yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)
Ok. da hört sich jetz schon etwas vernünftiger an. Lassen wir die "Virenfamilie" mal aussen vor, weil sie für den Krankheitsverlauf irrelevant ist. Covid-19 ist nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht nur eine atypische Atemwegserkrankung, obwohl es die auch sein kann. Es ist eine eine multisystemische Erkrankung die neurologische Beschwerden, kardiologische Probleme, periphere arterielle Verschlusskrankheiten, Fatigue und leider auch eine verstärkte bis chaotische Immunreaktion mit häufigem Exitus hervorrufen kann.Inwiefern andere Organe betroffen sind und schwer entzündliche Prozesse eine Rolle spielen, wissen wir noch nicht genau. Wir wissen ebenso nicht genau, wie hoch der Prozentsatz der sogenannten Genesenen, auch ohne oder mit leichter Symptomatik ist, deren Fälle in den nächsten Jahren internistisch begleitet und an die Fachärzte übergeben werden muss.
Wichtig ist das kleine Wörtchen
"kann" etwas kann sein, muss nicht - also Annahmen und Vermutungen.
Wir wissen eben nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für dieses "kann" ist, wir wissen auch nicht ob diesem "kann" evtl eine genetische Präposition (wie bei Autoimmunkrankheiten) zugrunde liegt, evtl eine bereits bestehende und/oder bisher nicht erkannte Vorerkrankung zu grunde liegt, deren Verlauf sich durch das Virus verschlechtert.
Alles denkbar, wissen wir nicht genau, muss erforscht werden.
Was wir allerdings wissen, die Atemwege sind besonders betroffen, es kann zu schweren atypischen Pneumonien, mit Todesfolge kommen. Zumindest das wissen wir genau und es steht zu vermuten, dass jahreszeitlich bedingte Infektionsanstiege zu verzeichnen sind und weiterhin sein werden.
yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)Aus rein medizinischer Sicht muss man also sagen, dass uns eigentlich daran gelegen sein muss, die Zahl der Erkrankten möglichst gering zu halten.
Hier relativiere ich und sage
"... müsste uns daran gelegen sein", weil auch in medizinischen Belangen eine Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen muss, wobei "Kosten" nicht immer und unbedingt monetär zu verstehen sind.
Kosten sind durchaus auch gesellschaftliche und soziale Verwerfungen, psychische Folgen und Beeinträchtigungen - hier muss man m.M.n. sehr genau abwägen. Ich behaupte nicht, dass das leicht ist - ganz im Gegenteil, ggf sollte auch ein Aspekt der Menschenwürde Berücksichtigung finden - nämlich in Würde sterben (dürfen), sich die Frage stellen (dürfen) wann lebensverlängernde Maßnahmen noch
menschenwürdig sind.
yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)Ich stimme Dir zu, dass die Gefahr weiterer Pandemien durchaus besteht und ohne jetzt hier eine Umweltdiskussion auslösen zu wollen, ist das natürlich ein Problem, dem wir uns stellen müssen.
Habe ich auch nicht vor. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass auch die Populationsgröße der Population Mensch bei der Entstehung von Pandemien, eine nicht zu unterschätzende, Rolle spielt.
yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)Mir geht es aber in erster Linie um das hier und jetzt und im Moment haben wir das Problem Covid-19 und da unterscheiden sich unsere Auffassungen.
Richtig - ich bin durchaus für die Aufrechterhaltung der AHA-Regeln, aber gegen den Lockdown.
Ich bin da mehr dafür, zu akzeptieren, dass wir mit dem Virus leben müssen, dass er uns auch in Zukunft begleiten wird ...
yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)Ich bin recht optimistisch, dass es uns gelingt mit den Impfungen und vielleicht auch mit neuen medikamentösen Therapien die Sache am Ende diesen Jahres in den Griff zu bekommen, trotz der Mutanten, die sicherlich noch für einig negative Überraschungen sorgen werden. Ich bin dafür Zeit zu gewinnen, um so zu erreichen, dass wir möglichst wenig Todesfälle und Langzeitgeschädigte zu beklagen haben.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Impfungen und ich bin auch nicht dagegen den Impfstoff ggf periodisch an das Virus anzupassen - im Gegenteil, was getan werden kann, die Schwere der Erkrankung abzumildern, was getan werden kann, das Ausbruchsgeschehen zu beeinflussen, das soll und muss getan werden, aber bitte mit Augenmaß und Maßnahmen, die (dauerhaft) nachvollziehbar sind und die Wirkung zeigen.
yogi61 hat geschrieben:(04 Feb 2021, 12:56)Man muss auch nicht so tun, als wenn das wirtschaftliche Leben praktisch auf Null stehen würde, das stimmt so nicht und ich kann keinen Sinn in Lockerungen sehen, die viel zu früh kämen und uns später eh wieder in einen Lockdown zwingen, dann aber eben wieder mit vielen Todesfällen und Erkrankten. Was sollte das dann auch der Wirtschaft bringen?
Nun, das wirtschaftliche Leben vielleicht nicht, das soziale und gesellschaftliche aber schon.
Es sind ja nicht nur soziale Kontakte die stark eingeschränkt werden (müssen), ein Bereich der besonders starke psychische und psychologische Folgen nach sich zieht, es sind v.a. Freizeitaktivitäten, Freizeitsport (in Vereinen), das Vereinsleben überhaupt, das ist es was den Menschen zu schaffen macht, was sie auch krank macht. Das allergrößte Problem dabei ist, dass ein Ende nicht absehbar ist, dass immer nur verlängert wird und die Gründe nicht nachvollziehbar sind.
Da wird ein Lockdown beschlossen, weil bestimmte Wirkungen erwartet werden, die dann nicht eintreten, was dazu führt, dass der Lockdown verlängert und verschärft wird, was wieder keine Wirkung zeigt und wieder Verlängerung ... in einer Endlosschleife ...
Und genau hier gehen usere Ansichten auseinander, weil der Anstieg der Infektionszahlen im Herbst/Winter nicht auf die Lockerungen zurückzuführen ist, sondern darauf, dass in diesem Zeitraum das Infektionsgeschehen bei Atemwegserkrankungen zunimmt. Jetzt befinden wir uns in einer Phase, in der das Infektionsgeschehen jahreszeitedingt wieder abnimmt.
Der Rückgang der Fallzahlen hat ursächlich nichts mit dem Lockdown zu tun, sondern mit dem beginnenden Frühjahr. War übrigens schon im Frühjahr 2020 der Fall.
Und ganz nebenbei - im Herbst/Winter sind ganz ohne Covid19 erhöhte Krankenzahlen und Todesfälle zu verzeichnen.
yogi61 hat geschrieben:[url=
viewtopic.php?p=4924101#p4924101] (04 Feb 2021, 12:56)[/urlDas was wir zur Zeit machen, hat eher wenig mit Panikmodus zu tun, es ist ganz einfach nur vernünftig. Ich bin allerdings auch dafür der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken und ihr klar zu sagen, dass auch das Jahr 2021 eben noch nicht "normal" verlaufen kann, am Ende des Jahres und 2022 sehe ich wie gesagt sehr gute Chancen für ein fast normales Leben.
Was wir zur Zeit machen ist Panikmodus, der falschen Vorstellung geschuldet, dass wir das Virus in irgend einer Art und Weise kontrollieren bis "ausmerzen" könnten.
Können wir nicht und genau das sollten wir begreifen.
Was wir können, ist die Auswirkungen, den Krankheitsverlauf abmildern.