DarkLightbringer hat geschrieben:(28 May 2016, 22:11)
1.+2.
Um Lebensraum zu besiedeln, würde Sibirien natürlich ausreichen. Es dürfte um Revanchismus und die "Broken Windows-Strategie" gehen, wie sie auch von der Mafia praktiziert wird. Demnach müsste Georgien entweder korrupt sein oder erpressbar. Ansonsten folgt die dritte Art der Beziehung - Gewalt.
Faktisch ist eine Besetzung Landnahme und de jure bleibt die Krim Autonome Republik. Über die Motive lässt sich viel spekulieren. Auffällig ist, dass just Aksjonow zum Gouverneur bestallt wurde, ausgerechnet jemand, der als Mafioso gilt, polizeibekannt als "Der Kobold".
Wie auch immer, nach vorsichtigen Schätzungen des Ex-Finanzministers Kudrin soll die Krim-Besetzung jährlich 6 Milliarden Euro kosten. Das könnte mithin ein Baustein sein, um zur Implosion der Russ. Föderation beizutragen. Sollte das Washington stören? Glaube nicht. Es wird auch nicht London usw. großartig stören, trägt aber zur Besorgnis der Osteuropäer bei, das ja.
Quelle bezüglich der Kosten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 26566.html
3.
Den Prozess würdest du verlieren.

Auch unerklärte Kriege sind Kriege und die Verletzung des Truppenstationierungsabkommens ist mehr als eindeutig.
4.
Die veränderte Sicherheitslage hat weit mehr Folgen als nur die Sanktionen. Man denke etwa an den aufkommenden Rüstungswettbewerb oder die Energiediversifikation. Wir werden ja sehen, ob die Russische Föderation 2017 noch steht Das soll keine Festlegung sein, vielleicht steht sie auch noch 2018 oder man schwenkt gar in die Friedensbemühungen ein. Sollte es zu einer Implosion kommen, können wir die Ursachen genauer untersuchen.
5.
Minsk II lässt sich interpretieren. Jedenfalls hat sich der G-7-Gipfel auf erneute Sanktionen festgelegt.
Eine Idee, die einige haben - Land gegen Frieden. Aber darin erkenne ich auch keinen Sinn.
6.
Man könnte auch umgekehrt sagen, die Ukraine versucht, Einfluss auf Europa zu nehmen.
Aus ukrainischer Sicht war Janukowitschs kalter Putsch verfassungswidrig, weshalb ja auch die Rückkehr zur alten Verfassung und damit zur Demokratie eine der Hauptforderungen der Maidan-Revolution war. Das Regime in Moskau wird diesbezüglich anderer Ansicht sein, was aber in der ukrainischen Verfassung nicht bindend ist. Die russische Verfassung ist ja auch nicht von der Ansicht der Kiewer Regierung abhängig.
7.
Russland hat mit Putin einen Fehler bekommen.
8.
Welches Dilemma? Die Sanktionen stehen, die westlichen Bündnisse konsolidieren sich und die Ukraine setzt unverhohlen auf Sieg. Erst jüngst bekräftigte Präsident Poroschenko, man werde die Krim und den Donbas genauso zurück holen wie die Kampfpilotin.
Warten wir doch einfach mit Geduld ab, setzen wir auf die Zuversicht, dass Veränderung möglich ist und konsolidieren wir die Zusammenarbeit mit allen Bundesgenossen, die den hellen Pfad zu beschreiten gewillt sind.
Denn die Geschichte lehrt - Freiheit ist die Essenz der ganzen Menschheit.
1.+2.
Du wunderst dich wirklich, dass es in der ukrainischen Politik "komisch" zugeht?
Solche Dinge sind dort Gang und Gäbe.
Das gesamte Land ist hochkorrupt. In solchen Umfeldern blühen Mafiamethoden eigentlich immer.
Das kann man sowohl auf der Krim als auch in Kiew (und nur zur Absicherung auch in Moskau) bewundern.
Wegen 6Mrd wird ein Land wie Russland sicher nicht implodieren.
Aber selbst wenn man das Implosionsszenario mal unterstellt. Ich sähe ganz aus Eigennutz lieber kein zusammenbrechendes Russland.
Eine Regierung Putin ist sicher deutlich berechenbarer als die möglichen Alternativen.
3.
Ich würde ihn gerne sehen und nicht führen.
Insofern würde ich ihn nicht verlieren können.
4.
Ich denke mal, dass die Chancen für ein Wirtschaftswachstum ab 2017 für Russland Stand heute sehr hoch sind.
Allein schon der potentielle Ölpreisvergleich zum Jahr 2016 ist da ein Faktor.
Zum Thema Implosion siehe oben
5.
Man kann vieles interpretieren.
Genau das brauchen die westlichen Politiker auch, um die Sanktionsnummer nicht als totalen Reinfall vermarkten zu wollen. Ist normal, dass sie das probieren.
Darauf reinfallen sollte man deshalb nicht.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... Putin.html
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... ea1cb.html
In diesem Tenor gab es seinerzeit reihenweise Artikel/Kommentaren in westlichen Medien direkt nach Minsk2.
Ich habe keinen einzigen gelesen, in dem bei Minsk2 der Erfolg der Ukraine oder der EU gefeiert wurde (ich hätte ihn mir aufgehoben). Das EU-freundlichste waren formulierte Hoffnungen, das damit der Konflikt beendet werden kann. Genau deshalb war das Binden der Sanktion an Minsk durch die EU schon ein russischer Erfolg.
Die G7 hat sich auf eine Verlängerung geeinigt. Das bedeutet zum einen "nur" +1 Jahr und zum anderen bestimmen über diese Verlängerung eben nicht nur die G7-Staaten.
Ich hab es schon oft geschrieben. Der einzige Erfolg bei diesen Sanktionen besteht darin, dass so viele Staaten eine Linie finden können. Aber genau das sieht man der Linie auch an.
Da vereinbart Merkel Verlängerung, während ihr Vize auf dem Russlandtag von Lockerungen erzählt.
Was ist das für ein Bild nach noch nicht mal 2 Jahren Wirtschaftssanktionen?
Damit überhaupt eine Minichance auf Sanktionserfolg besteht, wäre eine Dauer 5+ Jahre mindestens nötig (ua. weil diese Sanktionen bis auf die Finanzbereiche nicht wirklich hart sind)
6.
Das mag ja sein, aber spätestens die Wiederwahl wurde auch von der OECD als korrekt bezeichnet.
Am Ende sieht man an der Causa wieder mal, wie es die EU (und natürlich auch Russland) mit Recht hält, wenn es nicht gelegen kommt.
In diesen Fällen spielt es eine sehr untergeordnete Rolle, sonst hätten die EU-Staaten nämlich eher eine Haltung in Richtung "Putsch gegen Janukowitsch" einnehmen müssen statt die Übergangsregierung gleich anzuerkennen. Die EU ist in dieser Dimension nicht einen Deut besser als zb. Russland.
7.
Putin ist eigentlich ein Glücksfall für Russland gewesen.
Ich verstehe ehrlich nicht, wieso man die Fortschritte, die es unter Putin in Russland gegeben hat, nicht anerkennt. Diese werden mit Putin verknüpft.
Die Russen finden den Putin nicht nur toll, weil sie alle so verblendet sind.
Die großen Fehler Russlands in Sachen Ukraine war die oft falsche Einschätzung sowohl der EU_Haltung als auch der Maidanprobleme.
Sie wurden schon von der orangenen Revolution überrascht.
So was ist eigentlich durch nichts zu entschuldigen, wenn man sich vor Augen führt, welche immense Bedeutung die Ukraine für Russland hat.
8.
Die Geschichte lehrt vor allem, dass es ein ständiges Hin- und Her und kein Ende der Geschichte gibt.
Poroschenko ist ein imA ziemlich machtloser Dauerwahlkämpfer, der mit dieser Rhetorik innenpolitisch punkten will/muss, weil er sonst schneller Geschichte ist als ihm das lieb ist.
Witzig ist dabei ja auch der Vergleich.
Um die Kampfpilotin zurückzuholen, mussten sie zwei russische Personen an Russland geben.
Ich bin gespannt, welche von der Ukraine kontrollierte russische Gebiete er Russland für die Rückgabe anzubieten gedenkt.
Poroschenkos Zustimmungswerte sind in der Ukraine seit langer Zeit im Keller.