Darkfire » Mi 24. Jun 2015, 19:35 hat geschrieben:
Ich finde nach wie vor diesen Einwand von Bata interessant in dem er meinte das der Regimewechsel schon längere Zeit davor absehbar war und man daher logischerweise schon Pläne im Schreitisch hatte für die Krim
Der Putsch war nun wirklich keine Überraschung. Die Krim selbst ergriff die Sezessionsinitiative, was auch keine Überraschung war. Die Krimregierung hat lange im Voraus diese Entscheidung davon abhängig gemacht ob die Opposition Putscht oder nicht. Daher ist es logischerweise irrelevant was Putin alles geplant haben mag.
Wusste man ja nicht so genau.
Ein freiwilliger Abgang von Wiktor Janukowitsch hätte doch auch zum Regimewechsel geführt ?
Die Krim hätte die Sezession wahrscheinlich (hier spekuliere ich) auch dann angetreten wenn es nicht zum Putsch gekommen wäre. Janukowitsch hat im Prinzip am 21. Februar seine Kapitulation vor dem Maidan unterschrieben. Die Krimregierung hat sich vorher schon klar positioniert. Die Machtergreifung der politischen Führung des Maidans würde man in keinem Fall akzeptieren. Selbst wenn Janukowitsch am nächsten Tag nicht trotzdem gestürzt worden wäre, hätten die Behörden der Krim Janukowitsch vorgeworfen versagt zu haben und würden zur Not auch einseitig und völlig ohne Rücksicht auf die Verfassung die Unabhängigkeit erklären. Das ist aber meine eigene Meinung.
Hätte dann Russland auch wie geplant eingreifen können und sich die Krim zurückholen können ?
Wenn Janukowitsch nicht vertrieben worden wäre, hätte er vermutlich der Sezession der Krim zugestimmt und sie legal einen Referendum durchführen lassen. Wie in Schottland
Es musste also doch ein Putsch sein.
Bingo! Deshalb musste er gestürzt werden, obwohl er schon kapitulierte und seine Entmachtung eine Frage der Zeit war (Meine Meinung). Sonst gäbe es keine Zweifel an der Legitimität der Abspaltung der Krim.
Diese Idee daß der rechte Sektor putschen könnte war eine Schnapsidee, denn die Ukrainische Armee mag schwach sein, aber mit ein paar Typen vom Rechten Sektor wäre sie locker klar gekommen.
Janukowitsch hatte Stur die Deeskalation gesucht. Er wollte bewusst das Militär nicht einsetzen. Er wusste auch nicht ob er sich auf das Militär verlassen konnte oder ob sich das Militär auf die Seite der Opposition stellt.
Diese Haltung wurde ihm als Schwäche vorgeworfen und hat ihm bei den Krimbehörden viel Kritik eingebracht. Kurz vor seinem Sturz forderten Abgeordnete von der Krim Janukowitsch mehrmals auf Hart gegen den Maidan durchzugreifen und drohten mit Abspaltung falls er sich dem Maidan beugen wollte.
Ein paar besetzte Gebäude, selbst wenn es das Parlament ist, wäre noch kein Putsch.
Und ein Paar besetzte Rathäuser und Polizeistationen im Osten der Ukraine ist eine Gefahr für die Territoriale Integrität die den Einsatz von Luftwaffe und Artillerie in bewohnten Gebieten rechtfertigt?
Putsch ist wenn man unter Waffengewalt Menschen zwingt auf eine bestimmte Weise abzustimmen.
Ein Putsch kann militärisch sein, muss aber nicht. Das war ein politischer Putsch. Das Militär hat sich gänzlich rausgehalten und stellte die Machtübernahme nicht in Frage.
Beispiel Ägypten. Erst gab es dort einen Politischen Putsch im Rahmen des Arabischen Frühlings bei dem die Muslim Bruder an die Macht gekommen und sich demokratisch legitimiert haben. Dann gab es dort einen Militärputsch bei dem das Militär sich die MAcht mit Gewalt zurück holte und die Muslim Bruderschaft seit dem hart verfolgt.
Ein ähnliches Schicksal könnte die Ukraine erwarten. Poroschenko verliert Rückhalt. Haushalt und Wirtschaft sind am Boden. Wenn er nicht bald Erfolge anschafft wird ein Militärputsch immer wahrscheinlicher.
btw. Anzeichen gibt es bereits.
I am major General of the armed forces of Ukraine Oleksandr Kolomiyets V., my last position was assistant to the Minister of defence of Ukraine and chief military analyst. I will work for the benefit of “Donetsk national Republic”, – he said during a press conference.
https://idiocracyua.wordpress.com/2015/ ... errorists/
Nach der Flucht von Janukowitsch war das aber gar nicht mehr nötig.
Diese Besetzungen auf dem Maidan waren vielleicht lästig aber kein Putsch, denn diese hatten absolut keine Mehrheit im Staat.
Das spielt doch keine Rolle. Der Rechter Sektor war nur ein Instrument. Selbst die haben die Putschisten eigentlich verarscht. Man hat die Nazischläger gebraucht um die Regierung Janukowisch zu stürzen, und dann zurückzutreten. Im entstandenem Machtvakuum brauchte die politische Maidanführung die Macht nur noch aufzuheben. Und natürlich Wahlen durchzuführen um sich zu legitimieren. Und natürlich können sie sich eines Sieges dabei sicher sein. Wer sollte ihnen denn stellen nach einem Putsch?
Klassisches Szenario einer Farbrevolution
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbrevolutionen
Janukowitsch war nur der Präsident. Das wäre nur die halbe Miete. Es gibt doch auch noch das Parlament und Minsterrat. Die physische Vertreibung oder gar Ermordung des Präsidenten, aber die Erhaltung der anderen Regierungsorgane hätte nichts gebracht. Die Regierung hätte den Maidanrat für Terroristen erklärt und mit Gewalt, zur Not mit dem Militär unterdrückt.
Deshalb hat der Rechte Sektor die Rada besetz. Abgeordnete der Regierungskoalition von Janukowitsch wurden eingeschüchtert und verprügelt und nicht zur Rada durchgelassen. Viele ehemalige REgierungsabgeordnete sind geflohen oder haben die Partei gewechselt. Die Verhältnisse im Parlament wurden dadurch stark verändert. Nur 18 von 180 Sitzen konnte die Regierungskoalition von Janukowitsch nach dem Putsch nutzen. Die ehemalige Opposition war plötzlich die Stärkste Kraft im Parlament und entließ per Abstimmung den Ministerrat und enthob Janukowitsch seines Amtes. Sie bildete am selben Tag den Kern der Übergangsregierung mit Jazenjuk als Premier und Turchinow als Präsident. Beide haben sich aktiv an der Organisation des Maidans beteiligt. Zum Schef des Geheimdienstes wurde Nalevajchenko ernannt. Ein Mann mit Engen Kontakten zum Anführer des REchten Sektors Dmitry Yarosh. Nalevaychenko und Yarosh machten nie ein Hehl aus ihrer Freundschaft. Lange vor dem Putsch hielt N. Reden in Nazi Trainingcamps von Yarosh und machte dabei Andeutngen dass die Ukraine sich bald verändern würde. Die Organisation hieß damals noch Trizub.
Also es ist natürlich absurd zu denken dass der Rechte Sektor die Macht ergriffen hätte. Natürlich nicht. Das behauptet Niemand - nicht missverstehen. Sie sind und bleiben nützliche Deppen die gut dafür geeignet sind Regierungen zu stürzen. Aber zum Führen sind sie selbst der "Junta" zu heikel.
Es war auch nicht die Absicht der Ukrainischen Nazis direkt an die Spitze der Macht zu kommen. Sie wollten Narrenfreiheit, Panzer fahren, Krieg mit Russen, Ämter und Kohle. Und das haben sie nach dem Putsch auch alles bekommen.
Das einzige mit was sich der rechte Sektor tatsächlich Anerkennung verdient hat, war daß nach dem die Berkut die Demonstranten erschossen haben, sie nicht sofort wegrannten sondern weiter für ihre Sache auf dem Maidan blieben.
Der Leiter der parlamentarischen Untersuchungskommission zum Snipermassaker in der Institutskaya Straße Genady Moskal hat folgendes festgestellt:
1. Die Sniper schossen sowohl auf die Polizei als auch auf Protestler. Dabei gab es die ersten Opfer bei der Polizei.
2. Ballistik sagt dass die Kugeln nicht zu den Waffen der Polizei passen.
proof:
There is no forensic evidence linking the victims of mass killings in Kiev on February 20 with officers from the Berkut police unit, the head of the parliamentary commission investigating the murders told journalists.
The MP made the statements at a media conference on Tuesday gathered to announce preliminary results of his commission’s probe.
Moskal assured that despite the Ukrainian General Prosecutor’s office having arrested 12 Berkut officers on allegations of committing the mass killings, forensic evidence suggests their innocence. He said the bullets that killed people in Kiev on the bloodies day of confrontation between protesters seeking to oust President Viktor Yanukovich and riot police didn’t match any of the firearms issued to Berkut’s special unit, which, unlike the majority of riot police, was allowed to carry lethal weapons.
Moskal added that the first shot was fired at police, not the protesters. He alleged that the shooters were agents of the Ukrainian Security Service (SBU) acting from the ranks of the protesters, but admitted that genuine protesters could have been the culprits.
Earlier Moskal said that the investigation of the high-profile case was being stalled by the SBU and the Interior Ministry because the post-coup heads of the law enforcement don’t want to face the scandal which would ensue if the real perpetrators were exposed.
The report also failed to take into account statements of Hospital doctors who said both protesters and policemen were killed by the same snipers.
http://macedoniaonline.eu/content/view/25304/53/
Die Frage ist also warum fing man auf dem Maidan an zu schießen.
gute Frage. Warum schießt man auf die Polizei? Das geht zuweit.
Hier wurde oft erwähnt das man einigen Demonstranten in den Rücken geschossen hat.
Warum sollten die Typen von rechten Sektor den eigenen Leuten in den Rücken schießen ?
Die "Mitläufer" daunten sind für den Rechten Sektor nichts weiter als Vieh. Das sind nicht "ihre eigenen" Leute. Der Rechte Sektor hat für die EU nicht viel übrig. Es heißt doch immer dass die Nazis in der Minderheit waren. So ist es auch. Nur weil die Nazis gegen die Polizei kämpften bedeutet das nicht dass sie die Ansichten der Masse teilten. Für die Nazis war das eine günstige Gelegenheit für all das was sie halt gerne tun. Ungestraft Wehrlose Menschen töten.
Menschen die so von ihrer Sache überzeugt waren daß sie sich freiwillig in den Kugelhagel der Sicherheitskräfte begeben haben, sollten ihre eigenen Gesinnungsgenossen erschießen wo sie doch auf der Gegenseite soviel Polizisten schon als leichtes Ziel hatten um die Situation anzustacheln ?
Das ist mehr als unlogisch.
Zuerst wurde die Polizei beschossen. Sie zog sich zurück. Ahnungslose Demonstranten die unten auf der Instittskaya Straße standen haben von der Schießerei nichts mitbekommen und folgten der Zurückziehnden Polizei hinterher. Die Polizei nahm an, dass die Schüsse aus der Menge kamen und "erwiederte" das Feuer. Während dessen gerieten die hinterher gefolgten Demonstranten von Vorn unter den Beschuss der Polizei, und von hinten von den selben Schützen die auch die Polizei provoziert hatten.
jetzt logisch?
Wenn man also die Krim wollten so wie gespannt, dann nur wenn es so etwas wie ein Putsch gab.
Nur dann konnte sich Putin die Krim holen und daß die Pläne existierten hat sogar Bata zugegeben.
Nein. Wenn Janukowitsch an der Macht geblieben wäre hätte er das Referendum der Krimregierung, welches sie so oder so durchgeführt hätte, nicht in Frage gestellt. Das wäre ein Referendum wie in Schottland, mit dem Unterschied - das es zweifelsohne Erfolgreich wäre. An der Legitimität der Abspaltung hätte dann Niemand irgendwelche Zweifel haben können.
Ein Sezessionskonflikt entsteht nur dann wenn sich die abzuspaltende Region und die Zentralregierung über die Legitimität der Abspaltung uneinig sind. Jenukowitsch hätte sich dem Krimreferendum nicht in den Weg gestellt um einen Bürgerkrieg wie er jetzt im Donbass herrsch zu entgehen.
Würden Leute die sich auf der Seite der Prorussen sahen wirklich Mitgleider der Berkut erschießen oder nicht viel eher einige Demonstranten erschießen um diese Ereignisse anzustoßen.
Das halte ich für absurd - sorry
Warum waren Söldner und Geheimdienstler denn schon vor dem angeblich Putsch auf der Krim.
Hm - wie könnte man das erklären.
Wieso verschwanden wie auf Kommando die hohen Offiziere der Ukraine auf der Krim und wechselten urplötzlich in russische Dienste ?
^
Weil mit Abstand die Meisten auf der Krim stationierten Ukrainischen Soldaten und Offiziere auf der Krim einheimisch waren. Es ist eine Ironie der Geschichte. Die Krim hatte sich während seiner langer Sezessionsgeschichte ein Recht erstritten, dass die Krimbewohner auch in ihrer Heimat Wehrdienst leisten dürfen, wenn sie es wollten. Und so ist es gekommen dass die Ukrainische Armee auf der Krim überwiegend aus Einheimischen bestand. Aus Russen

Die keine Lust hatten auf ihre Brüder von der der Bürgerwehr zu schießen, schon gar nicht wenn hinter ihnen die russischen Marines standen.
Warum wurden die Berkut Einheiten bewaffnet und aufgestellt ?
Die Berkut Einheiten waren die meiste Zeit unbewaffnet. Bei einzelnen Aktionen hatten sie Schrottflinten mit Gummigeschossen.
Nachdem am 18. Februar es zu Todesopfern unter der Polizei durch Schussverletzungen kam, bekamen sie tödliche Waffen ausgehändigt. Janukowitsch hat damit aber lange gezögert. Er wollte Nie, dass es soweit kommt.
Woher wussten die im Voraus das es zu Schießereien kommen wird ?
Wer? Berkut hats an eigener Haut verspürt. Die Waffen haben nicht etwa die Demonstranten herangeschafft welche dachten auf dem Maidan ginge es um eine Revolution der Gerechtigkeit. Nicht die jenigen die vor den Kamaras im eigenem Blut erstickten. Die Waffen wurden bei Zahlreichen Raids von Polizeistationen im ganzen Land erbeutet. Alle Polizeikräfte des Landes waren in der Hauptstadt gebunden. Ein Paar Tage vor dem Massaker in Kiew, wurden zahlreiche Polizeistationen im ganzem Land vom Rechten Sektor überfallen und geplündert. Dabei waren Unmengen an Waffen und Munition weggetragen. Ukrainische Medien haben darüber berichtet. Bei Bedarf krame ich die Artikel dazu raus.
Und warum flüchtete denn ein Janukowitsch so plötzlich während seine Berkut ja die Situation eigentlich unter Kontrolle hatten und verschwand plötzlich wie geplant vollkommen von der Bildfläche.
Also 1. hatte die Polizei überhaupt gar nichts unter Kontrolle.
2. gab es am 21. Februar ein Abkommen zwischen Janukowisch und Maidanführung. Janukowitsch dankt ab, Maidan löst sich auf. Daraufhin zog er die Polizei wie vereinbart komplett ab. Maidan feierte seinen Sieg. Die Normalen Demonstranten jedenfalls dachten es sei vorbei und machten eine Party daraus. Der Rechte Sektor besetzte dann in der Nacht vom 21. zum 22. die Rada und das Präsidium im nicht länger von der Polizei geschütztem Regierungsviertel mit Gewalt. Sie mussten dann nur noch die Fenster einschlagen. Präsident musste fliehen weil sein Leben in Gefahr war.
Warum sollte er sonst fliehen? Alles andere is absurd. Er führte wochenlang Verhandlungen mit der Maidanspitze und den Vertretern der EU. Letztendlich wurde ein Friedensplan ausgearbeitet der Alle zufriedenstellte. Die EU, die Normalen Pro-Eu Demonstranten auf dem Maidan, sogar die Russen waren damit glücklich. Es hat Janukowitsch viel Mühe und große Zugeständnisse gekostet. Im Grunde war das eine bedienungslose politische Kapitulation - aber eine geordnete, verfassungskonforme Kapitulation.
Der Extreme Flügel des Maidans, einschließlich der ganzen Genossen von Svoboda und Rechten Sektors, haben dieses Abkommen aber abgelehnt und forderten den sofortigen Rücktritt von Janukowitsch und stellten viele andere absurde Forderungen. Vom Ultimatum war die Rede. Mit Putsch wurde aus dem Rechten Sektor direkt gedroht. Und dann verstrich das Ultimatum, und die Rada war besetzt. Päng
Kann es sein daß der "angebliche" Putsch gar nicht so ungeplant kam ?
wer sagt denn dass der Putsch ungeplant war? Sowas wie einen Putsch ohne Plan gibt es meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ohne politische Kraft und Agenda gibt es auch kein Putsch.
Welche Rolle spielte das Militär ?
Es hat sich rausgehalten weil Janukowisch es so wollte.
Warum verschwinden plötzlich die Mitwisser dieser Pläne die ehemaligen hohen Politiker der Janukowitsch Partei in dem sie Selbsmord begehen oder Ermordet werden.
Weil sie unbequeme, andersdenkende und gefährliche Machtkonkurrenten sind.