Andrea-Perula » So 11. Jan 2015, 18:07 hat geschrieben:
Ich habe schon mehrfach erwähnt auf keiner Seite stehen zu wollen.
Ich habe auch schon oft erwähnt dass ich weder der Prophaganda des Westens noch der der Russen glaube.
Auch Pegida hat das Recht zu demonstrieren. Das muß ein demokratischer Staat akzeptieren und hinnehmen.
Besser Demos die friedlich etwas zu verändern versuchen als wie Bürgerkrieg oder Extremismus.
Die Parolen der Pegida sind nicht unbedingt alle Falsch, sicher ist aber leider auch, dass es wenig Sinn macht in einem Teil Deutschlands mit den geringsten Anteil an Muslimen dort gegen diese dort auf die Strasse zu gehen.

so schaut es :
Zitat:
"Aufruhr in Berlin
von Dr. Bernd Niquet
Noch vor dem schrecklichen Attentat von Paris habe ich mir am
vergangenen Montag einmal die Demonstration der Pegida-Ableger in
Berlin, Bärgida, angeschaut. Und ich bringe davon für mich zwei gute
und zwei schlechte Nachrichten mit.
Die guten Nachrichten lauten: Ich denke, unsere Demokratie
funktioniert ganz gut, sowohl parlamentarisch als auch
außerparlamentarisch, und die Polizei macht einen guten Job. Und
zweitens: Ich bin mir ganz sicher, dass wir in absehbarer Zeit
nichts mit einem Rechtsfaschismus zu tun haben werden.
Das bringt mich zu den schlechten Nachrichten, die da lauten:
Erstens, wenn wir eine pluralitätsfeindliche Bewegung und eine
Meinungsdiktatur bekommen sollten, wird sie ganz gewiss von links
kommen. Und zweitens: Vielleicht sind wir ja fast schon so weit.
Er war einiges los in Berlin an diesem Montag. 400
Bärgida-Protestler und 6.000 Gegendemonstranten. Wobei die
Bärgida-Zahl mir weit übertrieben schien, schließlich hatten sich
dort überall Gegner der Bewegung eingeschlichen. Außerdem kam auf
jeden einzelnen Protestler gefühlt etwa zwei Fernsehteams.
Doch es ist friedlich geblieben. Ich konnte mich problemlos durch
die Gegendemonstranten durchschleichen, um zu den Bärgida-Leuten zu
kommen. Nirgendwo gab es eine gefährliche Situation, und die Polizei
hat sich hervorragend verhalten. An mir war aber natürlich auch
nicht zu ersehen, zu welchem Lager ich gehöre.
Und zu welchem gehöre ich überhaupt: Ich selbst habe kein Problem
mit Ausländern. Und die Religionen finde ich alle gleich
entsetzlich. Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn in einer
Demokratie Menschen ihre Sorgen und Befindlichkeiten artikulieren.
Über die Initiatoren der Pegida kann ich nichts sagen, nur über die
in Berlin. Und da habe ich wirklich selten in meinem Leben größere
Dummbeutel gesehen. Da wird doch den Leuten im Ernst gesagt, sie
müssten damit rechnen, dass bald bei uns die Scharia eingeführt
werde und sie das mit ihren Steuern auch noch bezahlen müssten.
Bei den Teilnehmern hatte ich hingegen ein positives Gefühl, da
waren viele Bürger aus der Mitte der Gesellschaft dabei, sehr
sympathische und nette Leute.
Die Gegendemonstranten haben mir
hingegen Angst gemacht. Es war nicht nur der Hass in ihren
Gesichtern, sondern auch die Abgerissenheit dieser Leute. Ich glaube
nicht, dass auch nur einige von ihnen jemals mehr in das
Staatsbudget eingezahlt haben als sie aus ihm bezogen haben.
Im Grunde genommen entzieht sich mir, worum es in dieser
Auseinandersetzung überhaupt geht. Das Positionspapier der Pegida
würde ich selbst unterschreiben. Denn ich glaube durchaus, dass
unser Umgang mit Einwanderung und unsere Flüchtlingshilfe keineswegs
optimal sind.
Was ist so provokativ daran, wenn man Kriegsflüchtlingen das
Vorrecht gegenüber Asylanten geben will, wenn man für eine
dezentrale Unterbringung plädiert und Asylverfahren wie die
Holländer und ein Einwanderungsgesetz wie die Kanadier fordert?
Warum meint die Mehrheit, dies niederschreien zu müssen?
Als ich am nächsten Tag die Zeitung lese, habe ich allerdings ein
mulmiges Gefühl. Das ist wirklich Meinungsmache. Denn da steht bei
den Teilnehmern etwas von "NPD-Leuten und kräftigen Hauertypen". Ich
habe nichts davon gesehen, und ich war dabei. Aber vielleicht haben
die sich vor mir versteckt. Und ich erschrecke, dass es anscheinend
den Gegenprotestlern tatsächlich gelungen ist, den Start des
Demonstrationszuges zu unterbinden."