Mir ging es mehr um die Aussagekraft, und da gibt es zu Jesus auch nicht wirklich etwas brauchbares. Die ganzen Religiösen sehen darin natürlich die Bestätigung und die anderen, die sehen das hat anders. "Chrestos" So viele Augen kann man gar nicht zudrücken.streicher hat geschrieben:(03 Sep 2020, 21:40)
Rom war grausam, und das Zitat von Tacitus zeugt davon.
Wusstest du, dass kurz nach seinem Tod die ersten an Rom gerichteten von Christen verfassten Apologien erschienen sind? Das setzt sich fort bis Laktanz (Anfang viertes Jahrhundert). Dann kam Konstantin... Ende des vierten Jahrhunderts wurde das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich.
Komisch, nicht, dass Pilatus weiterhin "seine Hände in Unschuld waschen" sollte.
Welche Religion taugt was?
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Re: Welche Religion taugt was?
Re: Welche Religion taugt was?
Das stimmt natürlich: über die eigentliche historische Figur sagt das nichts aus.Ein Terraner hat geschrieben:(03 Sep 2020, 22:26)
Mir ging es mehr um die Aussagekraft, und da gibt es zu Jesus auch nicht wirklich etwas brauchbares. Die ganzen Religiösen sehen darin natürlich die Bestätigung und die anderen, die sehen das hat anders. "Chrestos" So viele Augen kann man gar nicht zudrücken.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Welche Religion taugt was?
Du hast sehr rudimentäre Kenntnisse über die Bibel, ihre Entstehung und ihre Bedeutung. Als wichtigstes Element solltest du dir klar machen, dass viele Geschichten aus der Bibel insbesondere aus dem alten Testament aber in Teilen auch im neuen Testament nicht wörtlich zu verstehen sind, sondern eine Bildsprache darstellen. Es wird in Bildern einerseits die Geschichte Israels dargestellt, andererseits aber auch in vielen Bildern dargestellt, wie sich die Beziehung zwischen Gott und der Menschheit gestaltet.naddy hat geschrieben:(03 Sep 2020, 20:40)
Dann versuchen wir uns mal in modernem Ketzertum:
Wie schlüssig ist beispielsweise die Vorstellung, daß ein allmächtiger und allwissender Gott über die Verfehlungen der von ihm selbst geschaffenen Kreatur dermaßen in Wut gerät, dass er dieser nur vergeben kann, wenn sie ihn selbst in seiner menschlichen Inkarnationsform ans Kreuz schlägt? Die Botschaft lautet also: Deine Sünden werden dir vergeben, wenn du deinen Gott und Schöpfer kreuzigst. Wenn das nicht mehr als 2 Milliarden Menschen weltweit glauben würden, wäre es wohl eher ein Einweisungsgrund in die Geschlossene...
Dieses Schicksal ist nicht gerade wenigen "jahrtausendealten Argumentationslinien" in den letzten Jahrzehnten widerfahren. Gut, ein paar Unverwüstliche vertreten immer noch die "Scheibenerde", oder den "Geozentrismus". Aber es werden spürbar weniger...
Na ja, gegen Vorstellungen wie "Jonas im Bauche des Walfischs", oder die Errettung der gesamten Tierwelt durch Noah mittels eines Holzschiffs, läßt sich natürlich schwer etwas sagen. Danach zu fragen, wie die Tiere, die im vorderen Orient gar nicht heimisch sind wohl an Bord gelangt sein mögen, oder wie die Büffel nach der Landung auf dem Berg Ararat wieder in ihre Heimat zurückgefunden haben, ist selbstverständlich reine Erbsenzählerei ewiger Querulanten.
Ja. Das ist wirklich sehr bedauerlich...
Die Kernbotschaften vieler Texte zeigen auf, wie man als Mensch sein Leben gestalten soll. Wichtige Elemente dabei sind die Gottesliebe (und Anbetung/Verehrung), aber auch Lebensregeln für sich und seine Nachbarn. Viele davon sind bis heute auch ausserhalb des christlichen Kontext recht modern - wie beispielsweise die 10 Gebote.
Die Geschichte mit Jonas spiegelt wieder, was passiert, wenn ein Mensch sich gegen Gott auflehnt. Es endet eben nicht gut. Aber als er Gott um Hilfe bittet verwehrt dieser ihm nicht die Hilfe sondern im Gegenteil Gott hilft ihm.
Das ist eine Kernbotschaft! Gott ist für dich da.
Und auch wenn man selbst nicht daran glaubt - diese Kernerfahrung erzählen dir viele Christen, dass sie in Zeiten der Not sich an Gott gewandt haben, und von ihm Hilfe erfahren haben. Nicht immer so, wie sie es gehofft hatten, aber sie haben Hilfe bekommen.
Man muss nicht daran glauben - aber es sicher richtig, mit solchen Botschaften respektvoll umzugehen, und anzuerkennen, dass viele von solchen Erfahrungen erzählen.
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Re: Welche Religion taugt was?
Oh die mag ich und ist sehr modern, das mit den Sklaven ist klasse.Atue001 hat geschrieben:(04 Sep 2020, 23:31)
Viele davon sind bis heute auch ausserhalb des christlichen Kontext recht modern - wie beispielsweise die 10 Gebote.
Re: Welche Religion taugt was?
Kennst du die 10 Gebote? Da steht nix von Sklaven.....Ein Terraner hat geschrieben:(04 Sep 2020, 23:51)
Oh die mag ich und ist sehr modern, das mit den Sklaven ist klasse.
Re: Welche Religion taugt was?
Na schau einmal an was Du so alles weißt..., göttliche Eingebung?Atue001 hat geschrieben:(04 Sep 2020, 23:31)
Du hast sehr rudimentäre Kenntnisse über die Bibel, ihre Entstehung und ihre Bedeutung.
Sollte ich mir das klarmachen? Nein, ich glaube nicht..., aber erzähl' weiter.Als wichtigstes Element solltest du dir klar machen, dass viele Geschichten aus der Bibel insbesondere aus dem alten Testament aber in Teilen auch im neuen Testament nicht wörtlich zu verstehen sind, sondern eine Bildsprache darstellen. Es wird in Bildern einerseits die Geschichte Israels dargestellt, andererseits aber auch in vielen Bildern dargestellt, wie sich die Beziehung zwischen Gott und der Menschheit gestaltet.
Klar, gemäß dem eigenen "freien Willen", hat Gott den Menschen nach religiöser Auffassung ja extra gegeben.Die Kernbotschaften vieler Texte zeigen auf, wie man als Mensch sein Leben gestalten soll.
Ich weiß, er landet im Bauch eines Wal-"Fischs". Hab' ich ja schon geschrieben.Wichtige Elemente dabei sind die Gottesliebe (und Anbetung/Verehrung), aber auch Lebensregeln für sich und seine Nachbarn. Viele davon sind bis heute auch ausserhalb des christlichen Kontext recht modern - wie beispielsweise die 10 Gebote.
Die Geschichte mit Jonas spiegelt wieder, was passiert, wenn ein Mensch sich gegen Gott auflehnt.
Tatsächlich? Gilt das auch für die von mir bereits erwähnten Kinder, die jährlich an Aids, Krebs und Hunger sterben? Oder kommt er da einfach nicht nach, weil er ja auch noch etliche Fußballspiele zu Gunsten der sich bekreuzigenden und behalbmondenden Kicker entscheiden muß? Das ist dann schon ein ganz schönes Pensum. Wie steht's da eigentlich zwischen Gott und Allah?Es endet eben nicht gut. Aber als er Gott um Hilfe bittet verwehrt dieser ihm nicht die Hilfe sondern im Gegenteil Gott hilft ihm.
Das ist eine Kernbotschaft! Gott ist für dich da.
Irgendein Tipp wie man das macht? Ich nehme zur Kenntnis, dass Einige "von solchen Erfahrungen erzählen". Aber wie soll ich das "anerkennen"?Und auch wenn man selbst nicht daran glaubt - diese Kernerfahrung erzählen dir viele Christen, dass sie in Zeiten der Not sich an Gott gewandt haben, und von ihm Hilfe erfahren haben. Nicht immer so, wie sie es gehofft hatten, aber sie haben Hilfe bekommen.
Man muss nicht daran glauben - aber es sicher richtig, mit solchen Botschaften respektvoll umzugehen, und anzuerkennen, dass viele von solchen Erfahrungen erzählen.
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Re: Welche Religion taugt was?
https://bibeltext.com/exodus/20-17.htmDu sollst nicht Verlangen tragen nach deines Nächsten Hause. Du sollst nicht Verlangen tragen nach deines Nächsten Weibe, noch nach seinem Sklaven, seiner Sklavin, seinem Ochsen, seinem Esel, noch nach irgend etwas, was deinem Nächsten gehört.
https://bibeltext.com/exodus/20-10.htmAber der siebente Tag ist ein Jahwe, deinem Gotte, geweihter Sabbat; da sollst du gar kein Geschäft verrichten, weder du selbst, noch dein Sohn oder deine Tochter, dein Sklave noch deine Sklavin, noch dein Hausvieh, noch der Fremde, der sich in deinen Ortschaften aufhält.
https://bibeltext.com/deuteronomy/5-14.htmaber der siebente Tag ist ein Jahwe, deinem Gotte, geweihter Sabbat, da sollst du keinerlei Geschäft verrichten, weder du selbst, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Sklave, noch deine Sklavin, noch dein Ochse, noch dein Esel, noch eines deiner Lasttiere, noch der Fremde, der sich in deinen Ortschaften aufhält, damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen können, wie du.
Hast du den Scheiß auch nur ein mal gelesen ?
Re: Welche Religion taugt was?
naddy hat geschrieben:(05 Sep 2020, 00:21)
Na schau einmal an was Du so alles weißt..., göttliche Eingebung?
Sollte ich mir das klarmachen? Nein, ich glaube nicht..., aber erzähl' weiter.
Klar, gemäß dem eigenen "freien Willen", hat Gott den Menschen nach religiöser Auffassung ja extra gegeben.
Ich weiß, er landet im Bauch eines Wal-"Fischs". Hab' ich ja schon geschrieben.
Tatsächlich? Gilt das auch für die von mir bereits erwähnten Kinder, die jährlich an Aids, Krebs und Hunger sterben? Oder kommt er da einfach nicht nach, weil er ja auch noch etliche Fußballspiele zu Gunsten der sich bekreuzigenden und behalbmondenden Kicker entscheiden muß? Das ist dann schon ein ganz schönes Pensum. Wie steht's da eigentlich zwischen Gott und Allah?
Irgendein Tipp wie man das macht? Ich nehme zur Kenntnis, dass Einige "von solchen Erfahrungen erzählen". Aber wie soll ich das "anerkennen"?
Kennst du RESPEKT ? Ist ein Universalmedikament! Hilft beispielsweise gegen Überheblichkeit.....
Re: Welche Religion taugt was?
Du übersetzt also mit Sklave.....???Ein Terraner hat geschrieben:(05 Sep 2020, 00:22)
https://bibeltext.com/exodus/20-17.htm
https://bibeltext.com/exodus/20-10.htm
https://bibeltext.com/deuteronomy/5-14.htm
Hast du den Scheiß auch nur ein mal gelesen ?
Etwas modernere Übersetzungen nutzen diesen Begriff nicht mehr! Warum nur.....
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Re: Welche Religion taugt was?
Ich übersetze gar nichts, 1899 gab es mich noch nicht. Aber rede dir ruhig ein das Knecht und Magd besser ist. Die Gleichsetzung des "Weibes" mit Vieh und Objekten in dem Text, ist ja auch so was modernes.Atue001 hat geschrieben:(05 Sep 2020, 00:55)
Du übersetzt also mit Sklave.....???
Etwas modernere Übersetzungen nutzen diesen Begriff nicht mehr! Warum nur.....

Lust auf Grillen?
https://bibeltext.com/l12/exodus/20.htm24Einen Altar von Erde mache mir, darauf du dein Brandopfer und Dankopfer, deine Schafe und Rinder opferst. Denn an welchem Ort ich meines Namens Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich segnen. 25Und so du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von gehauenen Steinen bauen; denn wo du mit deinem Messer darüber fährst, so wirst du ihn entweihen. 26Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar steigen, daß nicht deine Blöße aufgedeckt werde vor ihm.
https://bibeltext.com/text/exodus/20.htm24Einen Opferaltar aus Erde sollst du mir errichten und darauf deine Brandopfer und Heilsopfer, deine Schafe und Rinder opfern; an jeder Stätte, die ich dazu bestimmen werde, daß man mich daselbst verehre, werde ich zu dir kommen und dich segnen. 25Wenn du mir aber einen Altar aus Steinen errichtest, so darfst du ihn nicht aus behauenen Steinen aufbauen, denn wenn du sie mit eisernen Werkzeugen bearbeitest, entweihst du sie. 26Auch darfst du nicht auf Stufen zu meinem Altar heransteigen, daß nicht etwa deine Schamteile vor ihm entblößt werden.
Re: Welche Religion taugt was?
Um den text zu modernisieren. Ändert aber nichts daran, dass es in der gesellschaft menschen gab, die wie sklaven behandelt wurden und diesen status hatten. Es wird das selbe wort verwendet wie in dem zusammenhang mit der knechtschaft in ägypten, eo es wenigstens noch volle fleischtöpfe gab. Die gab es nämlich in israel nicht immer. Nach unseren maßstäben sind alle gesellschaften von damals inhuman.Atue001 hat geschrieben:(05 Sep 2020, 00:55)
Du übersetzt also mit Sklave.....???
Etwas modernere Übersetzungen nutzen diesen Begriff nicht mehr! Warum nur.....
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Re: Welche Religion taugt was?
Lies dir bitte mal meinen letzten Beitrag in diesem Thread durch. Dort hatte ich gut beschrieben, wie es zur Entstehung des Christentums kam.Atue001 hat geschrieben:(04 Sep 2020, 23:31)
Du hast sehr rudimentäre Kenntnisse über die Bibel, ihre Entstehung und ihre Bedeutung. Als wichtigstes Element solltest du dir klar machen, dass viele Geschichten aus der Bibel insbesondere aus dem alten Testament aber in Teilen auch im neuen Testament nicht wörtlich zu verstehen sind, sondern eine Bildsprache darstellen. Es wird in Bildern einerseits die Geschichte Israels dargestellt, andererseits aber auch in vielen Bildern dargestellt, wie sich die Beziehung zwischen Gott und der Menschheit gestaltet.
Die Kernbotschaften vieler Texte zeigen auf, wie man als Mensch sein Leben gestalten soll. Wichtige Elemente dabei sind die Gottesliebe (und Anbetung/Verehrung), aber auch Lebensregeln für sich und seine Nachbarn. Viele davon sind bis heute auch ausserhalb des christlichen Kontext recht modern - wie beispielsweise die 10 Gebote.
Die Geschichte mit Jonas spiegelt wieder, was passiert, wenn ein Mensch sich gegen Gott auflehnt. Es endet eben nicht gut. Aber als er Gott um Hilfe bittet verwehrt dieser ihm nicht die Hilfe sondern im Gegenteil Gott hilft ihm.
Das ist eine Kernbotschaft! Gott ist für dich da.
Und auch wenn man selbst nicht daran glaubt - diese Kernerfahrung erzählen dir viele Christen, dass sie in Zeiten der Not sich an Gott gewandt haben, und von ihm Hilfe erfahren haben. Nicht immer so, wie sie es gehofft hatten, aber sie haben Hilfe bekommen.
Man muss nicht daran glauben - aber es sicher richtig, mit solchen Botschaften respektvoll umzugehen, und anzuerkennen, dass viele von solchen Erfahrungen erzählen.
Auf jeden Fall entstand das Christentum aus einer jüdischen Endzeitsekte. Und auch an der Botschaft gibt es nichts zu interpretieren. Sie lautet: Jesus ist der Messias. Er sei angeblich von den Toten wiederauferstanden. Und noch zu den Lebzeiten der ersten Jünger, so die Versprechung, werde er wiederkommen. Spätere Generationen haben die Geschichte noch etwas ausgeschmückt. Am Schluss der Bibel ist ja auch vom "Tag des Jüngsten Gerichtes" die Rede. Dort wird in der Johannesapokalypse davon geredet, dass dieser christliche Gott noch zu Lebzeiten seiner Jünger mit Pauken und Trompeten zurückkommen würde. Er würde dann die Erde komplett zerstören. Und alle Menschen würden gerichtet werden. Laut dem späteren Kirchenfürsten Augustinus sind sowieso nur 144.000 fromme christliche Märtyrer dazu bestimmt, auf der dann neuen Erde zu wohnen, während die restliche Menschheit in der christlichen Hölle braten müsste. Und laut wissenschaftlichen Berichten gab es ja bis jetzt zig Milliarden Menschen auf diesem Planeten.
Dies alles ist jedenfalls nicht bildlich zu verstehen. Die Christen glaubten über eine lange Zeit tatsächlich, dass sie die letzte Generation auf diesem Planeten wären. Die Zerstörung der Erde kann auch nicht bildlich verstanden werden. Das Straf- und Endgericht des christlichen Rachegottes sollte real noch zu Lebzeiten der Anhänger dieses Kultes stattfinden.
Nun stehen die christlichen Kirchen aber vor einem riesigen Dilemma. Jesus und das christliche Endgericht sind immer noch nicht da. Die Gründung der Kirchen war auch nur eine Verlegenheitslösung. Eigentlich dürfte so etwas gar nicht stattgefunden haben. Wollte Jesus nicht schon laut seinen Anhängern zu ihren Lebzeiten wiederkommen? Genau dies ist doch die Botschaft!
Die Entstehung der christlichen Religion habe ich mir in meinem letzten Posting psychologisch erklärt. Die ersten Christen hatten sehr stark darauf gehofft, dass Jesus noch zu ihren Lebzeiten wiederkommen würde. Doch dies geschah nicht. Da sie aber viel zu viel Energie darauf verwandt hatten, in diesen Glauben zu investieren, konnten sie aus psychologischen Gründen nicht mehr zurück. Das Eingeständnis, dass Jesus eben doch nicht zu ihren Lebzeiten wiederkommen würde, hätte sie am Boden zerstört. Stattdessen fanatisierten sie sich in ihrem Glauben. Und handelten nach der Devise: Jetzt erst Recht!
Insgesamt betrachtet, war diese Entscheidung nicht gut für das Römische Reich. Die Christen waren absolut wissenschafts- und bildungsfeindlich. Zusätzlich zu der Völkerwanderung hatte das Römische Reich, als es mal christlich wurde, das Problem, dass das Bildungssystem absolut den Bach herunterging. Für die Christen war das kein Problem. Schließlich stand ja das "Reich Gottes" vor der Tür. Zivilisatorisch betrachtet, wundert es einen aber nicht, dass dann die sogenannten "Dark Ages" begannen. Das Römische Reich ging unter. Und das Christentum existierte aber nur weiter, weil sich seine Anhänger im Sinne von Augustinus weiterhin sagten: "Creo quia absurdum est". Also: Ich glaube, weil es widersinnig ist.
Wie ich in meinem letzten Posting herausgearbeitet hatte, existiert dieses Problem aber natürlich auch bei anderen Religionen. Wo bleibt beispielsweise Mohammed im Islam? Wo ist Allah? Wieso kommt der Mahdi nicht? Warum gab es bisher kein islamisches Endgericht? Aber auch hier, wie in allen anderen Religionen, sind die Mitglieder nicht fähig, sich ihre Unvernunft einzugestehen. Und die Tatsache, dass es noch zu keinem Endgericht gekommen ist, lässt sie nicht an ihrem Glauben zweifeln, sondern sie werden umso fanatischer, weil sie schon viel zu viel Energie in ihren Glauben gesteckt haben.
In der Dritten Welt besteht freilich das Problem, dass die Leute zu ungebildet sind. Und wer vom Glauben abfällt, wird mit dem Tode bestraft. Hierzulande müssten sich viele Gläubige jedoch eingestehen, dass sie viel Energie in eine Religion gesteckt haben, die sich letztendlich als vergebliche Liebesmüh herausgestellt hat. Jesus und das christliche Endgericht ist bisher nicht zurückgekommen. Und wenn sie für vernünftige Argumente zugänglich wären, müssten sie sich eingestehen, dass dies auch nie zutreffen wird. Deswegen verharren sie lieber in ihrem Irrtum und denken sich: "Ich glaube trotzdem, obwohl es widersinnig ist! Jetzt erst Recht!"
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Welche Religion taugt was?
Klar. Habe ich beispielsweise vor denkenden Menschen und durchdachten Meinungen. Oder auch davor, diese offen zu vertreten und nicht vor jedem ausgedachten Phantom aus Angst vor Strafe einzuknicken. Ist aber Geschmackissache...
Tut mir leid, ich kenne mich mit Psychopharmaka zwar leidlich aus, benötige aber selbst keine.Ist ein Universalmedikament! Hilft beispielsweise gegen Überheblichkeit.....
Im Übrigen hätte es mir deutlich besser gefallen, wenn Du auf meine - zugegebenermaßen leicht ironisch formulierten - Argumente eingegangen wärst, anstatt mir ungefragt allgemeine Lebenshilfe-Tipps zu geben. Aber da kann man als religiös Überzeugter wohl nicht anders, die Botschaft muß schließlich weitergegeben werden. So lange es nicht in Zwangsmissionierung ausartet ist das auch zu ertragen.
Sollte ich derartige Tipps aus mir jetzt noch unvorstellbaren Gründen irgendwann benötigen, melde ich mich. Religiöse Anlaufstellen werden allerdings auch in diesem Fall ganz unten auf meiner Liste stehen. Selbst wenn ich ganz "dolle Angst" haban sollte wäre für mich "zu Kreuze kriechen" keine akzeptable Alternative. Das nur für den Fall, dass als Nächstes die "Jammernden und Betenden beim Schiffsuntergang" ins Feld geführt werden sollten.
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guter Beitrag.

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Re: Welche Religion taugt was?
Wieder typisch gegen den Strich gelesen. Bei dem Gebot geht es schlicht darum, das Eigentum der anderen zu respektieren. Worin dies auch immer bestehen mag. Man hätte es auch beispiellos ohne Illustration sagen können.
Wenn man bedenkt, dass diese Gebote tausende Jahre alt sind, sind sie erstaunlich aktuell und zeitlos. Allein dieses Gebot, keine anderen Götter neben dem einzig wahren Gott haben zu sollen, ist doch brandaktuell. Es geht wie selten zuvor um die einzig gültige "Wahrheit", der man sich beugen soll und muss. Sonst folgt die Strafe auf dem Fuß und für die Folgsamen wartet das Heil. Alle Abweichenden sind zu verurteilen und herabzusetzen, als Schädiger des Volkskörpers. Die Schäfchen und Schnitterchen und Terranerleins werden zur großen Herde zusammengetrieben und vornweg immer der Leithammel. Denn du sollst keinem anderen Leithammel nachlämmern.
Das ist doch die große und eigentliche Aufgabe der Religion. Die Herde zusammenzuhalten.
Wenn man bedenkt, dass diese Gebote tausende Jahre alt sind, sind sie erstaunlich aktuell und zeitlos. Allein dieses Gebot, keine anderen Götter neben dem einzig wahren Gott haben zu sollen, ist doch brandaktuell. Es geht wie selten zuvor um die einzig gültige "Wahrheit", der man sich beugen soll und muss. Sonst folgt die Strafe auf dem Fuß und für die Folgsamen wartet das Heil. Alle Abweichenden sind zu verurteilen und herabzusetzen, als Schädiger des Volkskörpers. Die Schäfchen und Schnitterchen und Terranerleins werden zur großen Herde zusammengetrieben und vornweg immer der Leithammel. Denn du sollst keinem anderen Leithammel nachlämmern.
Das ist doch die große und eigentliche Aufgabe der Religion. Die Herde zusammenzuhalten.
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Re: Welche Religion taugt was?
Ja, Eigentum, wie Frau, Knecht, Magd, Sklave. Einfach Zeitlos.BlueMonday hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:17)
Wieder typisch gegen den Strich gelesen. Bei dem Gebot geht es schlicht darum, das Eigentum der anderen zu respektieren. Worin dies auch immer bestehen mag. Man hätte es auch beispiellos ohne Illustration sagen können.
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Re: Welche Religion taugt was?
Und du schaffst es tatsächlich nicht, solch ein Gebot in einen aktuellen Kontext zu bringen?Ein Terraner hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:27)
Ja, Eigentum, wie Frau, Knecht, Magd, Sklave. Einfach Zeitlos.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Re: Welche Religion taugt was?
Ist doch nicht so schwer. Wie wär's beispielsweise mit "Humankapital"?.BlueMonday hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:33)
Und du schaffst es tatsächlich nicht, solch ein Gebot in einen aktuellen Kontext zu bringen?
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Welche Religion taugt was?
Wieso sollte ich 2000 Jahre alten inhumanen Müll in einen aktuellen Kontext bringen? Gehen wir die 10 Gebote doch mal durch.BlueMonday hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:33)
Und du schaffst es tatsächlich nicht, solch ein Gebot in einen aktuellen Kontext zu bringen?
Gebot 1-3: Knie nieder du Wurm
Gebot 4: Mach mal Pause und überlaste deine Sklaven nicht.
Gebot 5: Sei nett zu deinen Eltern
Gebot 6: Bring keinen um, es sei den es ist Krieg
Gebot 7: Du sollst nicht Ehebrechen, lol
Gebot 8: Du sollst nicht stehlen, Betrügen und so geht aber klar.
Gebot 9: Du sollst niemanden denunzieren
Gebot 10: Eigentum, Frau, Sklave und so.
Gebot 11: Keine Statuen basteln.
Gebot 12: Geh mal Grillen
Sehr modern, einfach Zeitlos.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Samstag 5. September 2020, 16:16, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Welche Religion taugt was?
Sehr umständlich. Wenn ich das Wissen und die Fähigkeiten habe, uralte Gebote in einem neuen Kontext zu stellen, dann kann ich mir gleich selbst maßgebliche Regeln aufstellen, es werden ja auch moderne Ethikstandards definiert. Auch von religiöser Seite. Die haben den Vorteil, dass sie religionsunabhängig sind.BlueMonday hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:33)
Und du schaffst es tatsächlich nicht, solch ein Gebot in einen aktuellen Kontext zu bringen?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Welche Religion taugt was?
Und was soll daran jetzt so brandaktuell sein?BlueMonday hat geschrieben:(05 Sep 2020, 15:17)Allein dieses Gebot, keine anderen Götter neben dem einzig wahren Gott haben zu sollen, ist doch brandaktuell.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: Welche Religion taugt was?
Ich habe mal ne Rede von Richard Rohr über die Bibel gelesen, die mir ziemlich plausibel vorkam. Die Bibel beinhaltet demnach ganz unterschiedliche Texte auf ganz unterschiedlichen Verständnisebenen, also ganz plumpe Texte für den damaligen Otto-Normalverbraucher, und anspruchsvollere Texte für Intellektuelle.
Aber nichtsdestotrotz: Warum soll ich mein Leben an einer Textsammlung ausrichten, die nicht wörtlich zu nehmen ist sondern aus der Zeit von vor 2000 Jahren ausgelegt werden muss und damit immer so oder anders gedeutet werden kann?
Sie ist ein bedeutendes historisches Dokument, und man sollte etwas darüber wissen, um unsere Kultur zu verstehen. Aber mehr auch nicht imho.
Ich bin zwar RK, aber vor allem noch aus Tradition und Respekt vor meinen Vorfahren. Von institutionellen Religionen halte ich weitgehend nichts mehr.
Buddhismus finde ich noch irgendwie interessant, aber danach sein Leben auszurichten, halte ich nicht für sinnvoll (den ganzen Tag meditieren, da die materielle Welt ja eigentlich nicht wichtig ist usw., irgendwie lebensverneinend). Überhaupt der Glaube an das Jenseits ist zwar auf eine Art beruhigend, aber er sollte nicht dazu führen, das Leben auf Erden zu verpennen.
Aber nichtsdestotrotz: Warum soll ich mein Leben an einer Textsammlung ausrichten, die nicht wörtlich zu nehmen ist sondern aus der Zeit von vor 2000 Jahren ausgelegt werden muss und damit immer so oder anders gedeutet werden kann?
Sie ist ein bedeutendes historisches Dokument, und man sollte etwas darüber wissen, um unsere Kultur zu verstehen. Aber mehr auch nicht imho.
Ich bin zwar RK, aber vor allem noch aus Tradition und Respekt vor meinen Vorfahren. Von institutionellen Religionen halte ich weitgehend nichts mehr.
Buddhismus finde ich noch irgendwie interessant, aber danach sein Leben auszurichten, halte ich nicht für sinnvoll (den ganzen Tag meditieren, da die materielle Welt ja eigentlich nicht wichtig ist usw., irgendwie lebensverneinend). Überhaupt der Glaube an das Jenseits ist zwar auf eine Art beruhigend, aber er sollte nicht dazu führen, das Leben auf Erden zu verpennen.
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Re: Welche Religion taugt was?
du wirfst Glauben mit etwas "Spirituellem" zusammen.Michael_B hat geschrieben:(05 Sep 2020, 16:23)
Ich habe mal ne Rede von Richard Rohr über die Bibel gelesen, die mir ziemlich plausibel vorkam. Die Bibel beinhaltet demnach ganz unterschiedliche Texte auf ganz unterschiedlichen Verständnisebenen, also ganz plumpe Texte für den damaligen Otto-Normalverbraucher, und anspruchsvollere Texte für Intellektuelle.
Aber nichtsdestotrotz: Warum soll ich mein Leben an einer Textsammlung ausrichten, die nicht wörtlich zu nehmen ist sondern aus der Zeit von vor 2000 Jahren ausgelegt werden muss und damit immer so oder anders gedeutet werden kann?
Sie ist ein bedeutendes historisches Dokument, und man sollte etwas darüber wissen, um unsere Kultur zu verstehen. Aber mehr auch nicht imho.
Ich bin zwar RK, aber vor allem noch aus Tradition und Respekt vor meinen Vorfahren. Von institutionellen Religionen halte ich weitgehend nichts mehr.
Buddhismus finde ich noch irgendwie interessant, aber danach sein Leben auszurichten, halte ich nicht für sinnvoll (den ganzen Tag meditieren, da die materielle Welt ja eigentlich nicht wichtig ist usw., irgendwie lebensverneinend). Überhaupt der Glaube an das Jenseits ist zwar auf eine Art beruhigend, aber er sollte nicht dazu führen, das Leben auf Erden zu verpennen.
Das passt nicht.
Re: Welche Religion taugt was?
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Re: Welche Religion taugt was?
Glaube ist keine, überprüfbare Realität
Re: Welche Religion taugt was?
Und Spirituelles schon?
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Re: Welche Religion taugt was?
ein Märchen
Re: Welche Religion taugt was?
Wenn man die bibel modern interpretieren muss, dann war sie nicht zeitloses gotteswort. Eine interpretation ist ja immer menschlich.
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Re: Welche Religion taugt was?
Prinzipiell guter Beitrag - wobei die Realität um einiges komplexer gewesen sein dürfte. Warum es genau das Christentum geschafft hat, zur Weltreligion zu werden, und nicht eine von mehreren alternativen Ansätzen durchaus aus ähnlicher Zeit, hängt sicher mit einer vielzahl an Einzelpunkten zusammen.Progressiver hat geschrieben:(05 Sep 2020, 11:40)
Lies dir bitte mal meinen letzten Beitrag in diesem Thread durch. Dort hatte ich gut beschrieben, wie es zur Entstehung des Christentums kam.....
Trotzdem ist die Frage, reden wir über die Entstehung des Christentums, die Entstehung des Judentums, die Entstehung von monotheistischen Gottesvorstellungen oder reden wir über die Bibel und ihre Schrifttexte.
Natürlich hängt all das irgendwie auch miteinander zusammen! Das Judentum wurde gerade durch die Sammlung Texten und deren Verschriftlichung zu einer relevanten Religion! Monotheistische Gottesvorstellungen gibt es schon etwas länger als das Judentum, allerdings richtig durchgesetzt haben sie sich eigentlich final erst mit dem Beschluss Roms, sich zum Christentum zu bekennen. Wobei die Zeit für Monotheismus auch reif war!
Wenn man sich allerdings mit der Frage beschäftigt, was wesentlich an einer Religion ist, kommt man auch an Stellen vorbei, bei denen es um Spiritualität geht. Es gibt zumindest Hinweise aus der Hirnforschung, dass diese spirituellen Grundfähigkeiten des Menschen bereits im Gehirn angelegt sind - was man durchaus auch als Werk eines Schöpfers interpretieren kann. Denn rein aus der Biologie heraus gibt es jetzt nicht zwingend die Notwendigkeit, dass man spirituelle Fähigkeiten braucht, um erfolgreich zu sein. Weshalb also haben die Menschen diese Fähigkeit?
Meine Kernbotschaft in meinen Beiträgen davor war aber auch: Die Gedankenmodelle/Glaubensmodelle der größeren Weltreligionen sind allesamt in sich durchaus logisch. Erst eine Betrachtung von Aussen lässt Zweifel aufkommen. Innerhalb der katholischen Kirche ist es ein leichtes zu verargumentieren, warum Rom eine herausragende Stellung unter den Bischofssitzen einnimmt, warum nicht jeder Priester sein kann, warum Frauen eine andere Rolle einnehmen etc. etc......solange man innerhalb der Wertegemeinschaft des Katholizismus argumentiert, findet sich da kein Fehler. Die scheinbaren Fehler findet man, wenn man von Außen auf die Religion draufschaut.
Einen überzeugten Katholiken (fundamentalistischer Art) wird man aber mit der Außensicht nicht überzeugen können.
Ein anschauliches Beispiel dafür, was ich meine, findet man gut im Kreationismus. Die Wissenschaft lehrt uns, dass das Universum mehr als 13 Milliarden Jahre alt ist. Kreationisten schert das nicht, weil diese sagen: Gott hat das Universum vor kurzem erst erschaffen, es aber genau so gebaut, dass die Wissenschaft meint, es wäre 13 Milliarden Jahre alt......tatsächlich ist ein echter Gegenbeweis sogar grundsätzlich nicht möglich! Unter der Annahme, dass die Prämisse der Kreationisten korrekt ist, wird die Wissenschaft ihre Belege finden, die aber Gott genau so hingebaut hat.....warum er das getan haben soll, ist für einen Kreationisten nicht wirklich von Bedeutung, weil die Begründung einer göttlichen Handlung schließlich kaum von einem Menschen eingefordert werden kann - und von Gott schon mal gar nicht, der steht über den Dingen......
Genau solcherlei Sichtweisen macht es so schwer, mit überzeugten Anhängern einer Religion rational zu reden - weil in ihrem Gedankengebäude Rationalität eben sich nur aus dem erschließt, was Bestandteil ihrer Religion ist.
Bei aller Aufklärung, die wir inzwischen in Europa schon vorangebracht haben, zeigt eine wissenschaftliche Betrachtung von Religionen aber noch etwas anderes interessantes - viele Religionen lehren ethische Grundwahrheiten, die doch sehr ähnlich zueinander sind. Anscheinend ist es so, dass diese Grundwahrheiten irgendwie zum Menschen dazugehören - ob man sich diese nun aus der französischen Revolution, der Aufklärung oder aus den Lehren einer Weltreligion her ableitet und erschließt, erscheint so gesehen dann gar nicht mehr so wirklich wichtig zu sein. Entscheidender als das Trennende ist das Gemeinsame - oder zumindest interessanter (für mich).
Und da stehen die 10 Gebote durchaus in guter Gesellschaft. Sie sind eine Anleitung zum respektvollen Umgang mit sich selbst, miteinander und halt auch mit Gott/der Schöpfung. Jesus spitzt die 10 Gebote noch deutlich zusammen - behält sie aber dennoch im Grundsatz bei.
Re: Welche Religion taugt was?
Was unterscheidet und z.B. von unseren verwandtestem Tier, dem Schimpansen?Atue001 hat geschrieben:(06 Sep 2020, 01:27)Wenn man sich allerdings mit der Frage beschäftigt, was wesentlich an einer Religion ist, kommt man auch an Stellen vorbei, bei denen es um Spiritualität geht. Es gibt zumindest Hinweise aus der Hirnforschung, dass diese spirituellen Grundfähigkeiten des Menschen bereits im Gehirn angelegt sind - was man durchaus auch als Werk eines Schöpfers interpretieren kann. Denn rein aus der Biologie heraus gibt es jetzt nicht zwingend die Notwendigkeit, dass man spirituelle Fähigkeiten braucht, um erfolgreich zu sein. Weshalb also haben die Menschen diese Fähigkeit?
Der Schimpanse ist uns kräftemäßig Haushoch überlegen,
einen Kampf könnte ein Mensch nicht gewinnen.
Dennoch sperrt der Mensch Schimpasen in seine Zoos ein.
Auch Schimpansen bilden Gesellschaftsgruppen.
Aber mit rund 50 Mitgliedern ist Schluss.
Der Alpha-Affe könnte sein Rudel nicht mehr zusammenhalten.
Ganz anders beim Menschen, dieser erhob sich mit seiner Mystik und baute damit Verbünde,
welche Tausende oder Millionen Mitglieder untertan werden lassen.
Selbst von hunderten von Jahren, als es noch keine moderne Kommunikation gab,
schaffte es dennoch der Alpha-Affe im Vatikan seinen Untertanen in fernen Ländern,
Steuern und Ablasse abzuringen und einte diese im Kampf gegen andere Völker.
Dies geht schon viel weiter zurück. Schätzungsweise 70.000 Jahre,
bis zum Beginn der ersten menschlichen Kulturen,
welche sich auf ihre Mystik stützten und für ihre mystische Vision kämpften.
So hat die Veranlagung, an mystische Visionen zu glauben,
durchaus einen evolutionären Sinn.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Welche Religion taugt was?
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass ich richtige Christen umstimmen kann. Die Gründe dafür habe ich genannt. Sie glauben, weil es widersinnig ist. Jetzt erst Recht! Der Messias lässt jetzt schon 2.000 Jahre auf sich warten. Da darf kein Zweifel entstehen, dass er nicht vielleicht schon morgen früh um 8.45 Uhr mit dem "Reich Gottes" vor der Tür steht. Im Prinzip ist das aber wie bei Glücksspielern, die nicht wissen, wann der Automat ihnen einen Gewinn ausschüttet. Wenn es nicht heute passiert, dann vielleicht erst nach weiteren tausend Versuchen. Oder vielleicht auch nie. Der Einsatz wird dabei aber immer größer. Und je mehr Zeit, Energie und Kraft man riskiert, umso energischer wird man. Und glaubt "jetzt erst Recht". Das kann man von außen alles logisch erklären. Aber wer im Teufelskreislauf sitzt, der kommt da von alleine meistens nicht mehr heraus. Da sind wir uns wohl einig.Atue001 hat geschrieben:(06 Sep 2020, 01:27)
Prinzipiell guter Beitrag - wobei die Realität um einiges komplexer gewesen sein dürfte. Warum es genau das Christentum geschafft hat, zur Weltreligion zu werden, und nicht eine von mehreren alternativen Ansätzen durchaus aus ähnlicher Zeit, hängt sicher mit einer vielzahl an Einzelpunkten zusammen.
Trotzdem ist die Frage, reden wir über die Entstehung des Christentums, die Entstehung des Judentums, die Entstehung von monotheistischen Gottesvorstellungen oder reden wir über die Bibel und ihre Schrifttexte.
Natürlich hängt all das irgendwie auch miteinander zusammen! Das Judentum wurde gerade durch die Sammlung Texten und deren Verschriftlichung zu einer relevanten Religion! Monotheistische Gottesvorstellungen gibt es schon etwas länger als das Judentum, allerdings richtig durchgesetzt haben sie sich eigentlich final erst mit dem Beschluss Roms, sich zum Christentum zu bekennen. Wobei die Zeit für Monotheismus auch reif war!
Wenn man sich allerdings mit der Frage beschäftigt, was wesentlich an einer Religion ist, kommt man auch an Stellen vorbei, bei denen es um Spiritualität geht. Es gibt zumindest Hinweise aus der Hirnforschung, dass diese spirituellen Grundfähigkeiten des Menschen bereits im Gehirn angelegt sind - was man durchaus auch als Werk eines Schöpfers interpretieren kann. Denn rein aus der Biologie heraus gibt es jetzt nicht zwingend die Notwendigkeit, dass man spirituelle Fähigkeiten braucht, um erfolgreich zu sein. Weshalb also haben die Menschen diese Fähigkeit?
Meine Kernbotschaft in meinen Beiträgen davor war aber auch: Die Gedankenmodelle/Glaubensmodelle der größeren Weltreligionen sind allesamt in sich durchaus logisch. Erst eine Betrachtung von Aussen lässt Zweifel aufkommen. Innerhalb der katholischen Kirche ist es ein leichtes zu verargumentieren, warum Rom eine herausragende Stellung unter den Bischofssitzen einnimmt, warum nicht jeder Priester sein kann, warum Frauen eine andere Rolle einnehmen etc. etc......solange man innerhalb der Wertegemeinschaft des Katholizismus argumentiert, findet sich da kein Fehler. Die scheinbaren Fehler findet man, wenn man von Außen auf die Religion draufschaut.
Einen überzeugten Katholiken (fundamentalistischer Art) wird man aber mit der Außensicht nicht überzeugen können.
Ein anschauliches Beispiel dafür, was ich meine, findet man gut im Kreationismus. Die Wissenschaft lehrt uns, dass das Universum mehr als 13 Milliarden Jahre alt ist. Kreationisten schert das nicht, weil diese sagen: Gott hat das Universum vor kurzem erst erschaffen, es aber genau so gebaut, dass die Wissenschaft meint, es wäre 13 Milliarden Jahre alt......tatsächlich ist ein echter Gegenbeweis sogar grundsätzlich nicht möglich! Unter der Annahme, dass die Prämisse der Kreationisten korrekt ist, wird die Wissenschaft ihre Belege finden, die aber Gott genau so hingebaut hat.....warum er das getan haben soll, ist für einen Kreationisten nicht wirklich von Bedeutung, weil die Begründung einer göttlichen Handlung schließlich kaum von einem Menschen eingefordert werden kann - und von Gott schon mal gar nicht, der steht über den Dingen......
Genau solcherlei Sichtweisen macht es so schwer, mit überzeugten Anhängern einer Religion rational zu reden - weil in ihrem Gedankengebäude Rationalität eben sich nur aus dem erschließt, was Bestandteil ihrer Religion ist.
Bei aller Aufklärung, die wir inzwischen in Europa schon vorangebracht haben, zeigt eine wissenschaftliche Betrachtung von Religionen aber noch etwas anderes interessantes - viele Religionen lehren ethische Grundwahrheiten, die doch sehr ähnlich zueinander sind. Anscheinend ist es so, dass diese Grundwahrheiten irgendwie zum Menschen dazugehören - ob man sich diese nun aus der französischen Revolution, der Aufklärung oder aus den Lehren einer Weltreligion her ableitet und erschließt, erscheint so gesehen dann gar nicht mehr so wirklich wichtig zu sein. Entscheidender als das Trennende ist das Gemeinsame - oder zumindest interessanter (für mich).
Und da stehen die 10 Gebote durchaus in guter Gesellschaft. Sie sind eine Anleitung zum respektvollen Umgang mit sich selbst, miteinander und halt auch mit Gott/der Schöpfung. Jesus spitzt die 10 Gebote noch deutlich zusammen - behält sie aber dennoch im Grundsatz bei.
Ob die Zeit irgendwann für den Monotheismus reif war, kann ich nicht so sagen. Die Hindus haben ein ganzes Universum von Göttern. Die Chinesen dagegen keine. Und die australischen Aborigines beten immer noch zu ihren Ahnen. Aus atheistischer Sicht ist das alles metaphysisches Einerlei. D.h. es spielt keine Rolle. Und macht keinen Unterschied. Das Judentum wiederum hatte einzig und alleine den Vorteil, dass es sich seine Geschichten aufschrieb. Aber dadurch wurden das Aufgeschriebene nicht etwa wahrer als die mündlich überlieferten Märchen und Mythen der anderen Religionen.
Und zu dem Punkt "Grundwahrheiten": Richtig ist, dass eine gewisse Moralität den Menschen als Gruppenwesen schon in die Wiege gelegt ist. So ist es dann möglich, dass jede Gruppe von Menschen sich ihre moralischen Regeln schafft. Selbst die italienische Mafia hat ihre eigenen Moralvorstellungen und ihren Ehrenkodex. Es ist also kein Zufall, dass sich zumindest die Goldene Regel "Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu" sich bei den meisten Menschengruppen findet. Da hat das Christentum aber wirklich kein Copyright drauf. Und es unterliegt jedenfalls einem gewaltigen Irrtum, dass nur der Glaube an Jesus einen zu einem moralischen Menschen machen kann. Die Moralität liegt, wie gesagt, schon in den Genen. Und Chinesen, Hindus oder Australier bringen sich nachweislich nicht in Massen um, nur weil sie vielleicht noch nie etwas von Jesus gehört haben. Ansonsten wären diese Weltgegenden nämlich mittlerweile menschenleer! Das Gegenteil ist aber der Fall!
Sind aber alle moralischen Begründungen gleichwertig? Nun, ja. Ich selbst bevorzuge Kants "kategorischen Imperativ". Dieser besagt, dass man stets so handeln solle, dass es als Maxime bzw. Gesetz für alle und jeden gelten könnte. Einen Gott braucht der Philosoph dabei nicht mehr, um das zu begründen. Laut Kant ist der Mensch kein "Werkzeug" eines Gottes und einer höheren Macht, sondern autonom und frei. Die Philosophie Kants ist eine der Freiheit! Er unterliegt zwar in bestimmten Dingen der Natur. Aber in moralischen Dingen hat er das Recht und die Pflicht, sich frei zu entscheiden. Da braucht es auch keinen Himmel und keine Höllenandrohung mehr.
Ich habe im Übrigen heute auch einen schönen Text über Kants Ethik gelesen. Das Buch heißt "Ungeheuer ist der Mensch. Eine Geschichte der Ethik von Sokrates bis Adorno". Der Autor ist Volker Spierling. Und heute bin ich mal dazu gekommen, mir das Kapitel über Kant durchzulesen.
Kant selbst lehnt die Goldene Regel jedenfalls als viel zu willkürlich ab! Wenn es gilt, dass "was du nicht willst, dass man dir tu, das füge auch keinem anderen zu", dann ist das viel zu sehr von Affekten abhängig. Kant sucht da eine hieb- und stichfeste Begründung, die über allen Affekten, Religionen usw. steht. Im Endeffekt steht der vernunftbegabte Mensch dann da als autonomes Wesen. Die Autonomie wiederum ist Grundbedingung für die Menschenwürde. Und somit für die Menschenrechte. Aus welcher Religion lässt sich ansonsten schon eine Menschenwürde und die Menschenrechte ableiten? Da gilt doch immer wieder die Regel: Krieche im Staub vor deinem Gott!"
Was die anderen, späteren Philosophen zu dem Bereich "Ethik" geschrieben haben, werde ich noch sehen. Ich bin ja auch ein Bewunderer Friedrich Nietzsches. Was ich jedoch festhalten will, ist: Es braucht keine Religion, um eine hieb- und stichfeste Ethik anzubieten. Und schon gar keine bestimmte.
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Re: Welche Religion taugt was?
Dem stimme ich durchaus zu!
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Re: Welche Religion taugt was?
Nunja, das ist ja nun auch nur eine Lesart.Progressiver hat geschrieben:(06 Sep 2020, 18:53)
Ich habe ja auch nicht behauptet, dass ich richtige Christen umstimmen kann. Die Gründe dafür habe ich genannt. Sie glauben, weil es widersinnig ist. Jetzt erst Recht! Der Messias lässt jetzt schon 2.000 Jahre auf sich warten. Da darf kein Zweifel entstehen, dass er nicht vielleicht schon morgen früh um 8.45 Uhr mit dem "Reich Gottes" vor der Tür steht. Im Prinzip ist das aber wie bei Glücksspielern, die nicht wissen, wann der Automat ihnen einen Gewinn ausschüttet. Wenn es nicht heute passiert, dann vielleicht erst nach weiteren tausend Versuchen. Oder vielleicht auch nie. Der Einsatz wird dabei aber immer größer. Und je mehr Zeit, Energie und Kraft man riskiert, umso energischer wird man. Und glaubt "jetzt erst Recht". Das kann man von außen alles logisch erklären. Aber wer im Teufelskreislauf sitzt, der kommt da von alleine meistens nicht mehr heraus. Da sind wir uns wohl einig.
Der Messias der Christen trat jedenfalls schon vor 2000 Jahren in Erscheinung und hat den Beginn des Reich Gottes auf Erden verkündet (Mk 1,15). Darin besteht ja gerade die "Frohe Botschaft"(das Evangelium) Jesu und der Kern des christlichen Glaubens. Also eine völlige Hinwendung zum Diesseits oder auch eine Spiritualisierung, Vergeistigung des Diesseits. Die Zeit ist erfüllt, die Zeit ist voll. Das Reich ist da. Ihr müsst nur eure Augen und Herzen öffnen.
Es geht um einen Wandel der Weltsicht, vom alten zum neuen Testament. Jesus als das Symbol dieses Wandels, als Name für eine Idee. Lasst den Hass hinter euch. Hasst vor allem eure bittersten Feinde nicht mehr. Kein "Zahn um Zahn" mehr, sondern die andere Wange auch noch hingehalten. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Erst einmal den Balken aus dem eigenen Auge gezogen und vor der eigenen Türe gekehrt. Furchtlosigkeit (sie säen nicht, sie ernten nicht...) Die Sorge loslassen, sich auf die Welt, auf das Reich endlich einlassen. Vertrauen in das Dasein finden. Den Moment meditieren. Den Fluss finden. Die "richtigen Christen", die das praktizieren, dürften eine kleine Minderheit sein. Nietzsche meinte sogar, dass es nur einen wahren Christen gab. Fraglich, wieso man nun ausgerechnet diese "richtigen Christen" umstimmen will. In welche Richtung denn, und aus welcher Warte heraus. Gerade als Nietzschebewunderer sollte man die andere Lesart des Christentums (aus seinem Antichristen) kennen. Diese Verfälschung der eigentlichen Idee, wie sie wieder mit alten Versatzstücke (jenseitige Heilserwartung, Endgericht usw.) verdeckt wurde.
Die Evangelien, diese alten Texte (die es ja nicht alle in den offiziellen Kanon geschafft haben) sind letztlich eine Illustration, ein Ausdruck einer Attitüde, einer bestimmten Moral. Also wenn überhaupt, dann ist dieser christliche Moralinhalt anzugreifen, das bedingungslose Liebesgebot im Kern. Nun kann man sich 2000 Jahre später hinstellen und sagen, man benötige für eine Moral diese alte literarische Form nicht. Prima. Der Nächste fängt an dazu zu singen und wird dann gefragt, warum er nun die Form des Gesanges gewählt hat, um sich auszudrücken, dass dies ja nicht nötig sei und man auch andere Ausdrucksformen wählen könne... Ja sicher. Aber es ist offenbar gar nicht so einfach, eine "tauglichere" order wirksamere Ausdrucksform zu finden.
Was meinst du, was Kants kategorischer Imperativ tatsächlich verhindert oder verändert, bewirkt hat? Was hat er mehr bewirkt als "die goldene Regel" diverser Religionen? Wozu hat er getaugt?
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Re: Welche Religion taugt was?
Habe gerade (und schon länger) das Gefühl, mich mitten in der Apokalypse zu befinden; Dein Beitrag war Balsam für meine Seele, Danke!
Re: Welche Religion taugt was?
Ich habe mich unlängst in das germanische (Neu-)Heidentum eingelesen. Betrachtet man die Götter des germanischen Pantheons (Asen, Wanen und ettin, oft falsch als „Riesen“ übersetzt) nicht als übermenschliche Wesen, sondern als Eigenschaften des Menschen, so scheint es der einzige zeitgemäße Glaube in einer Welt der Wissenschaft zu sein.
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Re: Welche Religion taugt was?
Die ersten Christen waren vor allem eine Endzeitsekte, die wähnten, dass das "Reich Gottes" vor der Tür stehen würde. Wie das mit dem Endgericht aussehen soll, wurde dann in der Johannesapokalypse beschrieben. Die Bibel ist entweder vollkommen wahr, wenn man Christ sein will, oder eben nicht. Die richtigen Christen, die ich meine, sind aber zum Glück am Aussterben. Zumindest hier in Europa. Obwohl sich alle möglichen evangelikale Freikirchen hierzulande tummeln. Aber die Mehrheit der Menschen auch hier in Deutschland wird bald konfessionslos und/oder Atheisten sein! Die großen christlichen Kirchen verlieren immer mehr Mitglieder.BlueMonday hat geschrieben:(09 Sep 2020, 22:02)
Nunja, das ist ja nun auch nur eine Lesart.
Der Messias der Christen trat jedenfalls schon vor 2000 Jahren in Erscheinung und hat den Beginn des Reich Gottes auf Erden verkündet (Mk 1,15). Darin besteht ja gerade die "Frohe Botschaft"(das Evangelium) Jesu und der Kern des christlichen Glaubens. Also eine völlige Hinwendung zum Diesseits oder auch eine Spiritualisierung, Vergeistigung des Diesseits. Die Zeit ist erfüllt, die Zeit ist voll. Das Reich ist da. Ihr müsst nur eure Augen und Herzen öffnen.
Es geht um einen Wandel der Weltsicht, vom alten zum neuen Testament. Jesus als das Symbol dieses Wandels, als Name für eine Idee. Lasst den Hass hinter euch. Hasst vor allem eure bittersten Feinde nicht mehr. Kein "Zahn um Zahn" mehr, sondern die andere Wange auch noch hingehalten. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Erst einmal den Balken aus dem eigenen Auge gezogen und vor der eigenen Türe gekehrt. Furchtlosigkeit (sie säen nicht, sie ernten nicht...) Die Sorge loslassen, sich auf die Welt, auf das Reich endlich einlassen. Vertrauen in das Dasein finden. Den Moment meditieren. Den Fluss finden. Die "richtigen Christen", die das praktizieren, dürften eine kleine Minderheit sein. Nietzsche meinte sogar, dass es nur einen wahren Christen gab. Fraglich, wieso man nun ausgerechnet diese "richtigen Christen" umstimmen will. In welche Richtung denn, und aus welcher Warte heraus. Gerade als Nietzschebewunderer sollte man die andere Lesart des Christentums (aus seinem Antichristen) kennen. Diese Verfälschung der eigentlichen Idee, wie sie wieder mit alten Versatzstücke (jenseitige Heilserwartung, Endgericht usw.) verdeckt wurde.
Die Evangelien, diese alten Texte (die es ja nicht alle in den offiziellen Kanon geschafft haben) sind letztlich eine Illustration, ein Ausdruck einer Attitüde, einer bestimmten Moral. Also wenn überhaupt, dann ist dieser christliche Moralinhalt anzugreifen, das bedingungslose Liebesgebot im Kern. Nun kann man sich 2000 Jahre später hinstellen und sagen, man benötige für eine Moral diese alte literarische Form nicht. Prima. Der Nächste fängt an dazu zu singen und wird dann gefragt, warum er nun die Form des Gesanges gewählt hat, um sich auszudrücken, dass dies ja nicht nötig sei und man auch andere Ausdrucksformen wählen könne... Ja sicher. Aber es ist offenbar gar nicht so einfach, eine "tauglichere" order wirksamere Ausdrucksform zu finden.
Was meinst du, was Kants kategorischer Imperativ tatsächlich verhindert oder verändert, bewirkt hat? Was hat er mehr bewirkt als "die goldene Regel" diverser Religionen? Wozu hat er getaugt?
Und Kants kategorischer Imperativ ist, wie ich schon schrieb, aus ethischer Sicht hieb- und stichfester. Und was natürlich ebenso wichtig ist: Er zeigt auf, dass die ganzen rückständigen Religionen überflüssig sind. Er ist ein Werk der Freiheit, während man bei den Religionen im Staub kriechen muss vor den jeweiligen Göttern etc. Und er ist ein Werk von Aufklärung und Emanzipation. Kant forderte die Menschen ja auch auf, mündig zu werden und den eigenen Verstand zu benutzen. Bei den Religionen muss man dagegen immer nur glauben, glauben, glauben. Auch, wenn es widersinnig ist! Kants kategorischer Imperativ gründet auf die Vernunft. Die "Goldene Regel", die die Religionen anbieten, setzen dagegen auf vorsintflutliche Mythen, die rational nicht haltbar sind.
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Re: Welche Religion taugt was?
Ab Mittwoch läuft auf TNT Serie Raised by Wolves an: "Raised by Wolves centers around "two androids — Father and Mother — tasked with raising human children on Kepler-22b after the Earth was destroyed by a great war. As the burgeoning colony of humans threatens to be torn apart by religious differences, the androids learn that controlling the beliefs of humans is a treacherous and difficult task.".
Scheint, als passte die Serie ganz gut zu dem Thema, warum der Mensch Religion überhaupt "erfunden" hat.
Scheint, als passte die Serie ganz gut zu dem Thema, warum der Mensch Religion überhaupt "erfunden" hat.
Re: Welche Religion taugt was?
Ihr Gefühl trügt sie m.E. nicht. Die Apokalypse, von der die Bibel spricht, ist keineswegs vom Tisch.midlifecrisis hat geschrieben:(10 Sep 2020, 09:19)
Habe gerade (und schon länger) das Gefühl, mich mitten in der Apokalypse zu befinden; Dein Beitrag war Balsam für meine Seele, Danke!
"Timotheusbrief 3, 1-4: Das aber sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen zugewandt"..... passt gut in die heutige Zeit.
Das heisst aber nicht, dass eine Apokalypde auf eine Schlag über Nacht hereinbricht. Eher geschieht es allmählich, so wie wir es eigentlich z.Z. erleben. Es betrifft jedoch nur die Menschenwelt, denn der Natur ist das egal. Sie unterliegt zwar Veränderungen, kann aber nicht zerstört werden. Das was zerstört werden kann, ist lediglich das von den Menschen geschaffen Weltbild mit ihren künstlichen Konstruktionen une Formen. So gesehen ist deshalb die herrschende Angst vor Klimaveränderungen unsinnig.
Selbst der menschliche Körper, der aus stellarem Atommüll zusammengesetzt ist (Sternenstaub ist der poetische Ausdruck), kann eigentlich nicht zerstört werden. Er ändert nur seine Form.....Ewiges Leben.

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Re: Welche Religion taugt was?
Gelesen, danke.
Re: Welche Religion taugt was?
Dem kann ich mich nur anschliessen

Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Welche Religion taugt was?
Das sehe ich aber ganz anders. Wenn die globale Temperatur sich um drei bis fünf Grad im Durchschnitt erwärmt, dann bedeutet dies das Ende jeglicher Zivilisation auf diesem Planeten. Die Natur mag sich vielleicht gerade noch so erholen. Aber die Menschheit wird Geschichte sein. Auf ein ewiges Leben würde ich allerdings nicht hoffen. Denn diese Hoffnung ist vergeblich. In uns existieren vielleicht dieselben Atome, aus denen schon die Dinosaurier geschaffen waren. Trotzdem sind wir keine Urzeitechsen, sondern Menschen. Wenn wir uns nicht nach unserem Tod durch Feuerbestattung verbrennen lassen, werden unsere Atome vielleicht Nahrung für Schimmelpilze, Würmer, Bakterien und Maden. Aber wir leben dann trotzdem nicht in diesen Tieren weiter, sondern sind als Lebewesen und Individuen für alle Zeiten tot.Juan hat geschrieben:(11 Sep 2020, 12:28)
Ihr Gefühl trügt sie m.E. nicht. Die Apokalypse, von der die Bibel spricht, ist keineswegs vom Tisch.
"Timotheusbrief 3, 1-4: Das aber sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen zugewandt"..... passt gut in die heutige Zeit.
Das heisst aber nicht, dass eine Apokalypde auf eine Schlag über Nacht hereinbricht. Eher geschieht es allmählich, so wie wir es eigentlich z.Z. erleben. Es betrifft jedoch nur die Menschenwelt, denn der Natur ist das egal. Sie unterliegt zwar Veränderungen, kann aber nicht zerstört werden. Das was zerstört werden kann, ist lediglich das von den Menschen geschaffen Weltbild mit ihren künstlichen Konstruktionen une Formen. So gesehen ist deshalb die herrschende Angst vor Klimaveränderungen unsinnig.
Selbst der menschliche Körper, der aus stellarem Atommüll zusammengesetzt ist (Sternenstaub ist der poetische Ausdruck), kann eigentlich nicht zerstört werden. Er ändert nur seine Form.....Ewiges Leben.
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Bedenke Mensch, du bist aus Atomen zusammengesetzt und wirst dich wieder in Atome verwandeln..
Der Blick auf die christliche Apokalypse verstellt dagegen sogar die Sicht auf die tatsächliche Gefahr der Selbstauslöschung der Menschheit. Gerade diese rechtsgerichteten Christen und Evangelikale wie Bolsonaro in Brasilien wollen ja auf die Zerstörung der Welt hinarbeiten, weil wir dann ihrem Glauben nach zur Belohnung eine neue Erde geschenkt kriegen sollen. Nichts kann falscher und gefährlicher sein!
Und was den Timotheusbrief betrifft: Ich glaube, es war Seneca, der schon vor 2.000 Jahren die Verrohung der Sitten der Jugend beklagte. Dieser Tenor ist wohl so alt wie die Menschheit. Demnach müsste die Menschheit sich also seit 2.000 Jahren in einem unaufhaltsamen moralischen Niedergang befinden. Tatsächlich sind wir aber noch nicht alle tot!
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Re: Welche Religion taugt was?
Kann es sein, dass das Thema des Strangtitels schon seit einiger Zeit verfehlt wird?
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Re: Welche Religion taugt was?
Der Titel lautet "Welche Religion taugt was?". Die Antwort wurde von vielen Usern immer wieder gegeben: "Keine."Sungawakan hat geschrieben:(11 Sep 2020, 20:47)
Kann es sein, dass das Thema des Strangtitels schon seit einiger Zeit verfehlt wird?
Alles andere sind nur nähere Erläuterungen und Begründungen dieser Antwort.
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Re: Welche Religion taugt was?
Ich hab' eine andere Antwort gegeben.
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Re: Welche Religion taugt was?
Das taugt auch nichts.
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Re: Welche Religion taugt was?
Danke, war ein Versuch.
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Re: Welche Religion taugt was?
Diese Erläuterungen und Begründung sind aber schon sehr speziell.Progressiver hat geschrieben:(12 Sep 2020, 21:07)
Der Titel lautet "Welche Religion taugt was?". Die Antwort wurde von vielen Usern immer wieder gegeben: "Keine."
Alles andere sind nur nähere Erläuterungen und Begründungen dieser Antwort.
Re: Welche Religion taugt was?
Fühl' Dich frei, hier Deine eigenen Vorstellungen in aller Länge und Breite darzulegen.Sungawakan hat geschrieben:(13 Sep 2020, 08:24)
Diese Erläuterungen und Begründung sind aber schon sehr speziell.
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Re: Welche Religion taugt was?
Was interessiert einen schon die Lehrmeinung so einer Kleinreligion? Nach der Lehrmeinung der Zahnkirche ist jeder Mensch - unabhängig von seiner Religion, seinen Kirchenaustritten, Taufen und sonstigen Ritualen - Mitglied der Zahnkirche. Also weit über 7 Milliarden.Sungawakan hat geschrieben:(19 May 2020, 21:04)
Ich gebe hier nicht meine eigene Meinung wieder, sonder was die Lehrmeinung der Kirche ist. Und nach deren Auffassung ist ein Austritt nun einmal nicht möglich. Egal, ob ich irgendwo meine Mitgliedschaft beende oder nicht.
Wer diese Ansicht albern findet, darf sich gerne dazu äußern, wie er das gleiche Prinzip bei der katholischen Kirche sieht.
Entscheidend ist doch, ob der Ausgetretene sich als Kirchenmitglied sieht oder nicht. Und nicht irgendwelche Unbeteiligten.
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Re: Welche Religion taugt was?
Mehrere inhaltliche Fehler, auf die ich jetzt nicht mehr eingehen werde, da sie bereits genannt wurden.Zahnderschreit hat geschrieben:(14 Oct 2020, 16:35)
Was interessiert einen schon die Lehrmeinung so einer Kleinreligion? Nach der Lehrmeinung der Zahnkirche ist jeder Mensch - unabhängig von seiner Religion, seinen Kirchenaustritten, Taufen und sonstigen Ritualen - Mitglied der Zahnkirche. Also weit über 7 Milliarden.
Wer diese Ansicht albern findet, darf sich gerne dazu äußern, wie er das gleiche Prinzip bei der katholischen Kirche sieht.
Entscheidend ist doch, ob der Ausgetretene sich als Kirchenmitglied sieht oder nicht. Und nicht irgendwelche Unbeteiligten.