Warum existiert etwas?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Perdedor
Beiträge: 3478
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2008, 23:08

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Perdedor »

schelm hat geschrieben: Versucht sich unser Gehirn dann aber auf einen wie auch immer gearteten Beginn festzulegen, scheitert es wiederum am Gedanken an ein Davor.
Also mathematisch/wissenschaftlich lässt sich das alles problemlos fassen.
Natürlich hat unser Gehirn auch Schwierigkeiten sich Dinge wie die Zeitdilatation vorzustellen, aber dafür muss man dann doch keine Metaphysik einführen. Man nimmt die Formeln einfach wie sie sind, denn sie bewschreiben ja Regionen, die in unserem Alltagsleben nicht vorkommen. Es ist also gar nicht zu erwarten, dass alles intuitiv vorstellbar ist.
schelm hat geschrieben: Unabhängig des Ob und des Wie, auch unabhängig des Warum eines möglichen Urknalles muß es etwas schon immer vor ihm gegeben haben
Genau das ist falsch. Ein Anfang der Zeit (ohne vorher) ist wissenscahftlich einfach zu konstruieren. Wie ich schon sagte: Hartle und Hawkings haben das alles schön formalisiert.
Du musst es dir die Lösung nicht bildlich vorstellen können, aber dein Problem existiert nicht.
schelm hat geschrieben: Die " Existenz " dieser Information scheint mir hingegen nicht messbar, aber vorhanden
Diese "Information" ist in deinem Gehirn gespeichert und damit messbar.
Arbeit. Leben. Zukunft.
Armstrong

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Armstrong »

Dark Angel » Mo 12. Aug 2013, 10:08 hat geschrieben:Du denkst (Menschen allgemein neigen dazu) in den engen Grenzen des Ursache-Wirkung-Prinzips der klassischen Mechanik.
Wie will man denn ohne Kausalitätsprinzip überhaupt irgendetwas naturwissenschaftlich untersuchen?

Die Annahme, dass irgendetwas ohne Ursache entstanden ist, macht Naturwissenschaft unmöglich. Diese Annahme begründet eher den Glauben an "Wunder", also Phänomene, die ursächlich unerklärlich sind.
Dark Angel » Mo 12. Aug 2013, 10:08 hat geschrieben:Urknall/Entstehung des Universums fallen aber in diesen Bereich und hier treten Unschärferelationen auf, können Quanten an verschiedenen Orten gleichzeitig existieren und miteinander interagieren.
Woher kommen denn die "Quanten"? Wodurch sind die erstmalig entstanden? Was ist die Ursache von "Quanten"?
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23451
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Dark Angel »

Armstrong » Di 13. Aug 2013, 19:28 hat geschrieben:
Wie will man denn ohne Kausalitätsprinzip überhaupt irgendetwas naturwissenschaftlich untersuchen?

Die Annahme, dass irgendetwas ohne Ursache entstanden ist, macht Naturwissenschaft unmöglich. Diese Annahme begründet eher den Glauben an "Wunder", also Phänomene, die ursächlich unerklärlich sind.
Du stellst Behauptungen auf, ohne die Erklärungen der Naturwissenschaften (Physik) auch nur ansatzwiese zu kennen oder beurteilen zu können. Physiker behaupten nämlich NICHT, dass es keine Ursache/Auslöser gab, sondern dass sie ihn nicht kennen.
Aus "wir kennen die Ursache nicht" machen Gläubige "es gab keine Ursache", wohl wissend, dass dies falsch ist und sich machen diese Falschaussage, weil sie die Erklärungen der Naturwissenschaft (Physik) NICHT akzeptieren WOLLEN.
Armstrong » Di 13. Aug 2013, 19:28 hat geschrieben:Woher kommen denn die "Quanten"? Wodurch sind die erstmalig entstanden? Was ist die Ursache von "Quanten"?
Dazu musst Du schon einen Quantenphysiker fragen, WAS Quanten nsind und wo die herkommen. Der kann Dir das erklären!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
van Kessel

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von van Kessel »

Quanten entstehen nicht. Sie sind 'Resultat' der Überlegungen, dass Licht sowohl Welle als auch 'diskrete' Teilchen ist. Aus diesen Überlegungen Plancks und Bolzmanns entstanden die Modelle! der Quantenmechanik, Quantensystem, Quantenuniversum usw. usw.

Die Beschäftigung mit Quanten ist ein 'eigenes Universum'.
van Kessel

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von van Kessel »

die Frage nach dem 'davon' oder 'danach' wird zweifach von der Physik beantwortet. D.h. Physik ist eigentlich zuviel gesagt, da bei dieser Frage die Philosophie und die Physik miteinander 'verschmelzen'.
Es ist eine Abfolge von 'Urknallen' vorstellbar, wo ein kollabierendes Universum (big rip / big chrunch), sich in einem 'neuen' Urknall stetig immer wieder neu bildet, oder - auch unter Berücksichtigung der Postulate der Thermodynamik (2.Hauptsatz) - es nur ein Universum gibt, welches den Wärmetod stirbt.

Systeme - dazu gehört auch das Universum - können zyklisch oder linear in der Betrachtung sein. Kelvin z.B. behauptete, dass das Universum einen Anfang habe und leitete seine These vom 2. Hauptsatz der Thermodynamik ab. Andere lehnten aber gerade diesen Ansatz ab, weil der 1. Hauptsatz der Thermodynamik (Erhaltung der Energie) dem entgegenstehe. Hauptsächlicher Vertreter dieser Annahme war Poicarè.

Nietzsche 'bewies' philosophisch, dass die 'Welt' sich stets wiederholt mit einem philosophischen Beweis: "Die Welt, als Kraft, darf nicht unbegrenzt gedacht werden, denn sie kann nicht so gedacht werden; wir verbieten uns den Begfriff einer unendlichen Kraft als mit dem Begriff Kraft unverträglich". D.h. Nietzsche ging von einer bestimmten Menge von Energie aus. Das Universum wäre in der Vergangenheit und Zukunft unbegrenzt (Nietzsche wusste noch nichts von den Erkenntnissen aus der Urknall-Theorie).

Es gibt eine Größe die als Entropie bezeichnet wird. Dies ist nach dem 2.HS Thermodynamik die Unordnung in einem System, welche gleich bleibt oder zunimmt, niemals aber abnimmt. Die Endlichkeit dieser 'Menge' bedeutete dann, dass es keine Veränderung mehr in einem System geben kann, d.h. das Universum würde den Wärmetod 'sterben'. Wärmetod hiesse dann nicht ein 'Verbrennen' des Universums, sondern das Fehlen jeglicher Differenz, welche Zustände erst ermöglichen lässt. Eine absolute Balance ist der Tod. Von Helmholtz postulierte diese Sicht.

Die Existenz von etwas scheint - imho - 'nur' aus einem Zustandsgefälle zu bestehen. Ohne dieses 'Gefälle' gibt es wohl keine Zustände, ergo keine Existenz.
Kavenzmann

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Kavenzmann »

schelm » Sonntag 11. August 2013, 22:31 hat geschrieben:Die Möglichkeit für die Statue war schon immer gegeben, selbst aus atheistischer Sicht.
Aus selbiger nämlich war Michelangelo zwar intelligente, aber letztlich nur seelenlose Materie mit der Eigenschaft die bereits vorhandene Möglichkeit ihrer Schaffung zu realisieren. Punkt.

Unklare/undefinierte Begrifflichkeit. Tautologisch.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Samstag 22. August 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von schelm »

Kavenzmann » Sa 24. Aug 2013, 17:08 hat geschrieben:
Unklare/undefinierte Begrifflichkeit. Tautologisch.
Ach ja wirklich ? Die hier innewohnende vermeintliche Tautologie kann der Weisheit letzter Schluss sein - oder der größte Unsinn, was weis ich denn ?

Immerhin bezieht sich meine Aussage letztlich auch auf die eingängliche Fragestellung : Warum existiert etwas ? Und die Antwort kann sein : Etwas existiert, weil es existieren kann. Und - kann - ist hierbei Träger der Möglichkeit dafür, unabhängig der Realisierung von messbarer Existenz.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Belsazar

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Belsazar »

Dark Angel » Mo 12. Aug 2013, 06:58 hat geschrieben: Natürlich ist ein Universum OHNE Menschen denkbar. Es existierte schon Milliarden Jahre bevor es Menschen gab, die über das Universum nachdenken und es wird auch noch existieren, wenn es KEINE Menschen, keine Erde mehr gibt und die Sonne ein Weißer Zwerg ist.
Existenz ist NICHT davon abhängig ob Menschen über mögliche Existenzen nachdenken bzw ob es Existenzen geben kann, die ihr Vorstellungsvermögen übersteigen.
Aha. Und wie stehts mit Menschen ohne Universum? Wäre das auch denkbar?
Kavenzmann

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Kavenzmann »

Kavenzmann » Sa 24. Aug 2013, 17:08 hat geschrieben:
Unklare/undefinierte Begrifflichkeit. Tautologisch.
schelm » Samstag 24. August 2013, 18:51 hat geschrieben: ...was weis ich denn ?

Sorry, das kann ich Dir auch nicht sagen, was Du weißt.
Belsazar

Re: Warum existiert etwas?

Beitrag von Belsazar »

Die ganze Existenz ist im Grunde nichts anderes als ein einziges unvorstellbar großes Gewurschtel, durch das man sich manchmal einfach durchzuwurschteln hat, was aber aufgrund der ungeheuren Komplexität des Ganzen oftmals nicht einfach ist.
Es muss halt alles immer weitergehen, weil niemand wirklich da ist, der es abbremsen kann. So geht es ungebremst immer weiter und weiter, und wenn alles eins im Geiste ist, so muss es seinem unaufhaltsamen Untergang entgegengehen, denn nur wenn wir verschieden wären im Geist, könnte das die Welt retten.
Hoffen wir also mal, dass wir nicht eins im Geiste sind, sondern wirklich getrennt voneinander ein Bewusstsein besitzen, dann kann alles ewig weitergehen mit uns, aber wenn der "unglückliche" Fall eintritt, dass alles eins ist und miteinander zusammenhängt, so muss auch alles miteinander von der Klippe gehen, weil wenn in der Nicht-Dualität alles entstanden ist, so wird auch alles im Verfall eines sein, wenn der Geist Gottes beschließen sollte, sich von der Welt zurückzuziehen, so gilt das dann unumstößlich für alle Wesen.
Antworten