Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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Blickwinkel
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 23:56 hat geschrieben:OK, also nehmen wir an die Regierungsparteien sind so kommunistisch und führen einen Mindestlohn ein. Bei 8,50 € dürfte das keinen allzu großen Schaden anrichten (wenn überhaupt). Frisöre oder Zeitungsausträger, die vorher unter ihrer Wertschöpfung verdient haben, bekommen nun mehr Geld und können sich dafür auch mehr Waren im Monat leisten. Als Folge daraus werden z.B. Einzelhandelsketten mehr Umsatz machen und unter Umständen auch Paketdienste oder Taxiunternehmen. Die Preise dürften ein wenig ansteigen, aber für den Binnenmarkt ist der Effekt insgesamt positiv (so wie es auch für die Exportindustrie positive Impulse geben würde, wenn Schwellenländer schnell wachsen, höhere Löhne und Preise umsetzen können und dabei immer mehr Exportgüter nachfragen).
Ich glaube kaum, dass der Effekt spürbar ist, weil das überwiegende Gros der dt. AN schon seit Jahren über dem ML liegt. Außerdem sprechen die Preiserhöhungen gegen höhere Einnahmen, es kann sogar sein, dass manche Kunden seltener kommen z.B. bei Friseuren.
Ich habe dir schon mindestens 3-4 mal geschrieben, dass der ML vorwiegend in der Dienstleistungsbranche, speziell in der Gastronomie ein großes Thema ist.
Die deutschen Exportunternehmen werden die Preissteigerungen etwas zu spüren bekommen und müssen ihre Preise gegebenenfalls leicht anheben. Sollte deswegen weniger exportiert werden, wird der Effekt durch den Binnenmarkt wertmäßig ausgeglichen oder überkompensiert (Einzelhandelsumsatz usw.). Zum Abbau der Handelsüberschüsse tragen vor allem mehr Importe bei.
Deswegen kriegen die Exportunternehmen vom ML gar nichts mit, denn ob in der Kneipe statt 3 jetzt 2 Bier getrunken werden, ist für einen Autozulieferer absolut irrelevant. Ebenso wird sich der Kellner nicht plötzlich statt einem gebrauchten Mazda einen neuen Q7 kaufen können.
Höhere Importe werden vor allem benötigt, wenn ich viel verarbeitendes Gewerbe habe, denn dann braucht es viele Rohstoffe. Da die Produktion in Deutschland allerdings sehr teuer ist, wird nur ein Teil in Deutschland produziert, der Rest im Ausland. Ich kenne z.B. keinen Autozulieferer, der nur Werke in Deutschland hat.
Der Dienstleistungssektor macht in Deutschland knapp 70 % des BIP aus (ist natürlich nicht alles Inlandsnachfrage, aber zu größeren Teilen schon. Ein guter Teil fällt auf den Bereich Telekommunikation/Internet und natürlich auch auf Finanzdienstleistungen) (Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/ ... dsprodukt/).

Die privaten Konsumausgaben machen allgemein etwa 57 % des deutschen BIP aus. Der Außenbeitrag nur knapp 6 %. Ergänzung: Außenbeitrag = Exporte - Importe (Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/datenrep ... dsprodukts).
1. Es ist nahezu ein Nullsummenspiel, wenn du in der Dienstleistungsbranche mehr zahlst, werden dort auch höhere Preise verlangt. Da kann gar nicht so eine Entwicklung durch Preis- bzw. Lohnsteigerungen erzielt werden, rein logisch geht das nicht.
2. Auch in der Dienstleistungsbranche betrifft der ML nur einen kleinen Bereich. In meiner Branche arbeitet keiner für den ML, hat es nie getan und wird es auch nie tun.
3. Schafft trotzdem die Exportindustrie die große Kohle nach Deutschland, rund um die großen Automotive OEMs gibt es Zulieferer und natürlich sehr viel Dienstleistungen.
Das ist mit Sicherheit falsch, wie die Daten oben nahelegen.
Das ist eben nicht falsch, weil Deutschland sein Geld mit dem Export von hochwertigen Waren verdient. Darüber reden wir hier doch schon die ganze im Thread oder willst du dir jetzt selbst widersprechen?
Ich rede ja nicht davon, wie ein einzelnes Unternehmen nun mit der Aussteuerung der Produktion umgeht, sondern ich rede von der allgemeinen Auftragslage. Unternehmen werden nur dann anfangen, mehr im Inland zu investieren wenn diese Auftragslage so gut ist, dass es sich lohnt die Produktionskapazitäten zu erweitern.
Grundlegend richtig, das hängt aber mit der Auftragslage weltweit zusammen. Wobei die Produktion in den jeweiligen Absatzländern wie China usw. stattfindet. Die ganzen großen OEMs machen das, ebenso die Zulieferer, weswegen die alle weltweit verteilt sind und deswegen nicht so stark vom dt. Markt abhängig sind.
Das wiederrum hat auch Folgen für die hiesige Politik.
Ich denke man sollte sich in einem Diskussionforum diese Mühe machen - oder man lässt's halt gleich bleiben.
Mir brauchst du das nicht sagen, du hast die Diskussion abgebrochen, weil ich nicht deiner Meinung war.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Mi 18. Jun 2014, 13:24 hat geschrieben:
DIE haben sich schon über meine ökonomischen Metaphern beschwert....

die wären angeblich "neoliberal, zynisch und menschenverachtend"... :?:

wie siehst DU das?
Es sind die üblichen Phrasen, mit denen sich diejenigen, die sich benachteiligt wähnen, gegen die Fakten wehren wollen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

zollagent » Do 19. Jun 2014, 09:55 hat geschrieben: Es sind die üblichen Phrasen, mit denen sich diejenigen, die sich benachteiligt wähnen, gegen die Fakten wehren wollen.
Phrasen gibt es halt von beiden (allen) Seiten. Da sollte sich nicht eine Seite auf die höhere Stufe stellen. :D

mfg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Mi 18. Jun 2014, 14:24 hat geschrieben: ich bin Bildungsbescheiden- habe nur einen Hochschlabschluss- aber keine Promotion...

Heul....

mein gesellschaftliches Umfeld sind auch lauter böse neoliberale Buben- reden immer von Rendite und Gewinnen..

aber DU gehörst doch sicher zur gesellschaftlichen Spitze...( so links unten...)?
...eher rechts unten!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 14:25 hat geschrieben: Aha, deswegen appelliere ich ja auch an die Politik. Das habe ich schon zig mal gesagt und werde es nicht mehr wiederholen. Keine Zeit mehr mit eurer mangelnden Lesekompetenz verschwenden.
Du willst, daß die Politik vorschreibt, wie gehandelt wird. Das ist deutlich und man müßte schon komplett auf Lesekompetenz verzichten, wenn man nicht sähe, auf was du aus bist: Auf eine staatsbestimmte, gelenkte Wirtschaft. So ziemlich das Letzte, was eine Demokratie braucht.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Mi 18. Jun 2014, 14:31 hat geschrieben:
wo keine "regulären Arbeitsplätze" derer Art sind- können sie ja nicht "ersetzt" werden...

das liegt aber dann immer im Einzelfall bei der jeweiligen Kommune...
Doch, sie bestehen. In den vielen KMU, die Aufträge der öffentlichen Hand erledigen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 14:42 hat geschrieben: Gut, dann können wir den Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung also abschaffen? Wirtschaftliche Entscheidungen werden schließlich nur in den Betrieben getroffen, der politische Einfluss spielt keine Rolle.
Nicht in dem Sinn, den du anstrebst.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 14:47 hat geschrieben: Nach Zollagents Ausführungen spielen wirtschaftliche Entwicklungen und Wirtschaftspolitik für die reale Wirtschaft keine Rolle. Wozu also einen Sachverständigenrat beschäftigen?
Nach Zollagent: Ausführungen sind deine Vorstellungen von Wirtschaftslenkung nicht mit einem demokratischen Staatswesen vereinbar.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mi 18. Jun 2014, 14:58 hat geschrieben: Das (rot) beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. :rolleyes:

Dein letzter Satz offenbart ja, dass du keine einzige Aussage Gunslingers verstanden hast....
Doch, er und auch du werden sehr gut verstanden. Mene, Mene Tekel up parsim!
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 15:05 hat geschrieben: Deswegen antworte ich auch nicht mehr auf seine Einzeller, äh Einzeiler.
...weil du jedesmal dabei den Kürzeren ziehst. Wenn man über etwas diskutieren will, sollte man auch was darüber wissen und es auch verstehen.
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Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Mi 18. Jun 2014, 15:29 hat geschrieben:
naja- bei bestehenden Arbeitsverträgen geht das aber nicht..
Doch. Wenn das Kündigungsschutzgesetz geändert wird, gilt ab des Wirksamwerdens der geänderten Fassung dieses. Es sei denn, es stünde explizit im Arbeitsvertrag oder im Tarifvertrag über "Kündigungsschutzbestimmungen gültig in der Fassung von .....".
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Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 22:56 hat geschrieben:Noch als Empfehlung zu den Aussenhandelsüberschüssen folgender Artikel (auch wenn ich nicht allen Aussagen darin zustimme!!): https://www.sicheres-geld.de/deutsche-s ... -bezahlen/
Ein Werbeblättchen eines windigen Geschäftemachers! Ich fasse es nicht, auf welche Rattenfänger unsere Verteilungsphantasten in ihrer Verzweiflung so reinfallen. :mad2:
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 07:41 hat geschrieben:@Gunslinger:

"OK, also nehmen wir an die Regierungsparteien sind so kommunistisch und führen einen Mindestlohn ein. Bei 8,50 € dürfte das keinen allzu großen Schaden anrichten (wenn überhaupt). Frisöre oder Zeitungsausträger, die vorher unter ihrer Wertschöpfung verdient haben, bekommen nun mehr Geld und können sich dafür auch mehr Waren im Monat leisten."

GROSSER Denkfehler...


die haben NICHT "mehr Geld"..

sie stocken nur nicht mehr auf...
...folglich ist auch der "Mehrumsatz" mehr Wunschbild als Fakt. Landläufig Träumerei.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

zollagent » Do 19. Jun 2014, 10:34 hat geschrieben: Doch. Wenn das Kündigungsschutzgesetz geändert wird, gilt ab des Wirksamwerdens der geänderten Fassung dieses. Es sei denn, es stünde explizit im Arbeitsvertrag oder im Tarifvertrag über "Kündigungsschutzbestimmungen gültig in der Fassung von .....".
ja- ich meinte die beiden obigen Szenarien...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 11:41 hat geschrieben: Ne, weil eine weitere Diskussion mittlerweile keinen Sinn mehr macht.

Wir diskutieren jetzt seit einigen Seiten nur noch auf dem Niveau eines japanischen Manga-Comics:

"Ich werde dich so fertig machen, dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Nein, ich werde dich so fertig machen, dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Ach ja? Ha,ha,ha. Ich werde natürlich dich so fertig machen dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Hahahaha, Hohohoho, ich werde dich so was von fertig machen. hohoho."

...

Also bitte, du kannst ja gerne mit anderen so weiter diskutieren, ich habe keine Lust auf inhaltsleere Einzeiler.


dann begib doch doch einfach Mal auf die Ebene der realen Ökonomie - und zwar der BASIS

da vermischt du permanent die Sachverhalte- und zwar IMMER mit der alten Klassenkampf-Trennung zwischen AG und AN
Zuletzt geändert von Realist2014 am Donnerstag 19. Juni 2014, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 12:04 hat geschrieben: Mal halblang, selbst wenn man auf deine Beiträge eingeht, spielst du die beleidigte Leberwurst, wenn man dir nicht zujubelt oder deinen Thesen vorbehaltlos zustimmt.


naja

"seine Thesen" haben ja im Kern immer nur EIN Ziel(worauf es IMMER rausläuft)

Lohnerhöhungen im ökonomischen Keller... :x
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Beitrag von Blickwinkel »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:06 hat geschrieben:

naja

"seine Thesen" haben ja im Kern immer nur EIN Ziel(worauf es IMMER rausläuft)

Lohnerhöhungen im ökonomischen Keller... :x
Richtig, und die werden ziemlich abstrus begründet, mit irgendwelchen virtuellen Gewinnen, die dann Unternehmen angeblich haben, obwohl höhere Lohnkosten natürlich erstmal die Kostenseite erhöhen und den Gewinn folglich schrumpfen lassen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 12:08 hat geschrieben: Richtig, und die werden ziemlich abstrus begründet, mit irgendwelchen virtuellen Gewinnen, die dann Unternehmen angeblich haben, obwohl höhere Lohnkosten natürlich erstmal die Kostenseite erhöhen und den Gewinn folglich schrumpfen lassen.
naja- sein anderer "Argumentationsstrang" ist ja- das NUR die "zu hohen" Gewinne zu "Fehlinvestition" in Südeuropa führen...

die Ersparnisse der Topverdiener wie den Piloten aber NICHT....

kapier ich nicht...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von zollagent »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 11:41 hat geschrieben: Ne, weil eine weitere Diskussion mittlerweile keinen Sinn mehr macht.

Wir diskutieren jetzt seit einigen Seiten nur noch auf dem Niveau eines japanischen Manga-Comics:

"Ich werde dich so fertig machen, dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Nein, ich werde dich so fertig machen, dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Ach ja? Ha,ha,ha. Ich werde natürlich dich so fertig machen dass du nicht mehr aufstehen kannst."

"Hahahaha, Hohohoho, ich werde dich so was von fertig machen. hohoho."

...

Also bitte, du kannst ja gerne mit anderen so weiter diskutieren, ich habe keine Lust auf inhaltsleere Einzeiler.
Ich schreibe wenigstens nicht bei irgendwelchen Heilsbringern, deren Lehren ich nicht mal verstehe ab. Im Moment bist du mangels wirklich treffender Argumente eher patzig wie ein Kleinkind, dem der Wunsch nach einem Lutscher verweigert wird. Es ist dein Niveau, das du hier verwendest. Entweder Abschreiben oder patzig sein. Eigenes kommt bei dir nicht wirklich vor.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben: Ich glaube kaum, dass der Effekt spürbar ist, weil das überwiegende Gros der dt. AN schon seit Jahren über dem ML liegt. Außerdem sprechen die Preiserhöhungen gegen höhere Einnahmen, es kann sogar sein, dass manche Kunden seltener kommen z.B. bei Friseuren.
Das mit dem Mindestlohn war nur ein Beispiel. Natürlich müssten die Durchschnittslöhne (also für alle Lohneinkommensbezieher) wieder stärker ansteigen. Und zwar entsprechend der Produktivitäts- und Inflationsentwicklung. Das war ja in den letzten 15 Jahren überwiegend nicht der Fall, v.a. deshalb weil Politik und Wirtschaft Druck auf die Gewerkschaften ausgeübt haben und viele Arbeitnehmer gar keinem Tarifvertrag mehr unterliegen.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben:Ich habe dir schon mindestens 3-4 mal geschrieben, dass der ML vorwiegend in der Dienstleistungsbranche, speziell in der Gastronomie ein großes Thema ist.
Ungefähr 17 % aller Arbeitnehmer in Deutschland verdienen bis zu maximal 8,50 €. Ich glaube nicht, dass die allesamt in der Gastronomie beschäftigt sind.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben: Deswegen kriegen die Exportunternehmen vom ML gar nichts mit, denn ob in der Kneipe statt 3 jetzt 2 Bier getrunken werden, ist für einen Autozulieferer absolut irrelevant. Ebenso wird sich der Kellner nicht plötzlich statt einem gebrauchten Mazda einen neuen Q7 kaufen können.
Das was du jetzt schreibst, hat mit Exporten und Importen gar nichts zu tun.

Exportunternehmen bekommen Lohnsteigerungen in Deutschland auch dann zu spüren, wenn sie überwiegend in anderen Branchen getätigt werden. Das liegt ganz einfach daran, dass auch Exportunternehmen verschiedene Leistungen im Inland beziehen, dazu gehören z.B. Logistik oder IT/Telekommunikations-Verwaltung.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben:Höhere Importe werden vor allem benötigt, wenn ich viel verarbeitendes Gewerbe habe, denn dann braucht es viele Rohstoffe. Da die Produktion in Deutschland allerdings sehr teuer ist, wird nur ein Teil in Deutschland produziert, der Rest im Ausland. Ich kenne z.B. keinen Autozulieferer, der nur Werke in Deutschland hat.
Es ist schon korrekt, dass Deutschland viele Rohstoffe und Vorleistungsgüter importiert. Daneben stehen aber Verbrauchsgüter und große Energieimporte, die sich bei steigender Inlandsnachfrage auf jeden Fall vergrößern.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben: 1. Es ist nahezu ein Nullsummenspiel, wenn du in der Dienstleistungsbranche mehr zahlst, werden dort auch höhere Preise verlangt. Da kann gar nicht so eine Entwicklung durch Preis- bzw. Lohnsteigerungen erzielt werden, rein logisch geht das nicht.
Darüber kann man natürlich streiten. Nach dieser Logik müsste natürlich jede Lohnsteigerung in der Vergangenheit mit einem entsprechenden Nullsummeneffekt einhergegangen sein. Das heißt, dass es im Dienstleistungsbereich niemals zu Wachstum gekommen wäre. Wachstum gibt's dort aber kontinuierlich seit Jahrzehnten.

Nun sagst du: Dazu musste aber erst der Umsatz steigen, erst dann können höhere Löhne gezahlt werden.

Dann sag ich: Woher stammt denn der höhere Umsatz? Friseure oder Einzelhandelsketten machen den doch erst dann, wenn auch tatsächlich mehr Kunden bei ihnen aufkreuzen. Und diese Kunden sind nunmal in erster Linie die Otto-Normal-Verbraucher Deutschlands, die sich genau dann mehr im Supermarkt leisten können, wenn sie mehr Geld verdienen (unabhängig davon in welcher Branche sie beschäftigt sind).

Oder hast du eine bessere Erklärung?
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben:2. Auch in der Dienstleistungsbranche betrifft der ML nur einen kleinen Bereich. In meiner Branche arbeitet keiner für den ML, hat es nie getan und wird es auch nie tun.
3. Schafft trotzdem die Exportindustrie die große Kohle nach Deutschland, rund um die großen Automotive OEMs gibt es Zulieferer und natürlich sehr viel Dienstleistungen.
Punkt 3 ist falsch, auch wenn du anderes behauptet. Der Außenbeitrag (wertmäßig, als Saldo von Exporten und Importen) beträgt 6 % des BIP, der Konsum dagegen annähernd 60 %. Das ist das zehnfache und somit wird dort auch das zehnfache an Kohle in Deutschland umgesetzt. Das sind die Fakten.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben: Grundlegend richtig, das hängt aber mit der Auftragslage weltweit zusammen. Wobei die Produktion in den jeweiligen Absatzländern wie China usw. stattfindet. Die ganzen großen OEMs machen das, ebenso die Zulieferer, weswegen die alle weltweit verteilt sind und deswegen nicht so stark vom dt. Markt abhängig sind.
Das wiederrum hat auch Folgen für die hiesige Politik.
Deutschland ist sowohl vom Ausland als auch vom Inland wirtschaftlich abhängig.

Das Problem ist aber, dass eine Abhängigkeit vom Ausland riskant ist. Vor allem in Zeiten wie wir sie gerade haben.

Die deutsche Aussehandelsquote (also das Maß wie stark Deutschland mit dem Ausland im Handel verflechtet ist: (Exporte + Importe)/BIP ) beträgt knapp 80 %. Im Jahr 2000 lag sie nur bei knapp 60 %. Wir sind also enorm abhängig vom Ausland (deutlich abhängiger als vor 15 Jahren).

Wer sein Haus auf Sand baut, muss damit rechnen, dass es einbricht, wenn Krisen (im Ausland) auftreten. Auch werden nicht mehr deutsche Produkte in Europa gekauft, wenn dort die Wirtschaftsleistung abnimmt. Wer unsere Abhängigkeit vom Außenhandel gut findet, muss auch sagen, dass dieses Exportvolumen vielfach mit deutschen Krediten bezahlt wurde, denn die Ersparnisse der Defizitländer haben zur Finanzierung aller ihrer Importe nicht ausgereicht. Und er muss damit eingestehen, dass unser Exportvolumen nicht zustande gekommen wäre, wenn das Ausland nicht über seine Verhältnisse gelebt hätte und dabei auch übermäßige Lohnsteigerungen ausgezahlt hätte, ohne die deutsche Waren für viele Ausländer nicht erschwinglich gewesen wären. Wer A sagt muss auch B sagen.
Blickwinkel » Do 19. Jun 2014, 09:30 hat geschrieben: Mir brauchst du das nicht sagen, du hast die Diskussion abgebrochen, weil ich nicht deiner Meinung war.
Nein, ich hatte die Diskussion abgebrochen, weil ich mich nur noch wiederholt habe und dabei den Eindruck hatte, man versteht die Logik von Leistungsbilanzüberschüssen und -defiziten trotzdem nicht. (Den Eindruck hatte ich nicht nur bei dir, sondern auch bei anderen).
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 12:06 hat geschrieben:

naja

"seine Thesen" haben ja im Kern immer nur EIN Ziel(worauf es IMMER rausläuft)

Lohnerhöhungen im ökonomischen Keller... :x
Auch nicht richtig. Ich bin vor allem dafür, dass der Mittelstand mehr Geld zur Verfügung hat. Das kann übrigens auch dadurch verbessert werden, indem man den Mittelstand steuerlich entlastet. Dazu müssten aber erst mal andere bereit sein, mehr Steuern zu zahlen. Der politische Wille dies durchzusetzen besteht aktuell nicht, noch nicht mal an die Abgeltungssteuer wagen sich diese Hasenfüße ran.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

@Gunslinger


wenn deine Posts so extrem lange werden- verliert man die Übersicht.

Nun zu DEM:

"Ungefähr 17 % aller Arbeitnehmer in Deutschland verdienen bis zu maximal 8,50 €. Ich glaube nicht, dass die allesamt in der Gastronomie beschäftigt sind.
"


das sind aber KEINE Vollzeitjobs

nur werden wir jetzt ja genau beim Thema Mindestlohn sehen- welche "Theorie" näher an der Realität ist...

Preiserhöhungen- oder Streichung von Arbeitsplätzen...


die Zukunft wird es weisen...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:09 hat geschrieben: Auch nicht richtig. Ich bin vor allem dafür, dass der Mittelstand mehr Geld zur Verfügung hat. Das kann übrigens auch dadurch verbessert werden, indem man den Mittelstand steuerlich entlastet. Dazu müssten aber erst mal andere bereit sein, mehr Steuern zu zahlen. Der politische Wille dies durchzusetzen besteht aktuell nicht, noch nicht mal an die Abgeltungssteuer wagen sich diese Hasenfüße ran.
1) was genau ist bei dir "Mittelstand"? das sind ja NICHT nur "Arbeitnehmer"...

2) WER genau sind die "Anderen"?

3) WAS genau möchtest du bei der Abgeltungssteuer machen? Eines ist klar- 35% bei den DIVIDENDEN - das geht NICHT... ( bei den ZINSEN schon...)
Zuletzt geändert von Realist2014 am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 12:14 hat geschrieben: naja- sein anderer "Argumentationsstrang" ist ja- das NUR die "zu hohen" Gewinne zu "Fehlinvestition" in Südeuropa führen...

die Ersparnisse der Topverdiener wie den Piloten aber NICHT....

kapier ich nicht...
Die Ausbeutung durch Entlohnung (deutlich) unterhalb der Wertschöpfung, sowie die zu niedrige Besteuerung von Kapitalerträgen, führt in der Tat dazu, dass die Ersparnisse zu groß werden und mangels lukrativer Investitionen nicht mehr im Inland angelegt werden.

Stattdessen verleiht man Geld ans Ausland, die damit auf Pump leben und lässt die überfälligen Schulden vom deutschen Steuerzahler abbezahlen.


Die Piloten schlagen sicherlich über die Stränge, sind unter den Arbeitnehmern aber auch ein Extrembeispiel (Nebelkerze).
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:11 hat geschrieben:@Gunslinger


wenn deine Posts so extrem lange werden- verliert man die Übersicht.
Wird man jetzt schon dafür kritisiert, dass man inhaltlich was beiträgt, anstatt das Gegenüber zu beleidigen. Ich fass es nicht.
Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:11 hat geschrieben:Nun zu DEM:

"Ungefähr 17 % aller Arbeitnehmer in Deutschland verdienen bis zu maximal 8,50 €. Ich glaube nicht, dass die allesamt in der Gastronomie beschäftigt sind.
"


das sind aber KEINE Vollzeitjobs

nur werden wir jetzt ja genau beim Thema Mindestlohn sehen- welche "Theorie" näher an der Realität ist...

Preiserhöhungen- oder Streichung von Arbeitsplätzen...


die Zukunft wird es weisen...
Die Zukunft wird es weisen. Empirisch gibt es nur wenige Beispiele dafür, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze gekostet haben. Darüber waren sogar schon einige Neoklassiker verwundert und haben deshalb allerhand akrobatische Kopfstände gemacht, um dies irgendwie in ihrer theoretisches Korsett zu quetschen: http://de.wikipedia.org/wiki/Monopson (s. Absatz zu Arbeitsmarkt).
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:05 hat geschrieben:Ungefähr 17 % aller Arbeitnehmer in Deutschland verdienen bis zu maximal 8,50
Gibt es dazu eine seriöse Quelle ?

mfg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:15 hat geschrieben: Die Ausbeutung durch Entlohnung (deutlich) unterhalb der Wertschöpfung, sowie die zu niedrige Besteuerung von Kapitalerträgen, führt in der Tat dazu, dass die Ersparnisse zu groß werden und mangels lukrativer Investitionen nicht mehr im Inland angelegt werden.

Stattdessen verleiht man Geld ans Ausland, die damit auf Pump leben und lässt die überfälligen Schulden vom deutschen Steuerzahler abbezahlen.


Die Piloten schlagen sicherlich über die Stränge, sind unter den Arbeitnehmern aber auch ein Extrembeispiel (Nebelkerze).

keine "Nebelkerze"

es gibt 3 Mio Arbeitnehmer- die ein Jahres-Gehalt von ÜBER 100tsd Euro haben

und es gibt hunderttausende von kleineren Unternehmen- wo das Jahres-Unternehmereinkommen ( Gewinn) weit geringer als 100tsd Euro ist.



jetzt erläutere DA doch Mal deine obige "Entlohnung unterhalb der Wertschöpfung"

also WER "kassiert" denn dann deiner Meinung nach "zuviel" - gemessen "woran"?
Zuletzt geändert von Realist2014 am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:21 hat geschrieben: Wird man jetzt schon dafür kritisiert, dass man inhaltlich was beiträgt, anstatt das Gegenüber zu beleidigen. Ich fass es nicht.

.
es war eine FRAGE- ob du es vielleicht "splitten" könntest- nur wegen der Übersichtlichkeit... ;)
Zuletzt geändert von Realist2014 am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:13 hat geschrieben: 1) was genau ist bei dir "Mittelstand"? das sind ja NICHT nur "Arbeitnehmer"...

2) WER genau sind die "Anderen"?

3) WAS genau möchtest du bei der Abgeltungssteuer machen? Eines ist klar- 35% bei den DIVIDENDEN - das geht NICHT... ( bei den ZINSEN schon...)
1) Richtig, aber überwiegend sind es Arbeitnehmer (Lohneinkommensbezieher).

2) Die anderen sind vor allem Spitzenverdiener, Vermögende (insbesondere Erben) und große Konzerne und Banken.

3) Kapitalerträge würde ich überwiegend genauso besteuern, wie alle anderen Einkommen auch, denn nur damit wird man dem Prinzip einer synthetischen Einkommenssteuer gerecht. Über Ausnahmen kann man diskutieren (z.B. Dividenden oder bestimmte Zinserträge für Rentenpapiere u.ä.).
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:05 hat geschrieben:Punkt 3 ist falsch, auch wenn du anderes behauptet.

Der Außenbeitrag (wertmäßig, als Saldo von Exporten und Importen) beträgt 6 % des BIP,
der Konsum dagegen annähernd 60 %.
Das ist das zehnfache und somit wird dort auch das zehnfache an Kohle in Deutschland umgesetzt.

Das sind die Fakten.
Was ist dann jetzt für eine merkwürdige Rechnung ? :D

Du kannst da doch nicht den Saldo zwischen Importen und Exporten betrachten.

Umgesetzt wird der GESAMTE EXPORT und zusätzlich nochmals der GESAMTE IMPORT

==> im aufaddierten Im-und Export wird die "Kohle umgesetzt". :p

mlg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:24 hat geschrieben: es war eine FRAGE- ob du es vielleicht "splitten" könntest- nur wegen der Übersichtlichkeit... ;)
Halte ich zwar nicht für sinnvoll, kann ich aber nächstens in diesem Thread zu machen.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

Skull » Do 19. Jun 2014, 14:21 hat geschrieben:
Gibt es dazu eine seriöse Quelle ?

mfg
Laut dieser Quelle verdienen 14,1% aller Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro. Wobei viele geringfügig entlohnt Beschäftigte weniger als € 8,50 pro Stunde verdienen. Bei den Vollzeitbeschäftigten verdienen nur 9,4% aller Beschäftigten weniger als 8,50 Euro pro Stunde. In Westdeutschland sogar nur 6,9%. In Ostdeutschland hingegen 20,6%. Der Mindestlohn wird also in Ostdeutschland großen Schaden anrichten und für stärkere Arbeitslosigkeit sorgen. In Bayern dürfte er für den geringsten Schaden sorgen. Der Marktmechanismus in Bayern wird durch den Mindestlohn nur geringfügig beeinflusst werden. In einigen Gebieten in Ostdeutschland dürfte der Markmechanismus großen Schaden nehmen.

http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf
Zuletzt geändert von Adam Smith am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:25 hat geschrieben:Über Ausnahmen kann man diskutieren (z.B. Dividenden oder bestimmte Zinserträge für Rentenpapiere u.ä.).
Klar. :D

Einer der ganz ganz wenigen "einfachen" und klaren Regeln im Steuerrecht (analog zu vielen anderen Ländern).

==> also am besten dieses rückgängig machen und weitere Ausnahmen, Regeln und weitere Steuergesetze schaffen..
und viele, viele Steuerbeamte und Steurberater DAMIT dann befassen... :p

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:25 hat geschrieben: 1) Richtig, aber überwiegend sind es Arbeitnehmer (Lohneinkommensbezieher).

2) Die anderen sind vor allem Spitzenverdiener, Vermögende (insbesondere Erben) und große Konzerne und Banken.

3) Kapitalerträge würde ich überwiegend genauso besteuern, wie alle anderen Einkommen auch, denn nur damit wird man dem Prinzip einer synthetischen Einkommenssteuer gerecht. Über Ausnahmen kann man diskutieren (z.B. Dividenden oder bestimmte Zinserträge für Rentenpapiere u.ä.).


1) ist definitiv NICHT richtig...

2) was haben "große Konzerne" und "Banken" jetzt damit zu tun?- die zahlen wie alle Körperschaften Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer...

3) Die aus den Gewinnen der Körperschaften ausgeschütteten Dividenden werden in der Gesamtheit heute zwischen 45% und 54% besteuert- ist das nicht GENUG?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

Adam Smith » Do 19. Jun 2014, 13:32 hat geschrieben: Laut dieser Quelle verdienen 14,1% aller Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro. Wobei viele geringfügig entlohnt Beschäftigte weniger als € 8,50 pro Stunde verdienen. Bei den Vollzeitbeschäftigten verdienen nur 9,4% aller Beschäftigten weniger als 8,50 Euro pro Stunde. In Westdeutschland sogar nur 6,9%. In Ostdeutschland hingegen 20,6%. Der Mindestlohn wird also in Ostdeutschland großen Schaden anrichten und für stärkere Arbeitslosigkeit sorgen. In Bayern dürfte er für den geringsten Schaden sorgen. Der Marktmechanismus in Bayern wird durch den Mindestlohn nur geringfügig beeinflusst werden. In einigen Gebieten in Ostdeutschland dürfte der Markmechanismus großen Schaden nehmen.

http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf

diese Differenzierung will Gunslinger nicht sehen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Do 19. Jun 2014, 13:32 hat geschrieben: Laut dieser Quelle verdienen 14,1% aller Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro.
Wobei viele geringfügig entlohnt Beschäftigte weniger als € 8,50 pro Stunde verdienen.
Bei den Vollzeitbeschäftigten verdienen nur 9,4% aller Beschäftigten weniger als 8,50 Euro pro Stunde.
In Westdeutschland sogar nur 6,9%. In Ostdeutschland hingegen 20,6%.
Danke. :)

mfg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Do 19. Jun 2014, 13:21 hat geschrieben:Gibt es dazu eine seriöse Quelle ?

mfg
Ich habe mich vertan, es waren 2011 etwa 14 % (25 % in Ost-, 12 % in Westdeutschland).

@ Blickwinkel: Strukturell sind das übrigens hauptsächlich Beschäftigte im Handel, im produzierenden Gewerbe (ohne Bau) und bei öffentlichen/privaten Dienstleistungen.

Quelle: http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf (Seite 2-3).
Skull » Do 19. Jun 2014, 13:27 hat geschrieben:Was ist dann jetzt für eine merkwürdige Rechnung ? :D

Du kannst da doch nicht den Saldo zwischen Importen und Exporten betrachten.

Umgesetzt wird der GESAMTE EXPORT und zusätzlich nochmals der GESAMTE IMPORT

==> im aufaddierten Im-und Export wird die "Kohle umgesetzt". :p

mlg
Als Beitrag zum BIP bleibt vom Export nur das übrig, wovon der Import abgezogen wurde, denn mit irgendeinem Wert müssen ja die Importe bezahlt werden.

Die Importe selbst werden wiederum z.T. im Einzelhandel verkauft (= Konsum) oder fließen in die Produktion von Exportgütern ein.
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Do 19. Jun 2014, 13:33 hat geschrieben:Klar. :D

Einer der ganz ganz wenigen "einfachen" und klaren Regeln im Steuerrecht (analog zu vielen anderen Ländern).

==> also am besten dieses rückgängig machen und weitere Ausnahmen, Regeln und weitere Steuergesetze schaffen..
und viele, viele Steuerbeamte und Steurberater DAMIT dann befassen... :p

mfg
Ich habe geschrieben, darüber kann man diskutieren. Ansonsten bin ich für eine synthetische (und damit einfachere) Besteuerung aller Einkommensarten. :p
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:35 hat geschrieben: Ich habe mich vertan, es waren 2011 etwa 14 % (25 % in Ost-, 12 % in Westdeutschland).

@ Blickwinkel: Strukturell sind das übrigens hauptsächlich Beschäftigte im Handel, im produzierenden Gewerbe (ohne Bau) und bei öffentlichen/privaten Dienstleistungen.

Quelle: http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf (Seite 2-3).
Als Beitrag zum BIP bleibt vom Export nur das übrig, wovon der Import abgezogen wurde, denn mit irgendeinem Wert müssen ja die Importe bezahlt werden.

Die Importe selbst werden wiederum z.T. im Einzelhandel verkauft (= Konsum) oder fließen in die Produktion von Exportgütern ein.
die importierten Ferraris werden mit Ersparnissen gekauft..

aber das du bei deinen lustigen "Gleichungen" Vermögensverschiebungen bzw. Veränderungen immer außer Acht lässt- nun ja...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von ToughDaddy »

Skull » Do 19. Jun 2014, 14:21 hat geschrieben:Gibt es dazu eine seriöse Quelle ?

mfg
Sollte seriös genug sein:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 23550.html

Hier die Vergleichszahlen aus 2011:
http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf

Mithin ist es schimmer geworden.


@adam smith
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p2606320
Das waren die 2011er Zahlen.
In meinem Link findest die aktuelleren Zahlen. Mithin hat sich der Anteil jener, welche darunter Lohn bekommen, erhöht.


@gunslinger
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p2606330
Du hast Dich wohl nicht vertan, sondern nicht die aktuellen Zahlen gefunden.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:38 hat geschrieben: Ich habe geschrieben, darüber kann man diskutieren. Ansonsten bin ich für eine synthetische (und damit einfachere) Besteuerung aller Einkommensarten. :p


das GEHT nicht ...

du hast IMMER die UNTERSCHIEDE zwischen Einkommenssteuer und Körperschafts-Steuer

bei der Einkommensteuer werden ja alle Einkunftsarten heute schon zusammen gefasst- von welcher "Vereinfachung" träumst du da?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:35 hat geschrieben:Als Beitrag zum BIP bleibt vom Export nur das übrig,
wovon der Import abgezogen wurde, denn mit irgendeinem Wert müssen ja die Importe bezahlt werden.

Die Importe selbst werden wiederum z.T. im Einzelhandel verkauft (= Konsum) oder fließen in die Produktion von Exportgütern ein.
Du solltest Dich mal wirklich mit der Vwl Gesamtrechnung beschäftigen.

So...ist eine Diskussion völlig sinnlos. Tut mir leid, aber das macht an dieser Stelle keinen Sinn mit Dir.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Donnerstag 19. Juni 2014, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Postnix »

Skull » Do 19. Jun 2014, 14:27 hat geschrieben:Was ist dann jetzt für eine merkwürdige Rechnung ? :D

Du kannst da doch nicht den Saldo zwischen Importen und Exporten betrachten.

Umgesetzt wird der GESAMTE EXPORT und zusätzlich nochmals der GESAMTE IMPORT

==> im aufaddierten Im-und Export wird die "Kohle umgesetzt". :p

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"Widde witt bum bum, ich dreh die VGR um, wie es mir gefällt." :D
Zuletzt geändert von Postnix am Donnerstag 19. Juni 2014, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Realist2014 »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 13:15 hat geschrieben: Die Ausbeutung durch Entlohnung (deutlich) unterhalb der Wertschöpfung, sowie die zu niedrige Besteuerung von Kapitalerträgen, führt in der Tat dazu, dass die Ersparnisse zu groß werden und mangels lukrativer Investitionen nicht mehr im Inland angelegt werden.

Stattdessen verleiht man Geld ans Ausland, die damit auf Pump leben und lässt die überfälligen Schulden vom deutschen Steuerzahler abbezahlen.


Die Piloten schlagen sicherlich über die Stränge, sind unter den Arbeitnehmern aber auch ein Extrembeispiel (Nebelkerze).


um deine Position zu verstehen- ein kleines Beispiel zum Thema Aufteilung der Wertschöpfung:

kleiner Handwerksbetrieb- 4 Vollzeithandwerker,gleiche Arbeitsqualität und Tätigkeiten Chef arbeitet auch mit. Der Chef hat ca. 100tsd Euro eigenes Geld im Unternehmen stecken


der "Gewinn vor Personalkosten" beträgt pro Jahre 200tsd Euro. (ist zwar keine korrekte BWL Bezeichnung - aber es geht ja um das Prinzip)

Wie hoch wäre dann deiner Meinung nach ( gemäß der anteiligen Wertschöpfung)

a) das Jahresgehalt der 4 Mitarbeiter
b) der Gewinnanteil des Chefs für seine ARBEIT ( = Unternehmerlohn)
c) der Gewinnanteil als Rendite für sein investiertes Kapital


da bin ich jetzt einmal gespannt...
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Realist2014 » Do 19. Jun 2014, 13:33 hat geschrieben: 1) ist definitiv NICHT richtig...

2) was haben "große Konzerne" und "Banken" jetzt damit zu tun?- die zahlen wie alle Körperschaften Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer...

3) Die aus den Gewinnen der Körperschaften ausgeschütteten Dividenden werden in der Gesamtheit heute zwischen 45% und 54% besteuert- ist das nicht GENUG?
1) 62 % der Einkünfte eines durchschnittlichen deutschen Privathaushalts wurden 2011 aus Erwerbseinkünften erzielt. Der Durchschnittsverdienst betrug dabei 3871 €/Monat.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile (Seite 142)

2) Die Körperschaftssteuer beträgt knapp 16 %. Einbehaltene Gewinne aus Personenunternehmen werden statt mit der üblichen Einkommenssteuer, nur mit 29 % besteuert.

3) Wie errechnet sich das?
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Donnerstag 19. Juni 2014, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

ToughDaddy » Do 19. Jun 2014, 13:44 hat geschrieben: Sollte seriös genug sein:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 23550.html

Hier die Vergleichszahlen aus 2011:
http://www.iwh-halle.de/d/publik/presse/19-13L.pdf

Mithin ist es schimmer geworden.
:thumbup:
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 14:57 hat geschrieben:
2) Die Körperschaftssteuer beträgt knapp 16 %.
Dazu kommt aber noch die Gewerbesteuer. Und die Entnahme wird mit 25% besteuert.
Gewinne aus Personenunternehmen werden statt mit der üblichen Einkommenssteuer, nur mit 29 % besteuert
:?:

Gewinnthesaurierung?
Werden diese Gewinne später dennoch ausgeschüttet, ist eine Nachversteuerung von 25 % vorzunehmen. Das gilt auch im Falle einer Unternehmensveräußerung oder Betriebsaufgabe.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Donnerstag 19. Juni 2014, 15:06, insgesamt 2-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Do 19. Jun 2014, 13:47 hat geschrieben:Du solltest mich mal wirklich mit der Vwl Gesamtrechnung beschäftigen.

So...ist eine Diskussion völlig sinnlos. Tut mir leid, aber das macht an dieser Stelle keinen Sinn mit Dir.

mfg
Wenn du das Problem nicht konkretisieren kannst, macht die Diskussion in der Tat keinen Sinn.
Postnix » Do 19. Jun 2014, 13:54 hat geschrieben:Er mischt lustig Entstehungs- und Verwendungsrechnung.

"Widde witt bum bum, ich dreh die VGR um, wie es mir gefällt." :D
Ich mische hier gar nichts, sondern habe die Zahlen von der Bundeszentrale für Politische Bildung: http://www.bpb.de/nachschlagen/datenrep ... dsprodukts

Da steht: Außenbeitrag 5,7 % , Privater Konsum 57,6 %.
Das sind die Beiträge dieser Komponenten zum BIP.
Beim privaten Konsum ist das das zehnfache.

Und natürlich muss man dabei die Exporte von den Importen abziehen, wer das nicht macht, hat wirklich was grundsätzliches nicht verstanden. Die Importpreise tauchen in den verkaufen Warenpreisen, wie auch in den Exportpreisen, wenn es sich z.B. um Vorprodukte handelt, wieder auf. Wer dann die Importe noch mal drauf rechnet, hat natürlich alles doppelt.

Definition BIP: "Das nominale BIP gibt die Summe der inländischen Wertschöpfung beziehungsweise der Wertschöpfung von Regionen in aktuellen Marktpreisen an."

BIP = Konsum + Sparen = Konsum + Inländischen Investitionen + Staatsausgaben + (Exporte - Importe)
Muss man wissen.

Verwendungsrechnung und Entstehungsrechnung sind wertmäßig identisch. Es gibt eine Verwendungs-, eine Entstehungs- und eine Verteilungsrechnung. Die sind wertmäßig alle identisch, weil sie alle das BIP abbilden.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

ToughDaddy » Do 19. Jun 2014, 14:44 hat geschrieben:
Mithin ist es schimmer geworden.


@adam smith
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p2606320
Das waren die 2011er Zahlen.
In meinem Link findest die aktuelleren Zahlen. Mithin hat sich der Anteil jener, welche darunter Lohn bekommen, erhöht.
Die meinen bestimmt den effektiven Stundenlohn. Das mit den 14,1% bezog sich auf den vereinbarten Stundenlohn.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Do 19. Jun 2014, 15:11 hat geschrieben: Da steht: Außenbeitrag 5,7 % , Privater Konsum 57,6 %.
Das sind die Beiträge dieser Komponenten zum BIP.
Beim privaten Konsum ist das das zehnfache.
Frage:

Die Exporte sind genauso hoch wie die Importe. Wie hoch ist der Außenbeitrag in dem Fall?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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