Anderus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 13:16)
Wer eine Partei, Gruppierung oder einzelne Menschen als Rechts abstempelt oder gar als Rechts-Extrem, will Lügen, Betrügen, Hetzen, Diffamieren, Beleidigen und Abgrenzen. Etwas Brauchbares wird aus diesem Verhalten, nicht erzeugt. Es dient weder dem Schutz, noch der Aufklärung oder dem allgemeinen Wohlgefühl. Das einzig Brauchbare was aus einem solchen Vorgang resultiert, ist der Nutzen, den diejenigen haben, die sich zu Lasten einer fast immer unschuldigen Minderheit, profilieren können.
Schon die Frage, "Was würdest Du denn als Rechts oder rechtes Verhalten bezeichnen?" löst bei über 90% der Gefragten, hilflose Aggression aus, weil sie nichts Vernünftiges dazu sagen können. Schon das Wort "Autobahn", kann genügen, um einen Menschen eindeutig in die rechte Ecke stellen zu lassen.
Die ganze Sache ist in den Achtzigern entstanden, als man Ersatz für die Hetzwörter, Homosexueller (Mann) und Kommunist, suchte. Unter anderem wurde man fündig, bei dem Begriff "Nazi". Nun war alles Rechts und Nazi, was den Ruch des Verwegenen hatte, und sich nicht ausreichend wehren konnte. Heute ist der Begriff "Rechter" oder gar "Extrem Rechter" zu so einer Beleidigung verkommen, das es nur noch gerechtfertigt sein kann, Menschen oder eine Gruppe, so zu titulieren, wenn es gerichtlich festgestellt worden ist. Alles andere ist Beleidigung, Hetze, Diffamierung und Ausgrenzung. Völlig unverständlich, wie leichtfertig mit sowas, hier im Forum umgegangen wird.
Aus der Tradition heraus, waren Rechte (sie saßen damals in den Parlamenten Rechts), diejenigen, die einen heißen Draht zur Macht hatten, zum Despotismus, zu den Reichen, zu den Religionen, zum Verbrechen, zur Ausbeutung und Benachteiligung von Schwachen und Armen. Im Prinzip waren es demokratisierte Faschisten.
Bei den Linken, sollten dann diejenigen sein, die sich für Demokratie, Rechtsstaat, Wahrheit, Wohlstand, Gerechtigkeit, Freiheit, Nächstenliebe und Ethik einsetzten. Also, die wahren Gutmenschen. Leider waren es alle nur Heuschler, die, wenn sie an die Regierung oder an die Macht kamen, alle guten "Vorsätze" vergaßen, und oft schlimmer handelten, als vorher die Rechten. Das Beispiel Kanzler Schröders, der Herrn Kohl abgelöst hatte, ist hier ein beredetes Beispiel. Er brachte das "Kunststück" fertig, Herrn Kohl noch rechts zu überholen, wovon sich die SPD, in den nächsten 50 Jahren, wohl nicht mehr erholen wird. Vielleicht, wäre es sinnvoll, demonstrativ, im Bundestag, "die Rechten" links zu setzen, und die "Linken", in die rechten Reihen zu platzieren?
In Europa tut sich was. Das ist richtig. Es melden sich immer mehr Gruppen, die nicht mehr einverstanden sind, mit dem, was politisch abläuft. Sie suchen die Schuldigen, und finden sie in den traditionell Verdächtigen der letzten Jahrhunderte. Sie verstehen nicht, das das entscheidende Problem, die Kapitalisten sind, die aus Europa, weitestgehend eine Plutokratie (Herrschaftsform wo die Reichen das Sagen haben) gemacht haben, und was Herr Seehofer zu dem Spruch brachte, "Diejenigen, die das Sagen haben, sind nicht gewählt, und diejenigen die gewählt sind, haben nichts zu sagen." Wenn also die These stimmt, das "Rechte" gemäßigte Faschisten sind, dann dürften doch wohl diejenigen, die "Rechten" sein, die den Kapitalismus und die Reichen in den Himmel heben, ihnen den größten Teil des Geldes überantworten und ihnen förmlich in den Po kriechen. Wenn ich mir das Geeiere um den Abgasskandal ansehe, um die Behandlung des Falles NSU oder das geeiere um die Schwarzen Kassen des Herrn Kohl, wird mir kotzschlecht, im Anbetracht des Zustandes von Deutschland.
Interessanter Weise, sind sich bei diesem Problem, nämlich der Plutokratie, alle einig. Sowohl die Rechten, als auch die Linken. Es muss in den Po derselben gekrochen werden, damit man sich auch bereichern kann (Herr Schröder, Gasprom). Jedes Problem, was es in der Politik, in den letzten 40 Jahren gegeben hat, wurde auf der Art gelöst, das die Reichen reicher gemacht wurden, und die Armen ärmer. Wenn man also die Bösewichte (die Rechten?) suchen und bekämpfen will, sollte man sich nicht an Minderheiten fest machen, oder an neuen Parteien, sondern sollte sie da suchen, wo das große Geld, die Macht übernommen hat. Wenn diese Beschimpfung, "Du bist ein Rechter", heute Sinn machen soll, dann dürfte dies eindeutig auf diejenigen zutreffen, die durch Geldgeschäfte dabei sind, unsere Gesellschaft ins Chaos zu stürzen. Nur, an diese "Rechten", traut sich keiner ran. Da sucht man sich dann lieber Glatzköpfe, die dummes Zeug brüllen, oder kleine Parteien, die sich nicht wehren können, aber noch nie jemandem etwas getan haben.