apartofme » Mi 17. Dez 2014, 03:30 hat geschrieben:Was wir hier in Deutschland erleben, ist eigentlich ein Aufeinandertreffen von verschiedenen Nationalismen, und es ist ein hochinteressantes Phänomen, wie sich das bisweilen manifestiert.
Da haben wir auf der einen Seite den Nationalismus der Pegida-Bewegung, wo sich in Dresden 10.000 Menschen "für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten" versammeln.
Auf der anderen Seite haben wir den Nationalismus der CDU/SPD-Regierung, die erst vor einigen Tagen beschlossen hat, die Finanzierung einer Mittelmeer-Rettungsorganisation aufzugeben, billigend in Kauf nehmend, dass damit hunderte potenzieller Flüchtlinge nicht nur am Erreichen Europas gehindert werden, sondern im Prinzip im Mittelmeer ertrinken.
Und nun haben wir in den politischen Talkshows, Interviews und Presseerklärungen der letzten Woche gesehen, dass ersterer Nationalismus von den Vertretern des letzteren als rechtsextrem gebrandmarkt wird. Eine geradezu absurde Situation.
Wir haben Politiker, die beinahe einhellig zum Besten geben, diese Bewegung sei ein Resultat dessen, dass man den Bürgern die eigene Politik "nicht ausreichend erklärt" habe, für sich in Anspruch nehmend, die eigene Politik folge einem anderen Konzept als der Furcht vor der eigenen Bevölkerung.
Die Furcht der Regierung vor der eigenen Bevölkerung ist aber der Grund dafür, dass wir lediglich 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen, obwohl wir - ja, das meine ich ernst - es uns im Prinzip auch leisten könnten, 2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen,
wenn wir denn wirklich wollten, so wie es die angrenzenden Länder übrigens auch tun.
Und während unter anderem 450 bis 1800 deutsche Salafisten diese Flüchtlinge produzieren, während in Syrien und im Irak wieder deutsche Todesschwadronen mordend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen, hat die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan bei Günther Jauch nichts anderes zu tun, als davon zu fabulieren, die Muslime würden durch die irrationalen Pegida-Ängste vor der 'Islamisierung', das, was die 'Juden von gestern' waren. Angesichts des extrem grassierenden Antisemitismus in der arabischen Welt, der imminenten Bedrohung Israels durch die iranische Bombe und durch Terrororganisationen, die man an zwei Händen schon gar nicht mehr abzählen kann, brennenden Synagogen in Deutschland und in deutschen Fußgängerzonen "Tod Israel" skandierenden Volksmassen, ist es wohl eher so, dass die Juden von gestern auch die Juden von heute sind.
Diese Ängste sind es dann auch, die der Pegida-Bewegung, die öffentlich ihre Solidarität mit gemäßigten Muslimen bekundet, ihren Auftrieb geben.
Und unsere Kinder ertränkende Bundesregierung? Die will das alles nicht vorhergesehen haben - weder den IS, noch die Kalifate, die mittlerweile nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in Indonesien, Libyen, Ägypten, Tschetschenien, Sudan den Phillipinen, Somalia und Nigeria hervorsprießen.
Doch im Fernsehen ist man sich heute wieder einig. Sogar Bernd Lucke von der AfD hat selbstverständlich keine Angst vor der Islamisierung. Kein Wunder: Er gehört nämlich auch zu den Nationalisten des ersten Typs.