Joachim Stiller » Mi 10. Jun 2015, 19:53 hat geschrieben:Die Fließgeschwindigkeit bleibt immer gleich... Ein Geldumlauf beläuft sich statistisch auf eine Lohneinheit, also auf einem Momnat... Denn das Geld wird in einer Lohneinheit genau ein Mal umgelegt...Nur, dann ist zu viel Geld im Umlauf, weil man es mit 12 multiplizieren muss... Und jetzt kommt die große Priesfrage, die mir nicht ienmal das DIW beantworten konnte: Wo ist das ganze Geld gebleiben, wenn nicht im Umlauf?
Gruß Joachim Stiller Münster
Hallo,
das ist wohl richtig! Aber die Geldmenge ist überproportional zu den Staatseinnahmen angestiegen, sprich der Staat partizipiert nicht an seinem Geldbestand! Insbesondere das geradezu exponentielle Anwachsen der Geldmenge M1 sticht heraus! Die Einnahmen des Bundes sind gegenüber der Geldmengenentwicklung, d.h. gegenüber der allgemeinen Kaufkraftentwicklung in Rückstand geraten, das noch nahezu unbemerkt!
Die "Geld- Umlaufgeschwindigkeit" des Staates und der Verbraucher mag "konstant" sein, die Anhäufung vollzieht sich tatsächlich bei sehr wenigen (Geni). Zitat: Der Grund liegt vielmehr darin, dass sich immer größere Geldbeträge bei wenigen Bürgern (oder in deren Unternehmen) angesammelt haben und große Teile davon in der Realwirtschaft nicht mehr verwendet werden.
Dieser Effekt der Anhäufung von Geld in einer Höhe, die eine zeitnahe Verwendung eines Teils des Geldes rein tatsächlich unmöglich (jedenfalls unwirtschaftlich) macht, wird "Meudaleffekt" genannt.
Möglicherweise werden diese Gelder am Finanzmarkt bewegt.
Diese Bewegungen zählen aber weder zum Bruttoinlandsprodukt –aus dem bekanntlich auch die Staatsquote errechnet wird–, noch erzielt der Staat daraus Einnahmen. Zitatende. Diese führt zu einer reduzierten Geldumschlagshäufigkeit, wie in Abb. 4 unter folgendem Link zu ersehen ist:
http://www.kiwifo.de/Staatseinnahmen_un ... ,-1728,842
Und ich meine, dieses Geld, welches sich nicht in der Realwirtschaft bewegt, sondern irgendwo gebunkert ist, vermehrt sich momentan rasant! Dh. die Geldmengenaggregate stehen in Verdacht nicht nur überproportional zu wachsen, sondern eponentiell!
Da könnte man Gegegnsteuern, zum einen durch Steuererhöhungen, speziell für diejenigen die Geld massiv anhäufen (Staat hat mehr Einnahmen, folglich auch mehr Ausgaben...es fleißt wieder

), oder man zwingt den Verbraucher zu mehr Konsum (Zinsen senken), oder man reduziert M1 um seinen Bargeldanteil auf nahezu 0, immerhin 11%, und entzieht der Schattenwirtschaft Kapital! Aber das ist Theorie!
Die Entwicklung hin zur bargeldlosen Gesellschaft ist eh, ohne politisches Gegensteuern, unaufhaltsam.
Nicht der Staat geht in die Offensive (noch nicht), die Wirtschaft drängt, sie schwatzt es dem Verbraucher auf.
Wir werden demnach vermutlich folgendes Szenario erleben, die Geldmengen wachsen rasant, die Giralzahlungen ebenso und der Staat wird nicht partizipieren. Der Staat wird sich also fragen müssen, wo ist die Kohle eigentlich! Dann fangen die ersten Politiker an Dinge zu sagen wie: Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminellen! Ist sogar richtig!
Richtig ist auch, dass Steuersätze veränderbar wären, Spitzensteuersätze waren temporär einmal wesentlich höher! Ich bin also so gemein und behaupte, statt mittels Steuern die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen (d.H. auch höhere Sozialausgaben, höhere Mindestrenten etc etc), setzt man nun auf mehr Kontrolle und Bekämpfung der Schattenwirtschaft! Noch sind es die "Bänker" die diesen genialen Einfall haben, wenn der Staat nachzieht, dann verkauft er seine Hoheitsrechte eigentlich an die Banken. Aktiver Widerstand gegen solche Entwicklungen wäre demnach die Forderung, Steuern für die Superreichen massiv zu erhöhen und Zahläpppps usw zu meiden! O Gott, jetzt komme ich bestimmt auf die Abschußliste von Äppel und Co. Schluck!
Na ja, jedenfalls ist das Thema Geldmenge und dessen Entwicklung in historischer Sicht nicht auszulassen bei der Bargeld- Diskussion, auch wenn die Interessen der Wirtschaft schwerer wiegen dürfte. Jeder Smartphonenutzer wird potentieller Kunde werden...
PS.: Ich sollte einen noblen Preis bekommen für meinen ökologischen Versuch durchzublicken..
