Gestern, am 7.Aug., war der Gedenktag des Namenspatrons unserer Theatinerkirche in München,
des Hl. Kajetan von Thiene,
(ital: Gaetano da Thiene)
Kajetan von Thiene wurde 1480 in Vicenza geboren, studierte zunächst Rechtswissenschaften und wurde 1506 Geheimer Sekretär von Papst Julius II. in Rom.
Die Atmosphäre der Renaissance-Zeit in Rom gefiel ihm offenbar nicht besonders, und er beschloß Theologie zu studieren.
Nach seiner Priesterweihe 1516 kehrte er nach Vicenza zurück; wenige Jahre später baute er in Venedig ein Spital für unheilbare Kranke auf, in dem er auch selbst arbeitete.
Er ist Mitbegründer des Theatiner-Ordens.
Der Orden breitete sich rasch aus und wurde neben den Jesuiten zur wichtigsten Reformkraft in der katholischen Kirche.
Kajetan starb am 7. August 1547 in Neapel.
Im Jahre 1662 erbaute Herzog Ferdinand von Bayern aus Dankbarkeit über die Geburt des Erbprinzen
die berühmte Theatinerkirche St. Kajetan in München,
seit 1672 ist Kajetan Patron von Bayern.
Du bist ein Verehrer des heilgen Sankt Martin, nicht wahr?
Re: Namenstag
Verfasst: Sonntag 8. September 2013, 13:10
von Antonius
Heute, am 8. September,
wird in der Katholischen, in der Anglikanischen, in der Orthodoxen, in der Armenischen und Koptischen Kirche
der Geburt Mariens, der Mutter Jesu, gedacht.
Das Fest Mariä Geburt hat seine Geschichte im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche für Anna am See Bethesda in Jerusalem.
Dieser Ort galt als Wohnort der Eltern Mariens, also von Anna und Joachim.
Das Fest wurde schon um 500 in der Ostkirche gefeiert und um 700 wurde es durch Papst Sergius I. in Rom eingeführt.
Es breitete sich im 10./11. Jahrhundert in der ganzen katholischen Kirche aus.
Mariä Geburt wird neun Monate nach dem 8. Dezember, dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria, gefeiert.
Berühmte Bauernregel:
"Mariä Geburt / fliegen die Schwalben furt.
Kein Mensch kennt oder hat so etwas, außer den Katholiken und den Griechisch/Russisch/Syrisch-Orthodoxen.
Also einer kleinen Minderheit, weltweit betrachtet
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 12:15
von Zahnderschreit
Kavenzmann » Di 10. Sep 2013, 12:07 hat geschrieben:
Kein Mensch kennt oder hat so etwas, außer den Katholiken und den Griechisch/Russisch/Syrisch-Orthodoxen.
Also einer kleinen Minderheit, weltweit betrachtet
Und wie hoch mag der Anteil der (Papier-)Katholiken sein, die ihren Namenstag kennen bzw. irgend etwas damit anfangen können?
Kavenzmann » Di 10. Sep 2013, 11:07 hat geschrieben:Kein Mensch kennt oder hat so etwas, außer den Katholiken und den Griechisch/Russisch/Syrisch-Orthodoxen.
Also einer kleinen Minderheit, weltweit betrachtet
Ob's eine kleine Minderheit ist oder nicht, das sei 'mal dahingestellt.
Tatsache ist, daß im Christlichen Abendland jeder Mensch mit Heiligennamen ständig in Berührung ist;
er muß nur aufmerksam die Namen der Kirchen, Denkmale, Straßen, Plätze, etc., zur Kenntnis nehmen.
Dazu muß er nicht einmal gläubig sein.
Natürlich, es gibt auch ein paar Ignoranten...
Der Festtag geht auf Papst Innozenz XI. zurück, der 1683 ein Bündnis zwischen dem österreichischen Kaiser Leopold I. und dem polnischen König Jan III. Sobieski, vermittelte.
Im August d.J. stellte sich Jan III. Sobieski zusammen mit Karl V. Leopold von Lothringen, Maximilian Emanuel von Bayern, dem Markgrafen von Baden und dem Prinz von Sayoyen mit einem Heer von 65.000 Mann den dreimal so starken Türken, die seit zwei Monaten Wien belagerten, entgegen.
Dabei trugen sie das Banner der Gottesmutter voran.
Am 12. September 1683, genau vor 330 Jahren, kam es zur entscheidenden Schlacht am Kahlen Berg, in der die Türken vernichtend geschlagen wurden.
Noch im gleichen Jahr bestimmte Papst Innozenz XI. die Feier des Festes Mariä Namen am Sonntag nach Mariä Geburt für die ganze katholische Kirche.
Papst Innozenz XI. förderte weiterhin die "Heilige Liga" des Kaiserreiches mit Polen, Venedig und Russland, so daß im Jahre 1686 die Vertreibung der Türken aus Ungarn und 1688 aus Belgrad ermöglicht wurde.
Dies brachte ihm den Beinamen "Verteidiger des christlichen Abendlandes" ein.
Zur Feier des Sieges der christlichen Allianz führte er das Fest Mariä Namen als für die ganze Kirche gebotenen Festtag ein.
Papst Pius X. verlegte das Fest auf den 12. September, den Siegestag.
Bei der Kalenderreform von 1969 wurde dieses Fest gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt.
Im Diözesankalender für das deutsche Sprachgebiet blieb es wegen des historischen Bezugs zum Sprachgebiet erhalten, in Österreich wird dieses Fest noch heute begangen.
2001 wurde der Tag als nichtgebotener Gedenktag wieder in den Römischen Generalkalender aufgenommen.
Man kann dem polnischen König Jan III. Sobieski auch dankbar sein, ohne deswegen katholisch zu werden.
Re: Namenstag
Verfasst: Sonntag 15. September 2013, 07:36
von Lomond
Notburga hat die gleiche Bedeutung wie Notburg.
Ist aber eine andere Person.
Gedenktag katholisch: 15. September
Alte Legenden - aufgeschrieben von den Gebrüdern Grimm:
Dagobert wollte demnach seine Tochter mit dem Wendenkönig Samo vermählen, aber Notburga verweigerte sich. Auch die Homberger Königstochter Notburga sollte, nachdem ihr ritterlicher Verlobter von einer Fahrt in fremde Lande nicht zurückgekehrt war, gegen ihren Willen verheiratet werden.
Beide Notburg-Gestalten flohen in eine Höhle, um als Eremitin nur noch Christus anzugehören. In der ersten Fassung wurde Notburga von der Milch einer Hirschkuh ernährt, in der zweiten trug ein weißer Hirsch die Fliehende über den Neckar in die einer Michaels-Kapelle benachbarte Höhle und brachte ihr täglich Brot auf seinem Geweih. In beiden Legenden wurde Notburg vom Vater entdeckt, der sie mit Gewalt aus der Höhle herausziehen wollte und ihr dabei einen Arm ausriss. Eine Schlange brachte ihr daraufhin heilende Kräuter, mit denen sie auch für andere Menschen heilkräftig wirkte.
Als die von der Umgebung als heilig Verehrte starb, sah man Engel ihre Seele gen Himmel tragen. Weiße Stiere sollen den Wagen mit ihrem Leichnam an den Ort gebracht haben, über dem später die heutige Kirche von Hochhausen am Neckar gebaut wurde.
Ist ja unglaublich. Wahnsinn.
Danke, daß ich hier soviel lernen darf.
Re: Namenstag
Verfasst: Montag 16. September 2013, 19:22
von Antonius
Kavenzmann » Do 12. Sep 2013, 19:41 hat geschrieben:Man kann dem polnischen König Jan III. Sobieski auch dankbar sein, ohne deswegen katholisch zu werden.
Durchaus.
Die Befreiung Wiens und - in der Folge - die der Balkanländer war in erster Linie ein politisches Problem, kein religiöses.
Aber die Soldaten, die die Last des Kampfes zu tragen hatten, waren sicherlich auch religiös motiviert.
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 00:08
von Lomond
Heute ist der Name der Hildegard von Bingen.
Alle Hildegards haben also Namenstag.
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 09:14
von Lomond
Nun hoffe ich mal, der Name "Hildegard von Bingen" sagt euch etwas?
Kavenzmann » Do 12. Sep 2013, 19:41 hat geschrieben:Man kann dem polnischen König Jan III. Sobieski auch dankbar sein, ohne deswegen katholisch zu werden.
Antonius » Montag 16. September 2013, 19:22 hat geschrieben:Durchaus.
Die Befreiung Wiens und - in der Folge - die der Balkanländer war in erster Linie ein politisches Problem, kein religiöses.
So meinte ich das ja auch.
Man kann dem polnischen König (und anderen Christen) DAFÜR dankbar sein, daß sie DAMALS Europa vor den Mohammedanern gerettet haben.
Was mit anderen historischen Themen nicht zu verrechnen ist.
Der polnische Antisemitismus hat damit nichts zu tun, denn der ist wieder rein religiös bedingt ("Gottesmord"-Vorwurf).
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 13:59
von Lomond
*singt*
Kennst du eine Hildegard,
sag, ich lass sie grüßen!
Heute!
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 15:03
von Kavenzmann
10.546 Zugriffe Der Thread wird also gerne gelesen, auch wenn es fast niemand zugeben will!
Ja, natürlich.
Manche haben den Film von Margareta von Trotta aus dem Jahre 2009 mit Barbara Sukowa in der Titelrolle
der Hildegard von Bingen gesehen:
Hildegard von Bingen, eine außergewöhnliche Frau und dennoch eine typische Frau der Kirche.
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 19:10
von Antonius
Kavenzmann » Di 17. Sep 2013, 10:57 hat geschrieben: Man kann dem polnischen König (und anderen Christen) DAFÜR dankbar sein, daß sie DAMALS Europa vor den Mohammedanern gerettet haben.
Was mit anderen historischen Themen nicht zu verrechnen ist.
Der polnische Antisemitismus hat damit nichts zu tun, denn der ist wieder rein religiös bedingt ("Gottesmord"-Vorwurf).
Natürlich kann man da nichts miteinander verrechnen.
Im übrigen würde ich nicht dem polnischen Volk pauschal Antisemitismus unterstellen, schon gar nicht einen "rein religiös bedingten".
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen...! Für alle diejenigen, denen ich zu anstrengend bin
Hildegard von Bingen sagte dazu "Iss diese oft und alle Bitternis deines Herzens und deiner
Gedanken weiten sich, dein Denken wird froh, deine Sinne rein, alle schadhaften Säfte in dir
minderer, es gibt guten Saft deinem Blut und macht dich stark."
Auch alle anderen Säfte werden "stark", vermute ich mal...
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 22:34
von Lomond
Morgen: Therese!
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 17. September 2013, 23:05
von Kavenzmann
Morgen: Therese!
Und Du willst jetzt wirklich jeden Tag mit neuen "Heiligen" das Forum zuspammen? Vielleicht mache ich das mal nach und stelle hier stündlich ein neues Talmud-Zitat ein?
Re: Namenstag
Verfasst: Mittwoch 18. September 2013, 18:22
von Antonius
Kavenzmann » Di 17. Sep 2013, 22:05 hat geschrieben: Vielleicht mache ich das mal nach und stelle hier stündlich ein neues Talmud-Zitat ein?
Oh ja, das wäre fein! Wirklich !
Das wäre sicherlich ein wertvoller Beitrag zur religiösen Bildung der Foristen.
Aber es muß nicht stündlich sein, einmal täglich genügt.
Natürlich in einem neuen Strang, vielleicht unter dem Titel "Das tägliche Talmud-Zitat". Oder ähnlich.
Re: Namenstag
Verfasst: Mittwoch 18. September 2013, 18:24
von Lomond
Antonius » Mi 18. Sep 2013, 18:22 hat geschrieben:
Natürlich in einem neuen Strang, vielleicht unter dem Titel "Das tägliche Talmud-Zitat". Oder ähnlich.
So ist es. Hier in diesem Thread wär es verkehrt.
Re: Namenstag
Verfasst: Donnerstag 19. September 2013, 03:46
von Lomond
Lucia
Eine Königstochter als Hirtenmädchen:
Gedenktag katholisch: 19. September
Name bedeutet: die Leuchtende (latein.)
Hirtin
* in Schottland (?)
† 19. September 1090 in Sampigny in Frankreich
Lucia war der Überlieferung nach schottische Königstochter, die sich aufmachte, um als Einsiedlerin zu leben. An der Maas in Lothringen arbeitete sie bei einer Bauernfamilie als Hirtin und nutzte ihre freie Zeit zum Gebet und zu Werken der Nächstenliebe, wofür sie vom Volk verehrt wurde.
Morgen ist nun ein spezieller Tag: der Michaelstag.
Früher war da viel Brauchtum mit verbunden.
Und auch in England war "Michaelmass" (gesprochen Mikkelmess) mal sehr wichtig.
St. Michal ist übrigens der Patron der Deutschen - so wie St. Georg für England.
Und wer einen Michael kennt, der kann ihm ja morgen Glück wünschen.
Wenn's nix nützt, dann schad's auch nix.
Re: Namenstag
Verfasst: Sonntag 29. September 2013, 09:27
von Lomond
Auch die evangelische Kirche kennt Namenstage
Hier der Beweis:
Der Evangelische Namenkalender ist ein dem katholischen Heiligenkalender vergleichbares Verzeichnis, das vorwiegend Persönlichkeiten der vorreformatorischen Zeit und des Protestantismus enthält.
Er wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter Federführung der Evangelischen Michaelsbruderschaft entworfen und 1969 vom Rat der EKD offiziell freigegeben. Seit 1976 existiert auch eine ökumenische Fassung.
Im Gegensatz zu seinem katholischen Pendant konnte sich der Evangelische Namenkalender jedoch im kirchlichen Leben, selbst in den Gemeinschaften der liturgischen Bewegung, nie etablieren.
Diese Namenstage sind nicht so wichtig wie die katholischen Namenstage, aber es gibt sie!
Was zu beweisen war.
Q.E.D
Man kann also nicht sagen: "Ich bin ja evanglisch - und wir haben keine Namenstage ..."
Re: Namenstag
Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 07:21
von Kavenzmann
Lomond schrieb zitierend:
"Im Gegensatz zu seinem katholischen Pendant konnte sich der Evangelische Namenkalender jedoch
im kirchlichen Leben, selbst in den Gemeinschaften der liturgischen Bewegung, nie etablieren." http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisc ... enkalender
Bernhard wurde 1293 Bischof von Meißen. Er war Kanzler und Berater des Piastenherzogs in Breslau/Wrocław und des böhmischen Königs in Prag.
Am Ende seines Lebens stiftete er die Zisterzienserinnen-Abtei Mariastern bei Kamenz und setzte er seinen ganzen Besitz für sein Kloster ein,
in dem er auch bestattet wurde. http://www.heiligenlexikon.de/Biographi ... amenz.html
Eigentlich hätte ich an dieser Stelle gern etwas über Giuseppe Verdi, dessen Geburtstag wir in dieser Woche feierten, gesagt.
Aber das geht nicht, denn hier geht's um den Namenstag, und der von Joseph ist erst am 19. März.
Heute, am 15.Oktober, ist der Gedenktag von Theresa von Avila,
spanisch: Teresa de Jesús Sánchez de Cepeda y Ahumada
Sie war Ordensgründerin, Mystikerin, Kirchenlehrerin
* 28. März 1515 in Ávila in Spanien
† 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes in Spanien.
Theresa von Avila ist eine der berühmten Frauengestalten der Kirche, neben
- Hildegard von Bingen,
- Brigitta von Schweden, u.a.
Re: Namenstag
Verfasst: Dienstag 5. November 2013, 10:18
von Antonius
Und noch eine weitere berühmte Frauengestalt aus Spanien, der wir am 5.November gedenken: Angela de la Cruz
span: Maria de los Angeles Guerrero Gonzalez
Maria de los Angeles Guerrero Gonzalez nahm den Ordensnamen Angela de la Cruz an und gründete 1875 die "Schwestern der Gesellschaft vom Kreuz".
Kanonisation: Angela de la Cruz wurde von Papst Johannes Paul II. 1982 in Sevilla selig- und 2003 heiliggesprochen.
Re: Namenstag
Verfasst: Montag 11. November 2013, 14:24
von Antonius
Heute, am 11. November, ist der Gedenktag des bekannten Heiligen Martin, dem Bischof von Tours.
* um 316 in Sabaria, heute Szombathely in Ungarn
† 8. November 397 Candes-Saint-Martin bei Tours in Frankreich
Übrigens, das Martinsfest ist in Rom fast unbekannt, es gibt in der Ewigen Stadt keine besonderen Feierlichkeiten zum heutigen Festtag.
Nur die Deutsche Schule und andere deutsche Einrichtungen feiern das Fest des heiligen Ritters von Tours.
Nicht nur von B-Lang, sondern sogar von A1-Lang - oder 1A-Lang.
Und dafür kramen, nein buddeln Sie eine meiner nebensächlichen Äußerungen vom Nov. 2011, also zwei Jahre alt, aus? Was soll das?
Dem immer noch "überaus wichtigen" Thema rund um "namenstage" erneut Gewicht zu verleihen?
Aber sehen Sie, ich habe denn nun auch Ihrer Quote verholfen.., ..., ...