Mein-Grundeinkommen-Experiment

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Blickwinkel
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 20:47 hat geschrieben:
Man kann so etwas doch aber in die Diskussion einbringen, wenn LZA und andere Arbeitslose pauschal als saufende Faulenzer bezeichnet werden, die von einem BGE profitieren würden. Warum sind da Aufstocker bessere Klientel, nur weil sie 10-20h die Woche etwas tun? Diejenigen ruhen sich doch genauso auf ihrer Situation aus. Es muss das Ziel sein, jeden Bundesbürger in einen Vollzeitjob zu bekommen, und da muss der Staat doch Anreize gegenüber den ALGII-Beziehern setzen, denn ansonsten passiert das, was du beschreibst:

Das geht aber nicht, weil es Menschen gibt, die keine 40h die Woche arbeiten können oder es keine AG gibt, die diesen Menschen einen Vollzeitstelle anbieten wollen, aufgrund von psychischen, physischen oder sonstigen Einschränkungen oder weil sie nicht die Qualifikationen für die Vollzeitstelle mitbringen. Insofern ist dein Radikalismus, entweder gutbezahlte Vollzeitstelle oder BGE, unpraktisch, weil es genau diese Menschen ausgrenzt. Und wie ich schon schrieb, O-Ton einer Aufstockerin, ich bin froh, dass ich eine Beschäftigung habe, zuhause wäre ich durchgedreht.

Willst du also lieber, dass die Menschen noch kranker werden? Nein das ist kein Witz, es ist nachgewiesen, dass eine Beschäftigung viel mehr ist, als reiner Gelderwerb. Aber das habe ich schon zig-mal geschrieben, verstehen oder besser wahrhaben willst du es nicht.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 19:53 hat geschrieben: Das geht aber nicht, weil es Menschen gibt, die keine 40h die Woche arbeiten können oder es keine AG gibt, die diesen Menschen einen Vollzeitstelle anbieten wollen, aufgrund von psychischen, physischen oder sonstigen Einschränkungen oder weil sie nicht die Qualifikationen für die Vollzeitstelle mitbringen.
Naja, bisher ist hier im Strang sehr oft zu lesen, die Menschen müssen nur wollen, dann bekommen sie auch Arbeit. Und wer nicht will, ist Faulenzer und braucht die Anreize. Vielleicht habe ich auch etwas überlesen, aber ich lese hier das erste Mal, dass auch Arbeitgeber eine Mitschuld tragen, weil sie keine VOllzeitstelle anbieten.
Ansonsten bestehen da ja auch mehr Optionen zu 40h: Zweitjob, Drittjob, oder selbst ein Unternehmen aufmachen. Kredit bekommt doch jeder, heißt es.
Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 19:53 hat geschrieben: Insofern ist dein Radikalismus, entweder gutbezahlte Vollzeitstelle oder BGE, unpraktisch, weil es genau diese Menschen ausgrenzt.
Auch mit dem BGE gibt es doch Behandlungsmöglichkeiten für psychisch Kranke. :?:
Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 19:53 hat geschrieben: Und wie ich schon schrieb, O-Ton einer Aufstockerin, ich bin froh, dass ich eine Beschäftigung habe, zuhause wäre ich durchgedreht.
Das stützt doch eigentlich meine Argumentation, dass die Menschen arbeiten wollen, weil sie sonst durchdrehen. Oder gibt es das unter LZA nicht, weil sie saufende Faulenzer sind, die nur wirklich wollen müssen?
Willst du also lieber, dass die Menschen noch kranker werden? Nein das ist kein Witz, es ist nachgewiesen, dass eine Beschäftigung viel mehr ist, als reiner Gelderwerb. Aber das habe ich schon zig-mal geschrieben, verstehen oder besser wahrhaben willst du es nicht.
Na eben. Was meinst du, warum ich erwähnt habe, dass 90% unglücklich mit ihrem Job sind? Aber so ist das halt in einer Gesellschaft, in der es heißt: "Hauptsache Arbeit, egal was." Viele würden gern was anderes machen, können dies aber nicht.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:00 hat geschrieben:
Viele würden gern was anderes machen, können dies aber nicht.

Was sollte das BGE daran ändern?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

3x schwarzer Kater » Mittwoch 27. August 2014, 20:05 hat geschrieben:

Was sollte das BGE daran ändern?
Wenn du heutzutage aus deinem Job aussteigst und versuchst, etwas anderes zu tun (z.B. Unternehmensgründung oder Umschulung auf anderen Job) und es dir nicht gelingt, dann gibt es soziale Verachtung von allen Seiten und selbst gute Freunde verlassen dich.

Eine Form des Grundeinkommens würde dazu beitragen, dass Menschen, wenn sie ihren Job verlassen, und es dann schief geht, sie nicht in das soziale Loch fallen und den Stempel des "Hartzers" aufgedrückt bekommen.

Allgemein gilt doch, wer versagt und nicht so schnell was Neues findet: HartzIV=Versager=Faulenzer

Ich denke, das Bewusstsein würde sich verändern, und wer mit etwas scheitert, würde noch mit hoch erhobenem Haupt sich in der Stadt blicken lassen können.

Ich würde es halt besser finden, wenn Menschen das tun würden, was ihnen Spaß macht und nicht in einem Betrieb arbeiten, den sie hassen. Bei meinem Nebenjob im Dienstleistungsbereich gibt es eine ganze Abteilung, die nur da ist, weil am Ende Gehalt auf ihrem Zettel steht. :thumbup:
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mittwoch 27. August 2014, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:10 hat geschrieben:
Wenn du heutzutage aus deinem Job aussteigst und versuchst, etwas anderes zu tun (z.B. Unternehmensgründung oder Umschulung auf anderen Job) und es dir nicht gelingt, dann gibt es soziale Verachtung von allen Seiten und selbst gute Freunde verlassen dich.

Eine Form des Grundeinkommens würde dazu beitragen, dass Menschen, wenn sie ihren Job verlassen, und es dann schief geht, sie nicht in das soziale Loch fallen und den Stempel des "Hartzers" aufgedrückt bekommen.

Ich würde es halt besser finden, wenn Menschen das tun würden, was ihnen Spaß macht und nicht in einem Betrieb arbeiten, den sie hassen. Bei meinem Nebenjob im Dienstleistungsbereich gibt es eine ganze Abteilung, die nur da ist, weil am Ende Gehalt auf ihrem Zettel steht. :thumbup:
und die würden dann alle aussteigen? Und was machen die dann? Vom Existenzminimum leben?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Tantris »

3x schwarzer Kater » Mi 27. Aug 2014, 21:13 hat geschrieben:
und die würden dann alle aussteigen? Und was machen die dann? Vom Existenzminimum leben?
Existenzminimum? Das wäre schonmal ein wesentlicher fortschritt zu hartz!
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:00 hat geschrieben: Auch mit dem BGE gibt es doch Behandlungsmöglichkeiten für psychisch Kranke. :?:
Wo denn? Das Geld wird ja komplett an die Leute ausgezahlt. 960 Mrd. im Jahr, da bleibt kein Geld mehr irgendwelche staatlichen Sozialprogamme.
Das stützt doch eigentlich meine Argumentation, dass die Menschen arbeiten wollen, weil sie sonst durchdrehen. Oder gibt es das unter LZA nicht, weil sie saufende Faulenzer sind, die nur wirklich wollen müssen?
Menschen sind aber nicht gleich, manche wollen, können aber nicht, andere können, wollen aber nicht. Übrigens habe ich deswegen auch ganz fett und deutlich zu Beginn geschrieben, dass es manche H4ler gibt, die eben können, aber nicht wollen, weil ich genau wusste, dass wieder jemand ganz schlaues kommt und behauptet, ich würde ALLE H4ler als Faulenzer ansehen! Aber scheinbar muss ich es das nächste mal in jedem Posting direkt als H1 Überschrift einfügen.

NICHT ALLE H4LER SIND FAULENZER, ABER MANCHE KÖNNEN ARBEITEN UND WOLLEN NICHT! DIESE MÜSSEN DIE IHNEN ANGEBOTENEN STELLEN ANNEHMEN UND KÖNNEN SICH NICHT WEITER VON DER ARGE ALIMENTIEREN LASSEN!

Jetzt klar?
Na eben. Was meinst du, warum ich erwähnt habe, dass 90% unglücklich mit ihrem Job sind? Aber so ist das halt in einer Gesellschaft, in der es heißt: "Hauptsache Arbeit, egal was." Viele würden gern was anderes machen, können dies aber nicht.
Ja, vor allem sie selbst hindern sich daran, etwas an ihrem Leben zu ändern. Den ganzen Jammern ändert nichts an seinem Schicksal.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

3x schwarzer Kater » Mittwoch 27. August 2014, 20:13 hat geschrieben:
und die würden dann alle aussteigen? Und was machen die dann? Vom Existenzminimum leben?
Keine Ahnung. Aber sie hätten die Option, auszusteigen, ohne sozial verachtet zu werden.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:10 hat geschrieben:
Wenn du heutzutage aus deinem Job aussteigst und versuchst, etwas anderes zu tun (z.B. Unternehmensgründung oder Umschulung auf anderen Job) und es dir nicht gelingt, dann gibt es soziale Verachtung von allen Seiten und selbst gute Freunde verlassen dich.
:?: Hast du persönlich diese Erfahrung gemacht?
Ich würde es halt besser finden, wenn Menschen das tun würden, was ihnen Spaß macht und nicht in einem Betrieb arbeiten, den sie hassen. Bei meinem Nebenjob im Dienstleistungsbereich gibt es eine ganze Abteilung, die nur da ist, weil am Ende Gehalt auf ihrem Zettel steht. :thumbup:
Genau, die Spaßgesellschaft und wenn es jemandem Spaß macht, jeden Abend um die Häuser zu ziehen, dann sollte er das auch von der Gemeinschaft bezahlt bekommen. :)
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:17 hat geschrieben:
:?: Hast du persönlich diese Erfahrung gemacht?
Ne, aber ich kenne Arbeitslose, die diese Erfahrung gemacht haben. Arbeit ist in diesem Lande alles. Hast du nichts, bist du nichts.
Genau, die Spaßgesellschaft und wenn es jemandem Spaß macht, jeden Abend um die Häuser zu ziehen, dann sollte er das auch von der Gemeinschaft bezahlt bekommen. :)
Oder umgekehrt: Wenn jemand seinen Job hasst, dann sollte er den weitermachen! Eine miesgelaunte Gesellschaft ist doch viel besser für uns alle! Was wären wir ohne das tägliche "Ich hab kein Bock auf meinen Betrieb, aber am Ende gibt es ja Geld!"

Schön produktiv auch für Unternehmen, wenn die Leute eigentlich keinen Bock haben und nur Dienst nach Vorschrift leisten. :)
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:14 hat geschrieben:Menschen sind aber nicht gleich, manche wollen, können aber nicht, andere können, wollen aber nicht. Übrigens habe ich deswegen auch ganz fett und deutlich zu Beginn geschrieben, dass es manche H4ler gibt, die eben können, aber nicht wollen, weil ich genau wusste, dass wieder jemand ganz schlaues kommt und behauptet, ich würde ALLE H4ler als Faulenzer ansehen! Aber scheinbar muss ich es das nächste mal in jedem Posting direkt als H1 Überschrift einfügen
Und was sollte man mit denen tun, die wollen, aber nicht können? Also saufen, jeden Tag um die Häuser ziehen, auf Kosten der Gemeinschaft geht bei diesen Leuten doch auch nicht. Oder nimmst du bei denen in Kauf, dass sie das tun, nur weil sie 2 Bewerbungen im Monat schreiben und sich ab und an in eine "Fortbildung" setzen? :D
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mittwoch 27. August 2014, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:22 hat geschrieben:
Ne, aber ich kenne Arbeitslose, die diese Erfahrung gemacht haben. Arbeit ist in diesem Lande alles. Hast du nichts, bist du nichts.



Oder umgekehrt: Wenn jemand seinen Job hasst, dann sollte er den weitermachen! Eine miesgelaunte Gesellschaft ist doch viel besser für uns alle! Was wären wir ohne das tägliche "Ich hab kein Bock auf meinen Betrieb, aber am Ende gibt es ja Geld!"

Schön produktiv auch für Unternehmen, wenn die Leute eigentlich keinen Bock haben und nur Dienst nach Vorschrift leisten. :)
Du, die Menschen haben es immer in der Hand, was sie aus ihrem Leben machen, egal ob du ihnen ein BGE zahlst oder nicht. Auch reiche Menschen sind unzufrieden oder sind sogar noch unzufriedener wie arme Menschen. Ein edler Ansatz, den du verfolgst, aber du wirst noch feststellen, dass nicht jeder Mensch willens ist, sein Leben so zu verändern, dass er glücklich ist, weil diese Menschen Angst vor Veränderung haben.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:15 hat geschrieben:
Keine Ahnung. Aber sie hätten die Option, auszusteigen, ohne sozial verachtet zu werden.

Wenn 90% unzufrieden sind. Wieviele schätzt du würden davon aussteigen? Und die damit verbundene Frage - wer bezahlt das?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:25 hat geschrieben:
Und was sollte man mit denen tun, die wollen, aber nicht können? Also saufen, jeden Tag um die Häuser ziehen, auf Kosten der Gemeinschaft geht bei diesen Leuten doch auch nicht. Oder nimmst du bei denen in Kauf, dass sie das tun, nur weil sie 2 Bewerbungen im Monat schreiben und sich ab und an in eine "Fortbildung" setzen? :D
Aufstocken ist eine Möglichkeit oder Programme mit AG finden, die zum Teil von der ARGE mitfinanziert werden usw. Aber selbst wenn sie eine Fortbildung besuchen, ist das noch besser, wie jeden Tag nur Fernseher oder mittags um 12:00 Uhr Bier zu trinken. Warst du schon mal sozial in Brennpunkte tätig? Dann mach das mal, ist sehr ernüchternd, wenn du siehst, wie manche Menschen dort leben, obwohl sie durch das Amt voll versorgt werden.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:26 hat geschrieben:
Du, die Menschen haben es immer in der Hand, was sie aus ihrem Leben machen, egal ob du ihnen ein BGE zahlst oder nicht. Auch reiche Menschen sind unzufrieden oder sind sogar noch unzufriedener wie arme Menschen. Ein edler Ansatz, den du verfolgst, aber du wirst noch feststellen, dass nicht jeder Mensch willens ist, sein Leben so zu verändern, dass er glücklich ist, weil diese Menschen Angst vor Veränderung haben.
Theoretisch hat es jeder in der Hand, in der Praxis ist das anders.

Da fällt mir auch noch das Beispiel eines großen Automobilfabrikanten ein. Ein Bekannter arbeitete dort mal als Aushilfe, beim Rundgang sagte der Anleiter, es dürfe bei der Arbeit nicht geraucht werden, und nur in den dafür vorgesehenen Räumen. Er guckte rüber zum Band und sah, wie das ein langjähriger Mitarbeiter (hat er später erfahren) mitbekam, und seine Kippe aufs Band warf.

Aber wenn so die deutsche Gesellschaft ist, ist das eben so. Wie ich ja auch schon schrieb, die Einstellung der Leute, vor allem der arbeitenden Leute, ist das weitaus größte Problem.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:30 hat geschrieben:
Aufstocken ist eine Möglichkeit oder Programme mit AG finden, die zum Teil von der ARGE mitfinanziert werden usw. Aber selbst wenn sie eine Fortbildung besuchen, ist das noch besser, wie jeden Tag nur Fernseher oder mittags um 12:00 Uhr Bier zu trinken. Warst du schon mal sozial in Brennpunkte tätig? Dann mach das mal, ist sehr ernüchternd, wenn du siehst, wie manche Menschen dort leben, obwohl sie durch das Amt voll versorgt werden.
Ich komme aus einem sozialen Brennpunkt, und war auch selbst mal in so einer Maßnahme (zwischen Zivildienst und Uni lagen 3 Monate und obwohl ich schon eingeschrieben war, galt ich fürs Jobcenter offiziell als arbeitslos, da Mutter es war und ich ja in der Bedarfsgemeinschaft lebte). Und weil die unzufrieden mit meinem Studiumsfach waren, haben sie auch versucht mich zu manipulieren und gesagt: Gucken sie mal dort bei den Schlossern, vielleicht können sie sich für Technik begeistern! Ingenieure werden gesucht!

"Glücklich" waren die Leute nicht, wenn sie zum 17. Mal das Bewerbungstraining besuchen durften, weil das Jobcenter nichts anderes für die findet. Das Bier wurde dann eben dort in den Pausen getrunken, Hurra.
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mittwoch 27. August 2014, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:31 hat geschrieben:
Theoretisch hat es jeder in der Hand, in der Praxis ist das anders.

Da fällt mir auch noch das Beispiel eines großen Automobilfabrikanten ein. Ein Bekannter arbeitete dort mal als Aushilfe, beim Rundgang sagte der Anleiter, es dürfe bei der Arbeit nicht geraucht werden, und nur in den dafür vorgesehenen Räumen. Er guckte rüber zum Band und sah, wie das ein langjähriger Mitarbeiter (hat er später erfahren) mitbekam, und seine Kippe aufs Band warf.

Aber wenn so die deutsche Gesellschaft ist, ist das eben so. Wie ich ja auch schon schrieb, die Einstellung der Leute, vor allem der arbeitenden Leute, ist das weitaus größte Problem.
Ne du, durch masslose Umverteilung bringst du die motivierten, fleißigen Menschen um ihre Früchte. Es ist der Tod der Leistungsgesellschaft. Deswegen muss alles ausbalanciert sein und das BGE ist nicht ausbalanciert, sondern schlicht nicht finanzierbar.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:35 hat geschrieben:
Ich komme aus einem sozialen Brennpunkt, und war auch selbst mal in so einer Maßnahme (zwischen Zivildienst und Uni lagen 3 Monate und obwohl ich schon eingeschrieben war, galt ich fürs Jobcenter offiziell als arbeitslos, da Mutter es war und ich ja in der Bedarfsgemeinschaft lebte).
"Glücklich" waren die Leute nicht, wenn sie zum 17. Mal das Bewerbungstraining besuchen durften, weil das Jobcenter nichts anderes für die findet. Das Bier wurde dann eben dort in den Pausen getrunken, Hurra.
Und du meinst, die wären durch ein BGE glücklicher? Warum? Die haben doch jetzt schon genug Zeit sich zu überlegen, welchen Beruf sie machen wollen, wie sie ihr Business aufziehen könnten oder wie sie ihr Kunstwerk erschaffen. Warum tun sie es nicht? Nur wegen dem Jobcenter? Sind wieder die anderen Schuld am eigenen Unglück?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:36 hat geschrieben:
Ne du, durch masslose Umverteilung bringst du die motivierten, fleißigen Menschen um ihre Früchte. Es ist der Tod der Leistungsgesellschaft. Deswegen muss alles ausbalanciert sein und das BGE ist nicht ausbalanciert, sondern schlicht nicht finanzierbar.
Selbiges sagen die Leute über die Hartz-Gesetzgebung.

Und diese Einstellung meinte ich nicht, sondern das Verhältnis zur Arbeit. Mein Hauptpunkt ist, dass Menschen einer Arbeit nachgehen, die sie mögen, bei der sie eine Verbindung zu ihrem Produkt haben. Und nicht Arbeit verrichten, weil sie a) Gehalt bekommen und b) irgendeine Arbeit haben und dadurch soziale Anerkennung.

Mit einer Gesellschaft, die Arbeit der Arbeit wegen machen will, hat ein Grundeinkommen halt keinen Sinn.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:38 hat geschrieben:
Und du meinst, die wären durch ein BGE glücklicher? Warum? Die haben doch jetzt schon genug Zeit sich zu überlegen, welchen Beruf sie machen wollen, wie sie ihr Business aufziehen könnten oder wie sie ihr Kunstwerk erschaffen. Warum tun sie es nicht? Nur wegen dem Jobcenter?
Möglich. Ist mir aber auch egal. Ich wollte dir nur aufzeigen, dass diese Maßnahmen nicht so toll sind, wie du sie hier abfeierst, weil die Leute irgendwas tun.
Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:38 hat geschrieben:Sind wieder die anderen Schuld am eigenen Unglück?
:rolleyes:
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mittwoch 27. August 2014, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Verr »

also entweder wartet man bis die sache eskaliert -
du hast ja schon erwähnt, dass das ständige geballere einige stört.
nun gehen sie auch durch die straßen und sag nicht ,dass das allein an mir liegt und meinem vater, der eh nur auf das klo wollte.

oder man klärt seine streitigkeiten rechtzeitig und unter ANLEITUNG.
dauert aber noch.
luckybull

Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von luckybull »

Ein BGE gibt es bereits seit 2005, nennt sich nur HartzIV ......
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:40 hat geschrieben:
Selbiges sagen die Leute über die Hartz-Gesetzgebung.

Und diese Einstellung meinte ich nicht, sondern das Verhältnis zur Arbeit. Mein Hauptpunkt ist, dass Menschen einer Arbeit nachgehen, die sie mögen, bei der sie eine Verbindung zu ihrem Produkt haben. Und nicht Arbeit verrichten, weil sie a) Gehalt bekommen und b) irgendeine Arbeit haben und dadurch soziale Anerkennung.
Das wird auch durch ein BGE nicht möglich gemacht, weil die Leute trotzdem sich die Arbeit suchen müssen oder die Fähigkeiten für die Arbeit mitbringen müssen. Manche MTAs wollten gerne Ärzte werden, haben es aber nicht geschafft, weil sie die Prüfungen nicht geschafft haben. Und nun? Was ändert das BGE daran oder sollen wir jetzt die Qualifikationen so anpassen, dass jeder der Lust hat, diesen Beruf machen kann?
Mit einer Gesellschaft, die Arbeit der Arbeit wegen machen will, hat ein Grundeinkommen halt keinen Sinn.
Arbeit heißt eben auch etwas zu leisten. Was glaubst du wie viele junge Menschen Popstar werden wollen? Nur nach dem Faktor Spaß zu gehen passt nicht ganz.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

Verr » Mi 27. Aug 2014, 21:45 hat geschrieben:also entweder wartet man bis die sache eskaliert -
du hast ja schon erwähnt, dass das ständige geballere einige stört.
nun gehen sie auch durch die straßen und sag nicht ,dass das allein an mir liegt und meinem vater, der eh nur auf das klo wollte.

oder man klärt seine streitigkeiten rechtzeitig und unter ANLEITUNG.
dauert aber noch.
Falscher Thread!
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:48 hat geschrieben: Das wird auch durch ein BGE nicht möglich gemacht, weil die Leute trotzdem sich die Arbeit suchen müssen oder die Fähigkeiten für die Arbeit mitbringen müssen.
Aber die Leute hätten Zeit, sich noch gegebenenfalls umzubilden, ohne dabei die soziale Verachtung als Arbeitsloser zu spüren.
Arbeit heißt eben auch etwas zu leisten. Was glaubst du wie viele junge Menschen Popstar werden wollen? Nur nach dem Faktor Spaß zu gehen passt nicht ganz.
Am idealsten ist, wenn Menschen Spaß an ihrer Arbeit haben, das macht sie auch produktiver. Aber wir kommen wohl an diesem Punkt nicht überein, denn dir scheint egal zu sein, wenn ein Großteil der Leute ihren Job hasst.
luckybull

Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von luckybull »

Wenn ich einen Job hasse, mache ich ihn nicht - ganz einfach.
Verr

Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Verr »

luckybull » Mi 27. Aug 2014, 22:00 hat geschrieben:Wenn ich einen Job hasse, mache ich ihn nicht - ganz einfach.
machmal muss man das kreuz nehmen.
luckybull

Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von luckybull »

Verr » Mi 27. Aug 2014, 23:06 hat geschrieben:
machmal muss man das kreuz nehmen.

Ja, dass kannst DU machen - in deiner Badewanne ......
Verr

Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Verr »

luckybull » Mi 27. Aug 2014, 22:18 hat geschrieben:

Ja, dass kannst DU machen - in deiner Badewanne ......
hab ich mir abgewöhnt.

eiserne selbstbeherrschung und vieleicht ein wenig hilfe von gott.

edit: jemand muss ihm mal das problem mit "du" und "sie" erklären.
am besten "sie".

edit2: also jezt wo ich darüber nachdenke fühle ich mich auch dazu berufen, man könnte fast schon erwählt dazu sagen:
im deutschen redet man fremde mit "sie" an, leute die man gut kennt , mit denen man sich gut versteht oder eben wenn die umstände so sind spricht man mit "du" an.
Zuletzt geändert von Verr am Mittwoch 27. August 2014, 23:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Wähler »

Blickwinkel » Mittwoch 27. August 2014, 20:48 hat geschrieben: Das wird auch durch ein BGE nicht möglich gemacht, weil die Leute trotzdem sich die Arbeit suchen müssen oder die Fähigkeiten für die Arbeit mitbringen müssen.
hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:38 hat geschrieben: Aber die Leute hätten Zeit, sich noch gegebenenfalls umzubilden, ohne dabei die soziale Verachtung als Arbeitsloser zu spüren.
Am idealsten ist, wenn Menschen Spaß an ihrer Arbeit haben, das macht sie auch produktiver. Aber wir kommen wohl an diesem Punkt nicht überein, denn dir scheint egal zu sein, wenn ein Großteil der Leute ihren Job hasst.
Die Gefahr des BGE besteht darin, dass es bei entsprechender Höhe der individuellen Passivität und Risikolosigkeit Vorschub leistet.

In unserem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt mache ich zum ersten Mal eine unternehmerische Erfahrung, bei der ich mit meinen Genossenschaftsanteilen ins Risiko gehe und bei Misserfolg hafte. Bei meinem Arbeitgeber hafte ich als lohnabhängig Arbeitender in gewissem Sinne auch mit der Gefahr des Arbeitsplatzverlustes.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie ein gemeinsames größeres Projekt ohne verteiltes individuelles Risiko und Haftung gelingen soll.
Zuletzt geändert von Wähler am Donnerstag 28. August 2014, 07:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler » Do 28. Aug 2014, 07:02 hat geschrieben:
Bei meinem Arbeitgeber hafte ich als lohnabhängig Arbeitender in gewissem Sinne auch mit der Gefahr des Arbeitsplatzverlustes.
was hat das mit Haftung zu tun?

Für wen oder was haftest du da?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Wähler »

3x schwarzer Kater » Do 28. Aug 2014, 06:23 hat geschrieben:
was hat das mit Haftung zu tun?

Für wen oder was haftest du da?
In einem Dienstleistungsunternehmen ist der Kapitaleinsatz deutlich geringer, als in einem Unternehmen des herstellenden Gewerbes. Wenn unser Team die Kunden nicht zufriedenstellt, dann bedeutet ein Auftragsentzug Abbau von Arbeitsplätzen. Schon mal etwas von Humankapital gehört, auch wenn ich diesen Begriff nicht so mag.
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3x schwarzer Kater
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wähler » Do 28. Aug 2014, 07:28 hat geschrieben: In einem Dienstleistungsunternehmen ist der Kapitaleinsatz deutlich geringer, als in einem Unternehmen des herstellenden Gewerbes. Wenn unser Team die Kunden nicht zufriedenstellt, dann bedeutet ein Auftragsentzug Abbau von Arbeitsplätzen. Schon mal etwas von Humankapital gehört, auch wenn ich diesen Begriff nicht so mag.

Und wofür haftest du dann?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Wähler »

Wähler » Do 28. Aug 2014, 07:28 hat geschrieben: In einem Dienstleistungsunternehmen ist der Kapitaleinsatz deutlich geringer, als in einem Unternehmen des herstellenden Gewerbes. Wenn unser Team die Kunden nicht zufriedenstellt, dann bedeutet ein Auftragsentzug Abbau von Arbeitsplätzen. Schon mal etwas von Humankapital gehört, auch wenn ich diesen Begriff nicht so mag.
3x schwarzer Kater » Do 28. Aug 2014, 06:31 hat geschrieben: Und wofür haftest du dann?
Mit meinem Arbeitsplatz für den Misserfolg des Unternehmens oder von Unternehmensteilen. Neben dem Besitzer gibt es übrigens auch noch die leitenden Angestellten, die die Wertschöpfungsketten betreiben.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Tantris »

3x schwarzer Kater » Do 28. Aug 2014, 07:23 hat geschrieben:
was hat das mit Haftung zu tun?
Frag das mal die betroffenen einer massenentlassung, wegen managementfehler.
Für wen oder was haftest du da?
Für die fehler des managements, für die weltwirtschaft... egal... es bleibt immer an dem hängen, der sich am wenigsten wehren kann.

Willst du uns erzählen, dass entspräche nicht deiner lebenserfahrung?
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Blickwinkel
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 22:38 hat geschrieben:
Aber die Leute hätten Zeit, sich noch gegebenenfalls umzubilden, ohne dabei die soziale Verachtung als Arbeitsloser zu spüren.
Das ist ein gesellschaftliches Problem, welches durch das BGE noch verschlimmert wird, weil sich dann diese Menschen komplett zurück ziehen aus der Gesellschaft.
Am idealsten ist, wenn Menschen Spaß an ihrer Arbeit haben, das macht sie auch produktiver. Aber wir kommen wohl an diesem Punkt nicht überein, denn dir scheint egal zu sein, wenn ein Großteil der Leute ihren Job hasst.
Nein, nur kenne ich einige dieser Berufsjammerer. Wenn du ihnen dann vorschlägst, etwas an ihrem Leben zu ändern, kommt dann jede Menge Widerstand. Man ist also unzufrieden, traut sich aber nicht, das zu ändern. Da kannst du mit 100.000 Euro als BGE kommen, da wirst du nichts daran ändern, solange der Mensch nicht von sich aus handelt. Alles Erfahrungswerte!
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tantris » Do 28. Aug 2014, 07:47 hat geschrieben:
Frag das mal die betroffenen einer massenentlassung, wegen managementfehler.



Für die fehler des managements, für die weltwirtschaft... egal... es bleibt immer an dem hängen, der sich am wenigsten wehren kann.

Willst du uns erzählen, dass entspräche nicht deiner lebenserfahrung?
Das hat doch alles nichts mit Haftung zu tun, es ist allenfalls ein Risiko.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Tantris »

3x schwarzer Kater » Do 28. Aug 2014, 08:31 hat geschrieben:
Das hat doch alles nichts mit Haftung zu tun, es ist allenfalls ein Risiko.
#

Ok, gesetzliche "haftung" ist was anderes.

Ausbaden müsssen es immer die, die am wenigsten haben.

Kannst du mit der formulierung leben oder ist sie dir noch zu realitätsnah?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Do 28. Aug 2014, 07:35 hat geschrieben:
Mit meinem Arbeitsplatz für den Misserfolg des Unternehmens oder von Unternehmensteilen. Neben dem Besitzer gibt es übrigens auch noch die leitenden Angestellten, die die Wertschöpfungsketten betreiben.
Du haftest nicht, weil keiner kann Schadenersatz gegenüber dir geltend machen. Du hast keinen Job mehr, das mag zwar ein Risiko sein, aber wenn du es absolut risikolos willst, warum bist du dann nicht Beamter geworden?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

Tantris » Do 28. Aug 2014, 08:33 hat geschrieben:#

Ok, gesetzliche "haftung" ist was anderes.

Ausbaden müsssen es immer die, die am wenigsten haben.

Kannst du mit der formulierung leben oder ist sie dir noch zu realitätsnah?
Im Gegenteil, wer sowieso schon wenig hat, der kann auch nur wenig verlieren. Deswegen holt man das Geld dort, wo man es holen kann. Oder hast du schon mal probiert, einem nackten Mann (nein nicht Putin) in die Tasche zu langen?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tantris » Do 28. Aug 2014, 08:33 hat geschrieben:


Kannst du mit der formulierung leben ?
Ich denke schon, aber war es auch das was der Wähler gemeint hat?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

Blickwinkel » Donnerstag 28. August 2014, 07:20 hat geschrieben:
Nein, nur kenne ich einige dieser Berufsjammerer. Wenn du ihnen dann vorschlägst, etwas an ihrem Leben zu ändern, kommt dann jede Menge Widerstand. Man ist also unzufrieden, traut sich aber nicht, das zu ändern. Da kannst du mit 100.000 Euro als BGE kommen, da wirst du nichts daran ändern, solange der Mensch nicht von sich aus handelt. Alles Erfahrungswerte!
Zu Teilen hast du ja recht. Aber wenn ich so denke, werde ich noch mehr zum Menschenhasser. So langsam denke ich nämlich auch das Menschen grundsätzlich dumme Wesen sind, faule, lethargische geschöpfe. leibt nur zu hoffen, dass wir irgendwann aussterben.

Ich verliere den Idealismus immer mehr. Vielleicht ne gute Entwicklung?
Zuletzt geändert von hafenwirt am Donnerstag 28. August 2014, 14:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Blickwinkel »

hafenwirt » Do 28. Aug 2014, 14:53 hat geschrieben:
Zu Teilen hast du ja recht. Aber wenn ich so denke, werde ich noch mehr zum Menschenhasser. So langsam denke ich nämlich auch das Menschen grundsätzlich dumme Wesen sind, faule, lethargische geschöpfe. leibt nur zu hoffen, dass wir irgendwann aussterben.

Ich verliere den Idealismus immer mehr. Vielleicht ne gute Entwicklung?
Du siehst es zu radikal. Wer sich helfen lassen will, dem wird geholfen oder soll geholfen werden, wer aber sich weigert, irgendeine Hilfe anzunehmen, der hat eben Pech und muss selbst schauen, wie er klar kommt. Und wenn er nicht klar kommt, dann ist es auch wieder Pech oder Schicksal. Aber deswegen sollte man nicht alle Leute verdammen.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von jack000 »

hafenwirt » Mi 27. Aug 2014, 21:35 hat geschrieben:
Ich komme aus einem sozialen Brennpunkt, und war auch selbst mal in so einer Maßnahme (zwischen Zivildienst und Uni lagen 3 Monate und obwohl ich schon eingeschrieben war, galt ich fürs Jobcenter offiziell als arbeitslos,
Nach dem Zivildienst hast du doch Anspruch auf ALG1?
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von hafenwirt »

jack000 » Donnerstag 28. August 2014, 15:04 hat geschrieben: Nach dem Zivildienst hast du doch Anspruch auf ALG1?
Nein, es geht ja nach Bedarfsgemeinschaft. Ich habe noch bei meiner Mutter gewohnt, also zählte ich zu ihrer BG. Und da sie HartzIV erhalten hat, wurde ich auch automatisch erfasst und galt als HartzIV. Sie erhielt dann einen Teilbetrag für mich.
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Perdedor
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Perdedor »

Blickwinkel hat geschrieben: Ein Sklave hatte keine Rechte
Selbstverständlich hatten Sklaven auch Rechte.
http://www.magazinusa.com/us/info/show. ... _Sklaverei
Natürlich nicht so viele wie ein Arbeitsloser heute, aber es geht ums Prinzip.
Blickwinkel hat geschrieben: nur hat er eben auch Pflichten als Bürger
Du befürwortest also eine Pflicht, nicht marktgerecht bezahlte Jobs anzunehmen?
Blickwinkel hat geschrieben: Genau, Rosinenpicken und bezahlt wird es von der Allgemeinheit.
Bezahlt wird es von dem, der den Job ausgeführt haben will.
Blickwinkel hat geschrieben: Das ist nämlich einfach nicht wahr und ist eine masslose Übertreibung für die Tatsache
Sagte ich ja: Es ist eine Übertreibung, aber trotzdem dasselbe Argument.
Wäre es in Ordnung Kinder körperlich zu züchtigen, wenn die Verletzungen nach maximal einem Tag wieder verheilt sind?
Was ich damit sagen will: Es geht ums Prinzip, d.h. ob man Kinder überhaupt mit Gewalt bestrafen darf und nicht darum, wieviel Gewalt nun im Spiel ist.
Genauso in unserem Fall: es geht darum, ob man Menschen überhaupt dazu zwingen darf, Jobs anzunehmen, auch wenn diese nicht nach Wert bezahlt werden. Und nicht darum wie grausam nun genau die Druckmittel sind.
Wenn ich dich also richtig verstehe, bist du nur gegen Sklaverei, weil die Zwangsmaßnahmen zu drastisch waren (Konsequenzen der Arbeitsverweigerung). Wäre der Zwang etwas weniger drastisch gewesen (wie bei heutigen Arbeitslosen) wäre es für dich ok.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Adam Smith »

Perdedor » Do 28. Aug 2014, 19:35 hat geschrieben:
Du befürwortest also eine Pflicht, nicht marktgerecht bezahlte Jobs anzunehmen?
Die Jobs sind im Moment noch marktgerecht. Erst durch den Mindestlohn werden sie nicht mehr marktgerecht in einem bestimmten Bereich. Und da das BGE auch einen Einfluss auf die Löhne hat, bewirkt es auch in bestimmten Bereichen eine Ausschaltung des Marktes. Der Umfang der Ausschaltung hängt natürlich von der Höhe des BGE ab.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Perdedor »

Adam Smith hat geschrieben: Die Jobs sind im Moment noch marktgerecht.
Nein.
Wenn du mit mir diskutieren willst, lies dir bitte meine Beiträge in diesem Strang durch. Ich habe keine Lust es zum 3. mal zu wiederholen.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von Adam Smith »

Perdedor » Do 28. Aug 2014, 19:54 hat geschrieben:
Nein.
Wenn du mit mir diskutieren willst, lies dir bitte meine Beiträge in diesem Strang durch. Ich habe keine Lust es zum 3. mal zu wiederholen.
Der Staat gibt jedem deutschen Bürger steuerfrei 10.000 Euro im Monat. Die restlichen Bürger der EU finanzieren diesen Unsinn. Wie viele Deutsche würden dann erstens noch arbeiten und zweitens was wäre hier der marktgerechte Preis für einfache Arbeiten?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Mein-Grundeinkommen-Experiment

Beitrag von JosefG »

Adam Smith » Do 28. Aug 2014, 18:47 hat geschrieben:Und da das BGE auch einen Einfluss auf die Löhne hat, bewirkt es auch in bestimmten Bereichen eine Ausschaltung des Marktes.
Falsch. Der Markt wird nicht ausgeschaltet, sondern die Randbedingungen des Marktes ändern sich.
Zuletzt geändert von JosefG am Donnerstag 28. August 2014, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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