Sammelstrang Pegida

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hallelujah
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von hallelujah »

JJazzGold » Di 16. Dez 2014, 22:26 hat geschrieben:

Schade, dass der 24.12.14 nicht auf einen Montag fällt, die Anzahl der Demonstranten wäre bestimmt aufschlussreich, was das Anliegen und die Vehemenz mit der es vertreten wird, betrifft. ;)

wehe, mir laufen nächste Woche irgendwelche Moslems über den Weg, die Weihnachtsgeschenke kaufen.
Dann ist aber was los, das sag ich dir
:D :D
;)
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Teeernte
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Teeernte »

[quote="hallelujah » Di 16. Dez 2014, 23:26" und der gewöhnliche Moslem steht daneben und schaut dem Zauber verständnislos zu...[/quote]

Ahhhhh.... den Reflexbogen nicht erkannt.....

Moslemisierung >> Eine Variante der Durchsetzung von Politik ( Ohne Demokratie , ohne Recht... Ohne Verfahren .....)

Man setzt "SEIN" (vermeintliches) Recht durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit einfach DURCH.

.....Das ist etwas - was in Moslemischen Ländern GAR NICHT geht...
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JJazzGold
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von JJazzGold »

hallelujah » Di 16. Dez 2014, 22:32 hat geschrieben:

wehe, mir laufen nächste Woche irgendwelche Moslems über den Weg, die Weihnachtsgeschenke kaufen.
Dann ist aber was los, das sag ich dir
:D :D
;)

Lass mich raten, Du nickst freundlich lächelnd und wünscht schöne Feiertage? Nur mit dem "fröhlichen Rutsch" Wunsch könnte es problematisch werden, das könnten gutmenschliche Hyperventilierer falsch auffassen.
:D
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Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von hallelujah »

JJazzGold » Di 16. Dez 2014, 22:35 hat geschrieben:

Lass mich raten, Du nickst freundlich lächelnd und wünscht schöne Feiertage? Nur mit dem "fröhlichen Rutsch" Wunsch könnte es problematisch werden, das könnten gutmenschliche Hyperventilierer falsch auffassen.
:D


Quatsch, ich stauch den richtig zusammen, wieso dieser integrationsunwillige Kulturbereicherer vor mir in der Schlange steht und mir vermutlich auch noch den Parkplatz in Eingangsnähe weggeschnappt hat.
Das steht ihm nicht zu. Er soll sich gefälligst unterordnen ähm, räusper, integrieren.

;)
:D :D


Plan B:
ich lasse mir irgendwas einfallen, daß Gutmenschen und "Protestler" sich vor dem Kaufhaus zanken, währenddessen dann vor dem Moslem und mir sich die Schlange von selbst auflöst und wir ganz entspannt an der Kasse stehen.
:D
Zuletzt geändert von hallelujah am Dienstag 16. Dezember 2014, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Bleibtreu »

Billie Holiday » Di 16. Dez 2014, 20:22 hat geschrieben:über 130 tote Kinder
ich könnte kotzen
aber unsere Muslime haben mit den Taliban nichts zu tun
Ist furchtbar - ja. :|

"Unsere" :D Muslime mehrheitlich nicht, das stimmt. Bei Islamisten sieht es schon anders aus.

Mir drängt sich als Jude zunehmend die Frage auf, veranlasst durch den unter Muslimen stark vertretenen Judenhass + zunehmende Übergriffe auf uns, ob ein schärferer Blick nicht gut täte. Dieser Gedanke nimmt bei mir vermehrt Raum ein. Denn dass der Islam problematisch ist erkennt man daran, dass überall nach einer Modernisierung desselben gerufen wird - auch von NichtIslamKritikern. Islamisten-Salafisten sind nur die Auswüchse, wo das Problem deutlich zu Tage tritt. Wäre der NormalIslam per se unproblematisch, würde nicht allenthalben auf eine Weichspülung gedrängt werden - dann kann alles bleiben wie es ist.

Eine Islamisierung fürchte ich nicht, damit braucht mir bitte keiner der SchönRedner kommen.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Dienstag 16. Dezember 2014, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von JJazzGold »

hallelujah » Di 16. Dez 2014, 22:40 hat geschrieben:


Quatsch, ich stauch den richtig zusammen, wieso dieser integrationsunwillige Kulturbereicherer vor mir in der Schlange steht und mir vermutlich auch noch den Parkplatz in Eingangsnähe weggeschnappt hat.
Das steht ihm nicht zu. Er soll sich gefälligst unterordnen ähm, räusper, integrieren.

;)
:D :D


Plan B:
ich lasse mir irgendwas einfallen, daß Gutmenschen und "Protestler" sich vor dem Kaufhaus zanken, währenddessen dann vor dem Moslem und mir sich die Schlange von selbst auflöst und wir ganz entspannt an der Kasse stehen.
:D

Wir sollten das rechtzeitige Besorgen von Weihnachtsgeschenken zum Integrationskriterium erklären. ;) Wer auf den letzten Drücker geht, gilt als nicht vollständig integriert.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Teeernte »

Bleibtreu » Di 16. Dez 2014, 23:43 hat geschrieben:, dass überall nach einer Modernisierung desselben gerufen wird - auch von NichtIslamKritikern....
Der EINZIGE Vorteil kaputtmachen lassen ?

Alle Gesetze , Verhaltensregeln, Steuer.....in EINEM BUCH - auch zum Auswendig lernen....

:D :D :D
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Kapaun »

Quatschki » Di 16. Dez 2014, 21:13 hat geschrieben: Kenn ich. Das ist wie mit Dynamo Dresden.
Da gibt es ein paar Ultras, die immer wieder übelst Randale machen und es gibt einen Haufen friedliche Fans und jeder behauptet ein friedlicher Fan zu sein und mit denen nichts zu tun zu haben.
Aber sobald man diese Ultras mal am Schlafittchen packen will, solidarisieren sich die anderen mit denen unter dem Motto: "Die anderen sind Schuld! Die haben provoziert! Die brauchen sich ja garnicht zu wundern" und "Ihr seid ja sowieso alle gegen uns! Gegen den Osten! Ihr wollt uns bloß fertig machen! Die Gesellschaft ist Schuld! Das Kapital!".
Keiner ist da bereit, die Schwarzen Schafe in den eigenen Reihen in die Schranken zu weisen oder gar an den Rechtsstaat auszuliefern.
Das scheint mir ein gar nicht so unpassender Vergleich zu sein.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Wasteland »

Billie Holiday » Di 16. Dez 2014, 21:22 hat geschrieben:über 130 tote Kinder

ich könnte kotzen

aber unsere Muslime haben mit den Taliban nichts zu tun
Natürlich nicht. Denn das waren auch Muslime die da ermordet wurden.
Zu denken ein Muslim aus Bosnien hat etwas mit afghanischen Bergvölkern zu tun, ist wie zu denken, das ein Norweger etwas mit einem Bauern aus Kreta zu tun.
Pakistans Armee führt eine Offensive gegen die Taliban in Waziristan (der Region der Taliban).
Pakistans Armee ist dafür bekannt nicht gerade zimperlich zu sein.
Der Anschlag gilt als Racheakt für Angriffe der Armee.
Die Kinder waren allesamt Angehörige der Armee, bzw. deren Kinder.

"Sie sollen unseren Schmerz spüren"
140 Tote nach Taliban-Massaker an pakistanischer Schule

Die Aktion sei Rache für das Vorgehen des Militärs, das in der Grenzregion zu Afghanistan eine Offensive gegen die Islamisten führt. "Wir haben die Armee-Schule für den Angriff ausgewählt, denn die Regierung geht gegen unsere Familien und Frauen vor. Sie sollen unseren Schmerz spüren."
http://www.focus.de/politik/ausland/sie ... 50734.html

Das ist die Logik des Krieges, sonst nichts. :|
Zuletzt geändert von Wasteland am Dienstag 16. Dezember 2014, 23:36, insgesamt 2-mal geändert.
odiug

Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von odiug »

Helmuth_123 » Di 16. Dez 2014, 20:29 hat geschrieben:
Eine USA 2.0 in Deutschland. Nein, so etwas möchte ich nicht. Weil dann können wir den Laden hier gleich dicht machen. Deutschland konstituiert sich durch die deutsche Nation. Und das ist keine Willensnation, wie etwa die USA oder Frankreich, sondern eine Kulturnation.
Aha ... und was unterscheidet eine Kulturnation von einer "Willensnation"?
Also diesen Unterschied muesstest du naeher erlaeutern.
Vor allem koenntest du mal einem Franzosen erklaeren, warum du Frankreich nicht fuer eine Kulturnation haelst ?
Die Reaktion wuerde mich interessieren :p
Ich mag dir ja jetzt nichts unterstellen, aber irgendwie tanzt du um den heissen Brei.
Es kommt so rueber, als wuerdest du Kulturnation als Substitut verwenden, weil "Blut und Boden" heute nicht mehr ganz envouge ist.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Fadamo »

Das ganze thema pegida ist doch eigentlich gar nicht nennenswert.
was sind 15 ooo gegen 80 mille. einwohner? :D
Zumal wie ich in den nachrichten hörte,dass die 15 000 aus ganz deutschland kommen.
Hier wird mal wieder etwas hochgeschaukelt.
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Fadamo
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Fadamo »

Blickwinkel » Di 16. Dez 2014, 17:12 hat geschrieben:
Was zur Folge hat, dass viele illegal hierher kommen. Sie haben nichts zu verlieren, lieber illegal in Deutschland als tot woanders.


Sollte man eigentlich illegale einwanderer bei den behörden anschwärzen,oder milde walten lassen :?:
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Kopernikus »

Teeernte » Di 16. Dez 2014, 22:34 hat geschrieben: Ahhhhh.... den Reflexbogen nicht erkannt.....

Moslemisierung >> Eine Variante der Durchsetzung von Politik ( Ohne Demokratie , ohne Recht... Ohne Verfahren .....)
Ungewollt hast du hier mit der Wahl deines Begriffs sogar recht. Ich schrieb ja bereits vor einiger Zeit, dass es passender wäre, würden die Demonstranten skandieren, sie wären gegen eine sog."Moslemisierung". Dies allerdings nicht, weil der Begriff sonderlich mehr Sinn macht als das Unsinnswort "Islamisierung", sondern weil er deutlich macht, dass sich euer Hass und eure Ablehnung ganz konkret gegen Menschen und nicht etwa gegen irgendeine Ideologie richtet. Euch sind Muslime oder wahlweise "Dunkelhäutige", scheinbare Zuwanderer und/oder Sinti und Roma ein Dorn im Auge und genau die kriegen euern Dreck auch ab. Einmal verbal in Form dieser unsäglichen Aufmärsche und ein zweites Mal konkret in mittlerweile über 80 Anschlägen allein 2014 auf Flüchtlingsunterkünfte und rassistisch motivierter Gewalt und Beleidigungen.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Mittwoch 17. Dezember 2014, 03:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Kopernikus »

Fadamo » Mi 17. Dez 2014, 03:01 hat geschrieben:Das ganze thema pegida ist doch eigentlich gar nicht nennenswert.
was sind 15 ooo gegen 80 mille. einwohner? :D
Zumal wie ich in den nachrichten hörte,dass die 15 000 aus ganz deutschland kommen.
Hier wird mal wieder etwas hochgeschaukelt.
Wenn man überlegt, dass bei jedem Heimspiel des SG Dynamo Dresden durchschnittlich 10.000 Menschen mehr erscheinen oder 2,5 Millionen Menschen in der kurzen Weihnachszeit den Dresdner Striezlmarkt besuchen, den die Pegida-Demonstranten vor geistigem Auge bereits als verboten imaginieren, mag man das meinen. Allerdings darf man nicht die Augen davor verschließen, dass die jetzige Stimmung trotzdem ganz konkrete Folgen hat. Einerseits der bereits mehrmals erwähnte Anstieg rechter Gewalt und Straftaten im Windschatten solcher Ereignisse und zweitens die hilflosen Versuche der Politik, durch kleine ausländerdrangsalierende Leckerlies in Richtung Pegida-Anhänger ein bisschen Druck vom Kessel zu nehmen. Ausbaden müssen es in jedem Fall die Hassobjekte, die Pegida sich auserkoren hat, also häufig genug Menschen, die ohnehin beschissen dran sind, wenn man sich allein mal die Situation vieler Flüchtlinge und deren Schicksale vor Augen führt.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von apartofme »

Was wir hier in Deutschland erleben, ist eigentlich ein Aufeinandertreffen von verschiedenen Nationalismen, und es ist ein hochinteressantes Phänomen, wie sich das bisweilen manifestiert.

Da haben wir auf der einen Seite den Nationalismus der Pegida-Bewegung, wo sich in Dresden 10.000 Menschen "für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten" versammeln.

Auf der anderen Seite haben wir den Nationalismus der CDU/SPD-Regierung, die erst vor einigen Tagen beschlossen hat, die Finanzierung einer Mittelmeer-Rettungsorganisation aufzugeben, billigend in Kauf nehmend, dass damit hunderte potenzieller Flüchtlinge nicht nur am Erreichen Europas gehindert werden, sondern im Prinzip im Mittelmeer ertrinken.

Und nun haben wir in den politischen Talkshows, Interviews und Presseerklärungen der letzten Woche gesehen, dass ersterer Nationalismus von den Vertretern des letzteren als rechtsextrem gebrandmarkt wird. Eine geradezu absurde Situation.

Wir haben Politiker, die beinahe einhellig zum Besten geben, diese Bewegung sei ein Resultat dessen, dass man den Bürgern die eigene Politik "nicht ausreichend erklärt" habe, für sich in Anspruch nehmend, die eigene Politik folge einem anderen Konzept als der Furcht vor der eigenen Bevölkerung.

Die Furcht der Regierung vor der eigenen Bevölkerung ist aber der Grund dafür, dass wir lediglich 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen, obwohl wir - ja, das meine ich ernst - es uns im Prinzip auch leisten könnten, 2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen, wenn wir denn wirklich wollten, so wie es die angrenzenden Länder übrigens auch tun.

Und während unter anderem 450 bis 1800 deutsche Salafisten diese Flüchtlinge produzieren, während in Syrien und im Irak wieder deutsche Todesschwadronen mordend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen, hat die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan bei Günther Jauch nichts anderes zu tun, als davon zu fabulieren, die Muslime würden durch die irrationalen Pegida-Ängste vor der 'Islamisierung', das, was die 'Juden von gestern' waren. Angesichts des extrem grassierenden Antisemitismus in der arabischen Welt, der imminenten Bedrohung Israels durch die iranische Bombe und durch Terrororganisationen, die man an zwei Händen schon gar nicht mehr abzählen kann, brennenden Synagogen in Deutschland und in deutschen Fußgängerzonen "Tod Israel" skandierenden Volksmassen, ist es wohl eher so, dass die Juden von gestern auch die Juden von heute sind.

Diese Ängste sind es dann auch, die der Pegida-Bewegung, die öffentlich ihre Solidarität mit gemäßigten Muslimen bekundet, ihren Auftrieb geben.

Und unsere Kinder ertränkende Bundesregierung? Die will das alles nicht vorhergesehen haben - weder den IS, noch die Kalifate, die mittlerweile nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in Indonesien, Libyen, Ägypten, Tschetschenien, Sudan den Phillipinen, Somalia und Nigeria hervorsprießen.

Doch im Fernsehen ist man sich heute wieder einig. Sogar Bernd Lucke von der AfD hat selbstverständlich keine Angst vor der Islamisierung. Kein Wunder: Er gehört nämlich auch zu den Nationalisten des ersten Typs.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Fadamo »

hallelujah » Di 16. Dez 2014, 20:20 hat geschrieben:



Ich habe meinen Nachbarn Mehmet gefragt. Er konnte mir glaubwürdig versichern, er hatte damit nix zu tun.

Man darf nur nicht die falschen leute in deutschland reinlassen.
Dann klappt es auch mit dem islam in deutschland. :thumbup:
Meine türkischen und arabischen freunde distanzieren sich von gewaltbereite islamisten.
Wenn man sieht, was das für typen sind, die die pegida anführen,dann vergeht es einem sich an die demo anzuschließen.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Kopernikus »

apartofme » Mi 17. Dez 2014, 03:30 hat geschrieben:Was wir hier in Deutschland erleben, ist eigentlich ein Aufeinandertreffen von verschiedenen Nationalismen, und es ist ein hochinteressantes Phänomen, wie sich das bisweilen manifestiert.

Da haben wir auf der einen Seite den Nationalismus der Pegida-Bewegung, wo sich in Dresden 10.000 Menschen "für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten" versammeln.

Auf der anderen Seite haben wir den Nationalismus der CDU/SPD-Regierung, die erst vor einigen Tagen beschlossen hat, die Finanzierung einer Mittelmeer-Rettungsorganisation aufzugeben, billigend in Kauf nehmend, dass damit hunderte potenzieller Flüchtlinge nicht nur am Erreichen Europas gehindert werden, sondern im Prinzip im Mittelmeer ertrinken.

Und nun haben wir in den politischen Talkshows, Interviews und Presseerklärungen der letzten Woche gesehen, dass ersterer Nationalismus von den Vertretern des letzteren als rechtsextrem gebrandmarkt wird. Eine geradezu absurde Situation.

Wir haben Politiker, die beinahe einhellig zum Besten geben, diese Bewegung sei ein Resultat dessen, dass man den Bürgern die eigene Politik "nicht ausreichend erklärt" habe, für sich in Anspruch nehmend, die eigene Politik folge einem anderen Konzept als der Furcht vor der eigenen Bevölkerung.

Die Furcht der Regierung vor der eigenen Bevölkerung ist aber der Grund dafür, dass wir lediglich 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen, obwohl wir - ja, das meine ich ernst - es uns im Prinzip auch leisten könnten, 2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen, wenn wir denn wirklich wollten, so wie es die angrenzenden Länder übrigens auch tun.

Und während unter anderem 450 bis 1800 deutsche Salafisten diese Flüchtlinge produzieren, während in Syrien und im Irak wieder deutsche Todesschwadronen mordend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen, hat die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan bei Günther Jauch nichts anderes zu tun, als davon zu fabulieren, die Muslime würden durch die irrationalen Pegida-Ängste vor der 'Islamisierung', das, was die 'Juden von gestern' waren. Angesichts des extrem grassierenden Antisemitismus in der arabischen Welt, der imminenten Bedrohung Israels durch die iranische Bombe und durch Terrororganisationen, die man an zwei Händen schon gar nicht mehr abzählen kann, brennenden Synagogen in Deutschland und in deutschen Fußgängerzonen "Tod Israel" skandierenden Volksmassen, ist es wohl eher so, dass die Juden von gestern auch die Juden von heute sind.

Diese Ängste sind es dann auch, die der Pegida-Bewegung, die öffentlich ihre Solidarität mit gemäßigten Muslimen bekundet, ihren Auftrieb geben.

Und unsere Kinder ertränkende Bundesregierung? Die will das alles nicht vorhergesehen haben - weder den IS, noch die Kalifate, die mittlerweile nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in Indonesien, Libyen, Ägypten, Tschetschenien, Sudan den Phillipinen, Somalia und Nigeria hervorsprießen.

Doch im Fernsehen ist man sich heute wieder einig. Sogar Bernd Lucke von der AfD hat selbstverständlich keine Angst vor der Islamisierung. Kein Wunder: Er gehört nämlich auch zu den Nationalisten des ersten Typs.
Wie kann man Pegida irgendeine Art von Solidarität mit Flüchtlingen, gemäßigten Muslimen oder sonst irgendwelchen Zuwanderern abnehmen? Du bist eigentlich zu intelligent, um die Diskrepanz zwischen Feigenblättern a la "Wir haben doch gar nichts gegen Flüchtlinge" und der Realität auf Dresdens Straßen zu erkennen.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von hafenwirt »

JJazzGold » Dienstag 16. Dezember 2014, 23:09 hat geschrieben:
Das Gefühl habe ich bei vielen dieser Demonstranten auch. Dahinter müsste somit das Bedürfnis stehen, gehört zu werden, aber mit welchem Anliegen und weshalb auf diese unidentifizierbare Weise? Bei diesem Gemisch an Themen, ist es nahezu unmöglich, ein gemeinsames Anliegen festzustellen. Ich gehe davon aus, das dies die Frage ist, die auch Jorikke stellt.
Ich vermute, diese Leute meinen allein etwas bewegen zu können, wenn sie viele sind und die Politik darauf ja reagieren muss. Das mag daher rühren, dass man ja den Leuten in Sachen Mauerfall mehr oder weniger beigebracht hat, allein die Bürger damals waren der Grund gewesen.

Auch ich habe erst später im Studium erfahren, dass die Montagsdemos im Endeffekt nur der letzte Tropfen (und nicht das wichtigste Element) waren und es weit mehr Vorgänge gab, welche zum Zusammenschluss der deutschen Staaten führte.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von IndianRunner »

Kopernikus » Mi 17. Dez 2014, 04:02 hat geschrieben: Wie kann man Pegida irgendeine Art von Solidarität mit Flüchtlingen, gemäßigten Muslimen oder sonst irgendwelchen Zuwanderern abnehmen? Du bist eigentlich zu intelligent, um die Diskrepanz zwischen Feigenblättern a la "Wir haben doch gar nichts gegen Flüchtlinge" und der Realität auf Dresdens Straßen zu erkennen.
Langsam bekommt man das Gefühl, Pegida muss einfach fremdenfeindlich sein, sonst sind einige enttäuscht. Was machen wir eigentlich wenn Ausländer bei diesen Schweigemärschen mit laufen? Wie können wir es dann noch so drehen, das die alle trotzdem fremdenfeindlich sind? Da muss uns was einfallen...


„Es ist unmenschlich, wenn man Flüchtlingen nicht hilft.“ Pegida solle sich lieber mit den Rüstungskonzernen anlegen. „Denn Waffenexporte führen die Flüchtlinge erst zu uns.“

Der Stopp von Waffenlieferungen „an verbotene Organisationen wie die PKK“ war allerdings eine der Forderungen, welche die Pegida-Bewegung im Oktober überhaupt erst ins Rollen gebracht hatten. Inzwischen kommen die Teilnehmer von Pegida längst nicht mehr nur aus Dresden, sondern sie reisen aus ganz Sachsen und auch aus anderen Bundesländern, darunter Bayern und Berlin, an. Schon auf Transparenten und erst recht in der kurzen Rede des Anführers von Pegida, Lutz Bachmann, wurde deutlich, dass auch Reaktionen führender Politiker des Landes auf die Proteste nicht unwesentlich zur Mobilisierung der Masse beigetragen haben dürften.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 24123.html
Zuletzt geändert von IndianRunner am Mittwoch 17. Dezember 2014, 07:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von IndianRunner »

Piedro » Di 16. Dez 2014, 20:58 hat geschrieben: [MOD] - SPAM

Der extra gebaute Spielplatz wurde von Privatpersonen finanziert, denen dieses ekelerregende und widersinnige Verhalten aufgestoßen ist, und er wurde, wie du vielleicht dem Beiträg hättest entnehmen können, säße die Mütze nicht so eng, nicht nur vor die Asylantenkinder gebaut, sondern für alle Kinder, die dort spielen möchten. Das mag dich verstören, ändert aber nichts an den Fakten. Der Gemüsegarten war gewißlich eine Millioneninvestition und verstört dich wohl zusätzlich. In anderen Städten, zB in Wien, wo eine ehemalige Kaserne seit den Siebzigern von Asylanten, und inzwischen auch von Einheimischen bewohnt wird (die Stadt Wien versuchte unlängst, das Terrain an einen Inverstor zu veräußern, der daraus käufliche
Eigenheime machen wollte) sind gerade die Gärten ein wichtiger Faktor für das Zusammenleben.

Also bitte, empöre dich bloß nicht, schau, daß du nach Dresden kommst, um dein Stammhirn spazieren zu tragen und guat is.
[MOD] - Beleidigung Ich gönne den Migranten ihren Spielplatz, auch die Gemüsegärten sind eine schöne Sache.

Allerdings würde ich auch die deutschen Eltern nicht pauschal verurteilen weil sie ihren Spielplatz eingezäunt haben.


http://www.bergedorfer-zeitung.de/img/I ... enburg.jpg

Diese Bergedorfer Villa wurde 3 mal saniert, 3 mal nachdem Asylanten aus Afghanistan und zum Teil Sinti & Roma dort gewohnt hatten. Ich kenne die Handwerksfirmen welche die Arbeiten ausführten. Jedes mal war die Villa ein Totalschaden, alte , große Hamburger - Türzargen herausgerissen, die Hamburger - Fußleisten abgerissen und im Hof verbrannt, die Wanne voller Fäkalien, die nahe Umgebung mit Kot, Windeln, Sperrmüll & den Resten von ab isolierten Kabeln vermüllt....jetzt wurde sie zum 4. mal Saniert und privat veräußert.

...meine Söhne haben mit den Kindern dieses Heims gespielt, einige kennen sie heute noch. Andere Länder andere Sitten, Kinder können nichts dafür, sie sind immer Produkt der Eltern.

Trotzdem, man sollte immer ein wenig fair bleiben und beide Seiten sehen, einseitig immer auf die ,, Nazideutschen ,, einzudreschen wird der Sache nicht gerecht.
Zuletzt geändert von jack000 am Mittwoch 17. Dezember 2014, 12:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Keoma »

hallelujah » Di 16. Dez 2014, 22:49 hat geschrieben:




hier, extra für dich, deutsches Kulturgut:
http://www.welt.de/geschichte/article11 ... olien.html

:D :D :D

Was für ein Schwachsinn.

Im Übrigen:

http://derstandard.at/2000009465875/Peg ... n-Neonazis

"Die Frage ist zunächst, was man als rechtspopulistisch bezeichnet. In Deutschland hört man jetzt, dass die Forderung, europäische Kultur zu erhalten, eine rechte oder rechtsradikale Forderung sei. Wenn man es so sieht, ist Pegida natürlich rechtspopulistisch."
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Blickwinkel »

IndianRunner » Di 16. Dez 2014, 21:46 hat geschrieben:
Genau. Folter , Rassismus & Todesstrafe sind dort Fremdworte. Vorbildlich, in jeder Hinsicht.
Ich schätze, dass einige der Pegdia Demonstranten nichts gegen diese "Werte" haben.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Blickwinkel »

Helmuth_123 » Di 16. Dez 2014, 22:12 hat geschrieben:
Genau so respketiere ich Deine Einstellung.

Problem hier im Strang und womöglich auch bei PEGIDA ist ja, dass Sachen miteinander vermengt werden, die eigentlich klar voneinander getrennnt behandelt werden müssten. Einwanderung ist ein seperates Thema, Asyl ist ein seperates Thema und Islamismus ist ein seperates Thema.
Richtig, aber genau das ist die Kunst der Demagogie. Es werden richtige Sachverhalten mit falschen Schlüssen gekoppelt.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Blickwinkel »

Keoma » Mi 17. Dez 2014, 09:05 hat geschrieben:

Was für ein Schwachsinn.

Im Übrigen:

http://derstandard.at/2000009465875/Peg ... n-Neonazis

"Die Frage ist zunächst, was man als rechtspopulistisch bezeichnet. In Deutschland hört man jetzt, dass die Forderung, europäische Kultur zu erhalten, eine rechte oder rechtsradikale Forderung sei. Wenn man es so sieht, ist Pegida natürlich rechtspopulistisch."
Seltsames Strohmann-Argument! Im Gegenteil, Zuwanderung und gleiche Rechte für alle sind der europäischen Kultur mehr zugetan, als Fremdenfeindlichkeit. Aber es ist schon zu beobachten, wie die Dinge verdreht werden, wer jetzt also Pegida kritisiert, kritisiert die europäische Kultur!? Eine Lachnummer ist das.

Was kommt demnächst? Wer Lucke beleidigt, begeht Gotteslästerung? :)
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von hallelujah »

Keoma hat geschrieben:

Was für ein Schwachsinn.

Im Übrigen:

http://derstandard.at/2000009465875/Peg ... n-Neonazis

"Die Frage ist zunächst, was man als rechtspopulistisch bezeichnet. In Deutschland hört man jetzt, dass die Forderung, europäische Kultur zu erhalten, eine rechte oder rechtsradikale Forderung sei. Wenn man es so sieht, ist Pegida natürlich rechtspopulistisch."


dann denk doch mal über diesen Schwachsinn nach.
Vielleicht kommst du mal darauf, daß Kultur schon immer im Wandel war.
An diesem Beispiel erkennst du vielleicht, daß heutige "typische" Kulturgüter ihren Ursprung überhaupt nicht bei den alten Germanen haben müssen.

Was heisst denn überhaupt Kultur bewahren? Wer will sie dir denn wegnehmen? Weil jetzt neben der Kirche eine Moschee steht, verbietet dir doch niemand das Beten.
Sehr gefestigt scheint deine kulturelle Identität ja nicht zu sein, sonst bräuchtest du nicht solche Verlustängste zu haben.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Blickwinkel »

Fadamo » Mi 17. Dez 2014, 04:10 hat geschrieben:


Sollte man eigentlich illegale einwanderer bei den behörden anschwärzen,oder milde walten lassen :?:
Das musst du mit deinem Gewissen vereinbaren. Kommst du aus Sachsen?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von schokoschendrezki »

Helmuth_123 » Di 16. Dez 2014, 22:12 hat geschrieben: Problem hier im Strang und womöglich auch bei PEGIDA ist ja, dass Sachen miteinander vermengt werden, die eigentlich klar voneinander getrennnt behandelt werden müssten. Einwanderung ist ein seperates Thema, Asyl ist ein seperates Thema und Islamismus ist ein seperates Thema.
Blickwinkel » Mi 17. Dez 2014, 09:15 hat geschrieben: Richtig, aber genau das ist die Kunst der Demagogie. Es werden richtige Sachverhalten mit falschen Schlüssen gekoppelt.
Ja. Sehe ich auch so. Und besonders bei der oben erwähnten "Forderung nach 'Kulturerhaltung'". Hinter dieser zunächst irgendwie positiv klingenden Forderung steht die rechtspopulistische Vorstellung, dass Kulturen im Sinne von "Volksgruppen" und deren Erhaltung essenziell auch für das Leben von Individuen sind. Diese oberpeinlichen Sprachschützer gehören auch in diese Richtung.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Keoma »

hallelujah » Mi 17. Dez 2014, 09:21 hat geschrieben:


dann denk doch mal über diesen Schwachsinn nach.
Vielleicht kommst du mal darauf, daß Kultur schon immer im Wandel war.
An diesem Beispiel erkennst du vielleicht, daß heutige "typische" Kulturgüter ihren Ursprung überhaupt nicht bei den alten Germanen haben müssen.

Was heisst denn überhaupt Kultur bewahren? Wer will sie dir denn wegnehmen? Weil jetzt neben der Kirche eine Moschee steht, verbietet dir doch niemand das Beten.
Sehr gefestigt scheint deine kulturelle Identität ja nicht zu sein, sonst bräuchtest du nicht solche Verlustängste zu haben.
Von meiner kulturellen Identität hast du ja wohl keine Ahnung, als lass das.
Wenn Deutschland auf die seine verzichten und in die Beliebigkeit abdriften will, von mir aus.

Der Gartenzwergartikel ist jedenfalls kompletter Schwachsinn, oder kommen die Grimmschen Märchen auch aus Anatolien?
Die französische Marianne trägt eine phrygische Mütze, ist sie etwa auch aus Anatolien?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von hallelujah »

Keoma » Mi 17. Dez 2014, 08:34 hat geschrieben:
Von meiner kulturellen Identität hast du ja wohl keine Ahnung, als lass das.
Wenn Deutschland auf die seine verzichten und in die Beliebigkeit abdriften will, von mir aus.

Der Gartenzwergartikel ist jedenfalls kompletter Schwachsinn, oder kommen die Grimmschen Märchen auch aus Anatolien?
Die französische Marianne trägt eine phrygische Mütze, ist sie etwa auch aus Anatolien?

weil du keine passende Antwort findest, soll ich es lassen.
ähm, nöö
:p

ähm, war aus dem Kontext irgendwie herauszulesen, ich hätte behauptet, alle Kulturgüter kämen aus Anatolien?
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Dampflok »

apartofme » Mi 17. Dez 2014, 03:30 hat geschrieben: Die Furcht der Regierung vor der eigenen Bevölkerung ist aber der Grund dafür, dass wir lediglich 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen, obwohl wir - ja, das meine ich ernst - es uns im Prinzip auch leisten könnten, 2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen, wenn wir denn wirklich wollten, so wie es die angrenzenden Länder übrigens auch tun.
Wir sind aber kein angrenzendes Land. Und ich bin es Leid, mir die Schuld für alle Katastrophen dieser Erde einreden zu lassen - insbesondere für die Überbevölkerung Afrikas.
Angesichts des extrem grassierenden Antisemitismus in der arabischen Welt, der imminenten Bedrohung Israels durch die iranische Bombe und durch Terrororganisationen, die man an zwei Händen schon gar nicht mehr abzählen kann, brennenden Synagogen in Deutschland und in deutschen Fußgängerzonen "Tod Israel" skandierenden Volksmassen, ist es wohl eher so, dass die Juden von gestern auch die Juden von heute sind.
Deine Formulierung unterschlägt aber, daß die antsemitischen Vorkommnisse der letzten Zeit in Deutschland im Wesentlichen von Muslimen begangen werden.

Ich weiß nicht wo aktuell "in Deutschland" Synagiogen brennen, aber es brennen in Deutschland auch Kirchen! Tätergruppen auch hier Muslime.
Und unsere Kinder ertränkende Bundesregierung? Die will das alles nicht vorhergesehen haben - weder den IS, noch die Kalifate, die mittlerweile nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in Indonesien, Libyen, Ägypten, Tschetschenien, Sudan den Phillipinen, Somalia und Nigeria hervorsprießen.
Es steht nicht in der Macht Deutschlands, die Geschicke anderer Völker zu Lenken. Und dementsprechend ist es auch nicht in der Verantwortung Deutschlands, die Folgen falscher Friedens- oder Innenpolitik anderer Staaten ausbaden zu müssen. Oder gar deren Geburtenraten.


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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von schokoschendrezki »

Das ist schon seit langem auch mein Eindruck. Diese im Artikel als "Extremismus der Mitte" bezeichnete paradoxe Gleichzeitigkeit von Konformismus und grundsätzlicher Empörungsbereitschaft deckt sich voll und ganz mit meinen Erfahrungen sächsischer Wirklichkeit.

Man sollte allerdings aufpassen und die Vorurteilsbefangenheit von Pegida-Anhängern nicht mit leichtfertigen Vorurteilen gegenüber Sachsen beantworten. So erschien zeitgleich mit den Dresdner Montagsdemos ein aktuell in dradio/Andruck besprochenes Buch "Opposition, Widerstand und Revolution: Widerständiges Verhalten in Leipzig im 19. und 20. Jahrhundert" mit Vorwort des Ex-DDR-Oppositionellen, Autors und sächsischen Stasi-Unterlagen-Beauftragten Lutz Rathenow, in welchem auf die zumeist sozialdemokratischen Widerstandstraditionen der Stadt hingewiesen wurde. Und tatsächlich hatte es die NSDAP am Anfang gerade in denbeiden sächsischen Wahlkreisen ziemlich schwer, gegen diese Traditionslinien anzukommen. Meine Vermutung ist, dass der braune Geist mit den zahlreichen Vertriebenen aus Schlesien, Pommern usw. in Sachsen Einzug hielt. Dort war der NSDAP-Stimmenanteil 1933 mit Abstand der höchste in Deutschland.

Darüber hinaus bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser leichte Bias nach rechts mit der nächsten Generation Geschichte sein wird. Sieht man an den weit überdurchschnittlich guten sächsischen Ergebnissen in den Pisa-Studien.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Córdoba »

schokoschendrezki » Mi 17. Dez 2014, 09:04 hat geschrieben:
Das ist schon seit langem auch mein Eindruck. Diese im Artikel als "Extremismus der Mitte" bezeichnete paradoxe Gleichzeitigkeit von Konformismus und grundsätzlicher Empörungsbereitschaft deckt sich voll und ganz mit meinen Erfahrungen sächsischer Wirklichkeit.

Man sollte allerdings aufpassen und die Vorurteilsbefangenheit von Pegida-Anhängern nicht mit leichtfertigen Vorurteilen gegenüber Sachsen beantworten. So erschien zeitgleich mit den Dresdner Montagsdemos ein aktuell in dradio/Andruck besprochenes Buch "Opposition, Widerstand und Revolution: Widerständiges Verhalten in Leipzig im 19. und 20. Jahrhundert" mit Vorwort des Ex-DDR-Oppositionellen, Autors und sächsischen Stasi-Unterlagen-Beauftragten Lutz Rathenow, in welchem auf die zumeist sozialdemokratischen Widerstandstraditionen der Stadt hingewiesen wurde. Und tatsächlich hatte es die NSDAP am Anfang gerade in denbeiden sächsischen Wahlkreisen ziemlich schwer, gegen diese Traditionslinien anzukommen. Meine Vermutung ist, dass der braune Geist mit den zahlreichen Vertriebenen aus Schlesien, Pommern usw. in Sachsen Einzug hielt. Dort war der NSDAP-Stimmenanteil 1933 mit Abstand der höchste in Deutschland.

Darüber hinaus bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser leichte Bias nach rechts mit der nächsten Generation Geschichte sein wird. Sieht man an den weit überdurchschnittlich guten sächsischen Ergebnissen in den Pisa-Studien.
Das ist möglich, daß sächsische Zustände im Grunde unerträglich sind, und historisch gesehen eher auf faschistische Zuwanderung aus Pommern und Schlesien zurückzuführen sind.
Ich persönlich wäre allerdings dankbar, wenn wir im Irak oder Iran sächsische Standards hätten.
Das wäre besser, als wenn wir in Sachsen iranische oder irakische Standards hätten.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Keoma »

hallelujah » Mi 17. Dez 2014, 09:41 hat geschrieben:

weil du keine passende Antwort findest, soll ich es lassen.
ähm, nöö
:p

ähm, war aus dem Kontext irgendwie herauszulesen, ich hätte behauptet, alle Kulturgüter kämen aus Anatolien?

Wie sollte ich eine passende Antwort auf deine Fantasien finden?
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Marmelada »

Córdoba » Mi 17. Dez 2014, 09:24 hat geschrieben:
Das ist möglich, daß sächsische Zustände im Grunde unerträglich sind, und historisch gesehen eher auf faschistische Zuwanderung aus Pommern und Schlesien zurückzuführen sind.
Ich persönlich wäre allerdings dankbar, wenn wir im Irak oder Iran sächsische Standards hätten.
Das wäre besser, als wenn wir in Sachsen iranische oder irakische Standards hätten.
Dann wären der Iran und Irak der Maßstab, an dem man sich orientiert. Man muss kein Pegidanist sein, um dies abzulehenen. Besser wäre es, wenn im Sachsensumpf rechtsstaatliche Standards gälten.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von apartofme »

Kopernikus » Mi 17. Dez 2014, 05:02 hat geschrieben:Wie kann man Pegida irgendeine Art von Solidarität mit Flüchtlingen, gemäßigten Muslimen oder sonst irgendwelchen Zuwanderern abnehmen? Du bist eigentlich zu intelligent, um die Diskrepanz zwischen Feigenblättern a la "Wir haben doch gar nichts gegen Flüchtlinge" und der Realität auf Dresdens Straßen zu erkennen.
Vor allen Dingen sehe ich eine Diskrepanz zwischen dem Feigenblatt der von unserer Bundesregierung bekundeten Solidarität mit Flüchtlingen und ihrer rigoros nationalistischen Mittelmeer-Politik. Was ich zum Ausdruck bringen möchte, ist, dass man nicht von dem einen Nationalismus sprechen und vom anderen Nationalismus schweigen kann, denn sie bedingen sich gegenseitig: Die politische Mitte kann ihr Mitleid gegenüber dem Flüchtling nicht glaubhaft bekunden. Genau das wäre aber nötig.

Fremdenfeindlichkeit mag bei den Demonstrationen in Dresden tatsächlich eine Rolle spielen, sie spielt aber aus meiner Sicht eine untergeordnete Rolle. Ursprünglich sahen sich diese Proteste als eine Reaktion auf Zusammenstöße zwischen Kurden und Salafisten in Deutschland. Es ist für jemanden, der die Tagespresse verfolgt, auch beinahe unmöglich, keinen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des Islamischen Staates - und der entsprechenden Berichterstattung darüber - und der steigenden Zahl von Pegida-Demonstranten zu sehen. Die Islamisierung der islamischen Welt ist nämlich eine Realität, mit der man sich auseinanderzusetzen hat. Unsere unsolidarische, weil nationalistische Politik gegenüber der islamisch geprägten Welt ist es dabei übrigens auch, die in den Köpfen vieler Menschen die Vorstellung verstärkt, die Ereignisse im Irak und in Syrien (sowie den anderen genannten Ländern) wären der islamischen Kultur zwangsläufig immanent.

Man kann diese Demonstrationen tatsächlich als zivilisatorischen Rückfall, als Antithese gegen die humanistischen Vorstellungen, die sich in unserer Gesellschaft mehr und mehr durchzusetzen schienen, betrachten. Da bin ich vermutlich relativ nahe bei dir. Gleichzeitig denke ich aber, dass - gerade aufgrund der von den Demonstranten immer wieder kommunizierten prinzipiellen Offenheit gegenüber Einwanderung und Asylrecht - hierin auch eine unheimlich große Chance zur Synthese liegt, die sich nicht etwa zum bürgerlichen Nationalismus hin, sondern von ihm sehr weit weg bewegt. Die antifaschistische Linke verpasst diese Chance, wenn sie für sich den Anspruch erhebt, dass sie die einzige ist, die die Furcht vor Extremismus und Gewalt glaubhaft vertreten kann, weil "alles unterhalb von Revolution ohnehin scheiße" ist.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Córdoba »

Marmelada » Mi 17. Dez 2014, 09:36 hat geschrieben: Dann wären der Iran und Irak der Maßstab, an dem man sich orientiert.
Ich fordere die Einführung von sächsischen Standards im Irak und Iran.

Sicher, die sächsischen Standards sind nicht die Krone der Schöpfung, und es gibt viel zu kritisieren.
Aber ich sehe darin einen Fortschritt.
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Fadamo
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Fadamo »

Blickwinkel » Mi 17. Dez 2014, 08:21 hat geschrieben:
Das musst du mit deinem Gewissen vereinbaren. Kommst du aus Sachsen?

Ich bin ein mischling zwischen sachse und thüringer.
Also genauer gesagt ein unreiner deutscher. :(
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Bleibtreu »

apartofme » Mi 17. Dez 2014, 03:30 hat geschrieben:Was wir hier in Deutschland erleben, ist eigentlich ein Aufeinandertreffen von verschiedenen Nationalismen, und es ist ein hochinteressantes Phänomen, wie sich das bisweilen manifestiert.

Da haben wir auf der einen Seite den Nationalismus der Pegida-Bewegung, wo sich in Dresden 10.000 Menschen "für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten" versammeln.

Auf der anderen Seite haben wir den Nationalismus der CDU/SPD-Regierung, die erst vor einigen Tagen beschlossen hat, die Finanzierung einer Mittelmeer-Rettungsorganisation aufzugeben, billigend in Kauf nehmend, dass damit hunderte potenzieller Flüchtlinge nicht nur am Erreichen Europas gehindert werden, sondern im Prinzip im Mittelmeer ertrinken.

Und nun haben wir in den politischen Talkshows, Interviews und Presseerklärungen der letzten Woche gesehen, dass ersterer Nationalismus von den Vertretern des letzteren als rechtsextrem gebrandmarkt wird. Eine geradezu absurde Situation.

Wir haben Politiker, die beinahe einhellig zum Besten geben, diese Bewegung sei ein Resultat dessen, dass man den Bürgern die eigene Politik "nicht ausreichend erklärt" habe, für sich in Anspruch nehmend, die eigene Politik folge einem anderen Konzept als der Furcht vor der eigenen Bevölkerung.

Die Furcht der Regierung vor der eigenen Bevölkerung ist aber der Grund dafür, dass wir lediglich 20.000 syrische Flüchtlinge aufnehmen, obwohl wir - ja, das meine ich ernst - es uns im Prinzip auch leisten könnten, 2 Millionen Flüchtlinge aufzunehmen, wenn wir denn wirklich wollten, so wie es die angrenzenden Länder übrigens auch tun.

Und während unter anderem 450 bis 1800 deutsche Salafisten diese Flüchtlinge produzieren, während in Syrien und im Irak wieder deutsche Todesschwadronen mordend und vergewaltigend durch die Gegend ziehen, hat die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan bei Günther Jauch nichts anderes zu tun, als davon zu fabulieren, die Muslime würden durch die irrationalen Pegida-Ängste vor der 'Islamisierung', das, was die 'Juden von gestern' waren. Angesichts des extrem grassierenden Antisemitismus in der arabischen Welt, der imminenten Bedrohung Israels durch die iranische Bombe und durch Terrororganisationen, die man an zwei Händen schon gar nicht mehr abzählen kann, brennenden Synagogen in Deutschland und in deutschen Fußgängerzonen "Tod Israel" skandierenden Volksmassen, ist es wohl eher so, dass die Juden von gestern auch die Juden von heute sind.

Diese Ängste sind es dann auch, die der Pegida-Bewegung, die öffentlich ihre Solidarität mit gemäßigten Muslimen bekundet, ihren Auftrieb geben.

Und unsere Kinder ertränkende Bundesregierung? Die will das alles nicht vorhergesehen haben - weder den IS, noch die Kalifate, die mittlerweile nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in Indonesien, Libyen, Ägypten, Tschetschenien, Sudan den Phillipinen, Somalia und Nigeria hervorsprießen.

Doch im Fernsehen ist man sich heute wieder einig. Sogar Bernd Lucke von der AfD hat selbstverständlich keine Angst vor der Islamisierung. Kein Wunder: Er gehört nämlich auch zu den Nationalisten des ersten Typs.
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag. :thumbup:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von SIRENE »

jorikke » Di 16. Dez 2014, 20:39 hat geschrieben:Ein verblüffendes Szenario spielt sich derzeit ab.
Da gehen einige Demonstranten auf die Straße, um gegen den Islam und andere Reizthemen zu demonstrieren und innerhalb weniger Wochen sind es 10.000.
Die Kanzlerin versucht zu beschwichtigen und abzuwiegeln und bei der nächsten "Montagsdemo" sind es 15.000.
Was läuft da aus dem Ruder?
Jauch hat sich ebenfalls des Themas angenommen.
Scheinbar vernünftige Dinge wurden gesagt, der AfD-Typ ziemlich gerupft, und trotzdem, am Folgetag stieg die Zahl der Demonstranten um weitere 5.000.
In Dresden, im früheren Tal der Ahnungslosen.
Sind sie es immer noch?
Bis heute
gibt es keinen wissenschaftlich unterstützten Konsens darüber,
was gute Menschen so böse werden läßt,
daß die Menschheit seit Urzeiten übereinander herfällt
und sich gegenseitig die Haut abzieht, Schädel einschlägt usw. ...

Dabei bietet die moderne Hirnforschung genug Anreize,
auch darüber nachzudenken, was im Phänomen verborgen liegt,
daß nie jemand schuld ist, wenn was schief gelaufen ist ...
Wenn 7 Mrd. Menschen nie schuld sind an was,
muß das Böse doch von Außerirdischen
über das Ozonloch auf die Erde gestopft werden ...

Es lebe die Ignoranz und die Trauer vieler Menschen,
die darauf hoffen, den Terror zu besiegen!
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Fadamo »

SIRENE » Mi 17. Dez 2014, 10:33 hat geschrieben: Bis heute
gibt es keinen wissenschaftlich unterstützten Konsens darüber,
was gute Menschen so böse werden läßt,
daß die Menschheit seit Urzeiten übereinander herfällt
und sich gegenseitig die Haut abzieht, Schädel einschlägt usw. ...

Dabei bietet die moderne Hirnforschung genug Anreize,
auch darüber nachzudenken, was im Phänomen verborgen liegt,
daß nie jemand schuld ist, wenn was schief gelaufen ist ...
Wenn 7 Mrd. Menschen nie schuld sind an was,
muß das Böse doch von Außerirdischen
über das Ozonloch auf die Erde gestopft werden ...

Es lebe die Ignoranz und die Trauer vieler Menschen,
die darauf hoffen, den Terror zu besiegen!


Wie will man denn den terror besiegen,wenn er von menschen selbst ausgelöst wird ?
Das ist eine illusion.
Terror wird es immer geben.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von SIRENE »

Fadamo » Mi 17. Dez 2014, 11:40 hat geschrieben:


Wie will man denn den terror besiegen,wenn er von menschen selbst ausgelöst wird ?
Das ist eine illusion.
Terror wird es immer geben.
Warum bist Du kein Terrorist? Waren bei denen, die irgendwann gewalttätig wurden, Anlage dafür schon seit der Geburt bzw. davor da? Haben Vernunftwesen die Möglichkeit, sich so oder anders zu verhalten, gut oder böse? Was stellt die Weichen?

Du bist genauso ignorant wie der Rest der Welt. Es ist, als hätte ich an eine Wand geschwätzt bei dir. Wozu diese Wand? Konntest Du vor 20 Jahren schon die Kommunikationstechnik nutzen, die dir heute zur Verfügung steht? Warum sollte sich nicht auch was dort getan haben, das wohl eines der größten Rätsel der Menschheit aufgibt?

Ach, es kann sich nichts getan haben, weil die meisten Menschen sehr neugierig sind und alles, was nützen könnte, hinterfragen. Dann ist ja alles in bester Ordnung und es wird sich nichts ändern. Weiterhin aggressives Verhalten mit Schwankungen bis zu völkerübergreifenden Konflikten, die erst beendet werden, wenn alle in die Knie gegangen sind?

So intelligent, fleißig und erfolgreich die einen sein können, so dumm, faul und erfolglos können die anderen sein. Kein Wunder, daß die einen die anderen ausbeuten und jeder für richtig hält, was er tut. Es kann aber etwas richtig sein, das alle zufrieden stellt! Und das läßt sich nur über wirkliche Verständigung herausfinden! Tut man das, kann man auch mit den Ergebnissen leben. Wir sterben am Gegenteil.

Terror ist der Schrei jener, mit denen man sich nicht verständigt hat.
Zuletzt geändert von SIRENE am Mittwoch 17. Dezember 2014, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Joker »

Kopernikus » Mi 17. Dez 2014, 03:18 hat geschrieben: Ungewollt hast du hier mit der Wahl deines Begriffs sogar recht. Ich schrieb ja bereits vor einiger Zeit, dass es passender wäre, würden die Demonstranten skandieren, sie wären gegen eine sog."Moslemisierung". Dies allerdings nicht, weil der Begriff sonderlich mehr Sinn macht als das Unsinnswort "Islamisierung",.
Gibt auch Muslime welche das Zerstörungspotential ihrer Religion noch weitaus dramatischer sehen.
Ein ehemaliger pakistanischer Armeeangehöriger twitterte am Abend: "Ich bin mir nicht sicher, ob Pakistan im Namen der Religion gegründet wurde, aber ich bin mir sicher, dass es im Namen der Religion zerstört wird."
http://www.tagesschau.de/ausland/terror ... n-113.html
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von jack000 »

SIRENE » Mi 17. Dez 2014, 11:28 hat geschrieben:Terror ist der Schrei jener, mit denen man sich nicht verständigt hat.
Was gibt es denn mit IS, Taliban & CO zu diskutieren?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von SIRENE »

jack000 » Mi 17. Dez 2014, 13:01 hat geschrieben: Was gibt es denn mit IS, Taliban & CO zu diskutieren?
Nichts. Wer hat denn sowas angedacht? (Möchtest Du mich zum Terroristen machen ...? :D )

Hinterher: Die, die sich jetzt darüber verständigen könnten, wie man diese Gewalteskalation am schnellsten und wirksamsten stoppt, sind verständigungsbehindert. Denn die haben dafür gesorgt, daß Gewalteskalation entsteht.

Erst jetzt, nachdem so viele Kinder getötet worden sind, hat das die Pakistanis so schockiert, daß sie ...

... wiedermal ein Weilchen furchtbar laut schreien, bis Ermüdung und Vergessen sich die Hand reichen. Dann kann alles weiterlaufen wie bisher.

Schau dir an, was in Diskussionforen abläuft, und übertrage das auf das wirklich Leben, bei dem Schwerwiegenderes gemanaged werden muß. Überall funzt die allgegenwärtige Mißverständigung mit den üblichen Reibereien, die ich alleine darauf zurückführe, daß den meisten Menschen die beiden wesentlichsten Bestimmer ihres bißchen Daseins nicht bewußt sind.
Zuletzt geändert von SIRENE am Mittwoch 17. Dezember 2014, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von apartofme »

Dampflok » Mi 17. Dez 2014, 09:56 hat geschrieben:Wir sind aber kein angrenzendes Land. Und ich bin es Leid, mir die Schuld für alle Katastrophen dieser Erde einreden zu lassen - insbesondere für die Überbevölkerung Afrikas.
Keine Ahnung, warum du dich plötzlich schuldig fühlen musst, sobald jemand Mitleid mit verfolgten Menschen entwickelt.
Deine Formulierung unterschlägt aber...
Nö.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold » Di 16. Dez 2014, 20:11 hat geschrieben:
Haben die Demonstranten alle ein Thema, gegen das Sie gemeinsam demonstrieren, oder demonstrieren Viele mit vielen Themen, die sich in einer pauschalen Pegida "Montagsdemonstration" bündeln? [/color]
Ich würde auf Letzteres tippen. Bei der Befragung der Demonstranten ergab sich ein ziemlich heterogenes Bild über deren Motivation. Grundsätzlich dürften die meisten Teilnehmer einfach politikverdrossen sein. Objektiv betrachtet sind die 15.000 Hanseln an sich irrelevant. Allerdings könnte sich daraus eine ernstzunehmende Bewegung entwickeln, abhängig davon, ob sich eine glaubwürdige gemeinsame Zielsetzung findet und natürlich auch davon, ob eine oder mehrere Personen sich als Sprachrohr etablieren können.
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
pikant
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von pikant »

Kapaun » Di 16. Dez 2014, 20:51 hat geschrieben: Und die Betroffenen dürfen trotzdem bleiben ...
die Meisten nicht.
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Re: "Pegida", was läuft da aus dem Ruder?

Beitrag von Marcin »

Das aufgrund des Medienhypes jetzt einige Politiker einknicken und plötzlich davon schwadronieren, man müsse die Sorgen der Bürger ernst nehmen, geht meiner Meinung nach in die absolut falsche Richtig. Selbstverständlich muss die Politik die Sorgen der Bürger ernst nehmen, aber dieser traurige Haufen steht nicht stellvertretend für die Bürger. Man wird es nicht allen recht machen können, insbesondere solchen ignoranten, teilweise extremistischen Randgruppen. Schon das Märchen von dem vermeintlich protestierenden Bürgertum, angeblich normale Rentner und Familien etc., lachhaft. Das ist das gleiche "Bürgertum", welches schon 1992 gejohlt und geklatscht hat, während Neonazis das Flüchtlingswohnheim in Rostock-Lichtenhagen angegriffen haben.

Komischerweise fallen diese Clowns mit ihrer Veranstaltungsreihe in westdeutschen Städten, wo es tatsächlich Integrations- und Flüchtlingsprobleme gibt, die man noch stärker angehen müsste, reihenweise auf die Nase, weil nur der harte Kern aus ein paar hundert Neonazis, Hooligans und Mahnwichtel kommt und sich da sogar noch mehr verdeutlicht, wessen Geistes Kind diese Heinis sind.

Es tut mir leid, aber wenn ein Hooliganheini mit 3. Reich-Tattoos irgendeinen Stuss erzählt, er hätte nichts gegen Ausländer und Muslime, sondern nur gegen Islamisten und Wirtschaftsflüchtlinge, schließlich geht er auch regelmäßig beim Chinaimbiss Ente süßsauer essen, kaufe ich ihm das nicht ab, aus gutem Grund.
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Kapaun
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Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Kapaun »

pikant » Mi 17. Dez 2014, 12:16 hat geschrieben:
die Meisten nicht.
Das Schaubild in diesem Wiki-Artikel
http://de.wikipedia.org/wiki/Abschiebung_%28Recht%29
ist zwar leider nicht übermäßig aktuell, es zeigt aber doch, dass man das so nicht sagen kann.
Zuletzt geändert von Kapaun am Mittwoch 17. Dezember 2014, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
Marie-Luise

Re: Gestern Hogesa, heute Pegida

Beitrag von Marie-Luise »

Kapaun » Mi 17. Dez 2014, 12:42

Das Schaubild in diesem Wiki-Artikel
http://de.wikipedia.org/wiki/Abschiebung_%28Recht%29
ist zwar leider nicht übermäßig aktuell, es zeigt aber doch, dass man das so nicht sagen kann.
Was mich erstaunt ist, dass abgelehnte Asylbewerber die Option einer freiwillien Ausreise haben. Das wird oft zum Untertauchen genutzt.
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