Sammelstrang: Eurokrise

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Daniel1
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »


So habe ich das auch gesehen und gewertet. Brüderle erschien mir zwar kampfbereit, aber ohne wirkliche Argumente und Asselborn konnte einem fast schon leid tun und seinen Kontrahenten bemühten sich ja auch immer wieder zu betonen, dass er es eigentlich irgendwann mal gut gemeint hat und er ruhig ein wenig weiterträumen darf.
Ja, die Mehrheit der Diskutanten war eindeutig euroskeptisch und so auch die Stimmung im Publikum. Asselborn und Brüderle waren die einzigen wirklichen Euro-Verfechter.
Eine interessante Zwischenfigur war Lafontaine: Er sagte, er hätte 2000 schon gesagt, du den gegebenen Bedingungen könne der Euro nicht funktionieren, hat aber keine klare Antwort gegeben, ob er den Austritt Italiens und damit die Unabhängigkeit des Landes gutheißt.
In Großbritannien fordern ja nicht nur Liberale und Demokraten der UKIP und der Tories ein EU-Austrittsreferendum, auch viele Labour-Linke sind für den Ausstieg aus der EU und einige engagieren sich sogar in der eher konservativ dominierten euroskeptischen Bruges-Group.
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Blickwinkel
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

@profracking

Was hat meine Aussage mit dem Bankrun mit einer Währungsreform zu tun? Ich habe da keinen Zusammenhang hergestellt, weil es da keinen gibt. Ob ich einen riesigen Schuldberg in Euro oder in DM habe, ist scheißegal. Ein Schuldenberg bleibt ein Schuldenberg und wir hatten schon vor dem Euro Schulden, wie auch alle anderen Länder. Sogar die USA, die mit dem Euro nichts zu tun hat, hat massive Schulden, Japan ebenso und obwohl sie eine eigene Währung haben, geht es denen nicht besser. Soviel zur "der Euro ist an allem schuld"-Theorie.

Aber das ist nichts neues, den Euroskeptikern fällt einfach nichts anderes ein. Die Wahrheit ist, wir müssten genauso wie die Griechen sparen, falls wir unseren Schuldenberg verringern wollen und zwar beim höchsten Ausgabenposten: den Sozialleistungen! Und da will ich mal sehen, wie du das durchsetzen wollen würdest und was die Leute mit dir dann anstellen würden!

Ein Umstieg vom Euro in eine neue DM ist auch nicht über Nacht passiert, weil da ein ganzer Rattenschwanz an Änderungen auf die Finanzsysteme und die Unternehmen zukommen. Sowas muss vorbereitet werden und dauert jahrelang, mit dementsprechenden Kosten! Im Utopia der Kritiker ist dies alles natürlich kein Problem.

Desweiteren zieht dies natürlich auch politische und wirtschaftliche Folgen nach sich, denn falls es zu so einer Ankündigung kommen würde, würden die Investoren sofort ihr gesamtes Kapital abziehen, ebenso wie viele Kleinsparer, die ihr Geld schnell in eine sichere Währung retten würden. Deiner Theorie nach passiert das natürlich nicht, weil alle sich auf die gute DM freuen. Außerdem, wie verrechnet man das dann zurück von einer allg. Währung in Einzelwährungen? Dazu müssten JETZT die Kurse eingeführt werden, wie es beim Euro der Fall war, um dann eine schrittweise Rückabwicklung zu beginnen.

Insofern ist für mich klar, dass du vor lauter Eurohass dir deine Welt schön redest, die nach einem Euro-Aus kommt. Ich sehe da deutlich düstere Wolken über Europa aufziehen, falls es zu einem Euro-Aus kommt, als wir sie jetzt schon haben.

Jedem ist das in Europa bewusst, aber bevor wir völlig vor die Hunde gehen, probiert man alle andere Möglichkeiten zu versuchen! Für Radikalentscheidungen steht zuviel auf dem Spiel!
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 16:38
Was hat meine Aussage mit dem Bankrun mit einer Währungsreform zu tun?
Ein Bankrun ist ein Anzeichen für die Verunsicherung der Bürger gegenüber ihren Banken bzw. der Währung. Ergo ist es ein Zeichen für eine zerbröselnde Währung. Bei uns boomt die Wirtschaft (angeblich) und die Sparquote sinkt, weil die Leute ihr Geld lieber direkt ausgeben, bevor es inflationiert. Es ist ähnlich wie vor der Währungsreform der Reichsmark nach WK I oder im Vorfeld der Einführung der Mandatswährung in Frankreich in der vornapoleonischen Ära, würde ich meinen.
Ob ich einen riesigen Schuldberg in Euro oder in DM habe, ist scheißegal. Ein Schuldenberg bleibt ein Schuldenberg und wir hatten schon vor dem Euro Schulden, wie auch alle anderen Länder.
Du siehst das zu finster. Bei Einführung der D-Mark zwingt die Bundesrepublik niemand, die alten Staatspapiere, die wir in Euro zurückbezahlen müssen, in D-Mark zu bezahlen. Solange der Euro offizielles Zahlungsmittel ist, zahlen wir Euroschulden in Euro zurück, weil der gegenüber der D-Mark zerknallen wird. Auf die Weise zahlt man mit harter D-Mark Euroschulden. So umgeht man einen Schuldenschnitt, weil die Eurowährung inflationär abwertet.
Sogar die USA, die mit dem Euro nichts zu tun hat, hat massive Schulden, Japan ebenso und obwohl sie eine eigene Währung haben, geht es denen nicht besser. Soviel zur "der Euro ist an allem schuld"-Theorie.
Dir ist nicht wirklich bewusst, wie tief wir mit dem Dollar und dem Yen verbunden sind, nicht? Die ESM lieh sich kürzlich z.B. von der japn. Notenbank 2 Mrd. Dollar in Yen, um liquide zu bleiben und in Europa Pleitestaaten herauszupauken. Wir kriegen monatlich Milliarden FED-Blüten-Dollar für 0% Zins über Hedgefonds an die europ. Börsen gespült, weshalb bei uns die Kurse steigen, da Notenbank-Umsonst-Blüten in werthaltige Aktien überführt werden. Der Dax steigt ja nicht umsonst ständig, weil er inflationär überkauft ist. Bröselt der Euro, steht auch schnell der Yen, das Pfund und der Dollar als Kaiser ohne Kleider da. Deshalb drängt Obama auch immer auf den Erhalt des Euro. Der will immer wertlosere Blütendollars gegen werthaltige dt. Waren tauschen. An dem Tag, ab dem der Normalbürger merkt, dass der Dollar seit dem letzten Jahrhundert um 90% seines Wertes verlor, ist Schluss mit diesem Betrug.
Aber das ist nichts neues, den Euroskeptikern fällt einfach nichts anderes ein.


Doch. Austritt aus der politisch-undemokratischen EU bei Beibehaltung einer wechselseitigen Freihandelszone, dem World-Trade-Abkommen, dem Schengenabkommen und dem üblichen freundlichen Austausch von Waren, Personen und Dienstleistungen unter anständigen Nachbarn. Nur das politische Korruptgesindel der SPD, CDU, CSU, FDP, B90/Grüne, DIE LINKE und die Piraten werden an der Wahlurne entsorgt, gehen in die Arbeitslosigkeit und verhungern hoffentlich allesamt irgendwann. Wir gehen aus dem Euro raus, gleichen unsere wechselseitigen Handelsdefizite/-überschüsse per Wechselkurse an, spucken kräftig in die Hände, schütteln uns und beginnen wieder, zu wuchten.
Die Wahrheit ist, wir müssten genauso wie die Griechen sparen, falls wir unseren Schuldenberg verringern wollen und zwar beim höchsten Ausgabenposten: den Sozialleistungen! Und da will ich mal sehen, wie du das durchsetzen wollen würdest und was die Leute mit dir dann anstellen würden!
Nein, die Staats- und ggf. die Privatschulden würden bei einem nationalen Alleingang inflationär verdampfen. Das ist ja der Gag an einer politisch unabhängigen Zentralbank und einer harten D-Mark. Die ist dann so wertvoll wie Gold, während das Clopapier Euro keiner mehr anfassen wird. Es wird allerdings, ohne Frage, kräftig im Fundament rütteln, weil uns die Euro-Spareinlagen, Renten und Sozialkassen sowie die Euro-Finanzierung von Großprojekten ins Wanken geraten werden. Das wird aber so oder so passieren, denn ob der Euro inflationär (ggf. unkontrolliert) zerbröselt oder mit nationalen kompetitiven Zweitwährungen ersetzt wird, spielt am Ende keine Rolle. Ob drastischer Schuldenschnitt oder inflationäre Verpuffung - am Ende ist die Kohle weg und muss neu erarbeitet werden.

Ein Umstieg vom Euro in eine neue DM ist auch nicht über Nacht passiert,


Na selbstverständlich geht das nur über Nacht. Sonst kann ja jeder George Soros dagegen spekulieren und so was mag ich nicht. Am Freitag abend ist noch alles wie üblich, am Samstag fahren komischerweise überall Geldtransporter herum und am Samstag Abend macht der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland eine Rede an die Nation, in der er den Leuten reinen Wein einschenkt und sagt: "Freunde, es brechen harte Zeiten an. Wir gehen zu einer politisch unabhängigen Zentralbank zurück, führen unsere alte gute D-Mark wieder ein und lassen die EU zum Deibel gehen." Und am Montag wird es rumpeln in der Republik.
weil da ein ganzer Rattenschwanz an Änderungen auf die Finanzsysteme und die Unternehmen zukommen.
Ach, wirklich? Schau, wir führen einfach die D-Mark mit einem Wechselkurs von 1:1 zum Euro ein. Dann musst Du nur noch das komische E-Zeichen gegen das alte DM-Zeichen austauschen und schon stimmt der Kontoauszug wieder. Das kriegt Deine Bank mit einem Fingerschnipp hin. Und wir wechseln alle X-Euros in D-Mark zurück, aber keine anderen Euros. Und wir wechseln alle Euros auf Konten von in Deutschland wohnhafter Personen (und keine im Ausland wohnenden Personen, die in Deutschland Eurokonten führen) in D-Mark um. Und wenn die Griechen uns die alten X-Euro-Scheine vorbeibringen, kriegen die keine D-Mark, weil das nur bei Leuten mit deutschem Pass/Wohnsitz funktioniert. In der Übergangszeit, wenn noch nicht genügend D-Mark-Noten vorhanden sein sollten, führen wir ein Stempelsystem für X-Euroscheine bei den Banken ein. Stempel drauf, X-Euro wird zur Notgeld-D-Mark und baldmöglichst bei der Bank gegen eine DM-Schein ausgetauscht. Ich sehe da kein wirkliches Problem.
Sowas muss vorbereitet werden und dauert jahrelang, mit dementsprechenden Kosten! Im Utopia der Kritiker ist dies alles natürlich kein Problem.
Hey, ich bin doch nicht von vorgestern. Bei einem 1:1 Wechselkurs in Kombination mit über die Landeszentralbanken abzuwickelnden zeitweisen Zahlungsverkehrskontrollen über einige Wochen (bis sich der Staub mit der Umwechselei gelegt hat) haben wir rein gar keine Probleme. Du musst halt auf Deinen Rechnungen das Euro-Zeichen eine Weile per Hand durch DM ersetzen, bis Dein Hersteller seine Software umgestellt hat. Das einzige, was Ärger machen wird, sind die Geldscheinautomaten und Münzautomaten.
Desweiteren zieht dies natürlich auch politische und wirtschaftliche Folgen nach sich, denn falls es zu so einer Ankündigung kommen würde, würden die Investoren sofort ihr gesamtes Kapital abziehen, ebenso wie viele Kleinsparer, die ihr Geld schnell in eine sichere Währung retten würden.


Das möchte ich sehen: Exakt das Gegenteil wird der Fall sein. Wenn Deutschland die D-Mark einführt, werden wir Gefahr laufen, mit alten X-Euros aus dem südl. EU-Ausland und dem Balkan überschüttet zu werden, weil die Ausländer meinen, unsere werthaltige D-Mark gegen nutzlose Euroblüten 1:1 tauschen zu können. Das wird aber nicht laufen.
Deiner Theorie nach passiert das natürlich nicht, weil alle sich auf die gute DM freuen.


Richtig. Jeder, der ein Parallelgeldsystem (Euro neben D-Mark mit einem nur anfänglichen Tauschwert bei Ausgabe von 1:1) einführt
wird sich als Deutscher auf die Schenkel klopfen vor Lachen. Seine Schulden werden eindampfen, sein Geld wird aufwerten. Leider werden wir dafür alle Targetsalden- und EU-Kredite an die GIIPS-Staaten in den Schornstein schreiben dürfen. Aber es gibt nichts umsonst auf dem Planeten. Die Griechen werden uns wieder lieben, weil wir ihnen öffentlich sagen werden: Sorry, Nachbarn. X-Euros könnt ihr bei uns als Griechen nicht in D-Mark tauschen, aber dafür verzichten wir auf alle dt. Kredite bei euch, denn ihr könnt sie eh nicht zurückzahlen. Liebe Griechen, bitte fangt an, nach Öl, Gas, Gold, Silber, seltenen Erden usw. zu schürfen. Wir brauchen das Zeug hier für die Wirtschaft. Wir hätten dafür auch leckere DM-Scheinchen anzubieten und kämen auch gerne zu Euch in den preiswerten Drachmen-Urlaub gefahren. Wir lieben nämlich die fleissigen Griechen, den leckeren Wein und das exzellente Gyros!
Außerdem, wie verrechnet man das dann zurück von einer allg. Währung in Einzelwährungen?


Ganz einfach. Jedes Land steigt schlagartig aus und wechselt den Euro bei sich 1:1 in Nationale Währung zurück. Binnen Stunden steigt die D-Mark um 10-15%, die Drachme fällt um 40%. So simpel ist das. Und danach sind die Euroschulden entwertet. Puff, Krach, Schepper, Zisch. Das wird ein "Spass" werden.
Dazu müssten JETZT die Kurse eingeführt werden, wie es beim Euro der Fall war, um dann eine schrittweise Rückabwicklung zu beginnen.
Siehst Du, Du denkst schon wie ein Brüsseler Technokrat. Genau so, wie Du das machst, macht man keine Währungsreform. Man lässt nicht brüssler Deppen entscheiden, man überlässt das der Börse. Die bewertet Dir das kostenlos blitzartig in wenigen Minuten.
Insofern ist für mich klar, dass du vor lauter Eurohass dir deine Welt schön redest, die nach einem Euro-Aus kommt.


falsch, mein Bester. In meiner Welt zerfallen die Schulden wie auch die Guthaben in Euro binnen Stunden. Wir resetten praktisch das gesamte System zurück in einem Kaltstart und werden echte Probleme haben, die nationalen Sozialsysteme und Kreditflüsse am Laufen zu lassen. Wenn wir aber eine nationale Notenbank, die politisch unabhängig und an einem 2%-Inflationsziel orientiert ist, etablieren, ist die DM so gut wie Gold und dann nehmen wir die Notenbank-Goldvorräte als Währungs/Kreditpuffer, ohne die DM an Gold koppeln zu müssen. Denn Deutschland hat von 1949-1997 bewiesen, was eine harte D-Mark ist. Erst die Versager Kohl/Merkel haben die Notenbank geschleift und Kredithai Schäuble hat das System am Schluss komplett ruiniert.
Ich sehe da deutlich düstere Wolken über Europa aufziehen, falls es zu einem Euro-Aus kommt, als wir sie jetzt schon haben.
Das liegt wohl daran, dass ich Chancen sehe, wo Du nur Chaos siehst.
Jedem ist das in Europa bewusst, aber bevor wir völlig vor die Hunde gehen, probiert man alle andere Möglichkeiten zu versuchen! Für Radikalentscheidungen steht zuviel auf dem Spiel!
Ach, Du meinst, Du kannst den ESM, den ESFS und ständige Transferzahlungen in den Süden plus die Targetsaldenkredite finanzieren? Na, viel Spass damit. Mich findest Du in dem Fall in Thailand. Winke-Winke.....
profracking
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Brüderle erschien mir zwar kampfbereit, aber ohne wirkliche Argumente und Asselborn konnte einem fast schon leid tun und seinen Kontrahenten bemühten sich ja auch immer wieder zu betonen, dass er es eigentlich irgendwann mal gut gemeint hat und er ruhig ein wenig weiterträumen darf.
Brüderle hat den rheinlandpfälzischen Bürgern hinterwärts die Erhöhung der Beamtenpensionen über schlichte Zahlungsversprechen eines Pensionssicherungsfonds auf's Auge gedrückt, um den kollabierenden Haushalt des Landes zu sichern. In seinem Leben war der Herr nur Bürokrat und hat noch nie die freie Geldwirtschaft auch nur angeschnuppert. Wenn Brüderle den Mund auf macht, fange ich an zu lachen.

Asselborn diskreditierte sich selbst. Sagte er nicht, der Euro sei ein politisches Projekt und auch, dass er kein Finanzmanager sei? Ein Blick in seine Vita erklärt seine galloppierende Inkompetenz. Der Herr studierte in Tübingen Deutsche Linguistik und beschäftigte sich intensiv mit dem Frühhochdeutschen. Und jetzt führt er die Luxemburger Sozialdemokraten. WOW, was für eine Koryphäe in Wirtschaftsfragen. Kein Wunder, dass bei solchen Herrschaften nichts funktioniert. Der kann sich zwar auf deutsch gut ausdrücken, aber das ist schon alles, was er kann.
Ja, die Mehrheit der Diskutanten war eindeutig euroskeptisch und so auch die Stimmung im Publikum.


Und die Bürger haben absolut recht. Es ist eine Sauerei, was das Gesindel mit unserem Volksvermögen angestellt hat. Schade, dass man diese Typen nicht dafür persönlich haftbar machen kann. Wir sollten das endlich gesetzlich verankern, dass Politiker voll haften für das, was sie entscheiden.
Asselborn und Brüderle waren die einzigen wirklichen Euro-Verfechter.
Tja, was will man auch von einem Deutsch-Linguisten und einem Diplom-Volkswirt, der nie in der Privatwirtschaft war, sondern nur in Ministerien oder als Politiker unterwegs war, auch anderes erwarten. Da wir Wähler nicht auf die Lebensläufe achten, wenn wir wählen, und weil man auf 2-Stimmen-Listen nicht panachieren und kumulieren kann, kann man Brüderle nicht feuern, obwohl er es mehr als verdient hätte.
Eine interessante Zwischenfigur war Lafontaine: Er sagte, er hätte 2000 schon gesagt, du den gegebenen Bedingungen könne der Euro nicht funktionieren, hat aber keine klare Antwort gegeben, ob er den Austritt Italiens und damit die Unabhängigkeit des Landes gutheißt.
Google sein Finanzgebaren als Bürgermeister in Saarbrücken und das Finanzdesaster, was er hinterlassen hat. Google, mit wieviel Schulden er im Saarland MP wurde und wieviel Schulden er hinterließ, als er für das 3-Mo.-Intermezzo unter Schröder nach Berlin verschwandt. Oskar ist der Steuerverschwender-Schulden-Honnecker-von-der-Saar. Lass einen Saarländer an die Bundeskasse und er klaut Dir die Kaffeekasse, weil er weiß, dass ein paar Milliarden für's kleine Saarland keinem auffallen......
In Großbritannien fordern ja nicht nur Liberale und Demokraten der UKIP und der Tories ein EU-Austrittsreferendum, auch viele Labour-Linke sind für den Ausstieg aus der EU und einige engagieren sich sogar in der eher konservativ dominierten euroskeptischen Bruges-Group.
Schau mal genau auf die UKIP und deren letzten 5 Jahren zurück. Es war UKIP, die dieses Referendum erzwungen hat. Es wechseln immer mehr Torries zu UKIP und ohne Nigel Farage wäre der eidbrecherische Cameron bis heute nicht dazu bereit gewesen, seine im letzten Wahlkampf gemachte Versprechung, über die EU abzustimmen, einzuhalten. Die Briten wissen, dass sie aus der EU rausmüssen und sie können das auch ohne Probleme. Die EU liefert mehr Waren nach England als anders herum. Ergo wird die EU den Briten keine Steine in den Weg legen, denn sie verdient an den Briten. Und die Briten wissen das.

Wer wissen will, wie der Presseoffizier von Nigel Farage/UKIP, Michael Jose die politische Welt sieht, kann hier täglich vorbeischauen und sich einen abgrinsen -> http://euroskept.blogspot.be/

Mittlerweile bezeichnet sogar der EU-Parlamentspräsident Schulz/SDP die EU als "Frankensteins Europa"
http://euobserver.com/political/119284
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Cerberus
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

yogi61 » Fr 8. Mär 2013, 14:19 hat geschrieben:

So habe ich das auch gesehen und gewertet. Brüderle erschien mir zwar kampfbereit, aber ohne wirkliche Argumente und Asselborn konnte einem fast schon leid tun und seinen Kontrahenten bemühten sich ja auch immer wieder zu betonen, dass er es eigentlich irgendwann mal gut gemeint hat und er ruhig ein wenig weiterträumen darf.
Ja, Asselborn machte wirklich den Eindruck eines (lieben) naiven Träumers, der nicht weiß, wie um ihn herum geschieht.

Ich habe aber noch ganz was anderes an dieser Sendung gesehen. Ansonsten sind die Sendungen mehrheitlich so aufgebaut, dass am Ende sowas wie ein Fazit bleibt, dass zwar einiges hart und arg ist, aber man da irgendwie guten Mutes durch müsse. Es waren sonst immer ausreichend Klatscher für kraftvolle neoliberale Propagandaschwünge da. Auf Dauer aber führt eine solch nachhaltige und erzwungene Verschleierungs- und Muntermachertaktik dazu, dass sich mehr und mehr harte Fronten gegen dieses (betonernde) Establishment bilden. Um solchem entgegen zu wirken muss man Entladungen ermöglichen - eben denen, die sich gegen die aufkommende Diktatur der Finanzeliten stellen, damit den Wind aus den Segeln nehmen. Bsp.: Wenn Otto dauernd alles falsch macht und Hannes es ihm dauernd sagt und Otto das aber fröhlich und ignorant ignoriert und weiter lügt und pfuscht, dann wird Hannes irgendwann ausflippen. Wenn aber der Otto dem Hannes dann mal hinwirft: "Ja, du hast ja recht", dann verfliegt der Ärger beim Hannes schneller als er aufkam. Dann etwas warten, bis Hannes nicht nur ärgerfrei ist, sondern gerne den Otto wieder zum Kumpel haben möchte und dann wieder weiter machen mit Pfusch und Lügen. Dieses Spiel so einige Male, dann ist Hannes irgendwann im Geiste völlig erlahmt - er wird gleichgültig.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Kibuka
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Lern du erst einmal zu denken, du Geistesleuchte!

Den Link, den du hier verlinkt hast solltest du auch genauer studieren.

Da steht nirgends, dass das Target2 dazu dient andere EU-Mitgliedsstaaten zu finanzieren. Target2 ist das System der Europäischen Zentralbank und der nationalen Notenbanken zur Abwicklung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs, ein Clearingsystem und kein Finanzierungssystem!

Wenn eine Zentralbank weniger Geld an andere Zentralbanken transferiert, als sie durch das System in Form von Geldströmen erhält, entstehen Forderungen an das System. Wenn mehr Geld transferiert als empfangen wird, entsteht eine Verbindlichkeit. Target2 schafft kein Zentralbankgeld, es entstehen also keine neuen Kredite. Beispielsweise sind die Forderungen der Bundesbank Forderungen an das gesamte Eurosystem, den Zahlungsverkehr auszugleichen. Tagtäglich werden über Target2 hunderte Milliarden € gecleared.

Target2 zeigt lediglich Ungleichgewichte bei den Salden im Zahlungsverkehr auf, der durch den Rückzug privater Kapitalströme resultiert. Geschäftsbanken konnten bei der EZB schon immer gegen sogenannte Sicherheiten nahezu unbegrenzt Gelder aufnehmen. Für ein Land mit Leistungsbilanzüberschüssen ist es außerdem normal, dass Forderungen gegenüber dem Ausland aufgebaut werden, denn die andere Möglichkeit, nämlich Direktinvestitionen, zum Beispiel durch den Kauf von Land oder Unternehmen in den Defizitländern, ist meist nicht genügend ausgeprägt. An irgendeiner Stelle müssen sich die Forderungen also zeigen. Seit der Finanzkrise 2007 sind deutschen Banken durch den Zahlungsverkehr der Nichtbanken und eigener Geschäfte weiter Gelder aus dem Ausland zugeflossen, sie selbst waren aber krisenbedingt weniger bereit und teilweise auch nicht in der Lage, diese am Interbankenmarkt an ausländische Institute auszuleihen. Deshalb stiegen die Salden an. Der starke Anstieg der Target2-Forderungen ist also Folge und Symptom der Krise des Bankensystems, nicht aber deren Verstärkung. Die wachsenden Forderungen führen nicht zu zusätzlichen Ausfallrisiken. Diese sind entweder vorhanden oder nicht vorhanden.

Richtig ist lediglich, dass die Verlustrisiken für die EZB durch die Aufweichung der Anforderungen an die Sicherheiten und die marode Finanzlage der Staaten und der Banken in der europäischen Peripherie gestiegen sind. Sollten europäische Geschäftsbanken zahlungsunfähig werden und die von ihnen bei der Notenbank beliehenen Sicherheiten nicht ausreichend werthaltig sein, dann treffen die zu erwartenden Verluste alle Notenbanken des Euro-Raums und nicht nur diejenige Notenbank, die das Geld verliehen hat. Die nationalen Target-Salden sind für die Risikoposition allerdings völlig unerheblich. Die Risiken aus den Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems werden nach dem Kapitalschlüssel aufgeteilt. Ob sich also marode irische Banken bei der irischen Zentralbank oder der Bundesbank refinanzieren, spielt keine Rolle für mögliche Verluste.

Das durch eine Pleite der GIPS das Notenbanksystem (33% deutsche Kapitalanteilen an der EZB) tangiert werden würde, ist außerdem nicht erst seit gestern klar, das war bereits mit der Gründung der Währungsunion besiegelt und teilweise schon davor. Das Ganze hängt nämlich davon ab, wie sehr Banken in den betreffenden Pleiteländern involviert sind.

Als Lehman Insolvenz anmeldete und sich die US-Finanzkrise ausbreitete, fielen hier reihenweise Banken um.

Das Risiko ist also nicht Target2, das Risiko besteht in den Kreditsicherheiten, den die Geschäftsbanken gegenüber dem privaten Sektor haben.

Target2 ist also kein Finanzierungssystem, wie du das hier darstellst.
profracking » Fr 8. Mär 2013, 10:16 hat geschrieben:
Ansonsten kann sich hier jeder binnen weniger Minuten die Zentralbankbilanzen der EU-Länder downloaden (primär auf englisch). Jeder kann sehen, wie sich die Bundesbankbilanz jährlich aufbläst. Im letzten Jahr allein um ca. 200 Mrd. Euro. Die Targetsaldenkredite sind de fakto eine Geldschöpfung aus dem Nichts und am Ende des Tages läuft es so, dass wir unsere Exporte mit eigenem dt. Zentralbankbilanzgeld bezahlen.
Target2 ist keine Geldschöpfung! Bist du zu dämlich den ersten Satz in dem von dir verlinkten Wikipedia-Artikel zu verstehen? Ist dort etwas von Geldschöpfung zu lesen? Nein!
TARGET2 (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System) ist die zweite Generation des Zahlungsverkehrssystems TARGET. Es ist seit 19. November 2007 das gemeinsame Echtzeit-Brutto-Clearingsystem (RTGS) [1] des Eurosystems (ESZB).

http://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2
Geld schöpfen können nur die EZB bzw. über den Mindestreservesatz von 2 % die Geschäftbanken!
Zuletzt geändert von Kibuka am Freitag 8. März 2013, 21:03, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 09:32 hat geschrieben: Ja, Dirk Müller war enttäuschend, so langsam sollte er von seiner alten Meinung mal abkommen, wie Hans-Werner Sinn.
Es tut weh, Dirk Müller mit Hans-Werner Sinn zu vergleichen. Sinn ist im Vergleich zu Müller ein Genie!

Dirk Müller ist weder fähig vernünftig zu argumentieren, noch sich in komplexe Thematiken einzuarbeiten. Ihm geht es darum sich öffentlich zu präsentieren und Werbung für seine Bücher zu machen.

Schon 2011 riet er dazu aus Aktien auszusteigen, weil angeblich der DAX einbrechen würde. 2012 war dann die Börsenrally schlechthin.

Er macht einfach so weiter, irgendwann findet auch das blinde Huhn ein Korn. :D
Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 09:32 hat geschrieben:Der Oskar Lafontaine ist natürlich besonders amüsant. Wir unterstützen die Banken und nicht die Leute, Banken sollten ruhig pleite gehen.

Aha, und was passiert dann mit dem Geld der Anleger und Sparer? Das verschwindet dann im Nirvana? Was ist mit den Krediten der Bank? Müssen dann die Kreditnehmer diese sofort zurückzahlen?
Ja, Lafontaine ist schon ein guter Blender. Er blendet vorallem aus, was passieren würde, wenn das Finanzsystem crasht. Das würde nicht einfach nur "die Reichen" treffen, es würde auf ein Desaster in der Wirtschaft hinauslaufen.

Und dann möchte ich gerne sehen, wie Lafontaine den Millionen Arbeitslosen erklärt, dass er nur mal nebenbei die bösen Banken abstrafen wollte und dabei das Wirtschaftssystem kollabieren ließ.
Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 09:32 hat geschrieben:Das würde zu einem Bank-Run erster Güte führen, jeder Sparer würde sofort sein Geld in Sicherheit bringen, wenn die ersten Banken pleite gehen, das war genau das Problem am Beginn der Krise und da hat Fr. Merkel es gerade noch abwenden können. Es würde jeden Bürger in Deutschland direkt mit seinem Privatvermögen betreffen, denn jeder hat in irgendeiner Art und Weise mit einer Bank Geschäfte gemacht.
Korrekt.

Wie gesagt, mit Ausnahme von Brüderle waren alle ein Totalausfall.

Die Italienerin war die ganze Zeit darum bemüht Italien zu verteidigen und schön zu reden, der Luxemburger redete an den Kernproblemen vorbei und der Parteigründer Bernd Lucke betrieb inhaltsleere Anti-Euro-Propaganda für seine Parteianhänger.

Er wurde nicht müde zu erwähnen, dass Europa den Euro nicht brauchen würde. Das ist so ähnlich, wie wenn ich sage, ich brauche keine Jeanshosen. :p
Zuletzt geändert von Kibuka am Freitag 8. März 2013, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Einelinke »

Sehr interessante Sendung bei Maybrit Illner wieder mal.
Nur den halbtoten Brüderle und den Asselborn konnte ich nicht mehr sehen und hören. Merken die überhaupt noch was? Die müssen doch krank sein.
Lafontain und Müller haben vollkommen recht und vom Publikum viel Zuspruch bekommen. Die Menschen haben die Schnautze voll von dieser widerlichen Europapolitik.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Einelinke hat geschrieben:Sehr interessante Sendung bei Maybrit Illner wieder mal.
Nur den halbtoten Brüderle und den Asselborn konnte ich nicht mehr sehen und hören. Merken die überhaupt noch was? Die müssen doch krank sein.
Lafontain und Müller haben vollkommen recht und vom Publikum viel Zuspruch bekommen. Die Menschen haben die Schnautze voll von dieser widerlichen Europapolitik.
Das hier immer die inhaltsleeren Phrasendrescher aufkreuzen müssen um das intellektuelle Niveau auf neue Tiefststände zu ziehen, ist durchaus bemerkenswert.

Leider hält eine volle "Schnautze" manche auch nicht davon ab, hier ihre Phrasen zu dreschen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Einelinke »

Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 21:19 hat geschrieben:
Das hier immer die inhaltsleeren Phrasendrescher aufkreuzen müssen um das intellektuelle Niveau auf neue Tiefststände zu ziehen, ist durchaus bemerkenswert.

Leider hält eine volle "Schnautze" manche auch nicht davon ab, hier ihre Phrasen zu dreschen.
Sie haben doch die Sendung auch gesehen, also können Sie sich ja denken was ich meine. Da muss ich ja nun nicht alles noch mal schreiben. Derjenige der sie nicht gesehen hat kann hier gar nicht mitreden, weil er ja nicht weiß um was es ging.
Die Wahlphilosophie der Parlamentskandidaten besteht einfach darin, dass sie ihrer linken Hand erlauben, nicht zu wissen, was ihre rechte tut. Und so waschen sie beide Hände in Unschuld.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Einelinke hat geschrieben: Sie haben doch die Sendung auch gesehen, also können Sie sich ja denken was ich meine. Da muss ich ja nun nicht alles noch mal schreiben. Derjenige der sie nicht gesehen hat kann hier gar nicht mitreden, weil er ja nicht weiß um was es ging.
In diesem Thread wird nicht darüber diskutiert, was du für TV-Sendungen gesehen hast, hier geht es um einen Austausch von Argumenten zum Thema Eurokrise.

Wenn du dazu nichts vernünftiges beitragen kannst, schlage ich vor du schreibst in der Weinstube weiter!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Einelinke »

Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 21:31 hat geschrieben:
In diesem Thread wird nicht darüber diskutiert, was du für TV-Sendungen gesehen hast, hier geht es um einen Austausch von Argumenten zum Thema Eurokrise.

Wenn du dazu nichts vernünftiges beitragen kannst, schlage ich vor du schreibst in der Weinstube weiter!
Muss ich mich wohl verlesen haben als einige hier zur M. Illner Sendung abgewichen sind. Darauf wollte ich eingehen.
Die Wahlphilosophie der Parlamentskandidaten besteht einfach darin, dass sie ihrer linken Hand erlauben, nicht zu wissen, was ihre rechte tut. Und so waschen sie beide Hände in Unschuld.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Einelinke » Fr 8. Mär 2013, 21:42 hat geschrieben: Muss ich mich wohl verlesen haben als einige hier zur M. Illner Sendung abgewichen sind. Darauf wollte ich eingehen.
Du hast dich nicht verlesen. Allerdings wäre es begrüßenswert auch sachliche Begründungen zu liefern, warum man jene Person gut bzw. schlecht gefunden hat. Die Aussage, man habe die "Schnauze voll", ist nunmal BILD-Niveau und wird hier im Wirtschaftsforum nicht gerne gesehen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 20:52 hat geschrieben: Es tut weh, Dirk Müller mit Hans-Werner Sinn zu vergleichen. Sinn ist im Vergleich zu Müller ein Genie!
Ja und das mit dem Genie ist auch amüsant, denn das IFO-Institut von Hans-Werner Sinn lag bei den Wachstumprognosen für die dt. Wirtschaft NIE richtig. Genauso hat er sich, wie der Hr. Müller, gewaltig geirrt in seinen Prognosen, was den weiteren Verlauf der sogenannten Eurokrise betrifft (welche ansich keine Eurokrise ist, sondern eine Schuldenkrise, wie wir alle wissen).
Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 20:52 hat geschrieben: Dirk Müller ist weder fähig vernünftig zu argumentieren, noch sich in komplexe Thematiken einzuarbeiten. Ihm geht es darum sich öffentlich zu präsentieren und Werbung für seine Bücher zu machen.
Korrekt! Am Anfang fand ich ihn ganz erfrischend, weil er doch für manchen Unterhaltungswert gesorgt hat, aber wie du schon schreibst, er behauptet Dinge, die so nicht stimmen und ist vorallem ein Mann von wilden Verschwörungstheorien.
Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 20:52 hat geschrieben:Ja, Lafontaine ist schon ein guter Blender. Er blendet vorallem aus, was passieren würde, wenn das Finanzsystem crasht. Das würde nicht einfach nur "die Reichen" treffen, es würde auf ein Desaster in der Wirtschaft hinauslaufen.

Und dann möchte ich gerne sehen, wie Lafontaine den Millionen Arbeitslosen erklärt, dass er nur mal nebenbei die bösen Banken abstrafen wollte und dabei das Wirtschaftssystem kollabieren ließ.
Ja, deswegen ist die so jemand auch nicht wählbar, genauso wenig, wie die Freunde von Oskar, die UKIP!
Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 20:52 hat geschrieben: Wie gesagt, mit Ausnahme von Brüderle waren alle ein Totalausfall.
Wobei Brüderle ja etwas von einem Ausstieg Italiens aus dem Euro gefaselt hat (meine ich zumindest, dass er dies in der Sendung gesagt hat). Das ist natürlich totaler Quatsch, war aber wohl ein wahltaktischer Zug, damit die Eurokritiker in den eigenen Reihen besänftigt sind.
Kibuka » Fr 8. Mär 2013, 20:52 hat geschrieben:Die Italienerin war die ganze Zeit darum bemüht Italien zu verteidigen und schön zu reden, der Luxemburger redete an den Kernproblemen vorbei und der Parteigründer Bernd Lucke betrieb inhaltsleere Anti-Euro-Propaganda für seine Parteianhänger.

Er wurde nicht müde zu erwähnen, dass Europa den Euro nicht brauchen würde. Das ist so ähnlich, wie wenn ich sage, ich brauche keine Jeanshosen. :p
Den Hr. Lucke habe ich sowieso nicht ernst genommen.
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Freitag 8. März 2013, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

@profracking

1. Du widersprichst dir in diesem Posting selbst.

2. Weiss ich nicht, ob der Beitrag von dir satirisch gemeint ist.

Mit der Realität hat es jedenfalls nichts zu tun. Wer glaubt, eine neue Währung ließe sich mal auf die Schnelle einführen, der glaubt auch noch an Märchen!
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Freitag 8. März 2013, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Niemand von uns ist in der Lage, die Risiken eines Staatsbankrottes von Spanien oder Italien richtig einzuschätzen. Einigkeit scheint darin zu herrschen, dass deutsche Banken dann hohe Verluste in ihren Bilanzen abschreiben müssen. Für die Einlagen der kleinen Sparer will die Bundesregierung alles tun, um diese zu erhalten.

Persönlich kann ich mir das in einem solchen Szenario so vorstellen, dass die BRD zur D-Mark zurückkehrt, um mit ihrer auf dem Wirtschaftsstandort beruhenden Bonität Kredite zu bekommen, um die Verluste abzufedern und die Kredite mit der Zeit zurückzuzahlen. Eine andere Möglichkeit wäre, diese Kredite im verbleibenden Eurosystem von außerhalb der EWU zu bekommen, wie es jetzt schon beim ESM geschieht.

Letztlich hängt es also von der Werthaltigkeit der verschiedenen Wirtschaftsstandorte innerhalb der EWU auf den internationalen Finanzmärkten ab, ob die Kreditaufnahme von außerhalb in Euro oder in renationalisierten Währungen erfolgt.

Der einzelne Sparer sollte erkennen, dass das Sparen in Geldforderungspapiere, zum Beispiel Kapitallebensversicherungen, in der seit 2008 entstandenen Zentralbanken-Geldwirtschaft von der Inflation aufgefressen wird. Als Anlagen in Sachwerte stehen ihm Aktien, Immobilien und Rohstoffe, sowie die Ersatzwährung Gold zur Verfügung.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 23:13 hat geschrieben:@profracking

1. Du widersprichst dir in diesem Posting selbst.

2. Weiss ich nicht, ob der Beitrag von dir satirisch gemeint ist.

Mit der Realität hat es jedenfalls nichts zu tun. Wer glaubt, eine neue Währung ließe sich mal auf die Schnelle einführen, der glaubt auch noch an Märchen!
zu 1)
viele Poster hier in dem Forum haben die unangenehme Angewohnheit, einfach Behauptungen (aka Unterstellungen) aufzubauen und sie nicht zu begründen. Wo widerspreche ich mir bitte, kannst Du Dich mal etwas stärker bemühen?

zu 2)
Phrasendreschen hilft dem Diskurs nicht. So was machen nur Heuchler von der SPD oder Linke oder Typen wie Brüderle, nicht?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Sa 9. Mär 2013, 08:35 hat geschrieben:Niemand von uns ist in der Lage, die Risiken eines Staatsbankrottes von Spanien oder Italien richtig einzuschätzen. Einigkeit scheint darin zu herrschen, dass deutsche Banken dann hohe Verluste in ihren Bilanzen abschreiben müssen. Für die Einlagen der kleinen Sparer will die Bundesregierung alles tun, um diese zu erhalten.
Wenn es einen richtigen Bank-Run gibt, dann kann die Bundesregierung diesen Tsunami nicht aufhalten. Aus diesem Grund hat sie im Jahr 2008 reagiert, um solch ein schlimmes Szenario zu verhindern.
Persönlich kann ich mir das in einem solchen Szenario so vorstellen, dass die BRD zur D-Mark zurückkehrt, um mit ihrer auf dem Wirtschaftsstandort beruhenden Bonität Kredite zu bekommen, um die Verluste abzufedern und die Kredite mit der Zeit zurückzuzahlen. Eine andere Möglichkeit wäre, diese Kredite im verbleibenden Eurosystem von außerhalb der EWU zu bekommen, wie es jetzt schon beim ESM geschieht.
Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, der Schaden für Deutschland bei einer Einführung der D-Mark wäre immens. Politisch, wirtschaftlich und sozial wäre das eine Katastrophe für die BRD, denn die BRD hat massgeblich am Euro mitgeschraubt. Das genau ist das perfide an den dt. Eurokritikern, die gerne behaupten, der Euro ist eine Erfindung Frankreichs und somit könne Deutschland da ganz leicht aussteigen. Nein! Deutschland hängt mitten drin und bestimmt momentan die Europolitik, also wenn es jemand hart trifft bei einem Ausstieg, dann die BRD selbst.
Letztlich hängt es also von der Werthaltigkeit der verschiedenen Wirtschaftsstandorte innerhalb der EWU auf den internationalen Finanzmärkten ab, ob die Kreditaufnahme von außerhalb in Euro oder in renationalisierten Währungen erfolgt.
Als erstes muss das Vertrauen in eine Währung bzw. in den Wirtschaftsraum da sein. Wer sollte denn nach einem gescheiterten Euro Vertrauen in die europäischen Märkte haben? Allein schon an solchen Dingen lässt sich ableiten, dass eine einfach Einführung der DM etwas für hasenfüßige Fantasten ist. Denn auf der einen Seite wird Panik gemacht ("Der Euro zerbricht, wir müssen schnell raus, Rette sich wer kann") auf der anderen Seite wird die "neue" Welt schön geredet ("Mit einer DM würde es uns besser gehen, so wie früher, da war ALLES besser.").
Der einzelne Sparer sollte erkennen, dass das Sparen in Geldforderungspapiere, zum Beispiel Kapitallebensversicherungen, in der seit 2008 entstandenen Zentralbanken-Geldwirtschaft von der Inflation aufgefressen wird. Als Anlagen in Sachwerte stehen ihm Aktien, Immobilien und Rohstoffe, sowie die Ersatzwährung Gold zur Verfügung.
Was du nicht sagst, das haben die Sparer längst erkannt, aber der Missbrauch in der Finanzwirtschaft hat gerade Menschen, die auf Fonds oder Aktien gesetzt haben, hart getroffen. Über die Goldspekulation oder Immobilienblasen brauchen wir erst gar nicht zu reden.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Wähler » Sa 9. Mär 2013, 08:35 ....Niemand von uns ist in der Lage, die Risiken eines Staatsbankrottes von Spanien oder Italien richtig einzuschätzen.
Nun, wenn Du das nicht willst, bedeutet es nicht, dass nicht Leute wie ich das sehr wohl über den Daumen peilen können. Du müsstest nur die Außenhandelsbilanz, die Pro-Kopf-Verschuldung (privat/öffentlich), die Bilanzen der großen Geschäftsbanken, der Staatsbanken, und der Zentralbanken lesen. Zusätzlich schaust Du Dir noch den Haushalt und den Schuldenstand der Regierung an. Und ein Blick in die Aufstellung der jeweiligen Rentenkassen und großen (Kapitallebens)Versicherer sowie deren Kapitalmarktstreuung und Aktienstände könnte auch nicht schaden. Auch den Goldbestand des Landes sollte man im Blick behalten. Dann kannst Du im Groben kalkulieren, was der Austritt kostet und wo die Schwachstellen liegen.
Einigkeit scheint darin zu herrschen, dass deutsche Banken dann hohe Verluste in ihren Bilanzen abschreiben müssen.
Jep. Und da die Banken überproportional viele Staatspapiere kaufen müssen, weil das Rollstuhlfahrer Schäuble gesetzlich erzwungen hat, ist klar, dass die Banken komplett den Bach herunterrauschen. Ist nämlich der Staat pleite, ist es auch die Bank. Man beschwere sich deshalb bei Schäuble und nicht beim Chef des Sparkassenverbandes, der seit Jahren gegen Schäubles Wahnsinn opponiert hat.
Für die Einlagen der kleinen Sparer will die Bundesregierung alles tun, um diese zu erhalten.
Die Bundesregierung belog uns unter Gerhard Schröder, die Belog uns unter Merkel/Steinbrück und unter Merkel/Westerwelle ist das bekanntlich keine Sekunde anders. Der Staat hat kein eigenes Geld (oder kennst Du irgendwo einen heimlichen Alibaba-Schatz der Regierung in den Bonner Bergen bei den Sieben geistigen Zwergen der SPD?). Die Regierung kann nur zwei Dinge tun: das Geld dem Bürger rauben und umverteilen (was beim Staatsbankrott schwierig ist, weil der Bürger keine Kohle mehr hat); oder einfach Zahlungsversprechen drucken (was man Zentralbankgeld nennt). Man kann natürlich, a la Adolf, einen III. Weltkrieg anzetteln, um die Nachbarn auszurauben, aber offen gesagt kommt heute so was nicht mehr so gut - siehe Nord-Korea.
Persönlich kann ich mir das in einem solchen Szenario so vorstellen, dass die BRD zur D-Mark zurückkehrt, um mit ihrer auf dem Wirtschaftsstandort beruhenden Bonität Kredite zu bekommen, um die Verluste abzufedern und die Kredite mit der Zeit zurückzuzahlen.


Wer gewährt denn bitte einer BRD mit einer (hoffentlich dann wieder solide arbeitenden) Bundesbank Fremdkredite in solcher Höhe? Das könnten nur jene Notenbanken, die selbst Inflationsgeld drucken. Das wären die FED sowie die Londoner und Tokyoter Zentralbank. Wir würden also nur wertlose Blütenwährungen importieren und uns inflationär neuerlich verschulden. Das kann's ja wohl nicht wirklich gewesen sein.
Eine andere Möglichkeit wäre, diese Kredite im verbleibenden Eurosystem von außerhalb der EWU zu bekommen, wie es jetzt schon beim ESM geschieht.
Geht der Euro baden bzw. wird eine Zweitwährung DM eingeführt, dann bestimmt ausschließlich die Dt. Bundesbank die tatsächliche Geldmenge und nicht mal mehr der Finanzminister. Den Müll, den die SPD und CDU beim ESM verbockt haben, braucht niemand. Die Fehler, die Helmut Schmidt und Giscard D'Estaing in ihrer aufgeblasenen Inkompetenz seit 1970 verbockt haben, müssen beendet werden.
Letztlich hängt es also von der Werthaltigkeit der verschiedenen Wirtschaftsstandorte innerhalb der EWU auf den internationalen Finanzmärkten ab, ob die Kreditaufnahme von außerhalb in Euro oder in renationalisierten Währungen erfolgt.
Nein, es hängt von der Glaubwürdigkeit des Versprechens ab, eine politisch unabhängige Bundeszentralbank mit einer harten D-Mark zu schaffen, wo Politiker wie Helmut Schmidt, Hans Eichel, Angelika Merkel oder Schäuble ihre schmierig-inkompetenten Korruptfinger nicht mehr reinstecken können, ohne sie sofort abgehackt zu bekommen.
Der einzelne Sparer sollte erkennen, dass das Sparen in Geldforderungspapiere, zum Beispiel Kapitallebensversicherungen, in der seit 2008 entstandenen Zentralbanken-Geldwirtschaft von der Inflation aufgefressen wird. Als Anlagen in Sachwerte stehen ihm Aktien, Immobilien und Rohstoffe, sowie die Ersatzwährung Gold zur Verfügung.
Wenn Du das siehst, dann frage ich mich, warum Du überhaupt auf die Idee gekommen bist, Dir bei einer autarken D-Mark Gedanken über Fremdwährungskredite oder ESM-Konstrukte zu machen. Wir sind ja gerade in dem Schuldendesaster, weil wir letztgenannte Fehler begangen haben.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 23:07 ..... Ja und das mit dem Genie ist auch amüsant, denn das IFO-Institut von Hans-Werner Sinn lag bei den Wachstumprognosen für die dt. Wirtschaft NIE richtig.
Wer zwingt denn politische Korruptnix aus der SPD, der CDU oder der FDP, überhaupt Frühjahrsgutachten in Auftrag zu geben? Kleiner Tipp: IFO gehört zum Leipniz-Netzwerk und wird zweijährlich qualitätskontrolliert, sonst gäbe es keine Forschungsgelder. Dort sitzen keine Plagiatspfeifen wie in der SPD, der CDU oder der FDP.
vorallem ein Mann von wilden Verschwörungstheorien.
Du bist ein typischer virtueller SPD-Parteisoldat, der Märchen erzählt und die Lügen und Heucheleien der eigenen korrupten Partei zum besten gibt. Dir glaubt niemand mehr Deine Märchen. Jeder kann Müller youtuben und sehen, ob er richtig oder falsch liegt. Niemand hat es nötig, Deine parteisklavische Gedankenpropaganda zu übernehmen.
Ja, deswegen ist die so jemand auch nicht wählbar, genauso wenig, wie die Freunde von Oskar, die UKIP!
Du hast also auch nicht mal den Unterschied zwischen Nigel Farage und dem Schuldenmachter Oskar begriffen.
Vielleicht hilft Dir das hier weiter -> http://www.telegraph.co.uk/news/politic ... rdoch.html

Wobei Brüderle ja etwas von einem Ausstieg Italiens aus dem Euro gefaselt hat (meine ich zumindest, dass er dies in der Sendung gesagt hat). Das ist natürlich totaler Quatsch, war aber wohl ein wahltaktischer Zug, damit die Eurokritiker in den eigenen Reihen besänftigt sind.
Die Eurokritiker nehmen zu, ob es Dir in Deiner Traumwelt passt oder nicht. Es hat sich bald für Deinesgleichen politisch ausgeheuchelt. Blick nach England und erkenne die Wahlerfolge UKIP's. Blicke nach Austria und erkenne die Wahlerfolge Stronach's.
Wenn sich die "Wahlalternative für Deutschland" gut verkauft, dann sitzen im nächsten Parlament 5-10% von denen plus ein paar Freie Wähler, während die Ablenkpartei der Piraten - analog wie in Austria in Niederösterreich und Kärnten - aus homöopathische Ergebnisse kommen werden.
Den Hr. Lucke habe ich sowieso nicht ernst genommen.
Das liegt daran, dass Du ein politischer Parteisoldat bist, dem vorgegeben wird, was er zu verlautbaren hat. Kleiner Tipp: Bei Landtagswahlen gehen 40% nicht mehr hin, zu Europawahlen 60% nicht mehr. Ergo analysiert man jene Wahlbezirke mit besonders hohen Nichtwähleranteilen und auch jene, wo die CDU beim letzten Mal hohe Stimmenergebnisse hatte. UND GENAU DA bietet man den Wählern eine Wahlalternative an. Dann könnt ihr kleinen Linken auch kreischend zu den B90/Grünen verheucheln gehen, denn die SPD mit Peerlusconi wird mit ihrem "gib-mir-25.000-Euro-für-holes-Gequatsche"-Getue beim Wähler nicht mehr punkten.
Zuletzt geändert von profracking am Samstag 9. März 2013, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 09:00 hat geschrieben: Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, der Schaden für Deutschland bei einer Einführung der D-Mark wäre immens. Nein! Deutschland hängt mitten drin und bestimmt momentan die Europolitik, also wenn es jemand hart trifft bei einem Ausstieg, dann die BRD selbst.
Ich spreche von 2 möglichen Szenarien. Wir wissen nicht, wie die Regierung sich in einem Ernstfall verhalten wird. Als Sparer müssen wir uns aber auf beide Szenarien einstellen können.
Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 09:00 hat geschrieben: Als erstes muss das Vertrauen in eine Währung bzw. in den Wirtschaftsraum da sein. Wer sollte denn nach einem gescheiterten Euro Vertrauen in die europäischen Märkte haben?
Genau deswegen könnten die Hedgefonds und andere institutionelle Großanleger auf eine Rückkehr zur DM spekulieren. Meiner Meinung nach ist Deine Betrachtungsweise zu statisch. Je nachdem, wie groß die Dynamik der Teilnehmer, ob nun Politiker oder Finanzmarkt-Manager, an diesen "Spekulationsspielen" ist, kann es zu beiden oben angedeuteten Szenarien kommen.
Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 09:00 hat geschrieben: Was du nicht sagst, das haben die Sparer längst erkannt, aber der Missbrauch in der Finanzwirtschaft hat gerade Menschen, die auf Fonds oder Aktien gesetzt haben, hart getroffen. Über die Goldspekulation oder Immobilienblasen brauchen wir erst gar nicht zu reden.
Was rätst Du denn dem einzelnen kleinen Sparer, der für sein Alter vorsorgen möchte?
Zuletzt geändert von Wähler am Samstag 9. März 2013, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

@profracking

Du brauchst nicht deinen Politikfrust auf mich zu übertragen. Du zeichnest hier ein naives Bild von einem Eurocrash, an dem gerade Deutschland niemals spurlos vorbeimarschieren würde. Die Folgen für die dt. Wirtschaft ignorierst du einfach, damit zeigst du, dass keine Ahnung hast, wieviel Aufwand es bedeutet eine Währung zu wechseln und was für Konsequenzen daraus entstehen (Vertrauen in die dt. Regierung, in Europa als stabilem Wirtschaftsstandort etc.).

Ein Hinweis auf 1948 ist an dieser Stelle noch naiver, weil damals ganz Europa in Schutt und Asche lag und es somit nur aufwärts gehen konnte, ebenso gab es eine weltweite Verknüpfung der Finanzmärkte im heutigen Ausmaß nicht. Das sind nur zwei der wesentlichen Punkte.

Eine eigene Währung verhindert weder die Schuldenaufnahme durch Staaten noch verhindert es, dass politische Unfähigkeit zu wirtschaftlichem Niedergang führt, wie es in den Südländern der Fall ist. Die Südstaaten haben eine massive Schuldenkrise, die im wesentlichen die dortigen Politiker zu verantworten haben, wobei auch die Bürger mitverantwortlich sind, denn diese haben solche Politiker gewählt und die Bürger dort waren selbst zu keinen Reformen bereit.

Zum Beispiel leidet Italien schon seit Jahren an einer absolut ineffizienten Verwaltung, die Unternehmertum massiv behindert. Im Süden gibt es schon seit Jahrzehnten kein nennenswertes Unternehmertum und das, obwohl Brüssel dafür Geld zur Verfügung gestellt hat. Dafür kann weder Berlin noch Brüssel noch der Euro etwas.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Wähler » Sa 9. Mär 2013, 10:43...
Ich spreche von 2 möglichen Szenarien. Wir wissen nicht, wie die Regierung sich in einem Ernstfall verhalten wird. Als Sparer müssen wir uns aber auf beide Szenarien einstellen können.
ich denke, es gäbe mehr als nur 2 Szenarien, die die Regierung (welche eigentlich genau?) machen könnten. Egal, was die Regierung macht, man kann sich in dem Fall immer darauf verlassen, dass sie uns, die Bürger, mit Absicht und Vorsatz belügt und betrügt. Das war in den letzten 400 Jahren bei den letzten 60 Währungszusammenbrüchen auch nicht anders.
Genau deswegen könnten die Hedgefonds und andere institutionelle Großanleger auf eine Rückkehr zur DM spekulieren.
Das könnten diese beiden nicht nur, sie tun es sehr laut und sehr deutlich. Jim Rogers, Geschäftskollege von George Soros, vom 120 Mrd. Dollar schweren Quantumfond erklärt das seit 3 Jahren laut und deutlich jedem, der es hören und nicht hören will. Man muss nur "Jim Rogers Euro" in Youtube werfen. Und Soros selbst sagt das de fakto auch. Der Durchschnittsparer scheint jedoch lieber zu schlafen, obwohl es sogar auf deutsch zu Hauf Bücher zum Thema gibt (z.B. Max Otte's: der Crash kommt).
Meiner Meinung nach ist Deine Betrachtungsweise zu statisch. Je nachdem, wie groß die Dynamik der Teilnehmer, ob nun Politiker oder Finanzmarkt-Manager, an diesen "Spekulationsspielen" ist, kann es zu beiden oben angedeuteten Szenarien kommen.
Man muss nur in die explodierenden Zentralbankbilanzen blicken und abwarten, welche der großen EU-Zentralbanken zuerst in die Knie geht. Geht Italien aus dem Euro (dann müsste es eigentlich auch automatisch aus dem ESM austreten ... kann es das überhaupt, wenn man den Vertrag gar nicht kündigen kann, hm?), dann dürfte blitzartig die Bilanzsumme der Bundesbank um 20% hochschießen und dann bei über 60% am BIP liegen. Wenn dann Spanien kollabiert, liegt die BUBA bei 80% usw. Vom zerbröselnden Bundeshaushalt in Berlin will ich gar nicht reden, denn der hätte dann keinen scheinbar ausgeglichen Haushalt, sondern wegen der nötigen ESM-Kompensationszahlungen ein Defizit von locker 200%. Außer ... Draghi druckt einfach via EZB einfach Euroblütenscheine direkt in den ESM rein, aber offiziell darf er das nicht. Da Draghi aber schon mehrfach illegal gehandelt hat (z.B. Staatsanleihen aufzukaufen), traue ich ihm jeden weiteren Rechtsbruch/-beugung zu.
Was rätst Du denn dem einzelnen kleinen Sparer, der für sein Alter vorsorgen möchte?
Stoße mit Ausnahme der eigenen Immobilie alle anderen Immobilien an jene Deppen ab, die glauben, in Betongold investieren zu müssen. Nimm das Geld und bezahle alle Schulden und stelle Dich glatt. Lege 30% des Rests in Goldmünzen (Unzen, keine Barren!) an, 40% in Silbermünzen, 10% in Fremdwährung wie Thai Baht u.ä., die nicht im Dollar-, Euro-, Yen- und Pfundraum handeln, 10% behälst Du in Euro mit kurzer Laufzeit (Dispo, Tagesgeld) und 5% in Euro-Cash zu Hause, falls ein Bankrun eintritt. Gib zuallererst die Nicht-X-Euroscheine aus, archiviere die X-Euro-Scheine, weil das die alte D-Mark ist. Den Rest kannst Du gerne in Aktien (was ich nicht täte) oder in irgendwas Werthaltiges (alte Autos, Schmuck, Kunst) mit sicherem Werterhalt investieren. Bedenke, dass der Staat im III. Reich wie auch die USA in den 1930ern Goldbesitz unter Strafe stellte und mit Gewalt aus den Banktresoren die Münzen gestohlen hat. Schäuble hat schon ein entsprechendes Gesetz an der Hand, mit dem er im Notfall die Banktresore öffnen kann.
Kauf Dir Gold und Silber nicht im Internet, gehe immer zu einer DEKRA-/TÜV-zertifizierten Abscheiderei und wickle den Kauf in Bar ab. Derzeit ist in der BRD noch ein anonymer Kauf bis 15.000 Euro/Aktion möglich. Das verhindert, dass Schäuble sieht, wie Du Dein sauer Erspartes in Sicherheit bringst. Wenn Du etwas spekulativ veranlagt bist, kaufe Paladmium- oder Titan-Münzen und wer's hochspekulativ mag, kauft Rhodium-Pulver. Aber das ist wirklich nicht jedermann's Sache.
Nur Narren halten heute noch Staatspapiere oder "Bundesschatzbriefe" oder gar Dollaranleihen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Sa 9. Mär 2013, 10:43 hat geschrieben: Ich spreche von 2 möglichen Szenarien. Wir wissen nicht, wie die Regierung sich in einem Ernstfall verhalten wird. Als Sparer müssen wir uns aber auf beide Szenarien einstellen können.
Die dt. Regierung tut alles, damit dt. Interessen gewahrt werden. Und jetzt überleg dir mal, warum sie am Euro festhält. Klar ist, ein Niedergang des Euro ist für Deutschland katastrophal und deswegen gilt es, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Das sehen selbst Eurokritiker wie Hans-Werner Sinn oder Hans-Olaf Henkel so.

Hans-Werner Sinn befürwortet die Sparpolitik und gleichzeitig sinnvolle Investitionen um somit schrittweise den Kurs zu ändern. Hans-Olaf Henkel befürwortet einen Nordeuro.
Genau deswegen könnten die Hedgefonds und andere institutionelle Großanleger auf eine Rückkehr zur DM spekulieren. Meiner Meinung nach ist Deine Betrachtungsweise zu statisch. Je nachdem, wie groß die Dynamik der Teilnehmer, ob nun Politiker oder Finanzmarkt-Manager, an diesen "Spekulationsspielen" ist, kann es zu beiden oben angedeuteten Szenarien kommen.
Nochmal, eine neue Währung führst du nicht einfach mal innerhalb einer Woche ein und sobald die Nachricht dazu durchsickert, würde massiv Geld aus dem Euroraum verschwinden, die Unternehmen wären ebenso verunsichert, was zur Folge hätte, dass auch hier erstmal weniger Investitionen getätigt werden. Unternehmen, die europaweit miteinander gerade zu einer SE fimiert haben, wären vor den Kopf gestoßen, denn sie müssten dann intern wieder alles umrechnen, was logischerweise zu einem höheren Verwaltungsaufwand und zu einem komplizierteren Warenhandel führen würde. Mitunter haben Firmen auch den Euro begrüßt, weil es für sie einfacher ist, ihre Waren in einer Währung zu handeln, auch mit dem Rest der Welt wäre es wieder schwieriger usw.
Was rätst Du denn dem einzelnen kleinen Sparer, der für sein Alter vorsorgen möchte?
Das einzige was momentan sinnvoll ist, sind die eigenen vier Wände. Mag sein, dass man damit keine großen Gewinnen erwirtschaftet, aber man hat Sicherheit. Alles andere ist momentan viel zu volatile, als dass ich darauf eingehen würde.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 11:21 .... Du brauchst nicht deinen Politikfrust auf mich zu übertragen.
Jetzt fang doch bitte nicht gleich an zu weinen, wenn ich Dich ein wenig härter anpacke ;)
Du zeichnest hier ein naives Bild von einem Eurocrash, an dem gerade Deutschland niemals spurlos vorbeimarschieren würde.


Das mag daran liegen, dass ich seit mehreren Jahren Leute wie Hugh Hendry, Peter Schiff, Marc Faber, Dirk Müller, Prof. Max Otte,
Prof. Phillip Bagus, Prof. Hankel, Prof. Sinn u.ä. Fachleute youtube und intensiv verfolge. Da färbt dann deren Frust schon ab.... vor allem, wenn man sich 1 Jahr lang CapitalAccount der knackigen Lauren Lyster von Russian Today (und nicht das hysterische Gegacker von Max Kaiser) bei Youtube angetan hat. Da kriegt man um Lichtjahre mehr mit als in einem kleinen popeligen SPD-nahen dt.-sprach. Forum. Das darfst Du mir glauben.

Und natürlich würde Deutschland massiv getroffen. Wir wurden ja schon massiv getroffen, oder etwa nicht? Die Situation ist derzeit simpel: die Merkel-Titanik ist gerade mit Volldampf frontal zum dritten Mal seit 2009 gegen den Euro-Eisberg gerammt, weil Mutt'chen und Peerlusconi zu dämlich sind, zu kapieren, wie man ein Schiff bedient. Die legen jedesmal den Rückwärtsgang ein, setzen 3 Monate zurück und stellen dann auf "Volle Fahrt voraus" in der Hoffnung, dass der Eisberg endlich weggeschwommen ist. Dabei haben die beiden Deppen nicht begriffen, dass sie gerade das antarktische Eisschelf gerammt haben. Das macht nun mal keinen Platz, dafür ist es zu groß. Nur sehen beide Deppen die 30 m hohe Eiswand durch den eigenen politischen Dummheitsnebel nicht. Und auf die Idee, mal um 180 Grad zu drehen, kommt das Gesindel erst recht nicht.
Die Folgen für die dt. Wirtschaft ignorierst du einfach,


Im Gegenteil. Ich bin Teil dieser Wirtschaft, mein Freund. Ich habe keine Partei hinter mir, die mir auf Steuerzahlers kosten den Allerwertesten mit Kunst-Euro's wärmt. Mir ist wohl bewusst, was ich da fordere. Natürlich verlieren wir einen Teil der ineffizienten Industrie (wie Windkraft, PV, Biofurzanlagen, Pseudoklimaforschung) und den ganzen politisch finanzierten Lobbyisten-Quark der De-Marketing-Industrie auch. Und Russland wird fauchen, wenn wir zu fracken anfangen, weil wir uns analog zu den USA abkapseln könnten. Ich erhoffe mir sogar gerade durch das Chaos neue Impulse, denn wir stecken bis zur Halskrause in einer rein inflationär aufgepumpten Pseudowirtschaft, die immer weniger Mehrwert, sondern politischen Pimpi-Krempel produziert. Es wird Zeit, dass wir uns neu aufstellen. Das geht nicht ohne Verluste. Und ja, es wird richtig krachen.
damit zeigst du, dass keine Ahnung hast, wieviel Aufwand es bedeutet eine Währung zu wechseln und was für Konsequenzen daraus entstehen (Vertrauen in die dt. Regierung, in Europa als stabilem Wirtschaftsstandort etc.).
Wer ist wohl auf Platz Nummer 4 der Weltexporteure? Deutschland! Uns macht so lange keiner was vor! Wir sind die, die pro Kopf die meiste Wirtschaftsleistung auf dem Planeten auf die Beine stellen und dann kommt Japan und erst dann die USA und gaaaaanz weit hinten China. So sieht die Welt in Wahrheit aus. Wir müssen uns vor niemandem verstecken. Die Eurozone hängt an UNSERER Wirtschaft und nicht anders herum. Sobald wir den Löffel fallen lassen, haben wir keine EU-Rezession von 1-2%, sondern eine von 10%! Und jeder, der Handelsbilanzen lesen kann, sieht das. Ergo macht es mir überhaupt nichts aus, wenn wir als Lokomotive den Zug abkoppeln, der uns in den Abgrund zieht, weil hinter uns die EU-Brücke kollabiert ist.
Ein Hinweis auf 1948 ist an dieser Stelle noch naiver, weil damals ganz Europa in Schutt und Asche lag und es somit nur aufwärts gehen konnte, ebenso gab es eine weltweite Verknüpfung der Finanzmärkte im heutigen Ausmaß nicht. Das sind nur zwei der wesentlichen Punkte.
Die Schuldenlast, die die BRD derzeit mit allem drum und dran (ESM, ESFS, usw.) mitschleppt, ist pro Kopf DEUTLICH HÖHER als die gesamte Verschuldung, die das Nazigesindel Deutschland 1945 hinterlassen hat. DAS solltest Du Dir mal bewusst machen.
Eine eigene Währung verhindert weder die Schuldenaufnahme durch Staaten
Na selbstverständlich verhindert sie das! Bis zum Amtsantritt vom Schuldenmacher Helmut Schmidt war die BRD so gut wie nicht verschuldet. Es traten sogar Finanzminister unter Protest in den 1960ern zurück, weil sie keine paar Milliönchen Defizit verantworten wollten. Es war Helmut Schmidt, der unser Land als Erster in die Schuldenrepublik Deutschland verwandelt hat. Er emittierte mit voller Absicht Zahlungsversprechen in Form von Staatsanleihen, pappte das Logo "Bundesschatzbrief" drauf und verschob es damals primär an die naiven Bürger und später verschoben diese seine heuchlerischen Nachfolger an die Bankster. Die nahmen die Papiere, liefen zur Zentralbank und holten sich billig Kredit durch neu gedrucktes Geld. So was nennt sich der Schmidt'sche Trick des indirekten Gelddruckens ohne Zugriff auf die Zentralbank-Druckmaschine. Wer zahlt den Mist? WIR ALLE! Denn bis heute ist kein einziger Cent der Schulden Helmut Schmidts zurückbezahlt worden. Vielmehr wurde der gleiche Teufelskreis immer und immer wieder gefahren. Genau das hat uns in die Schuldenlawine gedrückt. Die Bankster waren nur die gefälligen Gesellen, die Hauptverantwortlichen jedoch waren exakt zwei Player: Erstens alle Politiker aller Regierungen aller Parteien und zweitens die Zentralbankster der Bundesbank bzw. später der EZB.

Und genau das Spiel unterbricht man mit einer politisch unabhängigen, nur an ein 2%-Inflationsziel gekettete Zentralbank. Der Finanzminister wird gezwungen, nie mehr als 1% am BIP zu verschulden, oder er fährt pro Verstoß 30 Jahre in den Knast ein. Und wenn der EZB-Geselle auch nur ein einziges Staatspapier irgendeiner Bank auf dem Planeten als Sicherheitsleistung akzeptiert, fährt er pro Fall ebenfalls 30 Jahre ein. In dem Moment hast Du eine betonharte Währung mit maximal 2% Inflation und damit kannst Du gegen jedes Gold konkurrieren und ohne Probleme Import-/Exportgeschäfte abwickeln. Denn der Staat muss in dem Fall einen ausgeglichen Haushalt erreichen und kann eben nicht ständig Blütengeld zum Aufbau von Spekulationsblasen in die Landschaft schmeissen. Das Wachstum sinkt, aber es ist betonstabil. Dieses Auf und Ab hört auf, es geht langsam und regelmäßig nach oben und alle haben sicheres Geld, weil dessen Menge mit der Menge erarbeiteter Güter parallel steigt. Und die Währung wertet im Vergleich zu den dummen Staaten mit politisch geführten Zentralbanken - z.B. Frankreich mit seinem Inflations-Franc - auf. Wir zahlen also keine 40 Euro für einen mäßigen frz. Grand Cru Classe, sondern nur noch angemessene 15 D-Mark. Und wenn die Banken rechtlich gezwungen sind, geringe Umtauschgebühren für die Währungen zu verlangen, kauft jeder beim Nachbarn ein, was jeweils günstiger zu kriegen ist. Wenn Du sehen willst, wie so was geht, fahre ins dt.-poln.-tschech. Grenzgebiet oder Tanke in Schengen, kaufe im frz. Aldi pfandfreies Wasser ein und kaufe im dt. Aldi den billigeren (aber identischen) frz. Wein, den Du im frz. Aldi aufgrund der frz. Inflation hat stehen lassen.
noch verhindert es, dass politische Unfähigkeit zu wirtschaftlichem Niedergang führt, wie es in den Südländern der Fall ist.
Doch, eine unabhängige Zentralbank und eine Machteinschränkung des Gelddruckrechts des Finanzministers blockiert so was. Deshalb war 1996 die D-Mark auch hart und der Frank und der Schilling eine Weichwährung. Von der Lira nicht zu reden.
Die Südstaaten haben eine massive Schuldenkrise, die im wesentlichen die dortigen Politiker zu verantworten haben, wobei auch die Bürger mitverantwortlich sind, denn diese haben solche Politiker gewählt und die Bürger dort waren selbst zu keinen Reformen bereit.
Damit müssen die Leute selbst klar kommen. Wir führen eine 2-Währung ein, die können das auch tun. Der Euro kollabiert, wir erlassen unseren Geschäftspartnern alle Schulden und geben keine Kredite mehr an Drittstaaten. Das ist ein Ende mit Schrecken, aber besser als dieser aktuelle Schrecken ohne Ende.
Zum Beispiel leidet Italien schon seit Jahren an einer absolut ineffizienten Verwaltung, die Unternehmertum massiv behindert.


Eine ineffizente Verwaltung hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die Zentralbank ein 2%-Inflationsziel und der Finanzminister nicht mehr als 1% am BIP zu verschulden haben. Du politisierst im typischen Stil der letzten 20 Jahre die Währung und genau Deine Denke ist es, die zum Euro-Desaster geführt hat. Die Währung ist nur ein ZAHLUNGSMITTEL, sonst überhaupt gar nichts. Man führt damit keine Kriege, man macht damit keine Sozialpolitik, man tauscht damit Waren und Dienstleistungen. Solange diese simple Erkenntnis von Deinesgleichen nicht begriffen wird - und Deinesgleichen begreift es seit 400 Jahren und 60 Währungszusammenbrüchen einfach nicht um's verrecken (!) - kannst Du bei jeder neuen Währung die Uhr nach derem Kollabs stellen. Das dauert für gewähnlich 30 Jahre (Frankreich) bis 60 Jahre (Deutschland) oder eben nur 20 Jahre (Euro).
Im Süden gibt es schon seit Jahrzehnten kein nennenswertes Unternehmertum und das, obwohl Brüssel dafür Geld zur Verfügung gestellt hat. Dafür kann weder Berlin noch Brüssel noch der Euro etwas.
In Brüssel sitzt eine korrupte, ineffiziente, dämliche, aufgeblasene Eurokraten-Diktatur, die mit Demokratie überhaupt nichts zu tun hat. Man muss nur "Marta Andreasen EU corruption" googeln -> http://www.express.co.uk/posts/view/375 ... itain-100m oder sich einfach Broder-Abdel-Samads Europasafari bei youtube reinziehen. Dann kriegt man raus, was läuft. Berlusconi's Mafia ist vertrauenswürdiger als die EU-Kleptokratur eines Monti. Und genau deshalb watschten die Italiener Monti ab und Grillo brüllt, dass dieses Gesindel endlich verschwinden soll. Nicht, dass ich Grillos 1000 Euro BGE für einen intelligenten Vorschlag halten würde, aber mit dem Gesindel hat er absolut Recht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Blickwinkel » Fr 8. Mär 2013, 23:07 hat geschrieben:
Ja und das mit dem Genie ist auch amüsant, denn das IFO-Institut von Hans-Werner Sinn lag bei den Wachstumprognosen für die dt. Wirtschaft NIE richtig.
Wachstumsprognosen sind immer fehlerbehaftet, weil die ihnen zugrunde liegenden Annahmen nicht umfassend sind.

Man mag von Hans-Werner Sinn halten was man will, aber er ist im Kern ein Mann, der zu argumentieren versteht. Ob die Konklusionen, die er zieht, immer richtig sind steht auf einem anderen Blatt.

Hans-Werner Sinn war der erste Mann, der die Entwicklungen bei Target2 in die Öffentlichkeit rückte. Das er später einige seiner Aussagen revidierte, weil er einsah das sie falsch waren spricht für ihn. Auch seine Analysen zur Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone waren korrekt. Er zeigte deutlich auf, dass eine innere Abwertung in manchen Eurostaaten unumgänglich ist, seit die Abwertung über die Währung versperrt wurde.

Zumindest verbreitet Hans-Werner Sinn keine gezielten Lügen und Halbwahrheiten. Das ist schon viel wert in der heutigen Zeit, wo selbst Hansdampf glaubt über die Eurokrise genau Bescheid zu wissen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Sa 9. Mär 2013, 13:44 hat geschrieben: Wachstumsprognosen sind immer fehlerbehaftet, weil die ihnen zugrunde liegenden Annahmen nicht umfassend sind.
Da hast du recht, bisher lag da keine Prognose richtig, auch nicht von den anderen Instituten. Da kann man genauso gut wieder die Knochen schmeißen und aus diesen lesen.
Hans-Werner Sinn war der erste Mann, der die Entwicklungen bei Target2 in die Öffentlichkeit rückte. Das er später einige seiner Aussagen revidierte, weil er einsah das sie falsch waren spricht für ihn. Auch seine Analysen zur Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone waren korrekt. Er zeigte deutlich auf, dass eine innere Abwertung in manchen Eurostaaten unumgänglich ist, seit die Abwertung über die Währung versperrt wurde.

Zumindest verbreitet Hans-Werner Sinn keine gezielten Lügen und Halbwahrheiten. Das ist schon viel wert in der heutigen Zeit, wo selbst Hansdampf glaubt über die Eurokrise genau Bescheid zu wissen.
Viele kapieren einfach nicht, dass es nur bedingt etwas mit dem Euro zu tun hat, was gerade in Europa abläuft und sie bekommen auch nicht mit, dass die Wirtschaft voll auf den europäischen Zug gesprungen ist. Es wird mehr als weniger Europa geben, allein schon, was sich bei den Firmen tut zeigt, wohin die Reise geht. Dort firmiert man zu einer SE um damit eine europäische Gesellschaft zu haben, die als solche ihre Synergien besser nutzen kann. Eine Rückabwicklung des Euro wäre ein gewaltiger Schlag für solche Wirtschaftsbewegungen und würde Europa um Jahrzehnte zurückwerfen.

Im übrigen glaube ich, geht die Rechnung mit der Einführung des Euro auf. Viele haben gesagt, zuerst die Währung einführen und dann die anderen Reformen zu machen, sei falsch gewesen. Ich behaupte, es ist genau richtig, weil gerade durch das Geld der Schmerz groß genug wird, damit sich die Menschen bewegen. Ansonsten wären, wie üblich, endlose Diskussionen angesagt, bis es zu einer Einigung käme. Man muss auch mal überlegen, seit dem Beginn der Krise blicken die Menschen immer mehr auf andere EU-Länder, was vorher keinen so richtig interessiert hat.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 11:37..... Die dt. Regierung tut alles, damit dt. Interessen gewahrt werden.
Dein Job ist nicht zufällig virtueller Regierungssprecher von Patin Merkel? ;)

Hätte Merkel verantwortlich gehandelt, hätte sie bereits 2009 die Eurozone verlassen müssen, da der Euro bereits damals auseinander fiel. De fakto konnte man diese Entwicklung der Zinsdisparität schon ab 2006-07 erkennen. Die starke Inflationierung der Währungen in der GIIPS-Zone versus einer relativen Deflationierung in der Nord-Euro-Zone konnte jeder am Verschuldungsgrad der Länder seit 1997 ablesen, der Internet hatte. Und natürlich tut Merkel exakt das Gegenteil, was erforderlich wäre.

Und nein, Merkel handelt nicht im dt. Interesse, sie handelt blütenrein amtseidbrecherisch. Sie lügt uns beständig und nachweislich an, sie wechselt ihre Meinung schneller als andere Leute ihre Unterhosen und sie gehört vor ein ordentliches Gericht gestellt. Leider haften Politiker (noch) nicht für ihre (Straf-)Taten.
Und jetzt überleg dir mal, warum sie am Euro festhält. Klar ist, ein Niedergang des Euro ist für Deutschland katastrophal und deswegen gilt es, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Das sehen selbst Eurokritiker wie Hans-Werner Sinn oder Hans-Olaf Henkel so.
Sinn ist ein staatl. bezahlter Professor, der von Prof. Hankel bereits kritisiert wurde, warum er einerseits die Targetsaldenproblematik korrekt als Sprengsatz erkannt hat, aber gleichzeitig nicht die logische Konsequenz zieht, auszusteigen. Die BRD haftet über die Bundesbank für derzeit 800 Mrd. Euro Targetsalden bei einem Bundeshaushaltsvolumen von etwa 300 Mrd. Euro. Zusätzlich haften wir für den ESFS und den ESM und haben Direktkredite laufen, die bereits umgeschuldet und teilweise verloren wurden. Bei der jetzigen Politik kann ein Blinder sehen, dass die Merkelianer nur noch zwei Möglichkeiten akzeptieren: eine komplette Totalverschuldung der eigenen Republik zugunsten der GRIIPS-Staaten (und trotzdem ewiger Rezession über Jahrzehnte hinaus mit allen sozialen Folgen, die jetzt schon die Süd-Euro-Zone erbeben lassen) oder ein unkontrolliertes Zerbrechen des Euros, sobald eine der kleineren Zentralbanken (Griechenland, Portugal, West-Zypern) insolvent gehen.
Hans-Werner Sinn befürwortet die Sparpolitik und gleichzeitig sinnvolle Investitionen um somit schrittweise den Kurs zu ändern.
Wohin die Sparpolitik führt, kann am Beispiel Griechenlands jeder Narr sehen. 25% minus am BIP binnen 5 Jahren. Dabei fehlt denen jegliche Liquidität, um die eigenen Gold-, Silber-, seltenen Erden-, Kohle-, Öl-, Gas- und Bauxit/Aluminiumvorräte zu heben und zu verkaufen.

Hans-Olaf Henkel befürwortet einen Nordeuro.
Du bist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Henkel hat sich von der Idee des Nord-Euro bereits verabschiedet.
Nochmal, eine neue Währung führst du nicht einfach mal innerhalb einer Woche ein


ach, nicht? Erinnere Dich an 1949, fällt Dir was auf? Wenn die D-Mark als Zweitwährung zum Euro mit einem Umtauschkurs von 1:1 von Samstag auf Sonntag eingeführt wird, kann keiner am Montag mehr fliehen. Jeder, der dann Euro abzieht, holt sich eine zusammenbrechende Währung mit. Kann er gerne tun, die D-Mark bleibt ja sicherlich in Deutschland, nicht? Und umtauschen dürfen eben nur Bürger aus Deutschland.
und sobald die Nachricht dazu durchsickert, würde massiv Geld aus dem Euroraum verschwinden, die Unternehmen wären ebenso verunsichert, was zur Folge hätte, dass auch hier erstmal weniger Investitionen getätigt werden.


So ein Unsinn. Frag mal einen Unternehmer, ob der im angeblich so sicheren Euro in Griechenland investieren will oder in Spanien oder Italien. Rössler flog vor einigen Monaten nach Griechenland, um Windkraft, Photovoltaik oder eCars zu verkaufen. Das Ende vom Lied: keiner der mitfliegenden Unternehmen wollte dort in dem Chaos investieren, obwohl doch der Euro angeblich uns alle so dolle verbindet.
Unternehmen, die europaweit miteinander gerade zu einer SE fimiert haben, wären vor den Kopf gestoßen, denn sie müssten dann intern wieder alles umrechnen
,

Was ist an der Umrechnung von 1 Euro zu 1 D-Mark so kompliziert für Dich? Wenn Du eine SE hast, dann bilanziere auf Dollarbasis oder wähl' Dir gleich die D-Mark als Basis. Kann ja so schwer nicht sein, oder?
was logischerweise zu einem höheren Verwaltungsaufwand und zu einem komplizierteren Warenhandel führen würde.
Wenn Du nicht mit dem kleinen 1x1 klar kommst, hättest Du besser mal nie Unternehmer werden dürfen. Bei mir ist das ein Knopfdruck auf dem Programm.
Mitunter haben Firmen auch den Euro begrüßt, weil es für sie einfacher ist, ihre Waren in einer Währung zu handeln, auch mit dem Rest der Welt wäre es wieder schwieriger usw.
Ich handele u.a. mit China auf Dollarbasis. Mir hilft Dein Euro rein gar nichts.
Das einzige was momentan sinnvoll ist, sind die eigenen vier Wände.


Auch das ist pure Selbsttäuschung. Kleiner Tipp: google nach "Zwangsanleihe". Das ist die alte Grundzwangssteuer bzw. Zwangshypothek, die es in der BRD nach 1949 für jeden Hausbesitzer gab, um die Kriegsschulden abzutragen. Da wurde jedem Hausbesitzer im heute noch aktiven Lastenausgleichsgesetz erzwungenermaßen eine Zwangshypothek ins Grundbuch im Wert von 50% des Kaufpreises des Hauses (egal, ob zerbommt oder nicht) eingetragen. Die wurde über 30 Jahre verteilt als Steuer erhoben.
Hier ist das noch sehr aktive Gesetz im Volltext für Dich -> http://www.gesetze-im-internet.de/lag/
Derzeit inaktiv sind die §§ 16-227. Das sind jene Paragraphen, mit denen die Bevölkerung bis ins letzte Detail ausgeblündert wurde. Wenn Du Dich an die Heuchlerin von der SPD hier erinnern möchtest -> ,
so war jene es, die vor knapp 2 Jahren im Bundestag erstmals wieder die Möglichkeit der Reaktivierung dieses Gesetzes gefordert hatte. Allerdings mit der faulen Ausrede, die kaputten Straßen zu verbessern.
Es dauert keine Woche, dann sind die alten Paragraphen wieder in Kraft. Beim ESM, bei dem es de fakto auch um die Ausplünderung von uns Steuerzahlern geht, brauchte Merkel nur wenige Tage, nicht?
Also viel Spass mit Deinem Betongold. Du bezahlst dann nämlich doppelt nach Reaktivierung der Zwangshypothek: Erstens fällt Dein Hauspreis sofort um die gesamte zu besteuernde Summe der 30 Jahre und zweitens wird sich lange Zeit kaum jemand mehr ein Haus leisten können, weil die Mietpreise steuerbedingt steigen werden und die Sparquote sinkt.
Mag sein, dass man damit keine großen Gewinnen erwirtschaftet, aber man hat Sicherheit
.

Ja, das hat der Matrose auf dem Mast der Titanic auch gesagt, als ihm sein Kollege mitgeteilt hat, dass aus Kostengründen leider kein Fernglas gekauft wurde und er mit bloßem Auge nach Eisbergen Ausschau halten solle....
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 14:15 .....
Viele kapieren einfach nicht, dass es nur bedingt etwas mit dem Euro zu tun hat, was gerade in Europa abläuft und sie bekommen auch nicht mit, dass die Wirtschaft voll auf den europäischen Zug gesprungen ist.
ja, in Deiner Welt glaubt man in der Tat, dass in Griechenland ein BIP-Minus von 25% eine "negative Verzinsung" ist, weil das Wort "Depression" so unschön klingt, nicht?

Kleiner Tipp: die Targetsaldenkredite laufen allgemein ausgedrückt so.

Bis 2009 liegt es normal ab: Grieche kauft für 100.000 griech. Y-Euros einen Benz beim Händler in Athen. Der zahlt die Y-Euros in sein Geschäftskonto ein, die griech. Geschäftsbank überweist das an die griech. Zentralbank, jene an die EZB. Die EZB streicht 100.000 Euro vom Y-Euro-Bestand Griechenlands, die griech. Zentralbank kürzt ihre Bilanzsumme um 100.000 Euro und bucht 100.000 X-Euro dem dt. Euro-Geldvolumen zu. Daraufhin erweitert die Bundesbank ihre Bilanzsumme um 100.000 Euro. Die Kohle fließt an die Mercedes-Geschäftsbank in Stuttgart, die Daimler-Fabrik holt das Geld ab, der Mercedes fährt nach Griechenland, alle sind zufrieden. Die Salden sind glatt gestellt.

Seit 2009 läuft es nicht mehr so. Seitdem überweist die griech. Zentralbank kein Geld mehr an die EZB, sondern behält es und die dt. Zentralbank druckt verlängert trotzdem um 100.000 X-Euro ihre Bilanzsumme und trotzdem fährt der Daimler nach Athen. Die griech. Zentralbank vermerkt in ihrer Bilanz eine Verlängerung der TargetKREDITsumme um 100.000 Euro, während die Dt. Bundesbank eine Verlängerung der TargetGUTHABENsumme verbucht. Denn die Griechen versprechen uns, dass sie eines schönen Tages schon zahlen werden. Blöd nur, dass die gar keine Kohle haben und unsere Bilanzsumme nun um 100.000 Euro größer ist, sprich: wir drucken das eigene Geld für die Griechen, damit die bei uns den Mercedes kaufen.

Und genauso explodiert die Geldmenge. Exakt das ist die 50%ige Geldmengenausweitung der 2 Bio. Euro seit 2009 in der M3-Menge in der Eurozone. Die anderen 50% sind der 1 Mrd. Euro-Tender in zwei 500 Mrd.-Euro-Tranchen, den die EZB vor 2 Jahren in die Bankenlandschaft pumpte. Und jeder kann die Targetsaldenkredite sehen. Man muss nur in die Zentralbankbilanzen der EU-Landesbanken blicken. Die sind alle öffentlich einsehbar und nur 5 Minuten Googelei weit weg. Und was ist die Targetsaldenkreditsumme der Bundesbank? Kein Problem, das ist die in Punkt 7 der Bilanz aufgeführte Summe von um die 800 Mrd. Euro, wobei die restliche Bilanzsumme nur ca. 300 Mrd. Euro groß ist. Ist ja alles kein Problem, wenn man das fünffache des deutschen Goldbestandes einfach ins Ausland als Zahlungsmittel ausleiht. Kriegen wir ja bestimmt zurück......
Eine Rückabwicklung des Euro wäre ein gewaltiger Schlag für solche Wirtschaftsbewegungen und würde Europa um Jahrzehnte zurückwerfen.
Meine Steuerzahlungen sind nicht dafür da, dass es Deine Firma bequemer hat. Wenn Du den Staat anschnorren willst, dann verkaufe dem Bürger gefälligst werthaltige Produkte, dann kriegst Du das Geld zufällig mal auf ehrliche Weise....
Im übrigen glaube ich, geht die Rechnung mit der Einführung des Euro auf. Viele haben gesagt, zuerst die Währung einführen und dann die anderen Reformen zu machen, sei falsch gewesen. Ich behaupte, es ist genau richtig, weil gerade durch das Geld der Schmerz groß genug wird, damit sich die Menschen bewegen. Ansonsten wären, wie üblich, endlose Diskussionen angesagt, bis es zu einer Einigung käme. Man muss auch mal überlegen, seit dem Beginn der Krise blicken die Menschen immer mehr auf andere EU-Länder, was vorher keinen so richtig interessiert hat.
Bei solch einer verachtenswerten Grundeinstellung ist es mir Recht, dass die Eurokrise Deine SE zermalmen wird. Du hast meinesgleichen zur Genüge mit Währungsspekulation abgeledert. Demnächst kriegst Du dafür die Währungszeche und das ist gut so.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

profracking » Sa 9. Mär 2013, 14:53 hat geschrieben:
Seit 2009 läuft es nicht mehr so. Seitdem überweist die griech. Zentralbank kein Geld mehr an die EZB, sondern behält es und die dt. Zentralbank druckt verlängert trotzdem um 100.000 X-Euro ihre Bilanzsumme und trotzdem fährt der Daimler nach Athen. Die griech. Zentralbank vermerkt in ihrer Bilanz eine Verlängerung der TargetKREDITsumme um 100.000 Euro, während die Dt. Bundesbank eine Verlängerung der TargetGUTHABENsumme verbucht. Denn die Griechen versprechen uns, dass sie eines schönen Tages schon zahlen werden. Blöd nur, dass die gar keine Kohle haben und unsere Bilanzsumme nun um 100.000 Euro größer ist, sprich: wir drucken das eigene Geld für die Griechen, damit die bei uns den Mercedes kaufen.

Und genauso explodiert die Geldmenge. Exakt das ist die 50%ige Geldmengenausweitung der 2 Bio. Euro seit 2009 in der M3-Menge in der Eurozone. Die anderen 50% sind der 1 Mrd. Euro-Tender in zwei 500 Mrd.-Euro-Tranchen, den die EZB vor 2 Jahren in die Bankenlandschaft pumpte. Und jeder kann die Targetsaldenkredite sehen. Man muss nur in die Zentralbankbilanzen der EU-Landesbanken blicken. Die sind alle öffentlich einsehbar und nur 5 Minuten Googelei weit weg. Und was ist die Targetsaldenkreditsumme der Bundesbank? Kein Problem, das ist die in Punkt 7 der Bilanz aufgeführte Summe von um die 800 Mrd. Euro, wobei die restliche Bilanzsumme nur ca. 300 Mrd. Euro groß ist. Ist ja alles kein Problem, wenn man das fünffache des deutschen Goldbestandes einfach ins Ausland als Zahlungsmittel ausleiht.
Wähler » So 17. Feb 2013, 17:48 hat geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... -1.1585811

http://im.ft-static.com/content/images/ ... ne-graphic

Zitat SZ: "Alleine zwischen Januar und August 2012 flossen mehr als 400 Milliarden Euro aus der Euro-Peripherie - fast 20 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. 2011 waren es immerhin 300 Milliarden Euro."

Mir war in der Tat nicht bewußt, dass die private Kapitalflucht während der Euro-Krise solche Ausmaße angenommen hat.
Das mit den Target-Salden ist auch für mich wirklich nicht einfach zu verstehen. Mit der Kapitalflucht von Geschäftsbanken der Südländer zu denen der Nordländer läßt sich die Größe der Target-Salden allerdings besser erklären, als mit Krediten nordeuropäischer Banken an Firmen in den Südländern bis 2008. Die großen Targetsalden treten bekanntlich erst seit 2009/2010 auf:

http://im.ft-static.com/content/images/ ... ne-graphic
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

profracking » Sa 9. Mär 2013, 14:35 hat geschrieben:
Dein Job ist nicht zufällig virtueller Regierungssprecher von Patin Merkel? ;)
Für dich bin ich alles! :-)

Zuerst hast du mich der SPD zugeschrieben und jetzt bin plötzlich in der CDU. Was wird das, wenn es fertig wird?
Hätte Merkel verantwortlich gehandelt, hätte sie bereits 2009 die Eurozone verlassen müssen, da der Euro bereits damals auseinander fiel. De fakto konnte man diese Entwicklung der Zinsdisparität schon ab 2006-07 erkennen. Die starke Inflationierung der Währungen in der GIIPS-Zone versus einer relativen Deflationierung in der Nord-Euro-Zone konnte jeder am Verschuldungsgrad der Länder seit 1997 ablesen, der Internet hatte. Und natürlich tut Merkel exakt das Gegenteil, was erforderlich wäre.

Und nein, Merkel handelt nicht im dt. Interesse, sie handelt blütenrein amtseidbrecherisch. Sie lügt uns beständig und nachweislich an, sie wechselt ihre Meinung schneller als andere Leute ihre Unterhosen und sie gehört vor ein ordentliches Gericht gestellt. Leider haften Politiker (noch) nicht für ihre (Straf-)Taten.
Blablabla, Politiker sind Verbrecher, blabla, sie lügen alle, blabla. Die üblichen Phrasen von frustrierten Menschen, die selbst natürlich alles richtig machen.
Sinn ist ein staatl. bezahlter Professor, der von Prof. Hankel bereits kritisiert wurde, warum er einerseits die Targetsaldenproblematik korrekt als Sprengsatz erkannt hat, aber gleichzeitig nicht die logische Konsequenz zieht, auszusteigen. Die BRD haftet über die Bundesbank für derzeit 800 Mrd. Euro Targetsalden bei einem Bundeshaushaltsvolumen von etwa 300 Mrd. Euro. Zusätzlich haften wir für den ESFS und den ESM und haben Direktkredite laufen, die bereits umgeschuldet und teilweise verloren wurden. Bei der jetzigen Politik kann ein Blinder sehen, dass die Merkelianer nur noch zwei Möglichkeiten akzeptieren: eine komplette Totalverschuldung der eigenen Republik zugunsten der GRIIPS-Staaten (und trotzdem ewiger Rezession über Jahrzehnte hinaus mit allen sozialen Folgen, die jetzt schon die Süd-Euro-Zone erbeben lassen) oder ein unkontrolliertes Zerbrechen des Euros, sobald eine der kleineren Zentralbanken (Griechenland, Portugal, West-Zypern) insolvent gehen.
Eine eurokritische Partei hat bisher keine Mehrheit gefunden und das wird sich auch so schnell nicht ändern.
Wohin die Sparpolitik führt, kann am Beispiel Griechenlands jeder Narr sehen. 25% minus am BIP binnen 5 Jahren. Dabei fehlt denen jegliche Liquidität, um die eigenen Gold-, Silber-, seltenen Erden-, Kohle-, Öl-, Gas- und Bauxit/Aluminiumvorräte zu heben und zu verkaufen.
Also doch wieder Schulden machen? Im oberen Absatz wetterst du aber gegen das Schuldenmachen! Was denn nun Hr. Wirtschaftsprofessor? Sparen oder Ausgeben?
Du bist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Henkel hat sich von der Idee des Nord-Euro bereits verabschiedet.
Wie das Fähnchen im Wind eben!
ach, nicht? Erinnere Dich an 1949, fällt Dir was auf? Wenn die D-Mark als Zweitwährung zum Euro mit einem Umtauschkurs von 1:1 von Samstag auf Sonntag eingeführt wird, kann keiner am Montag mehr fliehen. Jeder, der dann Euro abzieht, holt sich eine zusammenbrechende Währung mit. Kann er gerne tun, die D-Mark bleibt ja sicherlich in Deutschland, nicht? Und umtauschen dürfen eben nur Bürger aus Deutschland.
Wie oft muss ich das noch wiederholen, dass solche Dinge vorbereitet werden müssen und dass die Situation von damals nicht vergleichbar mit der heutigen Situation ist?
So ein Unsinn. Frag mal einen Unternehmer, ob der im angeblich so sicheren Euro in Griechenland investieren will oder in Spanien oder Italien. Rössler flog vor einigen Monaten nach Griechenland, um Windkraft, Photovoltaik oder eCars zu verkaufen. Das Ende vom Lied: keiner der mitfliegenden Unternehmen wollte dort in dem Chaos investieren, obwohl doch der Euro angeblich uns alle so dolle verbindet.
Also die Unternehmen, die ich kenne, haben alle den Euro im Einsatz. Darüber hat sich noch keine beklagt, klar, die Verunsicherung beklagen manche Unternehmen, aber nach jeder Durststrecke gibt es wieder Aufschwung.
Was ist an der Umrechnung von 1 Euro zu 1 D-Mark so kompliziert für Dich? Wenn Du eine SE hast, dann bilanziere auf Dollarbasis oder wähl' Dir gleich die D-Mark als Basis. Kann ja so schwer nicht sein, oder?
Du hast einfach nicht verstanden, was ich damit sagen will.
Wenn Du nicht mit dem kleinen 1x1 klar kommst, hättest Du besser mal nie Unternehmer werden dürfen. Bei mir ist das ein Knopfdruck auf dem Programm.
:D und der Strom kommt aus der Steckdose!
Ich handele u.a. mit China auf Dollarbasis. Mir hilft Dein Euro rein gar nichts.
Probiers mal mit einem anderen Land, vielleicht klappt es dann.
Auch das ist pure Selbsttäuschung. Kleiner Tipp: google nach "Zwangsanleihe". Das ist die alte Grundzwangssteuer bzw. Zwangshypothek, die es in der BRD nach 1949 für jeden Hausbesitzer gab, um die Kriegsschulden abzutragen. Da wurde jedem Hausbesitzer im heute noch aktiven Lastenausgleichsgesetz erzwungenermaßen eine Zwangshypothek ins Grundbuch im Wert von 50% des Kaufpreises des Hauses (egal, ob zerbommt oder nicht) eingetragen. Die wurde über 30 Jahre verteilt als Steuer erhoben.
Hier ist das noch sehr aktive Gesetz im Volltext für Dich -> http://www.gesetze-im-internet.de/lag/
Derzeit inaktiv sind die §§ 16-227. Das sind jene Paragraphen, mit denen die Bevölkerung bis ins letzte Detail ausgeblündert wurde. Wenn Du Dich an die Heuchlerin von der SPD hier erinnern möchtest -> ,
so war jene es, die vor knapp 2 Jahren im Bundestag erstmals wieder die Möglichkeit der Reaktivierung dieses Gesetzes gefordert hatte. Allerdings mit der faulen Ausrede, die kaputten Straßen zu verbessern.
Es dauert keine Woche, dann sind die alten Paragraphen wieder in Kraft. Beim ESM, bei dem es de fakto auch um die Ausplünderung von uns Steuerzahlern geht, brauchte Merkel nur wenige Tage, nicht?
Also viel Spass mit Deinem Betongold. Du bezahlst dann nämlich doppelt nach Reaktivierung der Zwangshypothek: Erstens fällt Dein Hauspreis sofort um die gesamte zu besteuernde Summe der 30 Jahre und zweitens wird sich lange Zeit kaum jemand mehr ein Haus leisten können, weil die Mietpreise steuerbedingt steigen werden und die Sparquote sinkt.
Ja du, erzähl ruhig weiter von hochspekulativen Rohstoff- oder Edelmetallkäufen. Wie gehts eigentlich gerade dem Goldkurs?
Ja, das hat der Matrose auf dem Mast der Titanic auch gesagt, als ihm sein Kollege mitgeteilt hat, dass aus Kostengründen leider kein Fernglas gekauft wurde und er mit bloßem Auge nach Eisbergen Ausschau halten solle....
Immerhin besser, wie als Totalblinder, der von Wirtschaft keine Ahnung hat, durch die Lande zu laufen und sich für den Sehenden zu halten.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Das mit den Target-Salden ist auch für mich wirklich nicht einfach zu verstehen.


das ist nur auf den 1. Blick kompliziert, in Wahrheit sehr simpel.

Der Euro war von Beginn an keine Zentralwährung. Vielmehr ist es ein zusammengebundenes Netzwerk nationaler Einzelwährungen mit einem 1:1-Tauschkurs, dessen Zahlungsströme bei Zahlungen zwischen den Teilnehmerstaaten über die EZB abgewickelt wird.

Kurz gesagt: 1997/2000 wurde die D-Mark abgeschafft und durch den X-Euro ersetzt. Die Griechen schafften später die Drachme ab und führten den Y-Euro ein. Die EZB-Seriennummer steht auf jedem Euro-Schein und die Landeskennung ist der Buchstabe
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Eurobanknoten . Deshalb sind die Münzen auch mit nationalen Symbolen versehen.

De fakto ist es so, dass wir 1 Griech. Drachme gegen 1 D-Mark austauschen, obwohl wir haargenau wissen, dass der Kurs im Jahr 2003, als Griechenland beitrat, leicht anders (nämlich für uns um Lichtjahre günstiger, da Griechenland viel unproduktiver) gewesen ist. Aber per Definitionem ist der Kurs jetzt 1:1 und damit den Betrug keiner merkt, steht eben fett EURO auf dem Schein und ganz klitzeklein die Landeskennung neben der Nummer.

Jede EU-Teilnehmerbank (Landeszentralbank, LZB) weiß ganz genau - das steht in der LZB-Bilanz bzw. auch der EZB-Bilanz - wieviel Geld wie in Form von Münzen, Scheinen und Giralgeld/virtuellem Geld auf Konten im eigenen Land im Umlauf hat. Man nett das dann Geldmenge. Davon gibt's verschiedene Sorten (nur Banknoten/Münzen=M1, nur Giralgeld=M2, M1+M2 und Tagesgeld/Kurzfristgelder = M3).

Will nun ein Bürger von Griechenland in Deutschland was kaufen und geht er nicht persönlich vorbei und zahlt nicht mit Scheinen bar in die Kasse, dann fließt virtuelles Geld über die LZB's und EZB. Das ist bei allen Ein- und Ausfuhren so, auch bei Kreditkartenzahlungen oder Barabhebungen im Ausland vom heimischen Konto.

Die LZB's kontrollieren die Zahlungsverkehre innerhalb des Landes, die EZB die Ströme zwischen den Ländern.
Und wenn eben Waren/Dienstleistungen eines Landes gegen Zaster eines anderen Landes ausgetauscht werden, dann muss logischerweise Geld vom Konto eines Landes abgebucht und dem anderen Konto zugebucht werden, während auf der anderen Seite die Ware/Dienstleistung fließt.

Der Haken ist halt, dass hier in der Eurozone es eben NICHT so ist wie in den USA, wo überall der gleiche Dollar herumwabert, sondern es wabern (ich glaube um die 21) verschiedene Euro-Typen herum, die mit einem Kurs von 1:1 getauscht werden. Und damit nicht die Griechen mit unserem Geld auf unsere Kosten bezahlen können, hatten wir eben bis 2009 das Verfahren, dass z.B. beim Handel BRD-GR die Gr. Geld von ihrem Y-Konto vernichten müssen und dafür unsere Ware kriegen, während wir die Ware los sind und dafür X-Scheinchen drucken dürfen.

Seit 2009 ist das eben nicht mehr so, weil sich dieser Idiot Draghi rechtsbrüchig erdreistet hat, das System auf den Kopf zu stellen, damit es nicht sofort auseinanderfliegt, denn damals hatte Griechenland kaum noch Y-Euros zum Tauschen gegen u.a. dt. Importe,
weil es von niemandem mehr Geld geliehen bekam, weil es schlicht pleite war.

Schon damals hätte Griechenland, weil es eben pleite war, aus dem Euro austreten und zur Drachme zurück gemusst. Das hätte niemand interessiert, weil das Rumpfsystem des Euro-1:1-Systems einfach mit 20 statt 21 Ländern weitergelaufen wäre. Die Schulden hätte man abschreiben müssen (was keine Bank, v.a. nicht die Dt. Bank und frz. Staatsbanken wollten) ergo schlug Sarkozy Merkel argumentativ breit, schwurbelte was von Bankenkrise und Merkel fiel, blöd wie ist, drauf rein. Draghi baute das EZB-System um und seit dem läuft es leider ganz anders.

Griechenland zahlt keine Y-Euros mehr an die EZB, sondern Deutschland druckt munter X-Euros und liefert die Waren de fakto auf Pump. Griechenlands LZB stellt diese Zahlungsverpflichtung in seine Bilanz als Schuld ein, die Deutschen buchen sie als Gewinn in die Bilanz. Genau so entstehen die Targetsaldenkredite. Eigentlich schulden uns die Griechen noch das Geld (eigentlich das X-Euro-Gelddruckrecht, was wir aufgrund des nicht erfolgten Zahlungsversprechens der Griechen ausüben), de fakto schenken wir aber den Griechen unser Geld indirekt, weil wir uns selbst das Geld für die von uns an Griechenland gelieferten Waren drucken.

Ist eigentlich simpel, nicht?

Hier im Forum gibt es übrigens ein paar (ich vermute Lohnschreiber der SPD-Presseabteilung)-Freaks, die daherlügen, dass das System ganz anders liefe. Das ist aber schlicht dummer Stuss. Das System läuft seit 2009 so, es läuft nicht nur mit Griechenland so, sondern u.a. Frankreich kauft bei uns exakt genauso ein. Sechs Länder der Euro-Zone (wir, Österreich, Luxemburg, Estland, Finland und Holland) bezahlen alle Umsätze in Euro für alle Waren in alle anderen Euro-Länder. Und das sind seit 2009 über 1,1 Billionen Euro und wir haften dabei mit 78%.

Und genau deshalb fliegt der Euro inflationär auseinander, weil durch diese massive Gelddruckmaschine eine riesige Menge neue Blüten in die Landschaft gepustet werden. Denn die Griechen drucken ja weiter Y-Euros, nur können Sie diese mangels Pleite gar nicht an uns überweisen sondern müssen sie selbst verbrauchen, um nicht zu verhungern.

Pi mal Daumen kann man davon ausgehen, dass die Griechen für jeden Euro, den sie bei uns als Targetsaldenkredit anschreiben lassen, zu Hause in etwa auch einen Euro drucken. Das verdoppelt die Geldschwemme und das ist der Hauptgrund, warum seit 2009 in allen Euro-Pleitestaaten inkl. Frankreich die Inflation durch die Decke geht. Man ersäuft dort in Geld, weil man gleichzeitig immer weniger produziert, ergo steigen die Preise und die Leute rasten aus.

Und für dieses Verbrechen gehört Merkel, Schäuble, Sarkozy und Draghi lebenslang ins Gefängnis und ich wäre der erste, der den Schlüssel wegwerfen würde.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 17:05 .... Zuerst hast du mich der SPD zugeschrieben und jetzt bin plötzlich in der CDU. Was wird das, wenn es fertig wird?


Gibt's n' Unterschied zwischen SPD und Merkelianern? Ich dachte, das sind beides CINO's ;)
Blablabla, Politiker sind Verbrecher, blabla, sie lügen alle, blabla. Die üblichen Phrasen von frustrierten Menschen, die selbst natürlich alles richtig machen.
Soll ich Dir die öffentlichen Lügen der Merkel in Euro-Fragen auflisten?

1) die Spareinlagen der Deutschen würden vom Staat garantiert bis zu einer fixen Summe

Die Wahrheit ist, es ist gar nicht genügend Geld im Bankensicherungsfond, um auch nur etwa 3% der dt. Konten zu sichern.

2) Wir werden nie für andere Länder Schulden bezahlen

sprach's, fuhr nach Frankreich, knickte nach 10 Sekunden um und fing an, Eurorettungsschirme zu finanzieren

3) der ESFS sei absolut ausreichend für die Bezahlung aller bankenbezogenen Probleme

Fakt ist, der ESFS wurde gleich aufgestockt und es reichte immer noch nicht

4) die Dicke Bertha (ESM) wird unsere Probleme lösen, 100 Mrd. sind mehr als genug

Fakt ist, es wurden schon bei der Gründung 700 Mrd. Euro und danach wurde auf 1,4 Bio. Euro gehebelt.

Wir war das noch mit der Lügerin Merkel und dem blabla? Kann es sein, dass Du wie ein Politiker darauf spekulierst, dass ich die Erinnerungsdauer einer Küchenschabe hätte?
Eine eurokritische Partei hat bisher keine Mehrheit gefunden und das wird sich auch so schnell nicht ändern.
Jene, die in der BRD eurokritisch sind, sind ältere und politisch erfahrene Bürger wie ich (ggf. auch Du), die was zu verlieren haben.
Wir sehen uns genau an, wen wir wählen und sind kein Stimmvieh. Jeder Anfänger weiß, dass die NPD, DIE FREIHEIT und die Partei der Vernunft keine wählbaren Parteien sind. Die Freien Wähler sind's bisher auch nicht, ihre Anti-Euro-Kampagne war schwach und ebbte in den letzten Monaten deutlich ab, zumal sie pro-EEG sind, weil viele bayr. Windbauern dort mit ihrer Subventionslobby vertreten sind. Ergo existiert gar keine bürgerlich-liberale Alternative. Dort, wo sie aufschien (Kubicki/SL, Lindner/NRW) bekam sie kräftig Stimmen. Dort, wo es nur Versager von der CDU und FDP zu wählen gab, gingen die Wähler (IMHO weibliche Konservative und Liberale) in die Nichtwählerschaft. In England/UKIP und Austria/Stronach hingegen steht eine solche Alternative landesweit zur Verfügung und sie rammt die Konservativen und Liberalen in den politischen Boden.
Die Wahlalternative für Deutschland muss noch zeigen, ob sie so ein Format hat. Kann sie das belegen, kommt sie über 5% und zwar vor allem dann, wenn die Heuchelpressemaschine sie auf den Kicker nimmt. Denn das bringt Aufmerksamkeit und jeder Wähler kann sofort sehen, dass die bezahlten Lohnschreiber Angst kriegen.
Also doch wieder Schulden machen? Im oberen Absatz wetterst du aber gegen das Schuldenmachen! Was denn nun Hr. Wirtschaftsprofessor? Sparen oder Ausgeben?
Die Griechen führen die Drachme ein, bieten Joint-Ventures auf Drachmenbasis an und fangen umgehend an, mit günstigen Arbeitnehmern und günstigen Steuern Rohstoffe zu schürfen. Das ist simpelstes Business, das müsstest Du eigentlich selbst kapieren. Der Haken ist, dass die polit. griech. Klasse absolut korrupt und dumm ist und deshalb dort kaum was voran geht.
Wie das Fähnchen im Wind eben!
Nö, es waren Zuhörer wie ich, die ihm bei seiner Buchpräsentation klaren Wein in Sachen Targetsalden eingeschenkt haben bei der Q&A-Sektion. Kurze Zeit später hat er das Problem erkannt und seine Meinung revidiert. Das darf er. Selbst Du hast das Targetsaldenproblem ja auch nicht kapiert, richtig? Sonst würde Dir nämlich die Flatter gehen.
Wie oft muss ich das noch wiederholen, dass solche Dinge vorbereitet werden müssen und dass die Situation von damals nicht vergleichbar mit der heutigen Situation ist?
Wie oft muss man Dir erklären, dass man Währungsreformen immer nur im Kaltstart macht. Schon Argentinien oder die Türkei vergessen oder Russland? Blick Dich einfach mal um. Das geht immer heimlich zur Sache in den Finanzministerien und den Landeszentralbanken. Selbst die Banknoten werden nicht im Inland gedruckt, wenn man schlau ist. Eine Parallelwährung führe ich Dir im Kaltstart ein inkl. unabhängiger Bundesbank. Das dauert keine Woche, das geht ratz-fatz wie damals mit dem ESM. Es fehlt nur der politische Druck.
Also die Unternehmen, die ich kenne, haben alle den Euro im Einsatz. Darüber hat sich noch keine beklagt, klar, die Verunsicherung beklagen manche Unternehmen, aber nach jeder Durststrecke gibt es wieder Aufschwung.
Jeder kann als Parallelwährung wählen, was er haben will. Bleib Du beim Euro, ich gehe zurück zur D-Mark. Du wirst binnen einer Woche überlegen, ob Du den Euro behälst oder nicht. Du weist, das ich auch.
Probiers mal mit einem anderen Land, vielleicht klappt es dann.
Warum sollte ich? Ich kaufe ein spezielles Produkt ein, was es nur dort gibt >;-)
Wie gehts eigentlich gerade dem Goldkurs?
Der Silber- und Goldkurs fällt, wie üblich am Jahresanfang runter. Deshalb kauft man auch jetzt und nicht in der Heirats-/Schmuck-periode im letzten Jahresdrittel. Das müsstet Du eigentlich wissen, nicht? ;-)
Immerhin besser, wie als Totalblinder, der von Wirtschaft keine Ahnung hat, durch die Lande zu laufen und sich für den Sehenden zu halten.
Du wirst schon recht behalten (schmunzel).....
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Blickwinkel » Sa 9. Mär 2013, 14:15 hat geschrieben: Viele kapieren einfach nicht, dass es nur bedingt etwas mit dem Euro zu tun hat...

Das liegt daran, dass die meisten Menschen strunzdumm sind.

Ich erinnere mich noch an die Wahlen in Frankreich. Hollande hat dort das Blaue vom Himmel versprochen und wurde gewählt. Jetzt liegen seine Umfragewerte im Keller, weil viele Franzosen merken das mit rosafarbenen Versprechungen keine Realpolitik zu machen ist.
Umfragetief: Hollande verliert den Rückhalt seiner Franzosen

Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht: Nach nur drei Monaten im Amt rutschen die Umfragewerte von François Hollande ab. In einem Monat verlor Frankreichs Präsident satte fünf Prozentpunkte. Schuld sind Euro-Krise und das Griechen-Drama, aber auch Probleme im eigenen Land.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 51806.html
In Italien sind dieselben Deppen am Werk. Da wird ein Krimineller und populistischer Berlusconi mit 29% belohnt, ein Komiker, der aufgrund einer Vorstrafe das Parlament nicht mehr betreten darf und kein Wahlprogramm hat, mit 25,6%.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

In Italien sind dieselben Deppen am Werk. Da wird ein Krimineller und populistischer Berlusconi mit 29% belohnt, ein Komiker, der aufgrund einer Vorstrafe das Parlament nicht mehr betreten darf und kein Wahlprogramm hat, mit 25,6%.
Wieso dann nicht gleich einen Statthalter in Berlin und Brüssel ernennen, der dann in deren Namen mit einer Technokratenregierung herrscht, denn demokratische Legitimation des dummen Volkes ist eh unnötig oder?

Hollande hat eine Neuverhandlung des Fiskalpaktes versprochen und damit seine Wähler betrogen, denen er selbiges versprochen hat. Er hat Steuern erhöht und die Privatwirtschaft in Fesseln gelegt.
Das einzig Vernünftige, das er getan hat war die Hilfe, die er auf Anfrage der malischen Regierung diesem Land gegen die Islamisten erwiesen hat.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Kibuka » Sa 9. Mär 2013, 20:27 ..... Das liegt daran, dass die meisten Menschen strunzdumm sind.
das ist die übliche Selbsterhöhungsattitüde von Links-Rechten, die zwar keine Ahnung, aber zu allem eine eigene Meinung haben.
Ich erinnere mich noch an die Wahlen in Frankreich. Hollande hat dort das Blaue vom Himmel versprochen und wurde gewählt. Jetzt liegen seine Umfragewerte im Keller, weil viele Franzosen merken das mit rosafarbenen Versprechungen keine Realpolitik zu machen ist.
Fahr' mal nach Frankreich und rede mit Franzosen. Die erzählen Dir dann, warum sie wen gewählt haben. Kleiner Hinweis: das frz. Mehrheitswahlrecht behindert massiv das Auftauchen von kleinen Parteien und bevorzugt massiv die beiden großen Parteien. Der Grund, warum Hollande gewählt wurde und nicht Sarkozy, ist simpel. Sarkozy war ein Schwätzer, dem die Franzosen nicht mehr trauten, weil er zwar "herumkärcherte", aber politisch nicht lieferte. Da Marine le Pen bei dem Mehrheitswahlrecht im 2. Wahlgang keine Chance hatte, wechselten die Franzosen zur einzigen verbliebenen Alternative und statten jene mit der Mehrheit aus und die hieß Hollande. Hätten die Franzosen ein gesplittetes Wahlrecht wie in Deutschland, wäre die Wahl ganz anders und deutlich demokratischer verlaufen.

Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht: Nach nur drei Monaten im Amt rutschen die Umfragewerte von François Hollande ab. In einem Monat verlor Frankreichs Präsident satte fünf Prozentpunkte. Schuld sind Euro-Krise und das Griechen-Drama, aber auch Probleme im eigenen Land.

Du hättest Dir mal besser die Wahlergebnisse nach Kreisen und das frz. Wahlrecht selbst anschauen, anstatt auf geschönte und meistens hübsch gefälschte Pseudo-Umfrageergebnisse blicken sollen.
In Italien sind dieselben Deppen am Werk. Da wird ein Krimineller und populistischer Berlusconi mit 29% belohnt, ein Komiker, der aufgrund einer Vorstrafe das Parlament nicht mehr betreten darf und kein Wahlprogramm hat, mit 25,6%.
Auch das ist ein Paradebeispiel für aufgeblasene links-rechte Hybris, die vor Inkompetenz und sich für die Lösung von Problemen aufbläst, die es ohne sie nie gegeben hätte.

Die Italiener haben an zwei Tagen zwei Kammern gewählt - das ist in Analogie so, als ob die Deutschen an einem Wochenende alle Länderparlamente (und damit den Bundesrat) sowie direkt danach den Bundestag wählen würden. Solche Wahlen zwingen die Bürger, massiv darüber nachzudenken, wie sie die Kammern besetzen, um ein "Durchregieren" zu vermeiden.

Monti, der EU-Undemokrat, war, wie jeder weiß, absolut undemokratisch an die Macht gelangt, hat nur die Bürger bluten lassen und kaum Ausgaben gekürzt. Monti war zudem zu hochnäsig, sich anfangs als direkter Kandidat einer Partei zuzuordnen, sondern wollte sich "rufen" lassen, wenn die Wahl entschieden war. Das SPD- und CDU-Analogon Italiens ist offensichtlich korrupt und schmierbar. Es unterscheidet sich keine Sekunde von Berlusconi's Mafia-Partei. Und Grillo ist politisch unerfahren, aber ein Lautsprecher mit einem Bauch voll berechtiger Wut.

Das waren die Wahlalternativen der Italiener. Und dafür, dass sie den Blockierer Berlusconi in den Senat katapultierten, während sie im normalen Parlament die Trickser und Lügner von Monti's Eurokraten-Diktatur knapp mehrheitsfähig machten, haben die Italiener absolut schlau gewählt. Bei diesem mieserablen politischen Blatt war das eine sehr durchdachte, intelligente Wahl.

Das Leute wie Du, Kibuka, in typischer Manier den Peerlusconi machen, zeigt nur, dass Du zum gleichen politischen Gesindel gehörst, wie Monti oder Berlusconi. An Typen wir Dir erstickt ein Land. So simpel ist das.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

profracking » Sa 9. Mär 2013, 18:09 hat geschrieben:
Davon gibt's verschiedene Sorten (nur Banknoten/Münzen=M1, nur Giralgeld=M2, M1+M2 und Tagesgeld/Kurzfristgelder = M3).

Und wenn eben Waren/Dienstleistungen eines Landes gegen Zaster eines anderen Landes ausgetauscht werden, dann muss logischerweise Geld vom Konto eines Landes abgebucht und dem anderen Konto zugebucht werden, während auf der anderen Seite die Ware/Dienstleistung fließt.

Seit 2009 ist das eben nicht mehr so, weil sich dieser Idiot Draghi rechtsbrüchig erdreistet hat, das System auf den Kopf zu stellen, damit es nicht sofort auseinanderfliegt, denn damals hatte Griechenland kaum noch Y-Euros zum Tauschen gegen u.a. dt. Importe, weil es von niemandem mehr Geld geliehen bekam, weil es schlicht pleite war.

Die Schulden hätte man abschreiben müssen (was keine Bank, v.a. nicht die Dt. Bank und frz. Staatsbanken wollten) ergo schlug Sarkozy Merkel argumentativ breit, schwurbelte was von Bankenkrise und Merkel fiel, blöd wie ist, drauf rein. Draghi baute das EZB-System um und seit dem läuft es leider ganz anders.

Griechenland zahlt keine Y-Euros mehr an die EZB, sondern Deutschland druckt munter X-Euros und liefert die Waren de fakto auf Pump. Griechenlands LZB stellt diese Zahlungsverpflichtung in seine Bilanz als Schuld ein, die Deutschen buchen sie als Gewinn in die Bilanz. Genau so entstehen die Targetsaldenkredite.
Meiner Meinung nach wird durch das Target-2-System kein zusätzliches Geld geschöpft, beziehungsweise die Geldmenge M3 ausgeweitet. Das Target-2-System zeigt nur, wie die Geldmenge über die einzelnen Euro-Staaten per Saldo verteilt ist. Die hohen nominal positiven Salden von Deutschland sind auf die Kapitalflucht zurückzuführen. Das mehr oder weniger mit Wert unterlegte Geld der Ausländer liegt also als Guthaben auf inländischen Geschäftsbankkonten.

Die EZB hat zusätzlich Geld geschöpft und in zwei Tendern von jeweils 500 Milliarden Euro den Geschäftsbanken als Kredite angeboten, was die Geldmenge erhöht haben müßte. Außerdem hat sie Staatsanleihen aufgekauft und ihre Bilanz wohl auch andersweitig stark ausgeweitet.

Im Fall eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone, einer Auflösung der EZB und einer Rückkehr zu nationalen Währungen bleibt das Fluchtkapital umgetauscht auf den Konten der deutschen Geschäftsbanken als Einlagen bestehen.

Lediglich Bilanzverluste der EZB auf Grund schlecht gesicherter Kredite müßte die Deutsche Bundesbank bei sich verbuchen. Wie hoch die sein können, darüber existieren kaum in der breiten Öffentlichkeit zugängliche Informationen.

Mit dieser Arbeitshypothese werde ich nun weiterbasteln. Danke auch einmal an einzelne Threadteilnehmer, die sich redlich um detailierten Input bei diesem so komplexen Fachthema bemühen.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 10. März 2013, 09:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Daniel1 » Sa 9. Mär 2013, 22:36.... Wieso dann nicht gleich einen Statthalter in Berlin und Brüssel ernennen, der dann in deren Namen mit einer Technokratenregierung herrscht, denn demokratische Legitimation des dummen Volkes ist eh unnötig oder?
So ist es ;). Die Regierung wählt das Volk ab und wählt sich ein neues. Und es finden sich immer genügend virtuelle Schmierfinken und politische Speichlecker, die für solche Regierungen den Kapo machen. Die Frage ist, ob wir Bürger uns organisieren wollen (nötigenfalls in einem Analogon zur US-Tea-Party-Bewegung, der Wildrose-Party Albertas/Kanada oder UKIP oder Stronach) und diesem Gesindel eins vor den Latz hauen bei der nächsten Wahl. Und danach eben nicht nach Hause gehen, sondern weitermachen, bis das Land wieder freier durchatmen kann.
Hollande hat eine Neuverhandlung des Fiskalpaktes versprochen und damit seine Wähler betrogen, denen er selbiges versprochen hat.
Was erwartest Du von Hollande? Der hat schon seine Frau Segolene Royal, mit der er vier Kinder hat, offen mit Frau Trierweiler betrogen. Warum sollte dann bitte nicht die Franzosen betrügen?
Er hat Steuern erhöht und die Privatwirtschaft in Fesseln gelegt.
So ist es. Und damit schoß er sich ins Bein, weil haufenweise Reiche das Land verließen, obwohl seine Reichensteuer vom Weisenrat kassiert wurde. Da war der Schaden aber schon angerichtet und Sarkozy in London, Depardieu in Moskau und Milliardäre und Unternehmer verlagern ihre Betriebssitze in die Schweiz oder nach Andorra oder London. Das ist auch gut so. Wenn man einem Rechtsanwalt ein Land überlässt, kann man die Uhr danach stellen, dass er es ruiniert. Da ist jede Putzfrau aus dem Aldi um Lichtjahre besser geeignet, weil die weiß, was harte Arbeit ist und die klaut keine Milliarden, sondern löst höchstens mal einen von einem Kunden vergessenen Pfandcoupon für sich sein.
Das einzig Vernünftige, das er getan hat war die Hilfe, die er auf Anfrage der malischen Regierung diesem Land gegen die Islamisten erwiesen hat.
Ja, stimmt. Aber der Grund sind nicht die bösen Islamisten, sondern die ausbeutbaren Mineral- und v.a. Uranvorkommen (frz. Atomkraftanlagen) -> http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mali, die Frankreich typischerweise gerne aus Afrika mit Gewalt per Fremdenlegion herausholt. Hätten die Heuchler um Hollande herum Hirn im Kopf, würden sie derzeit die erheblichen Schiefergasvorkommen innerhalb Frankreichs anbohren. Aber dazu sind die Franzosen schon zu staatsinsolvent. Was wir in Mali sehen (übrigens auch in Lybien) ist der verzweifelte Versuch von Pleite-Frankreich, sich möglichst billig mit Rohstoffen und Energie zu versorgen und weiterhin noch so zu tun als sei man die Grande Nation.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Sa 9. Mär 2013, 20:27 hat geschrieben: Das liegt daran, dass die meisten Menschen strunzdumm sind.

Ich erinnere mich noch an die Wahlen in Frankreich. Hollande hat dort das Blaue vom Himmel versprochen und wurde gewählt. Jetzt liegen seine Umfragewerte im Keller, weil viele Franzosen merken das mit rosafarbenen Versprechungen keine Realpolitik zu machen ist.
Das liegt daran, dass die Menschen keine Änderungen wollen, denn sowas ist für viele anstrengend. Insofern glaubt man dann den Propheten wie einem Hollande oder anderen, die mit populistischen Rezepten Europa lenken wollen. Doch das geht nicht, wie wir feststellen, denn Reformen, wie in Frankreich, sind dringend nötig. In Deutschland haben wir diesen leidvollen Prozess hinter uns gebracht, trotzdem jammern alle rum, dass es früher besser war.
In Italien sind dieselben Deppen am Werk. Da wird ein Krimineller und populistischer Berlusconi mit 29% belohnt, ein Komiker, der aufgrund einer Vorstrafe das Parlament nicht mehr betreten darf und kein Wahlprogramm hat, mit 25,6%.
Das liegt auch daran, dass die Italiener keine Reformen wollen, durch diese Untätigkeit wird die Lage nur noch schlimmer. Irgendwann wird es auch dem letzten Italiener einleuchten, dass es so nicht weitergehen, wie wir es auch in Deutschland erlebt haben. In allen Südländern sind Reformen angebracht und aufgrund der Not, werden diese auch durchgeführt werden müssen. Es gibt keinen Rückweg mehr zu den nationalen Währungen, denn wenn das die Länder machen, stürzen sie noch mehr ab.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Blickwinkel »

@profracking

Mal eine Gegenfrage, Griechenland erhält die Drachme und wertet ab. Was ist denn, wenn die Gläubiger ihre Schulden weiterhin in Euro beglichen haben wollen?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben: das ist die übliche Selbsterhöhungsattitüde von Links-Rechten, die zwar keine Ahnung, aber zu allem eine eigene Meinung haben.
Erkenntnistheoretischer Realismus hat mit "Selbsterhöhungsattitüden" in ungefähr soviel zu tun, wie deine propagandistischen Beiträge mit sachorientierten Diskursen.

Du bist derjenige, der keine Ahnung hat, aber zu allem seine Meinung äußern muss. Du leidest offensichtlich unter einer akuter Profilneurose, die du pardoxerweise auf andere Individuen projizierst.

Wer nicht mit deiner egozentrischen Absurdität konform geht, wird als Linker, Rechter, Ahnungsloser oder Parteisoldat diffamiert, je nachdem, wie es dir gerade opportun erscheint.
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:
Fahr' mal nach Frankreich und rede mit Franzosen. Die erzählen Dir dann, warum sie wen gewählt haben. Kleiner Hinweis: das frz. Mehrheitswahlrecht behindert massiv das Auftauchen von kleinen Parteien und bevorzugt massiv die beiden großen Parteien. Der Grund, warum Hollande gewählt wurde und nicht Sarkozy, ist simpel. Sarkozy war ein Schwätzer, dem die Franzosen nicht mehr trauten, weil er zwar "herumkärcherte", aber politisch nicht lieferte. Da Marine le Pen bei dem Mehrheitswahlrecht im 2. Wahlgang keine Chance hatte, wechselten die Franzosen zur einzigen verbliebenen Alternative und statten jene mit der Mehrheit aus und die hieß Hollande. Hätten die Franzosen ein gesplittetes Wahlrecht wie in Deutschland, wäre die Wahl ganz anders und deutlich demokratischer verlaufen.
Zum einen ist deine letzte Aussage reine Spekulation, zum anderen ist die Aussage, die Franzosen hätten Hollande angesichts einer bestehenden Alternativlosigkeit bei der Wahl gewählt, schlichtweg eine unzulässige Simplifizierung auf eine Ursache. Hollande punktete im Wahlkampf vorallem auch mit seinem vergleichsweise radikalen Programm. Er wollte 60.000 Lehrer mehr einstellen und den Strompreis für Geringverdiener senken. Er wollte verloren gegangene Produktion nach Frankreich zurückholen. Er wollte die Rücknahme der Erhöhung des Renteneintrittsalters vornehmen. Er entschied sich für die Erhaltung der Staatsbetriebe Post, Bahn, Energie. Außerdem wollte er bis Jahresende alle französischen Soldaten aus Afghanistan abziehen.

Gerade in den zahlreichen Überseegebieten, hatte sich der Sozialist sehr früh klar durchgesetzt, weil er Gelder in Form von Investitionen versprach.

Dein Versuch den Erfolg von Hollande allein auf ein Mißtrauensvotum gegenüber Sarkozy zu reduzieren, ist schlichweg banaler Unsinn, so wie deine ursprüngliche Aussage zu Target2!
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben: Du hättest Dir mal besser die Wahlergebnisse nach Kreisen und das frz. Wahlrecht selbst anschauen, anstatt auf geschönte und meistens hübsch gefälschte Pseudo-Umfrageergebnisse blicken sollen.
Was du als "hübsch gefälschte Pseudo-Umfrageergebnisse" ist irrelevant.
Why François Hollande's popularity has plummeted

With only 36% of public support in a poll marking a record low, the president's policies are seen as gaff-ridden and indecisive

Hollande and Ayrault are pushing through France's harshest budget for 30 years – and despite telling voters that nine out of 10 of them wouldn't feel the pinch of higher taxes aimed mostly at the rich and big business, public opinion clearly does fear it will feel the pain.

http://www.guardian.co.uk/world/2012/no ... ted-france
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:
Auch das ist ein Paradebeispiel für aufgeblasene links-rechte Hybris, die vor Inkompetenz und sich für die Lösung von Problemen aufbläst, die es ohne sie nie gegeben hätte.
Der Satz ist tendenziell eher ein Paradebeispiel für dein aufgeblasenes Ego.
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:Die Italiener haben an zwei Tagen zwei Kammern gewählt - das ist in Analogie so, als ob die Deutschen an einem Wochenende alle Länderparlamente (und damit den Bundesrat) sowie direkt danach den Bundestag wählen würden. Solche Wahlen zwingen die Bürger, massiv darüber nachzudenken, wie sie die Kammern besetzen, um ein "Durchregieren" zu vermeiden.

Monti, der EU-Undemokrat, war, wie jeder weiß, absolut undemokratisch an die Macht gelangt, hat nur die Bürger bluten lassen und kaum Ausgaben gekürzt.
Ausgaben zu kürzen bedeutet ebenfalls Bürger bluten lassen, mein unwissender und faktenverdrehender Mitdiksutant.

Hinzu kommt, Mario Monti ist nicht undemokratisch an die Macht gelangt sondern wurde in Einklang mit der italienischen Gesetzgebung vorübergehend zum italienischen Ministerpräsident ernannt.
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:Monti war zudem zu hochnäsig, sich anfangs als direkter Kandidat einer Partei zuzuordnen, sondern wollte sich "rufen" lassen, wenn die Wahl entschieden war. Das SPD- und CDU-Analogon Italiens ist offensichtlich korrupt und schmierbar. Es unterscheidet sich keine Sekunde von Berlusconi's Mafia-Partei. Und Grillo ist politisch unerfahren, aber ein Lautsprecher mit einem Bauch voll berechtiger Wut.
Wut ist kein Ersatz für eine pragmatische Politik! Eine ähnliche Motivlage führte auch zur Machtergreifung der NSDAP, die sich ebenfalls damals gerne als "ein Lautsprecher mit einem Bauch voll berechtiger Wut" präsentierte.
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:Das waren die Wahlalternativen der Italiener. Und dafür, dass sie den Blockierer Berlusconi in den Senat katapultierten, während sie im normalen Parlament die Trickser und Lügner von Monti's Eurokraten-Diktatur knapp mehrheitsfähig machten, haben die Italiener absolut schlau gewählt. Bei diesem mieserablen politischen Blatt war das eine sehr durchdachte, intelligente Wahl.
Monti war kein Trickser und Lügner, er hat den Menschen ganz klar die Verhältnisse aufgezeigt. Und das in einer derart umfassenden Wahrheitstreue, dass er dafür abgestraft wurde, während Berlusconi, der die Probleme in Italien schönfärbte, die Macht zum Schutze einer Justizverfolgung anstrebte und Milliardenrückzahlungen versprach, Zuspruch erntete. Ich frage also, wer ist hier eigentlich tatsächlich der Trickser und Lügner?
profracking » So 10. Mär 2013, 09:11 hat geschrieben:Das Leute wie Du, Kibuka, in typischer Manier den Peerlusconi machen, zeigt nur, dass Du zum gleichen politischen Gesindel gehörst, wie Monti oder Berlusconi. An Typen wir Dir erstickt ein Land. So simpel ist das.
Das Land leidet leider an solchen Populisten und Egomanen, wie dir. Ihr versteht es die Realität zu verzerren und Stimmung gegen die dort "oben" zu machen - selbst wenn diese sogenannten Technokraten in hohem Maße von Pragmatismus geleitet sind - doch ihr habt selbst keine Alternativen zur Lösung bestehender Probleme anzubieten.

Insofern passt ein lautstrak schreiender Beppe Grillo perfekt in dein Schema. Du bist derselbe Heuchler und inhaltsleere Dampfplauderer, wie ein Beppe Grillo oder ein Anhänger der radikalen Tea-Party-Bewegung. Und Leute wie ihr seid die eigentlichen Hasardeure für diese Gesellschaft und für Europa. Eure inhaltsleeren und polemischen Äußerungen dienen der reinen Bauernfängerei, die am Ende alle mit Unfrieden und wachsender Armut bezahlen müssen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 10. März 2013, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Raesfelder »

Wähler » So 10. Mär 2013, 09:18 hat geschrieben: Meiner Meinung nach wird durch das Target-2-System kein zusätzliches Geld geschöpft, beziehungsweise die Geldmenge M3 ausgeweitet. Das Target-2-System zeigt nur, wie die Geldmenge über die einzelnen Euro-Staaten per Saldo verteilt ist. Die hohen nominal positiven Salden von Deutschland sind auf die Kapitalflucht zurückzuführen. Das mehr oder weniger mit Wert unterlegte Geld der Ausländer liegt also als Guthaben auf inländischen Geschäftsbankkonten.

Die EZB hat zusätzlich Geld geschöpft und in zwei Tendern von jeweils 500 Milliarden Euro den Geschäftsbanken als Kredite angeboten, was die Geldmenge erhöht haben müßte. Außerdem hat sie Staatsanleihen aufgekauft und ihre Bilanz wohl auch andersweitig stark ausgeweitet.

Im Fall eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone, einer Auflösung der EZB und einer Rückkehr zu nationalen Währungen bleibt das Fluchtkapital umgetauscht auf den Konten der deutschen Geschäftsbanken als Einlagen bestehen.

Lediglich Bilanzverluste der EZB auf Grund schlecht gesicherter Kredite müßte die Deutsche Bundesbank bei sich verbuchen. Wie hoch die sein können, darüber existieren kaum in der breiten Öffentlichkeit zugängliche Informationen.

Mit dieser Arbeitshypothese werde ich nun weiterbasteln. Danke auch einmal an einzelne Threadteilnehmer, die sich redlich um detailierten Input bei diesem so komplexen Fachthema bemühen.
@Wähler und an die anderen Eurobefürworter
Aus harmlosen Geldtransfer (Target2 Salden) werden dauerhafte Verbindlichkeiten ohne Limit und Kontrolle. Auch wenn die fanatischen Eurobefürworter es in ihrer ökonomischen Blindheit nicht sehen wollen. Die Target Salden sind inzwischen eine Kreditmaschine zur unlimitierten Finanzierung von Leistungsbilanzdefiziten schwacher Euroländer umfunktioniert worden.

http://wirtschaftsphilosoph.wordpress.c ... 2-debatte/
Die Target2 Problematik
Unter den Augen der Bundesregierung und insbesondere des deutschen Finanzministeriums kaufen Euro-Pleitestaaten (bzw. deren Rechtssubjekte) in Deutschland ein, die Bundesbank bezahlt und erhält zum Ausgleich einen weitgehend wertlosen und nicht durchsetzbaren Schuldschein gegen die EZB. Würde Ihnen so eine „Bezahlung“ genügen? Sicher nicht!


http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... lionengrab
Lesenswerte Studie

Bund der Steuerzahler e.V. (Bayern)
ESM + Target-2
Das Billionengrab[/b]
(11.10.2012)
http://www.stop-esm.org

http://www.target-2.de
Hochzufrieden haben jetzt die Finanzminister der Eurozone den Start des ESM verkündet.
Damit beginnt die Transformation der bislang freien Nationen des Euroraums in das von der
internationalen Hochfinanz ferngesteuerte quasidiktatorische ESM-Europrotektorat.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... lionengrab
Die Eurokraten selbst geben vor, tapfer gegen Haushaltsdefizite und anonyme Spekulanten anzukämpfen. Bei der „Schlacht um den Euro“ sei Zeit und Geld der „ESM-Bazooka“ nötig. Der ESM werde mit 700 Mrd. Euro Haftungskapital und 500 Mrd. Euro Kreditvolumen dieses Problem lösen: Die schiere Größe dieses Paketes werde jede Spekulation gegen den Euro sinnlos machen. Gleichzeitig werde mit diesen Summen Zeit gewonnen, um nun zielgerichtet die Haushalte der Südländer zu sanieren. Die gesetzlichen Vorgaben des Fiskalpakts würden in Kombination mit den scharfen Bedingungen der ESM-Hilfsmaßnahmen den Schlendrian der finanziell schwachen Euroländer beenden und diese wieder auf Kurs bringen.

All das ist hohles Geschwätz und naive Hoffnung! Verursacher der Krise sind die führenden Politiker und Parteien der Eurozone selbst. Zuerst haben sie die Staatsschuldenkrise des Euroraumes und die daraus hervorgegangene Bankenkrise durch fortgesetzte und rücksichtslose Verletzung der Kriterien des Vertrages von Maastricht verursacht. Dann haben sie diese Krise durch permanente Verletzung des Bail-Out-Verbotes (Quersanierungsverbot) zur Dauerkrise verfestigt. Das für ein geordnetes Funktionieren der Eurozone zentrale Bail-Out-Verbot wurde in sein Gegenteil verkehrt: Eurorettung = Bail-Out: Wir haben grundsätzlich für Schulden anderer Euroländer zu zahlen oder zu garantieren, was schlussendlich auf das Gleiche hinausläuft.

Und das Schlimmste dabei: Die Verursacher der Krise spielen sich nun als Retter auf und
behaupten, dies geschehe zum Wohle der Bevölkerung. Dabei treibt sie nur die Angst um, der
Euro könne zerbrechen und sie selbst und die ganze aufgeblähte Eurokrakie hinwegfegen. Um
dies zu verhindern, wird dem System über die EZB ständig neues Geld zugeführt. Dieses Geld fließt dann im Ergebnis an die Großgläubiger der bankrotten Eurostaaten, was nichts anderes heißt, als dass das Risiko der Finanzierer (Altgläubiger) und der finanzierten Staaten und Banken (etwa in denClub-Med-Ländern) klammheimlich auf den Schultern der völlig ahnungslosen Bürger Deutschlands und LuFiNl abgeladen wird. Denn genau diese sind betroffen, wenn etwa Griechenland zukünftig die Kredite (Rettungsgelder) der EZB oder des ESM nicht zurückzahlt bzw. Garantien in Höhe von hunderten Milliarden gezogen werden.

Pure Illusion sind auch die „Bedingungen und Sanktionen“ von Fiskalpakt und ESM. Der „Sanktionsmechanismus“ des Fiskalpakts ist eine Farce, wie wir das schon vor Monaten unter
http://www.fiskalpakt.info kommentiert haben. Das gleiche gilt für die Kontrollen, Bedingungen und „Sanktionen“ des ESM. Die gleichen Leute und Gruppen, die schon nicht in der Lage waren, die Kriterien von Maastricht und das Bail-Out-Verbot einzuhalten und durchzusetzen, sind nun für die „Staatensanktionierung“ nach Fiskalpakt und ESM zuständig - eine ganze Herde von Böcken im Irrgarten des Euro! Nur völlige Naivlinge können glauben, 2 dass diese Bedingungen und Sanktionen im Ernstfall umgesetzt werden. Das alles ist nur Lug und Trug für Leichtgläubige und Sand in den Augen der misstrauischen Bevölkerung.

Die Vorstellung, dass sich hier zukünftig irgendetwas zum Positiven ändern werde, ist absurd.
Beispielweise ist Griechenland bei nüchterner kaufmännischer Betrachtung unter insolvenzrechtlichen Gesichtspunkten seit Jahren bankrott und es ist völlig unmöglich, dass es sich unter den bestehenden Bedingungen jemals wieder erholen wird. Es bleibt ein Fass ohne Boden, da mögen die Troika, die EU-Kommission, Frau Merkel oder Herr Schäuble und alle sonstigen „Euroretter“ sagen, was sie wollen. Die nackten Zahlen (1)und Fakten (2) sprechen gegen Griechenland, nicht in erster Linie gegen den griechischen Bürger, sondern die Art und Weise wie dieser Staat geführt wird. Frau Merkel selbst rettet folgerichtig weder den Euro noch die Griechen, sondern das politische Euro-Establishment und damit ihren eigenen Kopf.

Griechenland (hier lediglich beispielhaft herausgegriffen für ähnliche Zustände in anderen schwachen Euroländern) hätte – wie wir schon am 06.02.2012 an die Bundesbank (dort Seite 29) geschrieben haben - längst den Euro verlassen und alle Zins und Tilgungszahlungen an seine Gläubiger komplett einstellen müssen, um damit eine Basis für einen Neustart zu schaffen. (3) Das wäre zweifelfrei schon 2010 für Griechenland die bessere Alternative gewesen, wie dies erst jüngst auch Prof. Ulrich Hege und Dr. Harald Rau in der FAZ überzeugend aufgezeigt haben (4) Seither sparen und tilgen sich - auch mit deutschem Geld - die Griechen zugrunde. Aber ihre Gläubiger werden sie so niemals los. Die Griechen müssen aus dem Euro raus, ihre Gläubiger selbst abschütteln und auf eigene Rechnung und nach eigenen Vorstellungen ihren Staat wieder aufbauen, gut oder schlecht, wie sie es vermögen oder wie es ihnen gefällt. Wir Deutschen haben damit nichts tun und sollten uns überhaupt nicht in fremde Angelegenheiten mischen. Das schadet uns nur – politisch und finanziell! Sobald die Griechen aus dem Euro austreten, erübrigen sich auch Demonstrationen (40.000 Demonstranten am 09.10.2012 in Athen!) gegen die Kanzlerin und die Deutschen. Es ist überhaupt nicht ersichtlich, welchen Vorteil Griechenland daraus haben sollte, weiter im Euro zu verbleiben. Das ist schlicht eine Verrücktheit und dient nur der führenden Klasse in Griechenland, die alle Vorteile des Euro gnadenlos
abschöpft und außer Landes schafft.

Target-2

Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, verdrängt die Laienspielerschar, die sich deutsche Regierung nennt, vollkommen die verheerenden Wirkungen von Target-2. Es ist geradezu lachhaft Target-2 in der bisherigen Form zu verteidigen, anstatt zumindest den tickenden Zünder dieser finanziellen Atombombe sofort abzuschalten. Wir haben uns dazu schon vielfach auf unserer speziellen Website http://www.target-2.de und über http://www.mmnews geäußert. Seit der bahnbrechenden Arbeit des Währungsspezialisten Prof. Peter Garber aus dem Jahre
1998 (Der Target-Mechanismus: Wird er eine Krise in Phase III verbreiten oder unterdrücken) (5) sind die hochexplosiven Gefahren von Target bekannt Prof. Hans-Werner Sinn hat dieses Thema ab 2010 auch einer breiten deutschen Öffentlichkeit bekannt gemacht und sich erst jüngst wieder in seinem Buch „Die Target-Falle“ zum Thema geäußert. (6) Zum Dank dafür wird ihm von Prof. Bert Rürup (7) - der wenig bis nichts zu begreifen scheint - „irritierender missionarischer Eifer“ vorgeworfen. (8) Und an dieses abwiegelnde Gerede sollen die deutschen Bürger offenbar solange glauben, bis ihnen der ganze „Laden Deutschland“ durch Explosion von Target-2 um die Ohren fliegt. Aber bis dahin werden sich dann die Merkels, Schäubles und Rürups dieser Welt längst irgendwohin abgesetzt haben bzw. die (alternativlose) Misere anderen in die Schuhe schieben. Target-2 (T2) ist die Herzkammer des Eurosystems und damit zentraler Mechanismus der Eurokrise. Es ist inzwischen in eine Kreditmaschine zur unlimitierten Finanzierung von Leistungsbilanzdefiziten schwacher Euroländer umfunktioniert worden. Wie das funktioniert, haben wir vor langem am Beispiel „Gyros/Michl“ auf einer Seite dargestellt. Kurz zusammengefasst: Unter den Augen der Bundesregierung und insbesondere des deutschen Finanzministeriums kaufen Euro-Pleitestaaten (bzw. deren Rechtssubjekte) in Deutschland ein, die Bundesbank bezahlt und erhält zum Ausgleich einen weitgehend wertlosen und nicht durchsetzbaren Schuldschein gegen die EZB. Würde Ihnen so eine „Bezahlung“ genügen? Sicher nicht!

Stellen Sie sich vor, 17 Firmen aus verschiedenen Ländern, mit höchst unterschiedlicher
Größe, Leistungsfähigkeit, Verschuldungsgrad und völlig unterschiedlicher Firmenkultur und
Sprache - darunter eine Firma namens Bundesbank - schließen sich zu einem reinen Abrechnungsverbund (nicht Konzernverbund!) zusammen. Sie vereinbaren ausdrückliche
Beibehaltung der absoluten finanziellen Eigenverantwortlichkeit jeder Firma und als
wichtigsten und zentralen Punkt des Systems, dass niemals und unter keinen Umständen
innerhalb des Systems eine Firma für die andere zu haften habe (Bail-Out-Verbot). Nun
gründen sie eine Abrechnungszentrale (EZB), kreieren das automatisierte Abrechnungssystem
(Target-2) und schließlich wird unter diesen Prämissen der Abrechnungsbetrieb aufgenommen und läuft 8 Jahre einwandfrei (von 1999 – 2007). Dann wird plötzlich offenbar, dass einige der Firmen massive Zahlungsprobleme haben. Unter diesem Druck fangen sie an hemmungslos und vertragswidrig das Abrechnungssystem T2 in ein gewillkürtes Kreditsystem umzuwandeln. Verabredungswidrig finanzieren sie darüber ihre Warenzufuhr, indem sie zwar bestellen aber nicht be
zahlen, sondern grundsätzlich bei der Firma Bundesbank anschreiben (9) lassen: Formhalber hinterlegen sie bei der Abrechnungsstelle EZB (die von ihnen dominiert wird) weitgehend wertlose Sicherheiten. Dies führt nun dazu, dass die Kasse der Firma Bundesbank (die letztlich den Bundesbürgern gehört) systematisch geplündert wird. Den gewillkürten Abflüssen entsprechen die
sogenannten positiven T2-Forderungen. Was passiert ist, macht die folgende Zahlenreihe der
ansteigenden Target-2-Forderungen der Bundesbank gegen die EZB deutlich:

Bis Juni 2007 € 0 - (ausgeglichenes Konto)
Bis Dezember 2007 € 100 Milliarden - (Rauch steigt auf, Brandgefahr)
Bis Januar 2009 € 150 Milliarden - (erste Flammen steigen auf)
Bis Januar 2010 € 300 Milliarden - (ein Jahresbundeshaushalt ist verbrannt)
Bis Oktober 2011 € 500 Milliarden - (das Haus brennt lichterloh)
Bis August 2012 € 751 Milliarden - (sprachloses Entsetzen!)

Im Normalfall hätte jede halbwegs noch verantwortungsbewusste Geschäftsleitung einer
Firma, die merkt, dass aus ihrer Kasse vereinbarungswidrig 100 Milliarden Euro (!)
herausgebrochen wurden, die Reißleine gezogen. Sie hätte das Abrechnungssystem
sofort aus wichtigem Grund unter Hinweis auf den Vertragszweck (bloße Abrechnung) und die
verbindlichen Vertragsgrundlagen (No Bail-Out) aufgekündigt/verlassen und gleichzeitig die Rückführung der € 100 Milliarden ultimativ gefordert. (10) Doch handelt sie nicht und lässt die Dinge treiben, begeht sie fortgesetzte Untreue gegenüber ihren Kapitaleignern und zwar in der ungeheuerlichen Höhe von mehr als einer dreiviertel Billion Euro, also dem 2 ½-fachen des Bundeshaushalts der BRD. Dem nichtjuristischen Leser sei mitgeteilt, dass Untreue in einem derartigen Fall schon dann vorliegt, wenn die Rückzahlung/Schuldtilgung des nicht verhinderten Geldabflusses gefährdet sein könnte (was im Falle Griechenlands als sicher anzunehmen ist).
In solchen Fällen ist die Geschäftsleitung grundsätzlich ohne Wenn und Aber verpflichtet, unberechtigte bzw. ungedeckte Zwangsabbuchungen frühestmöglich zu unterbinden um eben solche Gefahren zu vermeiden. Heute stellen sich die Verantwortlichen u. a. die deutsche Regierung hin und behaupten dreist und frech, so streng sei das mit der „bloßen Abrechnung“ und dem „Bail-Out-Verbot“ gar nicht gemeint gewesen und ohne entsprechende Kontoüberziehungen bei der Bundesbank
könne das Eurosystem überhaupt nicht funktionieren bzw. wäre dieses schon längst zusammengebrochen. Diese Aussage bedeutet nichts anderes, als dass Target-2 die
Herzkammer des Eurosystems ist. Daraus lässt sich folgende
Feststellung
herleiten:
1. Das Eurosystem ist ohne Dauer-Subventionierung durch Deutschland nicht lebensfähig!
2. Nicht fehlende Rettungsmaßnahmen werden den Euro zerstören und dann die Target-2-Drohverlust in Totalverluste umwandeln (das Erpressungs-Totschlag-Argument der Eurokraken), sondern vielmehr wird Target-2 seinerseits, aufgrund des fortgesetzten Missbrauchs, das Eurosystem zerstören. Genau darauf läuft die zutreffende Argumentation von Prof. Peter Garber seit 14 Jahren hinaus.

So oder so, die Bundesbank ist ruiniert und 750 Mrd. Euro sind verloren! Aber eines steht dennoch fest: Bricht das Eurosystem, wird sich Deutschland am schnellsten erholen, die Bundesbank rekapitalisieren und solche Jahrhundertfehler sicher nicht wiederholen. Insofern haben die anderen Euroländer, mit Ausnahme der Niederlande und Finnlands, inzwischen weit mehr zu verlieren als Deutschland und deshalb sitzen wir auch nicht unentrinnbar in der Falle: Deutschland wird zwar ungeheuer viel Geld verlieren aber dennoch wieder schnell auf die Beine kommen. Aber die diebischen Elstern des Target-2-Systems verlieren ihre Zukunft auf Jahrzehnte. Eine neue und entschlossenere Regierung sollte in der Lage sein, diese Botschaft in aller Deutlichkeit zu vermitteln. In der bisherigen Weise kann es jedenfalls nicht weitergehen und das wird die Masse der Deutschen alsbald erkennen.

Wir halten also die “tolerierte Plünderung“ der Bundesbank für kriminell und haben uns
deshalb vor Monaten schon der Strafanzeige von Prof. Bernd Schünemann gegen Vorstände
der deutschen Bundesbank angeschlossen. In der Anlage überreichen wir ein weiteres
Statement von Prof. Schünemann. In Kürze werden wir Ihnen zusätzlich die inzwischen
erfolgte Erweiterung und Ergänzung der Target-2-Strafanzeige durch Prof. Schünemann
in vereinfachter Form vorlegen. Natürlich wird unsere Aktion http://www.stop-esm.org
fortgesetzt. Sie umfasst, worauf wir immer hingewiesen haben, weiterhin die Forderung nach sofortigem Stop von Target-2 (respektive die Forderung nach Hinterlegung direkter und werthaltiger Sicherheiten für jede zukünftige Target-2-Transaktion unmittelbar bei der Bundesbank).

Das Ausfallrisiko aus Target-2 ist – zusätzlich zur angeblich erfolgten „Begrenzung“ der
ESM-Haftungsrisiken durch das BVerfG auf „nur“ 190 Mrd. Euro - inzwischen schon auf über
751 Mrd. Euro angestiegen und steigt unaufhaltsam weiter. Die EZB und unsere superschlaue Regierung „retten“ den Euro (besser gesagt, ihre eigenen Positionen), indem sie auf unsere Kosten und unser Risiko(!) bankrotten Euroländern „Finanzhilfen gewähren“. Diese Rettungsgelder dienen nicht etwa dem Volk, sondern den Alt- und Großgläubigern der schwachen Euroländer. Deren Zins- und Tilgungsforderungen aus risikobehafteten Staatsanleihen werden durch Risikoumwälzung u.a. auf die Gesamtheit der deutschen Bürger verlagert. Aber ein erheblicher Teil dieser angeblichen „Rettungsgelder“ geht daneben im völlig undurchsichtigen „Euro-Rettungssystem“ via Target-2 zur Finanzierung weiteren defizitären Konsums der Club-Med-Länder und durch Kapitalflucht verloren. Zahlmeister: Die Deutsche Bundesbank! So befeuert Target-2 fortwährend die Krise indem es ständig
weitere Rettungsmaßnahmen erzwingt. Die Bundesregierung findet, das sei in Ordnung. Wir
denken, solange dieser finanzielle T2-Wahnsinn andauert, sind alle ernsthaften Euro-Rettungsmaßnahmen umsonst und führen a) nach erfolgter Plünderung der Bundesbank, b)
zur unmittelbaren Gefährdung des Privatvermögens aller deutschen Bürger und c) zur völligen Einengung des finanziellen Gestaltungspielraums des Bundeshaushalts. Dies wird auf Dauer gesehen insbesondere auf die bedürftigen Bevölkerungsschichten unseres Landes voll durchschlagen. Denn töricht ist der Satz, „wer nichts hat, hat nichts zu verlieren“. In einem Sozialstaat gibt es für Bedürftige viel zu verlieren! Wenn Sie mit all dem nicht einverstanden sind, zeichnen Sie – sofern noch nicht geschehen – http://www.stop-esm.org und veranlassen Sie auch Ihre Freunde, Nachbarn und Kollegen gleiches zu tun. Bitte verteilen Sie dies Schreiben so weit wie möglich (Ihren Abgeordneten nicht vergessen!), damit unsere Zeichnerzahlen weiter ansteigen und die notwendige Aufklärung
zügig fortschreitet. In ihren Auswirkungen hängen ESM und Target-2, wie aufgezeigt, untrennbar zusammen und überfordern Deutschland schon bei weitem. Niemals hat die deutsche Bevölkerung Gelegenheit gehabt der ESM-Diktatur und der Plünderung der Bundesbank über Target-2 zuzustimmen. Deshalb erachten wir alle politisch motivierten und gesteuerten Euro-Rettungsaktionen über ESM und Target-2 grundsätzlich für rechtswidrig. Sie bewirken nur eines: Sie zerstören nachhaltig die Finanzen Deutschlands und bringen damit für unsere Bürger zukünftig ausschließlich riesenhafte Probleme und Verluste. Deshalb gilt weiterhin http://www.stop-esm.org

Mit freundlichen Grüßen
Rolf von Hohenhau
(Präsident)
Bund der Steuerzahler (Bayern)

Fußnoten:

(1) Thilo Sarrazin, „Europa braucht den Euro nicht“ (Seite 175 – 180, 179)

(2)Petros Markaris, „Finstere Zeiten“ (u.a. Seite 31 ff.)

(3) Siehe auch, „Target-2: Die Plünderung der Bundesbank“ unter http://www.target-2.de

(4) Prof. Harald Hau, Dr. Ulrich Hege, Warum ein Schuldenschnitt die bessere Lösung ist,
FAZ 14.09.2012, Seite 14

(5) Im Original: Prof. Peter Garber, „ The TARGET mechanism“ (USA 1998/1999)

(6) Prof. Hans-Werner Sinn, „Die Target-Falle“

(7) Ehemaliger „Wirtschaftsweiser“

(8) „Streit um Target-Thesen“ , in FAZ vom 08.10.2012,

(9) Siehe unser Beispiel von der „Club-Med-Bar“ im Artikel „Die Plünderung der Bundesbank“ (Seite 2)

(10) Im konkreten Fall hat die Bundesbank den Kopf in den Sand gesteckt und tatenlos ihrer weiteren Plünderung zugesehen.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... lionengrab

<<<<
Weitere Infos
BUBA: eine Bilanz vom anderen Stern?
http://www.querschuesse.de/buba-eine-bi ... ren-stern/

Eine Menge Links über die Target2 Problematik findet ihr hier: =>
http://www.robertmwuner.de/materialien_ ... rget2.html

Es ist egal, ob die Politikbagage sich politisch rechts oder links gebärdet, verarscht werden wir von Politikern jeder Couleur.

Jetzt gibt es aber eine Alternative, die weder rechts- oder linksradikale Menschen ansprechen möchte.

http://www.alternativefuer.de/


Raesfelder
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 10. März 2013, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Eklatante Quellenverfälschung
Wer Befürworter des Euro vertraut, der kann auch den Würger von Boston um eine Halsmassage bitten.
profracking
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Registriert: Montag 4. März 2013, 21:35

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Erkenntnistheoretischer Realismus
Typische Diktion eines pseudointellektuellen Linken.
Du bist derjenige, der keine Ahnung hat, aber zu allem seine Meinung äußern muss. Du leidest offensichtlich unter einer akuter Profilneurose, die du pardoxerweise auf andere Individuen projizierst.
gähn.....
Zum einen ist deine letzte Aussage reine Spekulation, zum anderen ist die Aussage, die Franzosen hätten Hollande angesichts einer bestehenden Alternativlosigkeit bei der Wahl gewählt, schlichtweg eine unzulässige Simplifizierung auf eine Ursache
Wann warst Du noch das Letzte mal in Fronkreisch und hast mit Franzosen in einer Kneipe geredet? Kleiner Tipp, fahr Dich mal in die Elsaß.
Hollande punktete im Wahlkampf vorallem auch mit seinem vergleichsweise radikalen Programm.


Ach wirklich? Das radikalere Programm hatte Marine le Pen und wenn Du deren erschreckende Wahlerfolge genau ansiehst, erkennst Du sehr genau, dass es nur durch das wenig demokratische Mehrheitswahlrecht gelang, dass der Front National nicht haufenweise Mandate errang.
Er wollte 60.000 Lehrer mehr einstellen und den Strompreis für Geringverdiener senken. Er wollte verloren gegangene Produktion nach Frankreich zurückholen. Er wollte die Rücknahme der Erhöhung des Renteneintrittsalters vornehmen. Er entschied sich für die Erhaltung der Staatsbetriebe Post, Bahn, Energie. Außerdem wollte er bis Jahresende alle französischen Soldaten aus Afghanistan abziehen.
Schon bemerkt, dass Marine le Pen durch die Nichtäußerung, welchem Kandidaten sie ihr Gefolgschaft anempfahl, eine deutliche Reduktion der Wahlbeteiligung bewirkte, die dann den Linken die Mehrheit verschaffte? De fakto hiefte Marine le Pen Hollande an die Macht, weil sie genau wusste, dass der das Land ruiniert und sie beim nächsten Mal eine möglicherweise erschreckend hohe Zustimmung bekommen könnte.
Gerade in den zahlreichen Überseegebieten, hatte sich der Sozialist sehr früh klar durchgesetzt, weil er Gelder in Form von Investitionen versprach.
Die Korruption in den Übersee-Departments hast Du wohl auch politisch genehm übersehen, ja?
Dein Versuch den Erfolg von Hollande allein auf ein Mißtrauensvotum gegenüber Sarkozy zu reduzieren, ist schlichweg banaler Unsinn, so wie deine ursprüngliche Aussage zu Target2!
Deine linke Hybris wird Dir nicht viel helfen. Das Einzige, was Du machen kannst, ist, so zu tun, als hättest Du eine Ahnung und ansonsten den kollektivistischen Dampfplauderer markieren.
profracking
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

@Wähler
Meiner Meinung nach wird durch das Target-2-System kein zusätzliches Geld geschöpft, beziehungsweise die Geldmenge M3 ausgeweitet.
Wenn Deine Ansicht richtig wäre, wieso verlängert sich ständig in der Bundesbankbilanz die Sektion "sonstiges" massiv, wo bekanntermaßen die Targetsaldenkreditansprüche der BRD erhöht werden, während die Kreditverbindlichkeiten in den GIIPS-Landesbankbilanzen ebenfalls beständig länger werden, hm?

Und wie erklärst Du Dir, dass die bisher 1,1 Bio Euro Targetsaldenkredite, die offiziell bekannt sind, bitte die M3-Geldmenge von 5 auf 7 Bio. Euro verlängern können, wenn gleichzeitig die EZB seit 2009 nur 1 Bio. Euro Direkt-Billigzinstender in den Bankensektor geschleust hat? Wenn die Targetsalden nicht auf M3 einwirken würden, woher kommt dann der Rest der 2 Bio. M3-Erhöhung? Fällt die neuerdings vom virtuellen Himmel? Ja?

Ihr wollt offenbar keine Bilanzen lesen. Ist ja auch nett. Nur hilft Euch das hier nicht weiter. Die Zahlen liegen auf dem Tisch. Ihr könnt Euch auf den Kopf stellen, die verschwinden deshalb nicht.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Raesfelder » So 10. Mär 2013, 13:39 hat geschrieben: @Wähler und an die anderen Eurobefürworter

Aus harmlosen Geldtransfer (Target2 Salden) werden dauerhafte Verbindlichkeiten ohne Limit und Kontrolle.

Target-2

Target-2 (T2) ist die Herzkammer des Eurosystems und damit zentraler Mechanismus der Eurokrise. Es ist inzwischen in eine Kreditmaschine zur unlimitierten Finanzierung von Leistungsbilanzdefiziten schwacher Euroländer umfunktioniert worden.

Bis Juni 2007 € 0 - (ausgeglichenes Konto)
Bis Dezember 2007 € 100 Milliarden - (Rauch steigt auf, Brandgefahr)
Bis Januar 2009 € 150 Milliarden - (erste Flammen steigen auf)
Bis Januar 2010 € 300 Milliarden - (ein Jahresbundeshaushalt ist verbrannt)
Bis Oktober 2011 € 500 Milliarden - (das Haus brennt lichterloh)
Bis August 2012 € 751 Milliarden - (sprachloses Entsetzen!)


Meiner Meinung nach wird durch das Target-2-System kein zusätzliches Geld geschöpft, beziehungsweise die Geldmenge M3 ausgeweitet. Das Target-2-System zeigt nur, wie die Geldmenge über die einzelnen Euro-Staaten per Saldo verteilt ist. Die hohen nominal positiven Salden von Deutschland sind auf die Kapitalflucht zurückzuführen. Das mehr oder weniger mit Wert unterlegte Geld der Ausländer liegt also als Guthaben auf inländischen Geschäftsbankkonten.

Du bist in Deinen seitenlangen Ausführungen nicht auf mein noch einmal hier zitiertes Argument eingegangen. Du stellst Behauptungen auf, die Du ohne Überprüfung von anderen übernimmst.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

profracking » So 10. Mär 2013, 16:02 hat geschrieben:
Und wie erklärst Du Dir, dass die bisher 1,1 Bio Euro Targetsaldenkredite, die offiziell bekannt sind, bitte die M3-Geldmenge von 5 auf 7 Bio. Euro verlängern können, wenn gleichzeitig die EZB seit 2009 nur 1 Bio. Euro Direkt-Billigzinstender in den Bankensektor geschleust hat? Wenn die Targetsalden nicht auf M3 einwirken würden, woher kommt dann der Rest der 2 Bio. M3-Erhöhung? Fällt die neuerdings vom virtuellen Himmel? Ja?
Das ist eine gute Frage. Ich sprach allerdings auch meinerseits von einer Arbeitshypothese, mit der ich weiterbasteln möchte. Ich nehme für mich nicht in Anspruch, dass ich die Komplexität durchschaue.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 10. März 2013, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

profracking » So 10. Mär 2013, 16:02 hat geschrieben:
Und wie erklärst Du Dir, dass die bisher 1,1 Bio Euro Targetsaldenkredite, die offiziell bekannt sind, bitte die M3-Geldmenge von 5 auf 7 Bio. Euro verlängern können, wenn gleichzeitig die EZB seit 2009 nur 1 Bio. Euro Direkt-Billigzinstender in den Bankensektor geschleust hat? Wenn die Targetsalden nicht auf M3 einwirken würden, woher kommt dann der Rest der 2 Bio. M3-Erhöhung?
Laut FAZSO vom 15.4.2012 und einem Bericht der Bundesbank von Anfang 2013 ist die Geldmenge M3 in der Eurozone seit der Lehman-Pleite Ende 2008 um etwa 1 Billion Euro auf 9,741 Billionen Euro Ende Dezember 2012 gestiegen. Wie kommst Du auf Deine Zahlen?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
profracking
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Wähler » So 10. Mär 2013, 16:06 Meiner Meinung nach wird durch das Target-2-System kein zusätzliches Geld geschöpft, beziehungsweise die Geldmenge M3 ausgeweitet.
Raesfelder hat (netterweise sehr ausführlich, aber letztlich hätte es auch ein Link getan) klar mit einem kurzen Link bewiesen, dass Geld über Target2 in riesigem Umfang geschöpft wird.

Klicke einfach http://www.target-2.de/ an und im 2. Absatz steht das Wichtigste: "Weil T2 missbraucht wird und die Bundesbank an den Rand des Ruins bringt. Diese hat inzwischen über € 728 Milliarden eigenes, gutes Geld ausgezahlt und im Gegenzug nur ein Stück Papier, einen Schuldschein der EZB erhalten (das ist der positive T2Saldo)."

Es ist doch offensichtlich, dass Geld zu unseren Lasten geschöpft wird. Nehmen wir mal wieder die geprügelten Griechen als Beispiel. Die hatten mit uns 2010, wenn ich mich recht entsinne, Waren im Wert von 7 Mrd. Euro ausgetauscht. Wir sandten ihnen Waren im Wert von 5 Mrd. Euro, sie uns Waren in Höhe von knapp 2 Mrd. Euro. Wir haben ihnen unsere 2 Mrd. X-Euro via EZB als Y-Euro rüber überwiesen, und sie hätten an uns eigentlich 5 Mrd. Y-Euro via der EZB als X-Euro bezahlen müssen. Bei uns sind aber nur wertlose Zahlungsversprechen mit einer fast unverzinsten Aufschrift "ich zahl' Euch nette Deutsche irgend wann mal bestimmt 5 Mrd. Euro" eingetrudelt und unsere Bundesbank hat den Exporteuren durchaus 5 Mrd. Euro per Bilanzverlängerung ausbezahlt. Unsere Waren sind weg, und wir druckten uns selbst die Euros dafür in die Tasche. Die Griechen behalten die 2 Mrd. Euro ehemals deutsche Liquidität, deren Geldmenge steigt und unsere auch. Bei uns steigen deshalb die Preise. In Griechenland sogar noch schneller, weil deren Wirtschaft beständig schrumpft (-25% in 5 Jahren) und unsere Geldblüten in Y-Euros auf deren Tischen landen. Deshalb explodiert die Inflation im Süden immer stärker und zwar selbst dann, wenn man dort keinerlei inflationär wirkenden nicht-Euro-Fremdkredite mehr aufnehmen würde und der ESM keine ebenfalls nur inflationär wirkenden Finanzhilfen gewähren würde.

Die Kreditgewährung bei gleichzeitig schrumpfender Gesamteurozone führt zu einer immer stärkeren Inflation. Das wird in dem Forum von den paar Freaks, die sich einbilden, angeblich über Target2 Bescheid zu wissen, aber nicht mal bis 2 zählen zu können, erst dann klar werden, wenn der Euro inflationär zusammengebrochen sein wird.

Sinn will einen Teil der Targetsaldenkredite beleihen, um damit ein Gegengewicht für die Inflation zu bieten. Das hilft nur nichts, wenn mit was sollen denn die Griechen unsere Euros beleihen? Mit Gold, dass sie nicht schürfen können? Oder mit Öl und Gasblasen im Golf von Kuvala, die sie nicht anbohren?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von profracking »

Wähler » So 10. Mär 2013, 17:08 hat geschrieben:
Laut FAZSO vom 15.4.2012 und einem Bericht der Bundesbank von Anfang 2013 ist die Geldmenge M3 in der Eurozone seit der Lehman-Pleite Ende 2008 um etwa 1 Billion Euro auf 9,741 Billionen Euro Ende Dezember 2012 gestiegen. Wie kommst Du auf Deine Zahlen?
Ich stütze mich u.a. auf den prozentualen Anstieg von M3, wie Du hin hier in der Abbildung sehen kannst
-> https://www.private-banking-magazin.de/pdf.php?id=1092 Man erkennt sehr schön den rasanten Anstieg nach 2009, als die ersten beiden Zinstender mit je 500 Mrd. Euro emittiert wurden (die 1. Hälfte des Anstiegsschenkels bis zu dem kleinen Niveau) und dann die Wirkung der Targetsaltenkredite ab 2009 im 2. Teil des Anstiegsschenkels.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

@Raesfelder: Ich werde mir nicht noch einmal die Mühe machen, die Quellen der kopierten Textbausteine im Internet zu ermitteln und den Beitrag zu korrigieren. Sollte erneut gegen § 8 Spam Absatz 2c verstoßen werden, wird der gesamte Beitrag nicht mehr von mir editiert, sondern entsorgt.

Zudem muss ein Beitrag im Verhältnis zum zitierten Text stehen. Es ist nicht legitim hier ellenlange fremde Textbausteine aufzulisten ohne selbst Inhalt beizutragen!
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