Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

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Dampflok94
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Feb 2018, 10:07)
Natürlich gehört zu diesem Schutz auch der Grenzschutz. Der deutsche Staat zieht sich aus diesen Bereichen aber immer mehr zurück und überlässt es dem Bürger, für seinen eigenen Schutz zu sorgen, man muss aber immer brav an die Waffengesetze denken und bei Notwehr nicht überziehen.
Wie kommtman auf so etwas? Mit offenen Grenzen waren wir durch Schengen schon mal viel weiter als heute. Aber jetzt gibt es ja das Schreckgespenst des Flüchtlings. Und das Rad wird wieder zu mehr Kontrolle zurück gedreht. Mag ja sein, daß dir das noch nicht genug ist. Anderen geht es schon viel zu weit.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(01 Feb 2018, 17:01).

Bei Türken sieht das im Übrigen anders aus. Rds sind in Sachen Bildung auf einem wesentlich höheren Level als Deutschtürken. Auch in anderen integrationswichtigen Punkten ragen sie heraus. Siehe Arbeit, siehe Sprache, siehe Kriminalität. Die Türken leben aber schon eine ganze Ecke länger in Deutschland.
Deine persönliche Meinung? Oder kannst du das irgendwie belegen?
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Tom Bombadil
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Feb 2018, 11:17)

Wie kommtman auf so etwas?
Naja, wenn selbst so ein Nahkampfexperte wie Provokateur nur noch bewaffnet aus dem Haus geht, dann macht man sich als Nicht-Kampfsportker schon so seine Gedanken. Und wenn man dann sieht, wie überlastet Polizei und Justiz sind und wer da so alles wieder laufen gelassen wird, dann macht man sich noch mehr Gedanken und das hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun, sehr wohl aber mit der beknackten Politik der Merkelregierung.
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schokoschendrezki
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2018, 14:20)

:D :D :D

Wir leben im Jahr 2018. Die DDR ist seit einer Generation ... Geschichte.

Worüber phantasierst Du da ? :?:

mfg
Das ist natürlich völlig richtig bemerkt. Und es trifft heutzutage für sehr viele Bereiche der weltweiten politischen Entwicklung zu, dass man auf dem laufenden zu bleiben hat. Nicht an den berühmten "Erzählungen" festkleben sollte. Die politische Realität von heute früh, sonntagmorgen, ist die von heute früh, sonntagmorgen, und nicht die von letztes Jahr Weihnachten. Heißt ja nicht, dass man die Vergangenheit vergessen soll.

Das Musterbeispiel für solche Erzählungen ist die von der Biligproduktion und der "verlängerten Werkbank" in Ostasien oder auch in Osteuropa. Bitte informieren. In Ländern wie China oder Ungarn wird inzwischen geforscht und entwickelt und nicht nur produziert. Es wäre sehr schön und einfach, wenn man das Modell einer zentralistisch gelenkten Gesellschaft (wie in China) oder eines rechtskonservativ-nationalistischen Staats (wie Ungarn) einfach dadurch ad absurdum führt, dass man denen eine ökonomische Pleite voraussagt. Leider scheint das aber einfach nicht aufzugehen. Da hat man sich was anderes als Gegenmodell einfallen zu lassen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Feb 2018, 06:48)
Das ist natürlich völlig richtig bemerkt.
Jein. Ein vereinigtes Deutschland war ebenfalls 40 Jahre lang "Geschichte" und - plopp - 1990 war's wieder da ;).
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Skull
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:19)

Jein.

Ein vereinigtes Deutschland war ebenfalls 40 Jahre lang "Geschichte" und - plopp - 1990 war's wieder da ;).
Ach so.

Und Du meinst ...Plopp...ist die DDR wieder auferstanden ? :D

Übrigens...ein vereinigtes Deutschland gab es vor 1990 nicht.

Es war somit keine ..."Geschichte". ;)

mfg
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:21)

Ach so.

Und Du meinst ...Plopp...ist die DDR wieder auferstanden ? :D

Übrigens...ein vereinigtes Deutschland gab es vor 1990 nicht.

Es war somit keine ..."Geschichte". ;)

mfg
Soll man sich das jetzt wünschen oder sich davor fürchten? :D
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:21)
Und Du meinst ...Plopp...ist die DDR wieder auferstanden ? :D
Nein. Ich wünschte mir aber, dass das geschähe (natürlich als wirklich "demokratische Republik").

Ernsthaft: Man kann den Eindruck gewinnen, dass da etwas nicht zusammenwächst, was einfach nicht mehr zusammengehört. Und damit sind wir wieder beim Threadthema.
Übrigens...ein vereinigtes Deutschland gab es vor 1990 nicht.
Das ist jetzt aber Wortklauberei ;). Von 1871 bis 1945 war man doch "ungeteilt".
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:32)

Nein. Ich wünschte mir aber, dass das geschähe (natürlich als wirklich "demokratische Republik").

Ernsthaft: Man kann den Eindruck gewinnen, dass da etwas nicht zusammenwächst, was einfach nicht mehr zusammengehört. Und damit sind wir wieder beim Threadthema.


Das ist jetzt aber Wortklauberei ;). Von 1871 bis 1945 war man doch "ungeteilt".
Also Seitenscheiben hoch wie bei der Fahrt durch einen Safaripark? :)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:47)
Also Seitenscheiben hoch wie bei der Fahrt durch einen Safaripark? :)
Gott bewahre! Nein. Ein friedliches, partnerschaftliches Nebeneinander sollte das Ziel sein - so mit Schüleraustausch, Städtepartnerschaften und allem Pipapo.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:32)

Nein. Ich wünschte mir aber, dass das geschähe (natürlich als wirklich "demokratische Republik").

Ernsthaft: Man kann den Eindruck gewinnen, dass da etwas nicht zusammenwächst,
was einfach nicht mehr zusammengehört. Und damit sind wir wieder beim Threadthema.
Nö.

Deine cruden Wünsche kannst Du behalten.

mfg
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:55)
Deine cruden Wünsche kannst Du behalten.
Mach ich :D.

Herzliche Grüße.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:32)

Nein. Ich wünschte mir aber, dass das geschähe (natürlich als wirklich "demokratische Republik").

Ernsthaft: Man kann den Eindruck gewinnen, dass da etwas nicht zusammenwächst, was einfach nicht mehr zusammengehört. Und damit sind wir wieder beim Threadthema.


Das ist jetzt aber Wortklauberei ;). Von 1871 bis 1945 war man doch "ungeteilt".
Morgen Peter, ich bin diesbezüglich rabiat, es hat gefälligst zusammen zu wachsen, basta.
Allerdings erwarte ich das nicht von heute auf morgen, sondern langfristig, wozu auch so einige Experimente gehören, die mitnichten eine gefährliche Dominanz entwickeln werden, auch wenn der Eine oder Andere sich diese erhofft.
Mit jeder neuen Generation werden die Unterschiede verschwimmen. Lass erst mal meine und die darauffolgende Generation ausgestorben sein, evtl. auch noch die nachfolgende, mit all den Nachwehen der Wiedervereinigung, dann hat sich die Fokussierung zu “schaffe, schaffe, Häusle baue“ endgültig flächendeckend durchgesetzt und die mentalen Unterschiede bis zur Unkenntlichkeit marginalisiert. Mag sein, dass die Erinnerung vergoldet, aber gelebt wird im Hier und Heute.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:53)

Gott bewahre! Nein. Ein friedliches, partnerschaftliches Nebeneinander sollte das Ziel sein - so mit Schüleraustausch, Städtepartnerschaften und allem Pipapo.
Haben wir denn dieses Ziel nicht erreicht? Keine Kontrollen der Transitwege nach Berlin, kein "Gänsefleisch de Babiere zeischn!" im Harz. Keine Trabbis mehr, keine Spruchbänder mehr. Nette und sachkundige Beratung in Cottbus bei der Reparatur meines Faltboots für die Spreewaldfahrt. Freundliche und hilfsbereite Polizeibeamte nach einem Wildunfall auf der Landstraße im tiefsten Vorpommern. Wären diese Erlebnisse in Schleswig-Holstein anders verlaufen... oder am Niederrhein? Na, hoffentlich nicht!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Ja, das sehe ich auch so: In ein paar Generationen verschwinden die Gegensätze. Es sei denn, die kommenden Regierungen schaffen es einfach nicht, so eine Ostpolitik zu machen, dass die gravierenden Unterschiede, die in den Lebensverhältnissen noch bestehen und zu enormer Unzufriedenheit führen, mal sichtbar abgebaut werden. Das ist in allen Bereichen zu sehen: In der Wirtschaft, der Politik, in der Wissenschaft, in Kunst und Kultur, in der Medienberichterstattung und im Alltag eines jeden.

Und insgesamt geht es darum, arme stagnierende Regionen, die es natürlich auch im Westen gibt, stärker an das Niveau der wohlhabenderen Regionen heranzuführen. Auch wenn es immer Unterschiede geben wird, was auch richtig ist, sollten die nicht so krass sein, wie das im Moment der Fall ist. In manchen Gebieten gibt es keine Lebensmittelgeschäfte, keine Post- und Sparkassenfilialen, keinen Arzt, keine Gaststätten, keine Jugendklubs mehr. Die älteren Menschen ohne Auto sind darauf angewiesen, dass sie von ihrer Verwandtschaft mit Lebensmitteln versorgt werden. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen kulturellen Infrastruktur. Dass es da enorm viel zu tun gibt, wurde im Bund und auf Länderebene längst erkannt, nur sichtbare Veränderungen (z.B. Förderung der Landarzt-Ansiedlung etc) bleiben bislang aus. Denn vieles lässt sich mit entsprechenden Förderprogrammen durchaus verbessern. Die ländlichen Kommunen alleine können das nicht leisten. In diesem Thema liegt aber enorme Sprengkraft. Hier ist der Zusammenhalt der Gesellschaft enorm gefährdet, wenn sich einige Regionen immer weiter entwickeln und andere ein kümmerliches Dasein fristen.

Und was die zwischenmenschlichen Dinge zwischen Ost und West anbelangt, die kann man meines Erachtens nur ein wenig entspannter gestalten, indem man immer wieder aufeinander hört, sich gegenseitig die unterschiedlichen Lebensgeschichten erzählt und die einfach mal so stehenlässt. So dass keine Seite den Eindruck haben muss, sie werde belehrt und unterbuttert.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:00)
Morgen Peter, ich bin diesbezüglich rabiat, es hat gefälligst zusammen zu wachsen, basta.
Guten Tag JJazzGold. Das ist "Nationalismus" ;)!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Ebiker »

Na und
„Wer sich vorstellt, quasi als imaginierter Vertreter eines Weltbürgertums alle Grenzen des Nationalstaates hinweg zu nehmen, überfordert nicht nur die materiellen, territorialen und sozialen Möglichkeiten eines jeden Staates, sondern auch die psychischen Möglichkeiten seiner Bürger“
Von welchem bösen Nazi das wohl wieder ist :?:
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Und noch etwas: Den Osten nun komplett als rechtsnationalen Störenfried einzuordnen, finde ich total einseitig und auch ein wenig kindisch. Damit zieht man sehr viele Ostleute mit runter, die absolut nichts mit den Nationalisten von der AfD am Hut haben. Ich kenne sehr viele Ossis, die viel unternehmen, dass sich diese rechtsnationale "Lebensart" nicht immer weiter ausbreitet. Sie arbeiten in entsprechenden Vereinen und Bürgerinitiativen und engagieren sich.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:12)
Haben wir denn dieses Ziel nicht erreicht? Keine Kontrollen der Transitwege nach Berlin, kein "Gänsefleisch de Babiere zeischn!" im Harz. Keine Trabbis mehr, keine Spruchbänder mehr. Nette und sachkundige Beratung in Cottbus bei der Reparatur meines Faltboots für die Spreewaldfahrt. Freundliche und hilfsbereite Polizeibeamte nach einem Wildunfall auf der Landstraße im tiefsten Vorpommern. Wären diese Erlebnisse in Schleswig-Holstein anders verlaufen... oder am Niederrhein? Na, hoffentlich nicht!
Sicherlich nicht. Aber in SH meiden - soweit ich weiß - Ausländer und junge Deutsche nicht die Universität(en) wie z.B. in Dresden geschehen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:46)

Na und



Von welchem bösen Nazi das wohl wieder ist :?:
Wollen Sie das Schicksal von Menschen an einem einzigen Satz fest machen, der, so vermute ich, in einem viel umfassenderen Essay seine Berechtigung und Erklärung hat. Das ist doch ein wenig schlicht geraten!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:51)
Und noch etwas: Den Osten nun komplett als rechtsnationalen Störenfried einzuordnen, finde ich total einseitig und auch ein wenig kindisch. Damit zieht man sehr viele Ostleute mit runter, die absolut nichts mit den Nationalisten von der AfD am Hut haben. Ich kenne sehr viele Ossis, die viel unternehmen, dass sich diese rechtsnationale "Lebensart" nicht immer weiter ausbreitet. Sie arbeiten in entsprechenden Vereinen und Bürgerinitiativen und engagieren sich.
Vollkommen d'accord. Dennoch lösen sich dadurch die Wahlergebnisse in den NTB nicht in Luft auf.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:52)

Sicherlich nicht. Aber in SH meiden - soweit ich weiß - Ausländer und junge Deutsche nicht die Universität(en) wie z.B. in Dresden geschehen.
Na ja, da würde ich mir lieber vor Ort meine Eindrücke verschaffen. Ich hatte Cottbus mit Vorbedacht genannt, weil von dort plötzlich ganz tolle Geschichten im Umlauf sind. Na ja, da wohnen Brandenburger und keine Schwaben, jedenfalls nicht besonders viele davon. Aber ansonsten kamen mir die Leute da völlig alltagstauglich vor. Wer weiß, wie sich das mit der Uni in Dresden verhält. Kann ja wirklich ungemütlich dort sein... obwohl ich das so nicht glauben mag. Hingehen, selbst nachsehen!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 09:32)

Ernsthaft: Man kann den Eindruck gewinnen, dass da etwas nicht zusammenwächst, was einfach nicht mehr zusammengehört.
Wieso "nicht mehr" ?

Das hätte vor 28 Jahren noch eine gewisse Relevanz gehabt, weil die Unterschiede damals noch SEHR gross waren und man als Ossi das Gefühl von einer westlichen Invasion bekommen konnte. Bei den inzwischen über-50-Jährigen - die die Hauptwählerschaft der AfD ausmachen - mag das stellenweise heute noch so sein(*), bei der Jugend spielt es praktisch keine Rolle mehr.

* obwohl, irgendwie auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass der allergrösste Teil der Führungsriege der AfD knallharte Wessies sind....
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:56)

Vollkommen d'accord. Dennoch lösen sich dadurch die Wahlergebnisse in den NTB nicht in Luft auf.
Nein, aber aufpassen, dass der braune Haufen nicht noch größer und mächtiger wird, kann heutzutage schon viel sein. Sorry, ich weiß echt, wovon ich spreche. Die rennen hier alle "nicht angeleint" herum und reden dussliges fremdenfeindliches Zeuchs. Der deutliche Widerspruch am rechten Fleck ist da schon mal ein Anfang ;)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

H2O hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:01)

Na ja, da würde ich mir lieber vor Ort meine Eindrücke verschaffen. Ich hatte Cottbus mit Vorbedacht genannt, weil von dort plötzlich ganz tolle Geschichten im Umlauf sind. Na ja, da wohnen Brandenburger und keine Schwaben, jedenfalls nicht besonders viele davon. Aber ansonsten kamen mir die Leute da völlig alltagstauglich vor. Wer weiß, wie sich das mit der Uni in Dresden verhält. Kann ja wirklich ungemütlich dort sein... obwohl ich das so nicht glauben mag. Hingehen, selbst nachsehen!
Ich kenne Dresdner, die sich entschieden von diesem Pegida-AfD-Schwachsinn distanzieren. Von denen liest und sieht man nur nicht ganz so viel in den Medien wie von den Blaunen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:56)

Vollkommen d'accord. Dennoch lösen sich dadurch die Wahlergebnisse in den NTB nicht in Luft auf.
Liegt Gelsenkirchen jetzt auch im Osten ? :?: :D

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:05)

Ich kenne Dresdner, die sich entschieden von diesem Pegida-AfD-Schwachsinn distanzieren.
Von denen liest und sieht man nur nicht ganz so viel in den Medien wie von den Blaunen.
Und wenn auch knapp 20 Prozent im Osten rechts wählen...

...wählen 80 Prozent eben auch .... NICHT rechts. ;)

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:05)

Ich kenne Dresdner, die sich entschieden von diesem Pegida-AfD-Schwachsinn distanzieren. Von denen liest und sieht man nur nicht ganz so viel in den Medien wie von den Blaunen.
Diese Leute sind ja auch ausgesprochene Langweiler; wenn sie wenigstens mit Mao-Plakaten aufmarschierten, den Anschluß Sachsens an Polen forderten... dann würden wir von ihnen mehr lesen. Aber so? Puh!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:11)
Und wenn auch knapp 20 Prozent im Osten rechts wählen...
Naja, wenn Du in Sachsen CDU und AfD zusammenzählst (also "rechts" und "ganz rechts"), dann sind's über 50% - bei der BTW.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:23)

Naja, wenn Du in Sachsen CDU und AfD zusammenzählst (also "rechts" und "ganz rechts"), dann sind's über 50% - bei der BTW.
Die CDU gilt bei der AfD aber als linksgrünversiffter Haufen, der die Wähler in Scharen zu ihnen treibt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 10:42)

Guten Tag JJazzGold. Das ist "Nationalismus" ;)!
Nö, das ist Pragmatismus. :D
Ich verschleudere doch nicht Millionen an ein Projekt, nur um es bei ein wenig Widerstand aufzugeben.
Wenn ich es strikt durchziehe, dann hat sich der Widerstand irgendwann erledigt. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Woppadaq hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:26)
Die CDU gilt bei der AfD aber als linksgrünversiffter Haufen, der die Wähler in Scharen zu ihnen treibt.
Das stimmt, ist IMHO aber irrelevant. Ich halte es für angemessen, die Sachsen-CDU als "rechts" zu bezeichnen, was ja grundsätzlich kein Makel sein muss.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:08)

Liegt Gelsenkirchen jetzt auch im Osten ? :?: :D

mfg
Oder Passau.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

Woppadaq hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:26)

Die CDU gilt bei der AfD aber als linksgrünversiffter Haufen, der die Wähler in Scharen zu ihnen treibt.
Weder die CDU, noch irgendeine andere Partei “treibt“. Es existiert kein “Treiben“ in Deutschland, bedingt durch unser Wahlsystem.
Jeder wahlberechtigte Bürger trifft eigenverantwortlich seine Wahlentscheidung und dann hat er gefälligst auch dafür gerade zu stehen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:29)
Nö, das ist Pragmatismus. :D
Ich verschleudere doch nicht Millionen an ein Projekt, nur um es bei ein wenig Widerstand aufzugeben.
Wenn ich es strikt durchziehe, dann hat sich der Widerstand irgendwann erledigt. ;)
Es heißt "Billionen" ;). Die wären aber nicht verschleudert, wenn die DDR aus Ruinen auferstünde und als blühende selbständige "Landschaft" im Herzen Europas ein starker Partner an der Seite Deutschlands würde.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Naja, da haben sich schon einige ne goldene Nase verdient beim Verscherbeln bzw. Kaufen der Filetstückchen. Und den Soli bezahlten immer beide, Ost und West. Und die Stammsitze der größten Unternehmen befinden sich immer noch im Westen, wohin auch der Gewinn ihrer kleinen Ableger im Osten fließt. Da ist inzwischen mehr miteinander verflochten, als manchem vielleicht bewusst und lieb ist. Von dem schmutzigen Geld, dass Kohl für seinen Werbefeldzug im Osten für die deutsche Einheit verwendete, um in die "Gechichte" eingehen zu können, mal ganz zu schweigen.
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Selina
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:36)

Es heißt "Billionen" ;). Die wären aber nicht verschleudert, wenn die DDR aus Ruinen auferstünde und als blühende selbständige "Landschaft" im Herzen Europas ein starker Partner an der Seite Deutschlands würde.
:D
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JJazzGold
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:36)

Es heißt "Billionen" ;). Die wären aber nicht verschleudert, wenn die DDR aus Ruinen auferstünde und als blühende selbständige "Landschaft" im Herzen Europas ein starker Partner an der Seite Deutschlands würde.
Nix da, wenn ich investiere, dann will ich auch profitieren. ;)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:39)
Naja, da haben sich schon einige ne goldene Nase verdient beim Verscherbeln bzw. Kaufen der Filetstückchen. Und den Soli bezahlten immer beide, Ost und West. Und die Stammsitze der größten Unternehmen befinden sich immer noch im Westen, wohin auch der Gewinn ihrer kleinen Ableger im Osten fließt. Da ist inzwischen mehr miteinander verflochten, als manchem vielleicht bewusst und lieb ist. Von dem schmutzigen Geld, dass Kohl für seinen Werbefeldzug im Osten für die deutsche Einheit verwendete, um in die "Gechichte" eingehen zu können, mal ganz zu schweigen.
Erstaunlicherweise können "Konservative" wie ich und "Linke" wie Du durchaus manchmal einer Meinung sein.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Woppadaq hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:26)

Die CDU gilt bei der AfD aber als linksgrünversiffter Haufen, der die Wähler in Scharen zu ihnen treibt.
Genau. Auch die FDP gehört zum "linksgrünversifften Haufen" in deren Augen. Wenn man überhaupt von Schuld sprechen kann, dann tragen die Parteien, die in den vergangenen Legislaturen mal zur Regierung gehörten bzw. die in den Ländern mitregierten, eine gehörige Portion der Verantwortung für den Rechtsruck. Den es bekanntlich nicht nur im Osten gibt. Da haben einige Kommunen im Westen auch schon recht straff rechts gewählt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:39)

Naja, da haben sich schon einige ne goldene Nase verdient beim Verscherbeln bzw. Kaufen der Filetstückchen. Und den Soli bezahlten immer beide, Ost und West. Und die Stammsitze der größten Unternehmen befinden sich immer noch im Westen, wohin auch der Gewinn ihrer kleinen Ableger im Osten fließt. Da ist inzwischen mehr miteinander verflochten, als manchem vielleicht bewusst und lieb ist. Von dem schmutzigen Geld, dass Kohl für seinen Werbefeldzug im Osten für die deutsche Einheit verwendete, um in die "Gechichte" eingehen zu können, mal ganz zu schweigen.
Gibt es eigentlich irgendetwas Gutes, was Sie in der Wiedervereinigung erkennen und sei es nur die Möglichkeit, den bleiernen Käfig nach Gusto verlassen zu können? Es sind, mit Verlaub, Dauerjammer Ossis wie Sie, die eine nahtlose Wiedervereinigung bis in die alten Köpfe hinein erschweren.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:43)
Nix da, wenn ich investiere, dann will ich auch profitieren. ;)
Das tätest Du.

Ich meine das alles gar nicht so flapsig wie es scheint. Eine selbstbewusste DDR, die den Wessis mal zeigt, wo die Spreewaldgurke hängt, wäre mir tatsächlich lieber gewesen als der Salat, den wir jetzt haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:43)

Erstaunlicherweise können "Konservative" wie ich und "Linke" wie Du durchaus manchmal einer Meinung sein.
:D

Du bist ja auch zugezogener Katalane. Oder heißt das Katalone? Oder verwechsle ich da was? :D
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:47)

Das tätest Du.

Ich meine das alles gar nicht so flapsig wie es scheint. Eine selbstbewusste DDR, die den Wessis mal zeigt, wo die Spreewaldgurke hängt, wäre mir tatsächlich lieber gewesen als der Salat, den wir jetzt haben.
Klingt gut. Aber der Zug ist echt abgefahren.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:49)
Du bist ja auch zugezogener Katalane. Oder heißt das Katalone? Oder verwechsle ich da was? :D
Katalane ist korrekt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:49)
Klingt gut. Aber der Zug ist echt abgefahren.
Du hast vermutlich recht. Nationalismus zeitigt leider immer mal wieder Ergebnisse, die zumindest fragwürdig sind.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:47)

Das tätest Du.

Ich meine das alles gar nicht so flapsig wie es scheint. Eine selbstbewusste DDR, die den Wessis mal zeigt, wo die Spreewaldgurke hängt, wäre mir tatsächlich lieber gewesen als der Salat, den wir jetzt haben.
Ich will Dir deine Illusionen nicht rauben, aber solltest du dich separieren, dann werde ich geschäftsmäßig Rückzahlung von Invest fordern, wie auch immer du gedenkst, die Forderungen abzugelten. There's no dinner for free. Das wäre anders der westlich verbleibenden Bevölkerung nicht vermittelbar.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

PeterK hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:23)

Naja, wenn Du in Sachsen CDU und AfD zusammenzählst (also "rechts" und "ganz rechts"), dann sind's über 50% - bei der BTW.
Die CDU, die Grünen, die SPD und auch die FDP........sind NICHT rechts und auch nicht links.

Die sind in der grossen ganzen MITTE. :)

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:47)

Gibt es eigentlich irgendetwas Gutes, was Sie in der Wiedervereinigung erkennen und sei es nur die Möglichkeit, den bleiernen Käfig nach Gusto verlassen zu können? Es sind, mit Verlaub, Dauerjammer Ossis wie Sie, die eine nahtlose Wiedervereinigung bis in die alten Köpfe hinein erschweren.
Danke für die Nettigkeiten. Aber ich bin alles andere als ein "Dauerjammer-Ossi". Ich hatte schon oft geschildert, dass meine Familie selbst zu den Leuten gehörte, die zu leiden hatten damals unterm DDR-System. Und das nicht zu knapp. Dennoch halte ich das alles für Schwarz-Weiß-Gerede ohne großes Hintergrundwissen, was Sie hier über die DDR von sich geben. Und das sage ich dann auch mal. Ganz ohne Jammerei. Mir fehlt auch die kritische Sicht auf die gelobte Marktwirtschaft (ich nenne es Kapitalismus), die stets als das Nonplusultra der Geschichte verkauft wird. Sorry, aber das hat schon ein wenig was von Sieger-Mentalität. Und genau diese Sicht - so von oben herab auf die "dummen Ossis" - erschwert bis heute ein echtes Zusammenwachsen. Und das wiederum macht die AfD im Osten immer stärker. Und noch mal: Nein, ich will die DDR nicht zurück.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2018, 11:47)

Gibt es eigentlich irgendetwas Gutes, was Sie in der Wiedervereinigung erkennen und sei es nur die Möglichkeit, den bleiernen Käfig nach Gusto verlassen zu können? Es sind, mit Verlaub, Dauerjammer Ossis wie Sie, die eine nahtlose Wiedervereinigung bis in die alten Köpfe hinein erschweren.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie eine "nahtlose" Wiedervereinigung aussehen soll. Es gibt ja selbst im Westen beträchtliche regionale Unterschiede, und der Osten hat sich bisher gut bemüht, die Unterschiede zum Westen wegzuarbeiten oder auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren. Nichtsdestotrotz sind die Vorwürfe nicht ganz aus der Welt gegriffen: bisher gibt es kein DAX-Unternehmen mit Stammsitz im Osten, seit der Übernahme von Schering durch Bayer nicht mal mehr in Berlin. Es wird noch ein Weile dauern, bis der Osten sich auf Augenhöhe mit dem Westen sieht. Und solange wird es auch noch Gejammere geben, ob man das nun mag oder nicht.
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