Ger9374 hat geschrieben:(30 Jan 2017, 22:47)
Eines verstehe ich dann doch nicht ganz liebe Nele!
Wenn viele hochqualifizierte unser Land verlassen
zeigt es doch auch sehr gut wie begehrt diese
im Deutschen Schul-ausbildungssystem geförderten Menschen hier profitiert haben.
Doch auch ein positives Zeichen für unser Land.
Das viele noch zusätzlich ins Ausland gehen ist bei vielen Berufen normal. Ich glaube das du doch dein Hauptaugenmerk auf die entgegengesetzte
Klientel hast, denen geht es doch nicht so gut hier,
oder verstehe ich was falsch!?
Ich beziehe mich auf einen Medienbericht über Silicon Valley in den USA, wo über 1.000 Unternehmen ansäßig sind, die fast unvergleichbar hervorragende Arbeitsbedingungen anbieten und mittlerweile viele hochqualifizierte Deutsche dort arbeiten und dort leider bleiben.
Vergleichbares gibt es bei uns nicht. Vielleicht wäre noch SAP zu nennen, deren Arbeitsweise ich vor Ort im positiven Sinne kennengelernt habe.
Was das Schulsystem betrifft, da bin ich nicht so optimistisch. Das Gerangel der Länder und der Kultusministerkonferenz ist nicht gerade förderlich. Einheitliche Abiturmaßstäbe, generelle Ganztagsgymnasien und wahlweise 8 oder 9 Jahre Dauer gehören in die Hoheit der Bundesregierung. Die Investitionen in die teilweise maroden Schuleinrichtungen und Ausstattungen lassen zu wünschen übrig.
Für mich fängt Bildung schon in den Kindergärten an. Denn was die kleinen wißbegierigen Kinder zwischen 2 und 5 Jahren schon lernen, begreifen und erfassen, ist in dieser Zeitphase einmalig.
Studien ua. auch Pisa können den Bildungsstand nicht messen. Wer immer in den letzten Jahren feststellte, dass es mit der Rechen- , Lese- und Schreibfähigkeit des Nachwuchses nicht zum Besten bestellt sei, wer forderte, dass sich die Schule auf die Vermittlung zentraler kognitiver Fähigkeiten konzentrieren sollte, anstatt unter dem Diktat eines mutwillig vom Zaun gebrochenen virtuellen Wettbewerbs mit Lustbarkeitsangeboten aller Art zu werben, wurde als Kulturpessimist , als rückständig und reaktionär beschimpft.
Bildung ist und wird immer mehr in unserer so genannten Wissens- und Informationsgesellschaft zu einem diffusen Begriff.
Bildung ist aber nicht auf Wissen zu reduzieren. Denn je mehr der Wert des Wissens beschrieben wird, desto schneller verliert das Wissen an Wert. Die Bildung selbst wird auf Ausbildung reduziert und das Wissen selbst zu einer bilanzierbaren Kennzahl des Humankapitals degradiert.
In Anbetracht der unendlichen Datenströme an Informationswissen trösten wir uns gerne damit, dass es nicht darauf ankomme, etwas zu wissen, sondern darauf, zu wissen, wo wir das Wissen finden.
Die am antiken Ideal und am humanistischen Konzept orientierte Bildung galt in erster Linie als Programm der Selbstbildung des Menschen, eine Formung und Entfaltung von Körper, Geist und Seele, von Talenten und Begabungen, die den Einzelnen zu einer entwickelten Individualität und zu einem selbstbewussten Teilnehmer am Gemeinwesen und seiner Kultur führen soll.