Arbeit soll sich lohnen

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Milady de Winter
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

Herr Bert » Fr 29. Nov 2013, 15:08 hat geschrieben:

Wäre ein, auch aus sozialer Sicht wünschensertes und immer den ökonomischen Gesetzmäßigkeiten genügende Geschäftsmodell immer das Hauptkriterium für das Motiv von Menschen, sich selbständig zu machen, dann gäbe es noch nicht einmal 50% der heutigen Selbständigen. Das ist jedoch den wenigsten Menschen bewusst, die immer nur in einem Angestellten- oder Beamtenverhältnis lebten.
M.E. könnte man auch gut auf das eine oder andere Selbstständigenmodell verzichten. Vor allem dann, wenn man sich komplett am Bedarf vorbei selbstständig gemacht hat und von seinem Einkommen selbst kaum leben kann. Das wäre dann in meinen Augen aber primär das Problem dessen, der sich selbstständig gemacht hat und nun freiwillig am Existenzminimum krebst. Wie so jemand dann allerdings noch eine oder mehrere weitere Personen einstellt, denen er bei einem VOLLZEITJOB (ich beziehe mich bewusst nur darauf und nicht auf Aushilfstätigkeiten, die nicht das Profil einer Vollzeitstelle haben) nicht so viel zahlen kann, dass diese für sich alleine nicht noch aufstocken müssen, erschließt sich mir nicht. Entweder läuft es so schlecht, dass er kaum Einnahmen hat - wozu sind dann die anderen da? - oder er zahlt eben bewusst weniger als er könnte.
Der vielleicht extremste Fall ist in dieser Hinsicht der Künstler, der natürlich auch ein Selbständiger ist. Welche Hauptmotivation würdest Du ihm unterstellen? Ich kenne einige dieser Spezies persönlich. Die jobben allesamt nebenher noch was anderes, gezwungenermaßen.
Peace, Love & Happiness! Ich habe kein Problem mit Ideologie. Die Lösung einer nicht tragfähigen solchen nennst Du ja gleich mit: nebenher jobben. Ist aber deren freiwillige Entscheidung. Und die ist nicht mein Anliegen. Mir geht es nur um die Abhängigkeit Dritter von solchen Modellen.
Ein sehr schönes Beispiel zum Schluss: Ich laufe immer wieder an Häusern vorbei, an denen ein Schild des Typs "Erna Müller, Heilpraktikerin" hängt. Unabhängig davon, was man von solchen Methoden inhaltlich auch halten mag, sind diese Geschäftsmodelle in nicht mehr als 10% der Fälle in der Lage, eine Familie zu ernähren, weil hier das Geschäft keine staatlich oder kollektiv zugesicherten Einnahmen vorsieht. Deshalb wundert es auch nicht, wenn ich meistens neben einem solchen Schild ein weiteres Schild des Typs "Max Müller, Immobilien" entdecke.
Ich bin nicht ganz sicher auf welchen Aspekt Du genau hinauswillst, daher greife ich mal die zwei für mich offensichtlichen auf:
1) Du sagst, Erna kann ihren Heilpraktikerladen nur deshalb halten - oder besser: ihn sich leisten - weil Ihr Mann Max die Kohle ranschafft. Dazu sage ich: von mir aus. Das betrifft i.a. wieder keine Dritten, ergo ist keine staatliche Subvention notwendig.
2) Du willst darauf hinaus, dass das Modell der beiden indirekt DOCH staatlich subventioniert ist, weil Max als Makler Gebühren einnimmt, die mir als Kunden quasi aufgezwungen werden. Der Vergleich mit regulärer staatlicher Subvention hinkt aber in meinen Augen, da der Staat ja nicht die Maklergebühr zahlt sondern ich. Und ich könnte darauf verzichten, wenn mir das wichtiger ist als die Immobilie.
Oder denkst Du, dass die meisten Käufer von Häusern freiwillig bereit wären, 10.000 Euro Vermittlungsgebühren für vermutlich nicht viel mehr als 5 Stunden Arbeit des Maklers zu bezahlen, wenn der Preis Basis direkter Verhandlungen wäre?
;)
Nein, ganz sicher nicht. Aber wie gesagt: es ist ultimativ meine eigene Entscheidung, ob ich das Geld für die Immobilie latze oder es lasse. Das ist bei staatlicher Subvention nicht der Fall. Unabhängig davon bin ich absolut der Meinung, dass der Auftraggeber die Maklergebühr zu entrichten hätte und nicht der Kunde. Aber das ist ein anderes Thema, zu dem ich mich hier ja andernorts schon geäußert habe. :)
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victim

Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von victim »

Löhnern fehlt Kapital.
Deren Arbeitsbegriff lohnt sich für die nicht.
Wieso tun die das, lassen sich diese grundrechtswidrigen Arbeitsgesetze zuweisen?
Dazu ist das Beamtenunwesen der Hofstaat modernen Feudalismus.
ÖDler weisen ihrem Arbeitgeber, dem Bürger, Löhnerei zu.
Das macht den Sozialstaat zum Feudalstaat, zur Irrenanstalt mod. Feudalismus einer Leistungsunterbindungs-Gesellschaft.
Stattdessen gehts um vernetzungsoptimierte Profitmaximierung der Anbieter aus der Kaufkraft ihrer Arbeitgeber, der Nachfrager, die immer alles bezahlen.
Dazu ist der ÖD zu minimieren.
Er verhindert arbeiten als anbieten.
Die Arbeitsgesetze strangulieren unsere Entwicklung.
Davon schmarotzt das Beamtenunwesen offenbar ganz besonders an goldenen Futtertrögen, das auch die Parteien dominiert und sich damit seine Gesetze zurecht schusterte.
Laufend kommen im ÖR tv vor allem Politologen, die ihrem Arbeitgeber Löhnerei zuweisen.
Mir erzählte ein Politologe einer sog. "Arbeitsbehörde", ich soll nach China auswandern.
Dort gibts millionenschwere Erbprinzen der kommunistischen Partei.
Vom chin. ÖD träumt die deutsche Funktionärsriege.
Dr. Nötigenfalls

Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

pikant » Fr 29. Nov 2013, 13:33 hat geschrieben:
vor allem wuerde dann wirtschaftspolitischer Sachverstand fehlen!
Den du dir selbst gerade Attestieren möchtest ?

Merke: Wer sich selbst Lobt,wirkt unseriös.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von logiCopter »

Milady de Winter » Sa 30. Nov 2013, 10:52 hat geschrieben: Unabhängig davon bin ich absolut der Meinung, dass der Auftraggeber die Maklergebühr zu entrichten hätte und nicht der Kunde.
Dem kann man nur zustimmen. Dass die Faulheit von Immobilienvermietern und die unverschämte Entlohnung von Maklern für deren Miniaufwand auch noch der Mieter bezahlen muss, ist ein Unding, das längst von der Politik durch entsprechende Regelungen hätte beseitigt werden müssen.
***
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

logiCopter » So 1. Dez 2013, 08:12 hat geschrieben:Dem kann man nur zustimmen. Dass die Faulheit von Immobilienvermietern und die unverschämte Entlohnung von Maklern für deren Miniaufwand auch noch der Mieter bezahlen muss, ist ein Unding, das längst von der Politik durch entsprechende Regelungen hätte beseitigt werden müssen.

ist bei uns etwas anders. wer ein haus verkauft zahlt den makler. wer eine vermietet jedoch nicht. das macht aus meiner sicht deutlich mehr sinn.
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Perdedor
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Perdedor »

zollagent hat geschrieben: Denn mehr wird nicht erreicht. Arbeit wird teurer.
Sie wird nur dann teurer, wenn sie tatsächlich mehr wert war. Momentan sind manche Niedriglöhne aufgrund der Zwangsmaßnahmen der Arge nicht marktgerecht. Diese würden natürlich teurer, aber das ist ja im Sinne der Marktwirtschaft. Ein schlechter Job muss so gut bezahlt werden, dass jemand ihn freiwillig annimmt (es sei denn du befürwortest Sklaverei).
zollagent hat geschrieben: Der Lohn steigt, wenn solch eine Arbeit unverzichtbar ist, gebraucht wird.
Das ist falsch. Es geht um Angebot und Nachfrage. Zumindest in einer Marktwirtschaft. Es geht darum WIE SEHR eine Arbeit gebraucht wird. Das ist keine binäre Wertung. Ab einem bestimmten Preis wird fast alles verzichtbar. Andersherum ist ab einem bestimmten Preis auch fast alles zu haben. In einem freien Markt ergibt sich der Preis aus dem, was der Nachfrager bereit ist zu zahlen und dem was der Anbieter verlangt.

Wenn ein Produkt von niemandem gekauft wird, ist es zu teuer.

Wenn eine Arbeit von niemandem erledigt wird, ist ihr Lohn zu gering.

Da sind wir uns hoffentlich einig.
zollagent hat geschrieben: Das ist bei den Jobs, für den der Mindestlohn festgelegt werden soll, ganz offenbar nicht der Fall.
Mir scheint du bist etwas durcheinandergekommen. Es geht hier nicht um den Mindestlohn. Im Zweifel ziehe bitte den bisherigen Diskussionverlauf zu Rate.
zollagent hat geschrieben: Aber fast alle könnten Heizungsbauer, Schreiner, Schweißer, Fensterbauer, um nur mal ein paar zu nennen, werden.
Jeder, aber nicht alle.

[color=#0000FF]Blickwinkel[/color] hat geschrieben: Wenn die TAZ jetzt Mindestlohn an ihre Redakteure zahlt[...]
Mir scheint du bist etwas durcheinandergekommen. Es geht hier nicht um den Mindestlohn. Im Zweifel ziehe bitte den bisherigen Diskussionverlauf zu Rate.
[color=#0000FF]Blickwinkel[/color] hat geschrieben: Das liegt schlicht daran, dass dem Staat die Geduld mit Langzeitarbeitslosen ausging, denn wenn der Langzeitsarbeitslose keine Stelle findet, dann muss er eben Stellen annehmen, die die Bundesagentur für ihn findet.
Und damit machst du die Preise kaputt. Das ist Kommunismus.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Antisozialist »

Perdedor » So 1. Dez 2013, 15:38 hat geschrieben:
Sie wird nur dann teurer, wenn sie tatsächlich mehr wert war. Momentan sind manche Niedriglöhne aufgrund der Zwangsmaßnahmen der Arge nicht marktgerecht. Diese würden natürlich teurer, aber das ist ja im Sinne der Marktwirtschaft. Ein schlechter Job muss so gut bezahlt werden, dass jemand ihn freiwillig annimmt (es sei denn du befürwortest Sklaverei).



Das ist falsch. Es geht um Angebot und Nachfrage. Zumindest in einer Marktwirtschaft. Es geht darum WIE SEHR eine Arbeit gebraucht wird. Das ist keine binäre Wertung. Ab einem bestimmten Preis wird fast alles verzichtbar. Andersherum ist ab einem bestimmten Preis auch fast alles zu haben. In einem freien Markt ergibt sich der Preis aus dem, was der Nachfrager bereit ist zu zahlen und dem was der Anbieter verlangt.

Wenn ein Produkt von niemandem gekauft wird, ist es zu teuer.

Wenn eine Arbeit von niemandem erledigt wird, ist ihr Lohn zu gering.

Da sind wir uns hoffentlich einig.



Mir scheint du bist etwas durcheinandergekommen. Es geht hier nicht um den Mindestlohn. Im Zweifel ziehe bitte den bisherigen Diskussionverlauf zu Rate.



Jeder, aber nicht alle.




Mir scheint du bist etwas durcheinandergekommen. Es geht hier nicht um den Mindestlohn. Im Zweifel ziehe bitte den bisherigen Diskussionverlauf zu Rate.



Und damit machst du die Preise kaputt. Das ist Kommunismus.
Wenn die ARGE, ihre Sozialleistungen und ihre Zwangsmaßnahmen nicht existiere würden, gebe es mehr Beschäftigung bei niedrigen Bruttolöhnen und weniger staatlichem Finanzierungsbedarf, da die Möglichkeit der fremdfinanzierten Couchsitzerei für mehrere Millionen Bürger wegfiele.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Antisozialist »

logiCopter » So 1. Dez 2013, 07:12 hat geschrieben:Dem kann man nur zustimmen. Dass die Faulheit von Immobilienvermietern und die unverschämte Entlohnung von Maklern für deren Miniaufwand auch noch der Mieter bezahlen muss, ist ein Unding, das längst von der Politik durch entsprechende Regelungen hätte beseitigt werden müssen.
Der Mieter wird auch nach Beschluss eines Anti-Maklergebühren-Gesetzes weiterhin zahlen.

1. Ein Teil der Vermieter würde selber suchen und aufgrund der provisionsfreien Vermittlung mehr Miete verlangen können.

2. Ein Teil der Wohnungsvermittlung würde über "Gelegenheitsmakler" wie z.B. die bisherigen Mieter der Wohnung laufen, die dann z.B. 1.000,- € für die Übernahme ihrer alten Couch verlangen würden.

3. Ein Teil der Wohnungsvermittlung würde weiterhin über den Makler laufen. Dieser würde aber nichts offen anbieten, sondern erst auf die Beauftragung durch einen Mietsuchenden warten.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Blickwinkel »

Perdedor » So 1. Dez 2013, 16:38 hat geschrieben:

Mir scheint du bist etwas durcheinandergekommen. Es geht hier nicht um den Mindestlohn. Im Zweifel ziehe bitte den bisherigen Diskussionverlauf zu Rate.
Schau mal in den Threadtitel, dann solltest du schnell erkennen, dass der Mindestlohn durchaus eine Rolle in diesem Thread spielt.
[color=#0000FF]Blickwinkel[/color] hat geschrieben: Das liegt schlicht daran, dass dem Staat die Geduld mit Langzeitarbeitslosen ausging, denn wenn der Langzeitsarbeitslose keine Stelle findet, dann muss er eben Stellen annehmen, die die Bundesagentur für ihn findet.
Und damit machst du die Preise kaputt. Das ist Kommunismus.[/quote]

Quark, der Staat möchte Langzeitarbeitslose aus der Lethargie rausholen und sie wenigstens mit etwas beschäftigen. Dass viele von denen keine Chance auf dem normalen Arbeitsmarkt haben, ist die Idee nicht ganz so verkehrt. So mancher Langzeitarbeitslose wird aus verschiedenen ungern eingestellt. Mit Kommunismus hat das nichts zu tun, eher mit ABM-Maßnahmen. Und auch hier konkurrieren ABM-Maßnahmen nicht mit allen Jobs, meist sind es einfache Tätigkeiten.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Perdedor »

Blickwinkel hat geschrieben: Schau mal in den Threadtitel, dann solltest du schnell erkennen, dass der Mindestlohn durchaus eine Rolle in diesem Thread spielt.
Aber nicht in meinen Beiträgen auf die du dich ja bezogen hast.
Blickwinkel hat geschrieben: Quark, der Staat möchte Langzeitarbeitslose aus der Lethargie rausholen und sie wenigstens mit etwas beschäftigen.
Wenn du Leute zwingst eine Arbeit anzunehmen, dann werden für diese Arbeit keine marktgerechten Löhne bezahlt werden.
Du setzt die Marktmechanismen außer Kraft und teilst stattdessen Arbeit zu, wie im Kommunismus.
Wenn es für dich das Wichtigste ist, dass alle Arbeitsfähigen auch arbeiten müssen, dann ist das eben dein Standpunkt. Marktgerechte Löhne erreichst du so aber nicht. Und darum geht es eigentlich in diesem Strang: Dass Arbeit sich lohnt, also dass die Löhne angemessen sind.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Wenn du Leute zwingst eine Arbeit anzunehmen,
niemand wird gezwungen. das selbige betrifft auch die sozialleistungen. niemand ist gezwungen diese anzunehmen. nur wer sie anfragt und auch bekommt hat gewisse regeln zu beachten.
Dass Arbeit sich lohnt, also dass die Löhne angemessen sind.
und wie berechnet man einen angemessenen lohn bzw. was soll das genau sein?
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

drohne » So 1. Dez 2013, 18:10 hat geschrieben:
und wie berechnet man einen angemessenen lohn bzw. was soll das genau sein?
In meinen Augen ist "angemessen" ein dehnbarer Begriff. M.E. sollte der Lohn für eine Vollzeitstelle jedoch mindestens so hoch sein, dass der, der sie ausführt, alleine davon leben könnte ohne aufstocken zu müssen. Ansonsten verdient sie den Namen Vollzeitstelle nicht.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von HugoBettauer »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 18:24 hat geschrieben:
In meinen Augen ist "angemessen" ein dehnbarer Begriff. M.E. sollte der Lohn für eine Vollzeitstelle jedoch mindestens so hoch sein, dass der, der sie ausführt, alleine davon leben könnte ohne aufstocken zu müssen. Ansonsten verdient sie den Namen Vollzeitstelle nicht.
Das ist immer noch weit über dem, was etliche heute haben - so bescheiden dieser Anspruch auch ist.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Antisozialist »

Perdedor » So 1. Dez 2013, 17:31 hat geschrieben:
Aber nicht in meinen Beiträgen auf die du dich ja bezogen hast.



Wenn du Leute zwingst eine Arbeit anzunehmen, dann werden für diese Arbeit keine marktgerechten Löhne bezahlt werden.
Du setzt die Marktmechanismen außer Kraft und teilst stattdessen Arbeit zu, wie im Kommunismus.
Wenn es für dich das Wichtigste ist, dass alle Arbeitsfähigen auch arbeiten müssen, dann ist das eben dein Standpunkt. Marktgerechte Löhne erreichst du so aber nicht. Und darum geht es eigentlich in diesem Strang: Dass Arbeit sich lohnt, also dass die Löhne angemessen sind.
Wenn man das Arbeitslosengeld abschaffte, würde es sich für viel mehr Menschen individuell lohnen, arbeiten zu gehen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Antisozialist »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 18:24 hat geschrieben:
In meinen Augen ist "angemessen" ein dehnbarer Begriff. M.E. sollte der Lohn für eine Vollzeitstelle jedoch mindestens so hoch sein, dass der, der sie ausführt, alleine davon leben könnte ohne aufstocken zu müssen. Ansonsten verdient sie den Namen Vollzeitstelle nicht.
Niemand muss aufstocken, bestimmte Leute können aber.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

SoleSurvivor » So 1. Dez 2013, 18:28 hat geschrieben: Das ist immer noch weit über dem, was etliche heute haben - so bescheiden dieser Anspruch auch ist.
Ich weiß. Ich äußerte ja auch nur meine Meinung. :)
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

Antisozialist » So 1. Dez 2013, 18:31 hat geschrieben:
Niemand muss aufstocken, bestimmte Leute können aber.
Ich meinte damit einen Lohn, der Aufstockung für eine Person unnötig macht.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 19:24 hat geschrieben:
In meinen Augen ist "angemessen" ein dehnbarer Begriff. M.E. sollte der Lohn für eine Vollzeitstelle jedoch mindestens so hoch sein, dass der, der sie ausführt, alleine davon leben könnte ohne aufstocken zu müssen. Ansonsten verdient sie den Namen Vollzeitstelle nicht.
so in der art sehe ich das auch. nur wieviel brauchts zum leben? 3-raumwohnung fuer 600 euro oder nur ein kleiner holzverschlag in einem hinterhof und gemeinschaftsklo fuer 100 euro im monat? neuwagen vor dem haus fuer 30.000 euro oder ein rostiges fahrrad fuer 50 euro? jedes wochenende restaurant fuer 50 euro oder aber einmal im jahr nen doener fuer 3 euro?
was ist angemessen und was nicht? und wer bestimmt das?
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

SoleSurvivor » So 1. Dez 2013, 19:28 hat geschrieben: Das ist immer noch weit über dem, was etliche heute haben - so bescheiden dieser Anspruch auch ist.

vielleicht sollten diese menschen ihre eigene situation ueberdenken und problemloesungen finden.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Perdedor »

drohne hat geschrieben: und wie berechnet man einen angemessenen lohn bzw. was soll das genau sein?
Wenn dich meine Meinung interessiert, lies dir meine Beiträge in diesem Strang durch.
Ich habe nun schon ein paar mal erklärt, dass der Markt festlegt, was angemessen ist. Wenn sich niemand findet, der einen Job FREIWILLIG erledigt, wird dieser Job offenbar zu schlecht bezahlt. Wenn jemand durch eine existenzielle Bedrohung dazu gebracht wird einen Job anzunehmen, dann ist der Lohn i.A. nicht marktgerecht. Der Arbeiter hatte dann ja keine Chance abzulehnen.

[color=#FF0000]Antisozialist[/color] hat geschrieben: Wenn man das Arbeitslosengeld abschaffte, würde es sich für viel mehr Menschen individuell lohnen, arbeiten zu gehen.
Klar. Und wenn ich dir Prügel androhe, würde es sich für dich auch lohnen alles zu tun, was ich sage.
In unserer zivilisierten Gesellschaft haben wir uns aber nunmal darüber geeinigt, dass existenzielle Drohungen nicht zur Verhandlungsstrategie gehören dürfen. Prügel, genau wie ein "Leben" unter dem Existenzminimum, sind solche Drohungen.
Zuletzt geändert von Perdedor am Sonntag 1. Dezember 2013, 18:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

drohne » So 1. Dez 2013, 18:37 hat geschrieben:
so in der art sehe ich das auch. nur wieviel brauchts zum leben? 3-raumwohnung fuer 600 euro oder nur ein kleiner holzverschlag in einem hinterhof und gemeinschaftsklo fuer 100 euro im monat? neuwagen vor dem haus fuer 30.000 euro oder ein rostiges fahrrad fuer 50 euro? jedes wochenende restaurant fuer 50 euro oder aber einmal im jahr nen doener fuer 3 euro?
was ist angemessen und was nicht? und wer bestimmt das?
Da wirst Du m.E. keine "one fits all" Antwort kriegen, weil es sie nicht gibt. Es hängt zuviel von den eigenen Ansprüchen ab. Aber wenn man einen Lohn in diese Richtung halbwegs messbar machen will, dann sollte dieser eben so hoch sein wie die derzeitige Grenze zum Aufstocken liegt. Keineswegs drunter. Das kann bedeuten, dass derjenige dann immer noch aufstocken muss, weil er der Alleinverdiener in der Familie ist, aber das ist dann wieder eine andere Kategorie. Man kann nicht nach familiärem Bedarf bezahlen. Wenn das Gehalt nicht für die eigenen Bedürfnisse reicht, dann muss die andere Partei sich eben um einen Zuverdienst bemühen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von HugoBettauer »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 18:32 hat geschrieben: Ich weiß. Ich äußerte ja auch nur meine Meinung. :)
Mit der Meinung kann ich leben :)
Weltfremd-abstrakte Vorstellungen nach der Art "es muss ja keiner aufstocken" sind da ein anderes Kaliber.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Wenn dich meine Meinung interessiert, lies dir meine Beiträge in diesem Strang durch.
nein.... es geht sich nicht unbedingt um deine meinung sondern ich fragte allgemein wie ein angemessener lohn zu berechnen ist?
Ich habe nun schon ein paar mal erklärt, dass der Markt festlegt, was angemessen ist.
soso.....dann sind also tarife ueberfluessig. auch stellt sich die naechste frage.... welcher markt? man hat einen regionalen, nationalen, eu-weiten und weltweiten markt. ein fabrikarbeiter in muenchen geht meinetwegen mit 3.000 euro brutto nach hause. selbe position in gera oder bautzen wuerde nicht einmal die haelfte einbringen. wenn das national schon so grosse unterschiede sind wie dann das ganze international sehen? wie will man regionalabhaengige ausgaben mit einem internationalen marktpreis abdecken?
Wenn sich niemand findet, der einen Job FREIWILLIG erledigt, wird er offenbar zu schlecht bezahlt.
oder aber der marktpreis wird manipuliert durch zu hohe sozialleistungen?! machts der deutsche nicht dann eben ein auslaender oder man vergibt es gleich an einen sub im ausland. das sind marktverschiebungen die kuenstlich erzeugt werden.
Wenn jemand nur durch eine existenzielle Bedrohung dazu gebracht wird einen Job anzunehmen, dann ist der Lohn i.A. nicht marktgerecht.
man muss ja nicht arbeiten...... man kann ja auch von luft und liebe leben. was marktgerecht ist hat mutter natur schon vor millionen von jahren entschieden. faules pack verhungert, fleissige jaeger und sammler koennen ihren nachwuchs gross ziehen und ein normales leben fuehren.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 19:51 hat geschrieben: Da wirst Du m.E. keine "one fits all" Antwort kriegen, weil es sie nicht gibt. Es hängt zuviel von den eigenen Ansprüchen ab. Aber wenn man einen Lohn in diese Richtung halbwegs messbar machen will, dann sollte dieser eben so hoch sein wie die derzeitige Grenze zum Aufstocken liegt. Keineswegs drunter. Das kann bedeuten, dass derjenige dann immer noch aufstocken muss, weil er der Alleinverdiener in der Familie ist, aber das ist dann wieder eine andere Kategorie. Man kann nicht nach familiärem Bedarf bezahlen. Wenn das Gehalt nicht für die eigenen Bedürfnisse reicht, dann muss die andere Partei sich eben um einen Zuverdienst bemühen.

na gehen wir dann mal von 1.000 silberlingen aus.... damit kann man in einigen staedten deutschlands sogar eine immobilie plus ein auto finanzieren und relativ gut leben. in anderen gegenden wuerde man damit gerade mal ein moebeliertes zimmer und ein monatsticket fuer den bus bezahlen koennen. also lohnt es sich in der einen region eher nicht arbeiten zu gehen jedoch in der anderen schon und beides wuerde dann unter "arbeit lohnt sich" zu verkaufen so wie ich das hier so in dem thema lese.

was ich deutlich machen will mit meiner fragerei ist..... fuer den einen lohnt es sich schon fuer 1.000 euro zu arbeiten. andere machen den finger nicht krum unter 1.500 euro. es ist eben alles relativ. fakt ist.... sozialleistungen sind nicht gerade stimulanz einer arbeit nach zu gehen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

SoleSurvivor » So 1. Dez 2013, 19:57 hat geschrieben: Mit der Meinung kann ich leben :)
Weltfremd-abstrakte Vorstellungen nach der Art "es muss ja keiner aufstocken" sind da ein anderes Kaliber.

so abstrakt ist das nicht. wenn ich sozialleistungen beziehe habe ich regeln einzuhalten. was gibt es daran nicht zu verstehen? und wenn ich diese regeln nicht akzeptiere dann muss ich diese leistung eben nicht anfragen. ich nehme auch nicht jeden auftrag an da mir so manche zahlungstermine und regelwerke nicht gefallen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

drohne » So 1. Dez 2013, 19:05 hat geschrieben:

na gehen wir dann mal von 1.000 silberlingen aus.... damit kann man in einigen staedten deutschlands sogar eine immobilie plus ein auto finanzieren und relativ gut leben. in anderen gegenden wuerde man damit gerade mal ein moebeliertes zimmer und ein monatsticket fuer den bus bezahlen koennen. also lohnt es sich in der einen region eher nicht arbeiten zu gehen jedoch in der anderen schon und beides wuerde dann unter "arbeit lohnt sich" zu verkaufen so wie ich das hier so in dem thema lese.

was ich deutlich machen will mit meiner fragerei ist..... fuer den einen lohnt es sich schon fuer 1.000 euro zu arbeiten. andere machen den finger nicht krum unter 1.500 euro. es ist eben alles relativ. fakt ist.... sozialleistungen sind nicht gerade stimulanz einer arbeit nach zu gehen.
Nun ja, ist die Sozialleistung nicht auch zum Teil von der Region abhängig, zumindest was die Wohnkosten betrifft? Die paar Faulen, die generell keinen Bock haben zu arbeiten, die sind nicht mein Thema. Mir geht es prinzipiell um die Entlohnung einer sogenannten Vollzeitstelle. Und die sollte in meinen Augen nicht unter der Grenze liegen, die ein Aufstocken für EINE Person nicht mehr nötig macht.

Wer darüber hinaus der Meinung ist, er müsste mehr verdienen, der muss sich um eine besser bezahlte Stelle bemühen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Milady de Winter »

drohne » So 1. Dez 2013, 19:07 hat geschrieben:

so abstrakt ist das nicht. wenn ich sozialleistungen beziehe habe ich regeln einzuhalten. was gibt es daran nicht zu verstehen? und wenn ich diese regeln nicht akzeptiere dann muss ich diese leistung eben nicht anfragen. ich nehme auch nicht jeden auftrag an da mir so manche zahlungstermine und regelwerke nicht gefallen.
Es war nicht abstrakt sondern in meinen Augen absichtlich dumm gestellt. Solange ich als Betroffener weiß, dass ich die fehlende Kohle vom Staat bekomme, solange kann ich im Grunde jede noch so beschissen bezahlte Stelle annehmen. Mir ja egal woher das Geld kommt. Wenn es keine Aufstockung mehr gäbe würden tendenziell einige Leute mehr eine schlecht bezahlte Stelle ausschlagen, weil sie dann wirklich nicht mehr über die Runden kämen. Was mich zurück zur Ausgangsfrage bringt: warum soll ich als Steuerzahler irgend welche Stellen subventionieren, nur weil der AG entweder nicht besser zahlen kann oder nicht besser zahlen will?
Zuletzt geändert von Milady de Winter am Sonntag 1. Dezember 2013, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

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Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 20:10 hat geschrieben: Nun ja, ist die Sozialleistung nicht auch zum Teil von der Region abhängig, zumindest was die Wohnkosten betrifft? Die paar Faulen, die generell keinen Bock haben zu arbeiten, die sind nicht mein Thema. Mir geht es prinzipiell um die Entlohnung einer sogenannten Vollzeitstelle. Und die sollte in meinen Augen nicht unter der Grenze liegen, die ein Aufstocken für EINE Person nicht mehr nötig macht.

Wer darüber hinaus der Meinung ist, er müsste mehr verdienen, der muss sich um eine besser bezahlte Stelle bemühen.

das geld zum leben bleibt beim hartzer ja gleich. so gesehen muessten unternehmen den ansgestellten die mieten zahlen die regional unterschiedlich sind plus einen festen betrag fuer das taegliche leben. :D

vielleicht sollte man einfach an der grenze der aufstocker schrauben? ich hoer schon die aufschreie von den sozialen hier. :x
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Re: Arbeit soll sich lohnen

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Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 20:14 hat geschrieben: Es war nicht abstrakt sondern in meinen Augen absichtlich dumm gestellt. Solange ich als Betroffener weiß, dass ich die fehlende Kohle vom Staat bekomme, solange kann ich im Grunde jede noch so beschissen bezahlte Stelle annehmen. Mir ja egal woher das Geld kommt. Wenn es keine Aufstockung mehr gäbe würden tendenziell einige Leute mehr eine schlecht bezahlte Stelle ausschlagen, weil sie dann wirklich nicht mehr über die Runden kämen. Was mich zurück zur Ausgangsfrage bringt: warum soll ich als Steuerzahler irgend welche Stellen subventionieren, nur weil der AG entweder nicht besser zahlen kann oder nicht besser zahlen will?
an den subventionen stoere ich mich ebenfalls. warum also nicht das arbeitslosengeld nach gearbeiteten jahren staffeln und wenn das arbeitslosengeld fuer die betreffende person alle ist keine sozialleistungen mehr zahlen wie es heute getan wird? heute wird doch jeder alimentiert ueber jahre und jahrzehnte und dann gibts irgendwann auch noch die rente. das kann nicht sein!
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Re: Arbeit soll sich lohnen

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drohne » So 1. Dez 2013, 19:15 hat geschrieben:

das geld zum leben bleibt beim hartzer ja gleich. so gesehen muessten unternehmen den ansgestellten die mieten zahlen die regional unterschiedlich sind plus einen festen betrag fuer das taegliche leben. :D

vielleicht sollte man einfach an der grenze der aufstocker schrauben? ich hoer schon die aufschreie von den sozialen hier. :x
Das Geld zum Leben alleine steht hier ja auch nicht zur Diskussion. Es geht schon um den Gesamtbetrag, der einem Aufstocker zusteht. EINER Person.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

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Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 20:18 hat geschrieben: Das Geld zum Leben alleine steht hier ja auch nicht zur Diskussion. Es geht schon um den Gesamtbetrag, der einem Aufstocker zusteht. EINER Person.

einfach aufstockung abschaffen und zeitgleich sozialleistungen runter fahren. die arbeitslosenzahl wird deutlich sinken und die gehaelter waeren marktkonform.
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drohne » So 1. Dez 2013, 19:24 hat geschrieben:

einfach aufstockung abschaffen und zeitgleich sozialleistungen runter fahren. die arbeitslosenzahl wird deutlich sinken und die gehaelter waeren marktkonform.
An ersteres glaube ich auf keinen Fall - wo sollen denn die Stellen für alle herkommen? Wir haben hier nicht das Problem, dass wir zu viele freie Stellen und zu wenig Arbeitswillige haben. Leider.
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Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 20:28 hat geschrieben: An ersteres glaube ich auf keinen Fall - wo sollen denn die Stellen für alle herkommen? Wir haben hier nicht das Problem, dass wir zu viele freie Stellen und zu wenig Arbeitswillige haben. Leider.

sehe ich anders.... deutschland ist ein einwanderungsland wo viele millionen jobs von auslaendern gemacht werden. und fuer die auslaender die nur auf sozialleistungen aus sind gibt es dann nix mehr zu holen. ich sehe da kein groesseres problem. und arbeit schafft bekanntlich arbeit und wenn die sozialkassen entlastet werden koennte man die arbeitnehmerbeitraege in die sozialversicherungen senken und man haette mehr netto. auch waere es moeglich das der arbeitgeber mehr sozialbeitraege zahlt und man haette wieder ein bissl mehr netto. von dem geld was man mehr haette koennte man den binnenmarkt ein wenig in schwung bekommen.
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Perdedor » Mo 25. Nov 2013, 18:30 hat geschrieben:
Genau hier liegt das Problem. Durch diese Maßnahmen werden die Marktkräfte außer Kraft gesetzt. Wenn Menschen durch existenzielle Notlagen gezwungen werden können eine bestimmte Arbeit anzunehmen, kann die Entlohnung nicht mehr durch Angebot und Nachfrage festgelegt werden. Der Arbeitgeber kann dann die Bedingungen diktieren.
Mindestlöhne lösen das Problem nicht (da sie u.U. auch nicht marktgerecht sind). Eine bedingungslose Existenzsicherung kann hier weiterhelfen.
Ein Mindestlohn sorgt dennoch aber schon einmal dafür, dass Arbeit nicht mehr zu sittenwidrigen Entlohnungen verrichtet werden kann. Es sei denn, solche AG wollen sich als solche in den illegalen Bereich wagen.
Es geht hierbei auch nicht darum, was das "reine Marktverständnis" möchte, sondern um Gerechtigkeit und gegen solche Ausbeutung von Menschen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Daylight »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 19:28 hat geschrieben: An ersteres glaube ich auf keinen Fall - wo sollen denn die Stellen für alle herkommen? Wir haben hier nicht das Problem, dass wir zu viele freie Stellen und zu wenig Arbeitswillige haben. Leider.
Wir hier in diesem Deutschland haben das wachsende Problem seit Jahren, dass uns Fachkräfte in jeder Hinsicht fehlen.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Daylight » So 1. Dez 2013, 20:50 hat geschrieben:Ein Mindestlohn sorgt dennoch aber schon einmal dafür, dass Arbeit nicht mehr zu sittenwidrigen Entlohnungen verrichtet werden kann. Es sei denn, solche AG wollen sich als solche in den illegalen Bereich wagen.
Es geht hierbei auch nicht darum, was das "reine Marktverständnis" möchte, sondern um Gerechtigkeit und gegen solche Ausbeutung von Menschen.

dann werden es halt mehr subs oder festpreise pro monat ausgehandelt mit auslaendischen zeitarbeitsfirmen. ist doch schon heute gang und gebe. ich kann mitlerweile einen deutschen leiharbeiter der in deutschland arbeitet ueber eine niederlaendische zeitarbeitsfirma bestellen und derjenige ist deutlich billiger als die deutsche ZA und der leiharbeiter hat sogar mehr geld ende des monats raus.
dann werksvertraege an auslaendische firmen vergeben die mit subs arbeiten.... was machste dann? oder der chef sagt einfach die ueberstunden zahl ich dir nicht..... alles schon gang und gebe seit vielen jahren. der mindestlohn wird da kaum was veraendern.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

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Daylight » So 1. Dez 2013, 19:52 hat geschrieben: Wir hier in diesem Deutschland haben das wachsende Problem seit Jahren, dass uns Fachkräfte in jeder Hinsicht fehlen.
Aber nicht in dem Umfang, in dem Stellen für alle benötigt würden. Und dann sehen wir uns doch mal die Gründe für den Facharbeitermangel an...
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 20:58 hat geschrieben: Aber nicht in dem Umfang, in dem Stellen für alle benötigt würden. Und dann sehen wir uns doch mal die Gründe für den Facharbeitermangel an...

fachkraefte schaffen erst arbeitsplaetze die besseres gehalt versprechen. nur wenn diese schluesselpositionen nicht besetzt werden dann koennen auch keine nachfolgenden arbeitsplaetze entstehen. und so manches unternehmen hat da schnell die nase voll und geht dahin wo es fachkraefte gibt.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Daylight »

drohne » So 1. Dez 2013, 19:56 hat geschrieben:

dann werden es halt mehr subs oder festpreise pro monat ausgehandelt mit auslaendischen zeitarbeitsfirmen. ist doch schon heute gang und gebe. ich kann mitlerweile einen deutschen leiharbeiter der in deutschland arbeitet ueber eine niederlaendische zeitarbeitsfirma bestellen und derjenige ist deutlich billiger als die deutsche ZA und der leiharbeiter hat sogar mehr geld ende des monats raus.
dann werksvertraege an auslaendische firmen vergeben die mit subs arbeiten.... was machste dann? oder der chef sagt einfach die ueberstunden zahl ich dir nicht..... alles schon gang und gebe seit vielen jahren. der mindestlohn wird da kaum was veraendern.
Yepp, auch diesen Schlichen muss man entsprechend begegnen...;
überall dort, wo menschliche Leistungen ausgenutzt werden, auch gegeneinander länderübergreifend ausgespielt werden, muss an den Stellschrauben gedreht und justiert werden. Zunächst EU-weit, dann, sobald möglich, auch global. Ich werde diesen Tag leider nicht mehr erleben, so wie es aussieht.
Es muss endlich Schluss sein mit dieser Sklaverei des einundzwanzigsten Jahrhunderts.
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Daylight » So 1. Dez 2013, 21:05 hat geschrieben: Yepp, auch diesen Schlichen muss man entsprechend begegnen...;
überall dort, wo menschliche Leistungen ausgenutzt werden, auch gegeneinander länderübergreifend ausgespielt werden, muss an den Stellschrauben gedreht und justiert werden. Zunächst EU-weit, dann, sobald möglich, auch global. Ich werde diesen Tag leider nicht mehr erleben, so wie es aussieht.
Es muss endlich Schluss sein mit dieser Sklaverei des einundzwanzigsten Jahrhunderts.
na ich hoffe das du es wenigstens auf EU-ebene erleben wirst. ;)
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von Daylight »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 19:58 hat geschrieben: Aber nicht in dem Umfang, in dem Stellen für alle benötigt würden. Und dann sehen wir uns doch mal die Gründe für den Facharbeitermangel an...
Das ist freilich nur ein Teil des Problems. Doch auch für andere Arbeit geht es nicht an, mit keinster Begründung auch, dass solche sittenwidrig niedrig vergütet werden dürfe.
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Beitrag von Milady de Winter »

drohne » So 1. Dez 2013, 20:01 hat geschrieben:

fachkraefte schaffen erst arbeitsplaetze die besseres gehalt versprechen. nur wenn diese schluesselpositionen nicht besetzt werden dann koennen auch keine nachfolgenden arbeitsplaetze entstehen. und so manches unternehmen hat da schnell die nase voll und geht dahin wo es fachkraefte gibt.
Aber das ist ja wieder wieder anderes Problem. Warum haben wir einen Fachkräftemangel?
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Daylight » So 1. Dez 2013, 21:08 hat geschrieben: Das ist freilich nur ein Teil des Problems. Doch auch für andere Arbeit geht es nicht an, mit keinster Begründung auch, dass solche sittenwidrig niedrig vergütet werden dürfe.

wobei man fragen muss was sittenwidrig ist? wenn ein einfacher arbeiter in rumaenien 200 euro verdient und in deutschland 1200 euro und die lebenshaltungskosten fast die selben sind was ist dann wiederum falsch? verdient der deutsche zu viel oder der rumaene zu wenig? wie bekommt man beide laender auf das gleiche niveau? ich habe das gefuehl das man in reichen laendern immer weniger verdient und in armen immer mehr. irgendwann trifft man sich in der mitte und jeder depp kann dann europaweit mit 600-800 euro rechnen. waere dies dann wiederum sittenwidrig und unsozial?
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von drohne »

Milady de Winter » So 1. Dez 2013, 21:10 hat geschrieben: Aber das ist ja wieder wieder anderes Problem. Warum haben wir einen Fachkräftemangel?

och aus eigener erfahrung wuerde ich meinen das die anforderungen nicht den gehaeltern entsprechen. nun wuerde man gerne mehr zahlen aber die jungen fachkraefte haben das land verlassen und haben sich anderswo was aufgebaut.
also sollte man schaun neue fachkraefte ins land zu holen und die naechste generation so viel wie moeglich bildung zur verfuegung zu stellen. und was macht deutschland? holt sich alte ungelernte auslaender ins land und laesst die schulen vergammeln bei immer groesseren klassen.
pudding

Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von pudding »

drohne » So 1. Dez 2013, 21:13 hat geschrieben:

wobei man fragen muss was sittenwidrig ist? wenn ein einfacher arbeiter in rumaenien 200 euro verdient und in deutschland 1200 euro und die lebenshaltungskosten fast die selben sind was ist dann wiederum falsch? verdient der deutsche zu viel oder der rumaene zu wenig? wie bekommt man beide laender auf das gleiche niveau? ich habe das gefuehl das man in reichen laendern immer weniger verdient und in armen immer mehr. irgendwann trifft man sich in der mitte und jeder depp kann dann europaweit mit 600-800 euro rechnen. waere dies dann wiederum sittenwidrig und unsozial?
Kommunistische Gleichmacherei damit der arrogante Unternehmer den deutschen Facharbeiter für das selbe bekommt wie den rumänischen Traktorist, weil der ist ja schliesslich auch Fachmann.
Plötzlich ist genehm was man sonst verteufelt und der Individualismus und die Freiheit gilt nur so lange sie die Reichen und Wohlhabenden betrifft und ist bei Untergebenen und Arbeitnehmern weitgehend unerwünscht. Dann noch die Verantwortung auf die abgewälzt die man zu übervorteilen gedenkt und fertig ist der wirtschaftsliberale Superstaat. Die wahre Fratze derer die sich hier "liberal" schimpfen und damit offenbaren worum es im Wirtschaftsliberalismus tatsächlich geht.
pudding

Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von pudding »

drohne » So 1. Dez 2013, 20:24 hat geschrieben:

einfach aufstockung abschaffen und zeitgleich sozialleistungen runter fahren. die arbeitslosenzahl wird deutlich sinken und die gehaelter waeren marktkonform.
Und wo verscharrst du die Leichen?
pudding

Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von pudding »

Antisozialist » So 1. Dez 2013, 19:29 hat geschrieben:
Wenn man das Arbeitslosengeld abschaffte, würde es sich für viel mehr Menschen individuell lohnen, arbeiten zu gehen.
Vor allem für die die denen dann "Arbeit" für höchst individuellen "Lohn" geben würden, was natürlich mit einem Mindestlon schwer fällt. :)
Was hindert dich eigentlich daran in ein Land auszuwandern in dem man deinem asozialen Gedankengut Rechnung trägt?
Zuletzt geändert von pudding am Montag 2. Dezember 2013, 06:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von freigeist »

pudding » Mo 2. Dez 2013, 06:09 hat geschrieben: Kommunistische Gleichmacherei damit der arrogante Unternehmer den deutschen Facharbeiter für das selbe bekommt wie den rumänischen Traktorist, weil der ist ja schliesslich auch Fachmann.
Plötzlich ist genehm was man sonst verteufelt und der Individualismus und die Freiheit gilt nur so lange sie die Reichen und Wohlhabenden betrifft und ist bei Untergebenen und Arbeitnehmern weitgehend unerwünscht. Dann noch die Verantwortung auf die abgewälzt die man zu übervorteilen gedenkt und fertig ist der wirtschaftsliberale Superstaat. Die wahre Fratze derer die sich hier "liberal" schimpfen und damit offenbaren worum es im Wirtschaftsliberalismus tatsächlich geht.
Ich glaube, dass das Irrtümer bezüglich Verantwortung und Wirtschaftsliberalismus in deiner Vorstellung vorliegen. Weder das eine noch andere sind bestimmende Faktoren in unserem System, im Gegenteil, den Liberalismus, der sich über alle Lebensbereiche erstrecken müsste, auch in der Privatsphäre und bei Grundrechten, haben die korrupten und auf Bevorteilung bedachten Staatsparteien abgeschafft.
Deswegen kann die Antwort auch nicht mehr Staat sein, denn dem haben wir auch zu verdanken, dass ein H4-Empfänger von seinen knapp 390€ mindestens 65€ an den Staat durch indirekte Steuern abgeben muss. Wir haben eine staatliche Knechtschaft und Zwangsstaatlichkeit etabliert, die ungerecht, ausbeuterisch und totalitär sondergleichen ist.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von logiCopter »

Antisozialist » So 1. Dez 2013, 17:03 hat geschrieben:
Der Mieter wird auch nach Beschluss eines Anti-Maklergebühren-Gesetzes weiterhin zahlen.

1. Ein Teil der Vermieter würde selber suchen ...
Das wäre auch gut und richtig so, und wer von den Vermietern dazu zu faul oder anderweitig beschäftigt ist, kann dazu ja weiterhin die Dienstleistung eines Maklers in Anspruch nehmen aber dann gefälligst auch selber bezahlen.

... und aufgrund der provisionsfreien Vermittlung mehr Miete verlangen können.
Hier täuscht du dich. Der Vermieter darf keineswegs mit Begründung einer provisionsfreien Vermittlung mehr Miete verlangen. Es gibt die sogenannte "Vergleichsmiete", die jeder Mieter einsehen kann und welche die Rechtmäßigkeit der Höhe der Miete ziemlich klar begrenzt. Mit der Begründung einer "provisionsfreien Vermittlung" wird sich da kein Vermieter herausreden können. Da kommt für den Vermieter eine Rückerstattung der zu viel abverlangten Miete dabei heraus ... mindestens !
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergleichsmiete


2. Ein Teil der Wohnungsvermittlung würde über "Gelegenheitsmakler" wie z.B. die bisherigen Mieter der Wohnung laufen, die dann z.B. 1.000,- € für die Übernahme ihrer alten Couch verlangen würden.
Die Übernahme einer alten Couch des Vormieters ist legitim, der kann diese Übernahme allerdings keineswegs ohne Zustimmung des Vermieters verlangen. Wenn dem Vermieter der neue Mieter zusagt, obwohl der die Couch des Vormieters nicht übernehmen will, dann ist dem vorherigen Mieter nur zu raten, sich mit dem neuen Mieter gütlich zu einigen oder er muss sein altes Glump ohne wenn und aber eben mitnehmen.


3. Ein Teil der Wohnungsvermittlung würde weiterhin über den Makler laufen. Dieser würde aber nichts offen anbieten, sondern erst auf die Beauftragung durch einen Mietsuchenden warten.
Ich würde diesem Makler raten, lieber auf die Beauftragung durch einen Vermieter zu warten und sich auch von diesem entlohnen zu lassen, sobald es so gesetzlich vorgeschrieben ist.
Er begibt sich andernfalls nämlich in eine ungute Abhängigkeit zum Mieter, der ihn mit der ihm gesetzeswidrig abverlangten Provision jederzeit hinhängen kann und falls Vermieter und Makler dabei unter einer Decke gesteckt haben sollten, könnte das dann für beide recht unangenehm werden.
***
YOU DON'T NEED A WEATHERMAN TO KNOW WHICH WAY THE WIND BLOWS
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Re: Arbeit soll sich lohnen

Beitrag von pudding »

freigeist » Mo 2. Dez 2013, 08:10 hat geschrieben:
Ich glaube, dass das Irrtümer bezüglich Verantwortung und Wirtschaftsliberalismus in deiner Vorstellung vorliegen. Weder das eine noch andere sind bestimmende Faktoren in unserem System, im Gegenteil, den Liberalismus, der sich über alle Lebensbereiche erstrecken müsste, auch in der Privatsphäre und bei Grundrechten, haben die korrupten und auf Bevorteilung bedachten Staatsparteien abgeschafft.
Deswegen kann die Antwort auch nicht mehr Staat sein, denn dem haben wir auch zu verdanken, dass ein H4-Empfänger von seinen knapp 390€ mindestens 65€ an den Staat durch indirekte Steuern abgeben muss. Wir haben eine staatliche Knechtschaft und Zwangsstaatlichkeit etabliert, die ungerecht, ausbeuterisch und totalitär sondergleichen ist.
Ich denke du hast missverstanden auf was ich hinausmöchte. Man toleriert, nein man will sogar kommunistische Gleichmacherei europaweit etablieren wenn es um die Vergütung der Arbeitnehmer geht um die Margen für die Profiteure zu vergrössern, also man fördert was man ansonsten verteufelt. Unter dem Denkmäntelchen des Wirtschaftsliberalismus wird so etabliert was man ansonsten verstösst. Man iast bereit für Profit praktisch alles zu tun und zu opfern.
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