Zur Lage der deutschen Wirtschaft

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adal
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von adal »

Sybilla hat geschrieben:Kognitive Dissonanz
Nicht ganz. Denn destatis beschreibt den 1-Jahrestrend, GfK den kurzfristigen Trend, in dem außerdem neben dem Umsatz noch andere Faktoren mit einfließen.

Im übrigen sollte man auf die Wasserstandsmeldungen nicht allzu viel geben. Denn Banken und Finanzmarkt haben sich noch lange nicht konsolidiert und die Kreditklemme, die momentan besonders die großen Unternehmen betrifft, ist unkalkulierbar.
Zuletzt geändert von adal am Donnerstag 1. Oktober 2009, 22:27, insgesamt 4-mal geändert.
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

adal hat geschrieben: Nicht ganz. Denn destatis beschreibt den 1-Jahrestrend, GfK den kurzfristigen Trend, in dem außerdem neben dem Umsatz noch andere Faktoren mit einfließen.

Im übrigen sollte man auf die Wasserstandsmeldungen nicht allzu viel geben. Denn Banken und Finanzmarkt haben sich noch lange nicht konsolidiert und die Kreditklemme, die momentan besonders die großen Unternehmen betrifft, ist unkalkulierbar.

Naja deshalb setze ich die lange Zahlenreihe zum Vergleich ein, der Gesamtindikator Konsumklima ist von 1,6 Punkten im September 2008 auf einen Wert von 3,7 Punkten im September 2009 gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze sind seit September 2008 Monat für Monat gesunken.
Das zeigt schon die Kognitive Dissonanz auf, dass sich zwar der prognostizierte GfK - Konsumklima Index erhöht hat aber die Einzelhandelsumsätze im Prognosezeitraum rapide abgesunken sind.

Der Maschinenbau hat abermals weniger Aufträge erhalten hat, aber das nun die Hoffnung besteht, dass dies nun doch endlich die Talsohle sein müsse.
Die Probleme werden größer und größer..... der Spielraum für Steuersenkungen wird knapp und knäpper...
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Oktober 2009:

Die BA verkündet trotz großer Firmen Insolvenzen, alleine bei Quelle sind 7000 Arbeitnehmer/innen betroffen ein absinken der Arbeitslosigkeit. Immer bombastischen wird die Zahl der erfassten Arbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2009 wirklich abgesunken, oder wird das Absinken der Arbeitslosigkeit mittels kreativer Statistik suggeriert?
Bei sorgfältiger Betrachtung der BA Monatsberichte fällt auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA?

Prognose: Deutschland verliert 1,8 Millionen Stellen

Im Oktober 2009 hat die BA laut Monatsbericht Oktober 2009 der am 29.10.09 um 10 Uhr 20 veröffentlicht wurden 3.228.625 Arbeitslose in der Statistik erfasst

Die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit (Arbeitslosigkeit registriert nach § 16 SGB III) sinkt laut BA Bericht im Oktober 2009 Seite 54 erneut nach 115.987 im September 2009 um 117.834 Personen im Oktober 2009 ab.

Allerdings befanden sich Im Monat Oktober (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,63 Mio Personen (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 6) Darunter sind 342.211 Personen (September 2009 336.779 Personen) in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3). Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.
Das dieser Anstieg um 110.000 Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme der Zahl der abgesunkenen Arbeitslosigkeit um 117.834 gleicht ist vermutlich reiner Zufall und keinesfalls kreative Statistik der BA um ein bombastisches absinken der Arbeitslosigkeit im Oktober 2009 darzustellen.

Fußnote BA Bericht Oktober 2009 Seite 88
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
*3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2008 stieg die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2009 um 231.733 Personen an (BA Bericht OKtober 09 Seite 54)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Juni noch 418.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen
(BA Bericht Oktober 2009 Seite 21)

Somit wurden (vorläufig und hochgerechnet) im Oktober 2009

3.228.625 (3.346.459) Personen als arbeitslos erfasst und
1.625.290 (1.524.004) Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
418.000 (413.000) Arbeitslose, die im Berichtsmonat (letzte Erhebung Juni 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das 5.271.915 (5.283.463) Personen

+ ca. 1,5 Millionen Personen in Kurzarbeit ( Oktober 2009 * 1.457.000 Personen vorläufige Daten; BA Bericht Oktober 2009 Seite 75)

Kurzarbeit:

„Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden“

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht Oktober 2009 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/b]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.078.209 (1.134.220)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.906.425 (4.913.859)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.827.237 (1.819.882)

Im Oktober 2009 gibt es laut BA Bericht 7.811.871 (7.867.961) Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht September 2009 Seite 54. Darunter 5.984.634 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 26.000(12.000) auf 3.427.000 3.453.000 ab (Seite 61 BA Bericht Oktober 2009)
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 200910.pdf
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Bundessozialgericht: Hartz IV ist verfassungswidrig.
Arbeit zum Dumpinglohn sittenwidrig.

(Neue Studie - Zahl der Hartz-IV-Aufstocker gestiegen)

Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland - DIW Wochenbericht 4/2009 (PDF)

Enthüllungsbuch über Leben mit Hartz IV - Mit Lizenz zur Ausbeutung


In der ARD-Undercover-Reportage „Arm durch Arbeit“ hat sich Markus Breitscheidel ein Jahr lang durch das Dickicht der Leiharbeitsfirmen geschlagen. Und dabei Erfahrungen gemacht, die ihn als Menschen verändert haben.

Growing Unequal? : Income Distribution and Poverty in OECD Countries Summary in German - Mehr Ungleichheit trotz Wachstum? Einkommensverteilung und Armut in OECD-Ländern Zusammenfassung in Deutsch 9 Seiten

Alexander Engels zu einem neuerlichen Hartz-IV-Problem-Fall - Geldabhängig - Die Tücken der Hartz-IV-Gesetze treten immer in Einzelfällen hervor. Das zeigt sich nun am Beispiel von Marion Kuhnert. Ihre Tochter erhält Bafög, um sich im Studentenleben über Wasser zu halten, und in der Folge verliert die Mutter ihre Wohnung....

Viele Kinder können sich das Schulessen nicht leisten Schüler aus ärmeren Familien haben oft zu wenig Geld für die gemeinsame Mahlzeit.

"Ich weiß, dass Kinder gerne hier essen würden, es sich aber nicht leisten können und anderen Kindern während der Mahlzeit über die Schulter gucken"

Studie - Kein warmes Essen bei Hartz IV


Bei genauer Betrachtung verschärft sich die Vermutung und das Gefühl, das die Reformen am Arbeitsmarkt das Entstehen der Niedriglohnsektoren, Praktika, 1 Euro Jobs, Bürgerarbeit sowie die Schaffung prekärer Arbeitsverhältnisse und Working Poor die Ursachen der aktuellen Finanz – Wirtschaftskrise ubd Arbeitsmarktkrise sind.

Warum wird die Entstehung von prekären Arbeitsverhältnissen – 1 Euro Jobs die Beschäftigung in Bürgerarbeit und als Pflegeassident/in, multimedial im Gleichklang der meisten Medien bejubelt, wobei jede kritische Betrachtung der steigenden Armut (1 Millionen Tafelbedürftige in 2008 – siehe unten) ohne nennenswerte Beachtung blieb?

Ich fürchte, weil die Last/Kosten der Arbeitslosigkeit solidarisch alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber tragen müssen, die Last der Armut im Niedrigstlohnbereich die Einzelnen ganz alleine.

Was heißt würdige Arbeit?

Ich sage unwürdig ist, wenn Personen die Vollzeit arbeiten sich von ihrem Lohn weder ausreichend Brot noch ausreichend Kuchen kaufen können.

Das heißt, wenn diese Personen kein Brot haben, können diese Personen auch keinen Kuchen essen, sondern sie sind auf steuerfinanziertes ALG II angewiesen dass sie nur nach einer Offenlegung ihrer intimsten partnerschaftlichen Verhältnisse und einer akribischen und für viele sehr peinlichen Bedürftigkeitsprüfung beanspruchen dürfen. Dass ist nach meinem Verständnis mehr als unwürdig.

Vor allem stellt sich die Frage woher leiten Unternehmen die Arbeitnehmer mit Anspruch auf steuerfinanziertes ALG II beschäftigen denn Anspruch ab, dass die Solidargemeinschaft der Steuerzahler und nicht die Arbeitgeber den Lohn der von ihnen Beschäftigten Arbeitnehmer bis zur Grundsicherung aufstockt ?
Pressemitteilung Nr. 288 vom 11.08.2008 - Sozialhilfeausgaben 2007: Anstieg auf netto 18,8 Milliarden Euro
Die Nettoausgaben für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung lagen im Jahr 2007 bei 3,5 Milliarden Euro; dies entspricht 18% der Sozialhilfeausgaben insgesamt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben für diese Hilfeart damit um 12,7% gestiegen.



In dieser Zahl sind nicht (ca. 1,1 Millionen 2007) Personen enthalten die Sozialhilfe nach SGB XII beziehen.

Pressemitteilung Nr.460 vom 02.12.2008 Sozialhilfe 2007: 1,1 Millionen Menschen erhielten besondere Leistungen

Detail- Analyse des BA Berichts September 2009:

Erstellt von Sybilla am 29.10.09 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.


Im Monat Oktober 09 befanden sich 1,63 Millionen Personen in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.
Darunter 342.211 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II (BA Bericht September 2009 Seite 88)

(Oktober 09 1,63 Millionen)
(September 09 1,52 Millionen)
(August 09 1,49 Millionen)
(Juli 09 1,58 Millionen)
(Juni 09 1,62 Millionen)
(Mai 09 1,63 Millionen)
(April 09 1,59 Millionen)
(März 09 1,58 Millionen)
(Februar 09 1,55 Millionen)
(Januar 09 1,54 Millionen)
(Dezember 1,64 Millionen)
( November 1,62 Millionen)
(Oktober 1,57 Millionen)
(September 1,51 Millionen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.


Ein Blick auf die Graphiken VI. Arbeitsmarkt Gesamtübersicht Seite 52 BA Bericht Oktober 09 zeigt ganz deutlich das die Zahl der Bevölkerung zwischen 15 und unter 65 Jahren erheblich abgesunken ist. Das bedingt auch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Verlässliche Aussagen zu 1 Euro Arbeitsgelegenheiten und arbeitsmarktpolitische Instrumente sind aufgrund einer erheblichen Unterfassung der Daten und Änderungen der Datenerfassung und gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich.

Fußnoten BA Bericht Oktober 2009 Seite 88

1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich. © Bundesagentur für Arbeit - Erstellungsdatum: Juli 2009
2) Die Einmalleistungen umfassen: Vermittlungsgutschein, UBV, Förderungen aus dem Vermittlungsbudget, Sachmittel für Selbständige und teilweise sonstige weitere Leistungen nach § 16 Abs. 2 Satz 1 SGB II (i.d.b. 31.12.2008 gült. Fassung).
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.
6) Im November 2008 erfolgte eine Umstellung der seit November 2005 über XSozial-BA-SGB II gelieferten Förderdaten auf einen neuen Softwarestand. Daher können Differenzen zu den bereits veröffentlichten Daten auftreten.
5) Quelle: B.-Verwaltungsamt Köln, PG "ESF und Kommunal-Kombi", Monatsstatistik Juni 2009 vom 01.07.2009; hier dargestellt ist die Zahl der bewilligten Stellen, die methodisch nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der FST vergleichbar ist.
7) Zum 01.01.2009 eingeführt. Aus BA-Verfahren liegen bundesweit Informationen zu ca. 418.689 Förderungen aus dem Vermittlungsbudget nach § 45 SGB III vor (Datenstand: Juni 2009)
8) Die individuelle Förderung der Teilnehmer mit Beginn ab 01.01.2009 erfolgt auf Grundlage des zum 01.01.2009 eingeführten § 46 SGB III.
9) Einschließlich der Daten zur Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben; derzeit nicht trennscharf berichtsfähig.

Entwicklung am Stellenmarkt

Bestand - BA Bericht Oktober 2009 Seite 11

alle Stellen 479.000
darunter: Vakanzen 429.000
ungeförderte Stellen 298.000
darunter: Vakanzen 258.000
ungeförderte "normale" Stellen1) 130.000
darunter: Vakanzen 67.000

Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/servic ... 200909.pdf

2009:
Oktober 479,000 (Oktober 2008 571.000)
September 486.000 (September 2008 585.000)
August 486.000 (August 2008 586.000)
Juli 484.000 (Juli 2008 588.000)
Juni 484.000 (Juni 2008 596.000)
Mai 490.000 ( Mai 2008 579.000)
April 495.000 (April 2008 592.000)
März 507.000 (März 2008 588.000)
Februar 506.000 (Februar 2008 565.000)
Januar 485.000 (Januar 2008 528.000)

2008:
Dezember 568.500 (Dezember 2007 (545.600)
November 539.000 (November 2007 577.000 )
Oktober 571.000 (Oktober 2007 608. 500)
September 585.000 (September 2007) 629.100
August 586.000 (August 2007 647.500)
Juli 588.000
Juni 596.000
Mai 579.000
April 592.000
März 588.000
Februar 565.000
Januar 528.000

2007:

Dezember 545.600

Natürlich ergibt sich unter Einbeziehung aller Jobangebote aller Jobbörsen eine höhere Zahl an offenen Stellen, allerdings gibt es den nicht unerheblichen Effekt der Doppelung ( 1 freier Arbeitsplatz wird in mehren Jobstellen ausgeschrieben. Deshalb denke ich das die Zahl der offenen ungeförderten sozialversicherungspflichtigen Stellen näher bei 150.000 als erheblich höher liegt.

Ein Vergleich der Zahl der Arbeitslosen mit Statistiken vor 2005 ist äußerst schwierig – so gab es vor Januar 2005 keine „Bürgerarbeit“ keine Ein Euro Jobs und die Arbeitslosenhilfe hatte eine komplett andere Grundlage von Bedürftigkeit als das Arbeitslosengeld II.
Die Darstellung eines Vergleich der Arbeitslosenzahlen vor 2005, also vor der Neudefinition der Arbeitslosigkeit, durch das SGB II ab 2005 ansetzt, ist deshalb meines Erachtens unsachgemäß. Die Daten zu den Arbeitslosenzahlen werden seit der Reform des SGB II in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und vielen Medien einseitig tendenziös interpretiert.

Knapp die Hälfte aller Leistungsbezieher nicht als arbeitslos registriert
Arbeit und Soziales/Antwort

Berlin: (hib/MPI) Von den 2007 durchschnittlich 6,348 Millionen Beziehern von Arbeitslosengeld I (Alg I) und Arbeitslosengeld II (Alg II) sind laut Bundesregierung 3,135 Millionen (49 Prozent) nicht in der Arbeitslosenstatistik registriert. Dagegen seien insgesamt 3,213 Millionen (51 Prozent) arbeitslos gemeldet gewesen, schreibt die Regierung in ihrer Antwort (16/8458) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/8131). Außer den Leistungsempfängern habe es noch 686.000 Arbeitslose gegeben, die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen hätten 82 Prozent Leistungen erhalten. Von den durchschnittlich 1,092 Millionen Alg-I-Empfängern im Jahr 2007 seien 26 Prozent nicht in der Arbeitslosenstatistik aufgetaucht, schreibt die Regierung. 225.000 der Alg-I-Bezieher fielen unter die so genannte 58er-Regel, 25.000 der nicht als arbeitslos geführten Personen hätten an einer Trainingsmaßnahme teilgenommen, 26.000 seien arbeitsunfähig erkrankt und 16.000 seien vermindert leistungsfähig gewesen. Kriterien für die Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit seien die Arbeitslosmeldung, die Beschäftigungslosigkeit und die Verfügbarkeit. Danach würden etwa Personen, die arbeitsunfähig erkrankt oder dauerhaft erwerbsgemindert sind, nicht als arbeitslos gezählt, "weil sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen". Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, waren von den im Jahr 2007 durchschnittlich 5,329 Millionen Alg II-Empfängern 2,473 Millionen (46 Prozent) als arbeitslos registriert und 2,856 Millionen (54 Prozent) nicht als arbeitslos registriert. Eine Zuordnung zu bestimmten Gruppen sei bisher statistisch nur annäherungsweise möglich. Zur Gruppe der erwerbstätigen Hilfebedürftigen ("Aufstocker") mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von mehr als 400 Euro zählten demnach 524.000 Personen. Der Gruppe der "Ein-Euro-Jobber" und Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen wurden demnach 418.000 der als nicht arbeitslos registrierten Alg-II-Bezieher zugeordnet. Ferner seien 484.000 unter-20-jährige und 312.000 über-58-jährige Alg-II-Empfänger statistisch nicht als arbeitslos geführt worden.

http://www.bundestag.de/aktuell/hib/200 ... 88/02.html

Beschäftigung wurde seit Januar 2005 wurde vor allem durch folgende Maßnahmen erreicht.

- Genration Praktikum
- 1 Euro Jobs
- Bürgerarbeit
- Pflegassitenten/Pfleghelfer
- Bewachung von Fahrradständern
- Jobs mit ergänzenden ALG II
Pressemitteilung Nr. 340 vom 09.09.2008 -Neue Beschäftigungsformen prägen Arbeitsmarktentwicklung

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt am Main mitteilte, hat die Zunahme neuer Beschäftigungsformen die Beschäftigungsentwicklung der vergangenen zehn Jahre in Deutschland maßgeblich geprägt. Zu diesen neuen oder häufig auch als atypisch bezeichneten Beschäftigungsformen gehören befristete oder geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit sowie Zeitarbeit. Während die Zahl der Erwerbstätigen in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen von 1997 bis 2007 um 1,5 Millionen gesunken ist, stieg die Anzahl der Personen in neuen oder atypischen Beschäftigungsformen in diesem Zeitraum um 2,6 Millionen an. Insgesamt ergibt sich für alle abhängig Beschäftigten eine Zunahme um 1,1 Millionen.


Wie Wolfgang Strohm, Leiter der Abteilung „Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt“ des Statistischen Bundesamtes, weiter mitteilte, ist trotz dieser Entwicklung das Normalarbeitsverhältnis nach wie vor die dominierende Form abhängiger Beschäftigung. Knapp drei Viertel (22,5 Millionen) der 30,2 Millionen abhängig Beschäftigten im Alter von 15 bis 64 Jahren, die nicht in Bildung oder Ausbildung waren, befanden sich 2007 in einem Normalarbeitsverhältnis. Demgegenüber standen 7,7 Millionen Personen in neuen Beschäftigungsformen.

Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat die Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses abgenommen, wenn auch nicht deutlich. 1997 betrug der Anteil der Personen in einem Normalarbeitsverhältnis an allen abhängig Beschäftigten noch 82,5%. Der Anteil hat sich seither um acht Prozentpunkte verringert (2007: 74,5%). Entsprechend stieg der Anteil der neuen Beschäftigungsformen von 17,5% auf 25,5%....

Armut

Hartz IV: Trauriger Rekord bei den Tafeln - Die Tafeln vermuten einen traurigen Rekord: Bis Ende des Jahres werden rund eine Million Menschen die Tafeln besucht haben.


3. Armutsbericht vom 19. Mai 2008 (415 Seiten - 1,53 MB pdf.datei)
Tafeln brauchen mehr Lebensmittelspenden

Es gibt immer mehr Bedürftige für Lebensmittelspenden. Die wachsende Armut in Deutschland bringt die Tafeln zunehmend in Bedrängnis. Diesen Trend bestätigte die Sprecherin des Bundesverbandes Deutsche Tafel, Anke Assig. Vor allem in ländlichen Regionen und strukturschwachen Gebieten werde es zunehmend schwierig, Spenden für die Tafeln zu generieren, sagte sie. Bundesweit versorgen die Einrichtungen rund 800 000 Menschen.
http://newsticker.welt.de/index.php?cha ... d=18397734
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von ToughDaddy »

Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
gbammel

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von gbammel »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.

oder die werden auch als unwillig und inkompetent, simulanten und schmarotzer geschimmpft :confused:
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von borus »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
zu recht wenn sie cdu +fdp gewählt haben (dumm) :giggle:
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Das Wunder der kreativen Arbeitsmarktsstatistik setzt sich fort

Arbeitsmarkt November 2009:

Die BA verkündet abermals ein absinken der Arbeitslosigkeit.
Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA?

Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im November 2009 hat die BA laut Monatsbericht November 2009 3.215.393 Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat November(vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,66 Mio. Personen (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht November 2009 Seite 6) Darunter sind 339.587 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3). Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.

Fußnote BA Bericht November 2009 Seite 84
1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
*3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben für 2009 [Januar bis Juni; Datenstand Juni 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Außer den Leistungsempfängern gab es im Juli noch 419.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 88 Prozent Leistungen

Somit wurden (vorläufig und hoch gerechnet) im November 2009

3.215.393 (3.228.625) (3.346.459) Personen als arbeitslos erfasst und
1.656.432 (1.625.290) (1.524.004) Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente
419.000 (418.000) (413.000) Arbeitslose, die im Berichtsmonat (letzte Erhebung Juli 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das 5.290.825 (5.271.915) (5.283.463) Personen

+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht November 2009 Seite 57)

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht November 2009 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/B]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.100.412 (1.078.209) (1.134.220)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.891.872 (4.906.425) (4.913.859)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.824.812 (1.827.237) (1.819.882)

Im November 2009 gibt es laut BA Bericht 7.817.096 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht November 2009 Seite 54. Darunter 5.992.284 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200911.pdf

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der Arbeitslosen auf 3.422.000 Personen
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200910.pdf
Erstellt von Sybilla am 01.12.09 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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jack000
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von jack000 »

ToughDaddy hat geschrieben:Und die Zahl der Aufstocker wird noch weiter steigen. Da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Und die dürfen dann alle als arbeitsscheu, faul, dumm usw. tituliert werden.
Wer macht denn sowas ?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Lage im Einzelhandel

Es ist wieder soweit, multimedial wird im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet. Sind die Konsumenten wirklich in vor-weihnachtlicher Kauflaune oder brummen nur die Lichterketten des weihnachtlichen Blendwerks der Innenstädte?

Binnenkonsum – Konsumenten verlieren weiterhin rapide an Kaufkraft
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

GfK Prognosen und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatz seit Januar 2008

Januar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 086 vom 29.02.2008
… Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten….

Februar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Februar 2008 real um - 0,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 135 vom 01.04.2008

März 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um - 6,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 171 vom 02.05.2008

April 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,8 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im April 2008 real um - 1,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 201 vom 30.05.2008

Mai 08 Gesamtindikator Konsumklima 5,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Mai 2008 real um 0,7% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 237 vom 01.07.2008

Juni 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,7 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juni 2008 real um - 3,9% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 278 vom 01.08.2008

Juli 08 Gesamtindikator Konsumklima 3,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juli 2008 real unverändert
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 321 vom 01.09.2008

August 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten
Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um - 3,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 375 vom 01.10.2008

September 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im September 2008 real um 1,2% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 407 vom 31.10.2008
…Allerdings hatte der September 2008 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat….

Oktober 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,8 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 455 vom 01.12.2008
Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um - 1,5% gesunken

November 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.007 vom 09.01.2009
Einzelhandelsumsatz im November 2008 real um - 3,0% gesunken
...Allerdings hatte der November 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat....

Dezember 08 Gesamtindikator Konsumklima 2,2 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.038 vom 03.02.2009 Im Dezember 2008 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real - 0,3% weniger Umsatz als im Dezember 2007. Allerdings hatte der Dezember 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat.

Einzelhandelsumsatz 2008 real um 0,4% gegenüber 2007 gesunken

Januar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,1 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.078 vom 05.03.2009 Einzelhandelsumsatz im Januar 2009 real -1,3% gesunken

Februar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,3 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.132 vom 01.04.2009 Einzelhandelsumsatz im Februar 2009 gegenüber Februar 2009 real - 5,3% gesunken Der Februar 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2008.

März 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,6 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 168 vom 04.05.2009 Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im März 2009 real - 1,5% niedriger als im März 2008. Der März 2009 hatte mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der März 2008

April 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.205 vom 29.05.2009

Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um - 0,8% gesunken

Mai 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 243 vom 01.07.2009 Einzelhandelsumsatz im Mai 2009 real - 2,9% niedriger als im Mai 2008
Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat…..

Juni 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Pressemitteilung Nr.289 vom 03.08.2009 Einzelhandelsumsatz im Juni 2009 real um - 1,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.

Juli 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima2,9 Punkte
Pressemitteilung Nr.321 vom 01.09.2009 -Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um - 1,0% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage.


August 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,0 Punkten im Juli für August einen Wert von 3,5 Punkten.
Pressemitteilung Nr.374 vom 01.10.2009 -Einzelhandelsumsatz im August 2009 real um - 2,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

September 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten.
Pressemitteilung Nr.412 vom 30.10.2009 - Einzelhandelsumsatz im September 2009 real um - 3,9% gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

Oktober 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,8 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,3 Punkten.
Pressemitteilung Nr.461 vom 01.12.2009 - Einzelhandelsumsatz im Oktober 2009 real um -1,7% gegenüber dem Vorjahr gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

November 2009 d er Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 4,2 Zählern im Oktober für November einen Wert von 4,0 Punkten.

Dezember 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach 4,0 Punkten im November einen Wert von 3,7 Punkten für Dezember.

Quelle: Gesamtindikator Konsumklima http://www.gfk.com/group/press_informat ... ex.de.html

Quelle: Einzelhandelsumsätze
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... eite1.psml

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 haben Handel und Handwerk in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Ist die Krise vorbei?

Verheerende Lage der Wirtschaft

Statistisches Bundesamt:

Pressemitteilung Nr. 475 vom 09.12.2009 - Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2009: Preisbereinigt ? 13,9% zum Vorjahresmonat

Pressemitteilung Nr. 474 vom 09.12.2009 - Deutsche Ausfuhren im Oktober 2009: – 15,9% zum Oktober 2008

Pressemitteilung Nr. 471 vom 08.12.2009 -17,4% mehr Unternehmensinsolvenzen im September 2009

Pressemitteilung Nr. 466 vom 04.12.2009 - 3. Quartal 2009: Umsatzrückgang im Dienstleistungsbereich zum dritten Mal in Folge.

Pressemitteilung Nr. 463 vom 02.12.2009 - Eisenbahn-Tonnage: – 20,3% von Januar bis September 2009


Regierungen wechseln die Probleme bleiben.
--- --- ---
Dr. John Becker

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Beitrag von Dr. John Becker »

Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Das Wunder der kreativen Arbeitsmarktstatistik setzt sich fort
Arbeitsmarkt Dezember 2009:

Die Wirtschaftskrise schlägt nur auf die Finanzen der BA und der Kommunen durch, in der BA Statistik der Arbeitslosen bleibt die Krise am Arbeitsmarkt weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.

Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet abermals nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt bei stetig sinkender oder jetzt moderat steigender Arbeitslosigkeit das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der Anstieg der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Kommunen beklagen riesiges Defizit aufgrund exorbitant hoher Steuerausfälle (Hauptgrund für den Einnahmenrückgang waren die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise. Sie lagen mit 41,9 Milliarden Euro sogar um 13 Prozent unter dem Vorjahresbetrag.
Noch krasser war der Rückgang bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen: Hier betrug der Rückgang nach Abzug der an Bund und Länder abzuführenden Gewerbesteuerumlage 21,5 Prozent auf jetzt noch 19,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal ergab sich sogar ein Rückgang von 36,6 Prozent. Aber auch der Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer sank deutlich um 7,0 Prozent.)
Die Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) waren mit 29,8 Milliarden Euro um 3,9 Prozent höher als im Vorjahr.

Das erklärt die Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im Dezember 2009 hat die BA laut Monatsbericht November 2009 3.275.526Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat Dezember (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,67 Mio. Personen (November 1,66 Mio) (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Dezember 2009 Seite 7) Darunter sind 326.454 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, *3) „.Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis September, Datenstand September 2009] nur ca. 78 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.“ Wie viele Personen in den fehlenden 22 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.


Somit waren (vorläufig und von der BA hochgerechnet) im Dezember 2009

3.275.526 Personen als arbeitslos erfasst und
1.667.399 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente ( zum Teil von der BA hochgerechnet und/oder geschätzt)
419.000 Personen die im Berichtsmonat (letzte Erhebung August 2009) keine Geldleistungen bezogen

In der Summe sind das laut BA (zum Teil auf Grundlage von Hochrechnungen und/oder Schätzungen) für 12/09 5.361.925 Personen
(11/09 5.290.825) (10/09 5.271.915) (09/09 5.283.463) Personen
+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht November 2009 Seite 57) Die Zahl der Kurzarbeiter für Oktober 2009 wird im BA Bericht Dezember 2009 nicht genannt.

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld) BA Bericht Dezember 2009 Seite 70
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.[/B]

Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 12/09* 1.149.403 (11/09 *1.100.412) (10/09* 1.078.209)
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 12/09* 4.896.363 (11/09* 4.891.872 (10/09* 4.906.425)
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 12/09* 1.824.105 (11/09*1.824.812) (10/09* 1.827.237)

Im Dezember 2009 gibt es laut BA Bericht 7.869.871 Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht Dezember 2009 Seite 70. Darunter 6.045.766 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.
Auf Seite 24 des BA Berichts von Dezember 2004 wurden 4.321.000 Leistungsempfänger erfasst. Die Zahl der Leistungsempfänger hat sich somit seit der Einführung von Hartz IV um 3.548.871 Personen oder rund 82 % erhöht.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/200912.pdf

Saisonbereinigt sinkt die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen um 3000 auf 3.421.000 Personen

Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)


Erstellt von Sybilla am 05.01.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Merkwürdig das dass Absinken der statistisch erfassten Arbeitslosigkeit durch die Ausweitung des Personenkreises in Armut (Arbeitsgelegenheiten im prekären Nierigstlonsektoren und in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs) multimedial im Gleichklang der Medien als Erfolg von Hartz IV gefeiert wird.

In der sozialen Marktwirtschaft der "Bonner Republik" war das sozialpolitische Ziel die Angleichung der Lebensverhältnisse und die Bekämpfung der Armut "Wohlstand für alle" Das Anwachsen des allgemeinen Wohlstand wurde als Erfolg gefeiert

In der neoliberal geprägten globalen Wirtschaft der "Berliner Republik" ist das wirtschaftspolitische Ziel das alle Personen in Arbeitsgelegenheiten im prekären Nierigstlonsektoren oder in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs zu beschäftigen. Also Armut und Bedürftigkeit trotz Arbeit. Dazu wurden die Arbeitsbehörden per Gesetz (SGB II) ermächtigt jede Person in so genannten (Ein Euro Job) unter Androhung von Sanktionen zur Annahme einer Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung zu zwingen.


Art. 12.2 GG besagt, dass Zwangsarbeit nur zulässig im Rahmen einer herkömmlichen, allgemeinen, für alle gleichen und öffentlichen Dienstpflicht ist. Hierzu zählen die Wehrpflicht und der Zivildienst. Nach Art. 12.3 GG ist Zwangsarbeit auch bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsstrafe möglich. Ein-Euro-Jobs fallen aber unter keine dieser Kategorien. Das Übereinkommen über Zwangs- und Pflichtarbeit (C029) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 1930 verbietet Zwangsarbeit. Es wurde am 19/06/1956 von der BRD ratifiziert. Ein-Euro-Jobs verstoßen gegen Art. 2 Abs. 1.

Artikel 2 Abs. 1
Als „Zwangs- oder Pflichtarbeit" im Sinne dieses Übereinkommens gilt jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat. Bei der Androhung einer Sanktion, bei der Verweigerung der Aufnahme eines Euro-Euro-Jobs, kann man nicht von Freiwilligkeit sprechen. Eine freie Wahl sieht anders aus. Hier handelt es sich um eine Strafe i.S. des ILO-Übereinkommens die bei Ungehorsam vollstreckt wird. Der Arbeitslose soll sich fügen und gehorsam zeigen, ansonsten wird seine minimale Grundsicherung für die Dauer von 3 Monaten um 30 % gekürzt. Dies bedeutet eine unmittelbare Bedrohung seiner Existenz.


Natürlich ist jede Person zur eigenverantwortlichen Existenzsicherung verpflichtet aber dazu muss jeder Person eine existenzsichernde Arbeit angeboten werden.

Bei den Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung - Ein Euro Jobs wird zwar auf die Gegenleistung das ALG II verwiesen, diese dient allerdings nur der Grundsicherung und somit den Erhalt der Arbeitskraft.

Zudem werden durch Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nicht nur die betreffenden Personen sondern auch die Solidargemeinschaft der Steuerzahler ausgebeutet. Nur die Anbieter der Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung erhalten eine für den Anbieter kostenlose Arbeitskraft die von den Anbieter des Ein Euro Jobs ausgebeutet werden kann.
Eine Strafe - Sanktion für ALG II Bedürftige wird nach meiner Überzeugung dann Verfassungswidrig, wenn eine Strafe/Sanktion dazu dient eine Person in Zwangs/Pflichtarbeit (GG Art12. zu zwingen. Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) sind ihren Wesen nach als Zwangs/Pflichtarbeit zu betrachten. Somit ist der Wesensgehalt das GG Art. 12 erheblich beeinträchtigt.

Eine Strafe - Sanktion für ALG II Bedürftige ist meiner Meinung nach nur zulässig, wenn eine Person eine angebotene existenzsichernde Beschäftigung ablehnt.

Viele Inhalte des SGB II/Hartz IV sind meiner Meinung nach Unrecht, Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandentschädigung verstoßen nach meiner Überzeugung gegen das GG Art.12 und gegen das Völkerrecht ILO Abkommen 029 Art.2 Abs.1. Aber ich fürchte solange das SGB II In Kraft bleibt werden Hartz IV und Arbeitsgelegenheiten mit Mehr - Aufwandsentschädigung von ihren Architekten - vermutlich auch von der Justiz - als Nötig, Gerecht und Richtig erachtet.
Hierin gleicht Hartz IV der Berliner Mauer, solange die Berliner Mauer Bestand hatte, wurde sie von ihren Architekten - vermutlich auch von der DDR Justiz - als Nötig, Gerecht und Richtig erachtet.

Allerdings wird sich nach den Fall von Hartz IV - dieser kommt so sicher als das Amen in der Kirche, denn die Grundlage von Hartz IV beruht auf neoliberalen Wahnvorstellungen - ebenso wie nach dem Fall der "Berliner Mauer" kaum jemand finden der für die Menschen verachtende Hartz IV - Praxis Verantwortung übernehmen möchte. Dann hat wieder niemand etwas gewusst, gewollt oder gar gefordert. Im Prinzip waren "danach" immer alle dagegen. Selbst jene die heute Hartz IV "ganz toll" finden.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Lage im Einzelhandel

Nachdem in den letzten Wochen multimedial im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet wurde. Kehrt Ernüchterung ein das Statistische Bundesamt meldet für November 2009 einen unerwartet starken Einbruch der Einzelhandelsumsätze. Die Kaufkraft sinkt bricht auf breiter Front ein, die Reallöhne befinden sich seit Hartz IV im freiem Fall. Pressemitteilung Nr.004 vom 07.01.2010 - Einzelhandelsumsatz 2009 voraussichtlich real um 2% niedriger


Binnenkonsum – Konsumenten verlieren weiterhin rapide an Kaufkraft
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

GfK Prognosen und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatz seit Januar 2008

Januar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Januar 2008 real um 0,6% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 086 vom 29.02.2008
… Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2007 erstmals die neuen höheren Mehrwertsteuersätze galten….

Februar 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Februar 2008 real um - 0,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 135 vom 01.04.2008

März 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,5 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um - 6,3% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 171 vom 02.05.2008

April 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,8 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im April 2008 real um - 1,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 201 vom 30.05.2008

Mai 08 Gesamtindikator Konsumklima 5,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Mai 2008 real um 0,7% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 237 vom 01.07.2008

Juni 08 Gesamtindikator Konsumklima 4,7 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juni 2008 real um - 3,9% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 278 vom 01.08.2008

Juli 08 Gesamtindikator Konsumklima 3,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im Juli 2008 real unverändert
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 321 vom 01.09.2008

August 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten
Einzelhandelsumsatz im August 2008 real um - 3,0% gesunken
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 375 vom 01.10.2008

September 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,6 Punkten.
Einzelhandelsumsatz im September 2008 real um 1,2% gestiegen
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 407 vom 31.10.2008
…Allerdings hatte der September 2008 mit 26 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat….

Oktober 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,8 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 455 vom 01.12.2008
Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um - 1,5% gesunken

November 08 Gesamtindikator Konsumklima 1,9 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.007 vom 09.01.2009
Einzelhandelsumsatz im November 2008 real um - 3,0% gesunken
...Allerdings hatte der November 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat....

Dezember 08 Gesamtindikator Konsumklima 2,2 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.038 vom 03.02.2009 Im Dezember 2008 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real - 0,3% weniger Umsatz als im Dezember 2007. Allerdings hatte der Dezember 2008 mit 25 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag mehr als der Vorjahresmonat.

2009

Januar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,1 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.078 vom 05.03.2009 Einzelhandelsumsatz im Januar 2009 real -1,3% gesunken

Februar 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,3 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.132 vom 01.04.2009 Einzelhandelsumsatz im Februar 2009 gegenüber Februar 2009 real - 5,3% gesunken Der Februar 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Februar 2008.

März 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,6 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 168 vom 04.05.2009 Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im März 2009 real - 1,5% niedriger als im März 2008. Der März 2009 hatte mit 26 Verkaufstagen zwei Verkaufstage mehr als der März 2008

April 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkten.
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr.205 vom 29.05.2009

Einzelhandelsumsatz im April 2009 real um - 0,8% gesunken

Mai 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Statistisches Bundesamt Pressemitteilung Nr. 243 vom 01.07.2009 Einzelhandelsumsatz im Mai 2009 real - 2,9% niedriger als im Mai 2008
Der Mai 2009 hatte allerdings mit 24 Verkaufstagen einen Verkaufstag weniger als der Vorjahresmonat…..

Juni 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima 2,5 Punkte
Pressemitteilung Nr.289 vom 03.08.2009 Einzelhandelsumsatz im Juni 2009 real um - 1,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.

Juli 2009 GfK Gesamtindikator Konsumklima2,9 Punkte
Pressemitteilung Nr.321 vom 01.09.2009 -Einzelhandelsumsatz im Juli 2009 real um - 1,0% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 27 Verkaufstage.


August 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,0 Punkten im Juli für August einen Wert von 3,5 Punkten.
Pressemitteilung Nr.374 vom 01.10.2009 -Einzelhandelsumsatz im August 2009 real um - 2,6% gesunken. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

September 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten.
Pressemitteilung Nr.412 vom 30.10.2009 - Einzelhandelsumsatz im September 2009 real um - 3,9% gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

Oktober 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,8 Punkten im September für Oktober einen Wert von 4,3 Punkten.
Pressemitteilung Nr.461 vom 01.12.2009 - Einzelhandelsumsatz im Oktober 2009 real um -1,7% gegenüber dem Vorjahr gesunken Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage.

November 2009 d er Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 4,2 Zählern im Oktober für November einen Wert von 4,0 Punkten.
Pressemitteilung Nr.004 vom 07.01.2010 - Im November 2009 erzielte der Einzelhandel in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen aus sieben Bundesländern nominal 3,1% und real 2,8% weniger Umsatz als im November 2008. Beide Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.


Dezember 2009 der GfK Gesamtindikator prognostiziert nach 4,0 Punkten im November einen Wert von 3,7 Punkten für Dezember.

Quelle: Gesamtindikator Konsumklima http://www.gfk.com/group/press_informat ... ex.de.html

Quelle: Einzelhandelsumsätze
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... eite1.psml

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 Hartz IV und unzählige Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) haben Handel und Handwerk in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Regierungen wechseln die Probleme wachsen..
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Januar 2010:

Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligkeit?

Mittwoch, 27. Januar 2010 - Weltweit habe es noch nie so viele Arbeitslose gegeben wie im vergangenen Jahr.

Oder doch nur das Ergebnis von kreativer Statistik?

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen 3.617.485 + 1.543.888 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen JANUAR 2010 == 5.161.373 Personen
ROBUSTER ARBEITSMARKT ???

BA Bericht Januar 2010 Seite 49 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.758.953 Personen
BA Bericht Januar 2010 Seite 49 6.301.308 Leistungsempfänger im Bereich des ALG I und ALG II

Die Wirtschaftskrise schlägt laut gleich-klingenden multimedialer Informationen nur auf die Finanzen der BA und der Kommunen durch, in der BA Statistik der Arbeitslosen bleibt die Krise am „robusten“ Arbeitsmarkt weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.

Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet abermals nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit der nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder geschätzt?
Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Kommunen beklagen riesiges Defizit aufgrund exorbitant hoher Steuerausfälle (Hauptgrund für den Einnahmenrückgang waren die stark rückläufigen Steuereinnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise. Sie lagen mit 41,9 Milliarden Euro sogar um 13 Prozent unter dem Vorjahresbetrag.
Noch krasser war der Rückgang bei der Gewerbesteuer, der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen: Hier betrug der Rückgang nach Abzug der an Bund und Länder abzuführenden Gewerbesteuerumlage 21,5 Prozent auf jetzt noch 19,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal ergab sich sogar ein Rückgang von 36,6 Prozent. Aber auch der Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer sank deutlich um 7,0 Prozent.)
Die Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) waren mit 29,8 Milliarden Euro um 3,9 Prozent höher als im Vorjahr.

Das erklärt die Fußnote 13 Seite 14 BA Bericht November 2009
....Stellt man nur auf die implizit geänderte Zählweise ab (vgl. Kasten) und blendet die Entwicklung in anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus, wäre die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im November schätzungsweise um 22.000 gestiegen....

Im Januar 2010 hat die BA laut Monatsbericht Januar 2010 3.617.485 Arbeitslose in der BA Statistik erfasst

Allerdings befanden sich im Monat Januar 1,54 Mio. Personen (vorläufig und hochgerechnet) beachtliche 1,67 Mio. Personen (November 1,66 Mio) (Oktober 1,63 Mio Personen) ; (September 1,52 Mio Personen) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Januar Seite 6) Darunter sind 290.111 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand Dezember 2009] nur ca. 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.“ Wie viele Personen in den fehlenden 23 % gefördert werden, wäre reine Spekulation.


Somit waren (vorläufig und von der BA hochgerechnet) im Januar 2010

3.617.485 Personen als arbeitslos erfasst und
1.543.888 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente ( zum Teil von der BA hochgerechnet und/oder geschätzt)
Außer den Leistungsempfängern gab es im September noch
434.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung
oder der Grundsicherung bezogen. (letzte Erhebung September 2009)

In der Summe sind das laut BA (zum Teil auf Grundlage von Hochrechnungen und/oder Schätzungen 5.595.373 Personen
+ 1.074.447 Personen (September) in Kurzarbeit (vorläufige Daten; BA Bericht Januar 2010 Seite 54) Die Zahl der Kurzarbeiter für Januar 2010 wird im BA Bericht Januar 2010 nicht genannt. Die Dämpfung der Winterarbeitslosigkeit ist durch das im Winter 2006/2007 eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld zu begründen.

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld)
BA Bericht Januar 2010 Seite 49
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hochgerechnet werden.


Leistungsempfänger3)
- Arbeitslosengeld 1.377.524 Personen
- erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.923.784 Personen
- nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.831.546


Im Januar 2010 gibt es laut BA Bericht 8.132.854. Leistungsempfänger von ALG I, ALG II und Sozialgeld BA Bericht Januar 2010 Seite 49. Darunter 6.301.308 Leistungsempfänger im Bereich des ALGI und ALG II.

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/monat/201001.pdf

Saisonbereinigt steigt die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen auf 3.429.000 Personen
23 Die statistische Erfassung der Inanspruchnahme arbeitsmarktpolitischer
Instrumente wird erst nach drei Monaten endgültig abgeschlossen, damit Nacherfassungen und Datenkorrekturen nach dem Berichtsmonat noch berücksichtigt werden können. Um trotzdem monatlich aktuell berichten zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats hochgerechnet. Bei neuen Maßnahmen ist das aufgrund fehlender Erfahrungswerte nicht möglich; auf Bundesebene können allerdings Abschätzungen vorgenommen werden. (BA Bericht Oktober 2009 Seite 18)

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000100/html/mo nat/200910.pdf
Erstellt von Sybilla am 28.01.10 21 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Die wirtschaftliche Lage, die Lage der Bürger, der sozialen Sicherungssysteme, des Einzelhandels und die Lohnentwicklung haben sich 2009 weiterhin erheblich verschlechtert.

Von einer in vielen Medien suggerierten wirtschaftlichen Erholung ist in der Realität der Wirklichkeit nichts zu spüren. Das wahrgenommen brummen und der gefühlte Ansturm der Konsumenten im Weihnachtsgeschäft war eine multimedial wahrgenommen Sinnestäuschung.

Es ist an der Zeit, unseren Blick mit realen Fakten und reale Kennzahlen zu schärfen:


Im Vergleich zum Vorjahr ist die Produktion von Roheisen somit um 30,9% und die von Rohstahl um 28,7% zurückgegangen.
Pressemitteilung Nr.009 vom 11.01.2010
6,9% mehr Unternehmensinsolvenzen im November 2009
Pressemitteilung Nr.047 vom 10.02.2010

Bruttoverdienste sinken erstmals seit Gründung der Bundesrepublik
Pressemitteilung Nr.074 vom 03.03.2010 2009:

All das führt zu sinkenden Einnahmen in der gesetzlichen Sozialversicherung

Gesetzliche Sozialversicherung im 1.– 3. Quartal 2009 mit hohem Defizit
Pressemitteilung Nr.015 vom 14.01.2010

Der reale Kaufkraftverlust spiegelt sich seid 2 Jahren in kontinuierlich sinkenden Einzelhandelsumsätze wieder.

Einzelhandelsumsätze sinken stärker als erwartet.

Lage im Einzelhandel

Nachdem in den Adventswochen multimedial im Gleichklang vom brummen im Weihnachtsgeschäft berichtet wurde. Kehrt abermals wie 2006/2007/2008/2009 Ernüchterung ein das Statistische Bundesamt meldet für Dezember 2009 und Januar 2010 einen unerwartet starken Einbruch der Einzelhandelsumsätze. Die Kaufkraft bricht weiterhin auf breiter Front ein, die Reallöhne befinden sich seit Hartz IV im freiem Fall.

Binnenkonsum – Konsumenten verlieren unerwartet an Kaufkraft
Einzelhandelsumsatz 2009 real um 1,8% gegenüber 2008 gesunken
Pressemitteilung Nr.040 vom 02.02.2010

Das Märchen vom brummenden Weihnachtsgeschäft hat sich wieder einmal als weihnachtliches Blendwerk der brummenden Lichterketten entpuppt. Im Dezember 2009 erzielte der Einzelhandel in Deutschland real 2,5% weniger Umsatz als im Dezember 2008.
Die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Januar 2010, die sich bei weitem schlechter als erwartet entwickelt haben, ist Grund für verstärkte Sorge um die Binnenkonjunktur. Von einem Aufschwung ist die Binnenkonjunktur meilenweit entfernt.

Einzelhandelsumsatz im Januar 2010 real um 3,4% gesunken
Pressemitteilung Nr.073 vom 03.03.2010
Kognitive Dissonanz
Beschreibt die Widersprüche zwischen Wirklichkeit und utopischen Wunschdenken, es gibt zwei grundlegende Strategien:
- Sich an der Wirklichkeit orientieren und sich um Besserung bemühen.
- Die Wirklichkeit manipulieren und an der Utopie „Pippi Langstrumpf Welt“ festhalten, um so das Wohlgefühl des Erfolgs zu bewahren.

Ich fürchte, die Reformen der Agenda 2010 Hartz IV und unzählige Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) haben Handel und Handwerk und somit die Binnenkonjunktur in eine tiefe Krise gestürzt. Die nicht mit Geldschöpfung überwunden werden kann sondern nur mit der Abkehr von der verhängnisvollen Agenda 2010 Politik.

Warum orientieren sich Politik und Medien nicht an der Wirklichkeit und bemühen sich um Besserung und Wahrheit sondern suggerieren eine positive Stimmung, die es so weder am Arbeitsmarkt in der Wirtschaft noch im Einzelhandel gibt?

Regierungen wechseln die Probleme wachsen...
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt April 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht April 2010 Seite 13 –…. Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. Dies galt auch schon für Teilnehmer an Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen, nicht aber für Personen, für die ein Dritter mit der Vermittlung beauftragt wurde; sie waren während der Beauftragung weiter arbeitslos registriert…

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im April 2010
3.406.344 Personen + 1.584.865 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen April 2010 == 4.991.209 betroffene Personen

BA Bericht April 2010 Seite 50 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.585.203 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,8 %

Leistungsempfänger 3): (ALG I; ALG II; Sozialgeld ohne Sozialhilfe SGB XII)
BA Bericht April 2010 Seite 50
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei über 8 Millionen Personen (8.036.892) BA Bericht April Seite 50.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt die nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Februar *1,58 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht März Seite 6) Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 294.760 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht April Seite 82 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht April 2010 Seite 82 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201004.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen bleibt in der Krise „robust“ die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie der steuerfinanzierten Bürgerarbeit verborgen.
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Einzelhandelsumsätze und amtliche Arbeitslosenzahlen sinken

Beitrag von Sybilla »

Einzelhandelsumsatz bricht im April 2010 erneut um real 3,1% ein

Pressemitteilung Nr.192 vom 01.06.2010 Einzelhandelsumsatz im April 2010 real um 3,1% gesunken - WIESBADEN – Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Mai 2010 nominal 1,8% und real 3,1% niedriger als im Mai 2009. Beide Monate hatten jeweils 24 Verkaufstage.

Die Frühjahrsbelebung kommt nicht in der Binnenkonjunktur (Jahresvergleich) an.


Arbeitsmarkt Mai 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Mai 2010 Seite 12 –….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Mai 2010
3.241.529 + 1.602.244 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen Mai 2010 == 4.843.773 betroffene Personen

BA Bericht Mai 2010 Seite 51 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.423.773 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,4 %

Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Mai 2010 Seite 9)

Leistungsempfänger 3): (ALG I 987.744; ALG II 5.038.185; Sozialgeld 1.856.218 ohne Sozialhilfe SGB XII)
BA Bericht Mai 2010 Seite 51
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei rund 8 Millionen Personen (7.882.147) BA Bericht Mai Seite 51.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt die nicht so stark ausfällt „als erwartet“. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „robusten Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Mai *1,60 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. (BA Bericht Mai Seite 6) Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 303.697 Personen in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Mai Seite 85 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Mai 2010 Seite 85 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201004.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen bleibt in der Krise „robust“ die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.
Zuletzt geändert von Sybilla am Dienstag 1. Juni 2010, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Sybilla
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Aktuelle Analysen zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands

Beitrag von Sybilla »

Viele Medien berichten im Gleichklang der Pressemitteilungen der wirtschaftliche Aufschwung sei da, das Problem der Arbeitslosigkeit nahezu gelöst und die Steuereinnahmen des Fiskus sprudeln unerwartet stark.

Ist dieser Aufschwung ein echter Aufschwung oder wie 2006 ein medialer Aufschwung der nur in den Medien und in wenigen Export orientierten Wachstumssegmenten stattfindet?

Der genaue Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt auf das neben der Zahl der registrierten Arbeitslosen im Mai 2010 3.241.529 noch 1.602.244 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente verschoben wurden. ARBEITSLOSE + Personen in Massnahmen Mai 2010 == 4.843.773 betroffene Personen.

Noch deutlicher wird die Lage am Arbeitsmarkt wenn die Zahl der Leistungsberechtigten betrachtet wird.

Leistungsempfänger:
ALG I 987.744;
ALG II 5.038.185;
Sozialgeld 1.856.218 ohne Sozialhilfe SGB XII

Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin bei rund 8 Millionen Personen (7.882.147)

Auch der im medialen Gleichklang verkündete Aufschwung in der Wirtschaft ist nur auf Hoffnung und Prognosen der Zukunft gestützt.

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichtet im ersten Halbjahr 2010 mussten bundesweit 17.360 Betriebe Insolvenz anmelden. Das sind gut sieben Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Betroffen sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.

Von den von der Politik erhofften und von vielen Medien verkündeten Aufschwung fehlt demnach jede Spur. Was bleibt ist die Hoffnung und die positiven Prognosen.

Prävalenz der Armut in Deutschland.

Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert

Nach einer Studie vom Februar 2010 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wies Deutschland im Jahr 2008 "eine deutlich höhere relative Einkommensarmut als noch vor zehn Jahren" auf. Rund 11,5 Millionen Menschen lagen mit ihrem verfügbaren Einkommen unter der Armutsgrenze.


Die Frage der Zukunft ist nicht ob und in welcher Höhe das Wachstum in wenigen Export orientierten Wachstumssegmenten ausfällt sondern wie der soziale Abstieg der Mittelschicht gebremst werden kann. Denn das erzielte Wirtschaftswachstum wird nicht durch Lohnerhöhungen an die Mittelschicht weitergegeben, die Arbeitnehmer werden vermutlich m weitere Belastungen zugemutet, die chronisch unterfinanzierten Kommunen werden Abgaben und Gebühren erhöhen und die klaffende Lücke in der GKV wird den vernehmen nach mit Zusatzbeiträge (Kopfprämie) der Versicherten geschlossen. Ebenso wird die Leih- und Zeitarbeit aufgrund geringerer Lohnkosten weiter exorbitant ausgeweitet.

Jeder dritte Jugendliche in Ostdeutschland ist arm

Metro Cash & Carry streicht noch 900 Jobs

Mahnwache oder: Der Kapitalismus geht über Leichen
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Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Juni 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Juni 2010 Seite 13

….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

BA Bericht Juni 2010 Seite 48

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des §
126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Juni 2010
3.153.300 + 1.579.060 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.
Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht auf 313.715 beziffert.

ARBEITSLOSE + Personen in Massnahmen Mai 2010 == 4.732.360 betroffene Personen

BA Bericht Juni 2010 Seite 53 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.307.638 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %


Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Juni 2010 Seite 9)

Leistungsempfänger 3):
ALG I 914.843 ;
ALG II 4.998.061 ;
Sozialgeld 1.842.895 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht Juni 2010 Seite 53
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt weiterhin auf höchsten Niveau (7.755.799) BA Bericht Juni Seite 53.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert für den deutschen Arbeitsmarkt weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt.. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „boomenden Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Juni *1,58 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.BA - Bericht Juni 2010 Seite 6 Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 313.715 Personen - BA Bericht Juni 2010 Seite 85 in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2009 [Januar bis Dezember, Datenstand April 2010] nur ca. 71 % im BA Bericht März waren es noch 77 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 23 % jetzt 29 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Mai Seite 85 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Juni 2010 Seite 85 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201006.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Wirtschaftskrise schlägt demnach nur auf die Zahl der Leistungsempfänger und die Finanzen der BA und der Kommunen durch, nicht aber auf die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen, die BA Statistik der Arbeitslosen sinkt trotz anhaltender Krise auf immer neue Rekordtiefststände ab, die Arbeitslosen werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.

Erstellt von Sybilla am 30.06.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von sportsgeist »

Sybilla hat geschrieben: ... Arbeitslosenzahl sinkt um eine Viertelmillion ...
überrascht mich nicht wirklich ...

viele lieferanten, kunden und mitbewerber melden fast volle auftragsbücher ...
kapazitäten können oder wollen nicht schnell genug erweitert werden ...
lieferzeiten und preise ziehen teils empfindlich an
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von ToughDaddy »

sportsgeist hat geschrieben: überrascht mich nicht wirklich ...

viele lieferanten, kunden und mitbewerber melden fast volle auftragsbücher ...
kapazitäten können oder wollen nicht schnell genug erweitert werden ...
lieferzeiten und preise ziehen teils empfindlich an
Gibt es einen Grund, warum eine solche Aussage von Sybilla nicht mal in der Suche findet?
Ganz davon abgesehen, dass dies nicht stimmt.
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sportsgeist
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Re: Neue Wunderzahlen vom deutschen Arbeitsmarkt

Beitrag von sportsgeist »

ToughDaddy hat geschrieben: Gibt es einen Grund, warum eine solche Aussage von Sybilla nicht mal in der Suche findet?
Ganz davon abgesehen, dass dies nicht stimmt.
was genau stimmt denn nicht ... :?:
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

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Tantris
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Tantris »

Sybilla hat geschrieben:Einzelhandelsumsatz sinkt im Jahresvergleich erneut rapide ab




Von einer Erholung der Binnen- Konjunktur oder der Kauflust der Verbraucher fehlt weiterhin entgegen der medialen Suggestion (0,8 % Anstieg der Reallöhne im 1.Q - Jahresvergleich) jede Spur.
Hast du auch den hinweis zur methodik gelesen? Sowas sollte man nicht unterschlagen:
Aufgrund der Aktualisierungen wich die Veränderungsrate des nominalen Einzelhandelsumsatz in den letzten 12 Monaten im Intervall zwischen – 0,9 und + 0,6 Prozentpunkten vom Wert der Pressemitteilung ab.

Was fehlt noch? Achja... der mai 2010 hatte einen verkaufsoffenen tag weniger als 2009:

Wiesbaden (aktiencheck.de AG) - Die Einzelhandelsumsätze sind in Deutschland im Mai nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gesunken.

Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, lag der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland im Mai 2010 nominal um 1,4 Prozent und real um 2,4 Prozent niedriger als im Mai 2009. Dabei hatte der Mai 2010 mit 23 Verkaufstagen auch einen Verkaufstag weniger als der Mai 2009. Im Vergleich zum April 2010 stieg der Umsatz im Mai 2010 unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 0,1 Prozent und real um 0,4 Prozent.


23 tage bringen also weniger umsatz als 22. Wer hätte das gedacht? :D Und zwar ungefähr um 1/23 weniger

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Mai 2010 nominal 4,2 Prozent und real 5,3 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat, teilte Destatis weiter mit. Demgegenüber wurde im Mai 2010 im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln mehr als im Mai 2009 umgesetzt (nominal +0,4 Prozent, real +0,1 Prozent). (01.07.2010/ac/n/m)
Und was lesen wir da? Der umsatz bei nichtlebensmitteln ist sogar gestiegen! Obwohl weniger verkaufszeit zur verfügung stand.

Man muss also schon eine ganze latte wichtiger infos unterschlagen, um den weltuntergang "erkennen" zu können. :)

Neinnein... das stand auch in deinem link!
Musst weiter runter scrollen, da kannste sehen, wo positive zahlen stehen.

Fassen wir zusammen:
Der mai 2010 hatte einen verkaufsoffenen tag weniger als der mai 2009. Die einzelhandelsumsätze bei lebensmitteln entsprechen ungefähr dieser differenz, einrichtungsgegenstände und kosmetik wurde trotzdem sogar noch mehr gekauft, als im längeren mai 2009.

Man gibt also mehr für schönheit, kleidung und wohnen aus. Gegessen wird allerdings auch nicht mehr.

ISt doch besser als umgekehrt...

Edit: http://www.aktiencheck.de/artikel/news- ... 79144.html
Zuletzt geändert von Tantris am Freitag 2. Juli 2010, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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sportsgeist
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von sportsgeist »

Sybilla hat geschrieben: Von einer Erholung der Binnen- Konjunktur oder der Kauflust der Verbraucher fehlt weiterhin entgegen der medialen Suggestion (0,8 % Anstieg der Reallöhne im 1.Q - Jahresvergleich) jede Spur.
da kein einziges medium von "kauflust" sprach, wird hier auch nix medial suggeriert.
[***]
der/die einzige der/die hier suggeriert bist du sybilla ...
Zuletzt geändert von Shoogar am Sonntag 4. Juli 2010, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beleidigung
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Paradoxon: BA Bericht Juli 2010 im Detail betrachtet

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Juli 2010:

Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht Juli 2010 Seite 13

….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.…

Aufschwung am Arbeitsmarkt?!?

BA Bericht Juli 2010 Seite 48

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwicklung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des §
126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im Juli 2010
3.191.800 + 1.487.198 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente.

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht auf 316.411 beziffert.

Nach letzten Angaben im Berichtsmonat März 2010, erhielten 385.000 Arbeitslose keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung. (BA Bericht Juli 2010 Seite 20)

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen Juli 2010 == 4.678.998 betroffene Personen
(zuzüglich der Arbeitslosen die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung erhalten)

BA Bericht Juli 2010 Seite 53 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.302.624 Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %


Nach den jüngsten Angaben wurden im März 2010 an 830.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (BA Bericht Juli 2010 Seite 9) 385.000 Arbeitslose erhielten,

Leistungsempfänger 3):
ALG I 945.692;
ALG II 4.962.218;
Sozialgeld 1.831.613 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht Juli 2010 Seite 54
3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt mitten im „Jobwunder“ weiterhin auf höchsten Niveau (7.739.523) BA Bericht Juli Seite 54.

Der BA - Arbeitsmarktstatistik suggeriert für den deutschen Arbeitsmarkt weiterhin eine Insel der Glückseligkeit. Die Arbeitslosenstatistik der BA verzeichnet die übliche Entwicklung am Arbeitsmarkt.. Bei sorgfältiger Betrachtung des BA Monatsbericht fällt allerdings auf, dass viele Zahlen auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. Für mich stellt sich deshalb die Frage, wird die Zahl der Arbeitslosen seitens der BA gezählt oder - wie zuletzt in Griechenland - geschätzt ? Vor allem stellt sich die Frage, woher kommt trotz „boomenden Arbeitsmarkt“ das exorbitant hohe Finanzdefizit der BA und der exorbitant hohe Anstieg der Ausgaben für soziale Leistungen (ALG II) bei den Kommunen?

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Laut BA Schätzungen/Hochrechnungen befanden sich im Monat Juli *1,49 Mio. Personen (*vorläufig und hochgerechnet) in einer von Bund oder Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme.BA - Bericht Juli 2010 Seite 6 Darunter sind nach BA Hochrechnungen/Schätzung 316.411 Personen - BA Bericht Juli 2010 Seite 86 in einer Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II Wobei von einer Untererfassung auszugehen ist, 3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis Juni, Datenstand Juni 2010 - vorläufige Werte] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst. Wie viele Personen in den fehlenden 28 % gefördert werden, wäre reine Spekulation. (BA Bericht Juli Seite 86 Fußnote 3)

Vor allem im Bereich der Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) ist eine erhebliche Untererfassung zu vermuten. Hinweis BA Bericht Juli 2010 Seite 86 Am aktuellen Rand werden die Daten aufgrund von Erfahrungswerten hoch gerechnet. 7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden.

Quelle der Daten: http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/se ... 201007.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Zahl der offiziell registrieren Arbeitslosen bleibt auf niedrigen Niveau die Finanzlage der BA und der Kommunen bleibt angespannt, viele Arbeitslose/Arbeitssuchende werden weiterhin in den „Verschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.

Erstellt von Sybilla am 29.07.10 11 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
Zuletzt geändert von Sybilla am Donnerstag 29. Juli 2010, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen ?

Beitrag von Sybilla »

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Zuletzt geändert von Sybilla am Donnerstag 30. September 2010, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen ?

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt September 2010:

Ist der deutsche Arbeitsmarkt eine Insel der Glückseligen in einem Meer der steigenden oder hohen Arbeitslosigkeit in Europa und den USA?

Wir hören und sehen mit Verwunderung die Arbeitsmarktdaten der Insel der Glückseligen. Wir reiben uns verwundert die Augen. Jeder siebente US-Bürger braucht Lebensmittelmarken - Über 40 Millionen Bürger der USA erhalten Lebensmittel-Marken, etwa 50 Prozent mehr als vor der Rezession. Die USA geben für die gesamte Sozialhilfe rund eine halbe Billion Dollar aus. In den USA, hat sich die Lage am Arbeitsmarkt, in den letzten Monaten gegensätzlich zur der Statistik des deutschen Arbeitsmarkt entwickelt.

Offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im September 2010
3.031.354 Personen wurden statistisch erfasst
+ 1.430.234 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente. (August 2010 1.376.178 Personen)

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht September 2010 Seite 81) auf 324.238 beziffert.( Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis Juni, Datenstand Juni 2010 - vorläufige Werte] nur ca. 72 % der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.)

Außer den Leistungsempfängern gab es im Mai noch 375.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsiche-rung bezogen. (BA Bericht September 2010 Seite 18 )

ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen
September 2010 == 4.461.588 betroffene Personen
(zuzüglich der Arbeitslosen die keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung erhalten)

7) Vergleiche mit Vorjahresergebnissen sind nicht sinnvoll, da rückwirkend ab BM Jan 2010 die Datenbasis und das Messkonzept zur Auswertung von eingelösten VGS (bewilligt 1. Rate) umgestellt und die statistischen Ergebnisse revidiert wurden. (BA Bericht September 2010 Seite 81)

BA Bericht September 2010 Seite 49 Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 4.131.157
Personen Unterbeschäftigungsquote 9,7 %


Nach Angaben der BA wurden im März 2010 an 874.346 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt. (Ab April 2010 vorläufig hochgerechnete Daten auf Basis von Abrechnungslisten) Nach den jüngsten vorläufigen hochgerechneten Daten waren im Juli 288.000 Arbeitnehmer in konjunkturell bedingter Kurzarbeit nach § 170 SGB III (BA Bericht September 2010 Seite 9 )

Leistungsempfänger 3):
ALG I 865.663;
ALG II 4.832.440;
Sozialgeld 1.799.582 (ohne Sozialhilfe SGB XII) BA Bericht September 2010 Seite 49 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) verharrt mitten im „Arbeitsmarktwunder“ weiterhin auf höchsten Niveau die Statistik der BA weist 7.497.685 Personen im Leistungsbezug von Arbeitslosengeld I; Arbeitslosengeld II und Sozialgeld aus.


5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Auswirkung der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf die Messung der Arbeitslosigkeit BA Bericht September 2010 Seite 44

Auszug aus dem BA Bericht Juli 2010:
….Die Neuausrichtung der Instrumente hat indirekt Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit der Arbeitslosenzahlen im Zeitablauf. Nach § 16 Absatz 2 SGB III gelten Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht als arbeitslos. Diese Regelung kommt bei den neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III zum Tragen und entsprechend werden Teilnehmer an solchen Maßnahmen einheitlich nicht als arbeitslos geführt. […] Im April 2009 waren Dritte bundesweit für rund 200.000 Personen mit der Vermittlung nach § 37 SGB III alter Fassung beauftragt. Die Teilnahmen an diesem Instrument laufen ab Mai 2009 sukzessive aus und parallel dazu erhöht sich die Zahl der Teilnahmen an den neuen Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Dadurch wird im Vergleich zu früheren Zeiträumen die Arbeitslosenzahl durch Teilnahmen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stärker entlastet. Dieser Effekt ist bei der Beurteilung der Arbeitslosenzahlen zu berücksichtigen.

Im BA Arbeitsmarktbericht September 2010 wurden in Deutschland statistisch wieder weniger Arbeitslose gezählt, das ist die niedrigste Zahl der Arbeitslosen in einen September seit x Jahren.

Allerdings ist die Definition von Arbeitslosigkeit in Deutschland zahlenfreundlich ausgerichtet.

Erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leis-tungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, gelten nach § 53a Abs. 2 SGB II dann nicht als arbeitslos, wenn ihnen in diesem Zeitraum keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten werden konnte. (BA – Bericht September 2010 Seite 65)

Quelle der Daten: Neue Internetadresse
Statistik der Bundesagentur für Arbeit http://statistik.arbeitsagentur.de/
Quelle der Daten September 2010
http://statistik.arbeitsagentur.de/Stat ... 201009.pdf

Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik die vielfach auf Schätzungen und Hochrechnungen der BA beruht?

Die Zahl der offiziell registrieren Arbeitslosen bleibt auf niedrigen Niveau die Finanzlage der BA und der Kommunen bleibt angespannt, viele Arbeitslose/Arbeitssuchende werden weiterhin in den „Vierschiebebahnhöfen“ – arbeitsmarktpolitische Instrumente und Kurzarbeit sowie in der von der Ministerin angestrebten Ausweitung der steuerfinanzierten Bürgerarbeit, verborgen.
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Hartz IV Lohnsubvention für Unternehmer?

Beitrag von Sybilla »

Jobwunder oder Statistik-wunder?

Die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit werden in den Medien verkürzt wiedergegeben und von der Politik einseitig tendenziös interpretiert. Wir brauchen Glasnost (russ.) „Offenheit, Transparenz, Informationsfreiheit“

So ist nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Erwerbstätige sind nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder Selbstständige beziehungsweise mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Nach Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zählen zu den Erwerbstätigen alle Personen im Alter von 15 und mehr Jahren, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (Arbeitnehmer) oder selbstständig ein Gewerbe, einen freien Beruf oder eine Landwirtschaft betreiben (Selbstständige, Unternehmer) oder als mithelfende Familienangehörige im Betrieb eines Verwandten mitarbeiten. Personen, die lediglich eine geringfügige Tätigkeit (Mini-Job) ausüben oder als Aushilfe nur vorübergehend beschäftigt sind, zählen ebenso als Erwerbstätige wie auch Personen, die einem Ein-Euro-Job nachgehen. Die Zuordnung zu den Erwerbstätigen ist unabhängig von der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig vereinbarten Arbeitszeit. Der internationalen Praxis folgend gelten auch Personen, die zwar nicht arbeiten, bei denen aber Bindungen zu einem Arbeitgeber bestehen (z.B. Personen in Mutterschutz oder Elternzeit, die diesen Urlaub aus einer bestehenden Erwerbstätigkeit angetreten haben), als erwerbstätig.
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen nicht durch zählen sondern durch eine Schätzung ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können wir guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das jede/r das scheitern von Hartz IV erkennen kann, ohne das er/sie nur einen Blick auf Statistiken benötigt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sind der Beweis dass, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte nicht nur nicht erreicht wurde sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung - explodiert sind.

In einen Satz die Steuerzahler zahlen in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Bschäftigung...)

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Qualität der Arbeit
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Tantris
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Tantris »

Wer alles aus der statistik rausfällt, ist schon der wahnsinn. Auch leute, die gerade einen bewerbungskurs machen, werden nicht gezählt.

Und ich freue mich, sbylla, dass du die alte sache inzwischen auch schon gemerkt hast. Es geht voran mit deiner wahrnehmungsfähigkeit! :thumbup:
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

In den Medien wächst die deutsche Wirtschaft alltäglich um 3,x % gefühlt ist die deutsche Wirtschaft in der letzten Woche zumindest in den Medien um 30 % gewachsen. Die euphorischen Sensationsmeldungen vom Aufschwungswunder XXXL überschlagen sich für 2011 wird eine offizielle Arbeitslosenzahl weit unter 3 Millionen prognostiziert.

Viele reiben sich verwundert die Augen und zweifeln an den gelernten Lehrsätzen der Ökonomie, in der Lehre gilt der Lehrsatz das nur eine wachsende Wirtschaftsleistung neue Arbeitsplätze generiert, hingegen wird nun verkündet das trotz gesunkener Wirtschaftsleistung
2008 == 100
2009 - 5,x %
2010 ein "Rekordplus" von 3,X %
2010 == ca. 98
ein erheblicher Zuwachs an Arbeitsplätzen registriert wurde.
Die Zahl der gezählten Arbeitslosen ist laut Prognosen im Oktober 2010 entgegen aller wirtschaftlicher Lehren und Lehrsätze trotz geringerer Wirtschaftsleistung "Das Bruttoinlandsprodukt ist immer noch weit unter Vor-Krisen-Niveau,niedriger als im Oktober 2008.

Wenn das tatsächlich auf wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklungen und nicht auf statistischen Tricksen beruht sind alle gelehrten Lehren und Lehrsätze der Betriebs - und Volkswirtschaft falsch und müssen als null und nichtig verworfen werden.

Paul Krugman:
Medien und Meinungsmacher malen eine Welt so wie sie der Obrigkeit gefällt.

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Die Problematik der trügerischen Aufschwungseuphorie ist, das es tatsächlich einen Aufwärtstrend vor allem in der Exportwirtschaft gibt. Diese Wachstumsraten werden dann im multimedialen Gleichklang als gesamtwirtschaftlicher Wachstumsprozess deklariert.

Die Binnenkonjunktur ist keineswegs von den Wachstumsraten des Exportsegments der Wirtschaft betroffen, das statistische Bundesamt meldet nach einen langjährigen Abwärtstrend bei den Einzelhandelsumsätzen jetzt aufgrund einer Umstellung der statistischen Erfassungsgrundlage steigende Einzelhandelsumsätze. Aber der Wert der verkauften Güter und Dienstleistungen innerhalb der Binnenkonjunktur sinkt nach wie vor rapide ab.

Diese Absinken ist dem "Erfolg" der Arbeitsmarktpolitik geschuldet, so entstehen bei gleichzeitiger Abnahme von Regelarbeitsplätzen in immer höherer Geschwindigkeit prekäre Beschäftigungsverhältnisse (1 Euro Jobs; Bürgerarbeit; Minijobs; Leih und Zeitarbeit) diese Entwicklung führt zwar zum Absinken der gezählten Arbeitslosen, erhöht aber die Zahl der Hartz IV/ALG II Leistungsempfänger und die Kosten für die Gemeinschaft der Steuerzahler.

Ebenso profitieren von Tariflohnerhöhungen nur jene Arbeitnehmer die sich in einer Tarif-vertraglich geschützten Beschäftigung befinden, nicht aber die prekär Beschäftigten in 1 Euro Jobs; Bürgerarbeit und Minijobs. In der Leih und Zeitarbeitsbranche lässt der geforderte Mindestlohn für Leih/Zeitarbeit weiter auf sich warten.

Das Fazit

Ich sehe einen wirtschaftlichen Aufschwung dieser sich aber nicht wie multimedial suggeriert, die gesamte Wirtschaft sondern nur wenige Segmente der Wirtschaft erfasst.

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt, aber die entstehenden Beschäftigungsverhältnisse beruhen bei ca. 1,5 Millionen Arbeitsplätzen auf ergänzenden Hartz IV Leistungen. Im völlig überdehnten Niedriglohnsektor (6,5 Millionen Beschäftigte, der Staat subventioniert den Niedriglohnsektor mit 9,3 Milliarden Euro jährlich.) kommt in der Regel weder der multimediale herbeigeredete Aufschwung noch Tariflohnerhöhungen an.

Wer die Binnenkonjunktur stärken möchte darf nicht nur einen kräftigen Anstieg der Tariflöhne einfordern (dieser von der Seite der Wirtschaft - Super XXXL Aufschwungs-wunder - bereits als nicht finanzierbar verworfen wird) sondern der Weg zur Stärkung der Konjunktur und Aufschwung für alle führt über einen gesetzlichen Mindestlohn auf westeuropäischen/westrheinischen Niveau.
Das Argument das ein gesetzlicher Mindestlohn Arbeitsplätze vernichtet wird durch die Bundesarbeitsministerin entkräftet, denn diese wird nicht müde in jeder Talk-Show gefragt oder ungefragt die Feststellung zutreffen, das Personen nur aufgrund geringer Arbeitszeit oder großer Kinderzahl ergänzende ALG II/Hartz IV Leistungen benötigen.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt Januar 2011:
Völlig unerwartet (Aufschwung xxxl) steigt die Zahl der erfassten Arbeitslosigkeit im Januar 2011 deutlich an.

Die Fakten:

Unterbeschäftigung: (4.320.333 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %

Leistungsempfänger:
Im Januar 2005 waren 7.676.457 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld)
Im Januar 2011 waren 7.579.690 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld)

Schon im September 2010 bezogen mit 1,40 Mio 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbezieher in der Grundsicherung (Hartz IV – ALG II) Einkommen aus Erwerbstätigkeit

Der Erfolg von Hartz IV in 6 Jahren ist das die Zahl der Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld) um ca. 100.000 – 1,3 % (96.767) Personen gesunken ist.

Der Jubel der letzten Monate war augenscheinlich nicht berechtigt.

„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Global Wage Report 2010: Kurzfassung auf Deutsch (PDF, 578 kB) Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands…

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.

Sozialexperten warnen vor drastisch steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine selbst-bestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Das Ziel der Arbeitsmarktreform der Politik und teilen der Gesellschaft ist das jeder Arbeitslose irgendwie in Ein Euro Job; Bürgerarbeit; Maßnahmen oder Minijobs beschäftigt wird.

Im September 2010 bezogen mit 1,40 Mio 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbezieher in der Grundsicherung Einkommen aus Erwerbstätigkeit (BA Bericht Januar 2011 Seite 22)

Der deutsche Arbeitsmarkt ist nicht, wie die Medien gleich klingend berichten (müssen) eine Insel der Glückseligen in einem Meer der steigenden oder hohen Arbeitslosigkeit in Europa und den USA?

In der Regel verlautbart der BA unter großem euphorischem Jubel der öffentlich rechtlichen Staatsmedien und vieler Print-Medien, dass die statistisch erfasste Zahl der Arbeitslosen gesunken ist. Nur im Januar 2011 lesen wir das Winterwetter macht den Arbeitsmarkt zu schaffen. Auf mich wirkt diese Szenerie nahezu hysterisch. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber viele vermuten ( siehe Kommentare der Online Artikel) das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen Potemkinsches Dorf, sie wird durch das Herausrechnen vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) fein herausgeputzt, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

So wird reißerisch und triumphal ein Beschäftigungsrekord verlautbart aber gleichzeitig werden die Beiträge für die GKV auf 15,5 % + Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen angehoben. Wenn es tatsächlich einen Beschäftigungsrekord der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geben würde, dann dürften die Beiträge zur GKV nicht steigen sondern sinken. Wem hilft ein Beschäftigungsrekord der mit 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Beschäftigung- und Übfirmen sowie einen Heer von 400 € Jobber erreicht wurde. ?

Die Kommunen und der Bund verzeichnen 2010 Rekordschulden und trotz Aufschwung xxxl leere Kassen.

Der Erfolg am Arbeitsmarkt gründet in den Niedriglohnsektor der Zeit und Leiharbeit (Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“
Ist das der ideologische Grundgedanke der Ein Euro Jobs und der so genannten „Bürgerarbeit“ Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik, wenn diese nur aufgrund von Schätzungen, Hochrechnungen der BA und der statistischen Zählwiese eine Zahl der Arbeitslosen um 3 Millionen Personen ermittelt? Wie hoch wäre die Zahl der Arbeitslosen im Januar 2011 wenn diese mit den Grundlagen von 1992 gezählt würden?

Fragen über Fragen, der BA Bericht bleibt viele Antworten schuldig.

Die Zahlen

BA Bericht Januar 2011 Seite 50 die offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im Januar 2011 von der BA mit 3.347.018 Personen berechnet zusätzlich waren nach vorläufigen Schätzungen der BA im Januar 2011 1.321.287 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt BA Bericht Januar 2011 Seite 50 (Erfahrungsgemäß steigt diese Zahl in den folgenden BA Monatsberichte noch erheblich an). (BA – Bericht Januar 2011 Seite 82 Fußnote 3 - Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.) Zuletzt wurde die Erfassung mit 76 % angegeben.

Die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten (Ein Euro Jobs) wird im BA – Bericht Januar 2011 Seite 82) mit 224.252 Personen berechnet.

Es ist zu beachten, dass eine nennenswerte Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II keine Leistungen aus der Grundsicherung bezieht und deshalb die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II größer ist als die Zahl der arbeitslosen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (um 4 Prozent). …. (BA Bericht Januar 2011 Seite 22 Fußnote 21)

Außer den Leis-tungsempfängern gab es im September noch 378.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. (BA Bericht Januar 2011 Seite 19 )

6) Erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist, gelten nach Ablauf dieses Zeitraums für die Dauer des jeweiligen Leistungsbezugs nicht als arbeitslos.
(BA – Bericht Januar 2011 Seite 66 Fußnote 6)


ARBEITSLOSE + Personen in Maßnahmen (vorläufige Berechnung/Schätzung der BA)
Januar == 4.668.305


Sind diese Zahlen wirklich ein Grund für euphorischen Jubel ?

Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht Januar 2011 Seite 82

1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
2) Die Einmalleistungen umfassen: Vermittlungsgutschein, Förderungen aus dem Vermittlungsbudget, Sachmittel für Selbständige, sowie Einmalleistungen zu den sonstigen weiteren Leistungen nach § 16 (2) S. 1 SGB II und zur Freien Förderung nach § 16f SGB II
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.
4) Als Datengrundlage dienen Zahldaten, die grundsätzlich je Kalendermonat im Nachhinein erfasst werden. Zugänge des aktuellen Berichtsmonats sind somit nur bis zum Ende des Vormonats verfügbar.
5) Aus datenschutzrechtlichen bzw. technischen Gründen werden derzeit nicht alle Teilnahmen erfasst. Bis auf weiteres ist von einer Untererfassung der Teilnahmen auszugehen.
7) Auf Grund der Trägergebietsreform in Sachsen und Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2011 ergeben sich Untererfassungen bei einzelnen Jobcentern in kommunaler Trägerschaft.
8 ) Die individuelle Förderung der Teilnehmer mit Beginn ab 01.01.2009 erfolgt auf Grundlage des zum 01.01.2009 eingeführten § 46 SGB III.
9) Ab Januar 2009 werden revidierte Werte auf Basis von Abrechnungslisten berichtet, bis Dezember 2008 erfolgt die Ermittlung der Werte auf Basis von Betriebsmeldungen.


Laut BA Bericht Januar 2011 Seite 50 verharrt die so genannte Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit trotz der Euphorie der letzten Monate bei weit über 4 Millionen (4.320.333 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 % Auch die BA Zahl der Unterbeschäftigung bildet nicht die tatsächliche sondern eine von der BA definierte Unterbeschäftigung ab.


Leistungsempfänger 3):
ALG I 1.058.411
ALG II 4.755.108
Sozialgeld 1.766.171
(ohne Sozialhilfe SGB XII ca. 1.200.000 Personen – 2008 – Statis - Pressemitteilung Nr.488 vom 15.12.2009)
BA Bericht Januar 2011 Seite 50 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.
Die Zahl der Leistungsempfänger (ALG I, ALG II, Sozialgeld) errechnet sich mitten im „Arbeitsmarktwunder“ weiterhin auf hohen Niveau die Statistik der BA weist für Januar 2011 7.579.690 Personen im Leistungsbezug von Arbeitslosengeld I; Arbeitslosengeld II und Sozialgeld aus. (Im Januar 2005 gab es mit 7.676.457 Personen im Leistungsbezug von Arbeitslosengeld I; Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. Die Zahl der Leistungsbezieher ist somit innerhalb von 6 Jahren und trotz den Aufschwungjahren 2008 und 2010 nur um rund 100.000 Personen gesunken.


5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Bericht Januar 2011 Seite 45 – 47

….
Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Personen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des § 126 SGB III beziehen, zur Unterbe-schäftigung gezählt.
….

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert) mit den Leistungsempfängern rund 7,6 Millionen Personen (ALGI, ALGII, Sozialgeld) Januar 2011 ergibt einen stolzen Anstieg von rund 75 % nebenbei erhalten rund 1.200.000 Personen Sozialhilfe (2008) in der immer noch bestehenden Sozialhilfe (SGB XII) Pressemitteilung Nr.488 vom 15.12.2009 Sozialhilfe 2008: 1,2 Millionen Menschen erhielten besondere Leistungen.


So ist nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.

Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das jede/r das scheitern von Hartz IV erkennen kann, ohne das er/sie nur einen Blick auf Statistiken benötigt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sind der Beweis dass, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte nicht nur nicht erreicht wurde sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung - explodiert sind.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

weitere Hintergrundinfos

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast
Die aktuelle Forderung von Frau Merkel "Pflege statt Hartz IV" ist ein weiteres Mosaiksteinschen, einer Gedanken-Welt in der Kinder von Hartz IV Familien mit (Bildungs)Chipkarten und Pflegebedürftige mit Hartz IV Leistungsempfänger versorgt werden sollen.

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.


Umstellung der Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen

Quelle der Daten: Neue Internetadresse
Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Quelle der Daten BA Bericht Januar 2011

Erstellt von Sybilla am 01.02.11 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt Februar 2011:

Korrektur der Statistik der Arbeitslosen und Arbeitsuchenden für den Januar 2011. Seit Januar hat sich die regionale Zuständigkeit der Träger der Grundsicherung in Sachsen und Sachsen-Anhalt verändert. Im Zuge dieser Trägergebietsreform kam es im Berichtsmonat Januar 2011 bei der Erstellung der Arbeitsmarktstatistik zu Ungenauigkeiten bei der regionalen Zuordnung der Arbeitslosen und der Schätzung fehlender Daten, die nunmehr rückwirkend berichtigt werden. … Der Bestand an Arbeitslosen erhöht sich da durch für den Januar geringfügig um 2.770 oder 0,08 Prozent auf 3.349.788.
(BA – Bericht Februar 2011 Seite 12)

14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie
Die Zahlen für Februar 2011

BA Bericht Februar 2011 Seite 47 die offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im Februar 2011 von der BA mit 3.317.099 Personen beziffert zusätzlich waren nach vorläufigen Schätzungen der BA waren (im Februar 2011) 1.318.426 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt BA Bericht Februar 2011 Seite 47 (Erfahrungsgemäß steigt diese Zahl in den folgenden BA Monatsberichte noch erheblich an). (BA – Bericht Februar 2011 Seite 79 Fußnote 3 - Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.) Im BA- Bericht Dezember 2010 wurde die Erfassung mit 76 % angegeben.

Entlastend wirkt außerdem ein seit mehreren Jahren rückläufiges Arbeitskräfteangebot,
Bitte beachten sie auch die Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht Februar 2011 Seite 79

Unterbeschäftigung Februar 2011: (4.287.000) Personen Unterbeschäftigungsquote 10,1 %

7.605.352 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 1.072.747 Personen
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.763.138 Personen
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.769.467 Personen
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)

BA Bericht Februar 2011 Seite 47 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.


Im Oktober 2010 bezogen mit 1,40 Mio gut 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbezieher in der Grundsicherung Einkommen aus Erwerbstätigkeit, 28.000 bzw. 2 Prozent mehr als vor einem Jahr. 1,28 Mio der erwerbstätigen Leistungsbezieher übten eine abhängige Beschäftigung aus, während 126.000 ausschließlich oder zusätzlich einer selbstständigen Tätigkeit nachgingen. (BA Bericht Februar 2011 Seite 22)
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navi ... n-Nav.html


Was haben ergänzendem Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.

417.000 gemeldete Stellen,
nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im Februar auf 417.000 Arbeitsstellen. Nach Wirtschaftszweigen differenziert beruht das Plus in der gleitenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Meldungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+ 255.000 oder + 55 Prozent). (BA Bericht Februar 2011 Seite 10/11)


Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das jede/r das scheitern von Hartz IV erkennen kann, ohne das er/sie nur einen Blick auf Statistiken benötigt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sind der Beweis dass, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte nicht nur nicht erreicht wurde sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung - explodiert sind.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert) ebenso wie der Vergleich der Leistungsempfänger
Im Januar 2005 waren 7.676.457 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld)
Im Februar 2011 waren 7.605.352 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld)

Ergibt im Vergleich zu Dezember 2004 einen stolzen Anstieg von rund 75 % nebenbeierhalten rund 1 Million Personen Sozialhilfe (SGB XII)in der immer noch bestehenden Sozialhilfe. Im Vergleich zu Januar 2005 ist nur ein marginaler Rückgang – ca. 70.000 Leistungsempfänger feststellbar (unter Berücksichtigung der Demografie) ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.


Der deutsche Arbeitsmarkt ist offensichtlich nicht, wie die Medien gleich klingend berichten, eine Insel der Glückseligen in einem Meer der hohen Arbeitslosigkeit in Europa und den USA.

Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine selbst-bestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Das Ziel der Arbeitsmarktreform der Politik und teilen der Gesellschaft ist das jeder Arbeitslose irgendwie in Ein Euro Job; Bürgerarbeit; Maßnahmen, Minijobs oder im Niedriglohnbereich beschäftigt wird. In der Regel verlautbart der BA unter großem euphorischem Jubel der öffentlich rechtlichen Staatsmedien und vieler Print-Medien, dass die statistisch erfasste Zahl der Arbeitslosen gesunken ist. Auf mich wirkt diese Szenerie nahezu hysterisch. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber viele vermuten ( siehe Kommentare der Online Artikel) das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen Potemkinsches Dorf, sie wird durch das Herausrechnen vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) fein herausgeputzt, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

So wird reißerisch und triumphal ein Beschäftigungsrekord und ein Rekord der offenen Stellen verlautbart aber gleichzeitig wurden die Beiträge für die GKV auf 15,5 % + Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen angehoben. Wenn es tatsächlich einen Beschäftigungsrekord der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geben würde, dann dürften die Beiträge zur GKV nicht steigen sondern sinken. Wem hilft ein Beschäftigungsrekord der mit 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Beschäftigung- und Übfirmen sowie einen Heer von 400 € Jobber erreicht wurde. ? Wie ist die Meldung von den Rekord der offenen Stellen einzuordnen? Im BA Bericht Februar 2011 werden auf den Seiten 10/11 lediglich 417.000 gemeldete Stellen ausgewiesen in der BA – Jobbörse Stand 01.03.11 steigt die Zahl wunderbare Weise auf 724.956 Stellen an. Ist das ein erneutes Wunder? Eher nicht bei der Erfassung der offenen Stellen entstehen durch die Einbeziehung diverser Jobbörsen entstehen Mehrfachnennung- Redundanzen, so wird aus einen offenen Arbeitsplatz der in 10 Jobbörsen aufgeführt leicht 10 offene Stellen. Der Erfolg am Arbeitsmarkt gründet in den Niedriglohnsektor der Zeit und Leiharbeit (Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“ Ist das der ideologische Grundgedanke der Ein Euro Jobs und der so genannten „Bürgerarbeit“ Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik, wenn diese nur aufgrund von Schätzungen, Hochrechnungen der BA und der statistischen Zählwiese eine Zahl der Arbeitslosen um 3 Millionen Personen ermittelt? Wie hoch wäre die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2011 wenn diese mit den Grundlagen von 1992 gezählt würden?

Fragen über Fragen, der BA Bericht bleibt und die Politik bleiben viele Antworten schuldig.

Fußnoten

Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht Februar 2011 Seite 79

1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
2) Die Einmalleistungen umfassen: Vermittlungsgutschein, Förderungen aus dem Vermittlungsbudget, Sachmittel für Selbstständige, sowie Einmalleistungen zu den sonstigen weiteren Leistungen nach § 16 (2) S. 1 SGB II und zur Freien Förderung nach § 16f SGB II
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.
4) Als Datengrundlage dienen Zahldaten, die grundsätzlich je Kalendermonat im Nachhinein erfasst werden. Zugänge des aktuellen Berichtsmonats sind somit nur bis zum Ende des Vormonats verfügbar.
5) Aus datenschutzrechtlichen bzw. technischen Gründen werden derzeit nicht alle Teilnahmen erfasst. Bis auf weiteres ist von einer Untererfassung der Teilnahmen auszugehen.
7) Auf Grund der Trägergebietsreform in Sachsen und Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2011 ergeben sich Untererfassungen bei einzelnen Jobcentern in kommunaler Trägerschaft.
8 ) Die individuelle Förderung der Teilnehmer mit Beginn ab 01.01.2009 erfolgt auf Grundlage des zum 01.01.2009 eingeführten § 46 SGB III.
9) Ab Januar 2009 werden revidierte Werte auf Basis von Abrechnungslisten berichtet, bis Dezember 2008 erfolgt die Ermittlung der Werte auf Basis von Betriebsmeldungen.



5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Februar Bericht 2011 Seite 42 – 45

….
Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Personen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des § 126 SGB III beziehen, zur Unterbe-schäftigung gezählt.
….

Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Global Wage Report 2010: Kurzfassung auf Deutsch (PDF, 578 kB) Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands…

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.

Sozialexperten warnen vor drastisch steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend


weitere Hintergrundinfos

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.


Umstellung der Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen

Quelle der Daten: Neue Internetadresse
Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Quelle der Daten BA Bericht Februar 2011
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt März 2011:

Die Bevölkerungsgruppe 0 – 65 Jahre

2005 waren 66.567.900Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.649.800 Personen 15 – 65 Jahre 54.918.100 Personen

2009 waren 64.900.400 Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.022.600 Personen 15 – 65 Jahre 53.877.800

Die Zahl der Personen zwischen 0 und 15 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 627.200 Personen.
Die Zahl der Personen zwischen 15 und 65 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 1.040.300 Personen.

Das heißt die Entwicklung der Personenkreis der für den Rechtskreis (SGBII/SGBII) in Frage kommt ist vor allem durch die demografische Entwicklung bestimmt, die (Altersgruppe 0 - 65 ) hat such zwischen 2005 - 2009 um 1.667.500 Personen verringert der Arbeitsmarkt wurde erheblich entlastet.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen


Die Zahlen für März 2011

BA Bericht März 2011 Seite 50 die offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im März 2011 von der BA mit 3.210.341 Personen beziffert zusätzlich waren nach vorläufigen Schätzungen der BA waren (im März 2011) 1.303.633 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt BA Bericht März 2011 Seite 50 (Erfahrungsgemäß steigt diese Zahl in den folgenden BA Monatsberichte noch erheblich an). (BA – Bericht März 2011 Seite 82 Fußnote 3 - Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.) Im BA- Bericht Dezember 2010 wurde die Erfassung mit 76 % angegeben.

Bitte beachten sie auch die Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht März 2011 Seite 82

Unterbeschäftigung März 2011: (4.162.729 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,8 %

7.456.373 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 936.821 Personen
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.753.686 Personen
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.765.866 Personen
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)


BA Bericht März 2011 Seite 50 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.


Im November 2010 bezogen mit 1,38 Mio gut 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbezie-her in der Grundsicherung Einkommen aus Er-werbstätigkeit, 16.000 bzw. 1 Prozent mehr als vor einem Jahr. 1,26 Mio der erwerbstätigen Leistungsbezieher übten eine abhängige Be-schäftigung aus, während 127.000 ausschließ-lich oder zusätzlich einer selbständigen Tätigkeit nachgingen. (BA Bericht März 2011 Seite 23)
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navi ... n-Nav.html
Was haben ergänzendes Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.

442.000 gemeldete Stellen,
nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im März auf 417.000 Arbeitsstellen. Nach Wirtschafts-zweigen differenziert beruht das Plus in der glei-tenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Meldungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+266.000 oder +56 Prozent). (BA Bericht März 2011 Seite 10)


Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das jede/r das scheitern von Hartz IV erkennen kann, ohne das er/sie nur einen Blick auf Statistiken benötigt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sind der Beweis dass, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte nicht nur nicht erreicht wurde sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung - explodiert sind.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert)
Im März 2011 waren 7.456.373 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld)[/b]
14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie
Unter Berücksichtigung der Demografie ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.


Der deutsche Arbeitsmarkt ist offensichtlich nicht, wie die Medien gleich klingend berichten, eine Insel der Glückseligen in einem Meer der hohen Arbeitslosigkeit in Europa und den USA.

Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine selbst-bestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Das Ziel der Arbeitsmarktreform der Politik und teilen der Gesellschaft ist das jeder Arbeitslose irgendwie in Ein Euro Job; Bürgerarbeit; Maßnahmen, Minijobs oder im Niedriglohnbereich beschäftigt wird. In der Regel verlautbart der BA unter großem euphorischem Jubel der öffentlich rechtlichen Staatsmedien und vieler Print-Medien, dass die statistisch erfasste Zahl der Arbeitslosen gesunken ist. Auf mich wirkt diese Szenerie nahezu hysterisch. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber viele vermuten ( siehe Kommentare der Online Artikel) das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen Potemkinsches Dorf, sie wird durch das Herausrechnen vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) fein herausgeputzt, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

So wird reißerisch und triumphal ein Beschäftigungsrekord und ein Rekord der offenen Stellen verlautbart aber gleichzeitig wurden die Beiträge für die GKV auf 15,5 % + Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen angehoben. Wenn es tatsächlich einen Beschäftigungsrekord der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geben würde, dann dürften die Beiträge zur GKV nicht steigen sondern sinken. Wem hilft ein Beschäftigungsrekord der mit 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Beschäftigung- und Übfirmen sowie einen Heer von 400 € Jobber erreicht wurde. ? Wie ist die Meldung von den Rekord der offenen Stellen einzuordnen? Im BA Bericht März 2011 werden auf den Seiten 10/11 lediglich 442.000 gemeldete Stellen ausgewiesen in der BA – Jobbörse Stand 31.03.11 steigt die Zahl wunderbare Weise auf 788.981 Stellen an. Ist das ein erneutes Wunder? Eher nicht bei der Erfassung der offenen Stellen entstehen durch die Einbeziehung diverser Jobbörsen entstehen Mehrfachnennung- Redundanzen, so wird aus einen offenen Arbeitsplatz der in 10 Jobbörsen aufgeführt leicht 10 offene Stellen. Der Erfolg am Arbeitsmarkt gründet in den Niedriglohnsektor der Zeit und Leiharbeit.

(Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“ Ist das der ideologische Grundgedanke der Ein Euro Jobs und der so genannten „Bürgerarbeit“ Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik, wenn diese nur aufgrund von Schätzungen, Hochrechnungen der BA und der statistischen Zählwiese eine Zahl der Arbeitslosen um 3 Millionen Personen ermittelt? Wie hoch wäre die Zahl der Arbeitslosen im März 2011 wenn diese mit den Grundlagen von 1992 gezählt würden?

Fragen über Fragen, der BA Bericht und die Politik (Frau von der Leyen) bleiben viele Antworten schuldig.

Fußnoten

Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht März 2011 Seite 82

1) Die Hochrechnung am aktuellen Rand ist derzeit aufgrund fehlender Erfahrungswerte oder technisch nicht realisierbar, darum ist der Vergleich mit Vorjahresergebnissen nur eingeschränkt möglich.
2) Die Einmalleistungen umfassen: Vermittlungsgutschein, Förderungen aus dem Vermittlungsbudget, Sachmittel für Selbstständige, sowie Einmalleistungen zu den sonstigen weiteren Leistungen nach § 16 (2) S. 1 SGB II und zur Freien Förderung nach § 16f SGB II
3) Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 [Januar bis September, Datenstand Dezember 2010 - endgültige Werte] nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.
4) Als Datengrundlage dienen Zahldaten, die grundsätzlich je Kalendermonat im Nachhinein erfasst werden. Zugänge des aktuellen Berichtsmonats sind somit nur bis zum Ende des Vormonats verfügbar.
5) Aus datenschutzrechtlichen bzw. technischen Gründen werden derzeit nicht alle Teilnahmen erfasst. Bis auf weiteres ist von einer Untererfassung der Teilnahmen auszugehen.
7) Auf Grund der Trägergebietsreform in Sachsen und Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2011 ergeben sich Untererfassungen bei einzelnen Jobcentern in kommunaler Trägerschaft.
8 ) Die individuelle Förderung der Teilnehmer mit Beginn ab 01.01.2009 erfolgt auf Grundlage des zum 01.01.2009 eingeführten § 46 SGB III.
9) Ab Januar 2009 werden revidierte Werte auf Basis von Abrechnungslisten berichtet, bis Dezember 2008 erfolgt die Ermittlung der Werte auf Basis von Betriebsmeldungen.

5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA März Bericht 2011 Seite 37 – 42

….
Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Personen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszu-schuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des § 126 SGB III beziehen, zur Unterbe-schäftigung gezählt.
….

Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Global Wage Report 2010: Kurzfassung auf Deutsch (PDF, 578 kB) Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands…

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.


30.12.2010, 11:52 Senioren Sozialexperten warnen vor steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung der verfügbaren Einkommen?

3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Zahl der Privatinsolvenzen 2010 auf neuem Höchststand

weitere Hintergrundinfos

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.


Umstellung der Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen

Quelle der Daten: Neue Internetadresse
Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Quelle der Daten BA Bericht März 2011
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Shakazulu
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Shakazulu »

Gestern standen wir einen Schritt vor dem Abgrund ....
Heute sind wir ein Stück weiter...

Die soziale Schieflage in Deutschland ist schon sehr beängstigend
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
Sybilla
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Faktencheck: Aufschwung psychologische Suggestion ?

Beitrag von Sybilla »

Wir hören wieder einmal nur froh machende Botschaften von der Wirtschaft und vom Arbeitsmarkt, für mich ist dass Anlass für einen fundierten Faktencheck.

Es gilt zu unterscheiden was psychologische Suggestion und was Fakt der Realität ist:

1.Der Arbeitsmarkt:

Heute hören und lesen wir BA: Im Mai weniger als drei Millionen Arbeitslose hingegen im BA Bericht März 2011 Seite 50 die offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen im März 2011 von der BA auf 3.210.341 Personen angegeben wird. Hinzu kommen mindestens 1.303.633 Personen die in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt werden (BA Bericht März 2011 Seite 50) Allerdings ist von einer erheblichen Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010 Januar bis September, nur ca. 69 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.) (BA Bericht März 2011 Seite 82 Fußnote 3 Die Unterbeschäftigung für März 2011 wird mit: (4.162.729 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,8 % berechnet. Im März 2011 waren alleine 7.456.373 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III) im Bezug von ALGI/ALGII/Sozialgeld.

Alleine diese Zahlen zeigen dass die Aussage „weniger als drei Millionen Arbeitslose“ mehr psychologische Suggestion als Fakt der Realität ist.

Untermauert wird das durch folgenden Bericht Report Mainz vom 11.04.11 21 Uhr 45

Die Wahrheit hinter glänzenden Vermittlungszahlen Jobwunder in den Medien Dazu Der renommierte Arbeitsmarktexperte und Professor für Volkswirtschaftslehre an der FH Remagen-Koblenz hinterfragt die Erfolgsmeldung der Bundesagentur. Er hält es für inakzeptabel, dass statt einer Million Hartz-IV-Empfänger in Wahrheit nur etwa 120.000 in Jobs und Ausbildung vermittelt wurden.

2. Der Aufschwung xxl und der sprunghafte Anstieg der Staatsverschuldung

Zeitreihe JJ5000: VGR - Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt) / 1) 2) 3)
Ursprungswert 100 = 2000

2008 110,39
2009 105,18
2010 109,00

Nach dem die Wirtschaftsleistung in 2009 erheblich eingebrochen ist, ist Fakt der Realität das dass Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt) immer noch nicht das Niveau von 2008 erreicht hat, von einen „Aufschwung xxl“ fehlt also jede Spur, er ist nur psychologische Suggestion.
Noch gravierender ist das der „Aufschwung xxl“ teuer erkauft wurde.

So sind die Staatsschulden binnen Jahresfrist nun doch wie erwartet auf 2 080 (Mrd. €) gestiegen.

Tabelle Schuldenquote Schuldenstand (Mrd. €)
2005 1 524 (Mrd. €) in % des BIP 68,0
2009 1 761 (Mrd. €) in % des BIP 73,5
2010 2 080 (Mrd. €) in % des BIP 83,2

Von 2005 bis 2009 steig der Schuldenstand um 237 Mrd. € oder 15,5 %
Von 2009 bis 2010 binnen Jahresfrist um 319 Mrd. € oder 18,11 %

Und das bei offiziell sinkender Arbeitslosigkeit, es ist zu befürchten das sich Deutschland diesen „Aufschwung xxl“ schon bald nicht mehr leisten kann.


3. Die Lohnentwicklung die Inflation und die Kauflaune der Konsumenten

Die Reallöhne sind 2010 um 1,4 % gestiegen hingegen die Inflationsrate derzeit offiziell mit 2,1 % berechnet wird, der Index der wahrgenommenen Inflation (IWI). Erst seit Anfang vergangenen Jahres notiert unser IWI oberhalb des amtlichen Index. Er steigt seither kontinuierlich und liegt derzeit bei 5 Prozent.

Die gestiegene Kauflaune der Konsumenten ist mit hoher Wahrscheinlichkeit für viele Arbeitnehmer die jeden Tag aufstehen und arbeiten gehen eine psychologische Suggestion.

Welche Lehren wurden aus der Finanzkrise gezogen?
Unglaublich aber wahr Neue Finanzkrise ante portas

Das ist Fakt der Realität.
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt April 2011:

Hartz IV Grund zur Freude?

Studie Armut trotz Arbeit nimmt zu - In Deutschland fallen immer mehr Arbeitnehmer unter die Armutsgrenze.

7,3 Millionen Mini-Jobber - Ansteigende Armut im Aufschwung - Der Boom der Billiglohnarbeitsplatze immer mehr Arbeitnehmer die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit gehen leben in Armut oder sind armutsgefährdet.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zählte Ende September 2010 gut 7,3 Millionen Mini-Jobber. Das sind fast 1,6 Millionen mehr als 2003, damals lockerte die rot-grüne Bundesregierung die Regeln für diese Beschäftigungsform.

Die Zahlen für April 2011

BA Bericht April 2011 Seite 51 die offizielle Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im April 2011 von der BA mit 3.078.058 Personen beziffert zusätzlich waren nach vorläufigen Schätzungen der BA waren (im April 2011) 1.336.065 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt BA Bericht April 2011 Seite 51 (Erfahrungsgemäß steigt diese Zahl in den folgenden BA Monatsberichte noch erheblich an). (BA – Bericht April 2011 Seite 69 Fußnote 3 Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010, Datenstand März 2011, nur ca. 68 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst) Bis zum BA- Bericht Dezember 2010 wurde eine Erfassung von 76 % angegeben. Bis zum BA Bericht März 2011 waren es noch 69 %. Zusätzlich gibt es 340.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat (aktuell Dezember 2010) keine Geldleistungen bezogen haben.

Bitte beachten sie auch die Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht April 2011 Seite 69

Unterbeschäftigung April 2011: (4.041.801 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,5 %

7.346.165 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 831.356 Personen – Tendenz sinkend
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.751.306 Personen – Tendenz steigend
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.763.503 Personen - Tendenz gleich bleibend
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)

Im Dezember 2010 bezogen 2.828.000 Personen oder 51 Prozent Leistungen, ohne arbeitslos zu sein.

Außer den Leistungsempfängern gab es im Dezember noch 340.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen.
BA Bericht April 2011 Seite 19


BA Bericht April 2011 Seite 51 3) Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Am aktuellen Rand können die Daten aufgrund von Erfahrungswerten überwiegend hoch gerechnet werden.

Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine selbst-bestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im „Aufschwung der Mini und Billigjobs“ am deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Das Ziel der Arbeitsmarktreform der Politik und teilen der Gesellschaft ist das jeder Arbeitslose irgendwie in Ein Euro Job; Bürgerarbeit; Maßnahmen, Minijobs oder im Niedriglohnbereich beschäftigt wird. In der Regel verlautbart der BA unter großem euphorischem Jubel der öffentlich rechtlichen Staatsmedien und vieler Print-Medien, dass die statistisch erfasste Zahl der Arbeitslosen gesunken ist. Auf mich wirkt diese Szenerie nahezu hysterisch. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber viele vermuten (siehe Kommentare der Online Artikel) das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen Potemkinsches Dorf, sie wird durch das Herausrechnen vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) und mit 7,3 Millionen Mini-Jobber fein herausgeputzt, um den tatsächlichen Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

So wird reißerisch und triumphal ein Beschäftigungsrekord und ein Rekord der offenen Stellen verlautbart aber gleichzeitig wurden die Beiträge für die GKV auf 15,5 % + Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen angehoben. Wenn es tatsächlich einen Beschäftigungsrekord der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geben würde, dann dürften die Beiträge zur GKV nicht steigen sondern sinken. Wem hilft ein Beschäftigungsrekord der mit 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Beschäftigung- und Übfirmen sowie mit 7,3 Millionen Mini-Jobber erreicht wurde. ? Wie ist die Meldung von dem Rekord der offenen Stellen einzuordnen? Im BA Bericht April 2011 werden auf den Seiten 10 lediglich 461.000 gemeldete Stellen. Der Erfolg am Arbeitsmarkt gründet in den Niedriglohnsektor der Zeit und Leiharbeit und in 7,3 Millionen Mini-Jobber.


Die Bevölkerungsgruppe 0 – 65 Jahre

2005 waren 66.567.900Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.649.800 Personen 15 – 65 Jahre 54.918.100 Personen

2009 waren 64.900.400 Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.022.600 Personen 15 – 65 Jahre 53.877.800

Die Zahl der Personen zwischen 0 und 15 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 627.200 Personen.
Die Zahl der Personen zwischen 15 und 65 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 1.040.300 Personen.


Das heißt die Entwicklung der Personenkreis der für den Rechtskreis (SGBII/SGBII) in Frage kommt ist vor allem durch die demografische Entwicklung bestimmt, die (Altersgruppe 0 - 65 ) hat such zwischen 2005 - 2009 um 1.667.500 Personen verringert der Arbeitsmarkt wurde erheblich entlastet.

Im Dezember 2010 bezogen mit 1,37 Mio gut 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbezie-her in der Grundsicherung Einkommen aus Er-werbstätigkeit. Der Anteil erwerbstätiger Leis-tungsbezieher ist damit um 1,3 Prozentpunkte gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs gestiegen. 1,25 Mio der erwerbstätigen Leis-tungsbezieher übten eine abhängige Beschäftigung aus, während 127.000 ausschließlich oder zusätzlich einer Selbstständigen Tätigkeit nachgingen. (BA Bericht April 2011 Seite 22)
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navi ... n-Nav.html

Was haben ergänzendes Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.

461.000 gemeldete Stellen, ... In saisonbereinigter Betrachtung haben die Stellenmeldungen gegenüber dem Vormonat um 2.000 abgenommen … Nach Wirtschaftszweigen differenziert beruht das Plus in der gleitenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Mel-dungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+265.000 oder +54 Prozent). (BA Bericht April 2011 Seite 10)

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen


Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das trotz des „Erfolgs der Minijobs und Niedrigjobs“ am Arbeitsmarkt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sprechen eine deutliche Sprache, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte wurde trotz des „Erfolgs“ nicht nur nicht erreicht sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung – sind ebenso wie die Minijobs und Billigjobs explodiert.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen von ca. 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert)
Im April 2011 waren 7.346.165 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld) Das ist ein Plus von über 3 Millionen Personen oder ca. 70 %
14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie
Unter Berücksichtigung der Demografie ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.



(Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“ Ist das der ideologische Grundgedanke der Ein Euro Jobs und der so genannten „Bürgerarbeit“ Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik, wenn diese nur aufgrund von Schätzungen, Hochrechnungen der BA und der statistischen Zählwiese eine Zahl der Arbeitslosen um 3 Millionen Personen ermittelt? Wie hoch wäre die Zahl der Arbeitslosen im April 2011 wenn diese mit den Grundlagen von 1992 gezählt würden?

Fragen über Fragen, der BA Bericht und die Politik (Frau von der Leyen) bleiben viele Antworten schuldig.

Fußnoten

Fußnoten zur Untererfassung BA Bericht April 2011 Seite 69

3. Statistische Hinweise zur Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende BA Bericht April 38 – 42
5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Bericht April 2011 Seite 45

BA Bericht April 2011 Seite 45….

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszuschuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des § 126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt

….


Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Global Wage Report 2010: Kurzfassung auf Deutsch (PDF, 578 kB) Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands…

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.


30.12.2010, 11:52 Senioren Sozialexperten warnen vor steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung der verfügbaren Einkommen?

3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Zahl der Privatinsolvenzen 2010 auf neuem Höchststand

weitere Hintergrundinfos

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen (allerdings ist Zahl der 7 Mini-Jobber um 1,6 Millionen angestiegen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.
Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.

Quelle der Daten BA Bericht April 2011

Erstellt von Sybilla am 28.04.11 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Die Fakten enthüllen, der medial inszenierte Aufschwung und der Beschäftigungsrekord sind nur eine Fatamorgana der „Hofberichterstattung“ der Staatsmedien im Sinne der Wirtschaft und der Politik.

Mit mehr als 1000 Tafeln auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung ?


Wer in diesen Tagen aufmerksam die Meldungen der Staatsmedien verfolgt kann schnell den Eindruck gewinnen das diese weder objektiv noch überparteilich sondern tendenziös und einseitig berichten. Die Jubelarien vom endlos brummenden Wirtschaftswachstum und dem Arbeitsplatzboom der von Beschäftigungsrekord zu Beschäftigungsrekord eilt gleicht feinsinniger Propaganda die sich durch tägliche bzw. stündliche Wiederholung in die Gehirne und in das Unterbewusstsein der Zuseher und Zuhörer einbrennen soll. Die Beweihräucherung der neoliberalen politischen und wirtschaftlichen Nomenklatura also der Führungscliquen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft wird in der „Berichterstattung“ der Staatsmedien augenscheinlich zum manifesten Brennpunkt der Information.


So sind die Einzelhandelsumsätze völlig überraschend und entgegen der Erwartungen von Experten auf breiter Front nicht nur ein- sondern erheblich weggebrochen. Pressemitteilung Nr.167 vom 29.04.2011 Einzelhandelsumsatz im März 2011 real um 3,5% gesunken Von der in den Medien verkündeten Kauflust der Verbraucher ist nichts rein gar nichts zusehen.

Im Gegenteil:

Leben auf Pump: Immer mehr Verbraucher in Schuldenfalle - Viele Wege führen in die Schuldenfalle - und immer mehr Menschen tappen hinein. 110.000 Verbraucher meldeten im vergangenen Jahr Insolvenz an - so viele wie noch nie in Deutschland.

Der in den Medien unermüdlich verkündete Aufschwung kommt den Arbeitnehmer/innen die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit oder Minijob (7,3 Millionen) gehen offensichtlich nicht an.

So steht einer Inflationsrate – Pressemitteilung Nr.160 vom 27.04.2011 -Verbraucherpreise im April 2011: Voraussichtlich + 2,4% gegenüber April 2010
Eine marginale Steigerung der Tarifverdienste Pressemitteilung Nr.168 vom 29.04.2011 Tarifverdienste im Januar 2011: + 0,9% zum Januar 2010 gegenüber. Die den Arbeitnehmer/innen die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit oder Minijob (7,3 Millionen) gehen haben keineswegs mehr Netto vom Brutto sondern aufgrund der exorbitant hohen Preise für Kraftstoffe und Lebensmittel und aufgrund der Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen trotz „Beschäftigungsrekord – 7, 3 Millionen Minijobs) noch weniger Netto vom Netto.

Aber in den Medien wachsen die Bäume des Aufschwungs in den Himmel, der Aufschwung brummt ohne Ende und das fabelhafteste ist das man ohne Berücksichtigung von Redundanzen (Mehrfachnennungen) leicht eine Zahl von über eine Million freier Arbeitsstellen fantasieren kann. Natürlich wird bei genauer Betrachtung sehr schnell klar, dass es sich dabei vielfach um Potemkinsche Dörfer der Propaganda der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa ab dem 1. Mai 2011 handelt. Den Bürgerinnen und Bürgern wird ein Bedarf an Arbeitnehmern/Fachkräften suggeriert der sehr leicht und einfach mit den rund 7,5 Millionen Leistungsempfängern abgedeckt werden könnte. Allerdings wird durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa der Billiglohnsektor weiterhin mit zusätzlichen Arbeitskräften versorgt.

Nein in Deutschland ist nichts in Ordnung, es ist nur ein medial inszeniertes Blendwerk.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Faktencheck Arbeitsmarkt: Auf Sand gebaut

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen:
"Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig wie ein Schwamm“
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument Deutschland Radio Berlin Zeitfragen – Das Politische Feature Redaktion: Constanze Lehmann 2. Mai 2011 Auf Sand gebaut ? Die Schattenseiten des Aufschwungs Von Ruth Jung

Audio zum Nachhören

Der deutsche Arbeitsmarktschwamm saugt vor allem staatliche Subventionen für ergänzende Sozialleistungen (ALG II – Hartz IV) für 7, 3 Minijobber und eine außer Rand und Band geratene Leiharbeit und prekäre Beschäftigung auf. Wer weiß wie die Jobcenter – Kunden – in Arbeit vermitteln der weiß dabei setzen die „Arbeitsvermittler“ vor allem auf die Vermittlung in Minijobs und Leiharbeit und prekäre Beschäftigung. Das dadurch entstehende Problem der Familien – und Altersarmut wird durch den angesagten Optimismus völlig ausgeblendet.

Dieser Beitrag der „Zeitfragen“ des Deutschland Radio Berlin bestätigt meine Analyse der BA – Monatsberichte die ich Monat für Monat in verschiedenen Foren publiziere.
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt Mai 2011:

Die Zahlen für Mai 2011

BA Bericht Mai 2011 Seite 52

Zahl der registrierten Arbeitslosen 2.960.112 Personen
zusätzlich waren 1.272.059 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt
(BA – Bericht Mai 2011 Seite 84 Fußnote 3 Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010, Datenstand März 2011, nur ca. 68 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst)

Unterbeschäftigung Mai 2011: (4.178.614 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,8 %

7.255.830 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 775.320 Personen – Tendenz sinkend
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.725.140 Personen – Tendenz gleich bleibend
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.755.370 Personen - Tendenz gleich bleibend
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)

(BA Bericht Mai 2011 Seite 20)
Außer den Leistungsempfängern gab es im Dezember noch 342.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 89 Prozent Leistungen

Im Dezember 2010 bezogen 2.828.000 Personen oder 51 Prozent Leistungen, ohne arbeitslos zu sein.

470.000 gemeldete Stellen, ... In saisonbereinigter Betrachtung haben die Stellenmeldungen ge-genüber dem Vormonat erneut abgenommen, und zwar um 8.000… Nach Wirtschaftszweigen differenziert beruht das Plus in der gleitenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Meldungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+254.000 oder +50 Prozent). (BA Bericht Mai 2011 Seite 10/11)

Der Erfolg am Arbeitsmarkt fußt auf prekärer Beschäftigung darunter über 7 Millionen Minijobs und rund 1 Millionen Personen die in Zeitarbeit beschäftigt sind.

Die Zahlenmystik der Ursula von der Leyen

Jubelnd-jaulende Hofhunde

Daß heute der größte Teil der Massenmedien seine Aufgabe darin sieht, sozusagen als Dauer-Ambulanz zur Lebensrettung der Regierung im 24-Stunden-Einsatz 365 Tage im Jahr tätig zu sein, darüber gibt es keinen Zweifel.... Auf dem Wege der Selbstgleichschaltung, der intellektuellen Selbstentmannung, hat man auf das Recht der Kritik verzichtet und hat sich in den Chor weitgehend jubelnd-jaulender Hofhunde eingereiht ...

Ist das ein Zitat von Karl Marx, Gregor Gysi oder von Sarah Wagenknecht?
Weit gefehlt das Zitat stammt von keinen geringeren als Franz Josef Strauß.

BA Bericht Mai 2011 Seite 23

Im Januar 2011 bezogen mit 1,35 Mio knapp 29 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsbe-rechtigten in der Grundsicherung Einkommen aus Erwerbstätigkeit.



http://statistik.arbeitsagentur.de/Navi ... n-Nav.html

Die Bevölkerungsgruppe 0 – 65 Jahre

2005 waren 66.567.900Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.649.800 Personen 15 – 65 Jahre 54.918.100 Personen

2009 waren 64.900.400 Personen zwischen 0 und 65 Jahre alt.
0 – 15 Jahre 11.022.600 Personen 15 – 65 Jahre 53.877.800

Die Zahl der Personen zwischen 0 und 15 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 627.200 Personen.
Die Zahl der Personen zwischen 15 und 65 Jahren (Rechtkreis SGB II/SGBIII)
verringerte sich zwischen 2005 und 2009 um 1.040.300 Personen.


Das heißt die Entwicklung der Personenkreis der für den Rechtskreis (SGBII/SGBII) in Frage kommt ist vor allem durch die demografische Entwicklung bestimmt, die (Altersgruppe 0 - 65 ) hat such zwischen 2005 - 2009 um 1.667.500 Personen verringert der Arbeitsmarkt wurde erheblich entlastet.

Jubel, Trubel, Heiterkeit die deutschen Medien feiern, wieder unter 3 Millionen registrierte Arbeitslose, viele sprechen von der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung – ich füge hinzu, leider mit über 1000 Tafeln.

Lügen mit Zahlen

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... s/1402530/
Lügen mit Zahlen - Audio mp3

Viele Medien verkünden im Gleichklang mit euphorischer Jubel in triumphierender Einheit mit Politik und Wissenschaft das abermalige absinken der registrierten Arbeitslosigkeit unter die Zahl von 3 Millionen. Das dieser "Erfolg" vor allem aus der statistischen Definition von Arbeitslosigkeit entspringt wird in der Berichterstattung nur selten erwähnt. Aber die Statistik wurde dementsprechend gestaltet. Die Zahl der Leistungsempfänger (weit über 7 Millionen erhalten alleine ALGI, ALG II. Sozialgeld - ohne Personen die Kinderzuschlag oder Sozialhilfe oder Altersgrundsicherung erhalten) übertrifft diese Zahl um mehr als das doppelte.

Woran erkennt man moderne Sklaverei?

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... s/1431107/


Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Audio mp3

Zurzeit gibt es in D rund 7,3 Millionen Personen mit Minijob (400 €) und ca. 1 Millionen Personen in Leih und Zeitarbeit.
TARIF: Regale füllen für 1,86 Euro die Stunde - Die Gewerkschaften beklagen die Ausweitung des Niedriglohnsektors.Tatsache ist allerdings, dass in Deutschland nach jüngsten Statistiken der Bundesagentur für Arbeit knapp 4,5 Millionen Menschen im sogenannten Niedriglohnsektor arbeiten. „Heute Niedriglohn, morgen Altersarmut“

Aber Arbeitsministerin Ursula von der Leyen meint:
"Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig wie ein Schwamm“

Zuletzt gebetsmühlenartig im Morgenmagazin von ARD und ZDF vom 31.05.11 vorgetragen.

Der BA Jobbörse sind mit Redundanzen (Mehrfachnennungen einer Stelle) 818.175 Stellen bekannt hingen der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen laut ihrer Aussage im ARD und ZDF Morgenmagazin 31.05.11 über 1 Million offene Stellen bekannt sind.

Dieser Arbeitsmarkt also der Arbeitsmarkt der Minijobs und Niedriglohnsektor wie Leiharbeit waren immer aufnahmefähig wie ein Schwamm. Allerdings führt diese Art der Beschäftigung (Stundenlöhne unterhalb von 10 €) auf direkten Weg in die Altersarmut, Familienarmut und Kinderarmut.

http://www.boeckler.de/img_struktur/hom ... 011_02.gif

Auf Sand gebaut - Die Schattenseiten des Aufschwungs

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... n/1448136/
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument Deutschland Radio Berlin Zeitfragen – Das Politische Feature Redaktion: Constanze Lehmann 2. Mai 2011 Auf Sand gebaut ? Die Schattenseiten des Aufschwungs Von Ruth Jung

Audio zum Nachhören


Studie Armut trotz Arbeit nimmt zu - In Deutschland fallen immer mehr Arbeitnehmer unter die Armutsgrenze.

7,3 Millionen Mini-Jobber - Ansteigende Armut im Aufschwung - Der Boom der Billiglohnarbeitsplatze immer mehr Arbeitnehmer die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit gehen leben in Armut oder sind armutsgefährdet.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zählte Ende September 2010 gut 7,3 Millionen Mini-Jobber. Das sind fast 1,6 Millionen mehr als 2003, damals lockerte die rot-grüne Bundesregierung die Regeln für diese Beschäftigungsform.


Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine selbst-bestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV ALG II Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im „Aufschwung der Mini und Billigjobs“ am deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Das Ziel der Arbeitsmarktreform der Politik und teilen der Gesellschaft ist das jeder Arbeitslose irgendwie in Ein Euro Job; Bürgerarbeit; Maßnahmen, Minijobs oder im Niedriglohnbereich der Zeitarbeit beschäftigt wird. In der Regel verlautbart der BA unter großem euphorischem oder gar hysterischem Jubel der jubelnd-jaulenden Hofhunde also der öffentlich rechtlichen Staatsmedien und vieler Print-Medien, dass die statistisch erfasste Zahl der Arbeitslosen wieder unter 3 Millionen gesunken ist. Auf mich wirkt diese Szenerie nahezu hysterisch. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber viele vermuten (siehe Kommentare der Online Artikel) das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen potemkinsches Dorf, sie wird durch das Herausrechnen vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) und mit 7,3 Millionen Mini-Jobber fein herausgeputzt, um den tatsächlichen Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

So wird reißerisch und triumphal ein Beschäftigungsrekord und ein Rekord der offenen Stellen verlautbart aber gleichzeitig wurden zum einem die Beiträge für die GKV auf 15,5 % + Zusatzbeiträge diverser Krankenkassen angehoben und zum anderen sind immer mehr Krankenkassen trotz „Arbeitsmarktwunder“ von der Insolvenz bedroht. Wenn es tatsächlich einen Beschäftigungsrekord der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geben würde, dann dürften die Beiträge zur GKV nicht steigen sondern die GKV Beiträge müssten sinken. Wem hilft ein Beschäftigungsrekord der mit 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Beschäftigung- und Übfirmen sowie mit 7,3 Millionen Mini-Jobber erreicht wurde. ?
Was haben ergänzendes Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.

Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das trotz des „Erfolgs der Minijobs und Niedrigjobs“ am Arbeitsmarkt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sprechen eine deutliche Sprache, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte wurde trotz des „Erfolgs“ nicht nur nicht erreicht sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung – sind ebenso wie die Minijobs und Billigjobs explodiert.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen von ca. 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert)
Im Mai waren 7.255.830 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld) Das ist ein Plus von über 3 Millionen Personen oder ca. 70 %
14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie
Unter Berücksichtigung der Demografie ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.



(Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“ Ist das der ideologische Grundgedanke der Ein Euro Jobs und der so genannten „Bürgerarbeit“ Wem nützt eine kreative Arbeitslosenstatistik, wenn diese nur aufgrund von Schätzungen, Hochrechnungen der BA und der statistischen Zählwiese eine Zahl der Arbeitslosen um 3 Millionen Personen ermittelt? Wie hoch wäre die Zahl der Arbeitslosen im April 2011 wenn diese mit den Grundlagen von 1992 gezählt würden?

Fragen über Fragen, der BA Bericht und die Politik (Frau von der Leyen) bleiben viele Antworten schuldig.

Fußnoten

BA Bericht Mai 2011 Seite 46….

5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Bericht April 2011 Seite 45

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:
- Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (einschl. Reha; Restabwick-lung), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III im Rechtskreis SGB III (Restabwicklung), Perso-nen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit und Existenzgründungszuschuss (Ich-AG; Restabwicklung).
Außerdem werden Personen, die arbeitsunfähig sind und Arbeitslosengeld auf Basis des § 126 SGB III beziehen, zur Unterbeschäftigung gezählt

….


Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Der Satz "Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen *11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschland" befindet sich auf Seite 2 die letzten 3 Zeilen des Fließtextes.

Ebenfalls auf Seite 2 befindet sich die aufschlussreiche Fußnote 11

*11 Unter atypischer Beschäftigung werden nach Definition des Statistischen Bundesamtes alle abhängigen Beschäftigten verstanden, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen: Befristung; Teilzeitbeschäftigung mit 20 oder weniger Stunden; Zeitarbeitsverhältnis; geringfügige Beschäftigung. Die Zahl der Menschen in atypischer Beschäftigung ist in Deutschland von 5,29 Millionen im Jahr 1998 auf 7,72 Millionen im Jahr 2008 angestiegen, während gleichzeitig die Zahl der Normalarbeitnehmern von 23,71 Millionen (1998) auf 22,93 Millionen (2008) gesunken ist. Siehe Statistisches Bundesamt, Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit (Wiesbaden, 2009), Seite 8.

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.


30.12.2010, 11:52 Senioren Sozialexperten warnen vor steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung der verfügbaren Einkommen?

3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Zahl der Privatinsolvenzen 2010 auf neuem Höchststand

weitere Hintergrundinfos

Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Es handelt sich abermals um ein Paradoxon einerseits spricht der Staatsjournalismus vom „Jobwunder“ immerhin ist die Zahl der Arbeitslosen von rund 5 Millionen 2005 auf rund 3 Millionen 2010 gesungen (allerdings ist Zahl der 7 Mini-Jobber um 1,6 Millionen angestiegen anderseits Seit der Einführung von Hartz IV sind die Unterkunftskosten deutlich angestiegen: von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich elf Milliarden Euro in diesem Jahr.

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.
Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.

Quelle der Daten BA Bericht Mai 2011

Erstellt von Sybilla am 31.05.11 12 Uhr 00
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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pikant
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von pikant »

schlecht sind die neuen Arbeitsmarktzahlen nicht, doch die Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Problem
die vielen offenen Stellen auch
onlyme

Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von onlyme »

pikant » Di 31. Mai 2011, 15:13 hat geschrieben:schlecht sind die neuen Arbeitsmarktzahlen nicht, doch die Langzeitarbeitslosigkeit ist ein Problem
die vielen offenen Stellen auch
Welche vielen offenen Stellen?

Im Verhältnis zu der Anzahl der Arbeitslosen ist das wohl ein Klacks, und nicht jede offene Stelle passt auf jeden Arbeitslosen.
Weiterhin ist über die Qualität der Stellen nichts bekannt, will sagen, es könnte sich zumindest bei einem Teil davon auch um Minijobs handeln.

Ja und die Zahlen zu denjenigen, die sich in Unterbeschäftigung befinden, finde ich in der Tat nicht besonders erbaulich.
Hier wird ganz besonders deutlich, wer davon profitiert, dass Menschen arbeitslos sind, dass es heutzutage anscheinend moralisch durchaus vertrebar ist Arbeitsplätze anzubieten, die ihren eigentlichen Zweck, nämlich den Menschen, der sie innehat über ihren Erlös zu ernähren, nicht mehr erfüllen.
Mal ganz abgeshen von der Statistiklügerei und Trickserei, was ich an sich als erbärmlich empfinde.
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt Juni 2011:

Arbeitslosenzahlen wurden schon lange geschönt, auch im Jahre 2011 gibt es eine Statistik der Politik und eine Realität der Lebenswirklichkeit.

ZEW-Konjunkturerwartungen deutlich gesunken - Mannheim (dpa) - Die Konjunkturaussichten für Deutschland haben sich nach Einschätzung von Finanzexperten wegen der Griechenlandkrise und negativer Nachrichten aus den USA eingetrübt.


Rund 1, 5 Millionen Arbeitslose werden in der Statistik versteckt. Viele Medien - Franz Josef Strauss nannte diese einmal:“jubelnd-jaulende Hofhunde“ verkünden im medialen Gleichklang mit euphorischem Jubel, in triumphierender Einheit mit Politik und Wissenschaft. Das abermalige absinken der registrierten Arbeitslosigkeit, auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. Manche Früh- und Morgenmagazine konnte es nicht abwarten, bis die BA die offiziellen Zahlen mitteilt. Sie meldeten im vorauseilenden Gehorsam bereits die Schätzung von „Experten“ die ein absinken der offiziell gezählten Arbeitslosigkeit um 80.000 Personen (tatsächlich sind es laut BA nur 67.000 Personen) beinhaltet. Dass dieser "Erfolg" vor allem der Jahreszeit und aus der statistischen Definition von Arbeitslosigkeit entspringt, (Die Definition von Arbeitslosigkeit von1992 ist mit der Definition von Arbeitslosigkeit 2011 keinesfalls vergleichbar) wird in der Berichterstattung nur selten erwähnt. Aber die Statistik wurde dementsprechend gestaltet. Die Zahl der Leistungsempfänger, über sieben Millionen Personen, erhalten alleine ALGI, ALG II. Sozialgeld, ohne Personen die Kinderzuschlag, Sozialhilfe SGB XII oder Altersgrundsicherung erhalten, übertrifft die Zahl der Leistungsempfänger nach SGB II die Zahl der offiziellen Arbeitslosen um mehr als das doppelte.


Unter 3 Millionen Arbeitslose und so

Diese Gruppen werden nach wie vor in der BA Statistik versteckt.

Die offiziellen BA - Zahlen für Juni 2011

BA Bericht Juni 2011 Seite 51

Zahl der registrierten Arbeitslosen ist laut BA nun doch nur wie zu dieser Jahreszeit üblich um rund 67.000 Personen auf 2.893.341 Personen gesunken.
zusätzlich waren 1.262.470 Personen in arbeitsmarktpolitische Instrumente beschäftigt
(BA – Bericht Juni 2011 Seite 83 Fußnote 3 Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für 2010, Datenstand März 2011, nur ca. 68 % der Träger Daten zum Einsatz der komm. Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst)

Die offizielle BA Zahl der Unterbeschäftigung für Juni 2011: verharrt bei über 4 Millionen (4.079.599 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,6 %

7.159.953 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 738.177 Personen
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.676.674 Personen
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.745.102 Personen
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)

(BA Bericht Juni 2011 Seite 9/10)

480.000 gemeldete Stellen, ... In saisonbereinigter Betrachtung haben die Stellenmeldungen gegenüber dem Vormonat um 7.000 zugenommen, nach -7.000 im Mai und -2.000 im April. Nicht saisonbereinigt wurden im Juni 205.000 Arbeitsstellen neu gemeldet, … Nach Wirtschaftszweigen differenziert beruht das Plus in der gleitenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Meldungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+238.000 oder +45 Prozent).

(BA Bericht Juni 2011 Seite 19)

….Außer den Leistungsempfängern gab es im Februar noch 354.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 89 Prozent Leistungen (siehe Abbildung 12: Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug)…..

….Auswertungen zu Leistungsbezug und Arbeitslosigkeit können erst nach einer Wartezeit vorgenommen werden und liegen aktuell für den Februar 2011 vor.18 Danach waren von 5.698.000 Leistungsempfängern 2.959.000 oder 52 Prozent arbeitslos gemeldet – 2.739.000 Personen oder 48 Prozent bekamen Leistungen, ohne arbeitslos zu sein….

Der Erfolg am Arbeitsmarkt fußt auf prekärer Beschäftigung in Mini und Midi Jobs darunter über 7,5 Millionen Minijobs und rund 1 Millionen Personen die in Zeitarbeit beschäftigt sind.

BA Bericht Juni 2011 Seite 22

Im Februar 2011 bezogen mit 1,33 Mio 28 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Einkommen aus Erwerbstätigkeit.

http://statistik.arbeitsagentur.de/Navi ... n-Nav.html

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen meint gebetmühlenartig:
"Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig wie ein Schwamm“


Dieser Arbeitsmarkt, ist der Arbeitsmarkt der Minijobs und Niedriglohnsektor wie Leiharbeit dieser Arbeitsmarkt ist aufgrund der geringen Arbeitskosten immer aufnahmefähig wie ein Schwamm. Allerdings führt diese Art der Beschäftigung (Stundenlöhne unterhalb von 10 €) auf direkten Weg in die Altersarmut, Familienarmut und Kinderarmut. Dieser „Turbo-Aufschwung XXL“ ist eine gigantische Umverteilung von unten nach oben.

DerBA Jobbörse - Stand 30.06.11 – 11 Uhr sind mit Redundanzen (Mehrfachnennungen einer Stelle) 847.126 Arbeitsstellen und 190.213 Ausbildungsstellen bekannt.

http://www.boeckler.de/img_struktur/hom ... 011_02.gif

Auf Sand gebaut - Die Schattenseiten des Aufschwungs

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... n/1448136/
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument Deutschland Radio Berlin Zeitfragen – Das Politische Feature Redaktion: Constanze Lehmann 2. Juni 2011 Auf Sand gebaut ? Die Schattenseiten des Aufschwungs Von Ruth Jung

Audio zum Nachhören

Lügen mit Zahlen

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... s/1402530/
Lügen mit Zahlen - Audio mp3

Gewerkschaften beklagen die Ausweitung des Niedriglohnsektors

TARIF: Regale füllen für 1,86 Euro die Stunde.

Woran erkennt man moderne Sklaverei?

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/stud ... s/1431107/


Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Audio mp3
Studie Armut trotz Arbeit nimmt zu - In Deutschland fallen immer mehr Arbeitnehmer unter die Armutsgrenze.

7,5 Millionen Mini-Jobber - Ansteigende Armut im Aufschwung - Der Boom der Billiglohnarbeitsplatze immer mehr Arbeitnehmer die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit gehen leben in Armut oder sind armutsgefährdet.

Ärger im Land der Minijobber.

Erstellt von Sybilla am 30.06.11 12 Uhr 00 – Teil 1 Die Zahlen
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine Selbstbestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV ALG II Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im „Aufschwung der Mini und Billigjobs“ am deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber es ist zu vermuten das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen potemkinschen Dorf, sie wird durch das verstecken vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) und mit 7,5 Millionen Mini-Jobber fein herausgeputzt, um den tatsächlichen Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

Entwicklung am Arbeitsmarkt

Unter Berücksichtigung der Demografie ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.
Was haben ergänzendes Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.


Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen


Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das trotz des „Erfolgs der Minijobs und Niedrigjobs“ am Arbeitsmarkt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sprechen eine deutliche Sprache, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte wurde trotz des „Erfolgs“ nicht nur nicht erreicht sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung – sind ebenso wie die Minijobs und Billigjobs explodiert.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen von ca. 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert)
Im Juni waren 7.159.953 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld) Das ist ein Plus von über 3 Millionen Personen oder ca. 70 %
14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie



(Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“

Fußnoten

5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Bericht April 2011 Seite 45

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:

- Beschäftigtenäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss, Beschäftigungsphase Bürgerarbeit
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Fremdförderung, das sind arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die nicht von den Arbeitsagenturen oder Jobcentern durchgeführt werden (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration- und Flüchtlinge)
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III ggf. i.V.m. § 65 Abs. 4 SGB II und § 252 Abs. 8 SGB VI (Restabwicklung), Personen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit.
Außerdem werden Personen, die kurzfristig arbeitsunfähig sind, zur Unterbeschäftigung gezählt.
….

Erstellt von Sybilla am 30.06.11 12 Uhr 00 Teil 2 Die Analyse
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Arbeitsmarkt Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Der Satz "Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen *11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschland" befindet sich auf Seite 2 die letzten 3 Zeilen des Fließtextes.

Ebenfalls auf Seite 2 befindet sich die aufschlussreiche Fußnote 11

*11 Unter atypischer Beschäftigung werden nach Definition des Statistischen Bundesamtes alle abhängigen Beschäftigten verstanden, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen: Befristung; Teilzeitbeschäftigung mit 20 oder weniger Stunden; Zeitarbeitsverhältnis; geringfügige Beschäftigung. Die Zahl der Menschen in atypischer Beschäftigung ist in Deutschland von 5,29 Millionen im Jahr 1998 auf 7,72 Millionen im Jahr 2008 angestiegen, während gleichzeitig die Zahl der Normalarbeitnehmern von 23,71 Millionen (1998) auf 22,93 Millionen (2008) gesunken ist. Siehe Statistisches Bundesamt, Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit (Wiesbaden, 2009), Seite 8.

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.


30.12.2010, 11:52 Senioren Sozialexperten warnen vor steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung der verfügbaren Einkommen?

3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Zahl der Privatinsolvenzen 2010 auf neuem Höchststand
Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.
Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast

Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.

Quelle der Daten BA Bericht Juni 2011

Erstellt von Sybilla am 30.06.11 12 Uhr 00 Teil 3 Meldungsübersicht
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Gutmensch »

Sybilla » Do 30. Jun 2011, 12:29 hat geschrieben:Arbeitsmarkt Meldungsübersicht

Aufschwung xxxl: Binnenkonsum - Deutschland verliert an Kaufkraft
ILO Vergleichsstudie: Vergleichsstudie Löhne in Deutschland sinken weiter

Der Satz "Neben den moderaten Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre sind die Ausweitung des Niedriglohn-Sektors und die Zunahme von atypischen Beschäftigungsformen *11 – wie Zeitarbeit und 400-Euro-Jobs – wesentliche Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschland" befindet sich auf Seite 2 die letzten 3 Zeilen des Fließtextes.

Ebenfalls auf Seite 2 befindet sich die aufschlussreiche Fußnote 11

*11 Unter atypischer Beschäftigung werden nach Definition des Statistischen Bundesamtes alle abhängigen Beschäftigten verstanden, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen: Befristung; Teilzeitbeschäftigung mit 20 oder weniger Stunden; Zeitarbeitsverhältnis; geringfügige Beschäftigung. Die Zahl der Menschen in atypischer Beschäftigung ist in Deutschland von 5,29 Millionen im Jahr 1998 auf 7,72 Millionen im Jahr 2008 angestiegen, während gleichzeitig die Zahl der Normalarbeitnehmern von 23,71 Millionen (1998) auf 22,93 Millionen (2008) gesunken ist. Siehe Statistisches Bundesamt, Niedrigeinkommen und Erwerbstätigkeit (Wiesbaden, 2009), Seite 8.

ILO - International Labour Office (2010): Global Wage Report 2010/11: Wage Policies in Times of Crisis, Geneva.


30.12.2010, 11:52 Senioren Sozialexperten warnen vor steigender Altersarmut

Kinderarmut in Deutschland besorgniserregend

Schrumpfende Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Polarisierung der verfügbaren Einkommen?

3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Zahl der Privatinsolvenzen 2010 auf neuem Höchststand
Zunahme von Niedriglöhnen - Experten warnen vor Folgen für das Sozialsystem

Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr.505 vom 22.12.2009 - Deutliches Defizit der Kommunen im ersten bis dritten Quartal 2009

Das Geschäft mit der Armut und den Armen

Ein Euro Jobs oder Bürgerarbeit oder Pflegehelfer das Geschäft mit der Armut der Armen blüht wie selten zuvor.
Mittlerweile tauchen in den Medien immer mehr Beispiele dubioser Sozialfirmen auf, zumeist gemeinnützige GmbHs. Für die Anbieter eröffnen sich viele Chancen, besonders lukrative Strukturen aufzubauen.

Dienstmaserati und Traumrendite - Vom neuen Profitstreben in der Sozialarbeit

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument

Audio - Podcast



Bei objektiver Betrachtung scheinen die neoliberalen Wahnideen der Obrigkeit anhand der Leistung/Nutzen Rechnung des Humankapitals ( der Bürger) immer deutlicher durch.

Quelle der Daten BA Bericht Juni 2011

Erstellt von Sybilla am 30.06.11 12 Uhr 00 Teil 3 Meldungsübersicht
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden

Sehr erfreuliche Meldungen. Es geht aufwärts! :thumbup:
the NSA is watching you! :D
Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Deutschland: Arbeitsmarkt Juli 2011:

Arbeitslosenzahlen wurden schon lange geschönt, auch im Jahre 2011 gibt es eine Statistik der Politik und eine Realität der Lebenswirklichkeit.

Neues vom Aufschwung xxl und vom imaginären Jobwunder

Nach der Krise in 2009 und der Rekonvaleszenz (Aufschwung xxl) in 2010 befindet sich das bundesdeutsche BIP zurzeit in etwa auf den Niveau von Sommer 2008.
Allerdings ist der Index des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW, zum fünften Mal in Folge abgesunken.

ZEW-IndexStimmung verschlechtert sich spürbar

Auch der so genannte Aufschwung am Arbeitsmarkt „Jobwunder“ entpuppt sich bei detaillierter Betrachtung als „Potemkinschen Dorf“

Unter 3 Millionen Arbeitslose und so

Diese Gruppen werden nach wie vor in der BA Statistik versteckt.

Rund 1, 5 Millionen Arbeitslose werden in der Statistik versteckt. Viele Medien - Franz Josef Strauss nannte diese einmal:“jubelnd-jaulende Hofhunde“ verkünden im medialen Gleichklang mit euphorischem Jubel, in triumphierender Einheit mit Politik und Wissenschaft. Einen robusten Arbeitsmarkt und eine Vorsetzung der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt, die Zahl der in der Statistik registrierten Arbeitslosen, sei auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. N24 konnte es nicht abwarten, bis die BA die offiziellen Zahlen mitgeteilt hat. N 24 meldetete im vorauseilenden Gehorsam die Schätzung von „Experten“ die einen Saison bedingten Anstieg um 40.000 Personen ( die BA zählte rund 46.000 Personen) beinhaltet. Das die "positive" Entwicklung am Arbeitsmarkt vor allem aus der statistischen Definition von Arbeitslosigkeit entspringt, (Die Definition von Arbeitslosigkeit von1992 ist mit der Definition von Arbeitslosigkeit 2011 keinesfalls vergleichbar) wird in der Berichterstattung nur selten erwähnt. Die Zahl der Leistungsempfänger ALG I, ALG II. Sozialgeld verharrt bei über sieben Millionen Personen. Darin sind Personen die Kinderzuschlag, Sozialhilfe SGB XII oder Altersgrundsicherung erhalten nicht enthalten.

Ein detaillierter Blick auf das „Jobwunder“ klärt auf.

Pressemitteilung Nr.270 vom 19.07.2011 - Beschäftigungszuwachs 2010 zu großen Teilen von Zeitarbeit getragen

2010 Abhängig Beschäftigte 30.904.000 Personen
2010 Normalerwerbstätige 23.069.000 Personen
2010 Atypisch Beschäftigte 7.835.000 Personen

Geringverdiener: Aus wenig wird weniger - Sie verdienen ohnehin nicht viel - und selbst das wird weniger. Geringverdiener müssen seit dem Jahr 2000 drastische Loheinbußen einstecken. Obwohl die Wirtschaft wächst. Teilweise haben sie bis zu 22 Prozent weniger in der Tasche, offenbart jetzt eine Studie. … Seit dem Jahr 2000 betrugen die Lohneinbußen zwischen 15,6 und 21,9 Prozent. Die Nettoeinkommen aller Beschäftigten gingen hingegen nur um 2,5 Prozent zurück.


Offizieller BA - Zahlenbericht für Juli 2011

BA Bericht Juli 2011 Seite 52

Die Zahl der statistisch registrierten Arbeitslosen ist laut BA um rund 46 .000 Personen auf 2.939.248 Personen angestiegen.
zusätzlich waren 1.186.381 Personen in Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik
beschäftigt
(BA – Bericht Juli 2011 Seite 84 Fußnote 3 Es ist von einer Untererfassung auszugehen, so haben bundesweit für Januar - März 2011, Datenstand Juni 2011, nur ca. 67 % (zuletzt 68%) der Träger Daten zum Einsatz der kommunalen Eingliederungsleistungen (flankierende Leistungen) erfasst.

Die offizielle BA Zahl der Unterbeschäftigung für Juli 2011: verharrt bei über 4 Millionen (4.091.291 ) Personen Unterbeschäftigungsquote 9,6 %

7.174.843 Leistungsempfänger (Rechtkreis SGB II/SGB III):

darunter:
Arbeitslosengeld 778.527 Personen
erwerbsfähige Hilfebedürftige (Alg II) 4.643.776 Personen
nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld) 1.752.540 Personen
( nicht berücksichtigt sind Leistungsempfänger von Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe SGB XII…)

(BA Bericht Juli 2011 Seite 9/10)

492.000 gemeldete Stellen, ..., In saisonbereinigter Betrachtung haben die Stellenmeldungen zuletzt abgenommen, im Juli gegenüber dem Vormonat um 13.000. Auch im Vorjahresvergleich wurden weniger Stellen gemeldet, und zwar mit 196.000 neuen Arbeitsstellen 5.000 oder 3 Prozent weniger. … Nach Wirtschaftszweigen differenziert beruht das Plus in der gleitenden Jahressumme zu mehr als der Hälfte auf Meldungen aus der Arbeitnehmerüberlassung (+208.000 oder +37 Prozent).

(BA Bericht Juli 2011 Seite 19)

…. Außer den Leistungsempfängern gab es im März noch 345.000 Arbeitslose, die im Berichtsmonat keine Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung oder der Grundsicherung bezogen. Von allen Arbeitslosen erhielten 89 Prozent Leistungen (siehe Abbildung 13: Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug). …..

…. Auswertungen zu Leistungsbezug und Arbeitslosigkeit können erst nach einer Wartezeit vorgenommen werden und liegen aktuell für den März 2011 vor.18 Danach waren von 5.615.000 Leistungsempfängern 2.866.000 oder 51 Prozent arbeitslos gemeldet. 2.750.000 Personen oder 49 Prozent bekamen Leistungen, ohne arbeitslos zu sein. ….

Der Erfolg am Arbeitsmarkt fußt auf prekärer Beschäftigung 7,853 Millionen Personen in Mini und Midi Jobs und über aktuell rund 800.000 Personen die in Zeitarbeit beschäftigt sind.

BA Bericht Juli 2011 Seite 22

Im März 2011 bezogen mit 1,35 Mio 28 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Einkommen aus Erwerbstätigkeit…..

Bedarfe / Leistungen / Einkommen - statistik.arbeitsagentur.de

Das komplette Zahlenwerk der BA ist dann doch sehr ernüchternd.

Quelle der Zahlen:
BA – Monatsbericht Juli 2011

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen meint gebetmühlenartig:
"Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig wie ein Schwamm“


Dieser Arbeitsmarkt, ist der Arbeitsmarkt der wachsenden prekären Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor wie Leiharbeit oder Minijobs dieser Arbeitsmarkt ist aufgrund der geringen Arbeitskosten immer aufnahmefähig wie ein Schwamm. Allerdings führt diese Art der Beschäftigung (Stundenlöhne unterhalb von 10 €) auf direkten Weg in die Altersarmut, Familienarmut und Kinderarmut. Dieser „Turbo-Aufschwung XXL“ ist eine gigantische Umverteilung von unten nach oben.

DerBA Jobbörse - Stand 28.07 10 Uhr 30 Uhr sind mit Redundanzen (Mehrfachnennungen einer Stelle) 862.901 Arbeitsstellen und 187.429 Ausbildungsstellen bekannt.

http://www.boeckler.de/img_struktur/hom ... 011_02.gif

Auf Sand gebaut - Die Schattenseiten des Aufschwungs

Auf Sand gebaut - Die Schattenseiten des Aufschwungs | Zeitfragen | Deutschlandradio Kultur
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument Deutschland Radio Berlin Zeitfragen – Das Politische Feature Redaktion: Constanze Lehmann 2. Juni 2011 Auf Sand gebaut ? Die Schattenseiten des Aufschwungs Von Ruth Jung

Audio zum Nachhören

Lügen mit Zahlen

Lügen mit Zahlen - Die scheinbare Objektivität von Statistik | Studiozeit • Aus Kultur- und Sozialwissenschaften | Deutschlandfunk
Lügen mit Zahlen - Audio mp3

Gewerkschaften beklagen die Ausweitung des Niedriglohnsektors

TARIF: Regale füllen für 1,86 Euro die Stunde.

Woran erkennt man moderne Sklaverei?

Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Berliner Tagung "Arbeitsausbeutung und | Studiozeit • Aus Kultur- und Sozialwissenschaften | Deutschlandfunk


Woran erkennt man moderne Sklaverei? - Audio mp3
Studie Armut trotz Arbeit nimmt zu - In Deutschland fallen immer mehr Arbeitnehmer unter die Armutsgrenze.

Prekäre Beschäftigung ansteigende Armut im Aufschwung - Der Boom der Billiglohnarbeitsplatze immer mehr Arbeitnehmer die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit gehen leben in Armut oder sind armutsgefährdet.

Ärger im Land der Minijobber.

Erstellt von Sybilla am 28.07.11 10 Uhr 45 – Teil 1 Die Zahlen
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden

Sybillas Kommentar

Das Ziel der Vollbeschäftigung also dem ureigenen Bedürfnis eines Menschen, das ein Erwerbstätiger von seiner Hände Arbeit auch eine Selbstbestimmte Existenz für sich und seine Familie (ohne ergänzende Hartz IV ALG II Leistungen) gestalten möchte/können muss, bleibt auch im „Aufschwung der Mini und Billigjobs“ am deutschen Arbeitsmarkt ein unerfülltes Ziel, das Ziel wurde von der Politik und teilen der Gesellschaft augenscheinlich aufgegeben. Der Plan ist zwar wie von der Politik gewünscht im Sinne der veröffentlichten Zahlen übererfüllt. Aber es ist zu vermuten das die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und zur Arbeitslosigkeit in den BA Berichten verkürzt wiedergegeben und von der Politik und den Medien einseitig tendenziös interpretiert werden. Ich vermute gar, die Statistik des Arbeitsmarktes gleicht einen potemkinschen Dorf, sie wird durch das verstecken vieler Arbeitsloser (Ein Euro Jobber; Bürgerarbeiter, 0 Euro Praktikanten...) und mit 7,8 Millionen Personen in prekären Arbeitsverhältnissen fein herausgeputzt, um den tatsächlichen Zustand des Arbeitsmarktes zu verbergen. Oberflächlich wirkt die Statistik durch die Zahl der Unterbeschäftigten ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihr aber an Substanz.

Entwicklung am Arbeitsmarkt

Unter Berücksichtigung der Demografie ist kein Rückgang (sondern ein prozentueller Anstieg bezogen auf die Erwerbsfähigen) der Leistungsempfänger im Rechtkreis (SGB II/SGBII) 2005 vs.2011 ersichtlich. So ist auch nicht nachvollziehbar transparent dargestellt, das neben der Gruppe der Maßnahmen Teilnehmer in der Regel auch die Gruppe der unter 25 jährigen und über 58 jährigen die Kranken und Arbeitslose die extern betreut werden aus der Statistik der Arbeitslosen verschwunden sind obwohl auch diese Personen arbeitslos sind.
Was haben ergänzendes Hartz IV/ALG II und Kobraschwänze gemein

Viele dachten und manche „Experten“ forderten ein Kombilohnmodel (ergänzendes ALG II/Hartz IV) zur Reduzierung die Arbeitslosigkeit in D. Als in den 1930ern Indien von einer Kobrainvasion heimgesucht wurde, setzten die Behören eine Fangprämie auf Kobraschwänze aus, was dazu führte das Kobraschlange gezüchtet wurden, aber deren Reduzierung nicht förderte.

Den gleichen Effekt ist nun am Arbeitsmarkt zu beobachten, mit ergänzenden ALG II Leistungen züchtet der Arbeitsmarkt Kombilohnarbeitsplätze, aber die Zahl der Leistungsempfänger wird dadurch kaum reduziert, die Belastung der Kommunen und die Belastung der Solidargemeinschaft der Steuerzahler steigt weiter an. Die Sozialkassen verlieren Einnahmen.

Renteversicherung: Altersarmut, sinkende Beiträge, Mini-Rentenerhöhungen

Das Fazit ergänzende Hartz IV/ALG Leistungen setzen die falschen Anreize, besser wäre es die Arbeitgeber zur Schaffung von sozialversicherungspflichtiger Arbeit zu motivieren, somit würden die Kommunen und die Solidargemeinschaft der Steuerzahler entlastet, auch die Sozialkassen profitieren mehr von sozialversicherungspflichtiger Arbeit als von Niedriglöhnen.


Zahl der Erwerbstätigen

Als Erwerbstätigkeit zählt: Tätigkeit (Mini-Job) einem Ein-Euro-Job nachgehen und Personen in Mutterschutz oder Elternzeit....!!!
Und selbstverständlich wird die die Zahl der Erwerbstätigen ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen nicht durch genaues zählen sondern durch Hochrechnungen und Schätzungen ermittelt.

Die Erwerbstätigenzahlen der Erwerbstätigenrechnung stützen sich auf eine Vielzahl von statistischen Quellen, um möglichst alle verfügbaren Datenquellen in die Schätzung einfließen zu lassen.

Die manipulative Propaganda-Aussage das die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf immer neue Höchststände steigt, können Sie guten Gewissens der Pipi Langstrumpf Welt der Märchen und Mythen zuordnen.


Die Krux ist, das trotz des „Erfolgs der Minijobs und Niedrigjobs“ am Arbeitsmarkt. Alleine die finanziellen Mehrausgaben der Kommunen und des Bundes seit 2005 sprechen eine deutliche Sprache, das angestrebte Ziel der Entlastung der Sozialhaushalte wurde trotz des „Erfolgs“ nicht nur nicht erreicht sondern das die Sozialhaushalte der Kommunen mit der Einführung von Hartz IV sprichwörtlich - wie die Zahl der Personen in Armut/Armutsgefährdung – sind ebenso wie die Minijobs und Billigjobs explodiert.

In einen Satz die Gemeinschaft der Steuerzahler zahlt in Hartz IV mehr ein aber viele ALG II Leistungsempfänger erhalten weniger. (als 2004)
Das Geld versickert in Arbeitsmarkt-Maßnahmen (Bürgerarbeit/Ein Euro Job/ ...) und ergänzenden ALG II/ Hartz IV Zahlungen von ca. 1,4 Millionen Personen (Minijobber, Leih und Zeitarbeit, prekäre Beschäftigung...)

Grundsatz der Hartz IV - Ideologie
„Ein Arbeitsloser ist solange an seiner Arbeitslosigkeit selbst schuld, bis er das Gegenteil beweisen kann“

Fazit der Zahlen

Der Vergleich der Leistungsempfänger Personen(ALG; ALHI) von Dezember 2004 (Im BA Bericht Dezember 2004 wird die Zahl der Leistungsempfänger auf Seite 24 mit 4.321.000 Personen beziffert)
Im Juli 2011 waren 7.174.843 Personen im Leistungsbezug (ALG I, ALG II, Sozialgeld) Das ist ein Plus von über 3 Millionen Personen oder ca. 70 %
14.2.2011 - Städte so hoch verschuldet wie nie



(Erpressung am Arbeitsplatz - Wie Leiharbeiter ausgenutzt werden) den Ein Euro Jobs (Städte missbrauchen Ein-Euro-Jobs) und in der so genannten Bürgerarbeit diese Art der Beschäftigung ist und bleibt meines Erachtens Blendwerk und Menschenunwürdig. Wem außer der Politik der BA Zahlenstatistik oder den chronisch klammen Kommunen, ist diese Art der Beschäftigung hilfreich? Den/Der Arbeitslosen? Den/Der Steuerzahler/in ? George Fitzhugh publizierte um 1854 ein Buch, in dem er sagte: „Einige Menschen sind mit einem Sattel auf dem Rücken geboren, und andere sind gestiefelt und gespornt, um diese zu reiten. Und es tut ihnen gut!“

Fußnoten

5. Statistische Hinweise zur Arbeitsmarktpolitik - Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik und Unterbeschäftigung - BA Bericht Juli 2011 Seite 46

Folgende arbeitsmarktpolitische Instrumente werden aktuell in die Entlastungsrechnung der BA einbezogen:


- Beschäftigtenäquivalent der Kurzarbeit: Zahl der Kurzarbeiter mal durchschnittlichem Arbeitszeitausfall,
- Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes: Arbeitsgelegenheiten, ABM, Beschäftigungszuschuss, Beschäftigungsphase Bürgerarbeit
- berufliche Weiterbildung (einschl. Reha), Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
- Fremdförderung, das sind arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die nicht von den Arbeitsagenturen oder Jobcentern durchgeführt werden (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration- und Flüchtlinge)
- Vorruhestandsähnliche Regelungen: Inanspruchnahme des § 428 SGB III ggf. i.V.m. § 65 Abs. 4 SGB II und § 252 Abs. 8 SGB VI (Restabwicklung), Personen in geförderter Altersteilzeit, Regelung des § 53 a Abs. 2 SGB II
- Förderung der Selbständigkeit: Gründungszuschuss, Einstiegsgeld Variante Selbständigkeit.
Außerdem werden Personen, die kurzfristig arbeitsunfähig sind, zur Unterbeschäftigung gezählt.
….

Erstellt von Sybilla am 28.07.11 12 Uhr 00 Teil 2 Die Analyse
Jeder darf diesen Bericht unter Hinweis auf die Autorin frei verwenden
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Sybilla
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Re: Aktuelle Analysen zur Lage der Nation

Beitrag von Sybilla »

Faktencheck - Aufschwung

Die Inflationsrate steigt - Konsumenten haben immer weniger in der Tasche.
Reallöhne sinken weiter ab.
Einzelhandelsumsatz bricht erneut ein.


Die seit Januar trabende Inflation geht allmählich in eine galoppierende Inflation über Pressemitteilung Nr.278 vom 27.07.2011 Verbraucherpreise im Juli 2011: Voraussichtlich + 2,4 % gegenüber Juli 2010Verbraucherpreisindex Von Juni 2010 + 0,9 % ist die Inflationsrate im Juli 2011 auf + 2,4 % angestiegen.

Nach dem die Tarifverdienste im April 2011 zum April 2010 nur um + 1,5 % zum April 2010 angestiegen sind haben die Arbeitnehmer/innen im Schnitt rund 1 % an Reallohnverlust zu tragen.Pressemitteilung Nr.282 vom 29.07.2011 Tarifverdienste im April 2011: + 1,5 % zum April 2010

Zufall oder nicht der Einzelhandelsumsatz ist im Juni 2011 real um 1,0 % gesunken Pressemitteilung Nr.283 vom 29.07.2011 - Einzelhandelsumsatz im Juni 2011 real um 1,0 % gesunken

In der Lebenswirklichkeit von vielen Arbeitnehmer/Innen, die jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit gehen, kommt der medial generierte Aufschwung nicht an.
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