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Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2013, 21:01
von John Galt
Perdedor » Di 22. Jan 2013, 20:52 hat geschrieben:
Die Anzahl der Sitze sollte aber die Anzahl der Stimmen abbilden. DAS ist demokratisch. In diesem Fall tun sie das, wenn man die Lager zusammenrechnet (d.h. Mehrheit der Stimmen => Mehrheit der Sitze). Wenn die FDP einen Sitz von der SPD bekommen hätte, wäre das nicht mehr der Fall. In diesem Fall hat d'Hondt also zu dem demokratisch legitimierten Ergebnis geführt.
Selbst wenn du der Meinung bist, dass es einen Sitzgleichstand geben sollte (immerhin ist die Rot-Grüne Mehrheit ja etwas kleiner als ein ganzer Sitz), ist es aktuell immernoch besser, als wenn die Minderheit der Stimmen zu einer Mehrheit der Sitze geführt hätte.
So ist es halt wenn man eine Mehrheitswahl mit einer Verhältniswahl kombiniert. Die CDU hat bei der Erststimme, die eine Mehrheitwahl darstellt eben abgesahnt und 54 Mandate erreicht.

Danach gibt es noch 137-54= 83 Sitze zu verteilen, diese werden nach ihrem Verhältnis dem Zweitstimmenergebnis verteilt, die anderen wurden nach der relativen Mehrheitwahl verteilt.

14,6574158
48,12724164
20,21534257

(Ein paar Miniabweichungen wegen Rundungsfehler)

Nach Sainte-Lägue und Hare/Niemeyer Verfahren würde der Sitz bei der FDP landen. Nur bei D'Hondt landet er bei der SPD.

Gibt man der Partei die am nähesten zum Sitz die Stimme (bestes Verhältnis) oder der Partei die den besten Stimmendivisor erreicht?

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2013, 21:30
von Cat with a whip
John Galt » Di 22. Jan 2013, 21:11 hat geschrieben:
FDP+CDU kommen auf 68,7388 Sitze.
Grüne+SPD kommen auf 68,1899... Sitze

So sieht es aus mit dem Direktmandat, die andere Zahl war ohne Direktmandat.
Wie wurde das berechnet?

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2013, 21:37
von John Galt
Cat with a whip » Di 22. Jan 2013, 21:30 hat geschrieben:
Wie wurde das berechnet?
Da waren ein paar kleine Abweichungen drin.

Danach gibt es noch 137-54= 83 Sitze zu verteilen, diese werden nach ihrem Verhältnis dem Zweitstimmenergebnis verteilt, die anderen wurden nach der relativen Mehrheitwahl verteilt.

Sitze:
14,6574158
48,12724164
20,21534257


So stimmt es.

Rechenweg:

FDP 354971 0,099285339 0,176595371
SPD 1165538 0,326000815 0,579846285
Grüne 489572 0,13693322 0,243558344

0,562219374

83 Sitze zu verteilen 0,56222 wird auf 100% hochgerechnet und die 83 Sitze werden proportional verteilt.

Danach hat Schwarz-Gelb eine Mehrheit der Sitze errungen.

D'Hondt rechnet aber nicht proportional, sondern teilt die Stimmen durch einen Divisor 23.700 oder so. Dabei kommt natürlich Mist raus.

Wenn man durch 23.700 teilt kommt
14,97767932
49,17881857
20,65704641

raus.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 22. Januar 2013, 23:53
von Cat with a whip
Ja, das Divisorverfahren mit seiner Intervallschachtelung bringt da bei bestimmten Stimmergebnissen "ungerechte" Ergebnisse. Aber wenn sich die Stimmen nur etwas ändern kann die Ungerechtigkeit andere treffen.

Bei den Direktmandaten die die Überhänger und Ausgleichsmandate bringen gibt es auch Ungerechtigkeiten:
Denn nach Zweitstimmen erhielte die CDU bei einem 135 Sitze messenden Landtag nur 52,71 Sitze. Nach Direktmandaten erhielt sie aber 54. Es gab aber nur ein Ausgleichsmandat. Hier wird ganz einfach abgerundet und ohne Rücksicht auf das Vertretungsgewicht diese Zahl dem Rest als "Ausgleich" zugestanden.
Bei idealem Proporz hätte der Landtag jedoch um recht genau 3 Sitze erweitert werden müssen (54/52,71)*135 Sitze). Demnach wurden die kleineren Parteien zusammen um einen Sitz "betrogen". D.h. diese zusätzlichen Mandate verdienen nicht die Bezeichnung "Ausgleichsmandat".

Wenn man dies für diese Wahl berücksichtig wurde die FDP zwar um ein zehntel Ausgleichsmandat betrogen, die CDU aber um 0,57 Mandate beschenkt, denn in einem 137-Sitze-Landtag dürfte sie nur 53,43 Sitze haben.

Nochmal zum Vergleich die Rechnung ala Karl Murxi aka atompussi:

68,66 Sitze CDU+FDP
zu
68,34 Sitze SPD+Grüne


Zieht man die geschenkten 0,57 Mandate ab wäre auch hier die Koalition im Hintertreffen. Die eigentliche Ungerechtigkeit ist nicht d'Hondt, sondern die dümmliche Regelung zu den Ausgleichsmandaten.


Tja!

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 00:11
von John Galt
Tatsächlich.

Aber wäre es dann nicht korrekt, 1,29 Ausgleichsmandate zu schaffen?

Bei 1,29 Ausgleichsmandaten:

54
14,70862845
48,29539706
20,28597449

Schwarz-Gelb hätte ohne abstruses Sitzzuteilungsverfahren immer noch eine knappe Mehrheit.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 00:25
von Cat with a whip
Hier nochmal Ihr letztes originales Posting vor der Systemwartung mit meiner Antwort:
John Galt » Mi 23. Jan 2013, 01:00 hat geschrieben:Die Zweitstimmen interessieren bei der CDU allerdings nicht. Die CDU hat alle ihre Mandate durch die Erststimme in relativer Mehrheitwahl gewonnen. Wie viel Mandate ihr prozentual zustehen, ist demnach nicht von belang.

Wenn das nicht von Belang ist, dann sind also Ihre Berechnungen zur CDU/FDP nach Sitzen pro Stimme hinfällig.


Ich sehe Sie habens gelöscht.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 00:37
von Cat with a whip
John Galt » Mi 23. Jan 2013, 01:11 hat geschrieben:Tatsächlich.

Aber wäre es dann nicht korrekt, 1,29 Ausgleichsmandate zu schaffen?
.
Wie das? Man müsste einen Anhaltspunkt definieren und der kann bei gerechtem Proporz nur das Zweitstimmenverhältnis sein, also die 52,7 Prozentsitze für die CDU bei einem 135-Sitze-Parlament. Um gerechte Ausgleichsmandate zu schaffen würde sich der Landtag vergrößern auf (135 Sitze mal 54 Direktmandate / 52,71 Prozentsitze =) 138,3 Sitze. 138,3 - 54 wären dann genau 2,3 rechnerische Ausgleichsmandate. Also noch mehr Vorteil für CDU/FDP und keine Mehrheit. ;)

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 06:22
von pudding
Jedes Wahlrecht das die FDP benachteiligt, eine Opportunistenpartei die aus eigener Hilfe gar nichts mehr fertigbringt, ist ein gutes Wahlrecht.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 20:26
von Perdedor
John Galt hat geschrieben: Schwarz-Gelb hätte ohne abstruses Sitzzuteilungsverfahren immer noch eine knappe Mehrheit.
Ohne abstruses Sitzzuteilungsverfahren hat Schwarz-Gelb eben keine Mehrheit, da sie weniger Stimmen erhalten haben.
Da kann man rechnen bis man schwarz wird, an diesem Faktum ändert sich nichts. Alle Rechenweisen die zu einer Schwarz-Gelben Sitzmehrheit führen sind letztendlich ungerecht und spiegeln nicht das Wahlergebnis wieder.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 22:21
von Antisozialist
pudding » Mi 23. Jan 2013, 07:22 hat geschrieben:Jedes Wahlrecht das die FDP benachteiligt, eine Opportunistenpartei die aus eigener Hilfe gar nichts mehr fertigbringt, ist ein gutes Wahlrecht.
Am besten ziehen Sie nach Nordkorea um, Sie Feind freier Wahlen!

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 23:30
von freigeist
Antisozialist » Wed 23. Jan 2013, 22:21 hat geschrieben:
Am besten ziehen Sie nach Nordkorea um, Sie Feind freier Wahlen!
Das bringt der Sozialist nicht fertig.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 09:18
von pikant
rot-gruen hat mehr Stimmen erreicht als schwarz-gelb und von daher ist es nur natuerlich, dass diese Konstellation auch mehr Sitze hat

alles andere wuerde ja den Waehlerwillen auf den Kopf stellen :rolleyes:

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 09:38
von ToughDaddy
pikant » Do 24. Jan 2013, 09:18 hat geschrieben:rot-gruen hat mehr Stimmen erreicht als schwarz-gelb und von daher ist es nur natuerlich, dass diese Konstellation auch mehr Sitze hat

alles andere wuerde ja den Waehlerwillen auf den Kopf stellen :rolleyes:
Es ist 1 Sitz, in Worten: "ein". Nicht Sitze. Und schon gar nicht mehrere Sitze.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 13:48
von Thomas I
pudding » Mi 23. Jan 2013, 07:22 hat geschrieben:Jedes Wahlrecht das die FDP benachteiligt, eine Opportunistenpartei die aus eigener Hilfe gar nichts mehr fertigbringt, ist ein gutes Wahlrecht.
Sollten wir nicht auch ganz demokratisch die Stimmzettel nochmal nach der Abgabe korrigieren? So wie in der von dir geliebten DDR?

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 21:00
von frems
ToughDaddy » Do 24. Jan 2013, 09:38 hat geschrieben:
Es ist 1 Sitz, in Worten: "ein". Nicht Sitze. Und schon gar nicht mehrere Sitze.
Stimmt. Wobei es schon komisch ist, im Nachhinein das Wahlsystem zu kritisieren und nicht vorher, wo man sich vielleicht selbst einen Vorteil erhoffte. Die Diskussion kann man sonst ewig führen und beispielsweise fragen, wieso Erststimmen en masse wegfallen, wenn ein Kandidat nicht auf ganz auf Platz 1 kam. Sonst wäre Rot-Grün auf 48,1% gekommen und Schwarz-Gelb auf 45,9%. Naja, Thema dürfte sich jetzt wohl erstmal erledigt haben. Ist sicherlich ärgerlich, wenn's so knapp ausgeht, aber das gehört halt dazu.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 22:18
von John Galt
Perdedor » Mi 23. Jan 2013, 20:26 hat geschrieben:
Ohne abstruses Sitzzuteilungsverfahren hat Schwarz-Gelb eben keine Mehrheit, da sie weniger Stimmen erhalten haben.
Da kann man rechnen bis man schwarz wird, an diesem Faktum ändert sich nichts. Alle Rechenweisen die zu einer Schwarz-Gelben Sitzmehrheit führen sind letztendlich ungerecht und spiegeln nicht das Wahlergebnis wieder.
Du vergisst, dass wir eine relative Mehrheitswahl kombiniert mit einer Verhältniswahl haben.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Donnerstag 24. Januar 2013, 22:20
von John Galt
pudding » Mi 23. Jan 2013, 06:22 hat geschrieben:Jedes Wahlrecht das die FDP benachteiligt, eine Opportunistenpartei die aus eigener Hilfe gar nichts mehr fertigbringt, ist ein gutes Wahlrecht.
Extremes Beispiel: Anzahl zu vergebender Sitze: 10, Anzahl abgegebener gültiger Stimmen: 1000. Partei A erringt 600 Stimmen, 7 weitere Parteien erringen zusammen 400 Stimmen (darunter keine mehr als 59). Im Ergebnis erhält Partei A mit einem Stimmenanteil von 60 % alle 10 Sitze.

Eine solche Demokratie wünscht sich natürlich pudding.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 06:43
von ToughDaddy
frems » Do 24. Jan 2013, 21:00 hat geschrieben: Stimmt. Wobei es schon komisch ist, im Nachhinein das Wahlsystem zu kritisieren und nicht vorher, wo man sich vielleicht selbst einen Vorteil erhoffte. Die Diskussion kann man sonst ewig führen und beispielsweise fragen, wieso Erststimmen en masse wegfallen, wenn ein Kandidat nicht auf ganz auf Platz 1 kam. Sonst wäre Rot-Grün auf 48,1% gekommen und Schwarz-Gelb auf 45,9%. Naja, Thema dürfte sich jetzt wohl erstmal erledigt haben. Ist sicherlich ärgerlich, wenn's so knapp ausgeht, aber das gehört halt dazu.
Richtig. Ich wußte ehrlich nicht mal, dass in Niedersachsen so eine komische Berechnung stattfindet. Aber ist ehrlich gesagt, auch nicht meine Angelegenheit.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 10:38
von John Galt
frems » Do 24. Jan 2013, 21:00 hat geschrieben: Stimmt. Wobei es schon komisch ist, im Nachhinein das Wahlsystem zu kritisieren und nicht vorher, wo man sich vielleicht selbst einen Vorteil erhoffte. Die Diskussion kann man sonst ewig führen und beispielsweise fragen, wieso Erststimmen en masse wegfallen, wenn ein Kandidat nicht auf ganz auf Platz 1 kam. Sonst wäre Rot-Grün auf 48,1% gekommen und Schwarz-Gelb auf 45,9%. Naja, Thema dürfte sich jetzt wohl erstmal erledigt haben. Ist sicherlich ärgerlich, wenn's so knapp ausgeht, aber das gehört halt dazu.
Nö, weil man weiß, dass bei der Erststimme die relative Mehrheitwahl gilt.

Daran gibt es nicht viel zu meckern, man kann sich natürlich fragen ob es sinnvoll ist, eine Wahl mit 2 Stimmen abzuhalten die Mehrheitswahl mit Verhältniswahl kombiniert. In Niedersachsen geht es aber um ein Sitzzuteilungsverfahren welches bekanntlich kleine Parteien benachteiligt und deshalb nahezu nirgendswo mehr angewandt wird.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 17:18
von pudding
freigeist » Do 24. Jan 2013, 00:30 hat geschrieben:
Das bringt der Sozialist nicht fertig.
Was sollte ich auch dort, ich beherrsche weder die Landessprache noch habe ich dort einen Arbeitplatz oder Familie.
Ach so ja, das sind ja lauter persönliche Bindungen die für euch Neolibs nciht zählen. :s
Dann verstehe ich nicht warum ihr nicht schon längst dieses sozialistische Land verlassen habt? :?:

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 17:19
von pudding
Thomas I » Do 24. Jan 2013, 14:48 hat geschrieben:
Sollten wir nicht auch ganz demokratisch die Stimmzettel nochmal nach der Abgabe korrigieren? So wie in der von dir geliebten DDR?
Die DDR lieben, wie kommst du darauf? Die FDP und ihre Wahlgänger hassen, sicherlich, mit aller Inbrunst.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 19:16
von Perdedor
John Galt hat geschrieben: Du vergisst, dass wir eine relative Mehrheitswahl kombiniert mit einer Verhältniswahl haben.
Genau genommen handelt es sich um eine personalisierte Verhältniswahl, d.h. es ist beabsichtigt, dass die Verhältnisse im Parlament eben den Stimmen entsprechen. Und auch wenn man ewig über Begriffe streiten kann, denke ich, dass es undemokratisch ist, wenn Stimmen im großen Stil nicht berücksichtigt werden (bei der Mehrheitswahl). Man könnte ja auch sagen, dass nur CDU und SPD im niedersächsischen Landtag vertreten sein sollten, da nur sie Direktmandate gewonnen haben. Macht man aber nicht, da das wohl von den meisten als undemokratisch betrachtet werden würde. Es geht also darum die Sitzverteilung möglichst nah an die Stimmenverteilung anzupassen, weswegen ja der ganze Aufwand um die Ausgleichsmandate etc. betrieben wird.
Im konkreten Fall ist dies halbwegs gelungen (mit einem anderen Verfahren wäre es gescheitert).

Mal was anderes: Es ist schon einigermaßen enttäuschend, dass es den Meinungsforschern nicht gelungen ist, die Leihstimmengeschichte vorherzusagen. 5% Abweichung ist durchaus dramatisch.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 19:24
von Adam Smith
Perdedor » Fr 25. Jan 2013, 19:16 hat geschrieben: Mal was anderes: Es ist schon einigermaßen enttäuschend, dass es den Meinungsforschern nicht gelungen ist, die Leihstimmengeschichte vorherzusagen. 5% Abweichung ist durchaus dramatisch.
Das Ergebnis CDU + FDP haben die vorhergesagt, aber dass viele CDU Wähler für die FDP stimmen nicht. Die haben sich anscheinend für die Wahl nicht sehr interessiert.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Samstag 26. Januar 2013, 06:03
von John Galt
Perdedor » Fr 25. Jan 2013, 19:16 hat geschrieben:
Genau genommen handelt es sich um eine personalisierte Verhältniswahl, d.h. es ist beabsichtigt, dass die Verhältnisse im Parlament eben den Stimmen entsprechen. Und auch wenn man ewig über Begriffe streiten kann, denke ich, dass es undemokratisch ist, wenn Stimmen im großen Stil nicht berücksichtigt werden (bei der Mehrheitswahl). Man könnte ja auch sagen, dass nur CDU und SPD im niedersächsischen Landtag vertreten sein sollten, da nur sie Direktmandate gewonnen haben. Macht man aber nicht, da das wohl von den meisten als undemokratisch betrachtet werden würde. Es geht also darum die Sitzverteilung möglichst nah an die Stimmenverteilung anzupassen, weswegen ja der ganze Aufwand um die Ausgleichsmandate etc. betrieben wird.
Im konkreten Fall ist dies halbwegs gelungen (mit einem anderen Verfahren wäre es gescheitert).
Im konkreten Fall hat man das dümmste Sitzzuteilungsverfahren verwendet. Ein Wunder, dass es überhaupt noch Bundesländer gibt, die es verwenden.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Samstag 26. Januar 2013, 08:02
von Olifant
Perdedor » Fr 25. Jan 2013, 20:16 hat geschrieben: Mal was anderes: Es ist schon einigermaßen enttäuschend, dass es den Meinungsforschern nicht gelungen ist, die Leihstimmengeschichte vorherzusagen. 5% Abweichung ist durchaus dramatisch.
Ich glaube, solch taktisches Wahlverhalten richtig zu prognostizieren, ist auch extrem schwierig. Mal ganz abgesehen davon, dass rund ein Drittel der Wähler seine Entscheidung erst am Wahltag getroffen hat.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Samstag 26. Januar 2013, 19:00
von hafenwirt
Olifant » Sa 26. Jan 2013, 09:02 hat geschrieben:
Ich glaube, solch taktisches Wahlverhalten richtig zu prognostizieren, ist auch extrem schwierig. Mal ganz abgesehen davon, dass rund ein Drittel der Wähler seine Entscheidung erst am Wahltag getroffen hat.
Ich müsste nochmal in der Bibliothek nachsehen, aber geht es bei Meinungsumfragen nicht eher um das derzeitige politische Stimmungsbild und weniger darum, vorherzusehen wie das Ergebnis aussehen wird?

Ich meine, an solchen Umfragen können Parteien halt schon sehen, wie sie noch zu agieren haben bis zu den nächsten Wahlen, aber mehr nicht.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Montag 11. März 2013, 11:32
von pikant
Homburger und Bahr die grossen Verlierer auf dem FDP Bundesparteitag

Kubicki im Prasidium und klar gegen Daniel Bahr gewonnen :D

Niebel Mr. 25% :thumbup:

Gesundheits- und Entwicklungsminister verabschieden sich aus der ersten Reihe der FDP, sind aber als Minister noch gut genug :)

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Montag 11. März 2013, 23:15
von Katenberg
Bahr finde ich eigentlich in Ordnung :)
Kubicki ist aber besser und ich fand den schon toll, bevor das alle gemacht haben! :p :p

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 08:49
von Alexyessin
Katenberg » Mo 11. Mär 2013, 23:15 hat geschrieben:Bahr finde ich eigentlich in Ordnung :)
Kubicki ist aber besser und ich fand den schon toll, bevor das alle gemacht haben! :p :p
Kubicki und Brüderle find ich schon seit den 90ern gut. Haha :D

Aber ich hab mir die Rede vom Brüderle am WE reingezogen. WAS der Mann wirklich kann ist Wahlkampf. Also wenn die Opposition nicht endlich in die Puschen kommt bleibts wohl (leider) bei schwarz-gelb.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 09:34
von pikant
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 08:49 hat geschrieben:
Kubicki und Brüderle find ich schon seit den 90ern gut. Haha :D

Aber ich hab mir die Rede vom Brüderle am WE reingezogen. WAS der Mann wirklich kann ist Wahlkampf. Also wenn die Opposition nicht endlich in die Puschen kommt bleibts wohl (leider) bei schwarz-gelb.
schwarz-gelb hat seit Jahren keine Mehrheit mehr in den Umfragen!
das wird sich auch in 6 Monaten nicht gravierend veraendern
schwarz-gelb kann nur die Mehrheit kriegen, wenn die Linke rausfliegt und daran glaube ich nie und nimmer

gerade mal die letzten veroeffentlichte Umfrage rausgepick

CDU 40%
FDP 4%

SPD 27%
Gruene 15%

Linke 8%


die beiden Lager meilenweit von einer absoluten Mehrheit entfernt!

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 11:23
von Alexyessin
pikant » Di 12. Mär 2013, 09:34 hat geschrieben:
schwarz-gelb hat seit Jahren keine Mehrheit mehr in den Umfragen!
das wird sich auch in 6 Monaten nicht gravierend veraendern
schwarz-gelb kann nur die Mehrheit kriegen, wenn die Linke rausfliegt und daran glaube ich nie und nimmer

gerade mal die letzten veroeffentlichte Umfrage rausgepick

CDU 40%
FDP 4%

SPD 27%
Gruene 15%

Linke 8%


die beiden Lager meilenweit von einer absoluten Mehrheit entfernt!
rot-Grün brauchen mehr als 5 %, die FDP braucht 4%. Und Brüderle kann das.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 11:26
von pikant
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 11:23 hat geschrieben: rot-Grün brauchen mehr als 5 %, die FDP braucht 4%. Und Brüderle kann das.
ich sehe nicht, dass Waehler von SPD, Gruene oder Linke zur FDP wandern und sich durch diese Waehler die FDP verdoppelt
es kann einen Austausch zwischen CDU und FDP wie in Niedersachsen geben, aber das ist ein Nullsummenspiel dann
Bruederle ist der zweitunbeliebteste Politiker zur Zeit - das ist alles andere als eine Wahllokomotive!

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 12:04
von 'Infi
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 11:23 hat geschrieben: rot-Grün brauchen mehr als 5 %, die FDP braucht 4%. Und Brüderle kann das.
Sehe ich ähnlich. Ich gehe auch davon aus, dass die FDP noch um 2-3% zulegt und auf jeden Fall über die 5%-Hürde kommt. Ich glaube eher an Stimmenverluste für die CDU. Sollte es auch kurz vor der Bundestagswahl noch bei der FDP um die 5%-Hürde gehen, wird zwar dieses Mal keine Zweitstimmenkampagne offiziell propagiert werden, geneigte CDU-Wähler sind aber auch wohl von selbst klug genug die ein oder andere Stimme der FDP zu leihen. Dass die FDP draußen bleibt, steht für mich nicht zur Debatte.

Genauso wenig steht für mich zur Debatte, dass die Linke rausfliegt, da sie bei 7/8% zu stagnieren scheint. Schade eigentlich. Es wird auf jeden Fall spannend, egal wie es ausgeht hoffe ich aber, dass eine große Koalition und eine Regierungsbeteiligung der Grünen (ob Schwarz-Grün oder Jamaika) ohne die SPD auf keinen Fall kommen werden.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 12:41
von Alexyessin
pikant » Di 12. Mär 2013, 11:26 hat geschrieben:
ich sehe nicht, dass Waehler von SPD, Gruene oder Linke zur FDP wandern und sich durch diese Waehler die FDP verdoppelt
es kann einen Austausch zwischen CDU und FDP wie in Niedersachsen geben, aber das ist ein Nullsummenspiel dann
Bruederle ist der zweitunbeliebteste Politiker zur Zeit - das ist alles andere als eine Wahllokomotive!
Brüderle kann Wahlkampf, das darfst du nicht vergessen. Steinbrück hält sich noch an die Devise, das schlechte Presse auch Presse ist, Angie präsidentiert rum und tut nix und Onkel Jürgen versucht momentan bei der SPD und Linken zu klauen.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:02
von Katenberg
Nun, die FDP wird ihre Richtung ändern müssen, da es höchstwahrscheinlich ist, dass die AFD in ihrem Revier wildert und das mit hoher Chance auf Einzug :thumbup:

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:52
von Alexyessin
Katenberg » Di 12. Mär 2013, 17:02 hat geschrieben:Nun, die FDP wird ihre Richtung ändern müssen, da es höchstwahrscheinlich ist, dass die AFD in ihrem Revier wildert und das mit hoher Chance auf Einzug :thumbup:
Die Wat AFD???

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:53
von pikant
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 17:52 hat geschrieben:
Die Wat AFD???
das ist die neue Partei - Alternative fuer Deutschland
gegen den Euro und von namhaften Wissenschaftler und Oekonomen neu gegruendet

INfo fuer Dich

www.tagesschau.de/inland/antieuro100.html

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:55
von yogi61
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 17:52 hat geschrieben:
Die Wat AFD???
Er meint wohl die Anti Euro Partei,
mich würde allerdings auch nicht wundern, wenn die regen Zulauf bekommen.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:57
von pikant
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 17:55 hat geschrieben: Er meint wohl die Anti Euro Partei,
mich würde allerdings auch nicht wundern, wenn die regen Zulauf bekommen.
der Stammtisch wird sie so nennen :D

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 17:58
von yogi61
pikant » Di 12. Mär 2013, 17:57 hat geschrieben:
der Stammtisch wird sie so nennen :D
So nennt sie auch der Springer Verlag.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:14
von Alexyessin
pikant » Di 12. Mär 2013, 17:53 hat geschrieben:
das ist die neue Partei - Alternative fuer Deutschland
gegen den Euro und von namhaften Wissenschaftler und Oekonomen neu gegruendet

INfo fuer Dich

http://www.tagesschau.de/inland/antieuro100.html
So was gibts doch mittlerweile bei jeder Wahl und die kommen nicht annähernd auf 2 %. Ich kann die Namen gar nicht mehr alle wiedergeben, aber der Bund freier Bürger war auch so eine Parteiidee.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:15
von 'Infi
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 17:58 hat geschrieben:
So nennt sie auch der Springer Verlag.
Sagt er doch. :D

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:16
von yogi61
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 18:14 hat geschrieben:
So was gibts doch mittlerweile bei jeder Wahl und die kommen nicht annähernd auf 2 %. Ich kann die Namen gar nicht mehr alle wiedergeben, aber der Bund freier Bürger war auch so eine Parteiidee.
Wenn sie der Union oder der FDP zwei Prozent abnehmen würden, dann hätte das schon etwas. :)

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:18
von yogi61
'Infi » Di 12. Mär 2013, 18:15 hat geschrieben:
Sagt er doch. :D
Du willst doch unseren ehemaligen Verteidigungsminister oder den Bundespräsidenten nicht in die Nähe des Stammtisches bringen. oder?

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:19
von Alexyessin
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 18:16 hat geschrieben:
Wenn sie der Union oder der FDP zwei Prozent abnehmen würden, dann hätte das schon etwas. :)
Ja, einen weiteren großen Schritt zur Großen Koalition.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:21
von yogi61
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 18:19 hat geschrieben:
Ja, einen weiteren großen Schritt zur Großen Koalition.
Die wünschen sich die meisten Lemminge doch von ganzem Herzen, also sollte man ihnen den Wusch auch erfüllen.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:28
von pikant
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 18:21 hat geschrieben:
Die wünschen sich die meisten Lemminge doch von ganzem Herzen, also sollte man ihnen den Wusch auch erfüllen.
ich bin war und bleibe ein Gegner von grossen Koalitionen!
da schwimmt Pikant seit Jahren gegen den Mainsteam und das ist sehr gut so!
starke Regierung braucht immer eine starke Oppostion :thumbup:

rot-rot-gruen und schwarz-gruen koennten die Alternativen sein, aber auch Ampel!

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:33
von Alexyessin
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 18:21 hat geschrieben:
Die wünschen sich die meisten Lemminge doch von ganzem Herzen, also sollte man ihnen den Wusch auch erfüllen.
Und woher beziehst du dein Wissen über die Regierungswünsche unserer Mitbürger?

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:37
von yogi61
Alexander Reither » Di 12. Mär 2013, 18:33 hat geschrieben:
Und woher beziehst du dein Wissen über die Regierungswünsche unserer Mitbürger?

http://www.zdf.de/Politbarometer/Deutsc ... 28650.html

Es ist doch ziemlich eindeutig, viele Leute haben Angst, dass es irgendwann mal wieder finanztechnisch knallt,es wurde ja nach der letzten Krise auch nichts dagegen unternommen und dann fühlt man sich vermeintlich in einer grossen Koalition irgendwie sicher.

Re: FDP geht auf 10%

Verfasst: Dienstag 12. März 2013, 18:39
von Alexyessin
yogi61 » Di 12. Mär 2013, 18:37 hat geschrieben:

http://www.zdf.de/Politbarometer/Deutsc ... 28650.html

Es ist doch ziemlich eindeutig, viele Leute haben Angst, dass es irgendwann mal wieder finanztechnisch knallt,es wurde ja nach der letzten Krise auch nichts dagegen unternommen und dann fühlt man sich vermeintlich in einer grossen Koalition irgendwie sicher.
Interessant an deinem Link ist, das sehr gute Abschneiden von Rot.Grün

Mit deiner Einschätzung kannst du Recht haben.