschistische lettische Regierung - während alle anderen Regierungen der Nicht-Euroländer endlich die Schädlichkeit des Euros erkannt haben - ihre Bürger gewaltsam und OHNE Referendum in den Euro pressen will, hast du auch nie kritisiert. Direktdemokratische Elemente sind grade eine wirksame Waffe gegen Polit- und Währungsmissionare.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 17:26
von profracking
Daniel1 » Mo 11. Mär 2013, 16:42 .....

Es ist an der Zeit mal etwas frischen Wind nach Europa zu bringen und demokratische Alternativen aufzuzweigen. Sie mögen dir nicht gefallen, aber diffamiere die Leute nicht, die diese Alternativen befürworten, sondern setz dich sachlich damit auseinander.
Der Text von Temenbaum, den ich mehrfach eingestellt habe, wurde entweder ignoriert oder der Mann selbst für verrückt erklärt, nur weil seine Meinung euch nicht gefällt. Wenn ihr ernsthaft an der Diskussion interessiert seid, setzt euch wenigstens nüchtern mit ihm auseinander.
Das Gute ist: Er kritisiert nicht nur einfach die jetzige Situation, sondern zeigt Lösungswege auf:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/
OHA! Du bist also ein wohlfeiler Diener der jüdischen Weltfinanzverschwörung, weil Du den Juden Temenbaum zitierst!
Nun.... äh.... Juden sollen doch was von Geld verstehen, also warum nicht zuhören? :D
Die Bürger überall in Europa lehnen den Euro ab, die Missionare sind die Politiker, die den Euro immer noch verteidigen und ihn den Bürgern aufdrücken wollen.


So ist es. Die Politik aller Parteien ist in dem Punkt auf exakt das gleiche Ziel gerichtet - einen undemokratischen Superstaat Europa, der bis in die letzte Ecke des privaten Lebens alles bis ins Detail reguliert.

Es gibt einen guten Spruch im Film "The International" Da sagt ein Bankster zum einen polit. Mordanschlag aufklärenden Ermittler: Die Banken wollen nicht ihr Geld kontrollieren. Die wahre Macht hat derjenige, der die SCHULDEN kontrolliert." Und exakt darum dreht es sich. Die EU-Eurokratur zieht sich die Emissionsmacht des Geldes über Draghi/EZB, ESM und ESFS an und wird demnächst alle Banken in der Eurozone unter "Bankaufsicht" stellen. Und da wir Bürger alle wissen könnten, wenn wir nur mal kurz googeln wollten, dass nur drei EU-Gremien (EU-Komission, Europäische Wirtschaftsbank, Europäische Zentralbank) Gesetzesinitiativrecht in der EU haben und nachweislich (das haben die EU-Parlamentspräsidenten Pöttering/CDU und Schul/SPD unisono öffentlich gesagt) die EU 75-100% aller Gesetze beschließt und das EU-Parlament eben KEIN Gesetzesinitiativrecht hat, ist klar, wer wirklich in Europa die Macht haben will.

Das sind Mutti Merkel über Rollstuhlfahrer Schäuble via Draghi's EZB und ihre Unterlinge Barosso und van Rompuy in Brüssel. Das kann ja ein Blinder sehen. Und der Kampf um diesen Einfluss verläuft seit Jahren zwischen der BRD und Frankreich. Während die Franzosen eine absolut undemokratische Präsidial-EUrokratie anstreben (in Analogie zum Pariser Modell seit 1945 in F), will Merkel schlicht eine Diktatorinnen-Position völlig unabhängig vom dt. Parlament ganz im Sinne eines Ermächtigungsgesetzes vom alten Adolf. Das passt auch zu einer Ex-FDJ-Sekretärin, denn bekanntlich gibt es zwischen linken und rechten Knobelbechern keinen Unterschied.

Und genau das muss aufgehalten werden. Wenn nicht innerhalb der nächsten zwei Wahlperioden, dann geht das nur noch mit dem Austritt eines Bundeslandes der BRD aus dem Förderalstaat mit Autonomieerklärung. Wie man das machen könnte, steht u.a. hier nachzulesen -> http://www.saarheim.de

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 17:40
von profracking
Adler » Mo 11. Mär 2013, 14:27 .... Nochmals die Frage nach der Kausalität zischen Targetsalden und Bundesbankgewinnen.
Können wir uns darüber einigen, dass Targetsalden de fakto ein (fast zinsfreies und vor allem unbesichertes) Anschreibenlassen von Euro-Pleite-Staaten in dem Fall ist, sobald jene bei uns über das Bankensystem Rechnungen für Waren bezahlen, die sie bei uns kaufen? Können wir uns zumindest auf diesen Minimalkonsensus einigen?

Falls ja: Wir leihen z.B. Griechenland auf diesem Weg etwa 78% derer 50-55 Mrd. Euro Targetsaldenverbindlichkeiten derzeit. Wenn die Austreten, ist die Kohle futsch. Wir müssten eigentlich 78% dieser Summe in der BUBA-Bilanz als Verlust ausbuchen. Willst Du das? Woher kommen mal locker 78% von 50-55 Mrd. Euro her? Kann so viel Geld der Bundesschuldenminister Rollstuhl-Schäuble in seiner Schreibtischschublade vergessen haben wie damals die 100.000 Euro Kohl'sches-Spendensumpf-Schwarzgeld, was ihm damals den CDU-Vorsitz gekostet hat? Also das muss eine verdammt große Schublade sein, findest Du nicht?
Auch was die Hilfsprogramme jetzt mit den Targetsalden zu schaffen haben, erschließt sich mir nicht.


Wenn die Griechen (Du kannst da auch gerne andere Staaten nehmen, mir ist das egal, es hakt sich halt derzeit so schön auf armen Griechen herum, weil die sich nicht wehren können) uns einen unrückzahlbaren Targetsaldenkredit schulden, wieso sollten sie denn überhaupt fähig sein (weil sie ja eh schon total pleite sind) irgendeinen anderen Direkt-Kredit zurück zu bezahlen? Oder irgendeinen Cent aus ESM/ESFS-Krediten? Und sind solche Verluste komischerweise besser als jene Verluste, die wir bei der Einführung einer Zweitwährung (D-Mark) erlitten? Wirklich?
Sollten wir entsprechend nicht erst einmal ein Thema abarbeiten, bevor wir auf andere ausweichen.
Es spielt doch keine Rolle, ob wir uns angesichts einer 500 m hohen Tsunami-Finanzflutwelle ernsthaft darüber unterhalten, ob wir jetzt ein Fahrrad besteigen oder zu Fuß vom Strand in die nächsten Berge laufen, die blöderweise nicht höher als maximal 450 m sind.... oder?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 18:39
von Daniel1

OHA! Du bist also ein wohlfeiler Diener der jüdischen Weltfinanzverschwörung, weil Du den Juden Temenbaum zitierst!
Nun.... äh.... Juden sollen doch was von Geld verstehen, also warum nicht zuhören? :D
Alles eine Verschwörung böser angloamerikanischer Finanzmächte mit den Russen und Chinesen, die alle das gute Europa scheitern sehen wollen... Sieht es so in den Köpfen von Elmar Brok und co aus?

Aber jetzt mal im Ernst: Tenembaum ist Brite jüdischer Herkunft, Hankel ist Deutscher und in Danzig geboren, Thatcher Engländerin, Friedman Amerikaner... Die Herkunft spielt da keine Rolle, Euroskeptiker gibt es in allen politischen Richtungen und und jeglicher Herkunft. Ob sie nun Amerikaner oder Russen sind und von außen auf Europa schauen oder in Europa selbst leben: Sie haben erkannt, daß EU und Euro gescheitert sind.

Die Thesen von Hankel und Temenbaum sollten sich die Leute einfach mal zu Herzen nehmen. Die Abwicklung von Euro und EU ist kein Problem, der Weg dahin, Instrumente und Lösungen stehen bereit, man muß nur wagen, anzufangen.
Hankel, Temenbaum, Thatcher, Farage, Schachtschneider: All diese Leute zeigen, wie wir wieder zu einem demokratischen Europa der Nationen zurückkehren können.
Und sie sind Wirtschafts- und Verfassungsexperten und keine Politkarrieristen wie Merkel, Schäuble und co.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 20:19
von Kibuka
profracking » Mo 11. Mär 2013, 09:37 hat geschrieben:
das war es bis 2009. Danach kam Draghi und hat eine Gelddruckmaschine primär zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gemacht.
Na also, langsam wird es konkret, statt nur umherzualbern.

Es geht dir also um die Geldpolitik der EZB und die Milliarden hohen Tender an die Banken.

Dir ist schon bekannt das diese bisher nicht zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gingen, sondern dazu dienten das europäische Finanzsystem zu stabilisieren. Es handelt sich um Notenbankkredite.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:33
von Daniel1

Na also, langsam wird es konkret, statt nur umherzualbern.

Es geht dir also um die Geldpolitik der EZB und die Milliarden hohen Tender an die Banken.

Dir ist schon bekannt das diese bisher nicht zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gingen, sondern dazu dienten das europäische Finanzsystem zu stabilisieren. Es handelt sich um Notenbankkredite.
Man sollte aber bevor man zu den Details kommt, das Kernproblem beachten: Eine demokratisch nicht kontrollierte Bank für 17 Länder kann nicht funktionieren.

1) Die Länder sind zu verschieden um alle unter Kontrolle einer Notenbank zu stehen - diese Zentralisierung raubt den einzelnen Ländern die nötige Flexibilität
2) Das zweite Argument ist demokratisch: Die EZB ist nicht demokratisch legitimiert, weil sie keiner parlamentarischen Kontrolle unterliegt. Es gibt zwar auch nationale Notenbanken, die parlamentsunabhängig sind, was schon problematisch genug ist, aber eine Bank mit der Macht über 17 (!) Länder zu entscheiden, ist so ein Demokratiedefizit eine Katastrophe.

Wie wäre es also, die EZB aufzulösen und in jedem einzelnen Staat der jetzigen Eurozone wieder die nationalen Notenbanken in ihre vollen Rechte zu versetzen? Am besten sollte auch jede der 17 Nationalbanken dem jeweiligen Parlament verantwotlich sein. Das nenne ich Demokratisierung!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:34
von Adam Smith
Die Bundesbank war demokratisch legitimiert?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:44
von Kibuka
Daniel1 » Mo 11. Mär 2013, 16:42 hat geschrieben: Daß du mir hier eine einseitige Sichtweise vorwirst, ist schon sehr ironisch. Du selber bist doch ideologisch befangen und siehst alles durch die Rosa Euro-Brille und machst dir nicht einen einzigen kritischen Gedanken zum Euro.
Das ist falsch!

Wir können gerne wetten, wer hier im Forum mehr Beiträge mit positiven und negativen Darstellungen zur EU und zum Euro verfasst hat.

Von dir habe ich nicht einen Beitrag gelesen, wo du dich selbst hinterfragst oder auch die positiven Aspekte beleuchtest.

Stattdessen platzt du in jede EU-Debatte rein und propagierst deine negativen Ansichten zur EU und zum Euro, wie ein Missionar, der beständige seinen Glauben verbreitet.

Wollen wir wetten Daniel1?

Mal sehen, wer am Ende vorne liegt und Recht bekommt.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:45
von profracking
Daniel1 » Mo 11. Mär 2013, 18:39 .....Alles eine Verschwörung böser angloamerikanischer Finanzmächte mit den Russen und Chinesen, die alle das gute Europa scheitern sehen wollen...
genau! ;)
Aber jetzt mal im Ernst: Tenembaum ist Brite jüdischer Herkunft, Hankel ist Deutscher und in Danzig geboren, Thatcher Engländerin, Friedman Amerikaner... Die Herkunft spielt da keine Rolle, Euroskeptiker gibt es in allen politischen Richtungen und und jeglicher Herkunft.
Mach Dir mal da bei mir keine Sorgen. Mir ist wurscht, wer woher kommt. War ja nur blütenreiner Zynismus ;)
Die Thesen von Hankel und Temenbaum sollten sich die Leute einfach mal zu Herzen nehmen.


Also ich habe mich jetzt mit Temenbaum nicht wirklich auseinandergesetzt, aber beim groben Überfliegen Deines Links sah's mir danach aus, dass er Hankels Position vertritt bzw. beide eine wohl identische Position haben dürften. Die Hankel'sche Position ist mir geläufig und recht hat Hankel in meinen Augen absolut. Ich glaube nur nicht mehr, dass ein ECU funktioniert. Aber wer's ausprobieren möchte, soll's mal tun.
Die Abwicklung von Euro und EU ist kein Problem, der Weg dahin, Instrumente und Lösungen stehen bereit, man muß nur wagen, anzufangen.
Sehe ich auch so. Ich halte für die risikoloseste Lösung die Einführung einer konkurrierenden Zweitwährung, denn dann löst sich Deutschland höhnisch grinsend aus dem EURO und die Franzosen dürfen mal sehen, wohin das führt, wenn man inflationiert. Ist ja nicht das erste Mal, dass Spanien, Italien oder Griechenland sich aus Schulden hinaus inflationieren, bis die eigene Währung kollabiert ist.
All diese Leute zeigen, wie wir wieder zu einem demokratischen Europa der Nationen zurückkehren können.
Jep, so isses. Der politische Haken an Hankel und Schachtschneider war, dass beide (IMHO aus purer Verzweiflung, weil jahrelang niemand auf sie hörte) auch vor braunen Socken vorgetragen haben sowie vor esoterischen Parteien. Diesen Fehler hat Stabatty nicht gemacht, weshalb die Arbeitsteilung (Starbatty bei Wahlalternative für Deutschland, Hankel-Schachtschneider als "politically loose cannon" von außen wirkend) wohl am besten ist. Das nimmt den kollektivistischen Kampagnenjournalisten die Munition aus den Segeln im Sinne der politischen Nazi-Keule.
Und sie sind Wirtschafts- und Verfassungsexperten und keine Politkarrieristen wie Merkel, Schäuble und co.
So isses. Aber unter uns: ich war heute auf einer Elternversammlung. Die Stimmung ist noch nicht so kämpferisch, wie ich dachte. Die Leute schlafen immer noch. Nur wenn man mit ihnen einzeln redet, fangen sie an, aufzuwachen. Es ist ein langer Weg und ich denke, es kann durchaus noch 8 Jahre dauern, bis Wahlalternativen über 5% kommen. Das hat bei Tea-Party-USA auch so lange gedauert. Wir werden sehen.....

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:52
von profracking
Kibuka » Mo 11. Mär 2013, 21:44 an Daniel1
Wir können gerne wetten, wer hier im Forum mehr Beiträge mit positiven und negativen Darstellungen zur EU und zum Euro verfasst hat.
Da Du als Moderator-Zensursel am längeren Löschhebel sitzt, dürfte das bereits vor Beginn des Versuchs ein unfairer Kampf werden, nicht? Du löscht ja gerne, was Dir nicht passt, mein Lieber.
Von dir habe ich nicht einen Beitrag gelesen, wo du dich selbst hinterfragst oder auch die positiven Aspekte beleuchtest.
Hey, es soll Leute geben, die von Beginn an keinen Euro wollten. Ich war einer davon und ich fand schon 1997, dass Hankel zu recht warnte. Damals haben allerdings Deine geistigen Vorfahren den Kopf genauso in den Boden gesteckt wie Du heute. Hätte ich mal besser damals meine Kohle nicht in Beton investiert, sondern in Goldmünzen. Ich beiß mir heute noch in den Hintern deswegen.....
Stattdessen platzt du in jede EU-Debatte rein und propagierst deine negativen Ansichten zur EU und zum Euro, wie ein Missionar, der beständige seinen Glauben verbreitet.
Schau, Du musst irgendwann mal lernen, dass andere Leute auch eine Meinung haben dürfen, die nicht der Deinen entspricht, Mr. Forumszensursel. Ich weiß, das erträgst Du nicht, aber so ist das halb bei der Freien Rede.
Mal sehen, wer am Ende vorne liegt und Recht bekommt.
Wie süß. Als ob die Zahl von pro-/contra-Postings irgend jemandem Recht gäbe. Es sind die Inhalte und da liegst Du furchtbar weit hinten, Kibuka. Du hättest schon Probleme, zu begründen, dass eine M3-Geldmenge von 100% am BIP der EU-Gesamtzone ein Zeichen für eine gesunde Währung sei, nicht?

Aber unter uns: wie wird's denn Deiner Meinung nach weitergehen mit dem Euro? Also meine Meinung ist, er zerplatzt im Frühjahr 2014 im Rahmen der üblichen Winterrezession, weil er bis September 2013 (Wahl in Austria und BRD) noch krampfhaft per Targetsaldenkredite und ESM/ESFS-Notaktionen über Wasser gehalten wird.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:54
von Kibuka
profracking » Mo 11. Mär 2013, 21:52 hat geschrieben:
Da Du als Moderator-Zensursel am längeren Löschhebel sitzt, dürfte das bereits vor Beginn des Versuchs ein unfairer Kampf werden, nicht? Du löscht ja gerne, was Dir nicht passt, mein Lieber.
Hier wird nichts themenrelevantes gelöscht. Gelöscht wird nur dein Spam, den du hier behaarlich absonderst!

Du scheinst zu den Individuen zu gehören, die aufgrund ihres aufgeblasenen Egos eine Zurechtweisung nicht verkraften und dann permanent auf einer Thematik herumreiten, wie ein Kleinkind, welchem man den Dauerlutscher weggenommen hat.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 21:59
von profracking
Adam Smith » Mo 11. Mär 2013, 21:34 hat geschrieben:Die Bundesbank war demokratisch legitimiert?
Eine Bundesbank und ihre gesetzliche Grundlage wird vom Parlament nach Vorlage der Regierung (und etwaiger Modifikation) beschlossen und umgesetzt. Die Bundesbank ist insofern genauso (un-)demokratisch wie das Verteidigungsministerium oder das Bundesschuldenministerium.

Entscheidend ist, dass demokratisch die Richtlinie entschieden wird. Und die hat sich nach dem gesunden Menschenverstand zu orientieren und der sagt aufgrund von 400 Jahren Währungserfahrung, dass man
a) keinen Goldstandard- und
b) keine politisch beeinflussbare Zentralbank und
c) keinen zu massiven indirekten Gelddruckaktionen via Staatspapier-Emission berechtigten Finanzminister
haben sollte, sondern
d) eine politisch unabhängige Zentralbank, die ein Inflationsziel von 2% strafbewehrt zu verfolgen hat und keinerlei Staatspapiere unter keinerlei Umständen kaufen darf, sowie einen Finanzminister, der nur 1% am BIP verschulden darf.

Und wer d) besitzt, hat eine goldige Bank, die zwar auch mal Gold (ver-)kaufen/beleihen kann, aber das Gold nicht an die betonharte D-Mark koppeln muss. Und dass eine Papierwährung immer leicht inflationiert und man dadurch Kaufkraft verliert, lässt sich in einem Schuldgeldsystem nicht vermeiden. Wenn eine wachtumsorientierte Wirtschaft de fakto die Geldmenge steuert, nutzt das dem fleißigen Bürger am allermeisten. Nur eine Inflationswährung nützt Bankstern und schmierigen Politikern und deren Quislingen.

Und weil der Euro eine nutzlose Inflationspapierwährung ist, schreien ja gerade hier in dem Forum die politischen Quislinge gaaaanz laut auf, weil sie genau bemerkt haben, dass es bald aus mit der Faulenzerei auf Kosten Dritter ist. Das Gesindel wird bald wieder arbeiten gehen müssen. Das wird für das Pack 'ne harte Nuss.....

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 22:06
von profracking
Kibuka » Mo 11. Mär 2013, 21:54 ....Hier wird nichts themenrelevantes gelöscht.
Natürlich wird es das und Du bist einer, der genau das tut. Dabei hast Du allerdings die Nettigkeit, nicht mitzuteilen, was Du aus welchen Gründen löschst, weil das ja zu peinlich wäre, stimmt's?
Gelöscht wird nur dein Spam, den du hier behaarlich absonderst!
Tja, schon da fängt Deine Lügerei an. Ich spamme nicht, ich schreibe lediglich schnell und lass mich von Dir nicht ins Bockshorn jagen. Du lügst dann daher, dass dies Spam sei und löscht es dann. So was nennt sich aber nicht Löschen von Spam, sondern blütenreine Zensur. Deshalb bist Du ja auch in meinen Augen der Forumszensursel und unter Hinweis auf § 10 Abs. 4 genau derjenigen Nutzungsbestimmungen, auf die Du bei Dritten gerne hinweisend lustige Löschungen vornimmst, möchte ich nur noch mal klipp und klar öffentlich festhalten, dass "Die Arbeit der Moderatoren (....) Gegenstand einer Diskussion sein" darf. Ergo spamme ich nicht, ich kritisiere hingegen nutzungskonform Dein Verhalten.
Du scheinst zu den Individuen zu gehören, die aufgrund ihres aufgeblasenen Egos eine Zurechtweisung nicht verkraften und dann permanent auf einer Thematik herumreiten, wie ein Kleinkind, welchem man den Dauerlutscher weggenommen hat.
Und Du bist offenbar ein Individuum, dass Deine eigenen Nutzungsbestimmungen nicht ließt. Denn Dein letzter Satz ist doch ein blütenreines Beispiel für einen Verstoß gegen § 8 Abs. 2 Satz f, der so hübsch lautet: "f. Beiträge, die sich nur mit der Person eines Mitgliedes befassen und dabei ohne Zusammenhang zum Strangthema stehen"

Merkst Du was? Es macht Spass, jemand wie Dich an den eigenen Spielregeln virtuell aufzuhängen und ein wenig virtuell zu wangentäscheln. :thumbup:

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 22:17
von Kibuka
profracking » Mo 11. Mär 2013, 22:06 hat geschrieben: Natürlich wird es das und Du bist einer, der genau das tut. Dabei hast Du allerdings die Nettigkeit, nicht mitzuteilen, was Du aus welchen Gründen löschst, weil das ja zu peinlich wäre, stimmt's?
Du wurdest darüber genau informiert, und es wurde dir explizit mitgeteilt, dass du deine persönlichen Probleme aus dem Strang Eurokrise heraushalten sollst!

Wie man aktuell wieder sieht, kannst du es einfach nicht lassen. Die Diskussion zwischen Daniel1 und mir hast du erneut mißbraucht, um eine Offtopic-Diskussion vom Zaun zu brechen.
profracking » Mo 11. Mär 2013, 22:06 hat geschrieben: Tja, schon da fängt Deine Lügerei an. Ich spamme nicht, ich schreibe lediglich schnell und lass mich von Dir nicht ins Bockshorn jagen.
Du solltest dich einmal über die Definition von Spam informieren, dann klappt das auch wieder mit deiner Realitätswahrnehmung.
profracking » Mo 11. Mär 2013, 22:06 hat geschrieben: Und Du bist offenbar ein Individuum, dass Deine eigenen Nutzungsbestimmungen nicht ließt.
1. Ich bin ein Individuum, dass die Nutzungsbestimmungen liest!

2. Es ist nicht deine Aufgabe, zu beurteilen, wie ich die Nutzungsbestimmungen konkret auslege. Ich richte mich bei Entscheidungen innerhalb der Grauzone nach den Taten der User im Gesamtkontext. Kommt es zu gelegentlichen Verstößen, drücke ich eine Auge zu. Tanzt einer permanent aus der Reihe, so wie du, wird rabiater vorgegangen. Das nennt sich Ermessensspielraum!
profracking » Mo 11. Mär 2013, 22:06 hat geschrieben:Denn Dein letzter Satz ist doch ein blütenreines Beispiel für einen Verstoß gegen § 8 Abs. 2 Satz f, der so hübsch lautet: "f. Beiträge, die sich nur mit der Person eines Mitgliedes befassen und dabei ohne Zusammenhang zum Strangthema stehen"

Merkst Du was? Es macht Spass, jemand wie Dich an den eigenen Spielregeln virtuell aufzuhängen und ein wenig virtuell zu wangentäscheln. :thumbup:
Du Witzbold! Zuerst verwickelst du mich erneut in eine Offtopic-Diskussion und dann möchtest du mir diese anlasten.

Offensichtlich muss ich bei dir absofort noch härter anpacken. Insbesondere, nachdem ich mir ein paar Beiträge von dir im http://www.politikforen.net durchgelesen habe, wo du ebenfalls mit einem sehr zweifelhaften Diskussionsstil auffällst.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 22:33
von Daniel1

Das ist falsch!

Wir können gerne wetten, wer hier im Forum mehr Beiträge mit positiven und negativen Darstellungen zur EU und zum Euro verfasst hat.

Von dir habe ich nicht einen Beitrag gelesen, wo du dich selbst hinterfragst oder auch die positiven Aspekte beleuchtest.

Stattdessen platzt du in jede EU-Debatte rein und propagierst deine negativen Ansichten zur EU und zum Euro, wie ein Missionar, der beständige seinen Glauben verbreitet.

Wollen wir wetten Daniel1?

Mal sehen, wer am Ende vorne liegt und Recht bekommt.
Leider habe ich von dir keinen einzigen Beitrag gelesen, in dem du den Euro kritisch hinterfragst. Das einzige, was du mal gesagt hast (und was frems auch in ähnlicher Weise betonte) war, daß eben anfangs die politische Union fehlte und man diese jetzt nachbauen muß, den ESM straffen, die Eurozone stärker zentralisieren und damit die Fundamente eines Superstaates schaffen muß, denn dieses Gerüst soll den Euro halten. Das ist meiner Meinung nach aber eine eindeutige pro-Euro-Position und diese ist auch ziemlich antidemokratisch.
Was ich schade finde, ist, daß du nichtmal über den Tellerrand schaust: Man kann nicht alles nur aus dem deutschen Fokus betrachten, deshalb stelle ich immer wieder Texte britischer, amerikanischer und auch französischer Experten rein, die den Euro kritisch beleuchten, die du leider ignorierst, weil sie dir zu kritisch sind. Du solltest mal mehr der britischen EU-Debatte folgen, die ist momentan ziemlich kritisch.
Schonmal was von Melanie Phillips gehört? Diese britische Journalistin hat die EU schon seit Jahrzehnten kritisch beleuchtet, hier ein Text von ihr:
http://melaniephillips.com/watch-daves- ... e-in-or-in
http://melaniephillips.com/camerons-eu- ... in-a-pokey

Dort beleuchtet sie David Camerons Rolle sehr kritisch, der beim Thema EU-Referendum immer wieder rumlaviert.


Am Euro gibt es für mich wirklich nichts Positives.
In der EU gibt es jedoch noch einige Überreste der alten EWG, die Maastricht nicht zerstört hat wie Studentenaustauschprogramme, z. B. das Erasmus-Programm.
In einem neuen demokratischen Europa der souveränen Nationen würde ich das Erasmus-Programm auf alle Fälle behalten.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 22:43
von Daniel1

Also ich habe mich jetzt mit Temenbaum nicht wirklich auseinandergesetzt, aber beim groben Überfliegen Deines Links sah's mir danach aus, dass er Hankels Position vertritt bzw. beide eine wohl identische Position haben dürften. Die Hankel'sche Position ist mir geläufig und recht hat Hankel in meinen Augen absolut. Ich glaube nur nicht mehr, dass ein ECU funktioniert. Aber wer's ausprobieren möchte, soll's mal tun.
Ja, er vertritt Ähnliches wie Hankel, nur daß er eben die neue EWG etwas lockerer haben will und ohne eine ECU-Verrechnungseinheit.
Ich denke, wir sind uns auf jeden Fall einige, daß 1) jedes Land seine eigene Währung wieder braucht und 2) ein ECU mit solchen engen Bandbreiten der Währungen untereinander von 2,2% schwer funktioniert.
Man könnte aber einen ECU als Verrechnungseinheit schaffen mit größeren Bandbreiten, vllt. 7%, aber das ist eben nur eine Option. Auch komplett flexible Wechselkurse sind ok, wie man bei jeder Polen- oder Tschechienreise sieht.

Heute würde ich keinem Land mehr raten in den WKM II. (Wechselkursmechanismus 2) einzutreten, weil er zu einem Vorzimmer des Euro verkommen ist. Davon sollten sich Polen und Schweden fernhalten!


Sehe ich auch so. Ich halte für die risikoloseste Lösung die Einführung einer konkurrierenden Zweitwährung, denn dann löst sich Deutschland höhnisch grinsend aus dem EURO und die Franzosen dürfen mal sehen, wohin das führt, wenn man inflationiert. Ist ja nicht das erste Mal, dass Spanien, Italien oder Griechenland sich aus Schulden hinaus inflationieren, bis die eigene Währung kollabiert ist.
So hat das ja Tenembaum auch beschrieben. Erst führt jedes Land wieder seine eigene Währung neben dem Euro als Parallelwährung ein und wenn das alle 17 Länder gemacht haben, können Euro und EZB abgewickelt werden.
Das würde bedeuten, wir führen die D-Mark erstmal als Parallelwährung ein und steigen dann komplett aus dem Euro aus, wenn alle Staaten wieder ihre nationalen Währungen etabliert haben.

Hankel hält als Endziel 2 Modelle für möglich

1) Der Euro verschwindet komplett und jedes Land hat wieder seine eigene Währung evtl. gibt es als Verrechnungseinheit einen neuen ECU wie von 1979 bis 1998, aber das ist eben nicht zwingend nötig.
2) Jedes Land kriegt seine eigene Währung wieder, aber der Euro bleibt als Parallelwährung bestehen. Es wäre also in jedem Land so wie in den ersten 2 Monaten des Jahres 2002, wo man in Euro und nationaler Währung (Deutschland: D-Mark) bezahlen konnte. Du könntest dich beim McDonalds-Besuch, beim Einkaufen bei H&M, im örtlichen Krämerladen oder am Bahnhof entscheiden, ob du in D-Mark oder in Euro bezahlst, Preise stehen immer doppelt da. In Griechenland gäbe es Euro und Drachme, in Holland Gulden und Euro, in Österreich Euro und Schilling usw.

Wilhelm Hankel läßt die Wahl zwischen beiden Modellen offen und sieht beide als geeignet an, während Temenbaum für die völlige Abschaffung des Euro eintritt, also die erste Option. Wenn jedes Land seine eigene Währung re-etabliert hat, soll der Euro auch als Parallelgeld verschwinden

Welches Modell würdest du bevorzugen?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Montag 11. März 2013, 23:08
von Daniel1
Jep, so isses. Der politische Haken an Hankel und Schachtschneider war, dass beide (IMHO aus purer Verzweiflung, weil jahrelang niemand auf sie hörte) auch vor braunen Socken vorgetragen haben sowie vor esoterischen Parteien. Diesen Fehler hat Stabatty nicht gemacht, weshalb die Arbeitsteilung (Starbatty bei Wahlalternative für Deutschland, Hankel-Schachtschneider als "politically loose cannon" von außen wirkend) wohl am besten ist. Das nimmt den kollektivistischen Kampagnenjournalisten die Munition aus den Segeln im Sinne der politischen Nazi-Keule.
Mich interessieren am meisten die Aussagen von Hankel und Schachtschneider - vo wem sie vorgetragen haben, nehmen sich auch im Forum viele Eurofanatiker immer gerne zu Herzen und reiten darauf herum, getreu dem Motto "Play the man, not the ball", also reite auf der Person herum, um dich nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen.
Ehrlich gesagt fand ich es aber auch falsch, daß Hankel bei der jungen Freiheit und NuViso usw. vorgetragen hat. Von Ultrarechten halte ich nichts, ebensowenig von Verschwörungstheoretikern, denn ich bin sehr wissenschaftlich und anti-esoterisch orientiert. Esoterik und Religionsfanatismus sind mir zuwider, denn sie vernebeln nur den gesunden Menschenverstand und die Vernunft. Ich bin ja grade gegen den Euro, weil er gegen jede ökonomische Vernunft und gegen den gesunden Menschenverstand verstößt, er ist sozusagen ein Verbrechen an der Aufklärung.

Heute hat es Hankel jedoch nicht mehr nötig bei so zwielichtigen Gestalten zu publizieren - was er damals aber notgedrungen tat, weil ihn der Mainstream ignorierte. Heutzutage wird er in Talkshows eingeladen und in Taz, Frankfurter Rundschau, FAZ usw. interviewt. Seine Ansichten sind also in der Mitte der Gesellschaft angekommen, während sie um 2007 noch beharrlich ignoriert wurden.
Hankel publiziert eben da, wo er kann. Weil er mal bei NuViso publizierte ist er kein Esoteriker und weil er jetzt bei der Taz ein Interview gibt, ist er kein Grün-Alternativer.
Seine politische Einstellung schein ordoliberal und sozialstaatlich zu sein, was den Außenhandel und die Unternehmer betrifft relativ frei-martkwirtschaftlich, denn er nennt immer wieder Hayek und Friedman als seine Vorbilder.

Schachtschneider ist auch gut und ich denke er wäre ein guter Verfassungsrechtler für die neue Anti-Euro-Partei.
Hankel und Starbatty als Währungsexperten und Schachtschneider als Verfassungsexperte - so könnte die "Alternative für Deutschland" was ganz großes werden!

So isses. Aber unter uns: ich war heute auf einer Elternversammlung. Die Stimmung ist noch nicht so kämpferisch, wie ich dachte. Die Leute schlafen immer noch. Nur wenn man mit ihnen einzeln redet, fangen sie an, aufzuwachen. Es ist ein langer Weg und ich denke, es kann durchaus noch 8 Jahre dauern, bis Wahlalternativen über 5% kommen. Das hat bei Tea-Party-USA auch so lange gedauert. Wir werden sehen.....
Leider ist die Stimmung nicht kämpferisch genug. Die Leute gehen noch nicht in Massen regelmäßig auf die Straße und fordern die DM zurück.
Aber was hat sich nicht seit 2008 geändert: Die Forderung der Rückkehr zur DM ist hoffähig geworden und wird offen diskutiert, es gibt eine neue euroskeptische Partei, die die euroskeptischen Stimmen bündeln will, Leute wie Hankel und Schachtschneider, die noch vor Jahren ignoriert wurden, werden jetzt in Fernseh-Talkshows eingeladen - wer hätte das vor 4 oder 5 Jahren gedacht?
Jedoch sind die deutsche leider weniger rebellisch als die Italiener. Die erst vor wenigen Jahren gegründete 5-Sterne-Bewegung Grillos kam von sehr geringeren Umfragewerten vor noch 1,5 Jahren bei der Wahl neulich mit einem eurokritischen Programm auf ein Rekordergebnis von 26%! Sowas hätte vor 2 Jahren auch keiner für möglich gehalten.
Für die Demokratie in Deutschland ist also trotz ESM, trotz Merkel, trotz Schäuble, trotz Genscher noch nicht alles verloren! Es kann sich noch viel tun, wenn wir viel tun!

Re: Die “wahre” Dimension der eu krise!

Verfasst: Montag 11. März 2013, 23:22
von Daniel1
Ich schaue mir immer noch keine Filmchen auf Youtube an. :rolleyes:
[...]
Aber von Hankel kannst du was Wirtschaft angeht, eine Menge lernen.
Hier mal ein Text von ihm, da Videos ja so schlimm sind... (Ist das eine Masche von euch Euro-Freunden... erst sagte es frems, dann perderdor und jetzt du... Videos sind böse weil es Videos sind, ergibt für mich keinen Sinn)

http://www.dr-hankel.de/prof-hankel-ube ... der-krise/

Interview Kari Kälin:

Wilhelm Hankel, wie ginge es Deutschland und den Euroländern heute ohne Euro?

Wilhelm Hankel: Glänzend. Deutschland stünde wirtschaftlich besser da als die Schweiz. Die meisten Euroländer befänden sich heute nicht in einer Krisensituation.

Weshalb?

Hankel: Wir hätten eine Reihe von Wechselkursbereinigungen und Währungsaufwertungen in Staaten wie Deutschland, Österreich oder den nördlichen Ländern erlebt. Wir hätten die Inflationsgefahr im Griff. Die südlichen Krisenstaaten befänden sich dank Abwertung der eigenen Währung auf dem Weg zur Genesung. Die griechische Drachme hätte an Wert verloren. Heute gilt die Unsinnsgleichung, dass ein Euro in Griechenland so viel Wert ist wie in Deutschland. Doch die Kaufkraft liegt in Griechenland gemäss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) um 40 Prozent tiefer als in Deutschland. Mein Fazit: Ohne Euro ginge es ganz Europa besser. Die Gemeinschaftswährung hat die heutige, katastrophale Lage heraufbeschworen.

Ist der Euro noch zu retten? Oder steht er am Abgrund?

Hankel: Wahnsinn kann man nur eine gewisse Zeit lang betreiben. Was die Schweizerische Nationalbank mit den Eurokäufen macht, betreibt die EU auf monströse Weise im Grossen. Während die Schweizerische Nationalbank «nur» den Wechselkurs stabilisieren will, «rettet» die EU auf noch monströsere Weise ganze Volkswirtschaften und hält sie künstlich auf einem Stand, den sie längst nicht mehr haben. Aus währungs- und finanzpolitischer Sicht sind Staaten wie Griechenland, Spanien, Portugal bankrott. Die Euroretter vollführen eine Bankrottverschleppungspolitik, die sich nicht auf alle Ewigkeit aufrechterhalten lässt. Sie ist nicht zu bezahlen. Die Summen, die im Spiel sind, sind viel zu gross. Die Gesamtverschuldung in der südlichen Eurozone beläuft sich auf rund 13 Billionen Euro. Das entspricht viermal der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 07:20
von profracking
Daniel1 » Mo 11. Mär 2013, 23:08.....
Ehrlich gesagt fand ich es aber auch falsch, daß Hankel bei der jungen Freiheit und NuViso usw. vorgetragen hat.
Problematisch war auch, dass er sich neben HC Strache gesetzt und gegen den Euro in Österreich geredet hat. Bedenke, es war Strache, der ihn vor den parlamentar. Untersuchungsausschuss im Vorfeld der öster. ESM-Entscheidung gebracht hat. Stelle heute Hankel neben Stabatty vor eine Partei und Du kannst die Uhr danach stellen, dann der Nazi-Vorwurf kommt.
Heute hat es Hankel jedoch nicht mehr nötig bei so zwielichtigen Gestalten zu publizieren - was er damals aber notgedrungen tat, weil ihn der Mainstream ignorierte.


Das mag schon sein, nur sind die Auftritte bei Strache eben breit und groß auf Youtube zu sehen. Überlege, was man mit Stronach in Österreich abzuziehen versucht hat. In Deutschland ist der Kampagnenjournalismus wesentlich stärker im öff.-recht. TV und Blätterwald verhaftet.
Seine politische Einstellung schein ordoliberal und sozialstaatlich zu sein, was den Außenhandel und die Unternehmer betrifft relativ frei-martkwirtschaftlich, denn er nennt immer wieder Hayek und Friedman als seine Vorbilder.
Sehe ich auch so. Er wäre durchaus ein ausgezeichneter Zentralbanker für eine unabhängige BUBA.
Schachtschneider ist auch gut und ich denke er wäre ein guter Verfassungsrechtler für die neue Anti-Euro-Partei.
Schau' Dir die Wiki-Einträge über ihn an und wie er in die Rechte Szene bereits online verschoben wurde. Ich würde Ihn halte ihn für einen guten Verfassungsrechtler, aber politisch ist er verbrannt.
Hankel und Starbatty als Währungsexperten und Schachtschneider als Verfassungsexperte - so könnte die "Alternative für Deutschland" was ganz großes werden!
Genau das würde ich nicht machen. Starbatty ist der einzige, der politisch unbelastet geblieben ist.
Leider ist die Stimmung nicht kämpferisch genug. Die Leute gehen noch nicht in Massen regelmäßig auf die Straße und fordern die DM zurück.
Das geschieht dann, wenn es den Leuten schlecht geht. Noch deckt die EZB-Geldschwemme zuviel davon ab.
Für die Demokratie in Deutschland ist also trotz ESM, trotz Merkel, trotz Schäuble, trotz Genscher noch nicht alles verloren! Es kann sich noch viel tun, wenn wir viel tun!
Ohne Frage. Ich fange gerade an, heimlich WfD-Flyer in Briefkästen zu werfen ;)

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 07:30
von Wähler
Adler » Mo 11. Mär 2013, 14:27 hat geschrieben:
Nochmals die Frage nach der Kausalität zischen Targetsalden und Bundesbankgewinnen. Auch was die Hilfsprogramme jetzt mit den Targetsalden zu schaffen haben, erschließt sich mir nicht. Sollten wir entsprechend nicht erst einmal ein Thema abarbeiten, bevor wir auf andere ausweichen. Das konkrete Thema, zur Erinnerung, war die angebliche Geldschöpfung durch Targetsalden, was Sie mit Bundesbankgewinnen und Hilfsprogrammen zu beweisen versuchen.
Meiner Meinung nach sind die Standpunkte zu den Targetsalden hinreichend ausgetauscht. Wie soll es denn nun mit den Rettungspaketen weitergehen? Das nächste steht ja für Zypern an.

Die SPD will allerdings einem Hilfspaket für das griechische Zypern und deren überdimensionierte Bankenbranche - Bilanzsumme sechsfach so hoch wie Bruttosozialprodukt - nur unter der Bedingung zustimmen, dass die Überkapazitäten in der Bankenbranche durch Abwicklung und Beteiligung der Bankeneigentümer erheblich zurechtgestutzt werden.

Warum das Hilfspaket so hoch sein soll, wie das Bruttosozialprodukt, ist mir allerdings auch schleierhaft. Die Gefahr, dass die Russen sich mit ihren Bankeinlagen in Zypern aus dem Staub machen, sollte in Kauf genommen werden, weil es nicht nach dem Prinzip weitergehen kann, alle Verluste auf den europäischen, vor allem den deutschen Steuerzahler abzuwälzen.

Was sagen denn die Euro-Befürworter - das meine ich jetzt wertneutral - zu dieser Problematik?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 08:42
von G.Rasheimer
Tut mir leid …..., aber ich kann nicht ständig im Forum herumschwirren,
da mich dafür keiner bezahlt.
Ansonsten antworte ich hier jetzt nicht weiter auf Deine letzten Einlassungen, denn das führt nun wirklich zu nichts.
:thumbup:

Da wird keiner bezahlt, :rolleyes:
das sind die „Gurkenscanner“, die ehemals zum aussortieren krummer Gurken
produziert wurden,
als die Gurkenreform dann gescheitert ist, hat man die umprogrammiert......?

jetzt labern die hier gerade, klare Beiträge krumm. :cool: :D

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 09:33
von profracking
Wähler » Di 12. Mär 2013, 07:30 ......
Meiner Meinung nach sind die Standpunkte zu den Targetsalden hinreichend ausgetauscht.
wie Du möchtest. Das Problem dabei ist, dass es ein RIESENELEFANT im finanziellen Porzellanladen ist.
Wie soll es denn nun mit den Rettungspaketen weitergehen? Das nächste steht ja für Zypern an.
West-Zypern würde ich keine Mittel geben. Ich würde als BRD aus dem EURO via Zweitwährung austreten und den West-Zyprioten wie folgt öffentlich via Regierungserklärung folgendes mitteilen.

Liebe Bundesgenossen in der Eurozone dort unten im Mittelmeer. Wir wissen, ihr habt die militärisch bedrohliche Türkei vor der Nase und ihr habt zurecht mit Israel zum Schutz Eurer Gasvorkommen im östlichen Leviathanfeld eine Militärallianz mit Israel geschlossen, um Euch Zugriff auf diese Ressourcen zu sichern. Wir wissen auch, dass ihr ca. 26 Mrd. Euro Russ. Schwarzgeld/Magnatengeld in der Wirtschaft stecken habt und Euch Putin Kredite verweigerte, weil ihr Euch nicht auf eine Nicht-Nutzung eurer eigenen Gasressourcen zu gunsten von GAZPROM-Interessen zerknechten lassen wolltet. Wir schlagen Euch folgendes vor. Die Bundesrepublik stellt für ein dt.-west.zypriot. Konsortium Gelder zu Verfügung, die die Exploration im Ost-Leviathanfeld direkt vor Eurer Küste beschleunigen soll. Die Schulden, die ihr bei uns, den Deutschen habt, erlassen wir euch dann vollständig. Wir möchten aber an den gewinnen der Firma beteiligt werden. Wir stellen uns vor, dass wir 70% der Gelder stellen, unsere Staatsregierung 35% der Anteile über die Bundesschuldenverwaltung steuert und wir an deutsche Bürger (und nicht an Konsortien oder Hedgefonds) die anderen 35% direkt verkaufen, um die Kohle aufzubringen, die Ihr braucht. Wir geben Euch direkten, unverzollten Zugang zu unserem Gasmarkt und würden uns freuen, von Euch (z.B. über eine zypri.-griech. Pipeline via Athen) außerhalb des GAZPROM-Bereichs von Euch für 2-3 Dollar/m2 Erdgas zu beziehen. Wir haben in Deutschland einen Verbrauch von 95 Mrd. m3 Gas/Jahr und fördern nur 10% davon und sind derzeit noch zu dumm, eigenes Schiefergas zu fracken, weil wir vor unserer eigenen Energieautarkie Angst haben. Solange das so ist, holen wir bestimmt im Tausch gegen betonharte D-Mark Eure Gas und ggf. auch gerne Öl, sofern ihr das umweltfreundlich hebt. Wir schicken auch gerne hochkompetente Ingenieure zu Euch runter, damit wir allesamt von Euren Ressourcen profitieren können. Wäre das ein Deal, auf den ihr Euch in beiderseitigem Interesse einlassen würdet? Falls ja, ruft uns an, wir kommen gerne vorbei und reden bei einem leckeren Täschen zypriot. Mokka im Kaffee miteinander."
Die SPD will allerdings einem Hilfspaket für das griechische Zypern und deren überdimensionierte Bankenbranche - Bilanzsumme sechsfach so hoch wie Bruttosozialprodukt - nur unter der Bedingung zustimmen, dass die Überkapazitäten in der Bankenbranche durch Abwicklung und Beteiligung der Bankeneigentümer erheblich zurechtgestutzt werden.
Es gab kürzlich eine Vereinbarung, dass Gelder fließen werden unter der Voraussetzung, dass die Korruption in West-Zypern bekämpft wird -> http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_ar ... 013_485715
Du verstehst, warum ich bei einem dt.-west.-zypriot. Gas-Jointventure lieber 70% Mehrheitsanteil haben will als Korruption?
Warum das Hilfspaket so hoch sein soll, wie das Bruttosozialprodukt, ist mir allerdings auch schleierhaft.
siehe bitte einen Link weiter oben.

Die Gefahr, dass die Russen sich mit ihren Bankeinlagen in Zypern aus dem Staub machen, sollte in Kauf genommen werden, weil es nicht nach dem Prinzip weitergehen kann, alle Verluste auf den europäischen, vor allem den deutschen Steuerzahler abzuwälzen.
Darum geht's gar nicht. Die Oligarchen zahlen dort niedrige Steuern, die bleiben immer noch gerne. Der Haken ist, dass Putin den West-Zyprioten den Zugang zum Leviathanfeld ausreden will, in dem er ihnen Kredite vorenthält. Er will die Macht GAZPROM's sichern, denn derzeit führen wir einen EU-weiten anti-GAZPROM-Umsatzkrieg, der zum Untergang des Putin-Regimes führen könnte. Der ist für jeden erkennbar, aber kein Normalo will ihn sehen, obwohl er kreischend mit nackten Brüsten laut vor der Nase auf und nieder hüpft.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 09:56
von Clark
profracking » Di 12. Mär 2013, 09:33 hat geschrieben:
wie Du möchtest. Das Problem dabei ist, dass es ein RIESENELEFANT im finanziellen Porzellanladen ist.



West-Zypern würde ich keine Mittel geben. ...
Was bitte ist Westzypern?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 11:24
von profracking
Clark » Di 12. Mär 2013, 09:56 .....
Was bitte ist Westzypern?
Sag mal, in welcher Schule hat man Dich denn verbildet?

Die Bezeichnung "West-Zypern" bezeichnet den Südteil der Insel Zypern, die von der demokratischen Republik Zypern (griech. Mehrheitsgesellschaft) gebildet wird. Ihr gegenüber steht das von der Türkei widerrechtlich okkupierte Ost-Zypern. West-Zypern/Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Frankreich nimmt am Gas-Energie-Rush West-Zyperns teil (danke Hollande, dass Du uns mal wieder betrogen hast)
-> http://www.energytribune.com/72656/fran ... nergy-rush

Und hier ein kleiner Einblick in den Energiekrieg zwischen West-Zypern und der sich osmanisierenden Wichtigtuer-Türkei -> http://www.energytribune.com/10604/aphr ... w-dialogue

Türkei lernt langsam, auch mal selbst zu Hause nach Öl/Gas zu bohren
-> http://www.bloomberg.com/news/2013-01-1 ... nergy.html

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 12:52
von Clark
profracking » Di 12. Mär 2013, 11:24 hat geschrieben:
Sag mal, in welcher Schule hat man Dich denn verbildet?

Die Bezeichnung "West-Zypern" bezeichnet den Südteil der Insel Zypern, die von der demokratischen Republik Zypern (griech. Mehrheitsgesellschaft) gebildet wird. Ihr gegenüber steht das von der Türkei widerrechtlich okkupierte Ost-Zypern. West-Zypern/Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Frankreich nimmt am Gas-Energie-Rush West-Zyperns teil (danke Hollande, dass Du uns mal wieder betrogen hast)
-> http://www.energytribune.com/72656/fran ... nergy-rush

Und hier ein kleiner Einblick in den Energiekrieg zwischen West-Zypern und der sich osmanisierenden Wichtigtuer-Türkei -> http://www.energytribune.com/10604/aphr ... w-dialogue

Türkei lernt langsam, auch mal selbst zu Hause nach Öl/Gas zu bohren
-> http://www.bloomberg.com/news/2013-01-1 ... nergy.html
Ah, verstehe. Für Sie ist Südzypern = Westzypern. Alles klar. Für Sie gelten also völlig andere Diskussionsgrundlagen als für den Rest der Welt. Kein Wunder, dass man dann auf keinen gemeinsamen Nenner kommen kann.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 13:32
von profracking
Clark » Di 12. Mär 2013, 12:52 ....Ah, verstehe. Für Sie ist Südzypern = Westzypern. Alles klar.
Jep, jetzt haben wir beide uns auf den gleichen Begriff geeinigt.

Für Sie gelten also völlig andere Diskussionsgrundlagen als für den Rest der Welt. Kein Wunder, dass man dann auf keinen gemeinsamen Nenner kommen kann.
Würde ich nicht sagen. Ich habe noch nie verstanden, wie man ein recht deutlich in West-Ost-Achse liegendes Insel'chen
-> http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de& ... =102&ty=75 als angebliches Süd- und Nordzypern bezeichnen kann. Ich würde ja verstehen, wenn das ganze mehr "nach links" quasi auf den Kopf gedreht und Rizokarpaso wirklich nach Norden und Paphos eindeutig nach Süden zeigen würde.... nur tut's das offensichtlich nicht, richtig?

Aber wenn Sie mit der Bezeichnung "Republik Zypern" das EU-Mitgliedsland "Teil-Zypern" oder "Süd-Zypern" bezeichnen möchten, habe ich damit gar keine Probleme. Wir müssen dann halt für das illegal von der Türkei occupierte "nördliche" (IMHO eher östliche) Zypern dann den Zungenbrecher "Türkische Republik Nordzypern" verwenden. Da richte ich mich ganz nach Ihnen.

Ich orientiere mich in solchen geographischen Zweifelsfällen lieber an der alten Kalten-Kriegs-Einteilung von Ländern in "West" (also gut und demokratisch) und "Ost" (also scheisse und rückständig-primitiv). Aber so was könnte heutzutage nicht mehr ganz so uptodate sein.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 13:39
von profracking
Aber kurz zurück zur angeblichen Globalen Erwärmung. In den USA, so eine aktuelle Bloomberg-Meldung, sind die durchschnittlichen Spritpreise an der Zapfsäule gefallen von 5,56 US$ pro Gallone (ca. 4,5 Liter) auf 3,73 US$/Gal.
http://www.energytribune.com/74937/gaso ... dberg-says
Und das trotz des Umstandes, dass die USA auf Platz 2 der Öl-Importöre zurückgefallen sind. Könnte das daran liegen, dass innerhalb der USA der eigene Rohöl-Nutzungsgrad derzeit auf einem Maximum ist? Könnte es sein, dass die USA beginnen, billiger zu produzieren und zu raffinieren als so mancher fett-dumme Araber-Scheich aus der arabischen Primitiv-Religionsecke des Planeten?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 13:47
von USA TOMORROW
profracking » 12. Mär 2013, 13:39 hat geschrieben:Aber kurz zurück zur angeblichen Globalen Erwärmung. In den USA, so eine aktuelle Bloomberg-Meldung, sind die durchschnittlichen Spritpreise an der Zapfsäule gefallen von 5,56 US$ pro Gallone (ca. 4,5 Liter) auf 3,73 US$/Gal.
http://www.energytribune.com/74937/gaso ... dberg-says
Nicht von $5,56, sondern um 5,56 Cent. Und eine Gallone sind ~3,8 Liter.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 13:49
von Clark
profracking » Di 12. Mär 2013, 13:32 hat geschrieben:
Jep, jetzt haben wir beide uns auf den gleichen Begriff geeinigt.




Würde ich nicht sagen. Ich habe noch nie verstanden, wie man ein recht deutlich in West-Ost-Achse liegendes Insel'chen
-> http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de& ... =102&ty=75 als angebliches Süd- und Nordzypern bezeichnen kann. Ich würde ja verstehen, wenn das ganze mehr "nach links" quasi auf den Kopf gedreht und Rizokarpaso wirklich nach Norden und Paphos eindeutig nach Süden zeigen würde.... nur tut's das offensichtlich nicht, richtig?

Aber wenn Sie mit der Bezeichnung "Republik Zypern" das EU-Mitgliedsland "Teil-Zypern" oder "Süd-Zypern" bezeichnen möchten, habe ich damit gar keine Probleme. Wir müssen dann halt für das illegal von der Türkei occupierte "nördliche" (IMHO eher östliche) Zypern dann den Zungenbrecher "Türkische Republik Nordzypern" verwenden. Da richte ich mich ganz nach Ihnen.

Ich orientiere mich in solchen geographischen Zweifelsfällen lieber an der alten Kalten-Kriegs-Einteilung von Ländern in "West" (also gut und demokratisch) und "Ost" (also scheisse und rückständig-primitiv). Aber so was könnte heutzutage nicht mehr ganz so uptodate sein.
Schauen Sie sich die Grenzlinie an. Die verläuft quer auf der Landkarte. Nicht senkrecht.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 15:42
von profracking
usaTomorrow » Di 12. Mär 2013, 13:47 hat geschrieben: Nicht von $5,56, sondern um 5,56 Cent. Und eine Gallone sind ~3,8 Liter.
endlich liest jemand mal meine Quelle! DANKE!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 15:56
von Doansche007
profracking » Di 12. Mär 2013, 13:32 hat geschrieben:
Jep, jetzt haben wir beide uns auf den gleichen Begriff geeinigt.




Würde ich nicht sagen. Ich habe noch nie verstanden, wie man ein recht deutlich in West-Ost-Achse liegendes Insel'chen
-> http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de& ... =102&ty=75 als angebliches Süd- und Nordzypern bezeichnen kann. Ich würde ja verstehen, wenn das ganze mehr "nach links" quasi auf den Kopf gedreht und Rizokarpaso wirklich nach Norden und Paphos eindeutig nach Süden zeigen würde.... nur tut's das offensichtlich nicht, richtig?

Aber wenn Sie mit der Bezeichnung "Republik Zypern" das EU-Mitgliedsland "Teil-Zypern" oder "Süd-Zypern" bezeichnen möchten, habe ich damit gar keine Probleme. Wir müssen dann halt für das illegal von der Türkei occupierte "nördliche" (IMHO eher östliche) Zypern dann den Zungenbrecher "Türkische Republik Nordzypern" verwenden. Da richte ich mich ganz nach Ihnen.

Ich orientiere mich in solchen geographischen Zweifelsfällen lieber an der alten Kalten-Kriegs-Einteilung von Ländern in "West" (also gut und demokratisch) und "Ost" (also scheisse und rückständig-primitiv). Aber so was könnte heutzutage nicht mehr ganz so uptodate sein.
Ist auch nicht so ganz up - to - date... Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien sind mittlerweile Teil der EU, Russland ist (teilweise) sehr reich geworden und der alte Osten, der nur noch in Form der Volksrepublik China und einigen anderen südostasiatischen Ländern besteht ist mittlerweile zum Motor der Weltwirtschaft geworden und innerhalb der nächsten 20 Jahre so wird geschätzt, dass die USA von ihm (dem Rest des alten Ostens) überholt werden in punkto Wirtschaftskraft und Wirtschaftswachstum... was für eine Welt^^ :D

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 16:53
von profracking
Doansche007 » Di 12. Mär 2013, 15:56 ....Volksrepublik China und einigen anderen südostasiatischen Ländern besteht ist mittlerweile zum Motor der Weltwirtschaft geworden und innerhalb der nächsten 20 Jahre so wird geschätzt, dass die USA von ihm (dem Rest des alten Ostens) überholt werden in punkto Wirtschaftskraft und Wirtschaftswachstum..
Bundesrepublik Deutschland. Pi mal Daumen 83 Mio. Einwohner, BIP von 2,5 Bio. Euro, Exportvolumen ca. 1,1 Bio. Euro in 2011.

VR China, Pi mal Daumen 1100 Mio. Einwohner, BIP ca. 8 Bio. Euro, Exportvolumen knapp 50% am BIP (4 Bio. Euro).

BIP-Volumen pro Kopf:
BRD = 30.120 Euro, China = 7.272 Euro

Exportvolumen pro Kopf
BRD = 13.253 Euro, China = 3.636 Euro.

Ja, China macht uns in der realen Welt wirklich echt fertig..... weshalb es in der realen Welt auch der Arbeitsleistung von 4,1 Chinesen bedarf, um das gleiche BIP zu erzeugen, wie es ein Deutscher schafft. Oder es braucht 3,6 Chinesen, um die Exportleistung auch nur eines Deutschen zu produzieren.

Kleiner Tipp: würde die BRD aus 1,1 Mrd. Deutschen bestehen, würden wir vermutlich 33 Bio. Euro aka 48 Bio US-$ BIP produzieren
Heute beträgt das globale BIP des gesamten Planeten Erde etwa 63 Bio. Dollar -> http://www.finanzen100.de/finanznachric ... 5913_2565/

Ergo würden die Deutschen, wären sie so viele wie die Chinesen, etwa drei Viertel des globalen BIP erzeugen.

Also immer hübsch die richtige Perspektive einnehmen, Junge. Oder anders herum ausgedrückt. Damit ein Deutscher die BIP/Exportleistung eines Chinesen erbringt, braucht er nur 3-4 Monate im Jahr zu arbeiten. Den Rest des Jahres könnte er Party machen....

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 16:59
von profracking
Um zurück zum Eurokrisen-Thema zu kommen.

Die Bundesbank hat massive Rücklagen wegen der Eurokrise gebildet, was der Grund für die niedrigen Gewinne war, die an den Bundesschuldenminister überwiesen wurden -> http://www.focus.de/finanzen/news/risik ... 37935.html

Weil der Euro bekanntlich so wahnsinnig sicher ist, hat die BUBA sicherheitshalber ihre Interventionsreserven von 6,7 auf 14,4 Mrd. Euro verdoppelt, was allerdings - gemessen an der eigenen Bilanzsumme von über 1100 Mrd. Euro, gerade mal ein läppisches Promille ist.

Jedem, der Weidemann's Ausspruch ließt: „Hinter dem kräftigen Anstieg des Nettozinsertrags um 3,5 Milliarden Euro steht vor allem das krisenbedingt starke Bilanzwachstum“ klingeln sofort die Alarmglocken, weil damit u.a. meine bescheidene Position gestützt wird, die da lautet, dass wir ein echtes inflationsgetriebenes Pseudowachstum in der Wirtschaft sehen. Sobald diese faulige Inflationsblase platzt, kracht es im Karton und zwar heftiger als bei jeder Einführung einer Zweitwährung namens D-Mark. Das kann man seit Jahren sehen, aber unsere lieben Foren-Clowns sind natürlich nicht helle genug für das kleine 1x1 und deshalb genauso inkompetent wie die uns seit Jahren belügenden Merkelianer und Peerlusconis.

Aber es gibt ja demnächst eine Alternative zu diesem Gesindel bei der nächsten Wahl. Gucken wir mal, was wir mit den Schachtelkasperln anstellen im September 2013.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 19:29
von Wähler
Kibuka » Mo 11. Mär 2013, 20:19 hat geschrieben:
Es geht dir also um die Geldpolitik der EZB und die Milliarden hohen Tender an die Banken.

Dir ist schon bekannt das diese bisher nicht zu Lasten der Bundesrepublik Deutschland gingen, sondern dazu dienten das europäische Finanzsystem zu stabilisieren. Es handelt sich um Notenbankkredite.
Zitat Handelsblatt 10.11.2012 Dieter Schnaas:

"Das sogenannte Basisgeld – die Summe aus Bargeld und Einlagen der Banken bei der EZB – hat sich seit Januar 2008 auf 1,7 Billionen Euro verdoppelt. Längst akzeptiert die EZB Ramschpapiere als Sicherheit, um sieche Banken mit frischem Geld zu versorgen – aktuell sind es 1,2 Billionen Euro. Und natürlich kauft die EZB Staatsanleihen, um kranken Ländern die Refinanzierung zu sichern – für mittlerweile 280 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass die Notenbankbilanz seit 2008 von 1,4 auf 3,1 Billionen Euro angeschwollen ist."

Kann jemand etwas dazu sagen, was bei einem Austritt aus dem Euro zum Beispiel von Italien mit den betroffenen Wertpapieren in der Bilanz der EZB passiert? Erhöht sich dann einfach nur der Anteil der Bundesbank an der EZB oder muß die EZB etwaige Kursverluste wie eine Geschäftsbank in der Bilanz ausgleichen?

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 19:37
von Adam Smith
Wähler » Di 12. Mär 2013, 19:29 hat geschrieben:
Zitat Handelsblatt 10.11.2012 Dieter Schnaas:

"Das sogenannte Basisgeld – die Summe aus Bargeld und Einlagen der Banken bei der EZB – hat sich seit Januar 2008 auf 1,7 Billionen Euro verdoppelt. Längst akzeptiert die EZB Ramschpapiere als Sicherheit, um sieche Banken mit frischem Geld zu versorgen – aktuell sind es 1,2 Billionen Euro. Und natürlich kauft die EZB Staatsanleihen, um kranken Ländern die Refinanzierung zu sichern – für mittlerweile 280 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass die Notenbankbilanz seit 2008 von 1,4 auf 3,1 Billionen Euro angeschwollen ist."

Kann jemand etwas dazu sagen, was bei einem Austritt aus dem Euro zum Beispiel von Italien mit den betroffenen Wertpapieren in der Bilanz der EZB passiert? Erhöht sich dann einfach nur der Anteil der Bundesbank an der EZB oder muß die EZB etwaige Kursverluste wie eine Geschäftsbank in der Bilanz ausgleichen?
Der Anteil der Bundesbank erhöht sich natürlich. Aber das liegt nicht an den Wertpapieren, sondern am gezeichneten Kapital.

http://www.ecb.int/ecb/orga/capital/html/index.de.html
Verluste der EZB wären aber gegebenenfalls von allen Notenbanken des Eurosystems zu tragen – unabhängig von deren Target2-Saldo.
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/S ... n_faz.html

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 20:19
von profracking
Adam Smith » Di 12. Mär 2013, 19:37
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/S ... n_faz.html
Ich finde es nett, dass die Bundesbank dick und fett einen Artikel ihres eigenen (von Merkel bestellten) Präsidenten kurzfristig einstellt, der dann ausführlich u.a. erklärt (was ich auch schon in Analogie betonte)
-> "Die Übertragung wird ausgelöst, wenn aus einem Land Zentralbankgeld in ein anderes Land überwiesen wird. Dabei entstehen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der EZB, die als eine Art Clearingstelle fungiert."

Und dann schreibt der liebe Jens noch "Wäre die Geldpolitik im Euro-Raum bei der EZB zentralisiert, gäbe es zwar keine Target2-Salden, dies würde aber für sich genommen noch nichts an den Risiken aus der Liquiditätsbereitstellung ändern (...) "Durch den anhaltenden Nettoabfluss von Liquidität aus den Peripherieländern haben diese Target2-Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 750 Mrd € aufgebaut."

Und dann kommt Zentralbankster's Märchenstunde: "Dies gilt auch für den hypothetischen und in der Öffentlichkeit breit diskutierten potenziellen Austritt eines Landes mit negativen Target2-Salden. Auch in einem solchen Fall, von dem ich nicht ausgehe, ist das Risiko ursächlich in der Art und dem Umfang der Liquiditätsbereitstellung begründet. Hierbei könnte es zu teilweisen Forderungsausfällen bei der EZB kommen. Verluste der EZB wären aber gegebenenfalls von allen Notenbanken des Eurosystems zu tragen – unabhängig von deren Target2-Saldo."

Kurz gesagt: Geht ein Land raus, zahlen die anderen deren Targetsaldenkredite. Natürlich passiert das NIIIIIIEEEEE! Aber es gab schon so viele Nie's seit 2009, die dann zu lockeren "na klar doch!" mutierten, dass man bei solchen Sprüchen die Uhr danach stellen kann, dass die Target2-Salden selbstverständlich schlagend werden. Und zwar Stück um Stück. Und um das zu vermeiden, muss die BRD die D-Mark als Zweitwährung stabil einführen, sonst erschlägt uns dieser Irrsinn.

Denn wenn unser lieber Jens Weidemann folgendes zum besten gibt: "Für mich stellen die Target2-Forderungen der Bundesbank auch kein eigenständiges Risiko dar, weil ich ein Auseinanderbrechen der Währungsunion schlichtweg für absurd halte.", dann weiß jeder, dass er vorsätzlich lügt. Immerhin waberten anfang Januar 2013 schon Rücktrittsgerüchte Weidemanns herum, die die BAFIN zur Prüfung veranlassten.

Ein Zentralbankster, der solche Äußerungen öffentlich von sich gibt bei einer M3-Eurogeldmenge, die mit 10 Bio. Euro fast 100% des gesamten EU-BIPs umfasst, gehört schlicht und ergreifend gefeuert und dann hübsch am Schlawittchen gepackt und für 30-40 Jahre in den Bau, damit jeder Zentralbankster auf der Welt merkt, dass das Spielchen mit der Bürgerverarsche ein Ende hat. Man raubt nicht einfach den Bürgern das Geld und ruiniert ungestraft deren Lebensarbeitsleistung!

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 20:43
von profracking
Adam Smith » Di 12. Mär 2013, 19:37
Der Anteil der Bundesbank erhöht sich natürlich. Aber das liegt nicht an den Wertpapieren, sondern am gezeichneten Kapital.
Sei doch bitte so nett und gehe in die Jahresbilanz 2012 der BUBA hier rein auf Seite 144
-> http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile in den Punkt 9.4. (sonstige Forderungen)
mit 654 Mrd. Euro. Wenn Weidemann aktuell schon von 750 Mrd. spricht, und die 2012-Bilanz gerade mal
knapp 3 Monate alt ist, dann sind binnen 3 Monaten knapp 100 Mrd. Euro Targetsalden angehäuft wurden, nicht?

Sei jetzt bitte so nett und gehe in die BUBA-2011-Bilanz hier rein auf Seite 138
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile in den Punkt 9.4. (sonstige Forderungen).
Da stehen für Jahresende 2011 nur 463 Mrd. Euro Targetsaldenansprüche.

Höflich gesprochen sind also von Ende 2011 (463) auf 2012 (654) binnen 12 Monaten 191 Mrd. Euro Targetsalden aufgelaufen, jedoch allein zwischen Ende 2012 bis zum Artikel von Weidemann jetzt im März binnen nicht mal 3 Monaten weitere knapp 100 Mrd. Euro. Ergo hat sich die Aufbaugeschwindigkeit der Targetsalden VERVIERFACHT binnen nicht mal 15 Monaten.

Und mir soll einer erzählen, dass das keine kreischende Alarmsirene für einen zerbröselnden Euro sein soll?

Ich komme mir vor wie als Zaungast im Reaktorraum von Tschernobyl, als der Spastiker von Chefingenieur vorsätzlich und undurchdacht die Prüfroutine losgetreten hat und der Reaktor binnen 30 Minuten in die Luft flog.

Selbst Gott's persönliche VISA-Karte würde uns jetzt nicht mehr retten, wenn diese Salden schlagend werden, so dass sich jedwede Form eines Nord-Euro oder "eingeschränkten Euro" jetzt schon in Rauch aufgelöst hat, weil die Verluste der Austrittsländer WIR nicht bezahlen können, weil wir de fakto ZWEIMAL zur Kasse gebeten werden.

Wir haben noch 6 Monate bis zur Wahl 2013. Das bedeutet, in der Zeit laufen lässig weitere 200 Mrd. Euro Targetsalden auf und bis zum Jahresende noch mal 100 Mrd. Euro (sofern sich die Geschwindigkeit der Zunahme nicht noch weiter erhöht). Man muss sich mal klar machen, dass 400 Mrd. Euro pro Jahr Targetsaldenkredite das 2,5fache unseres gesamten globalen Außenhandelsüberschusses oder bereits ein gutes Drittel des gesamten AußenhandelsUMSATZES der Bundesrepublik Deutschland sind.

Wir sitzen nicht auf einer Atombombe, nö.... die ist schon zur H-Bombe geworden und die Zündschnur ist schon längst angezündet. Und unsere Politiker stehen blöd daneben und halten sich die Ohren zu, damit der Knall ihnen nicht die Trommelfelle zerreissen wird.