erne hat geschrieben: Bereits diese Aussage ist falsch. Sämtliche Statistiken, ganz gleich, ob sie von Frauenzeitschriften, Meinungsforschungsinstituten oder Wissenschaftlern angestellt wurden, ergeben, dass Frauen wesentlich häufiger Orgasmen vortäuschen als Männer – sicherlich nicht zuletzt, weil es für die Frauen einfacher ist, denn die Anzeichen sind meist weniger deutlich als beim Mann. Von „gleichermaßen“ kann also keine Rede sein.
Nun, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Immerhin
59% der Männer haben schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht.
Wenn das kein Indiz für gleichermaßen ist, was dann?
erne hat geschrieben:Auch hier scheinst du verallgemeinern zu wollen, was möglicherweise auf dich persönlich zutrifft, aber gerade aufgrund der Mannigfaltigkeit des menschlichen Empfindens, der individuellen Vorlieben und Bedürfnisse wohl kaum in dein Schema pressbar ist.
Nochmal - da steht
ein Grund. Das bedeutet nichts anderes, als das die Gründe vielfältig sind. Ich will gar nichts in ein Schema pressen. Mit Unterstellungen Deinerseits, wird eine Diskussion nicht sachlicher. Des weiteres verbitte ich mir, irgendwelche Unterstellungen auf persönlicher Ebene. Ist das klar?!
Falls Du es mitbekommen hat, ich habe keinerlei Wertung vorgenommen!
erne hat geschrieben:Ich verweise wiederum auf sämtliche Statistiken, die in ihren Zahlen sehr unterschiedlich ausfallen, aus denen aber eindeutig hervorgeht, dass für die einen der Orgasmus das Ziel sämtlichen sexuellen Kontakts ist, für die nächsten nicht notwendig und wieder für andere noch nie erreicht.
Spar Dir deine Statistiken. Ziel jedes sexuellen Kontakts ist zu allererst sexuelle
Befriedigung und Lust. Beides ist nicht zwingend an einen Orgasmus gebunden, jedoch erwünscht.
Sexualmedizinische Untersuchungen haben ergeben, dass sexuelle Befriedigung aus einem Zusammenspiel vieler Faktoren entsteht und der orgasmus nur einer dieser Faktoren ist. Bezüglich der Frau reiche ich den entsprechenden Link nach.
erne hat geschrieben:Allen diesen Menschen aufzunötigen, sie mögen den Orgasmus doch als „Kann“, aber nicht „Muss“ sehen, vernachlässigt sowohl jene, die noch nie einen hatten, als auch jene, die ausschließlich darauf abzielen.
Davon ist keine rede, dies ist eine Interpretation Deinerseits. Fakt ist, dass Druck oder sich Unter-Druck-setzen selten zielführend ist. Dies gilt auch für das Liebesspiel. Wer unter allen Umständen den/einen orgasmus erreichen
will, hat seltener Erfolg, als der der's einfach "kommen" läs
st.
erne hat geschrieben:Die angewendete Technik, die übrigens sexuelle Erregung hervorrufen, vergrößern und stimulieren soll, dürfte das einzige Erfolg versprechende Mittel sein, wenn das Ziel der Orgasmus ist. Nur durch Veränderungen im Umgang miteinander, durch Freude am Ausprobieren erhält der offensichtlich nach wie vor existierende Teil der Menschen, der noch nie einen Orgasmus hatte, eine Chance darauf. Und mal ehrlich, auf diese Erfahrung will wohl freiwillig kein Mensch vollkommen verzichten, oder?
Offensichtlich hast Du nicht den Thread vollständig gelesen, sonst wüsstes Du, dass genau das behauptet wurde, nämlich das ausschließlich die technik zählt und nix anderes, kein Gefühl, keine Liebe, experimentieren etc. Und genau darauf wollte ich hinaus.
Offensichtlich hast Du hier meinen Link entweder überlesen oder ganz bewusst ignoriert.
erne hat geschrieben:Und hier simplifizierst du etwas, finde ich. Die Wissenschaft hat bereits nachgewiesen, dass es wesentliche Unterschiede in der Wahrnehmung und Empfindung, entsprechend in der Reizbarkeit von Männern und Frauen gibt
.
Und genau das ist falsch. Mann und Frau sind über die gleichen Stimuli erregbar und das sind eben nicht nur "handfeste" körperliche Reize
Wo "die Wissenschaft" das nachgewiesen hat, dazu hätte ich dann doch gerne eine Quelle!
erne hat geschrieben:Der Orgasmus der Frau wurde und wird weltweit unterschiedlich betrachtet. Lange Zeit fand er bei weitem nicht die gleiche Beachtung, wie der (rein biologisch gesehen zwingend notwendige) Orgasmus des Mannes.
Falsch! Ejakulation und männlicher Orgasmus sind eben
nicht das gleiche. Es handelt sich um zwei
verschiedene neurophysiologische Vorgänge, die meist (aber eben nicht immer) parallel ablaufen, aber nicht miteinander gekoppelt sind.
erne hat geschrieben:Der Orgasmus der Frau ist für die Fortpflanzung schlicht nicht notwendig. Wenn also „eine Frau zum höchsten Punkt der Lust gebracht“ wurde, dann aus reinem Zeitvertreib.
Auch das ist falsch. Evolutionsbiologisch ist der Orgasmus ein wichtigen Selektionsinstrument. Er fordert und fördert eine typisch menschliche Eigenschaft - die Kreativität, erweitert die Grenzen der Erlebnisfähigkeit und fördert die Entwicklung von Empathie. Darüber hinaus fördert er die Entwicklung von Partnerbindung und die (ebenfalls typisch menschliche) Loslösung von Sexualität und Fortpflanzung.
erne hat geschrieben:Jene, die du aufzählst, sind Reiche, die es sich leisten konnten. Dummerweise vergisst du da völlig das „normale“ Volk, diejenigen, die deine Schriften nicht lesen konnten und geglaubt haben, dass menschliche Sexualität nur der Fortpflanzung dient.
Bist Du so naiv oder tust Du nur so? Menschen haben zu
keiner Zeit geglaubt Sexualität diene nur der Fortpflanzung. Sie "tun" es, weil es ihnen Spaß macht, Lust verschafft. Die Verbindung Sexualität <-> Fortplanzung erkannten sie wesentlich später - etwa in der Zeit des Neolithikums.
Sie mussten also keine "Schriften" lesen, um Spaß am Sex zu haben. Was meinst Du wohl, woher die ältesten erotischen Überlieferungen stammen?
Meinst Du allen Ernstes da hat einer ein AHA-Erlebnis gehabt und seine "reichen"Zeitgenossen aufgeklärt?
erne hat geschrieben:Und nun stell dir einmal vor, du lernst genau das: Sex dient der Fortpflanzung und Lust ist schlecht. Die Frau bekommt beim „Rein-Raus“ keinen Orgasmus und findet keinen Gefallen daran. Der Mann bekommt beim „Rein-Raus“ einen Orgasmus und hat ein Problem, nämlich dass er sehr wohl seinen Spaß daran findet, es aber eigentlich nicht darf.
Nein, stelle ich mir nicht vor, weil das schlicht Blödsinn ist.
1) ist das christliche Ideologie, Lust am Sex gab es aber schon wesentlich länger und
2) wurde das den Menschen zwar erzählt, geschert haben sie sich aber nicht darum. Sie hatten trotz aller Strafandrohuingen und Restriktionen Spaß am Sex
3) ist dieses nur-rein-raus-Spiel ein Mythos.Kreativ waren die Menschen diesbezüglich schon immer.
erne hat geschrieben:1. Religiöse Anschauungen stammen doch von Männern, oder?
Nein! Sie haben sich über lange Zeiträume gesamtgesellschaftlich entwickelt und gewandelt.
Basieren auf dem jeweiligen Beobachtungs- und Erkenntnisstand.
erne hat geschrieben:2. Wie ordnest du den BGH-Artikel von 1967 diesem Statement unter?
Nichts weiter als ein gesetz, welches zum Zeitpunkt seiner Entstehung, die allgemeinen Auffassungen wiedergab. Es ist definitv keine Handlungsanleitung. Begünstigte ledigleich das Scheidungsverlangen eines Mannes, mit einer "unwilligen" Frau. Soll's geben.
erne hat geschrieben:3. Wie passt dazu die bis heute in anderen Kulturen existierende Beschneidung der Frauen?
Beschneidungen haben oft Jahrhunderte/Jahrtausende alte religiöse und/oder hygienische Hintergründe, wurden/werden als Initiationsriten verstanden. Sie sind heute genau so nutzlos und überlebt, wie jede Religion.
erne hat geschrieben:Kannst du dich wirklich so in deine kleine Welt einkapseln und sowohl andere Weltregionen, als auch die geschichtliche Entwicklung ausblenden, um zu solch einem Statement zu gelangen?
Gerade
weil ich geschichliche Entwicklung kenne, blende ich sie eben
nicht aus.
Ich biege und spinne sie mir aber auch nicht zurecht, nur um irgend etwas begründen zu können, wörüber jeder für und vor sich selbst Rechenschaft ablegen muss.
Weil
ich geschichliche Entwicklung und Zusammenhänge kenne, komme ich eben
nicht zu solche seltsamen Schlussfolgerungen wie Du.
erne hat geschrieben:Dein Statement gilt maximal für einige Frauen in Deutschland und in einigen anderen Industrienationen. Allgemeingültig ist es wohl kaum.
Genau um die Frauen geht es, um die in Deutschland und den Industrienationen. Umkeine anderen.
Andromache