Frankreich: Deutschland ist unfair

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jorikke
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von jorikke »

sportsgeist » Fr 6. Dez 2013, 14:01 hat geschrieben: sein argument ist ja, dass mercedes nicht 80.ooo fuer die s-klasse, sondern 160.ooo verlangen muesste.
dass der mercedes ing. nicht mit 100.ooo per anno nach hause gehen soll, sondern mit 200.ooo

damit halt die von fiat und seat auch wieder hinterherhumpeln koennen ...

schon allein die logik, den schnellen, flinken und cleveren vorne mit bleikugeln einschweren zu wollen, damit die lahmen und faulen hinten auf wieder hinterherkommen, entwickelt schon eine gewisse tragikomik ...
Da hast du exakt den Grund genannt warum Diskussionen mit prime-pippo keinen Sinn machen.
Nicht das er Unrecht hat, aus seiner Sicht argumentiert er völlig logisch.
Nur argumentiert er, als habe die Welt bezüglich des Wettbewerbes einen Paradigmenwechsel erlebt.
Nicht der Erste hat beim Wettlauf gewonnen, er möchte Sieger und Verlierer abschaffen und die absolute Egalität herstellen.
Ein Wettlauf ist dann sinnvoll, wenn alle Teilnehmer gleichzeitig die Ziellinie passieren.
Schöne neue Welt.
Wenn du bloß einmal die Kinder beim Spielen zusiehst, meinetwegen bei "Schwarzer Peter", dann weißt du, wenn du den Peter heulen siehst,
so ist die Welt nicht.
Du und auch der Zollagent argumentieren dummerweise immer mit Erfahrungen aus der realen Welt.
Aus eurer Sicht habet ihr auch immer Recht.
Es ist also nicht schwer zu erkennen, man wird immer, wenn man seiner eigenen Zielvorgabe treu bleibt, aneinander vorbei reden.
Deshalb ist eine solche Diskussion völlig sinnfrei.
Es ist gerade so, als wollten Verkehrsexperten aus Ländern mit Rechts.-bzw. Linksverkehr sich gegenseitig davon überzeugen
die Verkehrsregeln des jeweils anderen Landes einzuführen, ohne jedoch die Straßenseite zu wechseln.
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prime-pippo
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

sportsgeist » Fr 6. Dez 2013, 14:12 hat geschrieben: man muss nur dann fuer ausgleich sorgen, wenn man der meinung ist, alle muessten, unabhaengig ihrer eigenen leistung, am ende des tages gleich viel haben ... dieser meinung bin ich nicht
wer weniger leistet soll auch weniger haben
das, und nur das, ist gerecht
Eine massive Ungleichverteilung hat viele negative Folgen, auch wirtschaftlicher Art. Du musst auch sehen, dass es Nachfrager geben muss. Wenn kaum einer Kohle hat, gibt's auch keine Binnennachfrage.
Wenn es keine Binnennachfrage gibt, gibt es hohe Arbeitslosigkeit. Wenn es hohe Arbeitslosigkeit gibt, müssen hohe Transferleistungen fließen oder man lässt die Leute auf der Straße.
Wenn es geringe Binnennachfrage gibt, wird es schwierig bis unmöglich, das Inflationsziel zu erreichen.
Wenn der Exportmarkt dann auch noch versiegt, was hat man dann noch?
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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prime-pippo
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Fr 6. Dez 2013, 14:15 hat geschrieben:
Konkurrenz belebt das Geschäft. :)
Eine in diesem Zusammenhang komplett dämliche Floskel.
Preiswettkampf führt höchstens zu einer Deflationsspirale, zu einer alles andere als positiven Wirtschaftsentwicklung.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:14 hat geschrieben:
Das ist nicht richtig, die deutsche Wirtschaft hat doch gerade diese Exportmärkte nutzen wollen.
Die wollten doch, dass ihre Produkte dort abgesetzt werden, die wollten doch, dass sich die Südeuropäer mehr leisten als sie selbst leisten.
Ein Exportüberschuss drückt genau das aus, man gibt dem Ausland mehr, als an Gegenleistung erbracht wird.
Eine Forderung nach Exportüberschüssen bedeutet genau das, was du hier anprangerst, nämlich dem Ausland mehr zu geben als es selbst gibt.
ausser die privaten schuldner haben eben pfaendbare wertmittel abgegeben, was sie in der regel ja bei b2b geschaeften auch tun muessen.

nun kann sich der schuldner ja ueberlegen, ob er lieber eine extraschicht faehrt, oder auf seinen geliebten van gogh verzichtet, den er als pfand hinterlegt hat.

nur fuer staaten gelten diese simplen regeln nicht, weil sie im zweifel darauf pfeifen und lieber sagen "dann kommt doch und pfaendet uns"
besonders, wenn extreme regierungen gewaehlt werden.
ist aber meist eine sehr kurzfristige denkweise.

denn das hat dann meist konsequenzen im rating, also der moeglichkeit sich zu refinanzieren, weil dann eben weltbank und IWF schlicht die regeln verschaerfen und dorthin troikas entsenden, also de facto dieses land entsouveraenisieren ...

deshalb sollte jedes land sehr bedacht sein mit dem "wir pfeifen auf unsere schulden und wollen einfach nicht zahlen" mittel so leichtfertig zu spielen. de facto droht dann die feindliche regierungsuebernahme, was ja auch nur recht und billig ist.

keinem schuldner sollte es moeglich sein, sich so leichtfertig aus seinen verpflichtungen zu stehlen.
Zuletzt geändert von sportsgeist am Freitag 6. Dezember 2013, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:
Zunächst einmal können diese Länder wenig machen, außer günstiger zu werden (was sie bereits tun).
Zollagent: Richtig, wenn auch unter etwas Nachdruck!
prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:Günstiger werden sie, da sie keine eigene Währung haben, durch Lohnkürzungen (quasi nach deutschem Vorbild).
Zollagent: Fast richtig. In Deutschland wurden keine Löhne gekürzt. Es wurden die Steigerungsraten begrenzt. Und das zahlt sich derzeit aus. Denn Deutschland hat diese Probleme nicht. Und unsere Südländer müssen Ihre Verdienst- ihren Produktionsmöglichkeiten anpassen. Das ist der Deal.
prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:Diese Lohnkürzungen zerstören den Binnenmarkt, was die Arbeitslosigkeit ansteigen lässt, aber das ignorieren wir mal.
Zollagent: Das wiederum ist unrichtig. Der Binnenmarkt funktioniert weiter. Aber auf einem Niveau, das sich diese Länder leisten können. Wenn man einem Bankrott entgehen will, ist Besitzstandswahrung kein geeignetes Mittel.
prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:Dadurch gewinnt die EWU an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Es ist der beknackte Versuch, die deutsche Beggar-Thy-Neighbour-Politik auf ganz Europa zu übertragen.
Zollagent: Dies hier ist der beknackte Versuch, eine falsche These auf wirtschaftliche Rehabilitationsmaßnahmen anzuwenden.
prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:Dieses Modell kann nur scheitern, denn eine EWU, die große Überschüsse macht, wird unter Aufwertungsdruck geraten. Aufwertung würde die mühsam erkämpfte Deflationierung wieder zunichte machen.
Zollagent: Auch dies wieder eine Illusion. Exportüberschüsse der Südländer würde, wenn sie denn entstehen, auf absehbare Zeit aufgrund ihrer geringen Produktionskapazität vernachlässigbar klein bleiben. Eine Auswirkung auf den Kurs des Euro kann deswegen ausgeschlossen werden.

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben:Davon ab ist Deflation unvereinbar mit dem europäischen Inflationsziel von 2%.
Zollagent: Da müßte erst mal eine aufkommen. Auch das ist nicht der Fall und nicht absehbar.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:16 hat geschrieben:
Diese Beziehung wird hier geleugnet.....Überschüsse= Defizite
Du setzt etwas gleich, was nicht gleich ist. Das Käufer-Schuldner-Verhältnis hat nichts mit deinem zusammengestoppelten Uberschuß-Defizit-Märchen zu tun.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:24 hat geschrieben:
Es ist schon faszinierend, wie hartnäckig die Ignoranz ist, wenn die Fakten dem eigenen Weltbild widersprechen.
Ja, ich beobachte das bei dir schon seit einiger Zeit mit steigendem Amusement. Hier und im 11/9-Strang. :D
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sylvester »

jorikke » Fr 6. Dez 2013, 14:17 hat geschrieben:
Da hast du exakt den Grund genannt warum Diskussionen mit prime-pippo keinen Sinn machen.
Nicht das er Unrecht hat, aus seiner Sicht argumentiert er völlig logisch.
Nur argumentiert er, als habe die Welt bezüglich des Wettbewerbes einen Paradigmenwechsel erlebt.
Nicht der Erste hat beim Wettlauf gewonnen, er möchte Sieger und Verlierer abschaffen und die absolute Egalität herstellen.
Ein Wettlauf ist dann sinnvoll, wenn alle Teilnehmer gleichzeitig die Ziellinie passieren.
Schöne neue Welt.
Wenn du bloß einmal die Kinder beim Spielen zusiehst, meinetwegen bei "Schwarzer Peter", dann weißt du, wenn du den Peter heulen siehst,
so ist die Welt nicht.
Du und auch der Zollagent argumentieren dummerweise immer mit Erfahrungen aus der realen Welt.
Aus eurer Sicht habet ihr auch immer Recht.
Es ist also nicht schwer zu erkennen, man wird immer, wenn man seiner eigenen Zielvorgabe treu bleibt, aneinander vorbei reden.
Deshalb ist eine solche Diskussion völlig sinnfrei.
Es ist gerade so, als wollten Verkehrsexperten aus Ländern mit Rechts.-bzw. Linksverkehr sich gegenseitig davon überzeugen
die Verkehrsregeln des jeweils anderen Landes einzuführen, ohne jedoch die Straßenseite zu wechseln.


Er argumentiert nicht nur logisch ,er hat auch absolut recht. Wir leben in einem Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Währung. Es ist völlig illusorisch anzunehmen, dass ALLE Wirtschaftsteilnehmer in diesem auch wirtschaftlich gleich stark sein KÖNNTEN. Daraus folgt logischerweise, dass schwächere Teilnehmer, ebenso wie in Deutschland mit dem Länderfinanzausgleich , auch in Europa, Ausgleichszahlungen erhalten MÜSSEN, weil ansonsten das Gesamtsystem nicht funktionieren KANN.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:18 hat geschrieben:
Eine massive Ungleichverteilung hat viele negative Folgen, auch wirtschaftlicher Art. Du musst auch sehen, dass es Nachfrager geben muss. Wenn kaum einer Kohle hat, gibt's auch keine Binnennachfrage.
Wenn es keine Binnennachfrage gibt, gibt es hohe Arbeitslosigkeit. Wenn es hohe Arbeitslosigkeit gibt, müssen hohe Transferleistungen fließen oder man lässt die Leute auf der Straße.
Wenn es geringe Binnennachfrage gibt, wird es schwierig bis unmöglich, das Inflationsziel zu erreichen.
Wenn der Exportmarkt dann auch noch versiegt, was hat man dann noch?
alles das gibt es aber nicht ...
kaum arbeitslose und die nachrichten vom weihnachtskonsummarkt sind auch nicht gerade besorgniserregend
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:31 hat geschrieben:
Wenn der andere seine Produkte relativ zu günstig anbietet, bin ich relativ zu teuer, da nützt alles Gerede von Qualität nicht viel.
Sie werden aber weder relativ noch absolut zu günstig angeboten, sondern aufgrund wirtschaftlicher Kalkulationen. Und gekauft wird, wie man an den teureren deutschen Produkten sieht, eben doch Qualität und nicht Billig.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

sylvester » Fr 6. Dez 2013, 14:29 hat geschrieben:


Er argumentiert nicht nur logisch ,er hat auch absolut recht. Wir leben in einem Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Währung. Es ist völlig illusorisch anzunehmen, dass ALLE Wirtschaftsteilnehmer in diesem auch wirtschaftlich gleich stark sein KÖNNTEN. Daraus folgt logischerweise, dass schwächere Teilnehmer, ebenso wie in Deutschland mit dem Länderfinanzausgleich , auch in Europa, Ausgleichszahlungen erhalten MÜSSEN, weil ansonsten das Gesamtsystem nicht funktionieren KANN.
es kann *huestel* nur dann nicht funktionieren, wenn man sich mit dem umstand nicht anfreunden will, dass sie dann eben schlicht ein stueck aermer bleiben muessen, wenn sie nicht das gleiche leisten koennen oder wollen wie D.

nur umverteilungsapologeten ist das reichlich egal.
allen dasselbe, egal ob fleissig oder faul, effektiv oder ineffizient, clever oder doof
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

sportsgeist » vor 1 Minute hat geschrieben: es kann *huestel* nur dann nicht funktionieren, wenn man sich mit dem umstand nicht anfreunden will, dass sie dann eben schlicht ein stueck aermer bleiben muessen, wenn sie nicht das gleiche leisten koennen oder wollen wie D.
nur kann sich dann auch deutschland etwas weniger leisten, wenn die sich weniger deutsche produkte leisten können
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 14:28 hat geschrieben: Ja, ich beobachte das bei dir schon seit einiger Zeit mit steigendem Amusement. Hier und im 11/9-Strang. :D
Ach, der 9/11 Strang......das hier ist ne ganz andere Kiste. Hier sträubst du dich gegen simpelste logische Zusammenhänge.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:38 hat geschrieben:
Doch, habe ich schon einmal erläutert.

Ich habe die Wahl, fahre ich einen BMW oder einen Fiat. Ich würde den BMW bevorzugen, aber es ist doch lächerlich, dass die Preise für mich keine Bedeutung hätten?
Wenn der BMW sehr viel teurer als der Fiat ist, kann ich mir evtl. nur den Fiat leisten. Wenn der BMW nur ein bisschen teurer ist, nehme ich ihn evtl. trotz des absolut höheren Preises. Er kann relativ zu günstig sein (bzw. der Fiat relativ zu teuer).
Er muß es aber nicht, wenn der Fiat einer Produktion entstammt, die nicht so durchoptimiert ist wie die des BMW, dann kann auch ein weit höherklassiges Auto zu Preisen angeboten werden, wie ein Fiat. Und dann ist das Preis-Leistungsverhältnis für den Käufer so günstig, daß ich zum BMW greife. Du solltest mal einsehen, daß Schlamperei, Nachlässigkeit und fehlender Optimierungssinn eben auch Folgen haben. Und zwar die, daß mein Produkt so teuer wird, daß es sich selber aus dem Markt katapultiert. Und es obliegt dann auch mir, die notwendigen Optimierungen der Produktion vorzunehmen, damit mein Produkt am Markt auch wieder akzeptiert wird. Ist dir die Preis-Absatzkurve noch in Erinnerung und was ich dir dazu schrieb? ;)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sylvester »

sportsgeist » Fr 6. Dez 2013, 14:32 hat geschrieben: es kann *huestel* nur dann nicht funktionieren, wenn man sich mit dem umstand nicht anfreunden will, dass sie dann eben schlicht ein stueck aermer bleiben muessen, wenn sie nicht das gleiche leisten koennen oder wollen wie D.

nur umverteilungsapologeten ist das reichlich egal.
allen dasselbe, egal ob fleissig oder faul, effektiv oder ineffizient, clever oder doof

Wenn sie das gleiche leisten wie wir, dann müssen wir Einbußen hinnehmen. So einfach ist das .
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 14:26 hat geschrieben: Du setzt etwas gleich, was nicht gleich ist. Das Käufer-Schuldner-Verhältnis hat nichts mit deinem zusammengestoppelten Uberschuß-Defizit-Märchen zu tun.
Es kann nicht sein, dass du das nicht begreifst.
Was bedeutet ein Leistungsbilanzüberschuss?

Ich exportiere mehr als ich importiere, stimmts?
Jeder Export ist auch ein Import, stimmts?
Wenn jetzt alle Länder mehr exportieren als sie importieren, was passiert mit den Exporten, die niemand importiert?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 14:34 hat geschrieben: nur kann sich dann auch deutschland etwas weniger leisten, wenn die sich weniger deutsche produkte leisten können
ja, wenn man als volkswirtschaft seinen fleiss, seine leistungsbereitschaft und seine einstellung zu fortkommen drosselt, wird man sich als volk gesehen am ende des tages weniger leisten koennen ... ne ziemlich triviale und einfache feststellung

leider drosseln viele voelker aber durch allerlei gutgemeinte, aber zu hohe sozialgeschenke, bewusst oder unbewusst ihre leistungsbereitschaft, ohne dabei aber gleichzeitig auf wohlstand verzichten zu wollen.
das fuehrt leider zu unschoenen effekten des lebens auf pump und lebens ueber den eigenen verhaeltnissen.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

sylvester » Fr 6. Dez 2013, 14:37 hat geschrieben:

Wenn sie das gleiche leisten wie wir, dann müssen wir Einbußen hinnehmen. So einfach ist das .
sie leisten aber nicht das gleiche, sonst haetten sie ja keine defizite
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

sportsgeist » vor weniger als einer Minute hat geschrieben: ja, wenn man als volkswirtschaft seinen fleiss, seine leistungsbereitschaft und seine einstellung zu fortkommen drosselt, wird man sich als volk gesehen am ende des tages weniger leisten koennen ... ne ziemlich triviale und einfache feststellung

leider drosseln viele voelker aber durch allerlei gutgemeinte, aber zu hohe sozialgeschenke, bewusst oder unbewusst ihre leistungsbereitschaft, ohne dabei aber gleichzeitig auf wohlstand verzichten zu wollen.
das fuehrt leider zu unschoenen effekten des lebens auf pump und lebens ueber den eigenen verhaeltnissen.
ja aber wir haben das doch gefördert, dass die sich verschulden - sonst hätte man doch unsere überschüsse nicht importieren können
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Freitag 6. Dezember 2013, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben: ja aber wir haben das doch gefördert, dass die sich verschulden - sonst hätten man doch unsere überschüsse nicht importieren können
Gleich zerstörst du sein Weltbild.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Bakelit »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 12:41 hat geschrieben: Von dir immer wieder behauptet, unter Ignorierung des Faktes, daß durch Arbeit auch Werte geschaffen werden, so daß deine Behauptung Globalsaldo=Null einfach Unfug ist. Wäre das der Fall, dann gäbe es kein Vermögen, weil ja nichts irgendwann hätte hinzukommen können. Es gibt aber Vermögen. Deine Anfängermodelle sind ungeeignet, irgendwas zu belegen.
Das ist der entscheidende Punkt. Es wird mit der Bewegung der Ware/Dienstleistung "Vermögen" geschaffen. Wenn es richtig angestellt wird, kann mit dem erworbenen " Vermögen" - kannst auch Mehrwert dazusagen oder Produktivitätsfortschritt - der Bezieher einer Ware/Dienstleitung in die Lage versetzt seine Schulden aus dem Geschäft zu bezahlen....wenn er es richtig angeht und er sein "Vermögen" nicht anderweitig verteilt oder verfrühstückt....das haben die gloreichen Südlichter anders gesehen...also ?

Diese Gedanken musst du zutreffenderweise logisch fortspinnen, dann wirst du merken, dass im Handelsbilanzüberschuss es

a) nie zu einem Nullsummenspiel kommen kann, weil einer immer etwa Höherwertiges braucht, als er selber leisten kann
b) der herbeigeplauderte "Zwang" zum Ausgleich von Handelbilanzüberschüssen, die heilsamen Kräfte/Regeln des Marktes widersprechen, diese aushebeln zu Gunster der "faulen" Marktteilnehmer
c) es am Kreditausfall bei einer (ggf) Staatspleite nicht festgemacht werden kann, da dafür der berühmte Zins schon für den Ausgleich sorgt. Der ist schließlich Indikator des Risikos für einen Ausfall und den lasse ich mir bezahlen um das Kreditrisiko zu minimieren. Den Letzten beißen allerdings dabei die Hunde (wie bei jeder Insolvenz). Allerdings könnten wir selbst das, wenn wir mit den Überschüssen gut umgegangen wären, locker verkraften.

alles ein Popanz, der da mit den Handelsbilanzüberschüssen aufgebaut wird um einen Teilnehmer am Markt einen vor den Latz zu geben und nur der Versuch diesen im Sinne der "Faulen" auf Spur zu bringen...Holzauge..... äääähhh Schäuble sei wachsam.

echt :) !
Zuletzt geändert von Bakelit am Freitag 6. Dezember 2013, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sylvester »

sportsgeist » Fr 6. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben: sie leisten aber nicht das gleiche, sonst haetten sie ja keine defizite

Natürlich nicht! Wenn sie es denn könnten hätten wir die entsprechenden Defizite. Der Kuchen, der sich Weltmarkt nennt wird nicht dadurch größer das sich mehr "Gleichleister" um ihn balgen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben: ja aber wir haben das doch gefördert, dass die sich verschulden - sonst hätte man doch unsere überschüsse nicht importieren können
was haben wir gefoerdert ??!

dir als politbuerowirtschaftler ist eh nicht beizubringen, wie private glaeubiger agieren und risiken bewerten.
niemand hat sie zu etwas gezwungen. wir sind nicht mehr in der kommandowirtschaft.
die meisten, praktisch fast alle geschaefte werden deswegen getaetigt, weil sich glaeubiger und schuldner ein win : win aus dem kontrakt versprechen.

aber dir als staatswirtschaftsglaeubigen sowas erklaeren zu wollen, ist reine zeitverschwendung
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben: ja aber wir haben das doch gefördert, dass die sich verschulden - sonst hätte man doch unsere überschüsse nicht importieren können
Dieser ebenfalls simple Zusammenhang wir geleugnet.

Wenn man dauerhaft Überschüsse will, will man mehr Leistung erbringen als an Gegenleistung kommt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 13:43 hat geschrieben: wenn aber der nehmer nicht mehr zahlen kann, dann wird das zum verlust des gebers

und genau darum geht es ...

wenn die kredite letztlich ausfallen, hat deutschland seine leistung verschenkt
Und wenn sie nicht ausfallen, hat es seine Leistung nicht verschenkt. Das hat wenig damit zu tun, daß hier einige Länder zu teure Sozialgeschenke an ihre Bevölkerung herausgaben und nun voller Panik merken, daß es noch eine Rechnung dafür gibt. Wer seine eigene Wirtschaft stranguliert muß dann eben nachher bei den anderen Schlange stehen. Jammern "Du hast mich zum Bettler gemacht" ist verfehlt, denn das war man selber.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:43 hat geschrieben:
Zum Glück weiß ich, dass dieser Blödsinn (die Welt könne einen positiven Leistungsbilanzsaldo haben) an keiner Uni gelehrt wird.
Es sei denn, der Prof. hat an dem Tag Peter Lustig gefrühstückt, das soll ja auch mal vorkommen. :D
Oder er ist kein Sozialist und hat auch mal gearbeitet! ;)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

prime-pippo » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:
Dieser ebenfalls simple Zusammenhang wir geleugnet.

Wenn man dauerhaft Überschüsse will, will man mehr Leistung erbringen als an Gegenleistung kommt.
und das resultat ist letztlich ein verschenken des überschusses und ein abwürgen der wirtschaftsleistung der überschuss-abnehmer

aber das ist dann doch etwas zu komplex für unsere "wirtschaftswissenschaftler" hier
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

sylvester » Fr 6. Dez 2013, 14:52 hat geschrieben:

Natürlich nicht! Wenn sie es denn könnten hätten wir die entsprechenden Defizite. Der Kuchen, der sich Weltmarkt nennt wird nicht dadurch größer das sich mehr "Gleichleister" um ihn balgen.
so ein ausgemachter schmarrn.

wenn wir defizite haetten, uns also mehr suedfruechte, kaffee und erdoel leisten wollten, als uns eigentlich zustuende, muessten wir entweder darauf vertrauen, dass ananas, orangen- und kaffeebauern, sowie oelscheichs, uns als schuldner vertrauen und uns weiterhin beliefern, schlicht kraeftiger in die haende spucken, und uns diese ansprueche auch verdienen, oder schlicht und einfach unsere ansprueche an suedfruechte, kaffee und erdoel senken. willkommen dann in DDR 2.o land ...
Zuletzt geändert von sportsgeist am Freitag 6. Dezember 2013, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Fr 6. Dez 2013, 13:44 hat geschrieben: Du kapierst es einfach nicht, es geht hier nicht um die Versager oder um die, die du für welche hälst.
Es geht darum Fehler ,oder Fehlentwicklungen als diese zu erkennen und wenn nötig/möglich zu korregieren.
Tatsache ist doch, daß es mit dem: "Jetzt mache ich keine Schulden mehr.", bei den meisten Ländern hinfällig ist, da sie noch nichtmal die Zinsen der Schulden ordentlich abstottern können, ohne tiefgreifende, oder sogar negative Eingriffe in ihre Gesellschaft zu tätigen.
Tja, dann muß man eben tiefgreifende oder sogar negative Eingriffe in die Gesellschaft tätigen. So wie hier: http://www.floraberlin.de/soundbag/index10d.htm
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 13:52 hat geschrieben:
Beantworte die Frage. Es gibt nach oben keine Grenze? Egal wie teuer, es wird weiter gekauft?
Nein, der Preis zieht schon alleine deswegen eine Grenze, weil er die wirtschaftlich weniger leistungsfähigen ausschließt. Die müssen dann Fiat kaufen. Und mit dem Ärger leben.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 14:55 hat geschrieben: Oder er ist kein Sozialist und hat auch mal gearbeitet! ;)
Wenn du mir einen deutschen Professor lieferst, der eindeutig sagt und umfassend erläutert, alle Länder könnten einen positiven Leistungsbilanzsaldo erzielen, überweise ich dir 1000€.
Ich setze nicht mehr, du weißt ja wie das ist mit uns "Sozialisten"......immer klamm. :D

*Eine Einschränkung, weil ich nicht weiß, was sonst für Freaks rumlaufen.....es sollte ein ordentlicher Professor sein. Diese Einschränkung dürfte überflüssig sein, aber sicher ist sicher. :cool:
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Fr 6. Dez 2013, 13:53 hat geschrieben: Blöd ist nur, daß ihr selbsternannten Experten es auch nicht könnt, sonst müsstet ihr nicht immer Beleidigungen aus euren Mottenkisten holen, wenn es einfach nur um einen sachbezogenen erklärende Antwort geht. Sowas lernt man, wenn man soziale Kompetenz erlernt hat. ;)
Klar doch, wer "soziale Kompetenz" hat, ist der Berufspamperer derer, die über ihre Verhältnisse leben. Einfach, billig, Sozialist.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 14:59 hat geschrieben: Nein, der Preis zieht schon alleine deswegen eine Grenze, weil er die wirtschaftlich weniger leistungsfähigen ausschließt. Die müssen dann Fiat kaufen. Und mit dem Ärger leben.
Siehste.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Fr 6. Dez 2013, 13:58 hat geschrieben: Du verkennst dabei, daß auch Deutschland dieses Problem hat.
Die Kürzungen im öffentlichen und sozialen Sektor sind ein Indiz dafür. Die Handlungsfähigkeit der Politik ist jetzt schon stark eingeschränkt, wenn sie nicht weiter auf Pump investieren wollen, trotz der Argumentation der steigenden Einnahmen, die steigenden Ausgaben werden dabei aber mal schnell unter dem Tisch gekehrt.
Aber dann dafür plädieren, daß man noch mehr an die zahlt, die eh nichts erwirtschaften. Denn "die Löhne sind zu niedrig".
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 14:57 hat geschrieben: Tja, dann muß man eben tiefgreifende oder sogar negative Eingriffe in die Gesellschaft tätigen. So wie hier: http://www.floraberlin.de/soundbag/index10d.htm
...und die Fehlentwicklungen, die unter anderen dazu geführt haben, weiter laufen lassen?
Die Frage ist dann auch,wie gerecht verteilt man diese negativen Eingriffe auf die ganze Gesellschaft.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:02 hat geschrieben:
Auf das Exportweltmeistertum sollte man sich erstens nicht wirklich viel einbilden, das kann nämlich gut in die Hose gehen, zweitens spielt natürlich der Preis eine Rolle.

Deutschland hat mit dem Euro eine zu schwache Währung und hatte innerhalb der EWU lange die mit Abstand schwächste Entwicklung der Lohnstückkosten.

Wenn Deutschland sich darauf verlassen kann, auch bei höheren Preisen im gleichen Maße exportieren zu können, warum erhöht sich nicht in stärkerem Maße das Lohnniveau? Mal schauen, vielleicht kommt jetzt diese Anpassung.
Warum sollte man Kosten aufblähen, die nicht wirklich notwendig sind? Nur, weil die Verlierer meinen, zu wenig zu bekommen? Die Art "Anpassung", die dir vorschwebt, kommt ganz sicher nicht. Dazu herrscht im Land doch zu viel Vernunft.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 15:01 hat geschrieben: Klar doch, wer "soziale Kompetenz" hat, ist der Berufspamperer derer, die über ihre Verhältnisse leben. Einfach, billig, Sozialist.
Na, haste dein Stöckchen wieder aufgenommen?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:04 hat geschrieben:
Es ist ein völlig verfehltes Bild, Länder in Konkurrenz zueinander zu sehen. Es bringt rein gar nichts, andere Länder niederzukonkurrieren.....
Wer mit den großen Hunden mitpinkeln will, muß eben das Beinchen heben können. Wer das nicht kann, wird niedergepinkelt, sorry niederkonkurriert. Vielleicht ist er aber auch so klug und bleibt in seiner Liga und gibt sich dann mit dem zufrieden, was seine Leistungsfähigkeit hergibt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:07 hat geschrieben:
Das breite Lohnniveau darf/sollte ruhig auch anwachsen.

Aber wenn dir das lieber ist, bekommen halt ein paar Leute bei den Exportunternehmen die ganze Kohle, dann muss man eben über Steuer etc. für einen Ausgleich sorgen....
Und wieder. Arbeiten fällt ihnen nicht ein, den Verteilersozialisten. Selber was tun, nein, das geht ja gar nicht, ist viel zu anstrengend.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sylvester »

sportsgeist » Fr 6. Dez 2013, 14:57 hat geschrieben: so ein ausgemachter schmarrn.

wenn wir defizite haetten, uns also mehr suedfruechte, kaffee und erdoel leisten wollten, als uns eigentlich zustuende, muessten wir entweder darauf vertrauen, dass ananas, orangen- und kaffeebauern, sowie oelscheichs, uns als schuldner vertrauen und uns weiterhin beliefern, schlicht kraeftiger in die haende spucken, und uns diese ansprueche auch verdienen, oder schlicht und einfach unsere ansprueche an suedfruechte, kaffee und erdoel senken. willkommen dann in DDR 2.o land ...


Nochmals für die allerletzten Hirnis !! Wenn z.B.die deutsche Autoindustrie größere Marktanteile an Mitbewerber verlieren WÜRDE dann hätte dies selbstverständlich Folgen für uns.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 14:10 hat geschrieben: das ist doch aber genau das problem des exportüberschusses...

andere europäische "nationen" erwerben auf pump deutsche erzeugnisse, die sie letztlich nicht bezahlen können.
... d.h. wir verschenken deutsche leistung

eine zeitlang ist das gewollt, weil das für den absatz der deutschen erzeugnisse förderlich ist.
nur irgendwann entsteht dadurch ein verlust, weil kredite nicht mehr bezahlt werden können oder die wirtschaftsleistung so geschrumpft ist, dass weniger deutsche erzeugnisse gekauft werden.
Erzähl mal, wo deutsche Erzeugnisse verschenkt werden. Ihr prügelt Popanze, nicht mehr, nicht weniger. Eure Horrorstories gibt es nicht.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

zollagent » Fr 6. Dez 2013, 15:07 hat geschrieben: Wer mit den großen Hunden mitpinkeln will, muß eben das Beinchen heben können. Wer das nicht kann, wird niedergepinkelt, sorry niederkonkurriert. Vielleicht ist er aber auch so klug und bleibt in seiner Liga und gibt sich dann mit dem zufrieden, was seine Leistungsfähigkeit hergibt.
wer will schon wieder zurueck zu plumpsklo, wenn erstmal villeroy und boch einzug gehalten haben
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:14 hat geschrieben:
Das ist nicht richtig, die deutsche Wirtschaft hat doch gerade diese Exportmärkte nutzen wollen.
Die wollten doch, dass ihre Produkte dort abgesetzt werden, die wollten doch, dass sich die Südeuropäer mehr leisten als sie selbst leisten.
Ein Exportüberschuss drückt genau das aus, man gibt dem Ausland mehr, als an Gegenleistung erbracht wird.
Eine Forderung nach Exportüberschüssen bedeutet genau das, was du hier anprangerst, nämlich dem Ausland mehr zu geben als es selbst gibt.
Das bedeutet es weder, noch ist es so beabsichtigt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

sylvester » Fr 6. Dez 2013, 15:09 hat geschrieben:


Nochmals für die allerletzten Hirnis !! Wenn z.B.die deutsche Autoindustrie größere Marktanteile an Mitbewerber verlieren WÜRDE dann hätte dies selbstverständlich Folgen für uns.
ja, das haette vor allem die folgen, dass sich deutsche ingenieure mal ordentlich den arsch aufreissen und sich gedanken machen muessten, wie ihre autos wieder besser werden, oder eben ein paar kuerzungen im gehalt hinnehmen muessten, wenn sie dazu zu traege oder doof geworden sind ...

so einfach ist das dann, mein lieber
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 6. Dez 2013, 14:18 hat geschrieben:
Eine massive Ungleichverteilung hat viele negative Folgen, auch wirtschaftlicher Art. Du musst auch sehen, dass es Nachfrager geben muss. Wenn kaum einer Kohle hat, gibt's auch keine Binnennachfrage.
Wenn es keine Binnennachfrage gibt, gibt es hohe Arbeitslosigkeit. Wenn es hohe Arbeitslosigkeit gibt, müssen hohe Transferleistungen fließen oder man lässt die Leute auf der Straße.
Wenn es geringe Binnennachfrage gibt, wird es schwierig bis unmöglich, das Inflationsziel zu erreichen.
Wenn der Exportmarkt dann auch noch versiegt, was hat man dann noch?
Was soll dieses Schwarzmalen? Wir haben eine Binnennachfrage, die so hoch ist wie nie. Es gibt sie, die Nachfrager. Und sie sind auch bereit, ihr Geld auszugeben. Deine "massive Ungleichverteilung" der Ergebnisse hat ihre Ursache in der massiven Ungleichverteilung der Leistung. Sportsgeist sieht das schon richtig. Wer Leistung haben will, muß Leistung bringen. Und nicht weinen "Ihr verschenkt alles ins Ausland".
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

zollagent » vor 3 Minuten hat geschrieben: Erzähl mal, wo deutsche Erzeugnisse verschenkt werden. Ihr prügelt Popanze, nicht mehr, nicht weniger. Eure Horrorstories gibt es nicht.
defizit bedeutet verschuldung (wenn es keine ersparnisse gibt)
... ein dauerhaftes defizit führt zu insolvenz
... d.h. kredite fallen aus

--> auf pump gekaufte erzeugnisse werden nicht bezahlt
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

Matthias Pochmann » Fr 6. Dez 2013, 15:18 hat geschrieben: --> auf pump gekaufte erzeugnisse werden nicht bezahlt
das waere sehr schlecht fuer die glaeubiger
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

http://blogs.faz.net/fazit/2013/11/17/l ... isen-2941/
Leistungsbilanzüberschüsse gehen mit einem Kapitalexport einher. Wenn Deutschland mehr Güter und Dienstleistungen exportiert als importiert, werden gleichzeitig deutsche Ersparnisse ins Ausland gebracht. Umgekehrt geht in einem Land ein Leistungsbilanzdefizit mit einer Kapitaleinfuhr einher. Baut ein Defizitland (oder mehrere Defizitländer) eine immer höhere Auslandsverschuldung auf, kann daraus eine potentiell systemgefährdende Finanzkrise entstehen, die Überschussländer zwingt, zur Stabilisierung des Finanzsystems Zahlungen bereit zu stellen.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Freitag 6. Dezember 2013, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

sylvester » Fr 6. Dez 2013, 14:29 hat geschrieben:


Er argumentiert nicht nur logisch ,er hat auch absolut recht. Wir leben in einem Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Währung. Es ist völlig illusorisch anzunehmen, dass ALLE Wirtschaftsteilnehmer in diesem auch wirtschaftlich gleich stark sein KÖNNTEN. Daraus folgt logischerweise, dass schwächere Teilnehmer, ebenso wie in Deutschland mit dem Länderfinanzausgleich , auch in Europa, Ausgleichszahlungen erhalten MÜSSEN, weil ansonsten das Gesamtsystem nicht funktionieren KANN.
Ausgleichszahlungen für Sozialleistungen, die es bei denen, die zahlen müßten, nicht gäbe? Das wäre niemandem zu vermitteln. Verständlich wäre es, wenn die Leistungen auch gleich wären. Dann hätte ich kein Problem damit. Aber Ausgleichszahlungen, damit andere sich mit 55 in Rente verabschieden können, während hierzuland bis 67 gearbeitet werden muß. Nein, kein Stück.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Sri Aurobindo »

sportsgeist » vor 1 Minute hat geschrieben: das waere sehr schlecht fuer die glaeubiger
warum das betrifft doch systemrelevante banken, die mit steuermitteln gestützt werden
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