Im Grunde genommen schreibt sie, dass sie in ihrer Jugend so war.
Das heißt aber nicht, dass man nicht im Alter noch etwas Weisheit erlangen kann.
Und - in ihrem Fall - dass man "im Alter" noch einiges an medialer Aufmerksamkeit erlangen kann. FAZ und NZZ sind so etwas wie bürgerliche Leitmedien. Wer dort präsent ist und gleichzeitig etwas von "Diskursverengung" zusammenfaselt ... der (oder die) hat aus meiner Sicht einen an der Waffel. Was sollen die sagen, die in speziellen Blogs, in lokalen Diskussionsrunden oder viel viel kleineren Zeitungen publizieren? Oder die überhaupt nru in Bekanntenkreisen ihre politische Meinung kundtun.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Noch extremer ist die Rechtskurve des Journalisten Jürgen Elsässer vom Autor u.a. für ND und Junge Welt hin zum Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker. Um sich über politisch rechte Positionen zu informieren muss man auch nicht lange suchen. Anders als es die Positionen des Threaderstellers nahelegen. Die "Junge Freieheit" bekomme ich an allen größeren Bahnhokiosken. An einigen sogar das Compact-Magazin. Einfach ganz normal am Kiosk. Wie ich schon öfter mal erwähnt habe, kaufe ich das Zeug auch ab und zu und lese darin in der S-Bahn. Die Wahrscheinlichkeit, dass Studenten, Mitarbeiter, Lehrkräfte meiner Hochschule das mitbekommen, ist ziemlich groß. Es kann auch durchaus sein, dass ich damit irgendwo herausgedrängt oder zumindest nicht berücksichtigt werde. Es ist mir egal! Man sollte einfach verstehen, dass politische Meinungsäußerung zwangsläufig mit Dissenz verbunden ist. Dass es bei poilitischer Meinungsäußerung keine staatliche Garantie dafür geben kann, dass man everybodys Darling bleibt. Hat man sich in ei nem autokratischen Regime an Samisdatpublikationen beteiligt und damit riskiert als Student von der Uni zu fliegen, kann man diese Risiken vielleicht auch besser einordnen.
Ich finde gut, dass du das Zeuchs liest. Mache ich zuweilen auch. Schließlich muss man ja wissen, wogegen man ist und warum. Man sollte sich hinterher nur gründlich die Hände waschen, um das klebrige bräunliche Zeuchs abzukriegen. Mich wundert nur manchmal, mit welcher Nonchalance und Laxheit etliche Leute über den enormen demokratiegefährdenden Rechtsruck hinweggehen. So, als wäre das nichts. Was die zusammen mit Höckefreund Kubitschek in ihrem Loschwitzer Buchhaus ausbrüten, ist ganz bestimmt keine unschuldige Literaten-Sache...
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Dienstag 9. Februar 2021, 15:38
von Senexx
Wir haben keinen allgemeinen Rechtsruck, sondern eine immer schneller linksdrehende Gesellschaft.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Wir haben beides, einen Links- und einen Rechtsruck, jeweils an den Rändern.
Die Rechte verfügt über beträchtliche Waffenarsenale, ist vernetzt bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein (siehe Rechtsextremismus in Behörden) und plant Aufweichung und Abschaffung der Demokratie (siehe AfD, die nicht umsonst beobachtet werden soll). Und das alles in gefährlichen Größenordnungen, die es so nicht gibt an deinem berühmten "linken Rand".
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Dienstag 9. Februar 2021, 15:59
von Senexx
Da dürfen wir voll froh sein, dass die Linke nicht öffentlich den Gulag fordert.
Nur gelegentlich fordern machen Hitzköpfe die Erschießung von Vermietern. Aber das sind Einzelfälle.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Die Rechte verfügt über beträchtliche Waffenarsenale, ist vernetzt bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein (siehe Rechtsextremismus in Behörden) und plant Aufweichung und Abschaffung der Demokratie (siehe AfD, die nicht umsonst beobachtet werden soll). Und das alles in gefährlichen Größenordnungen, die es so nicht gibt an deinem berühmten "linken Rand".
Da gehören aber längst nicht alle Andersdenkende dazu, wofür Lisa Eckhart das beste Beispiel ist. Sie ist weder AfD noch bewaffnet.
Andererseits gibt es durchaus linksdrehende Militante, siehe Hamburg-Krawalle, und ebenfalls Bemühungen, in die Mitte der Gesellschaft hineinzuwirken.
Würde sagen, es gibt keinen Mangel an Antidemokraten, wir müssen nur aufpassen, dass es keinen Mangel an Demokraten gibt.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Wir haben beides, einen Links- und einen Rechtsruck, jeweils an den Rändern.
Das ist noch die eine Frage. Ob sich nicht die Gellschaft als Ganzes und im MIttel politisch verschiebt.
Woran es überhaupt keinen Zweifel gibt: Dass sich die Gesellschaft - nicht nur die in Deutschland - polarisiert. In Gruppen und Millieus aufteilt. Aber anders als einfach nur Wähler der einen oder der anderen großen Volkspartei wie noch in den 60er bis 80ern.
Es ging jüngst in einer Reportage um ein ganz anderes Thema: Artenschutz in den USA. Frau und Mann engagieren sich beim Erhalt von Meeresschildkröten. Die Frau äußert vor der Kamera ihre Genugtuung darüber, dass mit der Regierung Biden auch in den USA eine neue Artenschutzpolitik einziehen wird. Der Mann, als die Frau weg ist, äußert, dass er totaler Trump-Fan ist, dies aber in Anwesenheit seiner Frau nicht sagen will. Der totale Riss. Mitten durch eine Familie. Das ist die Situation in den meisten westlichen Gesellschaften. Die traditionellen Bindungen lösen sich auf. SPD/Ruhrgebiet. BW/CDU. Bayern/CSU wird auch noch kommen. Ostdeutschland/Die Linke ebenso. Die Kümmerer in diesen Parteien, so hieß es in einem ZEIT-Artikel, kümmern sich um die, die eigentlich gar keine Kümmerer brauchen. Um das gebildete urbane Publikum. Woanders entsteht ein Vakuum. Bei denen, die Braunkohle abbauen oder in der Agrarwirtschaft arbeiten. Da sickern allerdings vornehmlich rechte politische Kräfte ein.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Das ist noch die eine Frage. Ob sich nicht die Gellschaft als Ganzes und im MIttel politisch verschiebt.
Woran es überhaupt keinen Zweifel gibt: Dass sich die Gesellschaft - nicht nur die in Deutschland - polarisiert. In Gruppen und Millieus aufteilt. Aber anders als einfach nur Wähler der einen oder der anderen großen Volkspartei wie noch in den 60er bis 80ern.
Es ging jüngst in einer Reportage um ein ganz anderes Thema: Artenschutz in den USA. Frau und Mann engagieren sich beim Erhalt von Meeresschildkröten. Die Frau äußert vor der Kamera ihre Genugtuung darüber, dass mit der Regierung Biden auch in den USA eine neue Artenschutzpolitik einziehen wird. Der Mann, als die Frau weg ist, äußert, dass er totaler Trump-Fan ist, dies aber in Anwesenheit seiner Frau nicht sagen will. Der totale Riss. Mitten durch eine Familie. Das ist die Situation in den meisten westlichen Gesellschaften. Die traditionellen Bindungen lösen sich auf. SPD/Ruhrgebiet. BW/CDU. Bayern/CSU wird auch noch kommen. Ostdeutschland/Die Linke ebenso. Die Kümmerer in diesen Parteien, so hieß es in einem ZEIT-Artikel, kümmern sich um die, die eigentlich gar keine Kümmerer brauchen. Um das gebildete urbane Publikum. Woanders entsteht ein Vakuum. Bei denen, die Braunkohle abbauen oder in der Agrarwirtschaft arbeiten. Da sickern allerdings vornehmlich rechte politische Kräfte ein.
In Skandinavien ist man ja einen anderen Weg gegangen, offene Debatte statt Cancel Culture.
Dadurch hat die Mitte ihre Stimme wiedergefunden und die Sozialdemokratie ist zurückgekehrt.
Natürlich können die Arbeiter und Landbewohner mit den teils abstrusen Konstruktionen einer hedonistischen Elite nichts anfangen.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2021, 16:41
von Keinen_Faschismus!
schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Feb 2021, 06:35)
Die "Junge Freieheit" bekomme ich an allen größeren Bahnhokiosken. An einigen sogar das Compact-Magazin. Einfach ganz normal am Kiosk. Wie ich schon öfter mal erwähnt habe, kaufe ich das Zeug auch ab und zu und lese darin in der S-Bahn.
Ich finde das überhaupt nicht gut!
Was meinen sie denn, wohin dann das Geld durch ihren Kauf fließt?!
An welcher Universität sind sie denn tätig?
Sie brauchen sich dann wirklich nicht zu wundern, wenn das für sie einmal Konsequenzen hat!
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2021, 16:44
von Keinen_Faschismus!
Selina hat geschrieben:(09 Feb 2021, 15:27)
Ich finde gut, dass du das Zeuchs liest. Mache ich zuweilen auch.
Nicht ernsthaft oder?!
Kaufst du solche Dinge auch, oder bekommst du die umsonst?
Das wäre für mich ein großer Unterschied!
Weiß dein Umfeld, dass du solche Sachen liest?
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2021, 16:59
von PeterK
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(10 Feb 2021, 16:44)
Weiß dein Umfeld, dass du solche Sachen liest?
Wie bildest Du Dir eine Meinung zu Veröffentlichungen, die Du nicht liest/siehst/hörst?
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Wie bildest Du Dir eine Meinung zu Veröffentlichungen, die Du nicht liest/siehst/hörst?
[youtube][/youtube]
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2021, 17:15
von PeterK
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(10 Feb 2021, 17:03)
Nun natürlich durch Berichte über diese Dinge.
Ich muss sie dafür nicht direkt lesen (wer will das schon?)!
Mir scheint, das sei eine Erklärung für das Phänomen "Filterblase" (ob nun rechts oder links).
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Wie bildest Du Dir eine Meinung zu Veröffentlichungen, die Du nicht liest/siehst/hörst?
Tja, da muss eben der/die/div GenoSS:in noch an sich arbeiten.
Denn selbst in der ruhm- und glorreichen DDR liessen sich die Mitglieder:innen der SED mit Begeisterung an die "Orstversorgungsanlage zum Empfang aller empfangswuerdigen Sender" anschliessen. Der Hinweis, dass das auch die von Sudel-Ede so verteufelten Kanaele des imperialistischen Klassenfeindes beinhaltet, wurde damit abgetan und begruendet, dass man doch wissen muesse, was der Klassenfeind so sage.
Ging man noch zu einem Abendspaziergang durch den Ort, sah man in den Wohnungen der SED-Mitglieder:innen noch ueberall den TV flimmern, obwohl die Adlershofer schon Sendeschluss hatten.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2021, 17:54
von PeterK
Chajm hat geschrieben:(10 Feb 2021, 17:22)
Ging man noch zu einem Abendspaziergang durch den Ort, sah man in den Wohnungen der SED-Mitglieder:innen noch ueberall den TV flimmern, obwohl die Adlershofer schon Sendeschluss hatten.
Interessant. Ich entnehme Deiner Schilderung, dass Du Augenzeuge warst?
Hier OT: Ich bin jedem dankbar, der mich nicht mit diesem "*:/innen"-Quatsch behelligt.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Tja, da muss eben der/die/div GenoSS:in noch an sich arbeiten.
Denn selbst in der ruhm- und glorreichen DDR liessen sich die Mitglieder:innen der SED mit Begeisterung an die "Orstversorgungsanlage zum Empfang aller empfangswuerdigen Sender" anschliessen. Der Hinweis, dass das auch die von Sudel-Ede so verteufelten Kanaele des imperialistischen Klassenfeindes beinhaltet, wurde damit abgetan und begruendet, dass man doch wissen muesse, was der Klassenfeind so sage.
Ging man noch zu einem Abendspaziergang durch den Ort, sah man in den Wohnungen der SED-Mitglieder:innen noch ueberall den TV flimmern, obwohl die Adlershofer schon Sendeschluss hatten.
Mir hat mal eine Kollege von einem DDR-Besuch erzählt.
Lief in einer DDR-Kneipe DDR-Funk. Kam der örtliche SED-Chef rein, und hat auf Westfernsehen geschaltet. Keine Widerrede!
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
War wohl satirisch gemeint. Aber diese Satire fliegt einem jetzt aller paar Schritte um die Ohren und man kommt gar nicht mehr aus dem OP, wo die Zwerchfellrisse genäht werden müssen, die von den andauernden Lachkrämpfen verursacht werden.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Ich finde das überhaupt nicht gut!
Was meinen sie denn, wohin dann das Geld durch ihren Kauf fließt?!
An welcher Universität sind sie denn tätig?
Sie brauchen sich dann wirklich nicht zu wundern, wenn das für sie einmal Konsequenzen hat!
Wenn ich so was lese, dann fällt mir immer nur der eine Song der Dead Kennedys ein ...
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Interessant. Ich entnehme Deiner Schilderung, dass Du Augenzeuge warst?
Hier OT: Ich bin jedem dankbar, der mich nicht mit diesem "*:/innen"-Quatsch behelligt.
Und wie ich Augenzeuge war - ich hab damals noch mit gebaut. Wir hatten extra eine Antennengemeinschaft gegruendet mit Vorstand und allem, was die Buerokratie halt so erforderte. Dann wurde der Ort in Versorgungsabschnitte aufgeteilt und die Mitglieder mit Beziehungen zu raren Artikeln (Trabi-Ersatzteile, Feinstrumpfhosen) haben sich dann damit auf Einkaufstour begeben und kupfergeschirmtes Koax-Kabel fuer die Freileitungen, elektronische Bauteile usw. dafuer besorgt.
Die LPG hat die Technik fuer den Erdbau gestellt, die Reichsbahn einen ausrangierten Gittermast und dann wurde jeden Samstag gearbeitet.
Das Resultat war, dass wir innerhalb kuerzester Zeit den ganzen Ort verkabelt hatten.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Und wie ich Augenzeuge war - ich hab damals noch mit gebaut. Wir hatten extra eine Antennengemeinschaft gegruendet mit Vorstand und allem, was die Buerokratie halt so erforderte. Dann wurde der Ort in Versorgungsabschnitte aufgeteilt und die Mitglieder mit Beziehungen zu raren Artikeln (Trabi-Ersatzteile, Feinstrumpfhosen) haben sich dann damit auf Einkaufstour begeben und kupfergeschirmtes Koax-Kabel fuer die Freileitungen, elektronische Bauteile usw. dafuer besorgt.
Die LPG hat die Technik fuer den Erdbau gestellt, die Reichsbahn einen ausrangierten Gittermast und dann wurde jeden Samstag gearbeitet.
Das Resultat war, dass wir innerhalb kuerzester Zeit den ganzen Ort verkabelt hatten.
Mag OT sein. Als Berliner war ich natürlich, was Westsender anging absolut privilegiert. Ich zog die Antennen meines Kofferfensehers raus und hatte Anfang der 80er 5 Sender.
In den letzten Jahren der DDR sorgte sogar die Obrigkeit mit dafür, dass die Leute in Sachsen und so Westfernsehen empfangen konnte. Ihnen war nämlich klar geworden, dass ihre größten Feinde und auch der höchste Nazianteil dort saß, wo man keine Westsender empfing. Als Berliner war ich manchmal regelrecht entsetzt, wenn ein Sachse z.B. mit dem Hinweis auf polnische Touristen äußerte: "Das sind Polacken, die stehen gerade mal eine Menschenrasse über den Negern."
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Mag OT sein. Als Berliner war ich natürlich, was Westsender anging absolut privilegiert. Ich zog die Antennen meines Kofferfensehers raus und hatte Anfang der 80er 5 Sender.
In den letzten Jahren der DDR sorgte sogar die Obrigkeit mit dafür, dass die Leute in Sachsen und so Westfernsehen empfangen konnte. Ihnen war nämlich klar geworden, dass ihre größten Feinde und auch der höchste Nazianteil dort saß, wo man keine Westsender empfing. Als Berliner war ich manchmal regelrecht entsetzt, wenn ein Sachse z.B. mit dem Hinweis auf polnische Touristen äußerte: "Das sind Polacken, die stehen gerade mal eine Menschenrasse über den Negern."
Die Geschichte mit der Antennengemeinschaft und den Bau der Anlage spielte ca. Ende der 70iger, anfangs der 80iger. Da hat das die Obrigkeit noch nicht interessiert. Eigentlich war der Empfang der Sender des Klassenfeindes im Osten bis auf wenige Gebiete https://de.wikipedia.org/wiki/Westferns ... te-ddr.png (Dresden, das Tal der Ahnungslosen) recht gut, aber mit ner Gemeinschaftsantenne um Welten besser.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Mag OT sein. Als Berliner war ich natürlich, was Westsender anging absolut privilegiert. Ich zog die Antennen meines Kofferfensehers raus und hatte Anfang der 80er 5 Sender.
In den letzten Jahren der DDR sorgte sogar die Obrigkeit mit dafür, dass die Leute in Sachsen und so Westfernsehen empfangen konnte. Ihnen war nämlich klar geworden, dass ihre größten Feinde und auch der höchste Nazianteil dort saß, wo man keine Westsender empfing. Als Berliner war ich manchmal regelrecht entsetzt, wenn ein Sachse z.B. mit dem Hinweis auf polnische Touristen äußerte: "Das sind Polacken, die stehen gerade mal eine Menschenrasse über den Negern."
Diesen schlimmen Rassismus gab und gibt es natürlich nicht nur in Sachsen. Ich erinnere nur daran, dass die meisten Führungsleute der rassistischen AfD und ihre "Vordenker" aus westlichen Bundesländern stammen.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2021, 21:25
von Skeptiker
Selina hat geschrieben:(11 Feb 2021, 12:32)
Diesen schlimmen Rassismus gab und gibt es natürlich nicht nur in Sachsen. Ich erinnere nur daran, dass die meisten Führungsleute der rassistischen AfD und ihre "Vordenker" aus westlichen Bundesländern stammen.
Ja, Rassismus ist schlimm.
Manchmal denkt man gar nicht, wer alles ein Rassist ist:
USA
Lehrer wollen Shakespeare aus dem Lehrplan streichen – wegen Frauenfeindlichkeit und Rassismus
Wer hätte das gedacht. Shakespeare ein Frauenfeind und Rassist?
Shakespeare – im Englischunterricht eigentlich Pflicht. Das wurde zumindest einige Jahrhunderte lang so gesehen. Doch inzwischen stellen zahlreiche amerikanische Pädagogen den "Barden" infrage.
"Romeo und Julia", "Hamlet", "Othello" – alles Klassiker, Weltliteratur, Werke von denen man definitiv schon mal gehört haben muss? Das stellen immer mehr US-amerikanische Lehrer*innen inzwischen infrage. Denn die Dramen, die William Shakespeare im 16. und frühen 17. Jahrhundert schrieb, würden jungen Leser*innen von heute nicht mehr die richtige Botschaft vermitteln.
...
Eine Lehrerin aus Washington etwa: Claire Bruncke übergeht ihn mittlerweile im Unterricht, um "davon wegzukommen, die Sichtweise weißer, cisgender, heterosexueller Männer in den Mittelpunkt zu stellen", erklärt sie im amerikanischen Fachmagzin "SLJ". "Shakespeare zu streichen, das war ein Schritt, den ich leicht machen konnte, um diesem Ziel näher zu kommen. Für meine Schüler war das bereichernd."
Leute die das für Schwachsinn halten, wird dann auch schon die Kompromisslinie nahegelegt
Lehren oder Nichtlehren – das ist hier die Frage. Vielleicht ist eine umsichtige Herangehensweise wie die, die Sarah Mulhern Gross, eine Lehrerin aus New Jersey, praktiziert, eine gute Lösung. Sie nimmt mit ihrer Klasse "Romeo und Julia" durch, weil sie Shakespeare und seine Werke wichtig findet, und thematisiert "als Beilage direkt Toxic Masculinity". So lernen die Schüler*innen das wohl berühmteste Drama des "Barden" kennen, werden aber auch auf heutzutage problematische Haltungen aufmerksam gemacht.
Ah, okay. Wenn man schon nicht auf den positiven rassistischen Trend einsteigen mag, dann springt für den feministischen Hunger jedenfalls noch ein Männerbashing raus. Na denn ...
Ich frage mich was mit Lehrern passiert, die glauben, dass man Shakespeare lehren kann, auch ganz ohne ideologische Abbitte zu leisten. Aber vielleicht ist das heute ein verrückter Gedanke.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2021, 21:34
von Billie Holiday
Aus feministischer Sicht muß vermutlich die gesamte Weltliteratur und Kunst ausgemistet, Bücher und Gemälde verbannt werden. Im Grunde alles, was weiße Männer geschaffen haben.
Würden sie doch konsequent alles meiden, was weiße Männer jemals erfunden haben.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Donnerstag 18. Februar 2021, 23:00
von Ammianus
Klasse, jetzt habe ich gelernt, was "cisgender" ist ...
Meschugge ist Trumpf ...
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 05:59
von Keinen_Faschismus!
Selina hat geschrieben:(11 Feb 2021, 12:32)
Diesen schlimmen Rassismus gab und gibt es natürlich nicht nur in Sachsen. Ich erinnere nur daran, dass die meisten Führungsleute der rassistischen AfD und ihre "Vordenker" aus westlichen Bundesländern stammen.
Ich fürchte das Problem sind auch Leute die selbst keine Rassisten sind aber diese direkt oder indirekt unterstützen.
Wer zum Beispiel Publikationen von Rassisten erwirbt fördert diese dadurch (höchstwahrscheinlich unbewusst) finanziell. Auch darauf sollte man ein Auge haben und entsprechend aufklären!
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 09:03
von Skeptiker
Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(19 Feb 2021, 05:59)
Ich fürchte das Problem sind auch Leute die selbst keine Rassisten sind aber diese direkt oder indirekt unterstützen.
Wer zum Beispiel Publikationen von Rassisten erwirbt fördert diese dadurch (höchstwahrscheinlich unbewusst) finanziell. Auch darauf sollte man ein Auge haben und entsprechend aufklären!
Und was macht man dann mit der Information wer Publikationen von "Rassisten" erworben hat? Schon irgendeine Idee?
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 09:37
von McKnee
Was für ein selbstherrlicher Aktionismus
Man erklärt Literatur beliebig, ohne jeden Kontext zu Rassismus oder Frauenfeindlichkeit. Karl May soll nach Meinung eines US-Ametikanischen Psychologen verboten werden....zumindest die Erzählungen mit Indianerbezug.
Als hätte er die Cowboys pauschal zu den Guten gemacht.
Sobald in den Geschichten bestimmte Gruppen auftauchen, müssen sie verboten werden, wenn der Autor nicht die gleiche Herkunft hat. Das werden zukünftig sehr einfarbige Geschichten. Und es ist auch nur exemplarisch für den Wahn, der dahinter steht.
Wenn Literatur wirklich rassistische Aussagen beinhaltet, gibt es keinen Widerspruch.
So lange ist die Wertung Willkür, lenkt vom tatsächlichen Problem ab und schafft Fronten, wo vorher keine waren.
Aber diese Fronten kann man später ganz sicher als Beleg für Rassismus missbrauchen.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Wer hätte das gedacht. Shakespeare ein Frauenfeind und Rassist?
Leute die das für Schwachsinn halten, wird dann auch schon die Kompromisslinie nahegelegt
Ah, okay. Wenn man schon nicht auf den positiven rassistischen Trend einsteigen mag, dann springt für den feministischen Hunger jedenfalls noch ein Männerbashing raus. Na denn ...
Ich frage mich was mit Lehrern passiert, die glauben, dass man Shakespeare lehren kann, auch ganz ohne ideologische Abbitte zu leisten. Aber vielleicht ist das heute ein verrückter Gedanke.
Selbstverständlich sollte man auch heute Shakespeare lehren und lernen... Logisch. Das einzige, was man tun kann, ist, auf Dinge in den Dramen und Komödien hinzuweisen, die aus heutiger Sicht rassistisch sind. Das waren sie schon immer, daran nahm früher nur keiner Anstoß. Vielleicht, weil wir allesamt aus den unterschiedlichsten Gründen vieles einfach so hingenommen haben. Wer weiß. Ergo könnte man im Unterricht schon Fragen aufwerfen und mit den Schülern diskutieren. Wäre dann ein sehr spannender Unterricht. Aber Shakespeare ganz streichen? Nein, das wäre natürlich pure "Maschinenstürmerei". Übrigens: Alles in Kunst und Literatur ist immer zu hinterfragen, was das alles uns heute sagt, wie die Bedingungen und Verhältnisse in der Zeit der Entstehung der Werke waren. Gehört irgendwie zu einem runden Bild dazu.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Selbstverständlich sollte man auch heute Shakespeare lehren und lernen... Logisch. Das einzige, was man tun kann, ist, auf Dinge in den Dramen und Komödien hinzuweisen, die aus heutiger Sicht rassistisch sind.
Traut man diese Wertung dem Zuschauer nicht zu ?
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
In der Diskussion ging es um Schule und Unterricht. Nicht um den Theaterbesuch.
Schüler, die fähig sind, Shakespeare zu lesen und zu interpretieren, sind auch fähig, den historischen Hintergrund/Zusammenhang zu begreifen.
Sollten sie zumindest, wenn sie im restlichen Unterricht nicht geschlafen haben.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Schüler, die fähig sind, Shakespeare zu lesen und zu interpretieren, sind auch fähig, den historischen Hintergrund/Zusammenhang zu begreifen.
Sollten sie zumindest, wenn sie im restlichen Unterricht nicht geschlafen haben.
Ja klar. Aber mein Beitrag war ja ne Antwort auf Skeptiker, der über Fälle berichtete, wo wegen Rassismusvorwurf der Shakespeare gleich ganz aus dem Unterricht verbannt werden sollte. Und ich sagte, nein, das ist die falsche Antwort. Aber man könnte sich parallel zur jeweiligen Literatur, die vermittelt wird, auch mit heutigen Sichtweisen dazu befassen. Shakespeare etwa wird von jeder Generation mit anderen und eigenen Augen gelesen. Auch Stück-Inszenierungen werden immer von Regisseuren vorgenommen, die ihre eigenen Sozialisationen haben. Klassiker sind nichts Ewiges, nichts Unantastbares. So ein Unterricht kann eine sehr lebendige spannende Sache sein.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Schüler, die fähig sind, Shakespeare zu lesen und zu interpretieren, sind auch fähig, den historischen Hintergrund/Zusammenhang zu begreifen.
Sollten sie zumindest, wenn sie im restlichen Unterricht nicht geschlafen haben.
Gibt's nicht. Wie EME überhaupt noch an Schulen gelehrt?
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?
Eben nicht , es reicht mir schon, daß ich immer wenn ich eine neue Webseite betrete,
ein Fenster zum Datenschutz aufploppt.
Das führt dann wahrscheinlich in der Endkonsequenz dazu, das ich solchen Content meide, aber vielleicht
ist das auch genau das Ziel.
In der Folge muß ich mich dann wieder um unbetreuten Content bemühen.
Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?