Re: 5%-Hürde abschaffen
Verfasst: Samstag 28. September 2013, 17:41
@Dardonthinis:
danke für Ihren lesenswerten Beitrag.
danke für Ihren lesenswerten Beitrag.
Was sind Grundsätze und vor allem ausdrückliche verfassungsrechtliche Festlegungen wert, wenn sie sofort und dazu noch ohne Begründung wieder relativiert werden. Genau das ist doch das mittlerweile jahrzehntelange Hinwegsetzen über ausdrückliche Forderungen des Grundgesetzes, und das muss aufhören!SLclem » Sa 28. Sep 2013, 12:23 hat geschrieben:Dass eine solche Gewaltenteilung Grundlage der Demokratie ist, sei jetzt mal selbstverständlich vorausgesetzt.
Auch Deine Argumente gegen "stabile Regierung" als Selbstzweck muss man abwägen – muss man aber nicht in Deiner Absolutheit werten!
Was interessiert Dich in diesem Themenstrang das Verfassungsrecht anderer Staaten? Mich interessiert es nicht, und es sagt auch nichts über unser Verfassungsrecht aus.SLclem » Sa 28. Sep 2013, 12:23 hat geschrieben:Denn England als Mutterland der Parlamentarischen Form hat z.B. ein Personen-Direktwahl-System, Frankreich und die USA haben Präsidiale Demokratien, die das(die) eigentliche(n) Parlament(e) "nur" als Partner/Korrektiv(e) sehen.
Würdest Du dort von den "Vier Staatsgewalten" sprechen?
In Ordnung, aber dieses Prinzip muss auch durch eine möglichst prinzipiennahe konkrete Lösung verwirklicht und darf nicht durch nicht verfassungsrechtlich nicht vorgesehene oder gedeckte, jahrzehntelange, allein der Bequemlichkeit dienende Gewohnheiten verwässert oder verfälscht werden.SLclem » Sa 28. Sep 2013, 12:23 hat geschrieben:Demokratie-Prinzip Gewaltenteilung: JA, gerne!
Was meinst Du damit?SLclem » Sa 28. Sep 2013, 12:23 hat geschrieben:Anpassung an Parteienlandschaft: NEIN, danke ?!?
Das Offensichtliche:Dardonthinis » So 29. Sep 2013, 01:38 hat geschrieben:Was meinst Du damit?
- SLclem » Sa 28. Sep 2013, 12:23
Anpassung an Parteienlandschaft: NEIN, danke ?!?
Das ist der Sinn und der Zweck dieser Regelung. 1983 hätte man z.B. überhaupt keine Hürde gebraucht. Nur 0,40% der Wahlstimmen fielen durch die 5% Hürde weg.Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 12:05 hat geschrieben:Bin eigentlich immer ein Befürworter der 5%-Hürde gewesen. Allerdings, je mehr Wähler dadurch keine Repräsentanz im Parlament finden, desto problematischer wird diese Regelung. Möglich, dass das BVerfG die derzeitige Regelung kippt und eine niedrigere Hürde verlangt, wie es bei der Wahl zum EP im kommenden Jahr der Fall sein wird.
In den USA sollen sich das Parlament und der Präsident gegenseitig kontrollieren.SLclem » Sa 28. Sep 2013, 13:23 hat geschrieben: Frankreich und die USA haben Präsidiale Demokratien, die das(die) eigentliche(n) Parlament(e) "nur" als Partner/Korrektiv(e) sehen.
Ist die 4. Gewalt nicht die Presse und die 5. Gewalt der Lobbyismus?Würdest Du dort von den "Vier Staatsgewalten" sprechen?
SLclem » So 29. Sep 2013, 10:19 hat geschrieben: Das Offensichtliche:
Die 5%-Hürde wurde (nach meinem Eindruck in diesem Thema) aufgrund schlechter Erfahrungen der Weimarer Republik neu eingeführt - jedenfalls als Reaktion auf eine vorhandene Parteienlandschaft, die sich im parlamentarischen Betrieb verheerend manifestiert hatte.
Sollte es in Zukunft regelmäßig passieren, dass 15% der Wähler einfach unter den Tisch fallen, wäre eine erneute Reaktion angebracht!
(Allerdings kann man momentan noch nicht sagen, ob es diesmal nicht einfach ein Zufall war. Man könnte anstehende Landtagswahl zur Entscheidungsfindung heranziehen oder die nächste Bundestagswahl zum Testfall erklären. Vorher!)
Interessant wäre aber auch, zu argumentieren:
Die Prozent-Hürde wird im Nachhineien SO ANGEPASSST, dass maximal 10% der Stimmen VERFALLEN.
Selbstverständlich dürfte dann nicht die FDP mit 4,8% REINkommen, die AfD mit 4,7% aber NICHT. Da müsste es festgelegte "Quanten" in Form von z.B. 0,5% oder 1%-Absenkungen geben. Oder ein Mindestabstand würde eine knapp hinterher laufende Partei mit reinhieven. Da kann man sehr kreativ rangehen.
(Vorher hatte ich auch schon ein Modell der Drittstimme als Weitergabe einer verfallenen Zweitstimme vorgeschlagen.)
Selbstverständlich dürfte dann nicht die FDP mit 4,8% REINkommen, die AfD mit 4,7% aber NICHT.
Der Sinn und Zweck dieser Regelung ist die Regierungsbildung nicht durch den Einzug von Splitterparteien zu stark zu erschweren...man wird überprüfen müssen ob die 5% -Hürde dafür keine zu starke Einschränkung des Prinzips der Repräsentanz darstellt. Diese Regelung beginnt umso stärker zu wanken, je weniger repräsentativ die Zusammensetzung des Bundestages ist.Adam Smith » So 29. Sep 2013, 11:10 hat geschrieben:
Das ist der Sinn und der Zweck dieser Regelung. 1983 hätte man z.B. überhaupt keine Hürde gebraucht. Nur 0,40% der Wahlstimmen fielen durch die 5% Hürde weg.
Der Sinn und der Zweck dieser Regelung ist ein handlungsfähiges Parlament zu erhalten. Das geht entweder durch eine Hürde oder aber auch oft durch das Mehrheitswahlrecht.Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 12:20 hat geschrieben:
Der Sinn und Zweck dieser Regelung ist die Regierungsbildung nicht durch den Einzug von Splitterparteien zu stark zu erschweren...man wird überprüfen müssen ob die 5% -Hürde dafür keine zu starke Einschränkung des Prinzips der Repräsentanz darstellt. Diese Regelung beginnt umso stärker zu wanken, je weniger repräsentativ die Zusammensetzung des Bundestages ist.
Schwaches Parlament = schwache Regierung = vorteilhaft?Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 12:29 hat geschrieben:Nein, es geht um die Handlungsfähigkeit der Regierung...um die Möglichkeit der Koalitionsbildung.
Also viele Parteien = starke Regierung?Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 12:34 hat geschrieben:Eine Regierung ist nicht "schwach", nur weil bei ihrer Bildung u.U. mehr Parteien beteiligt sind...Die heute im Bundestag vertretenen Parteien sind alle miteinander koalitionsfähig (mit Abstrichen bei der Linken).
Also wäre es vorteilhaft 9 Koalitionspartner zu haben, von denen sich 4 gar nicht leiden können, die aber trotzdem über 50% der Stimmen erhalten? Und bei Gesetzen, kann man ja auch auf die anderen 12 Parteien im Parlament zurückgreifen, die dann für manche Gesetze stimmen würden. Es gäbe dann bei Gesetzen dauernd unterschiedlich Mehrheiten im Parlament.Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 12:40 hat geschrieben:Was ist eine starke Regierung? Eine die am wenigsten die Mehrheitsverhältnisse im Land repräsentiert?
Na und? Woraus leitest Du her, dass die zur Gesetzgebung erforderlichen Parlamentsmehrheiten immer von den selben Parteien ausgehen müssen? Es ist halt eben so, dass es auch in der Bevölkerung zu bestimmten Themen unterschiedliche Mehrheitszusammensetzungen gibt, und wenn das so ist, hat die von der Bevölkerung gewählte Parlamentszusammensetzung das gefälligst auch widerzuspiegeln und die Regierung verdammt nochmal auch zu respektieren!Adam Smith » So 29. Sep 2013, 12:08 hat geschrieben: Also wäre es vorteilhaft 9 Koalitionspartner zu haben, von denen sich 4 gar nicht leiden können, die aber trotzdem über 50% der Stimmen erhalten? Und bei Gesetzen, kann man ja auch auf die anderen 12 Parteien im Parlament zurückgreifen, die dann für manche Gesetze stimmen würden. Es gäbe dann bei Gesetzen dauernd unterschiedlich Mehrheiten im Parlament.
Woraus Du das herleitest, ist mir schleierhaft - das ist einzig und allein Propaganda der herrschenden Meinung in der Bundesrepublik!SLclem » So 29. Sep 2013, 10:19 hat geschrieben:Die 5%-Hürde wurde (nach meinem Eindruck in diesem Thema) aufgrund schlechter Erfahrungen der Weimarer Republik neu eingeführt - jedenfalls als Reaktion auf eine vorhandene Parteienlandschaft, die sich im parlamentarischen Betrieb verheerend manifestiert hatte.
In der Weimarer Republik war das Parlament sehr schlecht angesehen. Und die NSDAP hat ja offen damit geworben diesem System mit den vielen Parteien ein Ende zu bereiten.Dardonthinis » So 29. Sep 2013, 13:23 hat geschrieben: Woraus Du das herleitest, ist mir schleierhaft - das ist einzig und allein Propaganda der herrschenden Meinung in der Bundesrepublik!
Zum Veranschaulichen: Glaubst Du, dass eine 5%-Hürde in der Weimarer Republik verhindert hätte, dass NSDAP und DNVP zu Mehrheitsparteien heran wuchsen? Und was hätte eine solche Hürde noch bewirken können, als die NSDAP spätestens seit 1930 zweitstärkste Partei im Reichstag war und die 5 % längst überschritten hatte?
Dardonthinis » So 29. Sep 2013, 12:23 hat geschrieben: Woraus Du das herleitest, ist mir schleierhaft - das ist einzig und allein Propaganda der herrschenden Meinung in der Bundesrepublik!
Zum Veranschaulichen: Glaubst Du, dass eine 5%-Hürde in der Weimarer Republik verhindert hätte, dass NSDAP und DNVP zu Mehrheitsparteien heran wuchsen? Und was hätte eine solche Hürde noch bewirken können, als die NSDAP spätestens seit 1930 zweitstärkste Partei im Reichstag war und die 5 % längst überschritten hatte?
äh, bin ich jetzt ein bisschen doof?!? … Zitat: "(nach meinem Eindruck in diesem Thema)"Dardonthinis » So 29. Sep 2013, 13:23 hat geschrieben:Woraus Du das herleitest, ist mir schleierhaft - das ist einzig und allein Propaganda der herrschenden Meinung in der Bundesrepublik!
- SLclem » So 29. Sep 2013, 10:19
Die 5%-Hürde wurde (nach meinem Eindruck in diesem Thema) aufgrund schlechter Erfahrungen der Weimarer Republik neu eingeführt - jedenfalls als Reaktion auf eine vorhandene Parteienlandschaft, die sich im parlamentarischen Betrieb verheerend manifestiert hatte.
Was dann passiert kann man hervorragend in Italien bewundern.Adam Smith » So 29. Sep 2013, 13:08 hat geschrieben:
Also wäre es vorteilhaft 9 Koalitionspartner zu haben, von denen sich 4 gar nicht leiden können, die aber trotzdem über 50% der Stimmen erhalten?
Das konnte man mal in Italien bewundern. Das ist aber seit 20 Jahren Vergangenheit.Olifant » So 29. Sep 2013, 18:15 hat geschrieben:
Was dann passiert kann man hervorragend in Italien bewundern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische ... in_ItalienDie italienische Parteienlandschaft war traditionell stark zersplittert, auch viele kleine Parteien konnten sich immer wieder auf nationaler Ebene ihren Einfluss sichern. Den kleineren Parteien kam zudem durch die häufigen Regierungskrisen und wechselnde Mehrheiten im Parlament ein nicht unerheblicher Einfluss bei der parlamentarischen Willensbildung zu.
Richtig.Adam Smith » So 29. Sep 2013, 18:16 hat geschrieben:
Das konnte man mal in Italien bewundern. Das ist aber seit 20 Jahren Vergangenheit.
Woher weißt du denn, wer an der 5-%-Hürde steht? Und Was wäre wenn ich meine Zweitstimme der AFD und meine Drittstimme der FDP gegeben hätte? Das wird die Macht der Platzhirsche nicht schmälern und die der Umfrageinstitute eher erhöhen.Cat with a whip » Sa 28. Sep 2013, 03:01 hat geschrieben:
Absolut wünschenswert. Das würde die Legitimität eines Parlamentes stärken.
Das würde primär kleine Parteien an der 5%-Hürde stärken, da hier die Wähler weniger Risiko verspüren ihre Stimme zu entwerten, denn wenn ihre präferierte Partei es dennoch nicht schaffte ihre Stimme immer noch auf eine größere Partei abgebildet würde, sofern sie klug wählen.
Ein zerfasertes Parteiensystem ist nicht auf Länder mit Verhältniswahlrecht beschränkt, siehe Frankreich.Olifant » So 29. Sep 2013, 17:15 hat geschrieben:
Was dann passiert kann man hervorragend in Italien bewundern.
Nun, was soll ich dazu sagen, im Extremfall könnte sich eine solche Situation ergeben, auch mit 5% Hürde (wenn gleich ziemlich unwahrscheinlich). Dauerhaft über 15% der abgegebenen Stimmen hinten runterfallen zu lassen geht aber auch nicht...bzw. die Regelung käme in einem solchen Fall unter ziemlichen Rechtfertigungsdruck.Adam Smith » So 29. Sep 2013, 12:08 hat geschrieben:
Also wäre es vorteilhaft 9 Koalitionspartner zu haben, von denen sich 4 gar nicht leiden können, die aber trotzdem über 50% der Stimmen erhalten? Und bei Gesetzen, kann man ja auch auf die anderen 12 Parteien im Parlament zurückgreifen, die dann für manche Gesetze stimmen würden. Es gäbe dann bei Gesetzen dauernd unterschiedlich Mehrheiten im Parlament.
Nein es war ein zynischer Kommentar zu 5% Hürden Befürworten aufgrund der Tatsache das eine missbillige Partei an dieser scheitert.SoleSurvivor » Fr 27. Sep 2013, 06:53 hat geschrieben: Das sind ja arge Verschwörungstheorien,die zur Realität kaum passen wollen. Schließlich fordern Linke die Abschaffung der Hürde, was der FDP helfen würde. Und die CDU ist für die Hürde.
Adam Smith » Do 26. Sep 2013, 18:00 hat geschrieben: In der Schweiz gibt es sehr viel direkte Demokratie und Schweden hat eine 4% Hürde.
Finnland und die Schweiz haben kein Handlungsfähiges ParlamentAdam Smith » So 29. Sep 2013, 11:28 hat geschrieben: Der Sinn und der Zweck dieser Regelung ist ein handlungsfähiges Parlament zu erhalten. Das geht entweder durch eine Hürde oder aber auch oft durch das Mehrheitswahlrecht.
Ja die Nazis haben Meinungsvielfalt und Debatten im Parlament abgelehnt das ist doch jetzt aber kein grund es ihnen gleichzutunAdam Smith » So 29. Sep 2013, 12:29 hat geschrieben: In der Weimarer Republik war das Parlament sehr schlecht angesehen. Und die NSDAP hat ja offen damit geworben diesem System mit den vielen Parteien ein Ende zu bereiten.
Leider wird bei diesen Thread zu wenig über den Tellerrand geschaut und die eigenen Theorien mal mit der Praxis verglichen.Officer Barbrady » So 29. Sep 2013, 19:27 hat geschrieben: Ein zerfasertes Parteiensystem ist nicht auf Länder mit Verhältniswahlrecht beschränkt, siehe Frankreich.
Aber ist das nicht auch ungerecht den vielenAtue » So 29. Sep 2013, 23:39 hat geschrieben:Fazit: Man kann eine Demokratie unterschiedlich organisieren - und je nach Organisationsform werden sich unterschiedliche Formen der Meinungs- und Willensbildung einstellen. Aus der 5%-Hürde in Deutschland kann man nicht herauslesen, dass relevante Teile der Bevölkerung mit ihren Meinungen nicht ausreichend Einfluss hätten.
Welche Fördermittel?Jibos » So 29. Sep 2013, 13:11 hat geschrieben: Denn als die NSDAP am 20. Mai 1928 mit 2,8 % in den Reichstag einzog, konnte sie Ihre Politik weiter durch ausschweifende Debatten und Fördermittel durch den Staat verbreiten.
Es gab vor kurzem eine Große Koalition und es ist rein gar nichts passiert.SLclem » Mo 30. Sep 2013, 11:20 hat geschrieben:In den Gesamtkontext 5%-Hürde gehört aktuell auch die Frage nach Bundestagsquoten etwa zur Einberufung eines Untersuchungsausschusses (33%-?) oder selbst eine "paritätische" Mitgliedschaft in Fachgremien.
Tatsächlich könnte bei einer großen Koalition die Opposition (Grüne+Linke≈17%) praktisch rechtlos sein !!!
Besser wäre natürlich eine schwarz-grüne Koalition.Große Koalition 2005–2009
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl vom 18. September 2005 konnte kein angestrebtes Koalitionsbündnis,
Richtig; es besteht aber eine noch viel größere Gefahr, wie sie sich z.B. in Ungarn ausgewirkt hat:SLclem » Mo 30. Sep 2013, 10:20 hat geschrieben:Tatsächlich könnte bei einer großen Koalition die Opposition (Grüne+Linke≈17%) praktisch rechtlos sein !!!
Diese Gefahr besteht nicht - und der Vergleich mit Ungarn hinkt deutlich! Anders als in Ungarn ist in Deutschland die GG-Änderung nicht aufgrund der 2/3-Mehrheit einer einzelnen Partei möglich - sondern nur durch Kompromisse zweier in ihren Auffassungen nicht sonderlich ähnlichen Parteien möglich. Und: Anders als in Ungarn sind die Mehrheitsverhältnisse in der zweiten Kammer gänzlich differenziert.Dardonthinis » Di 1. Okt 2013, 14:32 hat geschrieben:Richtig; es besteht aber eine noch viel größere Gefahr, wie sie sich z.B. in Ungarn ausgewirkt hat:
Nach unserer Bundestagswahl 2013 vereinen CDU/CSU und SPD zusammen 67,2 % der Wählerstimmen und im Bundestag einen noch größeren Anteil der Abgeordnetensitze. Damit könnten sie sogar verfassungsändernde Gesetzentwürfe mit Aussicht auf Erfolg einbringen. Da kann man nur froh sein, dass für Änderungen des Grundgesetzes auch im Bundesrat eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist - aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass dieser Damm lang genug hält!
Und da es vor kurzem 2005-2009 eine Große Koalition gab konnte auch beobachtet werden was in so einem Falle passiert.Dardonthinis » Di 1. Okt 2013, 14:32 hat geschrieben:Richtig; es besteht aber eine noch viel größere Gefahr, wie sie sich z.B. in Ungarn ausgewirkt hat:
Nach unserer Bundestagswahl 2013 vereinen CDU/CSU und SPD zusammen 67,2 % der Wählerstimmen und im Bundestag einen noch größeren Anteil der Abgeordnetensitze. Damit könnten sie sogar verfassungsändernde Gesetzentwürfe mit Aussicht auf Erfolg einbringen. Da kann man nur froh sein, dass für Änderungen des Grundgesetzes auch im Bundesrat eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist - aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass dieser Damm lang genug hält!
Adam Smith » Mi 2. Okt 2013, 05:45 hat geschrieben:Und da es vor kurzem 2005-2009 eine Große Koalition gab konnte auch beobachtet werden was in so einem Falle passiert.
meine Erwartungshaltung an eine grosse Koalition ist sehr gering!Adam Smith » Mi 2. Okt 2013, 04:45 hat geschrieben:
Und da es vor kurzem 2005-2009 eine Große Koalition gab konnte auch beobachtet werden was in so einem Falle passiert.
Also wirklich! … wir sind doch keine Ungarn:Dardonthinis » Di 1. Okt 2013, 14:32 hat geschrieben:Richtig; es besteht aber eine noch viel größere Gefahr, wie sie sich z.B. in Ungarn ausgewirkt hat:
Nach unserer Bundestagswahl 2013 vereinen CDU/CSU und SPD zusammen 67,2 % der Wählerstimmen und im Bundestag einen noch größeren Anteil der Abgeordnetensitze. Damit könnten sie sogar verfassungsändernde Gesetzentwürfe mit Aussicht auf Erfolg einbringen. Da kann man nur froh sein, dass für Änderungen des Grundgesetzes auch im Bundesrat eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist - aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass dieser Damm lang genug hält!
Ja, genau, wir sind ja so sanftmütig, bei uns gab es ja noch nie Faschismus, während bei denen..SLclem hat geschrieben:Also wirklich! … wir sind doch keine Ungarn[...]
Das stimmt nicht! Die erfordelichen 25% für Untersuchungsausschüsse und das Normenkontrollverfahren sind z.B. im Grundgesetz geregelt. Eine simple Änderung der Geschäftsordnung hilft da nicht weiter.SoleSurvivor » Mo 30. Sep 2013, 11:28 hat geschrieben:Das sind Fragen der Geschäftsordnung, die nicht des Wahlgesetzes bedürfen.
Oh, jetzt muss ich mich bei Dir bedanken, 'Eye!Watchful_Eye » Mi 2. Okt 2013, 13:13 hat geschrieben:Ich halte es durchaus für möglich, dass da etwas "schlimmes" passieren wird. Natürlich kein Faschismus wie in Ungarn, aber es sollte nicht vergessen werden, dass die CDU in der Vergangenheit mehrfach vom Verfassungsgericht zurückgepfiffen werden musste - beispielsweise, als es um den ESM, die Vorratsdatenspeicherung oder um die tolle Idee Schäubles, im Zweifelsfall von Terroristen gekaperte Flugzeuge abschießen zu dürfen, ging. Eine solche Macht ist in derer Hand potentiell gefährlich.
Ja, genau, wir sind ja so sanftmütig, bei uns gab es ja noch nie Faschismus, während bei denen..
Und was ist unter schwarz-gelb passeirt? So ausser Mövenpick meine ich?Adam Smith » Di 1. Okt 2013, 14:28 hat geschrieben:
Es gab vor kurzem eine Große Koalition und es ist rein gar nichts passiert.
Besser wäre natürlich eine schwarz-grüne Koalition.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe ... .80.932009
Der europäische Schuldensozialismus wurde eingeführt.pudding » Mi 2. Okt 2013, 13:49 hat geschrieben: Und was ist unter schwarz-gelb passeirt? So ausser Mövenpick meine ich?
da sind ja einige positive und einige negative Sachen dabeiPaul W. » Mi 2. Okt 2013, 12:55 hat geschrieben: Der europäische Schuldensozialismus wurde eingeführt.
Die Wehrpflicht wurde abgeschafft ohne für Ersatz zu sorgen.
Der Rekord für Minister- und Bundespräsidentenentlassungen wurde eingestellt.
Der erste Migrant als Vizekanzler hat jämmerlich versagt.
Die CDU ist so weit nach links gerückt, dass sie in anderen Ländern nicht mal mehr als Mitte-Links durchgehen würde.
...fällt mir jetzt so spontan ein
Nein, das nicht. Aber es schien mir so, als wolltest du die Unmöglichkeit, dass daraus Faschismus entstehen könne, mit der Mentalität der Deutschen begründen ("Weder sind wir besonders feurig, noch leidenschaftlich, noch schwenken wir unsere Fahne besonders gerne"), und das halte ich im Anbetracht unserer Geschichte für sehr verallgemeinernd bzw. irreführend.SLclem » Mi 2. Okt 2013, 12:31 hat geschrieben: Zum Faschismus: CDU mit SPD ?! ?????
Daraus soll Faschismus entstehen?
Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da es doch zwei Parteien sind, die dann die große Mehrheit stellen. Es ist ja nicht eine Partei alleine. Und die SPD macht noch lange nicht das, was die CDU sagt.DK2008 » Mi 2. Okt 2013, 13:19 hat geschrieben:
Und auch unabhängig davon: Die Opposition wäre im Falle einer großen Koalition ungewohnt winzig. So klein, wie nie zuvor.
Wäre jedenfalls besser so, weil es eine Katastrphe wäre, wenn da ein Einheitsbrei draus werden würde.Adam Smith » Mi 2. Okt 2013, 19:47 hat geschrieben:
Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da es doch zwei Parteien sind, die dann die große Mehrheit stellen. Es ist ja nicht eine Partei alleine. Und die SPD macht noch lange nicht das, was die CDU sagt.
Da hast Du im Kern völlig Recht.Watchful_Eye » Mi 2. Okt 2013, 16:06 hat geschrieben:[…] Aber es schien mir so, als wolltest du die Unmöglichkeit, dass daraus Faschismus entstehen könne, mit der Mentalität der Deutschen begründen […], und das halte ich im Anbetracht unserer Geschichte für sehr verallgemeinernd bzw. irreführend.