Der Fall Ofarim

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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Eiskalt hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:02 damit meine ich nicht, dass er Jude ist
Auch insofern bin ich mir nicht sicher.
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Eiskalt
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Eiskalt »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:06 Auch insofern bin ich mir nicht sicher.
Inwiefern?
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Vongole
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:06 Auch insofern bin ich mir nicht sicher.
Er bezeichnet sich selbst als säkularen Juden, und das hat bisher niemand angezweifelt. Außerdem muss man kein Jude sein, um antisemitisch angefeindet zu werden, da reicht ein Magen David allemal.
Was mich bei der ganzen Sache ankotzt, ob nun Lüge oder nicht, ist das Bohei um die Angelegenheit. Kein Mensch, oder jedenfalls fast kein nichtjüdischer Mensch, regt sich über den alltäglichen Antisemitismus in Deutschland auf.
Aber wehe, einer wird dabei erwischt, dass er vielleicht die Unwahrheit sagt, dann sitzt ganz Deutschland auf der Barrikade.
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Eiskalt hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:09Inwiefern?
Ich weiß nicht, ob seine Mutter jüdisch ist. Ich finde nichts darüber im www.
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Eiskalt
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Eiskalt »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:14 Ich weiß nicht, ob seine Mutter jüdisch ist. Ich finde nichts darüber im www.
Muss doch auch nicht.
Sein Vater war es doch und wenn er dem jüdischen Glauben anhängt ist er es doch.
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Vongole
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:14 Ich weiß nicht, ob seine Mutter jüdisch ist. Ich finde nichts darüber im www.
Du weißt doch, dass immer mehr Gemeinden weltweit Vaterjuden anerkennen.
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frems
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von frems »

Oha. Wenn man dachte, Tobias Hans' Spruch von "hohe Preise betreffen nicht nur Geringverdiener, sondern auch die Fleißigen" würde die Union mal ein wenig in die Kommunikationsberatung investieren, kommt ein Sachse daher und macht auch eine "interessante" Aufteilung.



Zumindest gehe ich nicht davon aus, dass er es böswillig und spaltend meinte, sondern einfach beim Denken viel Pech hat.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:14 Aber wehe, einer wird dabei erwischt, dass er vielleicht die Unwahrheit sagt
Das ist der Sinn der Übung, warum ich wissen will, ob er jüdisch ist. ;)

Falls nicht, wäre eben auch dieser eine Jude nicht erwischt worden - einfach deshalb, weil Gil Ofarim eben keiner wäre.

Und bislang ist es auch immer noch so, dass lediglich Anklage erhoben wurde. Über die Zulässigkeit der Anklage ist m. W. noch nicht entschieden worden. Und ein gerichtliches Urteil gibt es schon mal gar nicht. Ob Antisemiten den Mann in Assi Netzwerken verurteilen, ist völlig irrelevant.
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:19 Du weißt doch, dass immer mehr Gemeinden weltweit Vaterjuden anerkennen.
Imho zählt hier nach wie vor die Halacha. V. a. ist das m. W. auch in IL so. Und die Halacha ist wiederum ziemlich eindeutig.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Eiskalt hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:18 Muss doch auch nicht.
Sein Vater war es doch und wenn er dem jüdischen Glauben anhängt ist er es doch.
Nö. Es sei denn, er wäre vor einem Beth Din verbindlich ins Judentum eingetreten. Im Fall, dass seine Mutter nicht jüdisch ist. Eine andere Möglichkeit räumt die Halacha nicht ein. In Israel zählt m. W. diese Auslegung. Allerdings reicht der Vater dort wiederum aus, um relativ schnell die Staatsbürgerschaft zu bekommen. Aber eben nicht als anerkannter Jude.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:24 Imho zählt hier nach wie vor die Halacha. V. a. ist das m. W. auch in IL so. Und die Halacha ist wiederum ziemlich eindeutig.
Guckst Du - Law of Return: https://en.wikipedia.org/wiki/Law_of_Return
Und damit von wem auch immer keine bizarren Unterstellungen kommen: Bei mir sind beide ElternTeile juedisch + ich kann meine Ahnen eine kleine Ewigkeit zurueck verfolgen :)
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Tom Bombadil
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Tom Bombadil »

PeterK hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 19:18Wegen
Inwiefern leitest du aus meinem Hoffen ab, dass es bereits ein Urteil gäbe? Und ja, ich wünsche, dass das hart bestraft wird, der Vorwurf des Antisemitismus ist ein sehr schwerwiegender, gerade in Deutschland.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 19:33 Warum Ofarim angeklagt wird ist bekannt, dass aber nicht die Öffentlichkeit, sondern ein Richter das Urteil fällt, anscheinend nicht.
Welches Urteil soll ich denn gefällt haben?
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:50 Guckst Du - Law of Return: https://en.wikipedia.org/wiki/Law_of_Return
Und?
Da geht es doch lediglich um die Staatsbürgerschaft. Genau so wie ich es oben, in der Antwort an Eiskalt, beschrieben habe.

Das Gesetz interessiert mich schon deshalb, weil ich (als Ehepartner) davon betroffen bin. ;) Aber das macht mich selbstverständlich nicht auch zum Juden.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:03 Welches Urteil soll ich denn gefällt haben?
Das bezog sich nicht auf dich, sondern auf die soz. Medien und ähnliche Plattformen.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:50 Das bezog sich nicht auf dich...
Okay!
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von jack000 »

Vor allem ist das ein interessanter Strang, den man sich mal von Anfang an anschaut:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p5085591
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von sünnerklaas »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:22 Das ist der Sinn der Übung, warum ich wissen will, ob er jüdisch ist. ;)
Dazu bräuchte man lückenlose Akten zur Eheschliessung. Zur Erinnerung: die Zivilehe gibt es im deutschsprachigen Raum erst seit den 1870er Jahren. Die Akten der jüdischen Gemeinden in Europa wurden, mit Ausnahme der Schweiz, Großbritanniens, Schwedens, Finnlands, Spaniens und Portugals (hab ich noch ein Land vergessen?) im 2. Weltkrieg im Rahmen der Shoah, die übrigegebliebenen Akten von den Stalinisten vernichtet. Man darf nicht vergessen: Juden wurden in den RGW-Staaten auch nach 1945 verfolgt. Als "Kosmopoliten" und "Agenten der CIA".
Kurzum - wie es schon Bleibtreu geschrieben hat: es gibt keine schriftlichen Beweise. Man muss es einfach glauben.
Sollte Ofarim das als Verleumdung nachgewiesen werden, ist er für mich ein Oberarsch. Er hat dann all denen, die jeder Form des Antisemitismus entschieden entgegentreten einen Bärendienst erwiesen. Eine Verurteilung Ofarims wäre Wasser auf die Mühlen der Antisemiten. Einfach nur zum kotzen. (Sorry für meine derben Begriffe, aber hier sind die ganz einfach mal angemessen).
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:55 Vor allem ist das ein interessanter Strang, den man sich mal von Anfang an anschaut:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p5085591
Willst du jetzt die ganze Geschichte von vorne aufdröseln, oder was soll das werden?
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:14 Was mich bei der ganzen Sache ankotzt, ob nun Lüge oder nicht, ist das Bohei um die Angelegenheit. Kein Mensch, oder jedenfalls fast kein nichtjüdischer Mensch, regt sich über den alltäglichen Antisemitismus in Deutschland auf.
Aber wehe, einer wird dabei erwischt, dass er vielleicht die Unwahrheit sagt, dann sitzt ganz Deutschland auf der Barrikade.
Eigentlich nicht, das Problem ist nur dass es:
- rechten
- linken
- islamischen
Antisemitismus gibt. Da wird dann ungerne drin rumgestochert, damit nicht die "falschen Täter" zu sehr ins Licht rücken ...

Die Resonanz war schon groß als der Täter noch ein Angestellter eines Hotels war, der sich abfällig äußerte und das hätte sich auch nicht geändert, wenn die Tatsachenlage so wie vorher gewesen wäre.
Als ein Jude wegen seiner Kippa von einem syrischen Neubürger mit einem Gürtel einfach so auf der Strasse verprügelt wurde, ist das schnell in der Schublade verschwunden.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:57 Willst du jetzt die ganze Geschichte von vorne aufdröseln, oder was soll das werden?
Es ist halt interessant zu sehen, wie sich ein Strang plötzlich um 180 Grad dreht ...
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:56 Dazu bräuchte man lückenlose Akten zur Eheschliessung.
Wozu?
Es genügt völlig, wenn die Mutter jüdisch ist. Ob verheiratet oder nicht spielt keine Rolle.

Vermutlich dachten sich die Verfasser der Halacha dabei was. Über die Mutterschaft gab es auch damals keine Zweifel. Die Vaterschaft nachzuweisen, bzw. nachzuweisen, dass sie nicht besteht, war seinerzeit nicht möglich.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:01 (..)

Die Resonanz war schon groß als der Täter noch ein Angestellter eines Hotels war, der sich abfällig äußerte und das hätte sich auch nicht geändert, wenn die Tatsachenlage so wie vorher gewesen wäre.
Als ein Jude wegen seiner Kippa von einem syrischen Neubürger mit einem Gürtel einfach so auf der Strasse verprügelt wurde, ist das schnell in der Schublade verschwunden.
Das ist doch das, was ich sage: Antisemiten sind immer die anderen. Und genau die Menschen, die das so sehen, bekommen Oberwasser, sollte Ofarim gelogen haben.
Sie haben jetzt vermeintlich einen wunderbaren Vorwand, jeden Antisemitismus kleinzureden, egal von welcher Seite er kommt.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:04 Es ist halt interessant zu sehen, wie sich ein Strang plötzlich um 180 Grad dreht ...
Der Strang dreht sich nicht, aber Ofarim wurde nun angeklagt, bzw. soll angeklagt werden. Und ich z.B. werde mich ganz sicher nicht dafür entschuldigen, dass ich ihm geglaubt habe.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:07 Das ist doch das, was ich sage: Antisemiten sind immer die anderen. Und genau die Menschen, die das so sehen, bekommen Oberwasser, sollte Ofarim gelogen haben.
Sie haben jetzt vermeintlich einen wunderbaren Vorwand, jeden Antisemitismus kleinzureden, egal von welcher Seite er kommt.
Nun, man sollte Antisemiten natürlich nicht auch noch füttern und genau das hat Ofarim gemacht wenn sich herausstellt, dass er gelogen hat. Sorry, aber das ist keine Bagatelle gewesen.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:07 Sie haben jetzt vermeintlich einen wunderbaren Vorwand, jeden Antisemitismus kleinzureden, egal von welcher Seite er kommt.
Das würden diese Ar....öcher so oder so tun. "...wird man doch noch sagen dürfen", "Isrealkritik ist kein Antisemitismus" und der ganze übliche Schmonzes ist doch längst gängige Praxis.

Antisemiten brauchen keine Rechtfertigung. Sie sind es einfach.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von NicMan »

PeterK hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 20:00
Ich war bei dem Vorfall nicht dabei und vertraue auf die Weisheit des Gerichts.
Die Ansicht vertritt auch folgender Kommentar: https://www.t-online.de/region/leipzig/ ... -mund.html
Es ist ein bisschen langweilig, das hier zu sagen, aber es gilt der Grundsatz: im Zweifel für den Angeklagten. Und der gilt für alle.

Was für einen Grund sollte Ofarim gehabt haben, diese ganze Sache ohne Not vom Zaun zu brechen? Die Antwort ist ebenso einfach, wie unbefriedigend: Wir wissen es nicht.

Oder: Warum sollte ein Mitarbeiter des größten internationalen Hotels in Leipzig einem Gast die Übernachtung verwehren, weil er einen Davidstern trägt? Wir wissen es nicht.

Ob das eine oder das andere Sinn ergibt, ist völlig egal, denn wir wissen immer noch nicht, was wirklich vorgefallen ist.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:11 Nun, man sollte Antisemiten natürlich nicht auch noch füttern und genau das hat Ofarim gemacht wenn sich herausstellt, dass er gelogen hat. Sorry, aber das ist keine Bagatelle gewesen.
Ja, darf würde ich ihm auch vorwerfen, sollte er schuldig gesprochen werden.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 21:46 Und? Da geht es doch lediglich um die Staatsbürgerschaft. Genau so wie ich es oben, in der Antwort an Eiskalt, beschrieben habe.
Dann hast du offensichtlich nicht genau genug gelesen ;)

'The 1970 amendment was induced by the debate on "Who is a Jew?". Until then the law did not refer to the question. There are several explanations for the decision to be so inclusive.'

Und unter dem Link 'Who is a Jew?' steht noch mal ausdruecklich:
Israeli constitutional documents have not defined "who is a Jew" although the decision whether someone is Jewish or not has important legal, social and financial ramifications. This lack of definition has given rise to legal controversy in Israel and there have been many court cases in Israel that have addressed the question.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:18 Dann hast du offensichtlich nicht genau genug gelesen ;)

'The 1970 amendment was induced by the debate on "Who is a Jew?". Until then the law did not refer to the question. There are several explanations for the decision to be so inclusive.'

Und unter dem Link "Who is a Jew?" steht noch mal ausdruecklich:
Israeli constitutional documents have not defined "who is a Jew" although the decision whether someone is Jewish or not has important legal, social and financial ramifications. This lack of definition has given rise to legal controversy in Israel and there have been many court cases in Israel that have addressed the question.
Ich frage das ernsthaft:
Ist das nicht eine politische Entscheidung? Also wen man als jüdisch ansieht, z.B. um die israelische Staatsbürgerschaft zu bekommen.
Und nicht eine religiöse Auslegung, die doch - zumindest nach meinen wenigen Kenntnissen - die jüdische Mutterschaft voraussetzt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:22 Ich frage das ernsthaft:
Ist das nicht eine politische Entscheidung? Also wen man als jüdisch ansieht, z.B. um die israelische Staatsbürgerschaft zu bekommen.
Wenn du dir den von mir eingestellten Link durchliest wirst du sehen, dass mitnichten nur Juden gemaess der Halacha die israelische StaatsBuergerschaft erhalten koennen.

Und nicht eine religiöse Auslegung, die doch - zumindest nach meinen wenigen Kenntnissen - die jüdische Mutterschaft voraussetzt.
Das ist die orthodoxe Auslegung: Entweder mindestens eine juedische Mame oder konvertiert.
Andere juedische Stroemungen wie zB progressives/ReformJudentum erkennen ebenso VaterJuden als Juden an ;)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Donnerstag 31. März 2022, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:18 Dann hast du offensichtlich nicht genau genug gelesen
Den Eintrag gibt es auch im deutschen wiki:

"Als Jude gilt seither in Israel derjenige, dessen Mutter oder Großmutter, Urgroßmutter oder Ururgroßmutter, jeweils mütterlicherseits, Jüdinnen waren, oder der, der nach den orthodoxen religiösen Regeln zum Judentum konvertiert ist."

Da nur und immer auf die mütterliche Seite abgestellt wird, kommt es doch letztendlich auf die Mutter an? Also wenn die Oma mütterlicherseits jüdisch ist, dann gilt das auch für ihre Tochter, sprich die Mutter. Entsprechend setzt sich das dann über die vorangegangen Generationen mütterlicherseits fort. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Meine Ansicht stammt übrigens nicht aus Wiki, sondern aus der Rubrik "Frag einen Rabbi". Könnte in der JA gewesen sein.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von sünnerklaas »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:05 Wozu?
Es genügt völlig, wenn die Mutter jüdisch ist. Ob verheiratet oder nicht spielt keine Rolle.

Vermutlich dachten sich die Verfasser der Halacha dabei was. Über die Mutterschaft gab es auch damals keine Zweifel. Die Vaterschaft nachzuweisen, bzw. nachzuweisen, dass sie nicht besteht, war seinerzeit nicht möglich.
Nein, das muss auch per Urkunde nachgewiesen, also bezeugt sein.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:36 Nein, das muss auch per Urkunde nachgewiesen, also bezeugt sein.
Ist das bei Gil Ofarims Mutter der Fall?

Wie habe ich mir die Urkunde vorzustellen? Und wer stellt sie aus?

Persönlich fände ich es für reichlich schräg, wenn deutsche Behörden festlegen würden, wer Jude ist.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von sünnerklaas »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:40 Ist das bei Gil Ofarims Mutter der Fall?

Wie habe ich mir die Urkunde vorzustellen? Und wer stellt sie aus?
Die Frage ist; war seine Mutteer Jüdin? Ich habe mir da von Orthodoxen schon die hanebüchensten Begründung anhören müssen, warum die Mutter keine Jüdin sei.
Letztendlich sind genealogische Fragen hoch bürokratische Fragen. Egal, worum es geht. Es werden Unterschriften, Siegel und amtliche Beurkunden verlangt. Wie die zustandegekommen sind, interessiert niemanden heute mehr. Der Amtsmann mit dem Siegel ist eben eine absolute Respektsperson. Selbst heute noch, Egal, ob der Amtsnann nun staatlich war - oder Geistlicher.
Zuletzt geändert von sünnerklaas am Donnerstag 31. März 2022, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:32 Den Eintrag gibt es auch im deutschen wiki: [...]
Gut, du kannst offensichtlich kein Englisch, dann uebersetze ich fuer dich meine Zitate:

Die Novelle von 1970 wurde durch die Debatte um „ Wer ist Jude? “ angeregt. Bis dahin hat sich das Gesetz nicht auf die Frage bezogen. Es gibt mehrere Erklaerungen für die Entscheidung, so umfassend zu sein.

Israelische Verfassungsdokumente haben nicht definiert, „wer Jude ist“, obwohl die Entscheidung, ob jemand Jude ist oder nicht, wichtige rechtliche, soziale und finanzielle Auswirkungen hat. Dieser Mangel an Definition hat in Israel zu rechtlichen Kontroversen gefuehrt, und es gab viele Gerichtsverfahren in Israel, die sich mit dieser Frage befassten.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Donnerstag 31. März 2022, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:42 Gut, du kannst offensichtlich kein Englisch, dann uebersetze ich fuer dich meine Zitate:

Die Novelle von 1970 wurde durch die Debatte um „ Wer ist Jude? “ angeregt. Bis dahin hat sich das Gesetz nicht auf die Frage bezogen. Es gibt mehrere Erklärungen für die Entscheidung, so umfassend zu sein.

Israelische Verfassungsdokumente haben nicht definiert, „wer Jude ist“, obwohl die Entscheidung, ob jemand Jude ist oder nicht, wichtige rechtliche, soziale und finanzielle Auswirkungen hat. Dieser Mangel an Definition hat in Israel zu rechtlichen Kontroversen geführt, und es gab viele Gerichtsverfahren in Israel, die sich mit dieser Frage befassten.
Das habe ich schon verstanden. Aber das ändert nichts daran, dass die Entscheidung darüber wer Jude ist in Israel wohl inzwischen klar definiert wurde. Habe ich oben zitiert.
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aleph
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von aleph »

jack000 hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:11 Nun, man sollte Antisemiten natürlich nicht auch noch füttern und genau das hat Ofarim gemacht wenn sich herausstellt, dass er gelogen hat. Sorry, aber das ist keine Bagatelle gewesen.
Wenn man sich in eine Sache hineinsteigert, denkt man nicht mehr rational.

Im Übrigen kennt man das auch bei anderen Gruppen, die tendentiell benachteiligt werden bzw. Sich benachteiligt fühlen, wie Rentner oder Behinderte, die eine schlechte Erfahrung machen, welche Erinnerungen bzw. Gefühle auslösen, die man hatte, als man tatsächlich diskriminiert wurde, so dass man getriggert ist und glaubt, tatsächlich diskriminiert worden zu sein, weil man ja die gleichen Gefühle hat.
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Bleibtreu
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:46 Das habe ich schon verstanden. Aber das ändert nichts daran, dass die Entscheidung darüber wer Jude ist in Israel wohl inzwischen klar definiert wurde. Habe ich oben zitiert.
Stell mir bitte den fehlenden Link zu deiner Definition ein. Dann schaue ich mir das genau an. ;)
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:42 Die Frage ist; war seine Mutteer Jüdin?
Ja. M. W. lebt die Frau übrigens noch. Also wäre "Ist sie jüdisch" angebrachter.

Ist sie?
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Dieter Winter
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Dieter Winter »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:48 Stell mir bitte den fehlenden Link zu deiner Definition ein.
Würde ich gerne. Funktioniert auf meinem Sch....Handy nur nicht immer.

Deutsches Wikipedia - "Jude" - "Gesetze und Diskussionen in Israel". Vielleicht kann jemand den Link hier reinstellen?
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Donnerstag 31. März 2022, 22:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Zweifeler »

Bleibtreu hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:48 Stell mir bitte den fehlenden Link zu deiner Definition ein. Dann schaue ich mir das genau an. ;)
Ein Monderator hat dies auch behauptet und mit dem Argument eingegriffen. Jude ist man nur wenn die Mutter Jüdin sei.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von aleph »

Ja, so was passiert mir auch. Beispielsweise hatte mal in einer U-Bahn ein Mann, der vor mir saß, andauernd gegrinst. Ich fühlte mich unwohl und dachte, warum grinst der mich an? Als ich ausstieg, blickte ich zurück durch das Fenster und stellte fast, der Mann blickte in die gleiche Richtung, wie vorhin und grinste in der gleichen Weise. So kann ich mir vorstellen, dass die Bevorzugung der beiden Stammgäste, für die alles vorbereitet war, in ihm dieses Gefühl der Diskriminierung auslöste, das er dann durch diese Geschichte mit dem Davidstern zu untermauern und zu beweisen suchte. Er nahm das sehr persönlich. Kommt öfters vor. Hier wurde das halt sehr medienwirksam.
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Re: Der Fall Ofarimwä

Beitrag von conscience »

Antisemitismus, Antizionismus etc. pp. sind so gewichtige Themen, daß diese nicht an einem Vorfall festgemacht werden sollten. Ganz unabhängig, ob Gil schuldig gesprochen wird oder nicht, die Antisemiten werden sich in ihrer "Meinung" bestätigt fühlen: "Wir haben es schon immer gesagt, …" Die Welt hat sich scheinbar gegen Gil gewendet, und aus diesem Dilemma wird es schwer sein wieder herauszukommen. Er sollte die Angelegenheit vor Gericht aus seiner Sicht darstellen und sich ggfs. entschuldigen oder bei seinem Standpunkt bleiben, und nachhaltig vertreten. Das schlimmste wäre jetzt eine Wischi-Waschi Einlassung, ohne dass Gil Farbe bekennt und der Sachverhalt im Nebel verbleibt — das ist schlicht Wasser auf die Mühlen der Juden- und Israel-Hasser, die bereits genug öffentlichen Raum besetzt halten.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Zweifeler »

aleph hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:55 Ja, so was passiert mir auch. Beispielsweise hatte mal in einer U-Bahn ein Mann, der vor mir saß, andauernd gegrinst. Ich fühlte mich unwohl und dachte, warum grinst der mich an? Als ich ausstieg, blickte ich zurück durch das Fenster und stellte fast, der Mann blickte in die gleiche Richtung, wie vorhin und grinste in der gleichen Weise. So kann ich mir vorstellen, dass die Bevorzugung der beiden Stammgäste, für die alles vorbereitet war, in ihm dieses Gefühl der Diskriminierung auslöste, das er dann durch diese Geschichte mit dem Davidstern zu untermauern und zu beweisen suchte. Er nahm das sehr persönlich. Kommt öfters vor. Hier wurde das halt sehr medienwirksam.
Die Frage, welche ich mir stelle, ist das Ausmaß derlei hoch oder ist das Vermitteln des Problems, es gäbe viel Diskriminierung, der Auslöser.
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von jellobiafra »

NicMan hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:13 Die Ansicht vertritt auch folgender Kommentar: https://www.t-online.de/region/leipzig/ ... -mund.html
Wir wissen aber schon, dass die Ermittlungen gegen das Hotel und den Mitarbeiter abgeschlossen sind und der Mitarbeiter entlastet wurde. Die antisemitische Beleidigung hat zweifelsfrei nicht stattgefunden.

Ansonsten wäre Ofarim nicht angeklagt worden.

Wenn lediglich Aussage gegen Aussage gestanden hätte, hätte das wohl nicht für eine Verleumdungs-klage gereicht.

Allerdings bin ich kein Jurist und kann mich hier irren.
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Re: Der Fall Ofarimwä

Beitrag von Misterfritz »

conscience hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 23:03 Antisemitismus, Antizionismus etc. pp. sind so gewichtige Themen, daß diese nicht an einem Vorfall festgemacht werden sollten. Ganz unabhängig, ob Gil schuldig gesprochen wird oder nicht, die Antisemiten werden sich in ihrer "Meinung" bestätigt fühlen: "Wir haben es schon immer gesagt, …" Die Welt hat sich scheinbar gegen Gil gewendet, und aus diesem Dilemma wird es schwer sein wieder herauszukommen. Er sollte die Angelegenheit vor Gericht aus seiner Sicht darstellen und sich ggfs. entschuldigen oder bei seinem Standpunkt bleiben, und nachhaltig vertreten. Das schlimmste wäre jetzt eine Wischi-Waschi Einlassung, ohne dass Gil Farbe bekennt und der Sachverhalt im Nebel verbleibt — das ist schlicht Wasser auf die Mühlen der Juden- und Israel-Hasser, die bereits genug öffentlichen Raum besetzt halten.
Ich weiss ja nicht ...
Im Grunde ist etwas passiert, was immer wieder passiert, dass andere Leute in der Schlange bevorzugt werden. Das mag einem nicht gefallen, es passiert aber. Dass man daraus aber etwas macht, was es augenscheinlich gar nicht ist und das viral schickt, ist selten dämlich.
Dass man das aber dann auch noch mit Antisemitismus ausschmückt - und danach sieht es im Moment ja wohl aus - ist nicht nur dämlich, sondern dermassen daneben, dass man echt an der Intelligenz des jungen Mannes zweifeln muss.
Und es schadet genau solchen Menschen, die wirklich diskriminiert werden, die antisemitisch beleidigt, körperlich angegriffen werden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 22:50 Würde ich gerne. Funktioniert auf meinem Sch....Handy nur nicht immer.

Deutsches Wikipedia - "Jude" - "Gesetze und Diskussionen in Israel". Vielleicht kann jemand den Link hier reinstellen?
Danke fuer den Nachtrag. Ich habe folgenden Link dazu gefunden https://de.wikipedia.org/wiki/Juden#Ges ... aat_Israel Die Passage ist leider nicht mit einer QuellenAngabe hinterlegt, bezieht sich aber inhaltlich auf das von mir bereits verlinkte RueckkehrGesetz und seine Aenderungen von 1970. ;)

Wenn ich im Link "Jude" auf die wesentlich laengere englische Version klicke, gibt es diese Passage gar nicht. Stattdessen finden wir wieder, oh Wunder, "Wer ist Jude?" https://en.wikipedia.org/wiki/Jews#Who_is_a_Jew? =>

Judaism shares some of the characteristics of a nation,[11][56][12][57][58][59] an ethnicity,[10] a religion, and a culture,[60][61][62] making the definition of who is a Jew vary slightly depending on whether a religious or national approach to identity is used.[63][64] Generally, in modern secular usage Jews include three groups: people who were born to a Jewish family regardless of whether or not they follow the religion, those who have some Jewish ancestral background or lineage (sometimes including those who do not have strictly matrilineal descent), and people without any Jewish ancestral background or lineage who have formally converted to Judaism and therefore are followers of the religion

[Edits - Korrekturen]
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Donnerstag 31. März 2022, 23:22, insgesamt 2-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Quatschki »

Das bemerkenswerte daran war doch, wie die ganze Betroffenheitsindustrie gleich einem Pawlow'schen Reflex auf den Vorfall ansprang
Hier im Forum hingegen war sehr schnell aufgefallen, dass da einiges merkwürdig ist.
Man kann das am Anfang dieses Threads immer noch nachlesen, obwohl die meisten Beisträge, die damals Zweifel an Ofarim Story äußerten, vorauseilend wegmoderiert worden sind.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Zweifeler
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Re: Der Fall Ofarim

Beitrag von Zweifeler »

Quatschki hat geschrieben: Donnerstag 31. März 2022, 23:20 Das bemerkenswerte daran war doch, wie die ganze Betroffenheitsindustrie gleich einem Pawlow'schen Reflex auf den Vorfall ansprang
Hier im Forum hingegen war sehr schnell aufgefallen, dass da einiges merkwürdig ist.
Man kann das am Anfang dieses Threads immer noch nachlesen, obwohl die meisten Beisträge, die damals Zweifel an Ofarim Story äußerten, vorauseilend wegmoderiert worden sind.
Senstationspresse gut und schön, aber dass alleine erklärt das Verhalten nicht. Der "Vertrauensvorschuss" ist sehr hoch gleichzeitig sind die Beschuldigten stigmatisiert, ein ungleichgewicht. Gut für die Herren das Sie wohl weitgehend anonym geblieben sind. Für mich ein Fall der sehr zu denken gibt und gleichzeitig massiv destruktiv .. "ach wie beim Ofraim"....
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