US-Todesstrafe - allgemein

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Billie Holiday
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Sollten die Länder mit TS diese abschaffen, sagt doch kein Gewaltverbrecher "Oh toll, die TS ist abgeschafft, ich werde ab jetzt ein gesetzestreuer Bürger und backe Kuchen für den örtlichen Flohmarkt".

Knast ist auch keine Abschreckung, Geldstrafen auch nicht. Wer Menschen abknallt oder abschlachtet, macht sich doch keine Gedanken, was ihm eventuell hinterher blüht.

Wer ein Kind vergewaltigt und ermordet und dann hinterher die Omi mit 21 Messerstichen abschlachtet, hat nicht in Notwehr gehandelt. Ich bin gegen die TS, aber ich weigere mich, aus Kriminellen Engel zu machen.
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Tom Bombadil
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 13:56Ich bezweifle, dass der Hauptgrund die Abwesenheit der TS ist.
Die allermeisten zivilisierten Menschen ermorden halt keine andere Leute und habe daran auch keinerlei Interesse. Ein weiterer Grund dürfte die nur sehr eingeschränkte Verfügbarkeit von Waffen sein, das ist in den USA halt noch sehr anders.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:35Ich bin gegen die TS, aber ich weigere mich, aus Kriminellen Engel zu machen.
Ich sehe Verbrecher auch nicht positiv.
Nur etwas schräg finde ich Mord mit Mord zu bestrafen. Das hat was biblisches "Auge um Auge" ...
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Billie Holiday
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:51 Die allermeisten zivilisierten Menschen ermorden halt keine andere Leute und habe daran auch keinerlei Interesse. Ein weiterer Grund dürfte die nur sehr eingeschränkte Verfügbarkeit von Waffen sein, das ist in den USA halt noch sehr anders.
Hierzulande hat man das Messer für sich entdeckt. :cool:
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:35Ich bin gegen die TS, aber ich weigere mich, aus Kriminellen Engel zu machen.
Ließe sich ein Täter 100%ig überführen wäre ich pro Todesstrafe, da es aber immer noch gravierend viele Fehlurteile gibt, bin ich dagegen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:53 Hierzulande hat man das Messer für sich entdeckt. :cool:
Leider.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:54 Ließe sich ein Täter 100%ig überführen wäre ich pro Todesstrafe, da es aber immer noch gravierend viele Fehlurteile gibt, bin ich dagegen.
Ich finde es unlogisch, Tod mit Tod zu bestrafen. Außerdem wirkliches Lebenslang in einer Zelle ist eine harte Strafe.
Ich bin kein leidenschaftlicher Gegner, wenn in den USA ein grausamer, überführter Schlächter hingerichtet wird, dann kann ich gut hinterher schlafen. Ich würde für ihn auch nicht auf die Straße gehen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:55Leider.
Messer gibt es in jedem Land zu kaufen. Wenn also in einem Land die Verbrechensrate niedrig ist, dann sollte man mal neutral gucken, wie dort die ganzen Verhältnisse so sind.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:58Ich finde es unlogisch, Tod mit Tod zu bestrafen.
Ich nicht. Ein Mörder hat ein Leben geraubt und viel Trauer und Leid über viele andere Menschen (Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen) gebracht. So eine Person sollte mMn. keine Sekunde länger leben als notwendig und dieses Leben - auch wenn es noch so erbärmlich ist - auch nur ansatzweise genießen dürfen und sei es nur ein Sonnenstrahl. Das Opfer kann nämlich rein gar nichts mehr genießen. Für mich ist das auch keine Rache sondern eher ausgleichende Gerechtigkeit, es gibt auch keinerlei Rechtfertigung für so eine Tat, nichts und niemand darf jemand dazu bringen, ein anderes Menschenleben vorsätzlich auszulöschen.
Außerdem wirkliches Lebenslang in einer Zelle ist eine harte Strafe.
Ja, diese Strafe fände ich angemessen für Kinderficker, schwere Vergewaltiger oder schwere Körperverletzung, wenn zB. das Opfer für den Rest seines Lebens eine schwere Behinderung wegen der Tat davon trägt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 15:32 Ich nicht. Ein Mörder hat ein Leben geraubt und viel Trauer und Leid über viele andere Menschen (Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen) gebracht. So eine Person sollte mMn. keine Sekunde länger leben als notwendig und dieses Leben - auch wenn es noch so erbärmlich ist - auch nur ansatzweise genießen dürfen und sei es nur ein Sonnenstrahl. Das Opfer kann nämlich rein gar nichts mehr genießen. Für mich ist das auch keine Rache sondern eher ausgleichende Gerechtigkeit, es gibt auch keinerlei Rechtfertigung für so eine Tat, nichts und niemand darf jemand dazu bringen, ein anderes Menschenleben vorsätzlich auszulöschen.
Tja. Und was ist dann mit den Angehörigen des Mörders? Sie leiden auch darunter, dass ihr Angehöriger getötet wurde. Sie haben womöglich eine andere Sicht als die Befürworter der Todesstrafe.
Was ist dann mit dem Henker, der "dem Mörder sein Leben geraubt hat"?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:00 Tja. Und was ist dann mit den Angehörigen des Mörders? Sie leiden auch darunter, dass ihr Angehöriger getötet wurde. Sie haben womöglich eine andere Sicht als die Befürworter der Todesstrafe.
Was ist dann mit dem Henker, der "dem Mörder sein Leben geraubt hat"?
Was soll mit dem Henker sein?
Der macht seinen Job.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:07 Was soll mit dem Henker sein?
Der macht seinen Job.
Ist das Rechtfertigung genug, um einem Menschen das Leben zu rauben?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:07Was soll mit dem Henker sein?
Das ließe sich auch automatisieren, das ist aber sowieso alles nur Theorie.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Cobra9 »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:00 Tja. Und was ist dann mit den Angehörigen des Mörders? Sie leiden auch darunter, dass ihr Angehöriger getötet wurde. Sie haben womöglich eine andere Sicht als die Befürworter der Todesstrafe.
Was ist dann mit dem Henker, der "dem Mörder sein Leben geraubt hat"?
Entschuldige aber was die Angehörigen eines Verurteilten fühlen kann für die Jusitz nicht relevant sein. Ansonsten musst Du das Argumnet ja bei jedem verurteiltem Täter gelten lassen und das auch auf Haftstrafen.
Wie Menschen sich fühlen die bei einer Hinrichtung arbeiten / mitwirken keine Ahnung. Mir ist aber nicht unbekannt das es Menschen gibt, wo auch eine Hinrichtung durchführen können ohne danach den Moralischen zu kriegen.
In den USA ist ja auch med. Personal oft beteiligt, je nachdem welche Art der Hinrichtung. Da finde Ich das schon bemerkenswert.

In meinen Augen spricht gegen die Todestrafe eben- es gibt gerade in den USA eine nicht sehr kleine Zahl an falschen Urteilen. Steckst Du jemand in Haft auf Jahre ist das schon scheisse. Aber das ist irgendwie noch teilweise zu beheben. Die Todestrafe nach Ausführung nicht. Ich bin per se in der Mehrheit aller Fälle, für ein Lebenslänglich im Sinne des Wortes für die Justiz.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:00 Tja. Und was ist dann mit den Angehörigen des Mörders? Sie leiden auch darunter, dass ihr Angehöriger getötet wurde. Sie haben womöglich eine andere Sicht als die Befürworter der Todesstrafe.
Was ist dann mit dem Henker, der "dem Mörder sein Leben geraubt hat"?
Was ist an deren Seelenheil wichtiger als an dem der Angehörigen der Opfer? Die hätten sich ja vorher um ihren heißgeliebten Angehörigen kümmern können, dass der nicht auf die Idee kommt, andere zu ermorden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:49 Was ist an deren Seelenheil wichtiger als an dem der Angehörigen der Opfer? Die hätten sich ja vorher um ihren heißgeliebten Angehörigen kümmern können, dass der nicht auf die Idee kommt, andere zu ermorden.
Nachdem in mir nicht einmal anmaße, mich in die Gefühlswelt eines beispielsweise vom Rassismus Betroffenen zu versetzen, - du offensichtlich auch nicht - genauso wenig maße ich mir an, mich in die Gefühlswelt der Angehörigen eines Mörders zu versetzen und kann demnach nicht beurteilen, wie sehr sie unter dem Todesurteil leiden. Wie man zum Mörder wird, weiß ich auch nicht.
Es geht um die Todesstrafe an sich und ich bin gegen die Todesstrafe. Das ist alles.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 18:41 Nachdem in mir nicht einmal anmaße, mich in die Gefühlswelt eines beispielsweise vom Rassismus Betroffenen zu versetzen, - du offensichtlich auch nicht - genauso wenig maße ich mir an, mich in die Gefühlswelt der Angehörigen eines Mörders zu versetzen und kann demnach nicht beurteilen, wie sehr sie unter dem Todesurteil leiden. Wie man zum Mörder wird, weiß ich auch nicht.
Es geht um die Todesstrafe an sich und ich bin gegen die Todesstrafe. Das ist alles.
Ich auch nicht, und es ist mir auch wurscht.

Was ich nachempfinden kann, ist das Entsetzen, sein Kind durch Mord zu verlieren oder nach Gruppenvergewaltigung mitzuerleben, wie das eigene Kind seelisch zugrunde geht, während die angebliche Seelenpein von Mörder/Täter und plötzlich besorgter Angehöriger doch den einen oder anderen sorgenvoll aufmerken lässt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

100wasser hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 19:55 "Empathie" bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden
.....hast du nicht ?
Ich weiß, was Empathie bedeutet, aber in diesem Fall hat das nichts mit Empathie zu tun, wenn ich sage, ich könnte mich nicht in die Gefühlswelt der anderen versetzen, denn das ist eine weitere Stufe, als die Empathie zu bewirken vermag. Aber auch wenn man die Empathie als Maßstab ansetzen würde, sehe ich mich als viel empathischer an als jemanden, der nur für die Angehörigen des Opfers Empathie empfinden kann.
100wasser hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 19:55 Ich bin gegen die Todesstrafe weil sie ganz einfach Unmenschlich ist.
Exakt so geht es mir auch.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von 100wasser »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 20:05 Ich weiß, was Empathie bedeutet, aber in diesem Fall hat das nichts mit Empathie zu tun, wenn ich sage, ich könnte mich nicht in die Gefühlswelt der anderen versetzen, denn das ist eine weitere Stufe, als die Empathie zu bewirken vermag. Aber auch wenn man die Empathie als Maßstab ansetzen würde, sehe ich mich als viel empathischer an als jemanden, der nur für die Angehörigen des Opfers Empathie empfinden kann.

Exakt so geht es mir auch.
Wohl wahr, wohl wahr.. und sehr schön geschrieben.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:11 Ist das Rechtfertigung genug, um einem Menschen das Leben zu rauben?

Es ist ein Job und das Jobangebot wurde angenommen, ergo wird der Job nach Vorschrift ausgeübt.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die Theatralik ist unagebracht.
Für den Job als Metzger muss auch keine Moralprüfung abgelegt werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:16 Das ließe sich auch automatisieren, das ist aber sowieso alles nur Theorie.
Irgendwann vielleicht nicht mehr. Das kommt darauf an, inwieweit die drei Gesetze der Gesetze der Robotik von Asimov in den jeweiligen Staaten umgesetzt werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 08:48Irgendwann vielleicht nicht mehr.
Ich meinte in Bezug auf Deutschland ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

100wasser hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 19:55 "Empathie" bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden
.....hast du nicht ?

Ich bin gegen die Todesstrafe weil sie ganz einfach Unmenschlich ist.
Es gibt Stimmen, die sagen, Knast wäre auch unmenschlich. Vor allem Lebenslang im Sinne des Wortes.

Andere sagen, ein Mörder/Totschläger handelte unmenschlich.

Ich bin auch gegen TS, aber weißgott nicht wegen Unmenschlichkeit. Diese sehe ich erstmal bei Gewaltverbrechern.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 09:14 Ich meinte in Bezug auf Deutschland ;)
Das halte ich für möglich.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 09:49 Das halte ich für möglich.
Das ließe sich zwar im GG mit 2/3 Mehrheit ändern, aber ich glaube nicht, dass es so eine Mehrheit geben wird. Was ich prinzipiell ja auch gutheiße, solange Fehlurteile nicht ausgeschlossen werden können.
Rein prinzipiell bin ich daher auch mit einem echten "lebenslänglich" okay, das müsste halt "nur" wirklich umgesetzt werden.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von 100wasser »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 09:32 Es gibt Stimmen, die sagen, Knast wäre auch unmenschlich.
Ja....das ist wohl auch so. Aber was will man machen ? .....die friedlichen müssen ja geschützt werden .
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von PeterK »

100wasser hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 19:55 Ich bin gegen die Todesstrafe weil sie ganz einfach Unmenschlich ist.
Mal abgesehen von der Irreversibilität bei Justizirrtümern erscheint mir die Todesstrafe bei Mord auch unlogisch im Rahmen unseres Rechtssystems:

- das Gemeinwesen definiert die Tötung eines Menschen als die übelste Tat schlechthin, begeht sie dann aber selbst?
- soll man das Prinzip auch auf andere Taten wie Körperverletzung anwenden? Jemand, der einen anderen zusammengeschlagen hat, wird von staatlichen Schlägern zusammengeschlagen?
- usw. usw.

Das scheint mir nicht besonders sinnvoll zu sein. Der Gedanke wirkt eher ein bisschen archaisch und erinnert an Scharia-Blödsinn.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von 100wasser »

PeterK hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 10:23
- das Gemeinwesen definiert die Tötung eines Menschen als die übelste Tat schlechthin
Folter finde ich fast genauso schlimm.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 08:45
Es ist ein Job und das Jobangebot wurde angenommen, ergo wird der Job nach Vorschrift ausgeübt.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die Theatralik ist unagebracht.
Für den Job als Metzger muss auch keine Moralprüfung abgelegt werden.
Für den Staat ist es jedoch bitternötig, sich einer Moralprüfung zu unterziehen.
Bei der Gelegenheit aber dann auch für die Befürworter der Todesstrafe.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Astrocreep2000 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 14:51 Die allermeisten zivilisierten Menschen ermorden halt keine andere Leute und habe daran auch keinerlei Interesse. Ein weiterer Grund dürfte die nur sehr eingeschränkte Verfügbarkeit von Waffen sein, das ist in den USA halt noch sehr anders.
In Deutschland sterben jährlich etwa 700-800 Menschen durch Schusswaffen, wobei der Großteil dieser Todesfälle auf Suizide zurückzuführen ist:

- Suizide: Im Jahr 2018 gab es 687 Suizide mit Schusswaffen, fast ausschließlich von Männern begangen.
- Tötungsdelikte: Bei etwa 10% der Mordfälle kommen Schusswaffen zum Einsatz. 2019 waren das 22 von 218 Fällen.
- Polizeilicher Schusswaffengebrauch: In den letzten Jahren lag die Zahl der durch Polizei getöteten Personen zwischen 8 und 15 pro Jahr.

Würde man diese Werte angesichts der Bevölkerungszahl (84 zu 340 Mio.) auf die USA hochrechnen und x4 rechnen, müssten bei vergleichbaren Waffengesetzen die Zahlen in den USA ungefähr so aussehen*:

- ca. 2800 Suizide
- 850 Tötungsdelikte
- 30-60 Fälle Schusswaffengebrauch durch Polizei

Tatsächlich wurden im Jahr 2023 wurden insgesamt 43.163 bis 46.278 Todesfälle durch Schusswaffen verzeichnet, je nach Quelle. Dabei entfallen die meisten dieser Todesfälle auf Suizide und Tötungsdelikte:

- Suizide: ca. 22.000 Menschen.
- Tötungsdelikte ("Homicede"): ca. 20.000 Menschen
- Polizeiliche Tötungen: 1.000 bis 1.100 Menschen


* was natürlich nicht ganz passt, weil man nicht nur die Verfügbarkeit von Schusswaffen maßgeblich ist, sondern in den USA eine ungleich höhere Verrohung und Gewaltbereitschaft herrscht.

Dennoch: Wollten die USA weniger Tote - und bei der Quote verlieren sie alle 20 Jahre soviel Menschen, wie im 2. Weltkrieg gefallene US-Soldaten -, dann sollten sie dringend über die Waffengesetze nachdenken - und nicht über eine Forcierung der Todesstrafe.
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Sonntag 23. März 2025, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Astrocreep2000 »

Cobra9 hat geschrieben: Samstag 22. März 2025, 17:44 Entschuldige aber was die Angehörigen eines Verurteilten fühlen kann für die Jusitz nicht relevant sein. (...)
Das ist der Punkt.

Ich kann die persönlichen Rachegelüste jedes Angehörigen bestens verstehen ... Sollte meinen Mädels etwas passieren, würde ich u.U. wohl selbst versuchen, schneller zu sein als die Polizei ...

... nur kann man doch nicht persönliche Rachemotive als staatlichen Handlungsmaxime machen.

Ein Mörder hat sich schuldig gemacht, über das Weiterleben eines anderen Menschen entschieden zu haben. Das stand ihm nicht zu. Einem Rechtsstaat allerdings auch nicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Cobra9 »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 11:29 Das ist der Punkt.

Ich kann die persönlichen Rachegelüste jedes Angehörigen bestens verstehen ... Sollte meinen Mädels etwas passieren, würde ich u.U. wohl selbst versuchen, schneller zu sein als die Polizei ...

... nur kann man doch nicht persönliche Rachemotive als staatlichen Handlungsmaxime machen.

Ein Mörder hat sich schuldig gemacht, über das Weiterleben eines anderen Menschen entschieden zu haben. Das stand ihm nicht zu. Einem Rechtsstaat allerdings auch nicht.
Was darf eine Jusitz oder ein Staat ist etwas über das kann man streiten. Aber Ich seh im Vordergrund einfach wenn man eine gewisse Fehlerquote schon im System hat, dann darf man keinen Menschen zum Tode veruteilen.

In den USA ist das ja so das die Quote da ist

https://de.wikipedia.org/wiki/Todesstra ... en_Staaten

https://amnesty-todesstrafe.de/2023/03/ ... 55-jahren/

Über das was darf der Staat kann man streiten. Ich finde auch extrem gefährliche Terror. Gruppen präventiv auszuschalten in Ordnung, wenn die wirklich was in Petto haben. Aber per se auch Todesurteile oder =
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 10:09 Das ließe sich zwar im GG mit 2/3 Mehrheit ändern, aber ich glaube nicht, dass es so eine Mehrheit geben wird. Was ich prinzipiell ja auch gutheiße, solange Fehlurteile nicht ausgeschlossen werden können.
Rein prinzipiell bin ich daher auch mit einem echten "lebenslänglich" okay, das müsste halt "nur" wirklich umgesetzt werden.
Unter einer anderen Regierungsform halte ich das nicht für ausgeschlossen.
Es gibt in Deutschland keine Garantie auf ewige Demokratie.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 11:16 Für den Staat ist es jedoch bitternötig, sich einer Moralprüfung zu unterziehen.
Bei der Gelegenheit aber dann auch für die Befürworter der Todesstrafe.
Machen Sie das.
Aber verlangen Sie nicht, dass man sich Ihren moralischen Vorstellungen anzupassen hat.
Über die Jahrhunderte hat sich die gesellschaftliche moralische Vorstellung so oft geändert, dass Ihre Moralvorstellung weder Allgemeingültigkeit besitzt, noch dazu garantiert langfristig ist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 12:27 Machen Sie das.
Aber verlangen Sie nicht, dass man sich Ihren moralischen Vorstellungen anzupassen hat.
Über die Jahrhunderte hat sich die gesellschaftliche moralische Vorstellung so oft geändert, dass Ihre Moralvorstellung weder Allgemeingültigkeit besitzt, noch dazu garantiert langfristig ist.
Unser Staat braucht sich nicht meinen moralischen Vorstellungen anzupassen, denn er hat es längst getan - nach sehr bitteren Erfahrungen mit der Todesstrafe und deren Umsetzung.
Manche Bürger müssen das noch nachholen, aber ihre moralischen Vorstellungen sind zum Glück irrelevant.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 12:24Unter einer anderen Regierungsform halte ich das nicht für ausgeschlossen.
Darüber möchte ich nicht nachdenken.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 13:03 Unser Staat braucht sich nicht meinen moralischen Vorstellungen anzupassen, denn er hat es längst getan - nach sehr bitteren Erfahrungen mit der Todesstrafe und deren Umsetzung.
Manche Bürger müssen das noch nachholen, aber ihre moralischen Vorstellungen sind zum Glück irrelevant.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus, Sie haben sich der derzeitig herrschenden gesellschaftlichen Moralvorstellung angepasst.
Henker ist ein Job auf den man sich bewirbt und der eine Ausbildung erfordert.
Die Ausübung des Jobs entspricht der gesellschaftlichen Anforderung,
Die ist in anderen Staaten eine andere als in Deutschland, in dem erst seit 1981 keine Todesstrafe mehr vollstreckt wird und in dem erst 2018 die Todesstrafe aus der Landesverfassung des letzten Bundeslandes gestrichen wurde.
Eine andere Regierung, eine dadurch andere Gesellschaft und die Todesstrafe ist in Deutschland schneller wieder eingeführt, als sie bis vor kurzen abgeschafft wurde.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 13:09 Darüber möchte ich nicht nachdenken.
Es ist meines Erachtens wichtig über alle Auswirkungen eines Systemchange nachzudenken, um ihn damit ggfls erfolgreich zu verhindern.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bobo »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 11:29 Das ist der Punkt.

Ich kann die persönlichen Rachegelüste jedes Angehörigen bestens verstehen ... Sollte meinen Mädels etwas passieren, würde ich u.U. wohl selbst versuchen, schneller zu sein als die Polizei ...

... nur kann man doch nicht persönliche Rachemotive als staatlichen Handlungsmaxime machen.
Rachegelüste taugen nicht zur Begründung derTodesstrafe. Am ehesten scheint die Perspektive von Staatsanwälten und Richter zur Abwägung angemessen. Also jene, die sie beantragen oder verhängen müssen.

Ist sie aus beiden Perspektiven zwingend, werden beide Berufsgruppen sich entscheiden müssen, ob sie in solch eine Situation kommen wollen.

Liegt sie aber im Ermessen des Richters, wird es vermutlich schon schwieriger. WS für ein Mensch ist der Täter? Noch wichtiger, was war das Motiv! Methode? Erster, zweiter oder Serienmord?

Ein Richter muss die Möglichkeit haben, dafür zu sorgen, dass gewisse Täter keine weitere Möglichkeit zur nächsten Tat bekommen. Ansonsten stehen sie früher oder später vor der Abwägung, riskieren, dass er in spätestens 25 Jahren wieder frei komnr und weiter macht oder Todesstrafe.


Das halte ich für die wichtigeren Abwägungen als die Frage nach irgendjemandes Rachegelüste. Und wie stellt man sicher, dass Sie nur begrübdneten Fällen und über jeden Zweifel erhaben verhängt wird?


Vielleicht wäre auch eine Todesstrafe zur Bewährung denkbar. Will sagen, eine in sicheren Fällen verhängte Todesstrafe wird verhängt, aber nicht vollstreckt. Der Verurteilte bleibt den Rest des Lebens in Haft und hat in der Zeit natürlich auch Gelegenheit entlastende Beweise vorzubringen.

Begeht er ein weiteres Tötungsdelikt oder Schwerverbrecher, z. B im Gefängnis, kommt es zeitnahe zur Volkstreckung. Solche Vorgänge taugen eher zum Nachweis, ob die Todesstrafe abschrecken kann.

Allerdings gibt die aktuelle Entwicklung in den USA Anlass zu schwere Bedenken, ob es wirklich gut ist, über die Todesstrafe auch nur nachzudenken.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Astrocreep2000 »

Bobo hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 16:36 Ein Richter muss die Möglichkeit haben, dafür zu sorgen, dass gewisse Täter keine weitere Möglichkeit zur nächsten Tat bekommen. Ansonsten stehen sie früher oder später vor der Abwägung, riskieren, dass er in spätestens 25 Jahren wieder frei komnr und weiter macht oder Todesstrafe.
Naja, kein Richter besitzt eine Glaskugel. im deutschen Strafvollzug ist Resozialisierung ein zentrales Ziel, also dass ein Straftäter nach der Verbüßung seiner Strafe die Möglichkeit hat, wieder Teil der Gesellschaft zu werden. Dafür ist aber nicht der Richter verantwortlich, der Jahre oder Jahrzehnte zuvor die Strafe verhängt hat.

Hier liegt für mich auch ein weitere Grund, die Todesstrafe abzulehnen: In den USA wird die Strafe oft erst Jahrzehnte nach dem Urteil verhängt. Da werden 50-Jährige hingerichtet, die mit 18 oder 19 gemordet haben, inzwischen aber längst „geläutert“ sind, im Knast Ausblidungen gemacht habe, zum Glauben gefunden haben, ihre Tat zutiefst bereuen, denen z.T. Auch längst von den Angehörigen ihrer Opfer vergeben wurden. Ich finde nicht, dass in solchen Fällen noch der Mensch hingerichtet wird, der in jungen Jahren der Straftäter war.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bobo »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 08:54 Naja, kein Richter besitzt eine Glaskugel. im deutschen Strafvollzug ist Resozialisierung ein zentrales Ziel,
Das war auch nicht Kern meines Beitrages. Es ging mir um die hohe menschliche Verantwortung. Ein Mord in der Hitze des Gefechts (Prügelei) ist sicherlich anders zu bewerten als einer zur Vertuschung einer Straftat! Raubmord oder Vergewaltigung und Mord zum Beispiel. Im letzteren Fall täte ich mich schwer, die Chance zur Resozialisierung auszumachen. Auch oder gerade wenn der Täter erst 18 Jahre wäre. In dem Alter wäre die Grundsozialisierung eher nicht vorhanden. Folge richtig bräuchte es keine Resozialisierung, sondern eine Grundsozialisierung. Wie macht man einen Psychopathen zum verlässlich sozialisiert Bürger?

Hier liegt für mich auch ein weitere Grund, die Todesstrafe abzulehnen: In den USA wird die Strafe oft erst Jahrzehnte nach dem Urteil verhängt.
Vollstreckt, meinst du. Die Verzögerung liegt vor allem daran dass die Verurteilten durch sämtliche Widerspruchs Instanzen gehen. Und dass dauert oft mindesten 12 bis 15 Jahre.

Wenn man der Todesstrafe zuspricht, sollte man halt sehr genau nachdenken, wie sie zu handhaben ist. In Fällen wie du ihn beschreibst, spräche vor Vollstreckung m. M. nach nichts gegen eine letzte Anhörung unter Beteiligung Angehöriger der Opfer zur Umwandlung der Todesstrafe in Haft bis zum Tode. Nur sollte die auch vom Verhalten des Verurteilten während der Haft abhängig gemacht werden.

Allerdings bevorzuge ich eine andere Lösung als die Todesstrafe. Ich wäre sehr dafür, dass Mörder grundsätzlich für die Dauer ihrer Haft wieder zur Zwangsarbeit verpflichtet werden müssen! Zum einen, um deren Existenz einen Sinn zugeben, zum anderen, um den Opfern eine kleine laufende Entschädigung zukommen zu lassen.

Es wäre auch ein Argument pro Leben, denn sprächen die Angehörigen eines Opfers sich bei einer Anhörung gegen Begnadigung zur lebenslanger Haft aus, endeten mit Hinrichtung des Verurteilten auch die Zahlungen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Misterfritz »

Bobo hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 10:43 Das war auch nicht Kern meines Beitrages. Es ging mir um die hohe menschliche Verantwortung. Ein Mord in der Hitze des Gefechts (Prügelei) ist sicherlich anders zu bewerten...
Wird es auch - bei uns z.B. - das wäre Totschlag oder gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge.
Aber es geht ja um die USA - und die handhaben die Todesstrafe nun mal so.

[ironie]Eigentlich schade, dass man keine unbewohnten Inseln mehr übrig hat, um Strafgefangene dorthin zu deportieren.[/ironie]
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 23. März 2025, 16:26 Umgekehrt wird ein Schuh daraus, Sie haben sich der derzeitig herrschenden gesellschaftlichen Moralvorstellung angepasst.
Henker ist ein Job auf den man sich bewirbt und der eine Ausbildung erfordert.
Die Ausübung des Jobs entspricht der gesellschaftlichen Anforderung,
Die ist in anderen Staaten eine andere als in Deutschland, in dem erst seit 1981 keine Todesstrafe mehr vollstreckt wird und in dem erst 2018 die Todesstrafe aus der Landesverfassung des letzten Bundeslandes gestrichen wurde.
Eine andere Regierung, eine dadurch andere Gesellschaft und die Todesstrafe ist in Deutschland schneller wieder eingeführt, als sie bis vor kurzen abgeschafft wurde.
Von welchem Land ist hier die Rede?
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_102.html

https://www.geo.de/wissen/weltgeschicht ... 65314.html
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 12:06 Von welchem Land ist hier die Rede?
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_102.html

https://www.geo.de/wissen/weltgeschicht ... 65314.html

Deutschland
1981 wurde die letzte Hinrichtung in der DDR vorgenommen und bis 2018 existierte in der hessischen Landesverfassung die Todesstrafe.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Umetarek »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 12:17
Deutschland
1981 wurde die letzte Hinrichtung in der DDR vorgenommen und bis 2018 existierte in der hessischen Landesverfassung die Todesstrafe.
Aber die DDR existiert nicht mehr und hat auch keinen Nachfolger.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 12:17
Deutschland
1981 wurde die letzte Hinrichtung in der DDR vorgenommen und bis 2018 existierte in der hessischen Landesverfassung die Todesstrafe.
Was interessiert mich denn die DDR? Und ob die Hessen es verpennt haben, ihre Landesverfassung anzupassen, das interessiert mich auch nicht.
Die DDR hat die Verfassung der BRD übernommen nach der Wiedervereinigung. Die BRD wurde 1949 gegründet und die Todesstrafe wurde abgeschafft. Somit muss sich niemand meinen moralischen Werten anpassen. Ich lebe in diesem Land, weil es meinen moralischen Werten entspricht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von streicher »

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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Umetarek hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 13:33 Aber die DDR existiert nicht mehr und hat auch keinen Nachfolger.
Es ging ja auch nur darum aufzuzeigen, dass wir in Deutschland so lange noch nicht von der Todesstrafe, durchgeführt oder auf dem Papier existierend, Abschied genommen haben.
Insofern ist die gezeigte deutsche moralische Überlegenheit, explizit den USA gegenüber, gar nicht gegeben.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

tarkomed hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 13:36 Was interessiert mich denn die DDR? Und ob die Hessen es verpennt haben, ihre Landesverfassung anzupassen, das interessiert mich auch nicht.
Die DDR hat die Verfassung der BRD übernommen nach der Wiedervereinigung. Die BRD wurde 1949 gegründet und die Todesstrafe wurde abgeschafft. Somit muss sich niemand meinen moralischen Werten anpassen. Ich lebe in diesem Land, weil es meinen moralischen Werten entspricht.
Deutschland ist in dieser Beziehung den USA nicht moralisch überlegen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von tarkomed »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 24. März 2025, 13:52 Deutschland ist in dieser Beziehung den USA nicht moralisch überlegen.
Doch. Um Welten.
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