Ich habe mal ein paar Passagen daraus hier hereinkopiert:
Der Vorschlag tastet die in Euro gehaltenen Geldbestände der griechischen Bürger nicht an und verhindert so einen Bankensturm. Gleichzeitig erlaubt er eine Anpassung der Wechselkursrelationen in kleinen Schritten, sodass Belastungen durch die Aufwertung von Auslandsschulden und die Verteuerung von importierten Waren für griechische Unternehmen moderat ausfallen.
Per Gesetz werden alle inländischen Schuldverhältnisse hälftig auf ND umgestellt.
Das zweite Element des Vorschlags besteht deshalb darin, dass die Zentralbank die ND etwas billiger verkauft als es der offiziellen Parität von 1:1 entspricht. Nehmen wir an, die Zentralbank veräußere eine ND zum Preis von 0,96 Euro, also mit 4% Wertabschlag.
Aber wichtig ist, dass die Abwertung eben nicht schlagartig 30-50% beträgt (mit schwer zu überschauenden makroökonomischen Auswirkungen) sondern von der Zentralbank kontrolliert durchgeführt werden kann.
Das dritte Element des Währungsmodells besteht natürlich darin, dass es nicht dauerhaft bei einem Kurs von 96 cts pro ND bleiben soll, sondern schrittweise weitere, die Kompetitivitätsproblematik lindernde Abwertungen erfolgen. Wenn die ND erst einmal geordnet eingeführt worden ist und die Zahlungsvorgänge sich eingespielt haben, erhöht die Zentralbank das Angebot an ND, d. h. sie verkauft ND billiger als zuvor, z. B. in einem nächsten Schritt für 0,92 Euro
Weitere Abwertungsschritte folgen später, mit genügendem zeitlichem Abstand um keinen auf diese Abwertungen spekulierenden Attentismus im Kaufverhalten aufkommen zu lassen.
Grundsätzlich versucht diese Idee, (meine) Kritik (des "Tods" für die griechische Wirtschaft)
an dem "plötzlichen" Herausbrechen aus dem Euroraum durch zeitliche Streckung entgegenzuwirken.
Grundsätzlich...wäre dieses durchaus eine Option. Inwiefern aber dieses praktikabel und technisch machbar ist,
eine ganz andere Frage. Auch inwiefern
dieser langsame und sicher zu erwartendende Wertverlust von Leistungen
von der inländischen Bevölkerung akzeptiert wird, ebenfalls. Löhne, Renten und alle anderen innergriechischen
Leistungen werden ja mittelfristig (somit weiter) gesenkt werden.
Mein erster und Hauptkritikpunkt wäre folgender :
Das dritte Element des Währungsmodells besteht natürlich darin, dass es nicht dauerhaft bei einem Kurs von 96 cts pro ND bleiben soll, sondern schrittweise weitere, die Kompetitivitätsproblematik lindernde Abwertungen erfolgen. Wenn die ND erst einmal geordnet eingeführt worden ist und die Zahlungsvorgänge sich eingespielt haben, erhöht die Zentralbank das Angebot an ND, d. h. sie verkauft ND billiger als zuvor, z. B. in einem nächsten Schritt für 0,92 Euro
Weitere Abwertungsschritte folgen später, mit genügendem zeitlichem Abstand um keinen auf diese Abwertungen spekulierenden Attentismus im Kaufverhalten aufkommen zu lassen.
Wenn die ganze Welt weiß, das Abwertungen
folgen werden,
und die ganze Welt den tatsächlichen Drachmenkurs 30 - 50 % niedriger einschätzt,
wird aus meiner Sicht genau diese Spekulation nicht eingedämmt, sondern eher befeurt.
Die griechische staatliche Notenbank (und/oder EZB) müssten also "unenendlich" Drachmen
gegen Euro zu Ihrem jeweiligen vordefinierten Kurs herausgeben, um den "staatlich"
festgelegten Kurs zu halten.
Man wird aber lieber "heute" die Drachme mit 10 % Abschlag verkaufen (auch wenn sie nur 5 % niedriger ist)
als in x Monaten/Jahren 30 - 50 % Verlust zu erleiden. Außerdem wird der Staat Griechenland
keine Schuldverschreibungen in Drachmen auflegen können. (Kauft keiner)
Und Staatverschuldungen in Euro werden "planmäßig" aus Sicht der Griechen immer teurer.
Nur mal so für's erste...
mfg