Mietpreisbremse - Eingriff in die (freie) Marktwirtschaft !

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firlefanz11
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von firlefanz11 »

John Galt hat geschrieben:(27 Aug 2019, 05:26)

Berlin gibt keine Flächen frei, baut in bester Lage hässliche Betonklötze für die Regierung oder Geheimdienste und Schlösser. Verbietet den Leuten höher als 40m zu bauen und friert dann die Preise ein. Man könnte glatt meinen die DDR ist zurück.
Wenn die Nachfolgepartei der SED in B mitregiert, u. Ex-Stasi Mitarbeter beschäftigt, wohl doch kein echtes Wunder, oder?! :? :rolleyes:
Alles Teil ihres sozialistischen Masterplans...
Einigermaßen ratlos fragen sich SPD und Grüne, was wohl in ihren linken Koalitionspartner gefahren ist, der in der Wohnungs- und Mietenpolitik einen derart konfrontativen Kurs einschlägt.
Aufschluss über das seltsame Verhalten der Linken kann den Koalitionspartnern die Kampfschrift „Das Rote Berlin“ geben, in der die „Strategien für eine sozialistische Stadt“ bereits 2018 zusammengefasst wurden. Verfasst hat die 48-seitige Broschüre die „Interventionistische Linke“, die sich als außerparlamentarisches Bündnis versteht und in Fragen der Wohnungspolitik bestens mit Andrej Holm vernetzt ist.
Der Stadtsoziologe war am Anfang dieser Legislaturperiode Staatssekretär für Wohnen bei Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), musste allerdings aufgrund falscher Angaben zu seiner früheren Stasi-Mitarbeit kurz nach Dienstantritt zurücktreten. Die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus bezahlte und beschäftigte Holm daraufhin als Berater, weil er von seiner Tätigkeit als Dozent an der Humboldt-Universität bis Ende 2018 beurlaubt war.
Holm war jedoch weiter in der Senatsverwaltung aktiv, seit 2017 als Mitglied im „Begleitkreis zum Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“, der die Senatorin bei der Erstellung des jüngst erschienen Planwerks unterstützt hatte.
Im „Roten Berlin“ finden sich radikale Vorschläge wieder, die ein klares Ziel haben: Die „Abschaffung des privaten Wohnungsmarktes“. Viele der dort aufgeführten Ideen sind von Holm beeinflusst, der auch mit Initiativen „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ eng kooperiert. Vor allem drei Schritte werden benannt, die dazu führen sollen, dass Wohnraum aus privater in öffentliche Hand wechselt:
Den privaten Wohnungsmarkt zurückdrängen durch Steuern, Regulierung, Marktbehinderung. „Dadurch wird Spekulation unattraktiv, die Preise sinken“, heißt es in der Schrift. Dies erlaubt es, im zweiten Schritt, Wohnraum als Gemeingut auszubauen. In einem dritten Schritt müsse parallel dazu die Verwaltung der bereits landeseigenen Wohnungen „radikal demokratisiert werden“, heißt es weiter. Ziel seien nicht ein zu 30 Prozent öffentlicher Wohnungsmarkt neben „den Privaten“, sondern die Abschaffung des Privaten Wohnungsmarktes durch Überführung aller nicht selbst genutzten Wohnungen in Gemeingut.
https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... litik.html

Von all dem mal ganz abgesehen wurde die Lompscher ja schon völlig zurecht als politischer Totalausfall bezeichnet... :D
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Atue001
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Grundsätzlich ist es Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen für Märkte so zu gestalten, dass sie im Sinne ihrer Bürger zum Wohle Aller oder doch wenigstens der überwiegenden Mehrheit bei ausreichendem Schutz von Minderheiten wirken.

Das gilt auch für den Wohnungsmarkt.

Nur - der Wohnungsmarkt ist derzeit in einem erbärmlichen Zustand.

Aus gutem Grund werden nur wenige Flächen zur Neubebauung freigegeben. Gleichzeitig haben wir ein enormes Ungleichgewicht zwischen Städten und dem Land. Der Wohnflächenbedarf steigt beständig. Der Staat hat sich aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen. Auch Familien mit durchaus üppigem Einkommen können sich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen trotz niedriger Zinsen kein Eigenheim leisten.

Ein Korrektiv wäre, wenn beispielsweise der Staat allen Wohneigentümern mit mehr als 5 vermieteten Wohnungen vorschreiben würde, dass diese die Wohnungen zum Mietkauf anbieten müssen. Das würde zwar die Mieten zunächst steigen lassen, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass die Eigenheimquote mittelfristig steigt. Detailfragestellungen, wie beispielsweise die Problematik, dass ein Mieter auszieht, kann man passend per Gesetz regeln.
Ein weiteres korrektiv wäre, wenn der Staat dafür sorgt, dass die Verstädterung nicht weiter zunimmt. Gute Lebensbedingungen auf dem Land wären dafür schon mal eine gute Voraussetzung - also beispielsweise ein Top-Internet!
Eine vernünftig ausgebaute Gesundheitsversorgung sowie ausreichend ÖPNV gehören dann auch dazu.

Neue Gewerbeflächen gehören in den ländlichen Raum - die verstopften Großstädte werden dann entlastet.

Berlin ist sicher eine Sonderstellung. Als Hauptstadt ist es klar, dass diese Stadt noch Wachstumsbedarf hat. Hier gehört die Länderfusion mit Brandenburg einfach umgesetzt. Dann kann man die Fläche von Berlin auch angemessen vergrößern, und vergleichbar zu Hauptstädten wie London oder Paris gestalten.

Universitäten und angeschlossene Forschungsinstitute sowie dann auch Gewerbegebiete müssen nicht immer in den eh schon überfüllten Großstädten angesiedelt werden! Hier könnte die Politik auch gezielt dafür sorgen, dass eher mal kleinere Unis in Randgebieten stark ausgebaut und gefördert werden.


Auch ein mögliches Instrument wäre es, dass man gezielt im ländlichen Raum Infrastrukturen aufbaut, die auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sind. Eine gut ausgebaute Gesundheitsversorgung und Altersgerechte Wohungen gehört dazu - aber ältere Menschen brauchen deutlich weniger Shopping-Meilen und Spaßangebote für die Freizeit....Angebote für betreutes Wohnen können sehr gut auch in ländlichen Gegenden angesiedelt werden - die schaffen dort dringend benötigte Arbeitsplätze, und die Wohngegenden können dennoch ausreichend attraktiv für die wesentlich weniger mobilen "Alten" ausgestaltet sein, wenn die Gesundheitsversorgung passend ist.

In Summe haben wir in Deutschland nicht wirklich so richtig viel zu wenig Wohnungen - viele stehen tatsächlich ja leer. Wir haben nur das Problem, dass die Wohnungen nicht da sind, wo die Menschen wohnen wollen. Das aber könnte der Staat mitgestalten - er sollte es tun, tut es aber nicht, weil die Kompetenzen dafür auf alle möglichen Verantwortungsebenen verteilt sind.
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Paccon
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Paccon »

Den Markt an sich wirst du auch als Staat nicht so weit in den Griff bekommen, das er nicht mehr dem Geld hinterherläuft. Hier müsste man das ganze System ändern und wenn sich schon bei den kleinen Problemen niemand drüber traut, dann wirst du es bei solch großen Problemen schon recht nicht schaffen.
Ich denke am Wissen scheitert es ja nicht mal. Nur muss man halt auch die Politik (leider) verstehen. Man greift besser kein Gebiet an, bei dem man nicht weiß wie es am Ende ausgeht und in welche Richtung es gehen wird. Hier hat man sich von Seiten der Politik selbst die Arbeit viel schwerer gemacht als sie sein müsste.
Atue001
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

Niemand weiß wirklich, was konkret an Seiteneffekten passiert, wenn man politische Entscheidungen trifft! Dafür ist das Gesamtsystem viel zu komplex.

Das bedeutet aber nicht, dass man keine Reformen machen kann oder machen sollte! Denn heute haben wir ja schon eine Gesellschaft, in der vieles Suboptimal geregelt ist - genau deshalb braucht es ja Reformen, damit der Markt sich zum Wohle der Menschen entwickelt. Der Markt ist kein Selbstzweck - sondern er ist für die Menschen da! Die Menschen, nicht der Markt, stehen im Mittelpunkt. Ein Markt, der nicht FÜR die Menschen wirkt, sollte politisch verändert werden, denn es geht um Menschen, nicht um Märkte.

Wenn nicht der Staat den Markt in den Griff bekommt - wer dann? Das ist DIE fundamentale Berechtigung dafür, dass es überhaupt einen Staat gibt. Der Staat ist quasi dafür da, die Märkte so zu organisieren, dass es zum Wohle möglichst vieler wirkt. Wenn der Staat nicht in der Lage ist, die Märkte in diese Richtung zu entwickeln, braucht es keinen Staat mehr. Die Folge ist dann aber das Recht des Stärkeren......
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John Galt
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von John Galt »

Woher nimmt sich eigentlich das Land Berlin das Recht in Verträge einzugreifen, die nach dem BGB gültig sind?

Für Mietrecht gilt das BGB und das BGB macht der Bund.

Das wird noch lustig werden, wenn die Vermieter ihre Mieter verklagen und die sich auf irgendwelche ungültigen Schrott ihrer Landesregierung berufen und dann am Ende auf paar Tausendern Prozesskosten sitzen bleiben. Das Land Berlin haftet nicht für ihre Murksgesetze und wird die Prozesskosten nicht übernehmen.
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Tom Bombadil
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Dass Linke keine Ahnung von Marktwirtschaft haben, wundert doch wenig. Wenn man immer mehr "billiges" Geld in den Wirtschaftskreislauf bringt, dann steigen die Preise, das ist Geldtheorie für Anfänger und daran werden auch alle Mietpreisdeckel der Welt nichts ändern. Dass trotz dieser extrem lockeren Geldpolitik der EZB die Inflationsrate in der EU nicht steigt, kann niemand so wirklich erklären, in Japan gibt es ein ähnliches Problem.
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H2O
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

Ich kann aus sicht eines Eigentümers alle Empörung über staatliche Eingriffe in Eigentumsrechte verstehen. Man muß aber sehen, daß, blindwütig angewandt, das Marktgesetz, daß Angebot und Nachfrage die Grundlage für eine Preisbildung sind, zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen und Spekulationsgewinnen führt, wenn es sich um sehr knappe Güter handelt.

So lange ein Wettbwerb um Mieter und Mietwohnungen besteht, kann der Staat sich dort heraushalten. Wenn aber ein Verdrängungswettbewerb zu beobachten ist, wo also über die Preisgestaltung nur noch sehr wenige Mieter ihre bisherigen Wohnungen bezahlen können, dann muß der Staat eingreifen. Mietpreise (Kaltmieten) müssen schon in einem vertretbaren Verhältnis zu den Herstellungskosten und Erhaltungskosten eines Hauses stehen. Eine Luxusimmobilie kann nun einmal nicht billig vermietet werden. Aber die Umwandlung zeitgemäß ausgestatteter Wohnungen in luxussanierte als Wertzuwachs ist ein Grenzfall. Solchen Umwandlungen kann nur ein von vornherein festgelegter Siedlungsplan entgegenwirken.

Eine rundherum vernünftige Lösung dieser Probleme kann es gar nicht geben, schon gar nicht, wenn der Staat planlos und ziellos eine Stadtentwicklung sich selbst überläßt. Das scheint auf dem Berliner Wohnungsmarkt so zu sein. Tja, was nun?
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Tom Bombadil
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Nein, der Staat muss nicht eingreifen, zumindest nicht über den Preis. Er soll lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, damit genug gebaut wird, das bedeutet, dass genügend Bauland zur Verfügung gestellt wird und man es mit den Bauvorschriften nicht maßlos übertreibt. In Deutschland ist beides nicht der Fall und dann wundert man sich, dass nur noch Luxusbauten hochgezogen werden (bzw. Altbauten dementsprechend saniert werden), die sich der Normalbürger nicht leisten kann.
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H2O
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2019, 11:57)

Nein, der Staat muss nicht eingreifen, zumindest nicht über den Preis. Er soll lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, damit genug gebaut wird, das bedeutet, dass genügend Bauland zur Verfügung gestellt wird und man es mit den Bauvorschriften nicht maßlos übertreibt. In Deutschland ist beides nicht der Fall und dann wundert man sich, dass nur noch Luxusbauten hochgezogen werden (bzw. Altbauten dementsprechend saniert werden), die sich der Normalbürger nicht leisten kann.
Berlin ist schon recht dicht besiedelt. Man kann natürlich die letzten Grünflächen im Stadtkörper zubauen, aber davon halte ich nichts. Sinnvoller fände ich eine Planung nach Brandenburg hinein, und zwar keine Schlafstädte, sondern solche mit Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten, mit S-Bahnanbindung und neuem äußerem Ring. Denn wenn wir Friedenszeiten behalten, dann hat Berlin schon eine große Möglichkeit als industrielles und wissenschaftliiches Oberzentrum zwischen Warschau, Krakau, Prag, Wien und Hamburg. Und das führt zu mehr Zuzug aus Polen, Tschechien, Slowakei und natürlich dem weiteren Umland.

Wer solche Planungen versäumt, der züchtet politische Unruhen in Berlin, das aus allen Nähten platzt und das sich niemand mehr leisten kann, weil Spekulanten diese Entwicklung sehen und nutzen.
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Quatschki
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2019, 11:57)

Nein, der Staat muss nicht eingreifen, zumindest nicht über den Preis. Er soll lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, damit genug gebaut wird, das bedeutet, dass genügend Bauland zur Verfügung gestellt wird und man es mit den Bauvorschriften nicht maßlos übertreibt. In Deutschland ist beides nicht der Fall und dann wundert man sich, dass nur noch Luxusbauten hochgezogen werden (bzw. Altbauten dementsprechend saniert werden), die sich der Normalbürger nicht leisten kann.
Nur werden dann bei Immobilienbooms sehr schnell gewaltige Überkapazitäten geschaffen und Leerstände produziert. Alles schon dagewesen und auch international zu beobachten.

Außerdem sind Neubauten immer auf dem neusten Stand und damit immer auch ein bißchen Luxus.
Zu billigeren Wohnungen werden die ganz automatisch, wenn sie in die Jahre kommen
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Tom Bombadil
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Man könnte ja auch in die Höhe bauen, wenn in der Stadt der Platz knapp wird, aber sowas ist ein Deutschland merkwürdigerweise total verpönt, obwohl man sich die Landschaft mit teils >100m hohen Windspargeln vollstellt.

Zudem gibt es auch in Berlin noch viel Platz (Brachen, Industrieruinen, Baulücken), den man bebauen könnte, ohne Grünanlagen zuzubauen, man muss sich halt nur auch mal entscheiden, was man will. Entweder will man günstige Mieten oder massenhaft Flächen wie zB. die riesige Wiese "Tempelhofer Feld", die nicht bebaut werden dürfen.
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Tom Bombadil
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Quatschki hat geschrieben:(22 Oct 2019, 13:35)

Nur werden dann bei Immobilienbooms sehr schnell gewaltige Überkapazitäten geschaffen und Leerstände produziert.
Das ist dann Sache der Stadtplaner, so etwas zu vermeiden, das lässt sich ja auch über die Anzahl der Baugenehmigungen regeln.
Außerdem sind Neubauten immer auf dem neusten Stand und damit immer auch ein bißchen Luxus.
Nicht im sozialen Wohnungsbau, den man extrem vernachlässigt hat.
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Quatschki
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2019, 13:45)

Das ist dann Sache der Stadtplaner, so etwas zu vermeiden, das lässt sich ja auch über die Anzahl der Baugenehmigungen regeln.


Nicht im sozialen Wohnungsbau, den man extrem vernachlässigt hat.
Auch im sozialen Wohnungsbau werden mittlerweile Anspruchskataloge formuliert, die das Ganze einfach nur teuer machen.
Zum Beispiel katapultieren die sich aus der 2017 beschlossenen "Dresdner Richtlinie zur sozialen Mietwohnraumförderung" ergebenden Anforderungen an Sozialwohnungen solche Neubauwohnungen automatisch ins obere Drittel des Gesamtbestandes.
Zweittoilette, großzügige Balkons, Aufzüge, Barrierefreiheit usw. gilt für die meisten Bestandswohnungen als Luxus.
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Tom Bombadil
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich hatte ja bereits geschrieben, dass die Bauvorschriften in Deutschland maßlos übertrieben sind.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

In Berlin (wie in vielen anderen Großstädten Deutschlands) ist zu beobachten, dass sich der gut verdienende Mittelstand das Leben in der Innenstadt nicht mehr leisten kann.
Ähnliche Entwicklungen sind aus anderen Boomregionen der Welt durchaus bekannt.

Faktisch kann man gut ausrechnen, ab welchem Mietpreis sich das Errichten einer Wohnung rentiert! Insofern ist ein fairer Mietpreis für Immobilienanbieter als auch Käufer/Mieter durchaus zu ermitteln - und zwar so, dass der Immobilienbesitzer durchaus noch eine stattliche Rendite mitnehmen kann. Sofern eine stattliche Rendite gewährleistet ist, wird ein vernünftiger Investor auch weiterhin auch in Berlin investieren.

Fehlentwicklungen darüber hinaus helfen kaum jemandem. Der Immobilienbesitzer braucht höhere Mieten über diesen Preis hinaus nicht wirklich, um ausreichend Rendite zu erwirtschaften. Und: Wenn es sich rechnet, werden auch ausreichend Investoren auch dann noch kommen, wenn es Höchstmieten u.ä. gibt.

Ungezügelte Märkte führen nicht zu fairen Preisentwicklungen - jedenfalls nicht kurzfristig und schon gar nicht in Gegenden, in denen aus den Rahmenbedingungen heraus künstliche Verknappung herrscht.

Ungezügelte Märkte führen nur zu Gier und überbordenden Gewinnerwartungen - ein Charakter von Märkten, die heiß laufen.
Wenn hier die Politik korrigierend eingreift, ist das völlig ok!

Besser noch wäre es, dass die Politik im Vorfeld verhindert, dass es überhaupt notwendig wird, dass man eingreift.....
Nur - die handelnden Subjekte handeln hier nicht beliebig frei, sondern oft genug unter den Rahmenbedingungen, die andere vorgeben.

Für die Bauvorschriften ist Berlin nicht allein verantwortlich. Für fehlendes Bauland kann man Berlin auch nur bedingt die Schuld geben. Etc. etc......
Für WUCHER hingegen kann man den gierigen Großkonzernen im Wohnungsbau in Berlin durchaus die Schuld geben, und die gelbe und auch die rote Karte hinterher.


Ich bin kein Freund von solchen Maßnahmen, aber ich habe in Zeiten wie diesen ein hohes Verständnis dafür, dass sich Berlin für solche Maßnahmen entscheidet, um einfach die Gesamtsituation im Sinne der Mehrheit der Bürger in den Griff zu bekommen.

Dass dies nicht jedem gierigen Investor schmeckt, und dass nicht alle Folgewirkungen so eintreten, wie man sich das Seitens der Berliner Regierung wünscht - davon kann man ausgehen.

Märkte gehören geregelt - und die Aufgabe dazu liegt bei der Politik! Märkte sind so zu regeln, dass sie zum Wohle der Menschen wirken - denn Märkte sind kein Selbstzweck - sie haben immer nur eine Berechtigung, wenn es darum geht einen Interessensausgleich zwischen Menschen herzustellen.

Die Bauvorschriften in Deutschland dramatisch zu entschlacken wäre aber definitiv eine gute Idee!
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von unity in diversity »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2019, 14:42)

Ich hatte ja bereits geschrieben, dass die Bauvorschriften in Deutschland maßlos übertrieben sind.
Es sollen schon Häuser eingestürzt sein, weil man die Gerüste abgebaut hat, bevor die Tapeten trocken waren.
Ansonsten könnte man die Mietpreisbremse mit zuzugsbegrenzenden Maßnahmen kombinieren, bis sich der Markt beruhigt hat. Zuzug nur mit Arbeitsvertrag...
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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John Galt
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von John Galt »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2019, 11:55)

Ich kann aus sicht eines Eigentümers alle Empörung über staatliche Eingriffe in Eigentumsrechte verstehen. Man muß aber sehen, daß, blindwütig angewandt, das Marktgesetz, daß Angebot und Nachfrage die Grundlage für eine Preisbildung sind, zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen und Spekulationsgewinnen führt, wenn es sich um sehr knappe Güter handelt.
Das Angebot an Wohnungen wird vom Staat allein schon durch den Flächennutzungsplan vorgegeben.

Dem Markt hier die Schuld in die Schuhe zu schieben ist einfach nur lächerlich.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

John Galt hat geschrieben:(23 Oct 2019, 05:18)

Das Angebot an Wohnungen wird vom Staat allein schon durch den Flächennutzungsplan vorgegeben.

Dem Markt hier die Schuld in die Schuhe zu schieben ist einfach nur lächerlich.
Der Zeitraum, der für die Aufstellung von F- und B-Plänen von der Einleitung des Planungsverfahrens bis zu deren Abschluss - also Beschluss in den kommunalen Gremien - benötigt wird, dauert in der Regel mehrere Jahre. In den Großstädten ist die Zahl bebaubarer Grundstücke schon an sich limitiert. Erschwerend kommt hinzu, dass bestimmte harte Aspekte zu berücksichtigen sind: PKW-Stellplätze, Zu- und Abfahrtswege, dazu muss berücksichtigt werden, inwiefern die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (z.B. Gas/Wasser/Scheiße/Regenwasser) leistungsfähig genug ist. Ebenso müssen die Betroffenen gehört und deren möglichen Einwände geprüft und mit den Planungszielen abgewogen werden. Anderen Anliegern darf durch die Planung keine Nachteile entstehen und wenn ihnen durch die Maßnahme Nachteile entstehen, dann muss ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist vom Bauherren/Investoren zu leisten und wird in den Satzungen vogegeben. Wird das nicht oder nur unzureichend gemacht, riskieren Kommunen und Bauherren komplexe und teure Gerichtsverfahren und Bau- und Planungsstopps.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2019, 11:55)

Ich kann aus sicht eines Eigentümers alle Empörung über staatliche Eingriffe in Eigentumsrechte verstehen. Man muß aber sehen, daß, blindwütig angewandt, das Marktgesetz, daß Angebot und Nachfrage die Grundlage für eine Preisbildung sind, zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen und Spekulationsgewinnen führt, wenn es sich um sehr knappe Güter handelt.

So lange ein Wettbwerb um Mieter und Mietwohnungen besteht, kann der Staat sich dort heraushalten. Wenn aber ein Verdrängungswettbewerb zu beobachten ist, wo also über die Preisgestaltung nur noch sehr wenige Mieter ihre bisherigen Wohnungen bezahlen können, dann muß der Staat eingreifen. Mietpreise (Kaltmieten) müssen schon in einem vertretbaren Verhältnis zu den Herstellungskosten und Erhaltungskosten eines Hauses stehen. Eine Luxusimmobilie kann nun einmal nicht billig vermietet werden. Aber die Umwandlung zeitgemäß ausgestatteter Wohnungen in luxussanierte als Wertzuwachs ist ein Grenzfall. Solchen Umwandlungen kann nur ein von vornherein festgelegter Siedlungsplan entgegenwirken.

Eine rundherum vernünftige Lösung dieser Probleme kann es gar nicht geben, schon gar nicht, wenn der Staat planlos und ziellos eine Stadtentwicklung sich selbst überläßt. Das scheint auf dem Berliner Wohnungsmarkt so zu sein. Tja, was nun?
Der Berliner Senat sollte all die Wohnungen gemäß heutigem Marktwert kaufen, deren Besitzer zwischen Mitpreisdeckel und Modernisierungsge- und verboten, wie z.B. drohendem Ölheizungsverbot, und energetischem Sanierungsanspruch der Mieter monetär zerrieben werden. Dann existiert zwar nicht eine einzige Wohnung mehr, man wird zusätzlich bauen müssen, aber doch reichlich “Volkseigentum“, welches der Berliner Senat auf eigene Kosten zügig energetisch sanieren kann.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

John Galt hat geschrieben:(23 Oct 2019, 05:18)

Das Angebot an Wohnungen wird vom Staat allein schon durch den Flächennutzungsplan vorgegeben.

Dem Markt hier die Schuld in die Schuhe zu schieben ist einfach nur lächerlich.
Wenn Sie meinen Beitrag gelesen hätten, dann hätten Sie auch diesen Gedanken gefunden. Außerdem kommen Flächennutzungspläne in hochverdichteten Ballungsgebieten heute viel zu spät. Die Spekulanten für Grundstücke und Häuser sind längst da.

Ich finde es skandalös, daß es im Osten weite Bereiche gibt, die veröden und man dabei zuläßt, daß in hochverdichteten Ballungsgebieten immer mehr Arbeitsangebote hinzu kommen. Aber das hat nun wieder mit Wählerstimmen z tun.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Oct 2019, 07:45)

Der Berliner Senat sollte all die Wohnungen gemäß heutigem Marktwert kaufen, deren Besitzer zwischen Mitpreisdeckel und Modernisierungsge- und verboten, wie z.B. drohendem Ölheizungsverbot, und energetischem Sanierungsanspruch der Mieter monetär zerrieben werden. Dann existiert zwar nicht eine einzige Wohnung mehr, man wird zusätzlich bauen müssen, aber doch reichlich “Volkseigentum“, welches der Berliner Senat auf eigene Kosten zügig energetisch sanieren kann.
Zum derzeitigen Marktpreis, von Spekulation getriebenem Marktwert, ist dieser Vorschlag untauglich. Der Senat hat sich für den schnellen Euro von Wohnbestand getrennt und damit Spekulationsverkäufe angefacht. Nun hat er den Salat. Aber wohl eher die Leute, die in Berlin eine Wohnung beziehen möchten.

Zeit, eine weiträumige Stadtplanung zu beginnen, um der Verdichtung in der heutigen Stadt etwas entgegen setzen zu können.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:12)

Zum derzeitigen Marktpreis, von Spekulation getriebenem Marktwert, ist dieser Vorschlag untauglich. Der Senat hat sich für den schnellen Euro von Wohnbestand getrennt und damit Spekulationsverkäufe angefacht. Nun hat er den Salat. Aber wohl eher die Leute, die in Berlin eine Wohnung beziehen möchten.

Zeit, eine weiträumige Stadtplanung zu beginnen, um der Verdichtung in der heutigen Stadt etwas entgegen setzen zu können.
Würden Sie in etwas investieren, von dem Sie wissen, das dessen Marktwert gesetzlich künstlich gesenkt wird?
Ich nicht.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:17)

Würden Sie in etwas investieren, von dem Sie wissen, das dessen Marktwert gesetzlich künstlich gesenkt wird?
Ich nicht.
Das verlockt mich nun wieder zu ganz kühnen Gedanken. :p Aber nein, eine weiträumige Besiedlungsplanung und das Vorkaufsrecht für den geplanten Grund und Boden halte ich für sinnvoller, der Spekulation mit Immobilien entgegen zu wirken.

Vermutlich hat man versäumt, Preise für Baugrund und Häuser zu einem Stichtag preislich fest zu legen und nach Herstellungskosten und Pflegekosten mit Verzinsung
in ein Korsett zu zwingen, in dem die Pflege des Bestands einklagbar gesichert ist und der Eigentümer eine faire Verzinsung seiner Investitionen erwarten darf.

Wenn Wohnungsmieten für zeitgemäß ausgestattete Wohnungen als Kaltmiete je m² schon den geltenden Mindestlohn je Arbeitsstunde übertreffen, dann ist doch etwas faul im Staate. Dann lohnt sich das Nachdenken über Abhilfen.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von John Galt »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Oct 2019, 06:41)

Der Zeitraum, der für die Aufstellung von F- und B-Plänen von der Einleitung des Planungsverfahrens bis zu deren Abschluss - also Beschluss in den kommunalen Gremien - benötigt wird, dauert in der Regel mehrere Jahre. In den Großstädten ist die Zahl bebaubarer Grundstücke schon an sich limitiert. Erschwerend kommt hinzu, dass bestimmte harte Aspekte zu berücksichtigen sind: PKW-Stellplätze, Zu- und Abfahrtswege, dazu muss berücksichtigt werden, inwiefern die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (z.B. Gas/Wasser/Scheiße/Regenwasser) leistungsfähig genug ist. Ebenso müssen die Betroffenen gehört und deren möglichen Einwände geprüft und mit den Planungszielen abgewogen werden. Anderen Anliegern darf durch die Planung keine Nachteile entstehen und wenn ihnen durch die Maßnahme Nachteile entstehen, dann muss ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist vom Bauherren/Investoren zu leisten und wird in den Satzungen vogegeben. Wird das nicht oder nur unzureichend gemacht, riskieren Kommunen und Bauherren komplexe und teure Gerichtsverfahren und Bau- und Planungsstopps.
Dann schmeißt man die Gesetze einfach aus dem Fenster und am nächsten Tag stehen die Bauarbeiter auf den Wiesen und fangen an zu basteln.

Es gibt zig Möglichkeiten, um auch Geringverdiener im unteren Preissegment zu Eigentümern zu machen, die dann nicht rausgeworfen werden können und denen man nicht die Miete erhöhen kann. Auch hier steht einzig allein der Staat im Weg.

Das einzige was der Staat in den letzten Jahren gemacht hat, ist es die Nachfrage zu erhöhen, indem er zig Millionen Leute ins Land gelassen hat.

Angebot knapp halten, Nachfragen erhöhen und dann wundert man sich was rauskommt, köstlich!
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:41)

Das verlockt mich nun wieder zu ganz kühnen Gedanken. :p Aber nein, eine weiträumige Besiedlungsplanung und das Vorkaufsrecht für den geplanten Grund und Boden halte ich für sinnvoller, der Spekulation mit Immobilien entgegen zu wirken.

Vermutlich hat man versäumt, Preise für Baugrund und Häuser zu einem Stichtag preislich fest zu legen und nach Herstellungskosten und Pflegekosten mit Verzinsung
in ein Korsett zu zwingen, in dem die Pflege des Bestands einklagbar gesichert ist und der Eigentümer eine faire Verzinsung seiner Investitionen erwarten darf.

Wenn Wohnungsmieten für zeitgemäß ausgestattete Wohnungen als Kaltmiete je m² schon den geltenden Mindestlohn je Arbeitsstunde übertreffen, dann ist doch etwas faul im Staate. Dann lohnt sich das Nachdenken über Abhilfen.
Mein kühner Gedanke war, mich rechtzeitig und lukrativ vom langjährig getätigten Invest in Berliner Immobilien zu verabschieden. :)
Völlig unabhängig von der absehbaren Klage durch alle Instanzen.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:51)
Mein kühner Gedanke war, mich rechtzeitig und lukrativ vom langjährig getätigten Invest in Berliner Immobilien zu verabschieden. :)
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Als Wohnungsbaugenossenschafts-Mitglied in München weiß ich, wie problematisch Grundstücks- und Immobilienspekulation in Ballungsräumen mit guter Infrastruktur sind. Hier profitieren Einzelne über die Maßen von Werten und Lage, die der durchschnittliche Steuerzahler geschaffen hat. Insofern kann ich den Frust der Berliner Regierung schon nachvollziehen, auch wenn diese Notbremse als mittel- und langfristige Regulierung ihre Probleme mit sich bringt.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:51)

Mein kühner Gedanke war, mich rechtzeitig und lukrativ vom langjährig getätigten Invest in Berliner Immobilien zu verabschieden. :)
Völlig unabhängig von der absehbaren Klage durch alle Instanzen.

Bestimmt nicht nur Sie. Allein schon dadurch sinken die Berliner Preise... Angebot und Nachfrage... Ein Geduldsspiel.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Berliner werden schon sehen, was sie davon haben, nämlich keine Neubauten, noch mehr Wohnungsnot und Häuser, die nicht mehr in Schuss gehalten werden.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Bielefeld09 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Oct 2019, 17:40)

Die Berliner werden schon sehen, was sie davon haben, nämlich keine Neubauten, noch mehr Wohnungsnot und Häuser, die nicht mehr in Schuss gehalten werden.
Wieso schreibt der hier zitierte User so einen Unfug?
Wer will denn in Berlin noch Neubauten,
die keiner bezahlen kann?
Und Bestandsmieten dienen auch dem Bestandserhalt,
und nicht nur der Gewinnmaximierung der Inmobilieninvest`s Fonds.
Vielleicht könnte man auch behaupten,
das der freie Markt es auf die Spitze getrieben hat
und nun zurücksteckt!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:17)

Würden Sie in etwas investieren, von dem Sie wissen, das dessen Marktwert gesetzlich künstlich gesenkt wird?
Ich nicht.
Ist hier ihre Einschätzung nicht etwas vorschnell?
Wenn ich ein Angebot habe, bei dem ich je Jahr 6% Rendite machen kann, warum sollte ich da derzeit nicht investieren? Nur weil bei einem ungeregelten Markt auch 14% drin wären?

Ich würde es anders ausdrücken:
Würden sie in etwas investieren, was hochriskant und mit breitem Risiko hinterlegt ist?

Und selbst da würde ich nicht per se NEIN sagen - weil es durchaus Sinn machen kann, einen gewissen kleineren Teil seiner Möglichkeiten auch mal mit etwas spekulativeren Objekten zu verbringen.

Was aber im Immobilienmarkt derzeit von den Investoren gefordert wird ist: Renditen, die nur mit Hochspekulativen Objekten erreicht werden können - abgesegnet durch den Staat, der das Risiko dann übernimmt.

Drehen wir doch mal den Spieß um:
Wenn die Errichtung einer Wohnung mit 100qm ca. 200.000€ kostet, und für Renovierungsarbeiten, Steuern, etc. über den Zeitraum von 60 Jahren weitere 200.000€ inflationsbereinigt fällig werden - dann hat das Objekt 400.000€ gekostet. Wenn für den Zeitraum ein Mieter 1400€ im Monat an Miete bezahlt, dann fließen in den 60 Jahren über 1 Million Euro! (alles Inflationsbereinigt). Das sind 10.000€ Gewinn im Jahr, die da eingefahren werden - eine Rendite, die sich auch dann noch sehen lassen kann, wenn in Summe 10 Jahre Mietausfall mit anfallen würden.
Der beschlossene Mietpreisdeckel in Berlin hat aber genau diesen Charakter - Scheingewinne die nur durch Spekulation entstehen, werden hier eingebremst - ohne dass ein Immobilienbesitzer deswegen gleich arm wird.
Tatsächlich kommt das dem Immobilienbesitzer auch entgegen, denn die Maßnahmen von Berlin bremsen sowohl Mietwucher, als auch ungebremste Blasenbildung von ungesundem Immobilienneubau.

Vernünftige Mietpreisobergrenzen in Abhängigkeit zu den Baupreisen und Erneuerungspreisen von Wohnraum sind durchaus vergleichbar mit Maßnahmen wie dem Verbot von Leerverkäufen bei Aktien.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Mendoza »

Die genaueste Rechnung ist für die Katz, wenn schon die Ausgangsdaten nicht stimmen! Wann hat man denn in Berlin 2000€ für den qm Wohnfläche im Durchschnitt gezahlt und gleichzeitig 14€ Miete? Die durchschnittliche Mietrendite betrug 2017 in Berlin knapp 4% - ohne Mietendeckel wohl gemerkt!
https://news.immowelt.de/n/3457-immobil ... chnen.html
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Bielefeld09 hat geschrieben:(23 Oct 2019, 23:30)

Wieso schreibt der hier zitierte User so einen Unfug?
Stimmt, wie kann ich es nur wagen, etwas gegen ultralinke Politik zu sagen! Die Investoren werden Berlin jetzt die Bude einrennen und großherzig massenhaft billigsten Wohnraum zur Verfügung stellen :cool:
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Atue001 hat geschrieben:(23 Oct 2019, 23:50)

Ist hier ihre Einschätzung nicht etwas vorschnell?
Wenn ich ein Angebot habe, bei dem ich je Jahr 6% Rendite machen kann, warum sollte ich da derzeit nicht investieren? Nur weil bei einem ungeregelten Markt auch 14% drin wären?

Ich würde es anders ausdrücken:
Würden sie in etwas investieren, was hochriskant und mit breitem Risiko hinterlegt ist?

Und selbst da würde ich nicht per se NEIN sagen - weil es durchaus Sinn machen kann, einen gewissen kleineren Teil seiner Möglichkeiten auch mal mit etwas spekulativeren Objekten zu verbringen.

Was aber im Immobilienmarkt derzeit von den Investoren gefordert wird ist: Renditen, die nur mit Hochspekulativen Objekten erreicht werden können - abgesegnet durch den Staat, der das Risiko dann übernimmt.

Drehen wir doch mal den Spieß um:
Wenn die Errichtung einer Wohnung mit 100qm ca. 200.000€ kostet, und für Renovierungsarbeiten, Steuern, etc. über den Zeitraum von 60 Jahren weitere 200.000€ inflationsbereinigt fällig werden - dann hat das Objekt 400.000€ gekostet. Wenn für den Zeitraum ein Mieter 1400€ im Monat an Miete bezahlt, dann fließen in den 60 Jahren über 1 Million Euro! (alles Inflationsbereinigt). Das sind 10.000€ Gewinn im Jahr, die da eingefahren werden - eine Rendite, die sich auch dann noch sehen lassen kann, wenn in Summe 10 Jahre Mietausfall mit anfallen würden.
Der beschlossene Mietpreisdeckel in Berlin hat aber genau diesen Charakter - Scheingewinne die nur durch Spekulation entstehen, werden hier eingebremst - ohne dass ein Immobilienbesitzer deswegen gleich arm wird.
Tatsächlich kommt das dem Immobilienbesitzer auch entgegen, denn die Maßnahmen von Berlin bremsen sowohl Mietwucher, als auch ungebremste Blasenbildung von ungesundem Immobilienneubau.

Vernünftige Mietpreisobergrenzen in Abhängigkeit zu den Baupreisen und Erneuerungspreisen von Wohnraum sind durchaus vergleichbar mit Maßnahmen wie dem Verbot von Leerverkäufen bei Aktien.

Nur zu, holen Sie sich Ihre Million Euro in sechzig Jahren durch Invest in Immobilien in Berlin.
Beachtlich, wer 2019 mit geschätzten 20 - 25 Jahren in der Lage ist, zusätzlich eine 100qm Wohnung in Berlin zu erwerben.

Da mir keine sechzig Jahre mehr bleiben, ist Ihr Projekt für mich uninteressant.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:59)

Als Wohnungsbaugenossenschafts-Mitglied in München weiß ich, wie problematisch Grundstücks- und Immobilienspekulation in Ballungsräumen mit guter Infrastruktur sind. Hier profitieren Einzelne über die Maßen von Werten und Lage, die der durchschnittliche Steuerzahler geschaffen hat. Insofern kann ich den Frust der Berliner Regierung schon nachvollziehen, auch wenn diese Notbremse als mittel- und langfristige Regulierung ihre Probleme mit sich bringt.
Das beschreibt das Problem des Berliner Senats, der sich mit seiner Regelung auf “die kalkulierenden Reichen“ fokussiert und dabei die Menge an Otto Normalverbraucher unbeachtet lässt, die sich vor Jahren/Jahrzehnten dort Wohneigentum zulegte, um mittels Vermietung z.B. Alterssicherung zu betreiben. Die sind jetzt, ggfls schon im Rentenalter und damit nur noch bedingt kreditwürdig, zwischen Mietpreisdeckelung und anstehenden, gesetzlich vorgebenen Klimasanierungen die Gekniffenen.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von jorikke »

Atue001 hat geschrieben:(23 Oct 2019, 23:50)

Ist hier ihre Einschätzung nicht etwas vorschnell?
Wenn ich ein Angebot habe, bei dem ich je Jahr 6% Rendite machen kann, warum sollte ich da derzeit nicht investieren? Nur weil bei einem ungeregelten Markt auch 14% drin wären?

Ich würde es anders ausdrücken:
Würden sie in etwas investieren, was hochriskant und mit breitem Risiko hinterlegt ist?

Und selbst da würde ich nicht per se NEIN sagen - weil es durchaus Sinn machen kann, einen gewissen kleineren Teil seiner Möglichkeiten auch mal mit etwas spekulativeren Objekten zu verbringen.

Was aber im Immobilienmarkt derzeit von den Investoren gefordert wird ist: Renditen, die nur mit Hochspekulativen Objekten erreicht werden können - abgesegnet durch den Staat, der das Risiko dann übernimmt.

Drehen wir doch mal den Spieß um:
Wenn die Errichtung einer Wohnung mit 100qm ca. 200.000€ kostet, und für Renovierungsarbeiten, Steuern, etc. über den Zeitraum von 60 Jahren weitere 200.000€ inflationsbereinigt fällig werden - dann hat das Objekt 400.000€ gekostet. Wenn für den Zeitraum ein Mieter 1400€ im Monat an Miete bezahlt, dann fließen in den 60 Jahren über 1 Million Euro! (alles Inflationsbereinigt). Das sind 10.000€ Gewinn im Jahr, die da eingefahren werden - eine Rendite, die sich auch dann noch sehen lassen kann, wenn in Summe 10 Jahre Mietausfall mit anfallen würden.
Der beschlossene Mietpreisdeckel in Berlin hat aber genau diesen Charakter - Scheingewinne die nur durch Spekulation entstehen, werden hier eingebremst - ohne dass ein Immobilienbesitzer deswegen gleich arm wird.
Tatsächlich kommt das dem Immobilienbesitzer auch entgegen, denn die Maßnahmen von Berlin bremsen sowohl Mietwucher, als auch ungebremste Blasenbildung von ungesundem Immobilienneubau.

Vernünftige Mietpreisobergrenzen in Abhängigkeit zu den Baupreisen und Erneuerungspreisen von Wohnraum sind durchaus vergleichbar mit Maßnahmen wie dem Verbot von Leerverkäufen bei Aktien.
Der tatsächliche Erstellungspreis für eine 100 m² Eigentumswohnung betrug 2017 in Berlin pro m² 4.645,-€.
Für die 100 m² Wohnung müssen also Kosten von 464.500,- € veranschlagt werden.
Da sie von 200.000,- ausgehen ist ihre Muster Rechnung komplett Sinn frei.
Da sie aber gleichzeitig über einen flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil verfügen, halte ich das für eine echte Talent Verschwendung.
... haben sie sich schon an Märchenbüchern versucht ?
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:59)
Als Wohnungsbaugenossenschafts-Mitglied in München weiß ich, wie problematisch Grundstücks- und Immobilienspekulation in Ballungsräumen mit guter Infrastruktur sind. Hier profitieren Einzelne über die Maßen von Werten und Lage, die der durchschnittliche Steuerzahler geschaffen hat. Insofern kann ich den Frust der Berliner Regierung schon nachvollziehen, auch wenn diese Notbremse als mittel- und langfristige Regulierung ihre Probleme mit sich bringt.
JJazzGold hat geschrieben:(24 Oct 2019, 07:43)
Das beschreibt das Problem des Berliner Senats, der sich mit seiner Regelung auf “die kalkulierenden Reichen“ fokussiert und dabei die Menge an Otto Normalverbraucher unbeachtet lässt, die sich vor Jahren/Jahrzehnten dort Wohneigentum zulegte, um mittels Vermietung z.B. Alterssicherung zu betreiben. Die sind jetzt, ggfls schon im Rentenalter und damit nur noch bedingt kreditwürdig, zwischen Mietpreisdeckelung und anstehenden, gesetzlich vorgebenen Klimasanierungen die Gekniffenen.
Wer sein Wohneigentum selbst nutzt, ist vom Mietendeckel nicht betroffen. Im Alter kann er Eigenbedarf für seine bisher vermietete Immobilie geltend machen. Wer über kein Wohneigentum verfügt, ist statistisch gesehen gerade im Alter deutlich ärmer, als jemand, der über Wohneigentum verfügt.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

"Wähler"

Wer sein Wohneigentum selbst nutzt, ist vom Mietendeckel nicht betroffen.
Das ist mir bekannt.
Im Alter kann er Eigenbedarf für seine bisher vermietete Immobilie geltend machen.
Was ist Denjenigen, die zur Altersvorsorge zwei Eigentumswohnungen erworben haben, eine in der sie selbst wohnen und später noch eine, deren Mieteinnahmen zur zusätzlichen Altersversorgung dienen? Ggfls werden beide mittels Ölheizung geheizt und sollten energetisch saniert werden.

Wer über kein Wohneigentum verfügt, ist statistisch gesehen gerade im Alter deutlich ärmer, als jemand, der über Wohneigentum verfügt.
Was ich dem Satz im Bezug auf den Berliner Mietendeckel anfangen soll, weiß ich offen gestanden nicht.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Atue001 »

jorikke hat geschrieben:(24 Oct 2019, 08:41)

Der tatsächliche Erstellungspreis für eine 100 m² Eigentumswohnung betrug 2017 in Berlin pro m² 4.645,-€.
Für die 100 m² Wohnung müssen also Kosten von 464.500,- € veranschlagt werden.
Da sie von 200.000,- ausgehen ist ihre Muster Rechnung komplett Sinn frei.
Da sie aber gleichzeitig über einen flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil verfügen, halte ich das für eine echte Talent Verschwendung.
... haben sie sich schon an Märchenbüchern versucht ?
Destatis weist in langen Zeitreihen aus, was Wohnraum kostet. Die Preise von 4.645€ sind so gesehen keine Realpreise, sondern allenfalls Preise, die der Spekulationsblase im Immobiliensektor geschuldet sind:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Branc ... cationFile

Reale Preise bewegen sich bei normaler Bauart noch immer auch Deutschlandweit unterhalb von 2000€ je m² - wobei natürlich die Ausstattung noch deutliche Differenzierungen in der Praxis ermöglicht.

Trotzdem müssen ihre Preise nicht falsch sein, ich gehe davon aus, dass sie eine Quelle nachliefern werden. Wahrscheinlich sind dort dann die Grundstückskosten mit verkalkuliert - auf die aber hat die Politik durchaus Einfluss, und größere Wohnungsbaugesellschaften bauen auch häufig nicht nur auf wenigen Quadratmetern Einfamilienhäuser, sondern ganze Wohnsiedlungen mit mehrgeschossigen Wohnungen.
Bei mehr als 900qm Grundstücksfläche kosten Grundstücke in Berlin schon mal 500€ den qm. (https://www.immowelt.de/immobilienpreis ... eckspreise)
Nehmen wir mal 1000qm Grundfläche an, dann errichtet darauf eine Wohnungsbaugesellschaft locker 12 100qm-Wohnungen. Die kosten dann 12*100*2000€+1*1000*500€=2.900.000€. Oder je Wohneinheit: 241.667€ - oder je qm Wohnraum: 2417€.

Natürlich verkauft man solche Wohnungen nicht zu diesen Preisen. Hier eine Statistik zu den Verkaufspreisen, die dann aber eben auch die Immobilienblase mit beinhalten: https://www.immowelt.de/immobilienpreis ... ungspreise
Die 4.645€ kann man in dieser Statistik als durchaus valide nachvollziehen - nur sind das die Verkaufspreise und nicht die Erstellungspreise - da ist also auch schon ein kräftiger Gewinnaufschlag mit enthalten - und dazu noch ein kräftiger Spekulationsaufschlag für die Immobilienblase.

Wenn man sich also der Frage nähert, was eine gerechte Miete wäre, dann gehe ich davon aus, dass wir über die Erstellungskosten reden, dazu die Renovierungskosten über einen Zeitraum x, und über Abschreibungszeiträume.
Unterm Strich ist da meine Kalkulation nicht so ganz weit weg von dem, was ich noch als gerecht empfinde. Wenn jemand eine Wohnung für ca. 240T€ bauen kann, und diese dann für 460T€ verkaufen kann - ist da auch ein Gewinnaufschlag drauf, den ich schon in die Nähe des Wuchers sehen würde.

Die Anfangsrendite unter den derzeitigen Finanzierungs- und Inflations- und Mietbedingungen liegt damit je Jahr bei 2% - und damit schon mal über dem normalen Zinssatz. Über die 30 Jahre hinweg aber arbeitet die Inflation für den Investor, der auf Pump investiert hat - und gegen den Mieter, der die Inflation über Mietpreiserhöhungen angerechnet bekommt. Das führt dazu, dass über die Jahre hinweg die Rendite mit jedem Jahr steigt - und nach 30 Jahren ein saftiger Gewinn übrig bleibt.

Ob nun 10€ oder 11€ für den qm als Mietpreis noch in Ordnung sind - oder ob es doch 8€ oder 13€ sein müssen oder dürfen - darum geht es mir nicht. Mir geht es darum, dass es ganz sicher einen vernünftigen Rahmen gibt, den die Politik auch vorgeben kann und soll und schließlich auch muss, wenn es darum geht, welche Mietpreise noch ok, und welche Wucher sind.

Genau dies tut nun Berlin - ob die gewählten Grenzen gut sind, will ich damit gar nicht beurteilen - dass es aber Grenzen geben sollte, die der hemmungslosen Spekulation einen Riegel vorschieben sollten, das ist mir intuitiv klar.

Wenn sie das Märchen vom armen Wohnungsbauinvestor gerne erzählen, tun sie das nur. Nur - es bleibt ein Märchen.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(24 Oct 2019, 09:09)
Wer sein Wohneigentum selbst nutzt, ist vom Mietendeckel nicht betroffen. Im Alter kann er Eigenbedarf für seine bisher vermietete Immobilie geltend machen. Wer über kein Wohneigentum verfügt, ist statistisch gesehen gerade im Alter deutlich ärmer, als jemand, der über Wohneigentum verfügt.
JJazzGold hat geschrieben:(24 Oct 2019, 09:57)
Das ist mir bekannt.
Was ist Denjenigen, die zur Altersvorsorge zwei Eigentumswohnungen erworben haben, eine in der sie selbst wohnen und später noch eine, deren Mieteinnahmen zur zusätzlichen Altersversorgung dienen? Ggfls werden beide mittels Ölheizung geheizt und sollten energetisch saniert werden.
Was ich dem Satz im Bezug auf den Berliner Mietendeckel anfangen soll, weiß ich offen gestanden nicht.
Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt, sollte keine finanziellen Schwierigkeiten haben, Modernisierungsinvestitionen vorzunehmen. Der Mietendeckel zielt offensichtlich auf die Fälle ab, bei denen kein Wohneigentum vorliegt. Wer Wohneigentum in guter Lage in Ballungsräumen besitzt, profitiert überdurchschnittlich von Infrastrukturinvestitonen aller Steuerzahler. Das ist auch offensichtlich.
Zuletzt geändert von Wähler am Freitag 25. Oktober 2019, 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:47)

Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt, sollte keine finanziellen Schwierigkeiten haben, Modernisierungsinvestitionen vorzunehmen. Der Mietendeckel zielt offensichtlich auf die Fälle ab, bei denen kein Wohneigentum vorliegt.

Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt zahlt diese in der Regel erst einmal ab, bevor sich Gewinn zum Invest sammelt.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

So führt man den Sozialismus durch die Hintertür ein. Welcher Preis wird in Berlin als nächstes gedeckelt? Bier oder Crystal?
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:47)
Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt, sollte keine finanziellen Schwierigkeiten haben, Modernisierungsinvestitionen vorzunehmen. Der Mietendeckel zielt offensichtlich auf die Fälle ab, bei denen kein Wohneigentum vorliegt. Wer Wohneigentum in guter Lage in Ballungsräumen besitzt, profitiert überdurchschnittlich von Infrastrukturinvestitonen aller Steuerzahler. Das ist auch offensichtlich.
JJazzGold hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:51)

Wer zwei Eigentumswohnungen besitzt zahlt diese in der Regel erst einmal ab, bevor sich Gewinn zum Invest sammelt.
Wenn er gleichzeitig zwei Eigentumswohnungen erwirbt und abzahlt, geht er ein höheres wirtschaftliches Risiko ein, für das die Gesellschaft nicht zuständig ist. Ich bin aber durchaus dafür, dass der Staat den Erwerb der ersten Immobilie finanziell unterstützt.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:55)

Wenn er gleichzeitig zwei Eigentumswohnungen erwirbt und abzahlt, geht er ein höheres wirtschaftliches Risiko ein, für das die Gesellschaft nicht zuständig ist.
Und deswegen darf der Staat das Risiko nach Belieben erhöhen?
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:55)

Wenn er gleichzeitig zwei Eigentumswohnungen erwirbt und abzahlt, geht er ein höheres wirtschaftliches Risiko ein, für das die Gesellschaft nicht zuständig ist. Ich bin aber durchaus dafür, dass der Staat den Erwerb der ersten Immobilie finanziell unterstützt.
Weshalb vorausgesetzt gleichzeitig? Die erste wird in Eigenleistung sukzessive abgezahlt, um im Alter kostengünstig zu wohnen und später analog die zweite, um mittels Mieteinnahme nach der Abzahlung in erster Linie das Rentenalter komfortabler zu gestalten. Sozialer Wohnungsbau liegt in Verantwortung des Berliner Senats.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:55)
Wenn er gleichzeitig zwei Eigentumswohnungen erwirbt und abzahlt, geht er ein höheres wirtschaftliches Risiko ein, für das die Gesellschaft nicht zuständig ist. Ich bin aber durchaus dafür, dass der Staat den Erwerb der ersten Immobilie finanziell unterstützt.
Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:00)
Und deswegen darf der Staat das Risiko nach Belieben erhöhen?
JJazzGold hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:01)
Weshalb vorausgesetzt gleichzeitig? Die erste wird in Eigenleistung sukzessive abgezahlt, um im Alter kostengünstig zu wohnen und später analog die zweite, um mittels Mieteinnahme nach der Abzahlung in erster Linie das Rentenalter komfortabler zu gestalten. Sozialer Wohnungsbau liegt in Verantwortung des Berliner Senats.
Warum sollte der Staat den Erwerb von Zweitimmobilien direkt oder indirekt unterstützen, wenn nachweislich die Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen Wohneigentumsbesitzern und NIchtbesitzern steigen? Fairer wäre doch, den Erstbesitz für mögichst viele zu unterstützen und überdurchschnittliche Wertzuwächse von Immobilien in guter Lage, die aus Infrastrukturinvestitonen der Allgemeinheit resultieren, durch Besteuerung abzuschöpfen, um die finanzielle Unterstützung zu finanzieren.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:12)

Warum sollte der Staat den Erwerb von Zweitimmobilien direkt oder indirekt unterstützen, wenn nachweislich die Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen Wohneigentumsbesitzern und NIchtbesitzern steigen? Fairer wäre doch, den Erstbesitz für mögichst viele zu unterstützen und überdurchschnittliche Wertzuwächse von Immobilien in guter Lage, die aus Infrastrukturinvestitonen der Allgemeinheit resultieren, durch Besteuerung abzuschöpfen.
Von staatlicher Unterstützung schrieb ich nichts. Im Gegenteil, ich schrieb von Erwerb und Abzahlung analog zur ersten erworbenen Immobilie. Jegliche Kalkulation zu zukünftiger Modernisierung beider Immobilien, ob privater Entschluß, oder gemäß gesetzlicher Vorgabe, siehe Ölheizung, hat der Berliner Senat mit seinem Beschluss torpediert. In typisch rot-rot-grüner Manier, die sich in ihrer Sichtweise ausschließlich auf “die reichen Spekulanten“ kapriziert.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:12)
Warum sollte der Staat den Erwerb von Zweitimmobilien direkt oder indirekt unterstützen, wenn nachweislich die Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen Wohneigentumsbesitzern und NIchtbesitzern steigen? Fairer wäre doch, den Erstbesitz für mögichst viele zu unterstützen und überdurchschnittliche Wertzuwächse von Immobilien in guter Lage, die aus Infrastrukturinvestitonen der Allgemeinheit resultieren, durch Besteuerung abzuschöpfen, um die finanzielle Unterstützung zu finanzieren.
JJazzGold hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:21)
Von staatlicher Unterstützung schrieb ich nichts. Im Gegenteil, ich schrieb von Erwerb und Abzahlung analog zur ersten erworbenen Immobilie. Jegliche Kalkulation zu zukünftiger Modernisierung beider Immobilien, ob privater Entschluß, oder gemäß gesetzlicher Vorgabe, siehe Ölheizung, hat der Berliner Senat mit seinem Beschluss torpediert. In typisch rot-rot-grüner Manier, die sich in ihrer Sichtweise ausschließlich auf “die reichen Spekulanten“ kapriziert.
Erwartet Du jetzt wirklich, dass ich für die statistisch weniger ins Gewicht fallenden privaten Zweitimmobilienerwerber mir die gleichen Sorgen machen, wie um die vielen Mieter, die über 40% ihres Einkommens für die Abdeckung eines grundlegenden Wohnbedürfnisse aufwenden? ;)
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(25 Oct 2019, 09:15)

Erwartet Du jetzt wirklich, dass ich für die statistisch weniger ins Gewicht fallenden privaten Zweitimmobilienerwerber mir die gleichen Sorgen machen, wie um die vielen Mieter, die über 40% ihres Einkommens für die Abdeckung eines grundlegenden Wohnbedürfnisse aufwenden? ;)
Wieso sollte ich das von Ihnen erwarten? Sie sind doch kein Bestandteil des Berliner Senats. Auch von diesem erwarte ich persönlich nichts, ich bin keine Berlinerin und habe mich meiner Immobilienanteile in Berlin rechtzeitig entledigt. Allerdings erwarte ich von einem Senat, dass er alle Umstände berücksichtigt. :) Ich beobachte und merke an. Wie damit umgegangen wird, werden letztendlich die Berliner entscheiden, vorher ggfls noch die Gerichte.
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von sünnerklaas »

John Galt hat geschrieben:(23 Oct 2019, 09:50)

Dann schmeißt man die Gesetze einfach aus dem Fenster und am nächsten Tag stehen die Bauarbeiter auf den Wiesen und fangen an zu basteln.
Interessant.
Und wer kommt dann für Planungsfehler auf?
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Re: Mietpreisbremse - Eingriff in die freie Marktwirtschaft !

Beitrag von John Galt »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Oct 2019, 13:24)

Interessant.
Und wer kommt dann für Planungsfehler auf?
Und woher bekommt man die Erlaubnis den Rasen zu betreten?

QED - Markt schuld, dass sich niemand mehr Wohnung leisten kann und es keine gibt. :rolleyes:
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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