Ja und nein. Nur ein Beispiel: Im Inneren gibt der Staat aktiv Gesetze, die die Rahmenbedingunen für das Zusammenleben der Staatsbürger festlegen. Die Bürger übernehmen das Zusammenleben in eigener, freier Verantwortung ohne Einmischung des Staates. Wenn es Bürger gibt, die ihre Freiheiten missbrauchen und gegen die Gesetze verstoßen, wird der Staat wieder aktiv, um die gesetzestreuen Bürger zu schützen.
Handeln tun immer Menschen - in diesem Falle Volksvertreter. Also Menschen welche von uns beauftragt werden unsere Interessen umsetzen.
Wobei "
unsere Interessen" natürlich nur bedeuten kann, dass die politischen Repräsentanten des Volkes möglichst immer die gesamtgesellschaftlichen Interessen im Auge behalten und dann gewissenhaft agieren bzw. entscheiden. Allen Bürgern wird es niemand recht machen können!
Damit sind wir auch in der Verpflichtung aus diesen Handlungen resultierende Kosten zu begleichen. Staatsschulden sind der Ausdruck für die Tatsaache dass wir das nicht tun, sondern dass wir meinen unsere Kinder können das besser! Jedenfalls in der Situation, in welcher wir uns heute befinden - unser Privatvermögen übersteigt sie Staatsschulden (anders ausgedrückt die Allgemeinheit hat den privaten Wohlstand finanziert, jedoch soll die Allgemeinheit von jemand anderem bezahlt werden!).
So stimmt es natürlich nicht. Politik agiert immer generationenübergreifend, sprich: die gegenwärtige Generation erbt die Verhältnisse ihrer Vorgängergenerationen, gestaltet diese Verhältnisse in ihrem Sinne und vererbt sie dann an die Nachfolgegenerationen. Die gegenwärtigen Schulden sind ohne Frage hoch, aber es ist nicht so, dass die gegenwärtige Generation nicht bemüht ist, sie abzubauen. Die heranwachsenden Generationen leben und sozialisieren sich in einem nie gekannten Wohlstand. Trotz der Schulden bemüht sich die gegenwärtige Politik, diesen Wohlstand auf absehbare Zeit zu sichern. Es mag sein, dass die nachfolgenden Generationen später dafür mitbezahlen müssen, was sie aber, wenn sie den ererbten Wohlstand sichern, durchaus können. Das ist einerseits ihr Schicksal, andererseits ihre Verantwortung, das Positive weiterzuführen.
Das Gerede von einem Staat der etwas tun soll, will oder macht dient generell immer der Abwehr von Eigenverantwortung.
Nein, das ist unfair allen denjenigen Bürgern gegenüber, die Politik aus den unterschiedlichsten Gründen nicht aktiv mitgestalten wollen oder können. Dennoch haben sie das Recht auf eine politische Meinung, die sie in die öffentliche Meinungsbildung einbringen mögen.