Offenbar merkst du gar nicht, daß es in Griechenland derzeit keine Kaufkraft gibt. Ansprüche, die nur auf dem Papier bestehen, kann man nicht nutzen. Kaufkraft wird es erst wieder geben, wenn rentable Arbeitsplätze entstehen und dann auch tatsächlich Löhne fließen. Aus theoretischen Möglichkeiten wird niemand Nutzen schöpfen.prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 08:02 hat geschrieben:Es ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen:
EIN EINZELNES Unternehmen kann u.U. seine Position durch Lohnsenkungen verbessern. Weil ein einzelnes Unternehmen dadurch nicht die Kaufkraft in der gesamten Volkswirtschaft schwächt.
ALLE UNTERNEHMEN gemeinsam können so nie-, nie-, niemals ihre Position verbessern, weil sie gleichzeitig immer weniger ihrer Erzeuge absetzen können!
Wenn den Leuten die Löhne gekürzt werden, können sie weniger ausgeben. Gleichzeitig nimmt die Sparneigung auch noch zu......für noch schlechtere Zeiten.
Wie albern und kindisch muss man denn sein, um zu glauben, dass das funktionieren kann? WER SOLL DIE PRODUKTE DENN KAUFEN??
Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Man kann nichts zerstören, was keine Substanz hat. Die muß erst mal her. Und die wird Griechenland niemand als Geschenk präsentieren. Hilfe zur Selbsthilfe ist in Ordnung, aber die Karre kostenlos völlig reparieren und dann sagen, setz dich rein und fahr weiter, so weit geht die Liebe nicht. Auch der Marshallplan war nur ein Anstoß. Und genau so muß der griechische Heilungsprozess laufen.prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 08:57 hat geschrieben:
Die griechische Wirtschaft ist doch schon längst wahnsinnig eingebrochen.....wie kommst du darauf, dass man sie immer weiter zerstören muss?
Die internationale Wettbewerbssituation kann man durch sinkende Löhne theoretisch verbessern, aber -zum x-ten Mal- das kann für Griechenland niemals den weiter zusammenbrechenden Binnenmarkt kompensieren.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ja........die Zyklizität sollte man sich schon bewusst machen. Ausgaben sind immer auch Einnahmen.....die Ausgaben des Staates sind Einnahmen der Privaten (welche wiederrum über Besteuerung wieder Einnahmen des Staates sein können).3x schwarzer Kater » Mo 11. Mai 2015, 11:06 hat geschrieben:
So funktioniert dss Perpetuum Mobile der Wirtschaft.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Dieser Heilungsprozess sieht eurer Auffassung nach so aus, das die Wirtschaftsleistung noch weiter schrumpft......völlig gaga.zollagent » Mo 11. Mai 2015, 11:17 hat geschrieben: Man kann nichts zerstören, was keine Substanz hat. Die muß erst mal her. Und die wird Griechenland niemand als Geschenk präsentieren. Hilfe zur Selbsthilfe ist in Ordnung, aber die Karre kostenlos völlig reparieren und dann sagen, setz dich rein und fahr weiter, so weit geht die Liebe nicht. Auch der Marshallplan war nur ein Anstoß. Und genau so muß der griechische Heilungsprozess laufen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Doch, genau das kritisiere ich doch........der Einbruch der Löhne senkt natürlich die Kaufkraft der Bevölkerung.zollagent » Mo 11. Mai 2015, 11:13 hat geschrieben: Offenbar merkst du gar nicht, daß es in Griechenland derzeit keine Kaufkraft gibt.
Wie sollen rentable Arbeitsplätze finanziert werden, wenn es keine Nachfrage gibt (weil die Menschen aufgrund von sinkenden Löhnen nichts nachfragen können).Ansprüche, die nur auf dem Papier bestehen, kann man nicht nutzen. Kaufkraft wird es erst wieder geben, wenn rentable Arbeitsplätze entstehen und dann auch tatsächlich Löhne fließen. Aus theoretischen Möglichkeiten wird niemand Nutzen schöpfen.
Wer soll die Erzeugnisse kaufen?
Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
So lange die Ansprüche so hoch sind, wird es niemanden geben, der was kaufen kann, weil es niemanden gibt, der was verdient.prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 14:55 hat geschrieben:
Doch, genau das kritisiere ich doch........der Einbruch der Löhne senkt natürlich die Kaufkraft der Bevölkerung.
Wie sollen rentable Arbeitsplätze finanziert werden, wenn es keine Nachfrage gibt (weil die Menschen aufgrund von sinkenden Löhnen nichts nachfragen können).
Wer soll die Erzeugnisse kaufen?
Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Du darfst ja mit deinem Beitrag die Eigenleistung der Griechen weiter ersetzen, dann können die sich weiter zurücklegen und warten, wo Godot.... sorry, die Hilfe herkommt.prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 14:53 hat geschrieben:
Dieser Heilungsprozess sieht eurer Auffassung nach so aus, das die Wirtschaftsleistung noch weiter schrumpft......völlig gaga.
Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Das Verbot der direkten Staatsfinanzierung hat durchaus seine Berechtigung!prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 09:21 hat geschrieben:Z.B. durch die Zentralbank. Dann muss man halt die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen.
Ohne diese Einschränkung würde für alle Staaten der Euro-Zone ein Anreiz bestehen sich jeweils (immer noch) stärker zu verschulden als die Anderen. In der Summe würde dies zu einer Spirale immer stärkerer Verschuldung und immer höheren Inflationsraten, oder zu einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone führen. Es ist aber sowieso vollkommen unrealistisch, dass wegen Griechenland die Grundsätze der Euro-Zone geändert werden.
Wenn Griechenland denkt, dass die Grundregeln der Euro-Zone hinderlich sind, ok! Dann müssen sie nur die Euro-Zone verlassen und können all ihre Probleme über die Notenpresse lösen. Ich bin mir sicher, dass die Eurogruppe Griechenland bei einem Euro-Austritt keine Steine in den Weg legen wird....
Die Tatsache, dass die Griechen in großer Mehrheit gegen einen Grexit sind zeigt, dass auch in Griechenland Niemand so wirklich an das Notenpresse-Wirtschaftswunder glaubt...
Kann man versuchen. Ich halte es allerdings für unwahrscheinlich, dass solche IOUs Irgendjemand freiwillig akzeptieren würde, geschweige denn dass sie wirklich wie Geld in den Umlauf kämen.... Realistisch betrachtet würden griechische IOUs wohl als wertloses Papier angesehen!prime-pippo » Mo 11. Mai 2015, 09:21 hat geschrieben:Theoretisch kann die griechische Regierung auch anfangen, eigene IOUs auszustellen und damit Ausgaben finanzieren. Wenn diese Schuldscheine wie Geld angenommen würden, wäre dieses Mittel genauso geeignet.....

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
prime-pippo » Sa 9. Mai 2015, 18:50 hat geschrieben: Daher noch einmal die Frage an dich: Wer, wenn nicht der Staat, soll mehr Geld ausgeben?
Es ist alarmierend, wenn Leute wie du locker dahinfragen, wo denn das Problem sei, wenn Länder wirtschaftlich rapide bergab gehen.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/polit ... 06,31904023x schwarzer Kater » Sa 9. Mai 2015, 18:05 hat geschrieben: 1) Höhere Staatsausgaben lösen das Problem der Ineffizienz und Produktivität nicht. Zu hohe Staatsausgaben sind die Ursache des Problems, dass Griechenland jetzt hat. Insofern ist es kontraproduktiv so weiter zu machen. Zudem stellt sich die Frage nicht, da niemand Griechenland Geld leihen will, bevor sie nicht ihr Strukturproblem in den Griff bekommen haben.
2) Warum ist es ein Problem, dass sich das Land dorthin bewegt wo andere Länder sich schon längst befinden. Mal vollkommen neutral betrachtet. Um Bulgarien z.B. wird auch kein so ein Bohei gemacht.
Südwest Presse 29. April 2015 Tsipras auf der Flucht nach vorn
Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?Um die Gespräche rasch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, plant die Regierung jetzt ein Gesetzespaket. Es sieht unter anderem eine Sondersteuer auf hohe Einkommen, höhere Luxussteuern, eine Abgabe auf Fernsehwerbung, Maßnahmen zur Bekämpfung der Mehrwertsteuer-Hinterziehung und des Treibstoffschmuggels sowie eine Reform der Finanzverwaltung vor.
...
Wichtige Punkte, die als Voraussetzung für eine Einigung gelten, fehlen völlig, wie die Liberalisierung des Arbeitsmarktes, die Rentenreform, eine Regelung zur Abschreibung fauler Bankkredite, die Öffnung des Energiemarktes oder die Anpassung der Mehrwertsteuersätze.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Das würde nur genutzt, um sich weiter um die grundlegenden Strukturreformen zu drücken.Wähler » Di 12. Mai 2015, 07:48 hat geschrieben:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/polit ... 06,3190402
Südwest Presse 29. April 2015 Tsipras auf der Flucht nach vorn
Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Das sollte ja nicht das Problem sein. Es mangelt nur an überzeugenden Alternativen. Griechenland ist hier vollkommen ideenlos. Bevor nicht überzeugende Ideen kommen, wird auch niemand Griechenland Geld leihen.Wähler » Di 12. Mai 2015, 08:48 hat geschrieben: Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Man könnte statt in der Sahara in Griechenland die PV-Anlagen errichten.3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 09:27 hat geschrieben:
Das sollte ja nicht das Problem sein. Es mangelt nur an überzeugenden Alternativen. Griechenland ist hier vollkommen ideenlos. Bevor nicht überzeugende Ideen kommen, wird auch niemand Griechenland Geld leihen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 08:48 hat geschrieben: Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?
Die anderen EWU-Länder sind aber genauso ideenlos. Sie beharren auf der Fortführung des bisherigen Reformprogrammes, obwohl es auch gemäß vergleichbaren OECD-Studien zu wenig gewirkt hat. Die Modifizierung überlassen sie den Griechen allein. Der Aspekt öffentlicher, von der EU unterstützten Investitionen in eine moderne Wirtschaftsstruktur in Griechenland fehlt bisher völlig. Da darf sich kein deutscher Steuerzahler wundern, wenn spätens 2021 ein weiterer Schuldenschnitt mit entsprechenden Abschreibungen erfolgt. Es ist zu einfach, die Schuld und die Verantwortung nur bei den Griechen zu suchen.3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 08:27 hat geschrieben: Das sollte ja nicht das Problem sein. Es mangelt nur an überzeugenden Alternativen. Griechenland ist hier vollkommen ideenlos. Bevor nicht überzeugende Ideen kommen, wird auch niemand Griechenland Geld leihen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Es ist keineswegs so, daß die Reformprogramme die Ursache der griechischen Not wären. Es ist schlicht der Wegfall der Möglichkeit, einen Lebensstandard auf Pump weiter aufrecht zu erhalten. Und es ist völlig richtig, daß die Reformen den Griechen überlassen werden. Es ist ja auch deren Sache. Es ist aber Sache der Partnerländer, zu entscheiden, welche Vorgehensweise sie mit Geldern unterstützen und welche nicht. Blankoschecks zu verteilen, wäre der falsche Weg.Wähler » Di 12. Mai 2015, 09:31 hat geschrieben:
Die anderen EWU-Länder sind aber genauso ideenlos. Sie beharren auf der Fortführung des bisherigen Reformprogrammes, obwohl es auch gemäß vergleichbaren OECD-Studien zu wenig gewirkt hat. Die Modifizierung überlassen sie den Griechen allein. Der Aspekt öffentlicher, von der EU unterstützten Investitionen in eine moderne Wirtschaftsstruktur in Griechenland fehlt bisher völlig. Da darf sich kein deutscher Steuerzahler wundern, wenn spätens 2021 ein weiterer Schuldenschnitt mit entsprechenden Abschreibungen erfolgt. Es ist zu einfach, die Schuld und die Verantwortung nur bei den Griechen zu suchen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 09:31 hat geschrieben: Die anderen EWU-Länder sind aber genauso ideenlos. Sie beharren auf der Fortführung des bisherigen Reformprogrammes, obwohl es auch gemäß vergleichbaren OECD-Studien zu wenig gewirkt hat. Die Modifizierung überlassen sie den Griechen allein. Der Aspekt öffentlicher, von der EU unterstützten Investitionen in eine moderne Wirtschaftsstruktur in Griechenland fehlt bisher völlig. Da darf sich kein deutscher Steuerzahler wundern, wenn spätens 2021 ein weiterer Schuldenschnitt mit entsprechenden Abschreibungen erfolgt. Es ist zu einfach, die Schuld und die Verantwortung nur bei den Griechen zu suchen.
Die Griechen leben nicht mehr auf Pump, sonst hätten sie 2013 keinen Primärüberschuss erwirtschaftet. Es werden auch keine Blankoschecks mehr ausgestellt. Es geht in den Verhandlungen jetzt um konkrete Probleme, Arbeitsmarkt, Rentenhöhe, Mehrwertssteuer und andere. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.zollagent » Di 12. Mai 2015, 09:56 hat geschrieben: Es ist keineswegs so, daß die Reformprogramme die Ursache der griechischen Not wären. Es ist schlicht der Wegfall der Möglichkeit, einen Lebensstandard auf Pump weiter aufrecht zu erhalten. Und es ist völlig richtig, daß die Reformen den Griechen überlassen werden. Es ist ja auch deren Sache. Es ist aber Sache der Partnerländer, zu entscheiden, welche Vorgehensweise sie mit Geldern unterstützen und welche nicht. Blankoschecks zu verteilen, wäre der falsche Weg.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Doch, die Griechen leben weiterhin auf Pump und Dank der neuen Politik noch stärker wie vorher. Während andere Länder richtige Reformen durchpeitschen (siehe Spanien oder Italien) und sich damit auf einen guten Kurs zu bewegen, muss Syrizia erst noch liefern. Aber erneut könnte das alte gr. Syndrom aus Vetternwirtschaft und Korruption und absolutem Misstrauen der Bevölkerung gegenüber die Oberen, alles bisher erreichte zunichte machen.Wähler » Di 12. Mai 2015, 11:06 hat geschrieben:
Die Griechen leben nicht mehr auf Pump, sonst hätten sie 2013 keinen Primärüberschuss erwirtschaftet. Es werden auch keine Blankoschecks mehr ausgestellt. Es geht in den Verhandlungen jetzt um konkrete Probleme, Arbeitsmarkt, Rentenhöhe, Mehrwertssteuer und andere. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Doch, exakt das tun sie, sonst brauchten sie keine zusätzlichen Milliarden von den Partnern.Wähler » Di 12. Mai 2015, 10:06 hat geschrieben:
Die Griechen leben nicht mehr auf Pump, sonst hätten sie 2013 keinen Primärüberschuss erwirtschaftet. Es werden auch keine Blankoschecks mehr ausgestellt. Es geht in den Verhandlungen jetzt um konkrete Probleme, Arbeitsmarkt, Rentenhöhe, Mehrwertssteuer und andere. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 11:06 hat geschrieben: Die Griechen leben nicht mehr auf Pump, sonst hätten sie 2013 keinen Primärüberschuss erwirtschaftet. Es werden auch keine Blankoschecks mehr ausgestellt. Es geht in den Verhandlungen jetzt um konkrete Probleme, Arbeitsmarkt, Rentenhöhe, Mehrwertssteuer und andere. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.
Wenn man es den Griechen nicht zutraut, soll man aber auch so ehrlich sein, ihren Austritt aus der EWU zu fordern, und die deutschen Steuerzahler auf einen Schuldenschnitt vorbereiten. Das trauen sich die "Hinterbänkler" in der CDU/CSU-Fraktion aber nicht. Die EWU mit all ihren bisherigen Mitgliedern wird nur funktionieren, wenn sich alle auf gemeinsame Prinzipien der Fiskal- und Wirtschaftspolitik einigen. Wenn man den Griechen eine Modifikation der Reformen zu Beginn der Verhandlungen versprochen hat, sollte man auch in diesem Punkt kompromissfähiger sein. Die Verpflichtung auf einen höheren Primärübeschuss gegen mehr Freiheit bei den Reformen wäre ein gangbarer Weg.Blickwinkel » Di 12. Mai 2015, 10:14 hat geschrieben: Doch, die Griechen leben weiterhin auf Pump und Dank der neuen Politik noch stärker wie vorher. Während andere Länder richtige Reformen durchpeitschen (siehe Spanien oder Italien) und sich damit auf einen guten Kurs zu bewegen, muss Syrizia erst noch liefern. Aber erneut könnte das alte gr. Syndrom aus Vetternwirtschaft und Korruption und absolutem Misstrauen der Bevölkerung gegenüber die Oberen, alles bisher erreichte zunichte machen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Natürlich wäre das sinnvoll. Das Problem sind aber nicht irgendwelche Reform-Details, sondern die grundsätzliche Ausgestaltung des Reformprogramms. Die Eurogruppe will das bisherige Programm im Prinzip ohne größere Änderungen fortführen. Griechenland bzw. Syriza hingegen lehnen praktisch alle Punkte des Programms, sowie die Tatsache, dass es überhaupt ein solches Programm gibt radikal ab. Tsipras kann keinerlei glaubwürdige Reformzusagen machen! Es ist überdeutlich, dass jegliches Entgegenkommen Griechenlands nur durch enormen finanziellen Druck zustandekommt und vollkommen entgegengesetzt zu den inneren Überzeugungen der griechischen Regierung steht. Es ist fragwürdig, ob es Tsipras überhaupt gelingen würde ein Reformprogramm durchs Parlament zu bringen. Nicht ohne Grund fordert Griechenland, dass die Hilfs-Milliarden als Vorleistung ausgezahlt werden, also bevor die Reformen im Parlament beschlossen sind...Wähler » Di 12. Mai 2015, 08:48 hat geschrieben:Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?
Ein Rettungsprogramm ergibt (wenn überhaupt) nur dann Sinn, wenn auch die griechische Seite dahintersteht. Um erfolgreich zu sein, muss Griechenland den Weg freiwillig gehen. Die Eurogruppe muss sich darauf verlassen können, dass auch nach Auszahlung einer Tranche weiter an Reformen gearbeitet wird. Dies war bei den Vorgängerregierung schon nicht der Fall und ist es unter Tsipras erst Recht nicht. Die Griechen haben die von der Eurogruppe geforderten Reformen sehr deutlich abgewählt! Damit gibt es keinerlei Grundlage mehr das bisherige Programm fortzuführen. Es ist nicht Aufgabe der Eurogruppe die Griechen umzustimmen, sondern die Konsequenzen zu ziehen und das Programm für beendet zu erklären.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 08:48 hat geschrieben:Offenbar hakt es an der Rentenreform und der Mehrwertssteuerreform. Allerdings wurde Griechenland zu Beginn der Verhandlungen zugestanden, einzelne Elemente gegen andere geeignete auszutauschen. Wäre es nicht sinnvoller, die Griechen auf eine bestimmte Höhe des Primärüberschusses zu verpflichten und ihnen mehr Freiraum bei der Modifizierung des bisherigen Reformprogrammes zu lassen?
Deshalb ist wahrscheinlich auch ein Referendum sinnvoll, damit die griechische Bevölkerung für sich eine klare Entscheidung treffen kann. Allerdings muss dann auch das Reformprogramm für den griechischen Wähler erkennbare Modifizierungen zeigen. Damit das Risiko dieser Modifizierungen aber nicht allein die Gläubigerländer übernehmen, kann die Stellschraube nur die Höhe des Primärüberschusses sein.DK2008 » Di 12. Mai 2015, 10:32 hat geschrieben: Ein Rettungsprogramm ergibt (wenn überhaupt) nur dann Sinn, wenn auch die griechische Seite dahintersteht. Um erfolgreich zu sein, muss Griechenland den Weg freiwillig gehen. Die Eurogruppe muss sich darauf verlassen können, dass auch nach Auszahlung einer Tranche weiter an Reformen gearbeitet wird. Dies war bei den Vorgängerregierung schon nicht der Fall und ist es unter Tsipras erst Recht nicht. Die Griechen haben die von der Eurogruppe geforderten Reformen sehr deutlich abgewählt! Damit gibt es keinerlei Grundlage mehr das bisherige Programm fortzuführen. Es ist nicht Aufgabe der Eurogruppe die Griechen umzustimmen, sondern die Konsequenzen zu ziehen und das Programm für beendet zu erklären.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ich glaube nicht, daß man die Reformfähigkeit den Griechen nicht zutraut. Es ist eher so, daß sie mit der Wahl von Syriza gezeigt haben, daß sie nicht wollen. Der Grund ist offensichtlich: Syriza hat ihnen versprochen, daß es auch ohne schmerzhafte Reformen geht. Wer will ihnen verübeln, daß sie glauben, was sie gerne hören?Wähler » Di 12. Mai 2015, 10:23 hat geschrieben:
Wenn man es den Griechen nicht zutraut, soll man aber auch so ehrlich sein, ihren Austritt aus der EWU zu fordern, und die deutschen Steuerzahler auf einen Schuldenschnitt vorbereiten. Das trauen sich die "Hinterbänkler" in der CDU/CSU-Fraktion aber nicht. Die EWU mit all ihren bisherigen Mitgliedern wird nur funktionieren, wenn sich alle auf gemeinsame Prinzipien der Fiskal- und Wirtschaftspolitik einigen. Wenn man den Griechen eine Modifikation der Reformen zu Beginn der Verhandlungen versprochen hat, sollte man auch in diesem Punkt kompromissfähiger sein. Die Verpflichtung auf einen höheren Primärübeschuss gegen mehr Freiheit bei den Reformen wäre ein gangbarer Weg.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Mit diesem Satz kann ich wenig anfangen. Investieren in Wirtschaftsstrukturen, dass machen in der Regel Unternehmen. Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.Wähler » Di 12. Mai 2015, 11:06 hat geschrieben:. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 11:06 hat geschrieben:. Dass in der EU zu wenig in moderne Wirtschaftsstrukturen investiert wird, ist unter allen Fachleuten unumstritten.
Seit wann gehört die öffentliche Infrastruktur nicht zur Wirtschaftsstruktur. Industrie 4.0 wird es ohne flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze nicht geben. Ohne öffentliche Investitionen stände der Wirtschaftsstandort Bayern nicht so weit vorne. Schon vergessen?3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 11:33 hat geschrieben: Mit diesem Satz kann ich wenig anfangen. Investieren in Wirtschaftsstrukturen, dass machen in der Regel Unternehmen. Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
wie schrieb ich oben: Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.Wähler » Di 12. Mai 2015, 12:59 hat geschrieben:
Seit wann gehört die öffentliche Infrastruktur nicht zur Wirtschaftsstruktur. Industrie 4.0 wird es ohne flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze nicht geben. Ohne öffentliche Investitionen stände der Wirtschaftsstandort Bayern nicht so weit vorne. Schon vergessen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 12:59 hat geschrieben: Seit wann gehört die öffentliche Infrastruktur nicht zur Wirtschaftsstruktur. Industrie 4.0 wird es ohne flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze nicht geben. Ohne öffentliche Investitionen stände der Wirtschaftsstandort Bayern nicht so weit vorne. Schon vergessen?
Was heißt das denn konkret? Öffentliche Investitionen vorantreiben oder abwarten, bis die Privatwirtschaft etwas tut?3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 12:06 hat geschrieben: wie schrieb ich oben: Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Bayern ist übrigens fast schuldenfrei. Der Erfolg dieses Bundeslandes basiert also nicht auf Schulden.Wähler » Di 12. Mai 2015, 12:59 hat geschrieben:
Seit wann gehört die öffentliche Infrastruktur nicht zur Wirtschaftsstruktur. Industrie 4.0 wird es ohne flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze nicht geben. Ohne öffentliche Investitionen stände der Wirtschaftsstandort Bayern nicht so weit vorne. Schon vergessen?
Das ist Kapitalismus:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Nein, die Erkenntnis, dass der Staat nicht (bzw. nur selten) tatsächlich investiert. Das würde nämlich bedingen, dass aus dem Geld, dass er ausgibt auch einen direkten Rückfluss hat. Also Investition in Sachanlagen für den Produktionsprozess oder Finanzanlagen. Das passiert, aber eher selten. Eine "Investition" in ein Breitbandnetz, ist keine Investition im eigentlichen Sinn. Dazu müsste es direkte Einnahmen aus dieser Investition geben, die sich rechnen. Die gibt es aber anscheinend nicht, sonst gäbe es schon längst einen privaten Investor, der hier sein Geld investiert hätte.Wähler » Di 12. Mai 2015, 13:10 hat geschrieben:
Was heißt das denn konkret? Öffentliche Investitionen vorantreiben oder abwarten, bis die Privatwirtschaft etwas tut?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Sie machen einen Denkfehler.3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 12:06 hat geschrieben: wie schrieb ich oben: Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.
Der Staat investiert konkret in die Inftrastruktur. Wenn der Staat eine Straße baut liefert er Vorraussetzungen damit sich Unternehmer ansiedeln können. Das ist richtig.
Aber.
Indem der Staat eine Straße baut, liefert er Unternehmen Aufträge. Er schafft Nachfrage.
Das ist eine win-win-win-Situation für Staat, Unternehmen das die Straße benötigt und Unternehmen das die Straße baut.
Der Staat profitiert hintenrum durch steigendes BIP und damit steigenden Steuereinnahmen. Er hat in Wirtschaftswachstum investiert.
Eben gemäß der Formel Invest = Profit.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Di 12. Mai 2015, 12:59 hat geschrieben: Seit wann gehört die öffentliche Infrastruktur nicht zur Wirtschaftsstruktur. Industrie 4.0 wird es ohne flächendeckenden Ausbau der Breitbandnetze nicht geben. Ohne öffentliche Investitionen stände der Wirtschaftsstandort Bayern nicht so weit vorne. Schon vergessen?
In Bayern hat die Regierung Stoiber Privatisierungserlöse erfolgreich in die Infrastruktur für Zukunftsbranchen gesteckt:Adam Smith » Di 12. Mai 2015, 12:14 hat geschrieben: Bayern ist übrigens fast schuldenfrei. Der Erfolg dieses Bundeslandes basiert also nicht auf Schulden.
http://de.wikipedia.org/wiki/High-Tech-Offensive_Bayern
Jetzt bleibt nur noch Private Public Partnership, da nichts mehr zum Privatisieren vorhanden ist. Bißchen einseitig diese Fixierung auf die Schwarze Null, ohne wenigstens innerhalb der Haushalte zu Gunsten von Investitionen umzustrukturieren. Jede Klientel der "Mitteparteien" bekommt ihr Zuckerl. Aber die Austeritätspolitik allein wird es schon richten, bei uns und im Euroland.

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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
3x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 12:06 hat geschrieben: wie schrieb ich oben: Der Staat oder die EU kann lediglich die Voraussetzungen dafür schaffen.
Dieser Denkfehler ist leider weit verbreitet:happySchland » Di 12. Mai 2015, 12:20 hat geschrieben: Sie machen einen Denkfehler.
Der Staat investiert konkret in die Inftrastruktur. Wenn der Staat eine Straße baut liefert er Vorraussetzungen damit sich Unternehmer ansiedeln können. Das ist richtig.
Aber.
Indem der Staat eine Straße baut, liefert er Unternehmen Aufträge. Er schafft Nachfrage.
Das ist eine win-win-win-Situation für Staat, Unternehmen das die Straße benötigt und Unternehmen das die Straße baut.
Der Staat profitiert hintenrum durch steigendes BIP und damit steigenden Steuereinnahmen. Er hat in Wirtschaftswachstum investiert.
Eben gemäß der Formel Invest = Profit.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... ageIndex_2
FAZ 12. Mai 2015
Industrielle Revolution, Aufbruchstimmung und ideale Investitionsbedingungen einerseits sowie Investitionsflaute und ernüchternde Prognosen für Anschaffungen andererseits charakterisieren die deutsche Industrie im Jahr 2015 gleichermaßen. Dass sich beide „Megatrends“ widersprechen, ist offenbar selbst vielen Fachleuten bisher nicht aufgefallen. Volkswirte reagieren auf Fragen nach den Ursachen für diesen Widerspruch mit einem Schulterzucken, man arbeite daran. Andere Forscher gestehen ein, erst darüber nachdenken zu müssen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
1. Kann GR nur von sich aus dem Euro austreten.Wähler » Di 12. Mai 2015, 11:23 hat geschrieben:
Wenn man es den Griechen nicht zutraut, soll man aber auch so ehrlich sein, ihren Austritt aus der EWU zu fordern, und die deutschen Steuerzahler auf einen Schuldenschnitt vorbereiten. Das trauen sich die "Hinterbänkler" in der CDU/CSU-Fraktion aber nicht. Die EWU mit all ihren bisherigen Mitgliedern wird nur funktionieren, wenn sich alle auf gemeinsame Prinzipien der Fiskal- und Wirtschaftspolitik einigen. Wenn man den Griechen eine Modifikation der Reformen zu Beginn der Verhandlungen versprochen hat, sollte man auch in diesem Punkt kompromissfähiger sein. Die Verpflichtung auf einen höheren Primärübeschuss gegen mehr Freiheit bei den Reformen wäre ein gangbarer Weg.
2. Würde ein Austritt zu noch mehr Schulden führen und gleichzeitig würden die Leute noch mehr verarmen in GR.
3. Die Reformen werden ja gar nicht richtig umgesetzt. Das ist auch ein Teil des Dilemmas.
4. Tsipras hat die Lage in GR nochmal verschärft, denn GR war bereits auf einem Weg der Besserung.
5. Es wurden schon genug Kompromisse und Reden geschwungen, doch nur an den Taten lässt sich das Ergebnis messen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ich empfehle Keynes genauer zu lesen. Speziell versuchen zu verstehen welchen Investitionsbegriff Keynes verwendet.happySchland » Di 12. Mai 2015, 13:20 hat geschrieben: Sie machen einen Denkfehler.
Der Staat investiert konkret in die Inftrastruktur. Wenn der Staat eine Straße baut liefert er Vorraussetzungen damit sich Unternehmer ansiedeln können. Das ist richtig.
Aber.
Indem der Staat eine Straße baut, liefert er Unternehmen Aufträge. Er schafft Nachfrage.
Das ist eine win-win-win-Situation für Staat, Unternehmen das die Straße benötigt und Unternehmen das die Straße baut.
Der Staat profitiert hintenrum durch steigendes BIP und damit steigenden Steuereinnahmen. Er hat in Wirtschaftswachstum investiert.
Eben gemäß der Formel Invest = Profit.
Die umgangsprachliche Verwendung des Begriffs "Investition" bringt uns in der Diskussion nicht weiter.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
happySchland » Di 12. Mai 2015, 13:20 hat geschrieben: Sie machen einen Denkfehler.
Der Staat investiert konkret in die Inftrastruktur. Wenn der Staat eine Straße baut liefert er Vorraussetzungen damit sich Unternehmer ansiedeln können. Das ist richtig.
Aber.
Indem der Staat eine Straße baut, liefert er Unternehmen Aufträge. Er schafft Nachfrage.
Das ist eine win-win-win-Situation für Staat, Unternehmen das die Straße benötigt und Unternehmen das die Straße baut.
Der Staat profitiert hintenrum durch steigendes BIP und damit steigenden Steuereinnahmen. Er hat in Wirtschaftswachstum investiert.
Eben gemäß der Formel Invest = Profit.
https://www.econbiz.de/Record/konjunktu ... 00050558663x schwarzer Kater » Di 12. Mai 2015, 12:49 hat geschrieben: Ich empfehle Keynes genauer zu lesen. Speziell versuchen zu verstehen welchen Investitionsbegriff Keynes verwendet.
Die umgangsprachliche Verwendung des Begriffs "Investition" bringt uns in der Diskussion nicht weiter.
62. Jahrgang – ifo Schnelldienst 2/2009 Konjunkturpaket II: Was bringen Investitionen in Infrastruktur?
Was uns weiterbringt, sind empirische Studien....so dass mittlerweile ein breiter Konsens über die wachstumsfördernde Kraft des öffentlichen Kapitalstocks besteht. In einer Meta-Studie, die auf 76 empirischen Untersuchungen beruht, wird für den gesamten öffentlichen Kapitalstock eine mittlere Outputelastizität, das ist der prozentuale Wachstumsbeitrag einer 1%igen Erhöhung des Infrastrukturkapitalstocks, von 0,081 ermittelt.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Im Juni könnte dieses mal wirklich Schluss sein. Und so unvernünftig wie die Deutschen oder Schweden wollen die Griechen nicht sein. Während Deutschland die Mehrwertsteuer stetig erhöht hat und höchstwahrscheinlich weiter erhöhen wird, wird Griechenland diesem schlechten Beispiel nicht folgen.„Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro“, sagte Voutsis am Sonntag in einem Interview mit Mega TV. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei.
http://www.bild.de/politik/ausland/grie ... .bild.html„Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef auf einer Veranstaltung seiner linken Syriza-Partei in Athen. Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiteren Öffnung des Arbeitsmarkts, nicht nachgeben.
http://www.die-mehrwertsteuer.de/de/meh ... weden.htmlDie Umsatzsteuer, “Moms”, wurde in Schweden bereits 1969 mit einem Normalsatz von 11,11% und zwei ermäßigten Sätzen eingeführt. Mit den Jahren folgten zahlreiche Veränderungen und Erhöhungen, so dass seit 1996 ein Umsatzsteuersatz von 25%, ein ermäßigter Steuersatz von 12% und ein stark ermäßigter Steuersatz von 6% gilt.
In Schweden beträgt der Umsatzsteuersatz schon 25% und da kommen wir auch noch hin. Weil wir halt unvernünftig sind.
Das ist Kapitalismus:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
http://www.wdr5.de/sendungen/presseclub ... nd100.html
Podcast im Laufe des 24. Mai 2015 Lässt Europa die Griechen fallen?
Fazit:
Die Chancen stehen 50 zu 50, dass Griechenland den Sommer finanziell im Euro überlebt.
In Spanien bei den heutigen Kommunalwahlen wird auch über die sozialen Folgen der spanischen Austeritätspolitik abgestimmt.
Das Investitionsklima in Griechenland ist stark verbesserungsbedürftig.
Die Reform des griechischen Staates könnte schneller vorangehen.
Aus strategischen Überlegungen heraus sollten die anderen EWU-Länder zwar die Geduld mit den Griechen bewahren, die Regierung Tsipras aber von ihren taktischen Spielchen abbringen.
Podcast im Laufe des 24. Mai 2015 Lässt Europa die Griechen fallen?
Fazit:
Die Chancen stehen 50 zu 50, dass Griechenland den Sommer finanziell im Euro überlebt.
In Spanien bei den heutigen Kommunalwahlen wird auch über die sozialen Folgen der spanischen Austeritätspolitik abgestimmt.
Das Investitionsklima in Griechenland ist stark verbesserungsbedürftig.
Die Reform des griechischen Staates könnte schneller vorangehen.
Aus strategischen Überlegungen heraus sollten die anderen EWU-Länder zwar die Geduld mit den Griechen bewahren, die Regierung Tsipras aber von ihren taktischen Spielchen abbringen.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 24. Mai 2015, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Naja, Tsipras machte den Griechen wenigstens etwas Mut, und das in einer Zeit, als Merkel den Griechen folgendes zurief: "Griechen, stirbt schneller!".Wähler » So 24. Mai 2015, 12:24 hat geschrieben:http://www.wdr5.de/sendungen/presseclub ... nd100.html
Aus strategischen Überlegungen heraus sollten die anderen EWU-Länder zwar die Geduld mit den Griechen bewahren, die Regierung Tsipras aber von ihren taktischen Spielchen abbringen.
(es ist bekannt, dass aufgrund der rapiden Einnahmenverluste die Kranken sich nicht einmal mehr Pharmaka leisten konnten, geschweige denn sowas wie eine gesunde Ernährung oder überhaupt Ernährung.)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Aha, kannst du das belegen oder soll das einfach nur Hetze gegen dt. Politiker sein?Vardarovic » So 24. Mai 2015, 13:59 hat geschrieben:
Naja, Tsipras machte den Griechen wenigstens etwas Mut, und das in einer Zeit, als Merkel den Griechen folgendes zurief: "Griechen, stirbt schneller!".
Dann hätten sie mal ihre Steuern gezahlt, die Griechen, dann wäre so etwas nicht passiert.(es ist bekannt, dass aufgrund der rapiden Einnahmenverluste die Kranken sich nicht einmal mehr Pharmaka leisten konnten, geschweige denn sowas wie eine gesunde Ernährung oder überhaupt Ernährung.)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wie gesagt steht es denn Griechen frei aus der EU, dem Euro der UNO usw. auszutreten. Sie können auch alle Rückzahlungen einstellen.Vardarovic » So 24. Mai 2015, 13:59 hat geschrieben:
Naja, Tsipras machte den Griechen wenigstens etwas Mut, und das in einer Zeit, als Merkel den Griechen folgendes zurief: "Griechen, stirbt schneller!".
(es ist bekannt, dass aufgrund der rapiden Einnahmenverluste die Kranken sich nicht einmal mehr Pharmaka leisten konnten, geschweige denn sowas wie eine gesunde Ernährung oder überhaupt Ernährung.)
Das ist Kapitalismus:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Kommunikation ist nicht allein auf akkustisches beschränkt.Blickwinkel » So 24. Mai 2015, 13:00 hat geschrieben:
Aha, kannst du das belegen oder soll das einfach nur Hetze gegen dt. Politiker sein?
Du würdest die Menschen, die nicht nötige Kleingeld hätten um die Pharmaka und Lebensmittel zu bezahlen, also krepieren lassen, entnehme ich Deinem Kommentar.Blickwinkel » So 24. Mai 2015, 13:00 hat geschrieben:Dann hätten sie mal ihre Steuern gezahlt, die Griechen, dann wäre so etwas nicht passiert.
Mann, es geht hier um Menschen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Vardarovic » So 24. Mai 2015, 13:59 hat geschrieben: Naja, Tsipras machte den Griechen wenigstens etwas Mut, und das in einer Zeit, als Merkel den Griechen folgendes zurief: "Griechen, stirbt schneller!".
(es ist bekannt, dass aufgrund der rapiden Einnahmenverluste die Kranken sich nicht einmal mehr Pharmaka leisten konnten, geschweige denn sowas wie eine gesunde Ernährung oder überhaupt Ernährung.)
Die EU wird den Griechen mit Sicherheit helfen, wenn die sich keine Medikamente mehr leisten können. Es geht doch letztlich darum, den griechischen Staat mit Hilfe von EU-Investitionen zu modernisieren. Dies kann auch unabhängig davon geschehen, ob Griechenland eine Parallelwährung einführt oder nicht. Die Angst vor dem Kaufkraftverlust beziehungsweise der Abschreibung von Krediten ist anscheinend so groß, dass vernünftige mittel- und langfristige Überlegungen zur Zeit schwer kommunizierbar sind.Blickwinkel » So 24. Mai 2015, 13:00 hat geschrieben: Aha, kannst du das belegen oder soll das einfach nur Hetze gegen dt. Politiker sein?
Dann hätten sie mal ihre Steuern gezahlt, die Griechen, dann wäre so etwas nicht passiert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Was interpretierst du da rein? Schuld an der Misere tragen die Griechen selbst und nach wie vor ist in der gr. Gesellschaft Steuerhinterziehung ganz normal, deswegen fehlen diese Einnahmen für die Versorgung der armen Schichten. Aber das ist nicht die Schuld der EU oder des IWF, sondern der gr. Machtelite.Vardarovic » So 24. Mai 2015, 14:10 hat geschrieben: Du würdest die Menschen, die nicht nötige Kleingeld hätten um die Pharmaka und Lebensmittel zu bezahlen, also krepieren lassen, entnehme ich Deinem Kommentar.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... ageIndex_2Wähler » So 24. Mai 2015, 14:05 hat geschrieben:
Die EU wird den Griechen mit Sicherheit helfen, wenn die sich keine Medikamente mehr leisten können. Es geht doch letztlich darum, den griechischen Staat mit Hilfe von EU-Investitionen zu modernisieren. Dies kann auch unabhängig davon geschehen, ob Griechenland eine Parallelwährung einführt oder nicht. Die Angst vor dem Kaufkraftverlust beziehungsweise der Abschreibung von Krediten ist anscheinend so groß, dass vernünftige mittel- und langfristige Überlegungen zur Zeit schwer kommunizierbar sind.
FAZ 24. April 2014 Als Minister muss der ehemalige Unternehmensberater Kyriakos Mitsotakis Griechenlands Verwaltung reformieren.
Über dieses Thema wird leider viel zu wenig berichtet.Kyriakos Mitsotakis zeigt keinerlei Hemmungen, wenn es darum geht, Unzulänglichkeiten im griechischen Sanierungsprozess zu beschreiben: „In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Mitarbeiter der griechischen Verwaltung kräftig geschrumpft. Doch das Problem der Effizienz wurde noch nicht angepackt.“
...
Mitsotakis wirbt dafür, dass die Griechen eine erneuerte Verwaltung als Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung verstehen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ist das ein Mitsotakis, der zum Mitsotakis-Klan gehört, und damit zu einer der fünf Familien, die sich in Hellas seit über 80 Jahren den Stab des politischen Machtwechsels gegenseitig weiterreichen?Wähler » So 24. Mai 2015, 17:05 hat geschrieben: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... ageIndex_2
FAZ 24. April 2014 Als Minister muss der ehemalige Unternehmensberater Kyriakos Mitsotakis Griechenlands Verwaltung reformieren.
Über dieses Thema wird leider viel zu wenig berichtet.
Übrigens sollen diverse Steuernormen Griechenlands noch direkte Erbschaften aus der bayrisch-deutschen Zeit sein. Der König von Hellas wurde ja auch erst 1974 abgesetzt, aus dem Lande hejagt, und hatte diesen Namen: Von Glücksburg. Er hatte z.B. dem Aristoteles Onassis verboten, sein Vermögen für den Aufbau Griechenlands auszugeben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » So 24. Mai 2015, 17:05 hat geschrieben: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... ageIndex_2
FAZ 24. April 2014 Als Minister muss der ehemalige Unternehmensberater Kyriakos Mitsotakis Griechenlands Verwaltung reformieren.
Über dieses Thema wird leider viel zu wenig berichtet.
Kannst Du auch etwas zum Inhalt des FAZ-Artikels und zum Problem der Wirtschaftsansiedlung in Griechenland sagen?Vardarovic » So 24. Mai 2015, 18:15 hat geschrieben: Ist das ein Mitsotakis, der zum Mitsotakis-Klan gehört, und damit zu einer der fünf Familien, die sich in Hellas seit über 80 Jahren den Stab des politischen Machtwechsels gegenseitig weiterreichen?
Übrigens sollen diverse Steuernormen Griechenlands noch direkte Erbschaften aus der bayrisch-deutschen Zeit sein. Der König von Hellas wurde ja auch erst 1974 abgesetzt, aus dem Lande hejagt, und hatte diesen Namen: Von Glücksburg. Er hatte z.B. dem Aristoteles Onassis verboten, sein Vermögen für den Aufbau Griechenlands auszugeben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Gut.Wähler » So 24. Mai 2015, 18:42 hat geschrieben:
Kannst Du auch etwas zum Inhalt des FAZ-Artikels und zum Problem der Wirtschaftsansiedlung in Griechenland sagen?
Das, was im FAZ-Artikel an Kritik zu lesen ist, das und mehr trage ich seit sehr langer Zeit vor.
(für gewöhnlich kommt jetzt der Spruch "am Ende weiß es jeder besser", vielleicht von Dir auch.
Aber im RL könnte ich es Dir sogar beweisen, aber nicht hier im Forum, wo jeder Punkt auf ewig festgeschrieben steht).
Aber hinsichtlich des Mitsotakis-Klans ist mein obiger Ansatz schon wichtig.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Griechenland und den anderen EWU-Ländern bleibt bis Juli und August, wenn 9 Milliarden Euro an Rückzahlung fällig werden, kaum noch Zeit.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/g ... 18952.html
Tagesspiegel 24. Mai 2015 Griechenlands möglicher Abschied vom Euro
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... g-weh.html
Welt 24. Mai 2015 Mit den Hilfen für Athen sollte Deutschland keinen Verlust machen. Doch nun wird offenbar, dass dieses kühne Ziel nicht zu halten ist. (Siehe auch Grafik)
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/g ... 18952.html
Tagesspiegel 24. Mai 2015 Griechenlands möglicher Abschied vom Euro
Auch Schäuble hat sich schon zu einem solchen Szenario geäußert. Er glaubt wohl auch nicht mehr an ein weiteres Durchmogeln:Andere Wirtschafts-Experten wie der Zypriote und Wirtschafts-Nobelpreisträger Christopher Pissarides halten einen teilweisen und befristeten Grexit mit Hilfe einer Parallelwährung für das beste Mittel gegen die akute Geldnot.
...
Athen könnte – in theoretisch unbegrenzter Höhe – eine Art von Schuldscheinen ausgeben, mit denen der Staat seine Beamten und Rentner bezahlen und Sozialleistungen überweisen könnte.
...
Damit entstünde eine Art Zweiklassengesellschaft in Griechenland, aus jenen, die per Schuldschein bezahlt würden – und jenen, die ihr Geld zumindest teilweise weiter in Euro erhielten, etwa bei privaten Unternehmen.
...
Der Vorteil: Sobald das Land wieder liquide wäre, erklärt Pissarides, könnte es die Parallelwährung langsam wieder einziehen.
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... g-weh.html
Welt 24. Mai 2015 Mit den Hilfen für Athen sollte Deutschland keinen Verlust machen. Doch nun wird offenbar, dass dieses kühne Ziel nicht zu halten ist. (Siehe auch Grafik)
"Bleibt das Wachstum jährlich um einen Prozentpunkt und der Primärüberschuss um drei Prozentpunkte hinter den Zielen zurück, akkumuliert sich über fünf Jahre ein Fehlbetrag von knapp 40 Milliarden Euro", sagt Christian Schulz von der Berenberg Bank. Die Brüsseler Denkfabrik Bruegel geht davon aus, dass sich mit einer Verlängerung der Laufzeiten und niedrigeren Zinsen die Schuldenlast auf nur um bis zu 32 Milliarden Euro verringern ließe.
Zuletzt geändert von Wähler am Montag 25. Mai 2015, 09:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ich frage mich, worüber mit Athen gerade eigentlich verhandelt wird...Wähler » Mo 25. Mai 2015, 08:18 hat geschrieben:Griechenland und den anderen EWU-Ländern bleibt bis Juli und August, wenn 9 Milliarden Euro an Rückzahlung fällig werden, kaum noch Zeit.
Bis Ende des Jahres muss Griechenland knapp 12 Mrd. € an offiziellen Schulden zurückzahlen. Hinzu kommen noch 15 Mrd. € an T-Bills-Schulden, für die langsam auch mal eine langfristige Lösung gefunden werden sollte. Und obendrauf kommt noch ein Milliardenbetrag in unbekannter Höhe für die inoffiziellen Schulden des griechischen Staates (unbezahlte Rechnungen, leergeräumtes IWF-Konto, geplünderte Kassen staatlicher Institutionen, ...)
Die letzte Tranche des ausstehenden Hilfspakets beträgt 7,2 Mrd. Euro und reicht damit nichtmal um die in diesem Jahr anfallenden offiziellen Schulden zu decken. Wenn der IWF nicht mehr mitspielt sind es sogar nur noch 4 Mrd. Euro. Egal ob die letzte Tranche ausgezahlt wird oder nicht, Griechenland wird so oder so vor Ende des Jahres pleitegehen. Was bringt es also, um die letzte Tranche zu ringen, wenn es doch längst zu spät ist? Liegt der Planungshorizont der Verhandlungspartner bei Tagen, oder was??
Während die Eurogruppe noch vom erfolgreichen Abschluss des zweiten Hilfspakets schwafelt, ist für jeden ersichtlich, dass der aktuelle Rettungsplan komplett gescheitert ist und alle bisher gemachten Abmachungen hinfällig sind. Statt über irgendwelche Fantasie-Primärüberschüsse müsste seit Langem über andere Themen geredet werden:
1) Wie kann ein unkontrollierter Zusammenbruch des griechischen Bankensystems verhindert werden?
2) Wie kann der griechische Staat trotz Pleite seine grundlegenden Aufgaben weiter erfüllen?
3) Wie kann der Grexit noch verhindert werden?
Griechenland steuert auf eine Katastrophe zu und die Regierung unternimmt überhaupt nichts. Tsipras erzählt seit Monaten das Märchen, die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss. De facto geht es aber gar nicht oder nur symbolisch voran. Schon im Februar hätte Griechenland Sofortmaßnahmen ergreifen müssen:
1) Kapitalkontrollen einführen um die Liquiditätslage der Banken zu verbessern
2) Gehälter im öffentlichen Dienst teilweise in Form von "IOU's" auszahlen um die Staatsfinanzen zu schonen
3) Alle Zahlungen an den IWF vorerst aussetzen.
Diese Maßnahmen sind auch jetzt aktuell noch richtig und dringend notwendig (wenn auch viel zu spät). Aber statt irgendwas zu unternehmen schaut Tsipras zu, wie Tag für Tag sowohl der Staat als auch die Banken immer mehr Geld verlieren. Solange bis gar nichts mehr da ist und Tsipras keinerlei Spielraum mehr hat... Unverantwortlich!
Zuletzt geändert von DK2008 am Mittwoch 27. Mai 2015, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Wähler » Mo 25. Mai 2015, 08:18 hat geschrieben:Griechenland und den anderen EWU-Ländern bleibt bis Juli und August, wenn 9 Milliarden Euro an Rückzahlung fällig werden, kaum noch Zeit.
Über einen Plan B will die Mehrheit der Deutschen immer noch nicht und auch hier im Forum wollte kaum jemand seit Februar ernsthaft darüber reden. Es würde nämlich bedeuten, eine Gegenrechnung der zu verlierenden Bürgschaften aufzumachen und den Kosten für ein 3. Hilfspaket gegenüberzustellen.DK2008 » Mi 27. Mai 2015, 13:47 hat geschrieben: Statt über irgendwelche Fantasie-Primärüberschüsse müsste seit Langem über andere Themen geredet werden:
1) Wie kann ein unkontrollierter Zusammenbruch des griechischen Bankensystems verhindert werden?
2) Wie kann der griechische Staat trotz Pleite seine grundlegenden Aufgaben weiter erfüllen?
3) Wie kann der Grexit noch verhindert werden?
Schon im Februar hätte Griechenland Sofortmaßnahmen ergreifen müssen:
1) Kapitalkontrollen einführen um die Liquiditätslage der Banken zu verbessern
2) Gehälter im öffentlichen Dienst teilweise in Form von "IOU's" auszahlen um die Staatsfinanzen zu schonen
3) Alle Zahlungen an den IWF vorerst aussetzen.
Diese Maßnahmen sind auch jetzt aktuell noch richtig und dringend notwendig (wenn auch viel zu spät).
Das Szenario eines Graccident mit oder ohne Parallelwährung hast Du ja schon ganz zutreffend geschildert. Einen Grexit wird es nicht geben, weil er in den EU-Verträgen nicht vorgesehen ist. Viele gehen irrtümlicher Weise davon aus, dass die Griechen freiwillig aus dem Euro ausscheiden und damit einen Präzendenzfall für eine Änderung der EU-Verträge schaffen.
Zuletzt geändert von Wähler am Mittwoch 27. Mai 2015, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Okay, vielleicht habe ich es bislang überlesen, aber... wie sähe ein "Plan B" aus?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?
Ich kann Dir diese Frage als Nicht-Fachmann nur mit einem Hinweis auf den sogenannten Plan Z von 2012 beantwoten:DeutschlandSubjektiv » Mi 27. Mai 2015, 17:06 hat geschrieben:Okay, vielleicht habe ich es bislang überlesen, aber... wie sähe ein "Plan B" aus?
http://de.wikipedia.org/wiki/Grexit#Grexit-SzenarienWähler » So 22. Mär 2015, 06:59 hat geschrieben:Verlinke hier auf den sogenannten "Plan Z", ein von den Institutionen EU, IWF und EZB schon einmal 2012 durchsgespieltes Szenario:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grexit#Grexit-Szenarien
siehe genauer Fußnote 20:
"Peter Spiegel: Inside Europe’s Plan Z In: Financial Times vom 14. Mai 2014"
http://www.ft.com/intl/cms/s/0ac1306e-d ... z34GEE8FUj
In dieser Quelle finden sich die genauesten Informationen - Artikel nach Registrierung kostenlos einsehbar.
Oder als 2.Artikel der Serie von Peter Spiegel:
http://users.uoa.gr/~ahatzis/FT.pdf
Der Plan Z hätte es erfordert, die griechische Wirtschaft und das griechische Bankensystem vom Target 2-System zu trennen, Geldautomaten zeitweise zu schließen und die Konvertibilität zeitweise zu beschränken (z. B. Devisenverkehrsbeschränkungen)
...
Udo Neuhäußer, Ministerialrat im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, schlug im Februar 2012 vor, das griechische Staatsvermögen in ein Sondervermögen einzubringen und dieses als Deckung für eine griechische Parallelwährung (z. B. namens »Neue Drachme«) zu verwenden
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