Seidenraupe hat geschrieben: ↑Freitag 9. Juni 2023, 22:50
.. darf sich elmor ... freuen und auf viele Samen
Wäre ich ein Weib, dann vielleicht.
Auf der Nordseite verstreut ein Macho-Ahorn seine Samen wie verrückt, geradezu ein Samenteppich. Neben Haselnuss-, Birken- und Buchensamen.
Auch sonst kann ich nicht klagen. Brennesseln, Disteln, Feldklee (besonders in der Rabatte), neben diesem wuchsfreudigen "uU", diesem unknown Unkraut. Und natürlich alle möglichen Grassorten, von massiv wurzelndem fettem Zeug bis zu filigranen, dafür extrem hoch wachsendem Halmgras, das überall durchwächst.
Mein Grundwasserspiegel beginnt bei 52-55 m. Kiesige Bodenverhältnisse. Dieses Jahr hat es bsonders viel geregnet. Ich gieße mit Leitungswasser und Gießstab. *Faulix*
Bei mir in der Nähe hat sich ein Nachbar einen stattlichen "Natur"teich angelegt. Würde mir ein paar Störche oder Schlangen wünschen, die das ganze Kröten- und Froschgequake in seinem Teich reduzieren. Wenn die PV-Bodenanlage, diese kommunale Zierde der Natur, abends das Sirenengeheule einstellt, hört man das laute Quaken dieses Froschteichs aus 400 m Entfernung bis zu mir rüber.
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Mein Bruder, der in einer Gegend wohnt, wo der Grundwasserspiegel schon bei 2 m Tiefe beginnt, hat sich auch einen Teich angelegt, alles hübsch und nobel mit Wasserpflanzen vom feinsten und entsprechender, teichgerechter Uferbepflanzung, fünf Meter entfernt von der Sommerterrasse seiner "Holzhausdatscha" (topisoliert, winterfest, made by elmore) auf seinem weitläufigen Grundstück.
Trotz elektrischer Teichabdeckung und allen möglichen Anti-Froschmaßnahmen...das Kröten-Gequake wurde immer schlimmer über die Jahre. Den Teich hat er mittlerweile wieder zuschütten lassen.. Der Froschlärm hat in halb um den Verstand gebracht, so laut war das.
Kein Wunder. An sein Grundstück grenzt genau dort eine feuchte Wiese, die als Urnatur nicht bewirtschaftet werden darf.
Auf mein Abraten zu seinem Teich wollte er ja nicht hören. Wenn man zuviel Geld hat, muss das ja auch irgendwie wieder unter die Leute.
Jedenfalls ist er jetzt wieder entspannt und gut auszuhalten. Seine PV-Anlagen, auch auf Mietdächern, mit fürstlicher (staatlich über 20 Jahre abgesicherter) Garantieverzinsung spielen ihm sein "Teichverluste" ja locker wieder rein.

- Was hat er immer auf die Grünen geschimpft...er als hardcore-FDP-Wähler. Aber als er dann merkte, wieviel Geld die ihm in seinen Kapitalistensack spülten mit ihrem EEG-Gesetz beginnend, dachte er um. Jetzt wählt er grün. Geld und Geld gesellt sich gern.
Wobei ich aber mittlerweile Anzeichen sehe, daß die grüne Zuneigung merklich abzukühlen beginnt. Er hat nämlich eine Ölheizung in seinem 4-Familienhaus aus den 80-er Jahren. Eher sparsam isoliert. Gute Haus- und vor allem Dachisolierung interessierte ja damals niemanden in seinem Umfeld ausser mir. Da wird er ganz schön löhnen müssen. Keine FBH, nur Heizkörper. Viel Vergnügen mit dem WP-Umbau für "lau"...
Aber meistens wohnt er eh in der "Datscha". Da heizt er schon immer voll elektrisch.

- Und einen Kamin für seinen geliebten Holzofen habe ich ihm auch gemauert mit Edelstahl-Doppelwandrohr, damit ihm die Bude nicht abbrennt, wenn er mal richtig gut einheizt für wohlige Blockhauswärme.
Für die Isolierglasfenster und Terrassentüre*** (doppelflüglig), die ich ihm damals "schreinerte", ist er mir mittlerweile dankbar. Sein damals favorisiertes "nordisches Blockhaus" mit dünnen Einscheiben-Billigstglasfensterchen, hätte ihn - mit weniger Wohnfläche und ohne überdachte Freisitzterrasse - gut 55.000 Mark gekostet (1997). Ich habe ihm dann eine doppelwandige Holzhauskonstruktion mit Boden- Dach- und Wandisolierung mit Steinwolle und konstruktiver Hinterlüftung für Feuchtigkeitsabtranport vorgeschlagen. Das nahm er dann, kostete ihn nur 15,000 Mark. Ohne die "Bruderleistung", für die er nichts bezahlte, sondern sie einfach als selbstverständliche Familienleistung voraussetzte. Aber sonst ist er sehr okay, insgesamt.
Man kann oder konnte geschäftlich von ihm viel lernen. wenn es ums Geld machen geht.
Als Manager und Kaufmann war er sehr erfolgreich. Das steht fest.
Ich muss heute noch lachen, als ich ihn damals fragte, wie der bei mir in gut drei Monaten vorgefertigte Bausatz nun zu ihm kommen solle? Immerhin mit 9,5 m langen Bodenbalken, Dachfirst/Pfetten usw. ...und er dann sagte, da habe ich schon einen Spediteur! Der holt das ab, du musst nur beim Verladen helfen, weil der keinen Stapler in seinem 38-Tonner mit Hänger mithat.
Und dann kam er, der Truck. Auf der Plane unübersehbar Pornoreklame, Standort Kasachstan. Der Fahrer sprach kein Wort deutsch und zeigte mir auf seiner Karte, wo er hinwollte: nach Karlsruhe, weil er dort 3 Tage später eine Ladung hatte. Das war aber leider so ziemlich die entgegengesetzte Richtung, in die die Datscha sollte.
Ich habe ihm dann eine Route auf einer älteren, aber noch richtigen, Karte eines ADAC-Autoatlas eingezeichnet mit dem Zielort, deutlich markiert.
Nach mehreren Telefonaten zwischem meinem Bruder, und dem Cheffe des Kasachen, war alles "klar" und der Truckfahrer nickte eifrig. Er wisse jetzt, wie er fahren müsse. Was soll ich sagen, dieser Truck-Transport, bei dem ihm irgendein Speditionsdisponent noch einen Gefallen schuldete, bzw. auf künftige Aufträge hoffte, ging sehr günstig über die Bühne, meiner Vermutung nach.
Einen Bodenbalken habe ich bis heute an der Nordseite meines Hauses aussen, für die Natur zum Vermodern gelagert. Als Erinnerung. Den brauchte ich nicht, weil der Topmanager befunden hatte, daß eine Reihe weniger an wasserfesten Betonstelzen genügen müsse, die man wg. des sehr hohen Grundwsserspiegels in seiner Gegend in den Boden bauen muss, damit ein Haus nicht absackt, sondern sicher auf den tieferliegenden, festen, Gesteinsschichten gelagert ist.
Er war halt ein sparsamer Kaufmann. Daß sich durch einen Bodenbalken weniger die lichte Weite der Balkenklagerung vergößerte und damit das Durchbiegemoment des Bretterbodens erheblich zunahm, interessierte ihn nicht. Dann federt es halt etwas mehr...
Daß ich die lichten Weiten der Balken auf 32-er Nut-und Feder Bodenbretter ausgelegt hatte, ging ihm als zu pingeliges Detail meinerseits gepflegt am Arsch vorbei.
Kaufleute und Techniker, was für unterschiedliche Welten.
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Als mein Bruder - noch vor Corona - einen ehemaligen Audi-Bereichsvorstand privat zum Grillen in seiner Datscha zu Gast hatte, fielen diesem die Fenster und Türen auf und er fragte meinen Bruder, welcher Schreiner die denn so "sophisticated" gefertigt hätte? Mit verleimter und durch Dreipunkt-Holzverdübelung stabilisierter Eckenverblattung. Sowas sehe man heutzutage prakrisch kaum noch.
Mein Bruder meinte, wie mir meine Schwägerin später erzählte, eher verlegen, er hätte da einen Holzhauskonstrukteur aus dem Chiemgau ausgegraben, der das wohl so haben wollte.
Auf die Fenster und Türen bin ich bis heute doch ein wenig stolz. Dreistufenfalz, aus drei verleimten Brettschichten mit Eckverblattung. Spart das Stufenfräsen aus einem Kantholz. Eine Fräsung, die ich auch maschinell mangels schwerer Holzfräse gar nicht machen konnte.. Dafür aber Verleimung aus drei gehobelten Brettschichten aus 7 Jahre natürlich getrockneten 24-er Fichtenholzbrettern, die ich damals (1991) nach dem Jahrhundertsturm "Wiebke" sehr günstig als Schreinerware kaufte und für spätere Verwendung einlagerte.
Die Fenster / Türen haben natürlich auch Isolierglaskassetten (nach damals höchstmöglichem Isolierglasstandard) und eingefräste Profi-Dreh-Kippscharniere.
Die Fenster/Türen sind bis heute vollkommen verzugsfrei geblieben und schließen immer noch exakt, gut dichtend und leichtgängig.
Was die Eckverblattung angeht, und die Sicherung derselben mit Dreipunkt-Dübelverleimung, war das eher schnödes Handwerk.
Ich habe seit langem einen wundervollen Bildband über japanische Zimmermanns- und Pagodenbaukunst. Faßzinierend und ehrfurchtgebietend für mich, wie die Männer aus Fernost ohne jeden Leim oder Metallbauteile dauerhaft feste Holzverbindungen mit kundig ausgewählten Konstruktionshölzern fertigten.
Die hätten diese Verblattungen vermutlich mit ausgefuchsten Keildübeln aus Holz so stabil verbunden, ohne jeden Leim, daß man nur noch weinend und ehrfürchtig niederknien könnte. Aber ich bin nur ein bayrisches Kindlein und kein japanischer Zimmermannskünstler. Deren Handwerskunst und ihr Wissen über Holz ist einfach nur respekteinflößend.