Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Nathan
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nathan »

caulrophob hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 15:34...
Im Englischen gibt es den Ausdruck "Staring in disbelief"; ich wollte nicht hochnäsig sein. Ich bin aufrichtig überrascht, um nicht zu sagen: erschrocken. Wer sagt, das Parlament sei Teil der Regierung, befindet sich im Widerspruch zur Gewaltenteilung. Eine Regierung (Exekutive) ist nicht der Gewaltenteilung unterworfen, sie ist vielmehr eine dieser drei Gewalten...
Nun lass uns mal nicht Haarspalterei betreiben und lass das Theater. Es ging darum, dass das Norwegische Parlament den Rentenfonds kontrolliert, das war deine (korrekte) Aussage. Andererseits gab es aber auch die Aussage von dir, dass die Rente vor der Regierung geschützt wäre. Darauf wandte ich ein, dass ein Parlament eben Teil einer Regierung ist und man also nicht sagen könne, die Rente wäre vor der Regierung geschützt. Dann kamst du mit der Gewaltenteilung daher und ich sagte, diese stünde nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Jetzt sind wir bei der Haarspalterei angekommen, was denn nun wie zusammenpasst. meine Formulierung, die Regierung sei der Gewaltenteilung unterworfen bedeutet gerade, dass sie eben Teil davon ist. Sie selbst wird natürlich nicht "geteilt".

Dabei begehst du einen wirklich schweren Fehler, der an deiner Expertise in Sachen Gewaltenteilung ernsthaft zweifeln lässt. Die Regierung ist nämlich NICHT die Exekutive, sondern die Legislative. Die Exekutive bilden Staatsanwälte und Polizei, die per Gewaltmonopol dafür zu sorgen haben, dass die Gesetze eingehalten werden. Die Judikative wird durch die Gerichtsbarkeit dargestellt, die die Gesetze zu interpretieren und abweichendes Verhalten der Bürger im gesetzlich festgelegten Spielraum zu bestrafen hat. Kannsze ma googeln, dann wirst du mir gerne rechtgeben, denn du bist sicher kein Idiot.
Naja, Deutschland gibt zwei Drittel seines Haushalts für Soziale, Personal und den Schuldendienst aus. Wo gekürzt werden muss, liegt auf der Hand. Anderenfalls wird sich dieses Verhältnis immer weiter zulasten der kommenden Generationen verschlechtern. Darum finde ich grundsätzlich erst mal gut, dass die Regierung jetzt ein Generationenkapital auflegen und von einer Stiftung verwalten lassen möchte.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... n-100.html
Ich sehe das wie du. Wir rasen mit exponentiell wachsender Geschwindigkeit auf eine innere Katastrophe zu, zusätzlich zu den ganzen Katastrophen um uns herum. Man sieht schon überall die blutdürstigen Rechtsextremen und ihren "Tag X", an dem sie endlich losschlagen können, ganz wörtlich. Das macht mir sehr große Sorge und es wäre natürlich sehr schön, wenn die Umstellung unseres Rentensystem einigermaßen glatt ablaufen könnte.

ich selbst beziehe übrigens auch schon eine staatliche Rente und darf mich schon wieder über eine Rentenerhöhung freuen. Ich bräuchte die paar Lutscherl nicht, aber den Staat kostet es in Summe schon wieder Milliarden. Warum, warum? Unsere Regierung scheint wirklich völlig durchzudrehen. Ich kann September 2025 kaum erwarten.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von caulrophob »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 15:59 Theater (...) Dabei begehst du einen wirklich schweren Fehler, der an deiner Expertise in Sachen Gewaltenteilung ernsthaft zweifeln lässt. Die Regierung ist nämlich NICHT die Exekutive, sondern die Legislative. Die Exekutive bilden Staatsanwälte und Polizei, die per Gewaltmonopol dafür zu sorgen haben, dass die Gesetze eingehalten werden.
Bitte was?! Das ist völliger Unsinn. Die Regierung gehört zusammen mit Polizei und Staatsanwaltschaft zur ausübenen Gewalt, der Exekutive. Das Parlament erlässt Gesetze, an die sich die Exekutive zu halten hat, und gehört damit zur gesetzgebenden Gewalt, der Legislative. Offen gesagt, empfinde ich es als echte Frechheit, dass du mir Theater vorwirfst, gar einen schweren Fehler, obwohl du offensichtlich gar nichts über den Staatsaufbau weißt. :dead:

Und dann noch diese geniale Empfehlung:
Nathan hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 15:59 Kannsze ma googeln, dann wirst du mir gerne rechtgeben, denn du bist sicher kein Idiot.
Die Exekutive ist die vollziehende oder ausübende Gewalt. Sie ist dabei an das geltende Recht gebunden. Die Exekutive umfasst die Regierung und die Verwaltung, der in erster Linie die Ausführung der Gesetze anvertraut ist.
https://www.bundestag.de/services/gloss ... ive-245414

Die Legislative ist die gesetzgebende Gewalt. Sie steht in einer repräsentativen Demokratie mit Gewaltenteilung dem Parlament zu. In der Bundesrepublik ist das der Bundestag.
https://www.bundestag.de/services/gloss ... ive-245488

Ich erwarte eine Entschuldigung von dir!
Nathan hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 15:59 Das macht mir sehr große Sorge und es wäre natürlich sehr schön, wenn die Umstellung unseres Rentensystem einigermaßen glatt ablaufen könnte.
Da bin ich positiv gestimmt, weil davon ja zunächst niemand etwas mitkriegt.
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Nathan
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nathan »

caulrophob hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 19:24 ...

Ich erwarte eine Entschuldigung von dir!
Sei nicht albern. Du hast ja formal recht. Als "Bundesregierung" wird der Kanzler und seine Minister bezeichnet und diese gehören zur verwaltenden Exekutive.
Ausführende Exekutive sind in Friedenszeiten Staatsanwalt und Polizei zur Gewährleistung der inneren Sicherheit.

Der deutsche Bundestag, die deutsche Volksvertretung, ist aber unsere eigentliche Regierung, ist die tatsächliche Regierung in einem demokratischen Staat. Hier sitzen die gewählten Vertrteter des Volkes und wählen den Kanzler, sie beschließen unsere Gesetze und nicht zuletzt auch den Bundeshaushalt. Sie sind die Legislative, sozusagen die Primärgewalt.

Über die dritte "Gewalt" müssen wir nicht reden, das ist eh klar.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von caulrophob »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 22:17 Der deutsche Bundestag, die deutsche Volksvertretung, ist aber unsere eigentliche Regierung, ist die tatsächliche Regierung in einem demokratischen Staat.
So ein Blödsinn. Die Regierung ist die Regierung. Ende. Aus. (Ernst gemeint: Das Gespräch ist hier beendet, du liegst falsch - und wir haben den Thread mit deinen Wissenslücken zum Staatsaufbau bereits über Gebühr beansprucht.)
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Nathan
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nathan »

caulrophob hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 23:47 So ein Blödsinn. Die Regierung ist die Regierung. Ende. Aus. (Ernst gemeint: Das Gespräch ist hier beendet, du liegst falsch - und wir haben den Thread mit deinen Wissenslücken zum Staatsaufbau bereits über Gebühr beansprucht.)
Dein Demokratieverständnis lässt deutlich zu wünschen übrig, deine Anmaßung kann nicht darüber hinwegtäuschen. Aber tatsächlich ist es mal wieder ein Nebenkriegsschauplatz, auf dem wir die Rente sicher nicht sichern können.

Kommen wir zurück auf die Aktienrente:
Das Wichtigste in Kürze

Das Generationenkapital ist eine neue kapitaldeckte Säule des deutschen Rentensystems. Dazu hat die Bundesregierung im März 2024 einen Gesetzesentwurf vorgelegt.
Die Renditechancen auf dem Kapitalmarkt sollen das bisher umlagefinanzierte Rentensystem entlasten und dafür sorgen, dass der Beitragssatz ab 2036 nicht noch stärker steigt als ohnehin schon.
Der Effekt für Dich als Beschäftigten wird allerdings nur kaum spürbar sein.[/quote]
https://www.finanztip.de/aktienrente/
Die Frage: "kaum spürbar" - ist das gut oder schlecht für uns?
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Skull
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 6. Juni 2024, 23:58
Kommen wir zurück auf die Aktienrente:
Ich bin einzig gespannt, wie das Kleingedruckte letztendlich aussehen wird.

Alle reden ja immer von AKTIENrente. Von Kapitaldeckung.

Kapitaldeckung bei Fonds (eben auch Staatsfonds) bedeutetet aber seltens (nur) Aktien.
Meistens ein Gemisch von Risiko und Chancen. Also auch Anleihen, Immobilien und anderen Assets.

Und da bin ich neugierig, was da alles in diesem neuen „Fonds“ so landen wird.
Man munkelt da auch von bestehenden Bundesbeteiligungen. Deutsche Bahn ? Deutsche Telekom ? Commerzbank ?

Oder nicht, dass der irgendwann mal recht „Staatsanleihen“ lastig wird.
Und die Finanzierungskosten dieses Fonds sind ja auch noch daraus zu begleichen…

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Nathan
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nathan »

Skull hat geschrieben: Freitag 7. Juni 2024, 07:30 Ich bin einzig gespannt, wie das Kleingedruckte letztendlich aussehen wird.
...
Ich auch. Kommt drauf an, was man draus macht, und bei der bisherigen Performance unserer Regierung schwant einem Übles...
Aber es gibt auch positive Entwicklungen: Der MSCI-Fonds z.B. scheint vernünftig aufgebaut zu sein. Die Zusammensetzung der assets ist hier gut dargestellt, dabei wird auch die (fragwürdige) US-Ausrichtung recht deutlich:

https://www.msci.com/documents/10199/17 ... fc565ededb

Natürlich wird darauf abgehoben, dass Anleger seit 1975(!) eine durchschnittliche Rendite von 9% erzielen konnten. Klar, die Weltwirtschaft boomte lange Zeit. Ob das so weitergeht ist fraglich, speziell die Ressourcenverknappung und der Klimawandel verschlingen (buchstäblich bei Erdbeben und Flutkatastrophen) ungeheure Werte. Dazu kommen die gerade besonders heftigen Kriege, die die Inflation nach oben treiben. Jede Patrone, jede Granate, jede Rakete zerstört erstmal sich selbst und wenn es schlecht läuft auch noch andere Werte. Puff, ungeheure Werte zerstört, ohne Gegenwert erzeugt zu haben - das ist die Mutter der Inflation. Panzer zu zerschießen ist wirtschaftlich betrachtet noch viel schädlicher als Panzer zu bauen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Schaut man sich die Kernparameter der Rente an, dann geht es darum, mit ca. 45 Jahren Arbeit 20 Jahre Rente zu finanzieren. Die Rentenhöhe liegt näherungsweise bei 50%.....näherungsweise kann man daraus errechnen, dass eigentlich ein Beitragssatz von ca. 22% notwendig wäre. Wir brauchen diesen derzeit nicht, weil das Verhältnis zwischen Rentnern und Beitragszahlern derzeit so ist, dass rechnerisch ein niedrigerer Beitragssatz möglich ist.

Besser als der niedrigere Beitragssatz wäre es, auch heute schon die 22% anzusetzen - und mit den Überschüssen etwas anzusparen, was in Zeiten, in denen uns Beitragszahler fehlen, genutzt werden kann, um die fehlenden Beiträge zu finanzieren.
Das könnte man auch so organisieren, dass es für die Wirtschaft nicht so sonderlich schädlich wäre - wenn man die anteilige hälftige Finanzierung durch die Wirtschaft nicht an den Personalkosten, sondern am Umsatz festmachen würde. Also eine Finanzierung ähnich wie die der Umsatzsteuer.....und durchaus auch so, dass auch ausländische Unternehmen, die in Deutschland Umsätze haben, sich darüber anteilig beteiligen müssten.

In was sollte man den Kapitalstock investieren?
Auch das liegt eigentlich auf der Hand:
- Infrastrukturprojekte
- Energetische Transformation
- Digitalisierung
- sozialer Wohungsbau

Der Vorteil von Investitionen in solche Projekte ist, dass diese langfristig wirken und auch gut kalkulierbare Zinsen abwerfen. Darüber hinaus sind sie notwendig und sinnvoll. Und Anschubfinanzierungen über den Kapitalstock der Rentenversicherungen könnten gleichzeitig den Bundeshaushalt entlasten.

Wollte man den Aufbau des Kapitalstocks erhöhen, würden sich weitere Instrumente anbieten:

- Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze - führt zum Aufbau des Kapitalstocks, weil jetzt zusätzliche Beiträge fließen würden, aber zusätzliche Renten erst sukzessive mit klarer zeitlicher Verzögerung kämen
- Aufnahme weiterer Gruppen in die Rentenversicherung - analog führt auch diese Maßnahme durch ihre zeitverzögerte Wirksamkeit von Ansprüchen dazu, dass zunächst Mehreinnahmen zu mehr Möglichkeiten zum aufbau eines Kapitalstocks führen

EIGENTLICH ist es relativ einfach, die umlagefinanzierte Rente nachhaltig zu stabilisieren und durch die Ergänzung der Rentenfinanzierung durch einen Kapitalstock die Beitragszahler perspektivisch zu entlasten. Für die Wirtschaft wäre das Modell in mehrerer Hinsicht sehr attraktiv - die Beitragsfinanzierung, die sich am Umsatz orientiert entlastet massiv gerade personalintensive Dienstleister - und hilft dazu, die Finanzierung zu internationalisieren und damit wettbewerbsverzerrungen auszugleichen. Darüber hinaus würde ein solcher Ansatz NACHHALTIG die Beitragszahlungen stabilisieren - und stabile Rahmenbedingungen sind immer gut für die Wirtschaft!

Obwohl das eigentlich offensichtlich ist, wird es so nicht kommen - die konkrete Politik wird im Klein Klein verbleiben, und notwendige Reformen verschleppen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Xexes »

Atue001 hat geschrieben: Samstag 8. Juni 2024, 23:46 Besser als der niedrigere Beitragssatz wäre es, auch heute schon die 22% anzusetzen - und mit den Überschüssen etwas anzusparen, was in Zeiten, in denen uns Beitragszahler fehlen, genutzt werden kann, um die fehlenden Beiträge zu finanzieren.
Dachte immer unser Umlagen finanziertes System lässt keine großen Rücklagen zu, sondern forciert dann eine Beitragsreduktion.
Atue001 hat geschrieben: Samstag 8. Juni 2024, 23:46 Das könnte man auch so organisieren, dass es für die Wirtschaft nicht so sonderlich schädlich wäre - wenn man die anteilige hälftige Finanzierung durch die Wirtschaft nicht an den Personalkosten, sondern am Umsatz festmachen würde. Also eine Finanzierung ähnich wie die der Umsatzsteuer.....und durchaus auch so, dass auch ausländische Unternehmen, die in Deutschland Umsätze haben, sich darüber anteilig beteiligen müssten.
Kann den Gedanken dahinter verstehen, aber z.B im Finanzsektor würde das so immense Kosten verursachen, dass diese vermutlich eher den Standort wechseln.
Atue001 hat geschrieben: Samstag 8. Juni 2024, 23:46 In was sollte man den Kapitalstock investieren?
Auch das liegt eigentlich auf der Hand:
- Infrastrukturprojekte
- Energetische Transformation
- Digitalisierung
- sozialer Wohungsbau
Dachte der Spaß an der Aktienrente ist, dass der Fond selbst Rendite erwirtschaftet, und nicht für andere Marktteilnehmer. Infrastruktur ist (abgesehen von z.B Netzbetreibern oder Autobahnen mit Maut) kaum in der Lage für den Betreiber Gewinn zu erwirtschaften. Der Staat Macht auch nur dank höheren Steuereinnahmen gewinn, etwas wovon der Fond nicht profitieren kann.
Und Sozialer Wohnungsbau wird ja gerade nicht privat finanziert, weil nicht Gewinnfähig. Dürfte also auch ein Minusgeschäft sein ohne Fördermittel, jedenfalls solange die Auflagen und damit Qualitätskosten so hoch bleiben.
Atue001 hat geschrieben: Samstag 8. Juni 2024, 23:46 - Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze - führt zum Aufbau des Kapitalstocks, weil jetzt zusätzliche Beiträge fließen würden, aber zusätzliche Renten erst sukzessive mit klarer zeitlicher Verzögerung kämen
- Aufnahme weiterer Gruppen in die Rentenversicherung - analog führt auch diese Maßnahme durch ihre zeitverzögerte Wirksamkeit von Ansprüchen dazu, dass zunächst Mehreinnahmen zu mehr Möglichkeiten zum Aufbau eines Kapitalstocks führen
Wenn jeder Beitrgaszahler selbst die Wahl hat, wie seine Beiträge gewichtet werden sollen (also z.B. die Möglichkeit 100% der Rentenbeiträge in die Aktienrente fliesen zu lassen) dann sehr gerne.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt, praktisch komplementär zum "Sind die Renten-sicher?"-Problem das Problem "Sind die Nichtrentner sicher?" Nein. Sind sie nicht. Das ist ja eigentlich auch ein jedem seit Jahrzehnten bekanntes Problem. Das man aber in weiten Teilen der Bevölkerung seit Konrad Adenauers legendärem Ausspruch "Kinder bekommen die Leute immer" (1957) geflissentlich ignoriert.

Eine ganz andere aber nicht unwesentliche Frage ist die, ob dieses Adenauer-Zitat ihm nur zugesprochen wird oder ob er das wirklich und wörtlich so gesagt oder geschrieben hat. Das "Internet" ist randvoll mit unbelegten und nur zugesprochenen Zitaten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

schokoschendrezki hat geschrieben: Montag 10. Juni 2024, 09:15 Es gibt, praktisch komplementär zum "Sind die Renten-sicher?"-Problem das Problem "Sind die Nichtrentner sicher?" Nein. Sind sie nicht. Das ist ja eigentlich auch ein jedem seit Jahrzehnten bekanntes Problem. Das man aber in weiten Teilen der Bevölkerung seit Konrad Adenauers legendärem Ausspruch "Kinder bekommen die Leute immer" (1957) geflissentlich ignoriert.

Eine ganz andere aber nicht unwesentliche Frage ist die, ob dieses Adenauer-Zitat ihm nur zugesprochen wird oder ob er das wirklich und wörtlich so gesagt oder geschrieben hat. Das "Internet" ist randvoll mit unbelegten und nur zugesprochenen Zitaten.
Das ist doch vollkommen egal. Es passt so gut zum Pragmatiker Adenauer, das, sollte er es wirklich nicht gesagt haben, er es nur vergessen haben kann.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Xexes hat geschrieben: Montag 10. Juni 2024, 09:04 Dachte immer unser Umlagen finanziertes System lässt keine großen Rücklagen zu, sondern forciert dann eine Beitragsreduktion.
Das ist tatsächlich so - aktuell sind mehr als 3 Monate Rücklage nicht drin. Doch das kann man ändern - und wenn man ernsthaft eine kapitlagedeckte Ergänzung will, dann ist das auch sinnvoll.
Kann den Gedanken dahinter verstehen, aber z.B im Finanzsektor würde das so immense Kosten verursachen, dass diese vermutlich eher den Standort wechseln.

Verstehe ich - allerdings hilft ein Standortwechsel dem Finanzsektor nicht, wenn die Umsätze in Deutschland mit der entsprechenden Abgabe belangt werden. Die Analogie ist die Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer - als Unternehmen kannst du dieser nicht ausweichen, nur weil du aus Deutschland wegziehst und deinen Standort nach Malta verlagerst.....
Dachte der Spaß an der Aktienrente ist, dass der Fond selbst Rendite erwirtschaftet, und nicht für andere Marktteilnehmer. Infrastruktur ist (abgesehen von z.B Netzbetreibern oder Autobahnen mit Maut) kaum in der Lage für den Betreiber Gewinn zu erwirtschaften. Der Staat Macht auch nur dank höheren Steuereinnahmen gewinn, etwas wovon der Fond nicht profitieren kann.
Und Sozialer Wohnungsbau wird ja gerade nicht privat finanziert, weil nicht Gewinnfähig. Dürfte also auch ein Minusgeschäft sein ohne Fördermittel, jedenfalls solange die Auflagen und damit Qualitätskosten so hoch bleiben.
Sehe ich anders. Gerade im Bereich Infrastruktur stehen derzeit Milliardeninvestitionen an - eigentlich reden wir sogar über eine Potenz höher....
Diese Investitionen würde die Regierung gerne finanzieren - kann sie aber nicht. Die Schuldenbremse wirkt hier destruktiv.
Investitionen in Richtung erneuerbare Energien, Erneuerung der Infrastruktur (Strassen, Bahn, Digitalisierung, ....) sind notwendig und liefern auch nahezu garantierte Renditen. Nur sind diese nicht so hoch, wie die potentiellen Renditen bei anderen Investitionen in riskantere Geschäfte.....allerdings können riskantere Geschäfte auch zu einem Ausfall führen....

Gerade weil die von mir genannten Investitionsfelder eher konservativ und renditesicher sind, bieten sie sich als Investition für einen Kapitalstock bei der Rente an.
Wenn jeder Beitrgaszahler selbst die Wahl hat, wie seine Beiträge gewichtet werden sollen (also z.B. die Möglichkeit 100% der Rentenbeiträge in die Aktienrente fliesen zu lassen) dann sehr gerne.
Ich verstehe die Grundintention der Forderung - halte sie in der Praxis für ein wenig weltfremd. Einige wenige Anleger sind sicher in der Lage durch alternative Anlagen höhere Renditen zu erzielen, als eine staatliche Rentenversicherung. In der Breite aber sind die allermeisten Anleger Laien - insbesondere sehr viele derer, die schlicht und einfach auch gar nicht das Kapital haben, um ernsthaft relevante Beträge anlegen zu können.

Eine gesamtgesellschaftlich akzeptable Allgemeinrente sollte aber Regelungen genügen, die auch in der Breite tauglich sind.
Die "Ich weiß es besser"-Fraktion teilt sich in die, die es wirklich besser wissen, und dem größeren Teil, der mit dieser überheblichen Haltung Verlust macht.
Wenn es denn so passiert, dass die, die Verlust machen, dann nicht auf Kosten der Steuerzahler ihre Verluste sozialisieren, soll es mir recht sein.....

Unter den von mir vorgestellten Rahmenbedinungen bleibt aber für die Anlagechampions noch immer ausreichend viel Spielraum, um sich kreativ zum Millionär hochpuschen zu können - für die allermeisten Normalos aber führt mein Vorschlag lediglich zu einer vernünftigen und wenig bürokratisierten Rente auf einem angemessenen Niveau.
Gesetzliche Regelungen sollten vor allem in der Breite erfolgreich ihre Wirkung entfalten - und in der Spitze möglichst wenig die Top-Experten behindern. Das sehe ich als gegeben an.


Die Idee, dass man mit einer 100%-Aktienrente dauerhaft erfolgreich sein kann, zeigt mir aber eher, dass Wirkzusammenhänge noch nicht final ganzheitlich betrachtet wurden. Ein Blick in andere EU-Länder, die durch den Einbruch der Börsen temporär ein massives Rentenproblem hatten, zeigt mir auf, dass die Idee der Überlegenheit der Börsen tendenziell ein wenig naiv ist, und für die konkreten Sparer mit massiven Risiken behaftet ist.
Selbst wenn 50% der Rentner von einem solchen Ansatz profitieren würden - 50% wären auf der Verliererseite. Deshalb sollte die Anlagestrategie aus der Kapitaldeckung ausreichend sicher sein - und dennoch Renditeorientiert. Da sollten Experten ran - nicht der Laie, der mal eben glücklilch ein paar Euros mit Spekulationen auf Technologiewerte gemacht hat.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bogdan »

https://www.fr.de/wirtschaft/schlaegt-a ... 97540.html

Tja Entwicklungshilfe in China und irgendwo sind halt wichtiger. :?
Okay, die Ampel setzt ihr xxx-Politik konsequent fort.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Bogdan hat geschrieben: Montag 22. Juli 2024, 12:55
[…]
Habe ich was verpasst ? :?: Hast Du den Artikel (überhaupt) gelesen ? :D

Ich bin übrigens der Meinung der Staat sollte bei der gesetzlichen Rentenversicherung AUCH dort,
ein bisschen weniger das „Füllhorn“ benutzen.

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frems
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von frems »

Atue001 hat geschrieben: Mittwoch 12. Juni 2024, 23:48 Da sollten Experten ran - nicht der Laie, der mal eben glücklilch ein paar Euros mit Spekulationen auf Technologiewerte gemacht hat.
Über lange Zeiträume keine gute Idee: https://gerd-kommer.de/warren-buffetts- ... nds-wette/

Da fährt man besser, wenn man es wie zahlreiche Privatanleger macht, so wie zum Beispiel weitgehend dieser staatliche Pensionsfonds tut: https://archive.ph/wF4kh

Aber ist das Ding nicht eh tot? Und Merz wetterte ja schon letztes Jahr gegen die Idee, einen Kapitalstock aufzubauen, um die gesetzliche RV zu stützen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

frems hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 18:59 Aber ist das Ding nicht eh tot? Und Merz wetterte ja schon letztes Jahr gegen die Idee, einen Kapitalstock aufzubauen, um die gesetzliche RV zu stützen.
Nun ja.....die CDU will das Reneneintrittsalter erhöhen und mehr ergänzende private kapitalgedeckte Renten.....

Wenn sie der Generation 40-50 sagt, dass diese noch länger arbeiten sollen, wird sie dort an Akzeptanz verlieren. Und das mit der privaten Zusatzversicherung.....hat in der Vergangenheit schon nicht funktioniert. Junge Menschen nutzen das Geld in der Breite lieber für Konsum, als für die Altersvorsorge - und wenn sie mit 40 erst anfangen, fehlen entscheidende Jahre, um wirklich relevante Beträge anzusparen.
Die private Zusatzversicherung auf der Idee, dass vernünftige Menschen das tun, ist eine Fehleinschätzung. Das war sie schon beim Riesterkonstrukt.

Inhaltlich und jetzt mal ohne Parteienbezug ist eine gesetzlich vorgeschriebene im wesentlichen umlagefinanzierte Rente in ausreichender Höhe die bessere Lösung als die eigenverantwortliche Vorsorge. Dafür sind die Zeiträäume zu lang, die ein junger Mensch vor sich hat, wenn er beginnt zu arbeiten. Zu viele überblicken nicht, welche Konsequenzen es hat, wenn man die Vorsorge nicht angeht. Wird sie aber gesetzlich vorgeschrieben - kann man auch gleich auf das Umlageverfahren gehen.

Die Schwächen der Umlagerente sind selbstverschuldet - vom Grundsatz her wäre das System der umlagefinanzierten Rente anderen Systemen überlegen.
In Deutschland wurde das Rentenniveau abgesenkt - ein kardinalfehler. Denn gleichzeitig werden die Kosten für das Gesundheitswesen und Pflegewesen teurer - und auch Rentner müssen das bezahlen. Richtig wäre es, das Rentenniveau auf ca. 50% zu erhöhen - aber auch klare Kriterien aufzustellen, was man tun muss, um 50% tatsächlich zu erreichen - also beispielsweise, dass man 50% mit 45 vollständigen Beitragsjahren bekommt. Richtig wäre es auch, einen einheitlichen Rentensatz von ca. 22% zu erheben - auch jetzt schon, denn dieser Beitragsatz wird in wenigen Jahren notwendig sein. Wenn die Rentenversicherung jetzt in der Folge Überschüsse hätte - dann wäre es richtig, den Kapitalstock aus diesen Überschüssen zu finanzieren. Richtig wäre es auch, den Bürgern insofern klaren Wein einzuschenken, dass mit steigender Lebenserwartung auch die LEbensarbeitszeit steigt - weil sich die Rentenzeit verlängert. Ein vernünfitger Ansatz dabei ist, dass 9 Monate längere Lebensarbeitszeit zu 7 Monaten mehr an Lebensarbeitszeit führen, und dafür aber auch 2 Monate mehr Rentenzeit finanziert ist.

Vernünftig wäre es auch, die Rentenbeiträge nicht durch eine Beitragsbemessungsgrenze zu limitieren - und auch Rentenbeiträge auf alle Einnahmearten zu erheben.
Vernünftig wäre es, die Unternehmen nicht entsprechend der Mitarbeitereinkommen Beiträge zahlen zu lassen, sondern mit einem bestimmten zu definierenden Satz auf den Umsatz in Deutschland. Und zwar ALLE Unternehmen - also auch ausländische Unternehmen, die Umsatz in Deutschland machen.

Bei der Rentenkasse einen Kapitalstock zu haben, der nach gesetzlichen Vorgaben verwaltet wird, ist durchaus ein vernünftiger Ansatz, um die unterschiedlich starken Jahrgänge auszugleichen. Dazu kommt noch, dass es für einen solchen Kapitalstock durchaus Renditesichere Anlagen gäbe, die dem Kerngedanken des Generationenvertrages dienen, und gleichzeitig eine gesetzlich zu definierende Rendite einhalten können. Die Botschaft wäre, dass der Kapitalstock vor allem für sichere Investitionen in die deutsche Infrastruktur genutzt wird - mit garantierter Rendite. Das wäre inhaltlich richtig, und würde auch die Zukunft derer sichern, die sukzessive diesen Kapitalstock aufbauen.

Wenn Merz sich ernsthaft durchsetzt, schreddert er das deutsche Rentensystem - das würde der CDU nicht gut bekommen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von frems »

Atue001 hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 02:27 Junge Menschen nutzen das Geld in der Breite lieber für Konsum, als für die Altersvorsorge - und wenn sie mit 40 erst anfangen, fehlen entscheidende Jahre, um wirklich relevante Beträge anzusparen.
Gerade unter jungen Leuten steigt der Anteil jener, die privat vorsorgen, mit Abstand am stärksten. Wenn du sie nun künstlich mit höheren Rentenangaben beglückst, um für die ausgesorgten Alten noch höhere Renten zu ermöglichen, die die Jungen niemals aus dem gesetzlichen Rentensystem erhalten werden, macht das die Situation nicht besser. Auch eine Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze ist etwas kurzfristig gedacht, denn Gutverdiener würden somit höhere Rentenansprüche von der gesetzlichen RV erhalten und gleichzeitig weniger Lohnsteuer zahlen, sodass es sich netto für sie kaum etwas nimmt. Dann wird heute mehr Geld direkt von der RV einkassiert und der Staat erzielt weniger Steuern, um das System zu bezuschussen, was erstmal ein Nullsummenspiel wäre, aber zugleich das System in Zukunft noch teurer werden lässt, da es dann Leute geben wird, die monatlich fünfstellige Beiträge im Ruhestand beziehen.

Das Hauptproblem bei Riester ist ja der teure Apparat, der verbindlich da mit drin hängt. Da zahlt man fleißig ein, hört etwas von staatlicher Förderung und fragt sich am Ende, wo eigentlich das Geld geblieben ist. Verschwunden ist es nicht, sondern sorgte bei einigen Leuten für einen sehr angenehmen Lebensstil ohne Sorge vor dem eigenen Ruhestand.
Im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt beginnen sie früher zu sparen und sind aufgeschlossener gegenüber Aktien und Immobilien, mit denen sich höhere Renditen erzielen lassen. „Wir wissen dass Menschen früh anfangen müssen, wenn sie die Defizite ausgleichen wollen, die sie im Alter haben werden“, sagt Jörg Arnold, Deutschlandchef des Versicherers.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/me ... 19045.html
Im vergangenen Jahr ist die Gruppe der unter 30-Jährigen, die ihr Geld in Aktien anlegen, so stark gewachsen wie noch nie: Im Vergleich zu 2021 legte sie um rund 40 Prozent zu. Das ist der stärkste Anstieg im Vergleich aller Altersgruppen. Und dank der Sozialen Medien verfügen die Newcomer und Newcomerinnen über etwas, das viele ältere private Anlegerinnen und Anleger in ihrem Alter in diesem Ausmaß noch nicht besaßen: Know-how. [...]

All diese Faktoren gelten auch für viele junge Menschen. Dabei sticht laut dem Deutschen Aktieninstitut ein Aspekt besonders hervor. Sie gehen sehr umsichtig an das Börsengeschäft heran: Sie investieren ihr Erspartes breit, regelmäßig und langfristig. Rund 70 Prozent der unter 35-Jährigen legten ihr Geld 2022 über einen Sparplan in Aktien an. Wichtigstes Anlagemotiv der jungen Anlegerinnen und Anleger: der langfristige Vermögensaufbau (77 Prozent).
https://www.sparkasse.de/aktuelles/jung ... leger.html
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Flashlight85
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Flashlight85 »

Uffzach hat geschrieben: Samstag 5. Oktober 2024, 22:44
[Mod: zitierter Beitrag liegt in der Ablage]
Unsere Rentensystem hat aufgrund der demografischen Entwicklung keine Zukunft. Auch eine Aktienrente löst das grundsätzliche Problem -einer Überalterung der Gesellschaft und damit auch dem Schwund an der Erwerbsbevölkerung ( Einzahler in das Beitragssystem) während die Anzahl der "Aten" steigt- ja nicht.
Kölner1302
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

Um eine angemessene Rente in Deutschland zu sichern, ist es wichtig, auf mehrere Aspekte der Altersvorsorge zu achten, da die gesetzliche Rente allein häufig nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Hier sind einige zentrale Punkte:

1. Frühzeitiges Einzahlen in die gesetzliche Rentenversicherung

In Deutschland ist die gesetzliche Rentenversicherung das wichtigste Standbein der Altersvorsorge. Sie basiert auf dem Umlageverfahren, bei dem aktuelle Arbeitnehmer die Renten der aktuellen Rentner finanzieren.

Je länger und höher man in die Rentenkasse einzahlt, desto höher fällt die Rente aus. Ein früher Berufseinstieg und eine möglichst durchgehende Erwerbstätigkeit sind hier von Vorteil.


2. Private Altersvorsorge aufbauen

Neben der gesetzlichen Rente sollten auch private Altersvorsorgemaßnahmen getroffen werden. Es gibt verschiedene Optionen:

Riester-Rente: Staatlich geförderte private Rentenversicherung, besonders attraktiv für Familien und Geringverdiener, da staatliche Zulagen gewährt werden.

Rürup-Rente: Besonders für Selbstständige geeignet, da diese steuerlich absetzbar ist.

Private Rentenversicherungen: Diese bieten garantierte Auszahlungen im Alter, können aber je nach Produkt unterschiedlich flexibel und renditestark sein.

Kapitalmarktbasierte Produkte: Investitionen in Aktien, ETFs oder Fonds können langfristig hohe Renditen bieten, tragen aber auch ein gewisses Risiko.



3. Betriebliche Altersvorsorge (bAV) nutzen

Viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten die Möglichkeit, über die betriebliche Altersvorsorge für das Alter vorzusorgen. Dabei zahlt der Arbeitnehmer einen Teil seines Gehalts (Entgeltumwandlung) in eine betriebliche Vorsorgekasse ein. Oft beteiligt sich der Arbeitgeber zusätzlich.

Diese Form der Altersvorsorge ist steuerlich begünstigt und bietet eine zusätzliche Absicherung.


4. Frühe und regelmäßige Finanzplanung

Eine genaue und regelmäßige Überprüfung der persönlichen finanziellen Situation ist entscheidend. Je früher man sich um seine Altersvorsorge kümmert, desto einfacher kann man Lücken schließen und höhere Renditen erzielen.

Ein Haushaltsplan und ein Überblick über bestehende Versicherungen, Rücklagen und Investitionen hilft dabei, eine Strategie zu entwickeln.


5. Langfristige Investitionen

Durch das Investieren in Aktien, Immobilien oder andere Anlageklassen kann man zusätzlich Vermögen aufbauen. Besonders der Aktienmarkt bietet langfristig hohe Renditen, die über der Inflation liegen. Wichtig ist hier eine breite Streuung und ein langfristiger Anlagehorizont.


6. Schuldenabbau und Immobilienbesitz

Eine schuldenfreie Immobilie im Rentenalter reduziert die monatlichen Ausgaben und kann eine wichtige Absicherung sein. Der Kauf einer Immobilie während des Erwerbslebens ist daher eine beliebte Form der Altersvorsorge.

Auch das Abzahlen von Konsumkrediten oder Hypotheken vor dem Ruhestand sollte Teil der Planung sein.


7. Staatliche Förderungen und Zulagen nutzen

Neben der Riester- und Rürup-Rente gibt es auch andere staatliche Förderungen, z.B. steuerliche Vorteile für private Altersvorsorgeprodukte. Diese sollten in die Planung einbezogen werden, um das Maximum aus der Altersvorsorge herauszuholen.


8. Flexibilität im Alter planen

Es kann sinnvoll sein, sich auch auf flexible Einkommensquellen im Rentenalter vorzubereiten, z.B. durch eine Teilzeitbeschäftigung oder Nebeneinkünfte. Wer körperlich und geistig fit bleibt, kann auch im Ruhestand durch kleinere Jobs oder freiberufliche Tätigkeiten Einkommen generieren.


Zusammengefasst bedeutet die Sicherung einer angemessenen Rente in Deutschland eine Mischung aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge. Ein frühzeitiges und aktives Vorgehen sowie eine diversifizierte Strategie sind dabei entscheidend, um im Ruhestand gut abgesichert zu sein.
Kölner1302
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

Gegen die Altersarmut habe ich meine eigenen Ideen:
1. Jeder der will und kann, soll an seinem Arbeitsplatz auch nach Erreichen der Altersgrenze weiterarbeiten dürfen.
2. Ein Punktesystem soll sicherstellen, dass körperliche Arbeit wie Dachdecker etc mit einer höheren Punktzahl bewertet wird. Die Rente ergibt sich dann aus der Lebensarbeitszeit multipliziert mit diesem Faktor, Rest wie gehabt.
So würde sichergestellt dass Menschen mit körperlich belastenden Berufen schon früher ohne Abschläge aufhören können.
Nick
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nick »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 27. Oktober 2024, 09:14 Gegen die Altersarmut habe ich meine eigenen Ideen:
1. Jeder der will und kann, soll an seinem Arbeitsplatz auch nach Erreichen der Altersgrenze weiterarbeiten dürfen.
2. Ein Punktesystem soll sicherstellen, dass körperliche Arbeit wie Dachdecker etc mit einer höheren Punktzahl bewertet wird. Die Rente ergibt sich dann aus der Lebensarbeitszeit multipliziert mit diesem Faktor, Rest wie gehabt.
So würde sichergestellt dass Menschen mit körperlich belastenden Berufen schon früher ohne Abschläge aufhören können.
Sorry aber bei den Hanfwerkern muß ich wiedersprechen.

Die wenigsten schaffen es bis zur 60 in ihren handwerklichen Berufen tätig zu sein. Sprech zB mit einen 60jährigen Fliesenleger und du wirst hören. Kniee kaput, kaum noch aufstehen oder Treppen laufen.
Genau solche Leiden beginnen aber schon ab ca 50 und daher dient das was du vorschlägst nichts an ihrer Situation sondern berühigt nur Gemüter und führt zu einem fehlenden Zusammenhalt.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

Nick hat geschrieben: Sonntag 27. Oktober 2024, 09:23 Sorry aber bei den Hanfwerkern muß ich wiedersprechen.

Die wenigsten schaffen es bis zur 60 in ihren handwerklichen Berufen tätig zu sein. Sprech zB mit einen 60jährigen Fliesenleger und du wirst hören. Kniee kaput, kaum noch aufstehen oder Treppen laufen.
Genau solche Leiden beginnen aber schon ab ca 50 und daher dient das was du vorschlägst nichts an ihrer Situation sondern berühigt nur Gemüter und führt zu einem fehlenden Zusammenhalt.
Genau das würde durch das oben vorgeschlagene Punktesystem ausgeglichen. Vielleicht ist es etwas undeutlich ausgedrückt.
Wenn z. B. ein Maurer und ein Versicherungsangestellter sagen wir mal gleich verdienen, dann bekommt der Maurer aber pro Arbeitszeit mehr Punkte.
Versicherungsangestellter:
30 Jahre * 1 Punkt * Gehaltsfaktor
Maurer:
30 Jahre * 1,3 Punkte* Gehaltsfaktor
Der Maurer hat seine Altersgrenze dann eher erreicht, zB mit 50 und hat dann seinen vollen Rentenanspruch, der Versicherungsangestellte erst mit 65.
Beide können dann aufhören zu arbeiten, müssen es aber nicht
Das wäre gleichzeitig ein Mittel gegen Altersarmut und Facharbeitermangel
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Tom Bombadil
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 27. Oktober 2024, 09:31Wenn z. B. ein Maurer und ein Versicherungsangestellter sagen wir mal gleich verdienen, dann bekommt der Maurer aber pro Arbeitszeit mehr Punkte.
Das würde ich bei genauerem Nachdenken wegen Art. 3 GG als verfassungsrechtlich sehr bedenklich einstufen. Dazu kommt noch, dass nicht jeder Handwerker mit 50 oder 60 körperlich am Ende ist, es beim Versicherungsangestellten aber auch nicht automatisch so ist, dass der kerngesund in Rente geht.

MMn. müssten Menschen, die nicht mindestens 120 Stunden im Monat zum Mindestlohn arbeiten und die auch nicht in einen Beruf, wo sie das könnten, umgeschult werden können, als berufsunfähig eingestuft werden und dann auch eine solche Berufsunfähigkeitsrente bekommen.

Das will aber die Rentenversicherung nicht, weil der auch das Geld fehlt, deswegen vegetieren solche Menschen im "Bürgergeld" und müssen sich mit der Arbeitslosenverwaltungsbürokratie auseinandersetzen.
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frems
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von frems »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 27. Oktober 2024, 09:14 Gegen die Altersarmut habe ich meine eigenen Ideen:
1. Jeder der will und kann, soll an seinem Arbeitsplatz auch nach Erreichen der Altersgrenze weiterarbeiten dürfen.
2. Ein Punktesystem soll sicherstellen, dass körperliche Arbeit wie Dachdecker etc mit einer höheren Punktzahl bewertet wird. Die Rente ergibt sich dann aus der Lebensarbeitszeit multipliziert mit diesem Faktor, Rest wie gehabt.
So würde sichergestellt dass Menschen mit körperlich belastenden Berufen schon früher ohne Abschläge aufhören können.
Damit belohnt man niedrige Bildung. Soll ein Maurer, der seinen Meister macht und anschließend überwiegend "Papierkram" und Akquise erledigt statt Hand anzulegen, dann bei einem höheren Lohn weniger Rentenpunkte kriegen? Und wer entscheidet, welche Jobs nun "körperliche Arbeit" sind? Der Staat? :s
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

frems hat geschrieben: Sonntag 27. Oktober 2024, 18:03 Damit belohnt man niedrige Bildung. Soll ein Maurer, der seinen Meister macht und anschließend überwiegend "Papierkram" und Akquise erledigt statt Hand anzulegen, dann bei einem höheren Lohn weniger Rentenpunkte kriegen? Und wer entscheidet, welche Jobs nun "körperliche Arbeit" sind? Der Staat? :s
Ja, das entscheiden der Staat und die Gerichte.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von roli »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 13. Oktober 2024, 14:48 Um eine angemessene Rente in Deutschland zu sichern, ist es wichtig, auf mehrere Aspekte der Altersvorsorge zu achten, da die gesetzliche Rente allein häufig nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Hier sind einige zentrale Punkte:

...
Was hältst Du denn von dem Punkt, daß Jeder in die Rente einzahlen sollte?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Kölner1302 »

roli hat geschrieben: Montag 28. Oktober 2024, 07:16 Was hältst Du denn von dem Punkt, daß Jeder in die Rente einzahlen sollte?


Die Einbeziehung von Selbständigen und Freiberuflern hätte positive Effekte sowohl für die Gemeinschaft als auch für den einzelnen Selbständigen:

1. Erhöhte Beitragseinnahmen für die Rentenversicherung

Freiberufler und Selbstständige sind eine große Gruppe, die aktuell entweder privat vorsorgt oder überhaupt keine verpflichtende Altersvorsorge hat. Ihre Einbindung in die gesetzliche Rentenversicherung würde die Einnahmen der Rentenkasse erheblich steigern, was potenziell zu einer Stabilisierung und sogar Verbesserung der Rentenfinanzierung führen könnte. Dies könnte langfristig das allgemeine Rentenniveau stabilisieren oder leicht anheben.

2. Breitere Finanzierungsbasis und Stabilisierung der Beitragssätze

Die gesetzliche Rentenversicherung ist derzeit besonders auf Arbeitnehmerbeiträge angewiesen. Die Aufnahme von Selbstständigen und Freiberuflern würde die Finanzierungsbasis der Rentenversicherung verbreitern, was den Druck auf die Beitragssätze verringern könnte. Ein stabilerer Beitragssatz würde für die Beitragszahler eine Entlastung bedeuten und das Rentenniveau stabilisieren.

3. Absicherung von Selbstständigen und Freiberuflern

Aktuell sind viele Selbstständige und Freiberufler nicht ausreichend für das Alter abgesichert. Eine verpflichtende Rentenversicherung würde diese Lücke schließen und ihre Altersvorsorge verbessern. Das könnte Altersarmut bei Selbstständigen und Freiberuflern verringern und langfristig die Sozialausgaben senken, die der Staat für die Grundsicherung leisten müsste.

4. Höhere Rentenansprüche

Die zusätzlichen Beiträge der Selbstständigen und Freiberufler würden natürlich auch in Rentenansprüche für diese Personengruppe umgewandelt werden. Da Selbstständige häufig ein überdurchschnittliches Einkommen haben, könnten ihre Rentenansprüche höher ausfallen. Dies würde zu höheren Rentenauszahlungen führen, was die positiven Effekte auf das Rentenniveau leicht reduzieren könnte.

5. Langfristige Effekte auf das Rentenniveau

Kurzfristig würden die zusätzlichen Beiträge das Rentenniveau stabilisieren oder sogar anheben.

Langfristig könnte die breitere Basis an Beitragszahlern das Rentenniveau auch dauerhaft stabilisieren, da die größere Gruppe von Beitragszahlern das Umlagesystem weniger anfällig für demografische Schwankungen machen würde. Allerdings hängt dies auch von den späteren Rentenansprüchen ab, die durch die höheren Beiträge aufgebaut würden.


6. Gesamtwirtschaftliche Stabilität und Altersvorsorge für alle

Eine Einbeziehung von Selbstständigen würde zu einer gerechteren und solidarischeren Altersvorsorge führen, in der alle Erwerbstätigen, unabhängig von ihrer Beschäftigungsform, zur Finanzierung des Rentensystems beitragen. Das könnte die Akzeptanz und das Vertrauen in das Rentensystem stärken und Altersarmut gezielt bekämpfen.

7. Herausforderungen und Kosten

Eine Pflichtversicherung würde bei Selbstständigen mit niedrigerem Einkommen für zusätzliche finanzielle Belastung sorgen. Um diese Gruppe nicht zu überfordern, könnten einkommensabhängige Beiträge oder Freibeträge notwendig werden.

Selbstständige und Freiberufler, die bereits private Vorsorge getroffen haben, könnten möglicherweise Bedenken gegen eine doppelte Vorsorgepflicht haben. Hier wären Übergangsregelungen und Anreize erforderlich.

Für bestehende ältere Selbstständige könnte der Nutzen einer Rentenversicherung begrenzt sein, da sie nur wenige Jahre einzahlen könnten. Hier wären Übergangslösungen notwendig.


Fazit

Insgesamt würde die Einbeziehung von Selbstständigen und Freiberuflern in die gesetzliche Rentenversicherung das System breiter aufstellen, die Einnahmen stärken und das Rentenniveau stabilisieren. Langfristig würde eine verpflichtende Einbindung dieser Gruppen das Rentensystem weniger anfällig für demografische Schwankungen machen und die Altersvorsorge gerechter gestalten. Auch hier wären Übergangsregelungen nötig, aber die positive Wirkung auf die Stabilität des Systems und die soziale Absicherung wäre erheblich.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Tom Bombadil »

Toller AI-Text. Wird das jetzt die Zukunft der Diskussion?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

roli hat geschrieben: Montag 28. Oktober 2024, 07:16 Was hältst Du denn von dem Punkt, daß Jeder in die Rente einzahlen sollte?
Fänd ich persönlich gut. Vor allem die Beamten...!!!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Xexes »

Wäre dafür, dass jeder die Wahl hat aus zwei Optionen:
1) Rentenversicherung Umlagen finanziert wie derzeit
2) Rentenversicherung durch Anlage in Aktien, Bonds,... (Würde das Kapital Steuerfrei setzten bei Anzahlphase oder z.B. Europäische / Deutsche anlagen besser Stellen um Investitionen im Eigenen Land zu befeuern)
mit der Regelung, dass der Mindestbeitrag (aus beiden Zusammen) dem der derzeitigen gesetzlichen Rentenversicherung entspricht.

Und strikte Bedingungen:
1. Jeder muss mindestens eine der beiden Optionen wählen.
2. Anspruch auf Auszahlung der Kasse nur bei echtem Erwerb durch Einzahlung. Kontrolle muss vollkommen unabhängig von Regierungen sein.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von roli »

Atue001 hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 02:27 Nun ja.....die CDU will das Reneneintrittsalter erhöhen und mehr ergänzende private kapitalgedeckte Renten.....

Wenn sie der Generation 40-50 sagt, dass diese noch länger arbeiten sollen, wird sie dort an Akzeptanz verlieren. Und das mit der privaten Zusatzversicherung.....hat in der Vergangenheit schon nicht funktioniert. Junge Menschen nutzen das Geld in der Breite lieber für Konsum, als für die Altersvorsorge - und wenn sie mit 40 erst anfangen, fehlen entscheidende Jahre, um wirklich relevante Beträge anzusparen.
Die private Zusatzversicherung auf der Idee, dass vernünftige Menschen das tun, ist eine Fehleinschätzung. Das war sie schon beim Riesterkonstrukt.

...
Wenn Merz sich ernsthaft durchsetzt, schreddert er das deutsche Rentensystem - das würde der CDU nicht gut bekommen.
Wenn Merz das durchzieht, würde die CDU Dies spätestens bei der übernächsten Wahl merken. Also merken, nicht merkeln.

Mein AG zahlt für jeden AN einen Beitrag in eine Private.
Bekommste etwas abgezogen. Kannste nix machen, denke ich mal. Ist auch gut so. Jura ist aber nicht mein Fach.
Und vorher auszahlen geht auch nicht.
Modell für Andere.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Donnerstag 9. November 2023, 14:26
Das sind alles Rentenanwartschaften, die nicht durch Beiträge erworben wurden

Mütterrente
Vertriebenenrente
Rente mit 63
usw...
Falls sich jemand wirklich für das Thema Bundeszuschuss interessiert,
folgende Dinge werden alles durch den Bundeszuschuss ausgeglichen:

Bundeszuschüsse für

- Ersatzzeiten und Beschäftigungszeiten in einem Ghetto (ZRBG)
- FRG-Zeiten (Zeiten nach dem Fremdrentengesetz)
- Anrechnungszeiten (wg. AU, Alo, Mutterschaft, schulische Ausbildung)
- Altersrenten vor Regelaltersgrenze (ohne vollen Abschlag)
- Kindererziehungszeiten (Geburten vor 1992)
- Kindererziehungsleistungen (KLG, für "Trümmerfrauen")
- Zus. EGPT für Berücksichtigungsz. wegen Kindererziehung (ab 92)
- Kindererziehungszeiten (Geburten ab 1992 bis Mai 1999)
- einigungsbedingte Leistungen (z.B. Auffüllbeträge, 2. SED-Unr.BerG)
- EM-Renten wegen Arbeitsmarktlage (volle statt halber Rente)
- Renten nach Mindesteinkommen/Mindestentgeltpunkten
- Höherbewertung der Berufsausbildung
- Wanderungsausgleich zur knappschaftlichen Rentenversicherung
- anteiliger RV-Anteil zur KVdR (+ PVdR bis 2004)
- Leistungen aus nachgezahlten Beiträgen (z.B. Heiratserstattung)
- Weitere, wie anteilige Verwaltungs- und Verfahrenskosten
- West-Ost-Transfer; ab 2017 "Höherwertung" der Ost-Entgelte
- Splitting übersteigender Anteil der Witwen-/Witwerrenten
- Waisenrenten

Exakte - sich natürlich jährlich veränderte - Daten und Zahlen gibt es bei der RV.
Völlige Transparenz herrscht dort aber nicht. Sogar der Bundesrechnungshof versucht
dieses regelmässig - aber vergeblich - einzufordern.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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