schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Nov 2019, 15:21)
Nein. Zwischen dem, was die Fans des Identitären mit Identität umschreiben und dem, was positive Freiheit, "Freiheit zu" ist, besteht ein großer Unterschied.
https://www.derstandard.de/story/200010 ... llschaften
"Identität" wird im politischen Bereich heute fast nur noch als kulturalistischer Kampfbegriff verwendet. Und "kulturalistisch" bedeutet, Kultur im allgemeinsten Sinne, also alles "Gemachte" und nicht natürlich vorhandene für essenziell zu halten. Der Mensch sei angeblich unentrinnbar an seine jeweilige Kultur (und auch Nation) gebunden. Insofern ist Selbstgewähltheit der genaue Gegenbegriff zu Identität. Die offene Gesellschaft macht keine Vorgaben an das Individuum. Individuen in einer offenen Gesellschaft können Kosmopoliten, Kommunitaristen oder auch Schamanen oder an gar nix Glaubende sein. Sie macht nur negative Vorgaben. Gewaltverbot. Freiheitseinschränkungsverbot usw.
1. Habe ich
individuelle Identität geschrieben und NICHT "identitär".
2. IST der Mensch als soziales Wesen OHNE eine Gemeinschaft, der er sich zugehörig fühlt, NICHT lebens- und überlebensfähig.
3. ist es schlicht und ergreifend eine
psychologische und soziale/soziologische Tatsache, dass die Gemeinschaft, der sich das Individuum zugehörig fühlt, seine individuelle Indentität
mit bestimmt/Teil dieser individuellen Identität ist.
4. bist doch gerade DU das beste Beispiel dafür, dass sich die Kultur, in der ein Mensch aufwächst, sich auch (mit) prägend auf dessen individuelle Identität auswirkt. Das beweist Du doch ständig mit der Verinnerlichung der und Bezugnahme auf die Philosophie des Existenzialismus und Satre, durch die Benutzung satrescher Terminologie bzw "Begriffsschöpfungen" im satreschen Sinne und Deinen extremen Individualismus.
Existenzialismus ist nunmal eine Besonderheit unserer westlichen/europäischen Kultur, eine philosophische Strömung, die nur in unserer europäischen Kultur entstehen konnte.
Kein Angehöriger der/einer fernöstlichen Kultur, der mit der Philosophie eines Konfuzius oder LaoTze
(oder welcher auch immer) stellt das Individuum derart in den Vordergrund wie Du, bzw lehnt Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft in dieser Rigorosität ab wie Du.
Gleiches gilt für Angehörige islamisch geprägter Kulturen.
In beiden gilt die Gemeinschaft, das Wohlergehen der Gemeinschaft mehr als das Wohlergehen des Individuums bzw gilt die Vorstellung, dass sich das Individuum nur innerhalb einer Gemeinschaft frei (voll) entfalten kann.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen