Loki » So 29. Jun 2014, 23:14 hat geschrieben:
Natürlich in Abhängigkeit des Kreditzinssatzes, der zurzeit ja auch langsam gegen Null geht.
Absolut vereinfacht, ohne Berücksichtigung der Mindestreservegeschichte/Giralgeldschöpfungsmöglichkeit und weiteres:
1. Jahr: Bank vergibt 100 Kredit bei 7 % Zins p. a. Nach Rückzahlung hat die Bank 7 mehr.
2. Jahr: 107 Kredit bei 7 % Zins ...
...
Also welche Zinsaufwendungen eine Bank hat, kannste leicht in der Bilanz nachschauen. Der Aufwand ist immer in etwa die Hälfte des Ertrags. Das ist aber natürlich lange noch nicht der Gewinn, denn davon muss noch Strom, Gehalt etc. bezahlt werden.
Und ja, wenn ein Gewinn reinvestiert wird, erzielt das Unternehmen darauf hoffentlich eine weitere Rendite. Genau deswegen macht es das auch. Das machen viele Unternehmen, obwohl auch einige einen Großteil an die Aktionäre ausschütten.
Du hast nun zwei Möglichkeiten:
Entweder du nennst alles Zinseszins. Vermietung von Immobilien, reinvestierer Gewinn, ja sogar die Fortbildung eines normalen Arbeitnehmers. Dazu wächst aber so ziemlich alles exponentiell. Siehe die Weltbevölkerung, das weltweite Wissen etc. Oder du lässt die Sache mit dem Problem des Zinseszins. Exponentielles Wachstum gibt es in der Natur überall. Lineares Wachstum dagegen so gut wie nie (mir fällt grad kein Beispiel ein). Da die exponentielle Phase nicht ewig geht, flach die Kurve irgendwann ab. Also erst: x^>1, im Wendepunkt x^1 und anschließend x^<1, eventuell sogar x^<0, also ein Schrumpfen. Das hat man prognostiziert man zB. für die Weltbevölkerung.
gopinay » So 29. Jun 2014, 22:13 hat geschrieben:
Mit 10 Euro bist du bei weitem bei den Nettozinszahlern.
Selbst mit 100, 1.000, 10.000, 100.000, 1.000.000 Euro Geldanlage gehörst du akutell zu den Nettozinszahlern.
Logischerweise nur, wenn die Person entsprechende Kredite hat. Ergibt aber wenig Sinn, 500 000€ an Schulden zu haben und 5% Zinsen abzudrücken und eine Geldanlage von 1Mio. zu haben, wo man 2% Zins kassiert. Aber ich weiß, worauf du hinaus willst. Ich geh mal so ran:
Ein Arbeitnehmer hat Kosten. Er muss sich Kleidung kaufen, er muss Essen kaufen und er muss auch Kreditzinsen tilgen. Entsprechend geht er zum Arbeitgeber und verlangt den Lohn, um die Kosten decken zu können. Steigen die Zinskosten des Arbeitnehmers, wird logischerweise ein höherer Lohn fällig, denn wie sonst wollen die Schulden getilgt werden? Oder entsprechend gibt es höhere Sozialleistungen. Somit ist klar, dass alle Zinsen die Unternehmen und der Staat bezahlen. Ein Unternehmen, dass nur 10Mio. auf ein Bankkonto liegen hat, zählt immer noch zu den Nettozahlern. Arbeiter wie du und ich sind fein raus. Sie übertragen alle Kosten den Unternehmen und bezahlen keine Zinsen.
Wo ist mein Logikfehler?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.