Aktuelle Wahlumfrage BTW

Moderator: Moderatoren Forum 2

Wen würdet Ihr heute wählen?

CDU
3
7%
CSU
1
2%
SPD
6
14%
FDP
4
9%
Grüne
6
14%
Linke
6
14%
Piraten
3
7%
Alternative f. D.
11
26%
eine andere Partei
2
5%
Wahlzettel ungültig machen
0
Keine Stimmen
nicht wählen
1
2%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 43
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Nicht? Seltsam, und ich dachte, in Deutschland zu leben.
Aah, Entschuldigung. Es sollte natürlich "sind sicherlich richtig" heißen, sonst macht mein gesamter Beitrag ja keinen Sinn.

e:/ Abgesehen davon muss ich aber sagen, dass ich zu meinen oberen Ausführungen eigentlich nichts hinzuzufügen habe. Neue Argumente wurden ja auch nicht wirklich vorgebracht.
Zuletzt geändert von 'Infi am Donnerstag 18. April 2013, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59543
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von JJazzGold »

frems » Do 18. Apr 2013, 22:14 hat geschrieben: Nach Rot-Grün sieht's auch nicht aus. Vielleicht gewinnt diese Konstellation in den nächsten Monaten noch an Zustimmung, vielleicht rutscht sie ab, keine Ahnung. Vielleicht gibt's auch Schwarz-Grün und ich muß ins Exil. Daß eine große Koalition nicht unwahrscheinlich ist, ist mir auch bekannt. Damit muß man leben. Immerhin war von 2005 bis 2009 Tiefensee Verkehrsminister und nicht die Katastrophe Ramsauer. Es war nicht alles schlecht.

Bei schwarz-grün begleite ich Sie ins Exil, obwohl wir uns beide bewusst sind, dass wir es aller Voraussicht nach leidend hinnehmen werden, bis das Drama es vorbei ist. ;) Ungeachtet welcher Partei angehörend sind die Verkehrsminister der letzten Jahre nur einer Bezeichnung würdig - shame.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

Gregorius I » Do 18. Apr 2013, 20:42 hat geschrieben:
Mein Wahlrecht nehme ich wahr, wenn ich zur Wahl gehe und entweder den Stimmzettel gültig oder ungültig mache. Für alle, die der Wahl fernbleiben, stehen negative Etiketten bereit, die ich zuvor schon nannte.
Der Wahl fernzubleiben ist einerseits eine erlaubte Option und andererseits ist Wählerbeschimpfung ja vielfältig, ob nun mißliebige Partei oder anderes Verhalten.
Was die Wahlzettel angeht: ich nehme fast an jeder Wahl als Wahlleiter oder Schriftführer teil und weiß, dass deine Beschreibung von Wahlzetteln nur die Hälfte der Wahrheit ist. Es gibt genügend Wahlzettel, die eine bewusste Nichtwahlabsicht erkennen lassen.
Wie gesagt, bei uns dominieren die Vielkreuzer und die Texter. Vielleicht ist das regional verschieden. Vielleicht lief in deiner Stadt eine Ungültig-Wählen-Kampagne? Ich kenne sowas noch aus einer anderen Stadt.



Interessant. Müssen Parteien das? Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt und wird von den Parteien bei Gelegenheit auch wieder thematisiert. Worte. Welche Lehren aber haben die Parteien daraus gezogen bzw. welche praktischen Konsequenzen haben sie gezogen?
[/quote]
Das müssen sie so viel oder so wenig wie bei jedem anderen Wahlverhalten. Eine Rechtsfolge besteht da nicht, aber praktisch jammern die Politiker und Verbände immer mehr, man solle doch bitte wählen.

Große Mengen von Falschwählern bewirken in erster Linie mehr Arbeit für die Bürger, die den Wahlvorstand machen.
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

Camarasaurus » Do 18. Apr 2013, 17:13 hat geschrieben:
Es ist zwar richtig, dass das Lohnniveau absolut höher ist als das in den europäischen Krisenstaaten, aber darauf kommt es nicht an.
Richtig. Die Lohnentwicklung der Bäckereiverkäuferin und den Postzusteller ist für den Export vollkommen schnuppe.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96486
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Alexyessin »

frems » Do 18. Apr 2013, 22:14 hat geschrieben: Nach Rot-Grün sieht's auch nicht aus. Vielleicht gewinnt diese Konstellation in den nächsten Monaten noch an Zustimmung, vielleicht rutscht sie ab, keine Ahnung. Vielleicht gibt's auch Schwarz-Grün und ich muß ins Exil. Daß eine große Koalition nicht unwahrscheinlich ist, ist mir auch bekannt. Damit muß man leben. Immerhin war von 2005 bis 2009 Tiefensee Verkehrsminister und nicht die Katastrophe Ramsauer. Es war nicht alles schlecht.
Das mit dem Tiefensee solltest du in Leipzig nicht laut sagen. Ausserdem finde ich den Ramsauer als VM nicht schlecht. Hatten wir schon viel schlimmere.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

'Infi » Do 18. Apr 2013, 21:39 hat geschrieben: Das was du als Lösungen vorschlägst, erinnert mich sehr an die Grundsatzgedanken "der Linken" (korrigiere mich wenn das falsch ist) und es ist eben sehr weit weg von dem was wirklich möglich ist.
Das klingt so, als wäre alles, was von "der Linken" kommt, nicht wirklich möglich und entspricht damit genau dem, was der neoliberal verseuchte Medien-Mainstream den Bürgern täglich erfolgreich eintrichtert. Es scheint auch bei dir zu wirken. Dabei ist bei vorbehaltloser Betrachtung gar nicht mal alles schlecht, was von "der Linken" kommt. Wenn wir jedoch feststellen, dass etwas gut wäre, die Ausführung aber nicht angehen mit einem Hinweis, dass es nicht möglich sei, dann ist das nichts weiter als eine vollständige politische Kapitulation. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist kein unabwendbares Naturereignis, sondern sie ist von Menschen gemacht. Deswegen können Menschen auch gegensteuern. Sie müssen nur die richtigen Mittel anwenden und dies auch wirklich WOLLEN, statt zu zaudern und es für unmöglich zu halten.
Aber es reicht eben nicht mal im Ansatz, wenn diese Ansicht nur in Deutschland Schule machte. Es würde nicht mal reichen, wenn dies europäisch durchgesetzt werden würde. Das geht eben nur über einen Konsens in der gesamten Welt. Wenn man so will ist es eben legitim sich mit (vermeintlich) "unfairen" Mitteln (Lohndumping, Subventionen, Staatsverschuldung, Kürzung von Sozialleistungen) einen Wettbewerbsvorteil schaffen.
Die Behauptung, dass es wegen der Globalisierung keinen anderen Weg gibt, ist Bestandteil der neoliberalen Lehre. Stimmen tut es deshalb nicht. Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit war seit dem letzten Krieg fast durchgängig gut, aber zu keinem Zeitpunkt war sie niedrigen Löhnen zu verdanken. Unsere Stärken liegen woanders. Hier wird auch heute noch gut verdient. Du musst dir nur mal ansehen, wie exorbitant die Privatvermögen in den letzten Jahren (trotz Krise) gewachsen sind. Und die Vermögenszuwächse fanden nicht bei den Facharbeitern und Angstellten statt, nebenbei bemerkt. Schau dir den letzten Armuts- und Reichtumsbericht an, dann weißt du, wo das erwirtschaftete Geld hingeht. Lohndumping und Kürzung von Sozialleistungen dient nicht dem Wettbewerb, sondern einzig der Vermehrung des Reichtums ohnehin Wohlhabender.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von pikant »

Camarasaurus » Fr 19. Apr 2013, 09:56 hat geschrieben: Das klingt so, als wäre alles, was von "der Linken" kommt, nicht wirklich möglich und entspricht damit genau dem, was der neoliberal verseuchte Medien-Mainstream den Bürgern täglich erfolgreich eintrichtert. Es scheint auch bei dir zu wirken. Dabei ist bei vorbehaltloser Betrachtung gar nicht mal alles schlecht, was von "der Linken" kommt. Wenn wir jedoch feststellen, dass etwas gut wäre, die Ausführung aber nicht angehen mit einem Hinweis, dass es nicht möglich sei, dann ist das nichts weiter als eine vollständige politische Kapitulation. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist kein unabwendbares Naturereignis, sondern sie ist von Menschen gemacht. Deswegen können Menschen auch gegensteuern. Sie müssen nur die richtigen Mittel anwenden und dies auch wirklich WOLLEN, statt zu zaudern und es für unmöglich zu halten.
Sozialisten informieren sich hier:

www.neues-deutschland.de

Oekokaptalisten hier:

www.taz.de

Kapitalisten hier:

www.faz.de

Mainstream ist hier gut vertreten:

www.spiegel.de

www.sueddeutsche.de

Konservative gehen hier hin:

www.welt.de

www.focus.de

kurz und knapp fuers Kloo hier:

www.bild.de


fuer jeden ist was dabei - gut so :thumbup:
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

Alexander Reither » Fr 19. Apr 2013, 10:08 hat geschrieben:
Das mit dem Tiefensee solltest du in Leipzig nicht laut sagen. Ausserdem finde ich den Ramsauer als VM nicht schlecht. Hatten wir schon viel schlimmere.
Als Bayer wäre ich mit einem Ramsauer auch zufrieden. Nachdem er keine gewünschte Etaterhöhung bekam, hat er ja erstmal das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" zusammengestrichen, um den ländlichen Raum im Süden mit anderen Förderprogrammen künstlich länger am Leben zu erhalten. Außerdem hat er das Geld, das schon fest für die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals von Tiefensee eingeplant wurde, abgezogen. Politiker aus dem Norden hatten ihm immer wieder mitgeteilt, daß eine Sanierung der Schleusen dringend notwendig sei, aber er dachte wohl, er könnte es auf "Nach der Wahl" hinauszögern und nutzte die Gelder, um reichlich Umgehungsstraßen in Bayern bauen zu lassen. Nun hakt es vorne und hinten, die Schifffahrt ist massiv eingeschränkt, auch süddeutsche Exporteure müssen mit Einschränkungen rechnen und alles, was er tut, ist einmal nach Kiel zu fahren, ein paar nette Worte und Absichtserklärungen von sich zu geben und sich wieder den Straßen im Süden zu widmen. Daß ein Verkehrsminister die Regionen nördlich des Mains bevorzugt, verlangt ja keiner, aber teilweise grenzt das schon an Schikane.
Zuletzt geändert von frems am Freitag 19. April 2013, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96486
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Alexyessin »

frems » Fr 19. Apr 2013, 12:24 hat geschrieben: Als Bayer wäre ich mit einem Ramsauer auch zufrieden. Nachdem er keine gewünschte Etaterhöhung bekam, hat er ja erstmal das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" zusammengestrichen, um den ländlichen Raum im Süden mit anderen Förderprogrammen künstlich länger am Leben zu erhalten. Außerdem hat er das Geld, das schon fest für die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals von Tiefensee eingeplant wurde, abgezogen. Politiker aus dem Norden hatten ihm immer wieder mitgeteilt, daß eine Sanierung der Schleusen dringend notwendig sei, aber er dachte wohl, er könnte es auf "Nach der Wahl" hinauszögern und nutzte die Gelder, um reichlich Umgehungsstraßen in Bayern bauen zu lassen. Nun hakt es vorne und hinten, die Schifffahrt ist massiv eingeschränkt, auch süddeutsche Exporteure müssen mit Einschränkungen rechnen und alles, was er tut, ist einmal nach Kiel zu fahren, ein paar nette Worte und Absichtserklärungen von sich zu geben und sich wieder den Straßen im Süden zu widmen. Daß ein Verkehrsminister die Regionen nördlich des Mains bevorzugt, verlangt ja keiner, aber teilweise grenzt das schon an Schikane.
Die Geschichte mit dem Nord-Ostsee Kanal ist natürlich der Hammer. Aber das ist bei Politikern nicht unüblich, sich da zu vertun.
Nein, ich dachte an so Leuchten wie den Wießmann oder Münte als VM.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

@Camarasaurus:
Ich bin keinesfalls neoliberal oder ähnliches, das darfst du mir glauben. Auch liegt es nicht am "Medien-Mainstream" dem ich ja erlegen sei, aber das ist immer ein beliebtes Argument. Auch ich bin für eine moderate und allmähliche Umverteilung und dagegen, dass Einkommen in den oberen Bereichen so exorbitant wachsen.
Lohndumping und Kürzung von Sozialleistungen dient nicht dem Wettbewerb, sondern einzig der Vermehrung des Reichtums ohnehin Wohlhabender.
Es "dient" beidem. Es handelt sich auch nicht um politische Kapitulation wenn man Möglichkeiten nach vorheriger Reflexion verwirft und für nicht sinnvoll erklärt. Bloß weil etwas schön klingt, heißt es nicht, dass es sinnvoll und am Ende gut ist.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

Alexander Reither » Fr 19. Apr 2013, 12:28 hat geschrieben:
Die Geschichte mit dem Nord-Ostsee Kanal ist natürlich der Hammer. Aber das ist bei Politikern nicht unüblich, sich da zu vertun.
Nein, ich dachte an so Leuchten wie den Wießmann oder Münte als VM.
Da die Schleusen auf Verschleiß gefahren wurden und Wasserstraßen im Bundesbesitz sind, wird man nun die nächsten sieben, acht Jahre wohl mit schweren Einschränkungen rechnen müssen. Eine rechtzeitige Sanierung, die ja geplant und bereits finanziell abgesichert war, hätte das Schlamassel verhindert. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Energiewende, wo die Solardachbauern einen gewissen Schutz genießen und man der Windkraftbranche lieber gezielt Steine in den Weg schmeißt:

http://www.taz.de/!114267/
http://www.taz.de/Kritik-bei-Maritimer- ... z/!114262/

Aber nun gut, man lernt ja für die Zukunft. Immerhin haben wir keine gehorsamen CDU-Landesregierungen, die die Chose auch noch schönreden. Unter Tiefensee sind mir zumindest keine wahlkampftaktischen Manöver mit Bundesgeldern bekannt. Der wirkte eher zurückhaltend, ließ die Länder machen und verteilte einfach das Geld, das der Bund den Menschen wegnahm. :?
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Und dann ist da ja noch die Sache mit der Energiewende, wo die Solardachbauern einen gewissen Schutz genießen und man der Windkraftbranche lieber gezielt Steine in den Weg schmeißt:
Das ist wohl noch ein ganz neues Thema.. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass man mal vorher einen genauen Plan entwirft wie man denn vorgehen will und sich nicht harakiri-artig in diese Energiewende reinstürzt. Vor allem müsste erstmal die elementare Frage zwischen dezentraler oder zentralisierterer Energieversorgung geklärt werden. Und nicht alle Möglichkeiten in den Raum werfen die es gibt, diese dann einführen und sich beschweren, dass die Leitungen ja noch 5-6 Jahre auf sich warten lassen..
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von pikant »

frems » Fr 19. Apr 2013, 11:36 hat geschrieben: Da die Schleusen auf Verschleiß gefahren wurden und Wasserstraßen im Bundesbesitz sind, wird man nun die nächsten sieben, acht Jahre wohl mit schweren Einschränkungen rechnen müssen. Eine rechtzeitige Sanierung, die ja geplant und bereits finanziell abgesichert war, hätte das Schlamassel verhindert. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Energiewende, wo die Solardachbauern einen gewissen Schutz genießen und man der Windkraftbranche lieber gezielt Steine in den Weg schmeißt:

http://www.taz.de/!114267/
http://www.taz.de/Kritik-bei-Maritimer- ... z/!114262/

Aber nun gut, man lernt ja für die Zukunft. Immerhin haben wir keine gehorsamen CDU-Landesregierungen, die die Chose auch noch schönreden. Unter Tiefensee sind mir zumindest keine wahlkampftaktischen Manöver mit Bundesgeldern bekannt. Der wirkte eher zurückhaltend, ließ die Länder machen und verteilte einfach das Geld, das der Bund den Menschen wegnahm. :?
:D

Tiefensee, Oettinger und Grube - das sind die S21 Experten und haben das Projekt mit 2 Milliarden auf den Weg gebracht :D
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96486
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Alexyessin »

frems » Fr 19. Apr 2013, 12:36 hat geschrieben: Da die Schleusen auf Verschleiß gefahren wurden und Wasserstraßen im Bundesbesitz sind, wird man nun die nächsten sieben, acht Jahre wohl mit schweren Einschränkungen rechnen müssen. Eine rechtzeitige Sanierung, die ja geplant und bereits finanziell abgesichert war, hätte das Schlamassel verhindert. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Energiewende, wo die Solardachbauern einen gewissen Schutz genießen und man der Windkraftbranche lieber gezielt Steine in den Weg schmeißt:

http://www.taz.de/!114267/
http://www.taz.de/Kritik-bei-Maritimer- ... z/!114262/

Aber nun gut, man lernt ja für die Zukunft. Immerhin haben wir keine gehorsamen CDU-Landesregierungen, die die Chose auch noch schönreden. Unter Tiefensee sind mir zumindest keine wahlkampftaktischen Manöver mit Bundesgeldern bekannt. Der wirkte eher zurückhaltend, ließ die Länder machen und verteilte einfach das Geld, das der Bund den Menschen wegnahm. :?
Tiefensee hat hier in L als OB scheisse gebaut mit dem Citytunnel. Also das ist die gängige Meinung dazu ( meine nicht, ich hab viel übrig für solche Projekte, da sie langfristig gedacht sind ).

Der Ramsauer ist doch nicht wegen Kompetenz VM geworden ( wie die wenigsten) sondern weil Seehofer ihn "belohnen" wollte. Trotzdem hat er damals beim Eyjafjallajökull Ausbruch hat er damals trotz aller widrigkeiten Rückrat bewiesen.
Übrigens sind Süddeutsche Exporteure nicht auf den NO Kanal angewiesen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 96486
Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Alexyessin »

pikant » Fr 19. Apr 2013, 12:43 hat geschrieben: :D

Tiefensee, Oettinger und Grube - das sind die S21 Experten und haben das Projekt mit 2 Milliarden auf den Weg gebracht :D
Sorry Pikant, aber das ist Bullshit. Bereits in den frühen 90ern gab es die ersten Machbarkeitsstudien.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

Alexander Reither » Fr 19. Apr 2013, 12:43 hat geschrieben:
Tiefensee hat hier in L als OB scheisse gebaut mit dem Citytunnel. Also das ist die gängige Meinung dazu ( meine nicht, ich hab viel übrig für solche Projekte, da sie langfristig gedacht sind ).

Der Ramsauer ist doch nicht wegen Kompetenz VM geworden ( wie die wenigsten) sondern weil Seehofer ihn "belohnen" wollte. Trotzdem hat er damals beim Eyjafjallajökull Ausbruch hat er damals trotz aller widrigkeiten Rückrat bewiesen.
Übrigens sind Süddeutsche Exporteure nicht auf den NO Kanal angewiesen.
Seine Rolle als OB kenne ich nicht. Ging mir vor allem um seine Amtszeit als VM.

Und angewiesen nicht, aber es behindert sie bzw. verteuert den Export. Schweift nun etwas aber, aber vielleicht von Interesse:
Nicht nur Zehntausende Arbeitsplätze etwa bei Reedern, Lotsen, Schiffsausrüstern und in den Häfen seien betroffen. "Süddeutschland profitiert noch viel mehr von intakter Struktur, als wir das hier oben tun. Es ist der Maschinenbauer in Baden-Württemberg, der den Kanal braucht für seinen Export." Und nun habe man miterleben müssen, wie der Kanal, der seit 100 Jahren in Betrieb ist, seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen könne.
http://mobil.abendblatt.de/wirtschaft/a ... Kanal.html

Ansonsten ist die OECD-Studie lesenswert:
Insgesamt wirken sich nur 13 % der Multiplikatoreffekte auf Hamburg und die benachbarten Bundesländer aus, jedoch fast ein Drittel auf die zwei großen süddeutschen Bundesländer (Bayern und Baden-Württemberg) und mehr als die Hälfte auf das restliche Deutschland. Auch im Import und Export von Gütern spielt der Hamburger Hafen eine zentrale Rolle für große Teile Deutschlands sowie Mitteleuropas (z. B. ist Hamburg der wichtigste Hafen für Ungarn und die Tschechische Republik).
http://www.hamburg.de/contentblob/34727 ... -hafen.pdf (S. 6)

Damit hat Ramsauer wohl nicht gerechnet, als er jede Umgehungsstraße mit viel Traritrara eröffnete. Oder er wußte nicht, daß die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt nicht in Dänemark, sondern Schleswig-Holstein liegt. (Falls er überhaupt weiß, daß das ein deutsches Bundesland ist :p )
pikant » Fr 19. Apr 2013, 12:43 hat geschrieben: Tiefensee, Oettinger und Grube - das sind die S21 Experten und haben das Projekt mit 2 Milliarden auf den Weg gebracht :D
Das wirst Du sowieso nicht erklären können, also geschenkt. :)
Zuletzt geändert von frems am Freitag 19. April 2013, 12:59, insgesamt 2-mal geändert.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 12:40 hat geschrieben: Das ist wohl noch ein ganz neues Thema.. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass man mal vorher einen genauen Plan entwirft wie man denn vorgehen will und sich nicht harakiri-artig in diese Energiewende reinstürzt. Vor allem müsste erstmal die elementare Frage zwischen dezentraler oder zentralisierterer Energieversorgung geklärt werden. Und nicht alle Möglichkeiten in den Raum werfen die es gibt, diese dann einführen und sich beschweren, dass die Leitungen ja noch 5-6 Jahre auf sich warten lassen..
Öh, ganz so einfach ist es nicht. Irgendein "Wir wollen mehr (de-)zentrale Einrichtungen" sind immer schöne Sonntagsworte von Politikern, aber was dabei eigentlich zählt, sind die realen Taten. Und da hat die Regierung die Entwicklung etwas aus den Augen verloren und zu lange die Beine hochgelegt, weil sie wohl dachten, es sei ein Selbstläufer. Kann man bei Bedarf durchaus -- ggf. an anderer Stelle -- hier weiter ausführen, aber für längere Beiträge fehlen mir gerade Zeit und Nerv. ;)
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

frems » Fr 19. Apr 2013, 12:55 hat geschrieben: Öh, ganz so einfach ist es nicht. Irgendein "Wir wollen mehr (de-)zentrale Einrichtungen" sind immer schöne Sonntagsworte von Politikern, aber was dabei eigentlich zählt, sind die realen Taten. Und da hat die Regierung die Entwicklung etwas aus den Augen verloren und zu lange die Beine hochgelegt, weil sie wohl dachten, es sei ein Selbstläufer. Kann man bei Bedarf durchaus -- ggf. an anderer Stelle -- hier weiter ausführen, aber für längere Beiträge fehlen mir gerade Zeit und Nerv. ;)
Okay. :mad: :p
Habe auch nur darauf hingewiesen, dass man bei solchen Projekten eben normalerweise ERST den Plan und DANN die Ausführung macht. Man braucht eben nicht tausende Kilometer Überlandleitungen, wenn man die Energieversorgung größtenteils dezentral und kommunal gestalten will (Energieautarkie von Kommunen) oder umgekehrt. ;)
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 13:00 hat geschrieben: Okay. :mad: :p
Habe auch nur darauf hingewiesen, dass man bei solchen Projekten eben normalerweise ERST den Plan und DANN die Ausführung macht. Man braucht eben nicht tausende Kilometer Überlandleitungen, wenn man die Energieversorgung größtenteils dezentral und kommunal gestalten will (Energieautarkie von Kommunen) oder umgekehrt. ;)
Doch, eine dezentrale Produktion heißt eben genau, daß ein flächendeckendes Netz vorhanden ist. Und der Strom wird halt vielerorts produziert wird. Zentral wäre das Kohlekraftwerk neben der Stadt. Und Ballungsräume werden wir -- zumindest mit EE -- kaum energieautark betreiben können. Das klappt in kleinen, ländlichen Kommunen teilweise, aber auch die wollen ggf. ihre Überschüsse verkaufen (und Netze nicht zu sehr belasten) und bei ungünstigen Witterungsbedingungen eine sichere Energieversorgung haben. Zudem geht's ja nicht nur um die Energie eines Haushalts, sondern auch von Unternehmen und, ganz wichtig, vom Verkehr, der einen nicht zu unterschätzenden Anteil einnimmt.

Wobei man hier nicht nur Ramsauer verantwortlich machen kann/sollte, auch wenn Teile der Bundesnetzagentur von seiner Behörde beaufsichtigt werden. Das Hin und Her von Rösler und Altmaier grenzt schon teilweise an Satire. Ich nehm's folglich mit Humor. Willkommen im schwarz-gelb regierten Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas. :)
Die im „Handelsblatt“ publik gewordenen Pläne von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) für eine drastische Kappung der Ökostrom-Vergütungen sind dem Umweltministerium nicht bekannt.

Minister Peter Altmaier (CDU) kenne das Papier nicht, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Eine Sprecherin Röslers betonte, das Papier sei am Freitag an das Umweltministerium gefaxt worden. „Ich weiß nicht, an welche Faxnummer das gefaxt wurde“, sagte daraufhin Altmaiers Sprecher. Vielleicht tauche „das Ding“ noch auf. „Wir freuen uns über jeden Debattenbeitrag“, betonte der Sprecher.
http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 17170.html
Zuletzt geändert von frems am Freitag 19. April 2013, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 11:40 hat geschrieben: Das ist wohl noch ein ganz neues Thema.. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass man mal vorher einen genauen Plan entwirft wie man denn vorgehen will und sich nicht harakiri-artig in diese Energiewende reinstürzt.
Dass Solaranlagen bevorzugt werden, vor allem kleine und mittlere Dachanlagen, hat sowohl sachliche als auch politische Gründe. Zu den sachlichen Gründen gehört, dass Kleinanlagen in der Regel für den lokalen Verbrauch konzipiert sind und Netzeinspeisung höchstens nachrangig angesagt ist. Bei großen Solarfeldern ist das schon was anderes.

Windkraftanlagen, Solargroßanlagen und andere EEG-gedeckte Großanlagen müssen natürlich von den Netzen berücksichtigt werden und sind zudem - jedenfalls isoliert betrachtet - nur bedingt ein Beitrag zur Grundlast. Sie verteuern grundlastfähige Kraftwerke, weil diese dann seltener unter voller Last laufen und mehr geregelt werden müssen. Zudem sind Investitionen in Speicher- und Konvertertechniken nötig.
Eine Solaranlage auf dem Häusledach ist mehr oder minder Privatvergnügen, das vor allem die Abnahme beim Netzversorger mindert. Großflächiger Einsatz erfordert aber ein politisches Bekenntnis, einen Plan und Investitionen verschiedener Akteure. Das ist politisch heikel, da muss man den Freunden in der Energiewirtschaft (gern mit CDU- oder SPD-Parteibuch) auf die Füße treten

Dazu kommen "politische Gründe" im eigentlichen Sinne: Windkraftanlagen seien schlecht für die Vögel, sie seien laut, sie seien nicht ästhetisch, sie könnten umfallen oder bewegliche Teile verlieren... der ganze Unsinn eben, der vorgebracht wird. Windkraft hat ein gutes Image, solange sie nicht hier steht. Deshalb baut man sie mit Vorliebe in Offshore-Parks, wo man sie nicht sieht - wo sie aber weit von den deutschen Verbrauchszentren entfernt liegen. Rechnerisch ist landbasierte Windkraft von den Gestehungskosten her profitabler. Es hängt da auch an der Landes- oder Kommunalpolitik. Kein Projektentwickler bei Verstand versucht in Thüringen ein Windkraftprojekt, während kurz hinter der Landesgrenze in Sachsen-Anhalt oder Sachsen deutlich eher mit Realisierung zu rechnen ist.

Auch Biomasse- und Biogasanlagen gibt es in "nachhaltig und netzförderlich" oder in "förderungsoptimiert schmarotzend".

Dazu gibt es diverse Forschung, planlos passiert das nicht. Allenfalls hat man durch politische Umbrüche ein Planungschaos und eine Verunsicherung der Projektentwickler durch wechselnde Förderkriterien.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

aber für längere Beiträge fehlen mir gerade Zeit und Nerv.
Ich glaube wir haben da erstmal unterschiedliche Vorstellungen von Dezentralität.. Nun auch gut hier; sind ja sowieso überhaupt nicht mehr beim Ausgangsthema. Also freiwillige vor - was wählt wer und warum?
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Fr 19. Apr 2013, 12:08 hat geschrieben: Doch, eine dezentrale Produktion heißt eben genau, daß ein flächendeckendes Netz vorhanden ist. Und der Strom wird halt vielerorts produziert wird. Zentral wäre das Kohlekraftwerk neben der Stadt. Und Ballungsräume werden wir -- zumindest mit EE -- kaum energieautark betreiben können. Das klappt in kleinen, ländlichen Kommunen teilweise, aber auch die wollen ggf. ihre Überschüsse verkaufen (und Netze nicht zu sehr belasten) und bei ungünstigen Witterungsbedingungen eine sichere Energieversorgung haben. Zudem geht's ja nicht nur um die Energie eines Haushalts, sondern auch von Unternehmen und, ganz wichtig, vom Verkehr, der einen nicht zu unterschätzenden Anteil einnimmt.

Wobei man hier nicht nur Ramsauer verantwortlich machen kann/sollte, auch wenn Teile der Bundesnetzagentur von seiner Behörde beaufsichtigt werden. Das Hin und Her von Rösler und Altmaier grenzt schon teilweise an Satire. Ich nehm's folglich mit Humor. Willkommen im schwarz-gelb regierten Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas. :)


http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 17170.html
Geiles Fundstück. Faxe? :D

Du hast recht, größere Städte können nicht energieautark betrieben werden und auch kleine "Solarkommunen" oder "Bioenergiedörfer" wie Schlöben sind nicht komplett vom Netz getrennt, sondern haben Überschüsse und Tiefphasen, die es auszugleichen gilt. Dabei sind die Peaks und Lows von Wind- und Sonnenenergie überwiegend nicht zeitgleich, andere Träger wie Biomasse können in neueren Bauformen auch dynamisch skaliert werden nach Bedarf. Man kommt da schon sehr weit bei halbwegs wirtschaftlicher Planung, aber nicht so weit, wie es die radikalsten gern wollen. Es ist wie überall: Die letzten 10% Effekt kosten locker ein vielfaches von den Fortschritten davor.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 13:17 hat geschrieben: Ich glaube wir haben da erstmal unterschiedliche Vorstellungen von Dezentralität.. Nun auch gut hier; sind ja sowieso überhaupt nicht mehr beim Ausgangsthema. Also freiwillige vor - was wählt wer und warum?
Die Wissenschaft hat da auch nur ihre Definitionen und Theorien. Und wie das mit Theorien und dem realen Einzelfall ist, wissen wir ja. Produktion, Transport und Verbrauch sollte man bloß getrennt betrachten. Der Strom muß halt, mal überspitzt gesagt, von der Deutschen Bucht zum Unternehmen am Bodensee. Und die dünn besiedelten, windreichen Länder haben da nun einmal andere Potentiale als industriell geprägte Regionen, egal ob im Ruhrpott oder Oberbayern. Zudem sind fehlende Netze nur eins der Probleme. Wär's das einzige, wäre meine Wahl -- um aufs Thema zurückzukommen -- ganz klar: Erststimme CDU, Zweitstimme FDP. :p
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Fr 19. Apr 2013, 13:21 hat geschrieben:
Geiles Fundstück. Faxe? :D
Das geht mit den beiden Scherzkeksen schon eine ganze Weile so. Bisschen Satire zur Abwechslung: http://www.der-postillon.com/2012/12/pl ... aurel.html ;)
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
d'Artagnan
Beiträge: 3134
Registriert: Montag 23. Januar 2012, 11:21
user title: Superintendent Lookout
Wohnort: Packfreies Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von d'Artagnan »

Recht ausgewogenes Wählerspektrum hier!
Spricht fürs Forum, finde ich...
:thumbup:
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

d'Artagnan » Fr 19. Apr 2013, 12:37 hat geschrieben:Recht ausgewogenes Wählerspektrum hier!
Spricht fürs Forum, finde ich...
:thumbup:
Ja... nicht repräsentativ, aber von allem was dabei. Dürften auch gern insgesamt mehr werden :)
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Gregorius I
Beiträge: 2680
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2010, 17:34
user title: Kardinaler Althumanist

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Gregorius I »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 11:28 hat geschrieben:... Auch ich bin für eine moderate und allmähliche Umverteilung ...

"Umverteilung" scheint mir eine typisch linke Idee zu sein. Dabei käme es nur zu neuen Ungerechtigkeiten. Das Problem unberechtigt angehäuften Vermögens löst sich mit der Zeit über (Erbschafts-)Steuern und intensivere Steuerfahndung. Die Wiederherstellung einer soziale Marktwirtschaft wäre vordringlicher, zu der unabdingbar eine gerechte Verteilung des Erwirtschafteten gehört. Das ist zur "Umverteilung" des schon Erwirtschafteten ein bedeutender Unterschied und sozial gerecht. Aber hatten die SPD-Anhänger nicht schon immer ihre Probleme mit der sozialen Marktwirtschaft?
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
Gregorius I
Beiträge: 2680
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2010, 17:34
user title: Kardinaler Althumanist

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Gregorius I »

SoleSurvivor » Fr 19. Apr 2013, 06:19 hat geschrieben: Der Wahl fernzubleiben ist einerseits eine erlaubte Option und andererseits ist Wählerbeschimpfung ja vielfältig, ob nun mißliebige Partei oder anderes Verhalten.

Natürlich ist der Verzicht auf das Wahlrecht "eine erlaubte Option", in meinen Augen aber die falsche.

Wie gesagt, bei uns dominieren die Vielkreuzer und die Texter. Vielleicht ist das regional verschieden. Vielleicht lief in deiner Stadt eine Ungültig-Wählen-Kampagne? Ich kenne sowas noch aus einer anderen Stadt.

Nein, leider nicht.

Das müssen sie so viel oder so wenig wie bei jedem anderen Wahlverhalten. Eine Rechtsfolge besteht da nicht, aber praktisch jammern die Politiker und Verbände immer mehr, man solle doch bitte wählen.

Große Mengen von Falschwählern bewirken in erster Linie mehr Arbeit für die Bürger, die den Wahlvorstand machen.

Richtig, die Politiker jammern und scheren sich dennoch den Teufel um die Nichtwähler. Solange die Wahlbeteiligung noch bei 50% + X liegt, sind sie nicht sonderlich beunruhigt. Wenn sie aber plötzlich bei 50% - X liegt, das "X" immer größer wird und es nur noch radikale Parteien schaffen, ihre Anhänger zu mobilisieren, kann es für die Demokratie gefährlich werden. Es wäre daher von Vorteil, die Parteien rechtzeitig zu zwingen, sich mit der Problematik ernsthaft auseinanderzusetzen. Denn die bisher kleine Gruppe der Ungültigwähler wie die große Gruppe der Nichtwähler werden von den Politikern gleichermaßen als Dummköpfe betrachtet. Dem kann man aber nur begegnen, wenn eine eindeutige Willensentscheidung der Bürger deutlich wird, was nur über die Ausübung des Wahlrechtes geht.
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3906
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von MG-42 »

Gregorius I » Fr 19. Apr 2013, 12:26 hat geschrieben:

Natürlich ist der Verzicht auf das Wahlrecht "eine erlaubte Option", in meinen Augen aber die falsche.





Nein, leider nicht.





Richtig, die Politiker jammern und scheren sich dennoch den Teufel um die Nichtwähler. Solange die Wahlbeteiligung noch bei 50% + X liegt, sind sie nicht sonderlich beunruhigt. Wenn sie aber plötzlich bei 50% - X liegt, das "X" immer größer wird und es nur noch radikale Parteien schaffen, ihre Anhänger zu mobilisieren, kann es für die Demokratie gefährlich werden. Es wäre daher von Vorteil, die Parteien rechtzeitig zu zwingen, sich mit der Problematik ernsthaft auseinanderzusetzen. Denn die bisher kleine Gruppe der Ungültigwähler wie die große Gruppe der Nichtwähler werden von den Politikern gleichermaßen als Dummköpfe betrachtet. Dem kann man aber nur begegnen, wenn eine eindeutige Willensentscheidung der Bürger deutlich wird, was nur über die Ausübung des Wahlrechtes geht.
Umso gefestigter die Demokratie umso geringer die Wahlbeteiligung. Sie nimmt zumindest in so gut wie allen First World Countries ab.
Gregorius I
Beiträge: 2680
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2010, 17:34
user title: Kardinaler Althumanist

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Gregorius I »

MG-42 » Fr 19. Apr 2013, 19:29 hat geschrieben:
Umso gefestigter die Demokratie umso geringer die Wahlbeteiligung. Sie nimmt zumindest in so gut wie allen First World Countries ab.

Umso schlimmer, wenn "Festigung der Demokratie" gleichbedeutend wäre mit "Desinteresse an der Demokratie"!
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Umso gefestigter die Demokratie umso geringer die Wahlbeteiligung. Sie nimmt zumindest in so gut wie allen First World Countries ab.
Interessante und wohl auch richtige These. Umgekehrt gilt aber auch: Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer die demokratische Legitimation und desto größer die Gefährdung für die Demokratie als solche.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Aber hatten die SPD-Anhänger nicht schon immer ihre Probleme mit der sozialen Marktwirtschaft?
Nicht, dass ich wüsste.
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3906
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von MG-42 »

Gregorius I » Fr 19. Apr 2013, 12:35 hat geschrieben:

Umso schlimmer, wenn "Festigung der Demokratie" gleichbedeutend wäre mit "Desinteresse an der Demokratie"!
Wenn man nicht so benachteiligt wird oder es einem nicht schlecht genug geht um sich zum wählen aufzuraffen das ist nicht automatisch schlimm. In Krisen wählen normalerweise mehr Leute. Manchmal bedarf der Kurs der Politik halt keiner großen Korrektur. Der Unterschied zwischen Schröder und Merkel war ja auch kaum zu merken ;)
Gregorius I
Beiträge: 2680
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2010, 17:34
user title: Kardinaler Althumanist

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Gregorius I »

MG-42 » Fr 19. Apr 2013, 19:40 hat geschrieben:
Wenn man nicht so benachteiligt wird oder es einem nicht schlecht genug geht um sich zum wählen aufzuraffen das ist nicht automatisch schlimm. In Krisen wählen normalerweise mehr Leute. Manchmal bedarf der Kurs der Politik halt keiner großen Korrektur. Der Unterschied zwischen Schröder und Merkel war ja auch kaum zu merken ;)

War er nicht? :(
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47694
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von frems »

Gregorius I » Fr 19. Apr 2013, 20:35 hat geschrieben:

Umso schlimmer, wenn "Festigung der Demokratie" gleichbedeutend wäre mit "Desinteresse an der Demokratie"!
Zumindest wenn man Interesse an Demokratie sowie Demokratisierung einer Gesellschaft einzig und alleine auf Wahlbeteiligungen reduziert -- und nicht beispielsweise auf öffentliche Strukturen, Interesse an lokalpolitischen Themen, Bildungen von Vereinen, Bürgerinitiativen und so weiter. Vieles, was Leute interessiert und zur Teilhabe bewegt, ist kein Thema, für das man nur alle vier bis fünf Jahre ein Kreuzchen macht. Manchmal ist es dafür auch egal, ob Schwarz-Gelb oder Rot-Grün momentan regiert. Den Willen zur Veränderung und Einbringung kann es trotzdem geben.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
MG-42
Beiträge: 3906
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 18:12
Wohnort: U.S.A.

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von MG-42 »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 12:36 hat geschrieben: Interessante und wohl auch richtige These. Umgekehrt gilt aber auch: Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer die demokratische Legitimation und desto größer die Gefährdung für die Demokratie als solche.
Eigentlich nicht, Legitimation kommt normalerweise nicht nur durch Wahlen sondern auch durch wenig Korruption / solide Rechtssystem Standards, freie Presse, soziale Absicherung. Solange man einfach an freien Wahlen teilnehmen kann haben Nichtwähler keine Auswirkung. Bei engen Wahlen kann die Mobilisation der Parteien entscheidend sein, gerade mit modernen Computersystemen kann man potentielle Wähler für die eigene Partei recht gut mobilisieren.

PS: Der frems ist mir zuvorgekommen . :D
Zuletzt geändert von MG-42 am Freitag 19. April 2013, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

@frems und @MG42 gleichzeitig:
Ihr habt beide recht. Weder lässt sich der Zustand einer Demokratie auf die Wahlbeteiligung reduzieren, noch gibt diese Aufschluss darüber, wie sehr die Demokratie bei den Menschen gefestigt ist. Aber doch ist Nicht-Wählen entweder Frustration, in den meisten Fällen - in fast allen - die ich kennenlerne ist es aber schlichtweg Desinteresse. Dieses Desinteresse geht dann eben einher mit fehlender politischer Meinungsbildung und daraus enstehender fehlender politischer Eigeninitiative. Wenn Wahlbeteiligung kontinuierlich sinkt, bedeutet es doch eine Gefahr für diese Demokratie. Das widerspricht aber nicht dem Grundsatz, dass die demokratische Grundordnung deshalb nicht im gegenwärtigen Moment sehr gefestigt kann.
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 11:28 hat geschrieben: Es "dient" beidem. Es handelt sich auch nicht um politische Kapitulation wenn man Möglichkeiten nach vorheriger Reflexion verwirft und für nicht sinnvoll erklärt. Bloß weil etwas schön klingt, heißt es nicht, dass es sinnvoll und am Ende gut ist.
Aha. Sich gegen Lohndumping und Kürzung von Sozialleistungen zu wenden ist für dich also "nach vorheriger Reflexion nicht sinnvoll". Dann weiß ich ja nun Bescheid aus welchem Holz du geschnitzt bist.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Camarasaurus » Fr 19. Apr 2013, 21:40 hat geschrieben:Aha. Sich gegen Lohndumping und Kürzung von Sozialleistungen zu wenden ist für dich also "nach vorheriger Reflexion nicht sinnvoll". Dann weiß ich ja nun Bescheid aus welchem Holz du geschnitzt bist.
Dann weißt du das jetzt. Nun weiß ich auch, dass du scheinbar willentlich Gegebenheiten ignorierst und mit weiteren Wünschen dagegen argumentierst. Ich habe außerdem nicht gesagt, dass es grundsätzlich nicht sinnvoll ist - immer ist es das aber nicht.
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

SoleSurvivor » Fr 19. Apr 2013, 12:44 hat geschrieben: Ja... nicht repräsentativ, aber von allem was dabei. Dürften auch gern insgesamt mehr werden :)
Hm ja, ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht von der Balance. Hätte mich vorher jemand gefragt, hätte ich behauptet, die antisozialen Egoisten sind in der Mehrzahl. Offenbar entsteht dieser Eindruck nur, weil diese Gruppe lauter schreit. :D
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

Gregorius I » Fr 19. Apr 2013, 19:26 hat geschrieben:Denn die bisher kleine Gruppe der Ungültigwähler wie die große Gruppe der Nichtwähler werden von den Politikern gleichermaßen als Dummköpfe betrachtet.
Deine Aussage suggeriert, dass die bislang größte Gruppe der Gültigwähler von den Politikern NICHT als Dummköpfe betrachtet werden. Nun, ich habe da so meine Zweifel.
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

'Infi » Fr 19. Apr 2013, 19:36 hat geschrieben: Interessante und wohl auch richtige These. Umgekehrt gilt aber auch: Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer die demokratische Legitimation und desto größer die Gefährdung für die Demokratie als solche.
Ein klassischer Widerspruch! Eins kann nur richtig sein: Entweder MG-42 Behauptung (Umso gefestigter die Demokratie umso geringer die Wahlbeteiligung.) oder deine (Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer die demokratische Legitimation und desto größer die Gefährdung für die Demokratie als solche.) Eine Demokratie kann nicht gleichzeitig gefestigt und gefährdet sein. Entweder ist sie das eine oder das andere. Ich neige dazu, deiner Behauptung zuzustimmen. Die "alten" Demokratien der "First Word Countries", wie MG-42 sie bezeichnete, sind möglicherweise nur noch scheinbar so gefestigt, wie man glaubt.
Benutzeravatar
'Infi
Beiträge: 1459
Registriert: Freitag 22. Februar 2013, 19:55
user title: Sozialdemokrat

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von 'Infi »

Ein klassischer Widerspruch! Eins kann nur richtig sein: Entweder MG-42 Behauptung (Umso gefestigter die Demokratie umso geringer die Wahlbeteiligung.) oder deine (Je geringer die Wahlbeteiligung, desto geringer die demokratische Legitimation und desto größer die Gefährdung für die Demokratie als solche.) Eine Demokratie kann nicht gleichzeitig gefestigt und gefährdet sein. Entweder ist sie das eine oder das andere. Ich neige dazu, deiner Behauptung zuzustimmen. Die "alten" Demokratien der "First Word Countries", wie MG-42 sie bezeichnete, sind möglicherweise nur noch scheinbar so gefestigt, wie man glaubt.
Ich habe beim Schreiben diesen scheinbaren Widerspruch auch festgestellt, aber es ist nicht unbedingt einer, finde ich. In den Köpfen der Menschen mag die freiheitlich-demokratische Grundordnung sehr sehr gefestigt sein und sie wollen sie gegen nichts eintauschen. Das aufkommende Desinteresse an der Politik, die Politikverdrossenheit im Allgemeinen und die damit verbundene, sinkende Wahlbeteiligung aber gefährden die demokratische Ordnung aber. Man könnte also folgern, dass die Menschen aus reinem Desinteresse und daher vielleicht auch aus Unwissenheit die Demokratie gefährden. Das ist jedenfalls auch der Eindruck den ich bisher sehr oft gewinnen konnte/musste.
Benutzeravatar
Watchful_Eye
Beiträge: 3130
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 12:13
Kontaktdaten:

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Watchful_Eye »

SoleSurvivor hat geschrieben:Hallo Pirat, ich freue mich, dass du an der Debatte teilnimmst.
1) Die Piraten wählen ihre Spitzenfunktionäre selbst und eigenständig. Diese Figuren sind ihnen dann aber auch zuzurechnen. Meistens ist das auch das, was du willst, dass es einen Unterschied macht, ob die Medien einen Kommunalvertreter in Hinternirgendwo zitieren oder einen gewählten Spitzenvertreter einer Partei. Schon, weil das Bockmist-Risiko vergleichsweise gering ist im Bundesvorstand. Trotzdem habt ihr Ponecker, um den ich euch nicht beneide.
Aber nicht mehr lange ;). Beim nächsten Parteitag wird allem Anschein nach ein neuer Vorstand gewählt. Wer weiß, vielleicht stellt sich ja sogar Frau Weisband wieder auf. Wobei Ponader intern teilweise wirklich gute Arbeit geleistet haben soll. Nur die Außendarstellung war sicherlich fragwürdig.
SoleSurvivor hat geschrieben: 2) Ich halte das für eine Lebenslüge der Grünen. Die FDP behandelte Umweltschutz schon, als die Grünen noch nicht mal gegründet wurden. Bei der Bundestagswahl geht es darum, wem ich meine Stimme zum Einzug in das Parlamemt gebe und da sind die Piraten in meinen Augen gründlich blamiert vor allem durch ihre Fraktion in Berlin.
Oh, das sehe ich völlig anders. Die etablierten Parteien schauen genau hin, was die Konkurrenz macht, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Da werden dann schon mal Kompromisse eingegangen.
Camarasaurus » Fr 19. Apr 2013, 20:47 hat geschrieben: Hm ja, ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht von der Balance. Hätte mich vorher jemand gefragt, hätte ich behauptet, die antisozialen Egoisten sind in der Mehrzahl. Offenbar entsteht dieser Eindruck nur, weil diese Gruppe lauter schreit. :D
Wobei eine Wahl von z.B. Rot/Grün heuzutage ja nicht mehr zwangsläufig auf eine soziale politische Ader schließen lässt. ^^
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

MG-42 » Fr 19. Apr 2013, 19:40 hat geschrieben:
Wenn man nicht so benachteiligt wird oder es einem nicht schlecht genug geht um sich zum wählen aufzuraffen das ist nicht automatisch schlimm. In Krisen wählen normalerweise mehr Leute. Manchmal bedarf der Kurs der Politik halt keiner großen Korrektur. Der Unterschied zwischen Schröder und Merkel war ja auch kaum zu merken ;)
Nicht wählen ist nicht zwingend so zu werten, dass es den Betreffenden nicht schlecht genug geht. Auch Menschen, denen es richtig schlecht geht, sehen keinen Grund, wählen zu gehen. Das nennt man Resignation. Sie entsteht u.a. aus der Erkenntnis, die auch du bereits gewonnen hast, nämlich dass es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den großen Parteien gibt und die vielleicht einzige Partei, die eine andere Linie vertritt, keine Chance hat, in Regierungsverantwortung zu kommen.
Benutzeravatar
Camarasaurus
Beiträge: 2648
Registriert: Samstag 25. Februar 2012, 15:21

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Camarasaurus »

Watchful_Eye » Fr 19. Apr 2013, 21:03 hat geschrieben:Wobei eine Wahl von z.B. Rot/Grün heuzutage ja nicht mehr zwangsläufig auf eine soziale politische Ader schließen lässt. ^^
Nein, das ist wahr. Wenn ich als sozialer Mensch zwischen Steinbrück und Merkel zu wählen hätte, würde ich ernsthaft überlegen, ob Merkel nicht das kleinere Übel ist.
Gregorius I
Beiträge: 2680
Registriert: Donnerstag 6. Mai 2010, 17:34
user title: Kardinaler Althumanist

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Gregorius I »

frems » Fr 19. Apr 2013, 19:44 hat geschrieben: Zumindest wenn man Interesse an Demokratie sowie Demokratisierung einer Gesellschaft einzig und alleine auf Wahlbeteiligungen reduziert -- und nicht beispielsweise auf öffentliche Strukturen, Interesse an lokalpolitischen Themen, Bildungen von Vereinen, Bürgerinitiativen und so weiter. Vieles, was Leute interessiert und zur Teilhabe bewegt, ist kein Thema, für das man nur alle vier bis fünf Jahre ein Kreuzchen macht. Manchmal ist es dafür auch egal, ob Schwarz-Gelb oder Rot-Grün momentan regiert. Den Willen zur Veränderung und Einbringung kann es trotzdem geben.

Demokratie spielt sich nicht nur auf Bundesebene ab. Gerade auf der lokalen Ebene sinken die Wahlbeteiligungen schon einige Zeit immer wieder unter 50% ab. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bis hin zum verbindlichen Bürgerentscheid. Und selbst diese Möglichkeiten werden nur bescheiden wahrgenommen.
Zuletzt geändert von Gregorius I am Freitag 19. April 2013, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

Augustinus
Benutzeravatar
Watchful_Eye
Beiträge: 3130
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 12:13
Kontaktdaten:

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von Watchful_Eye »

Gregorius I » Fr 19. Apr 2013, 21:30 hat geschrieben: Demokratie spielt sich nicht nur auf Bundesebene ab. Gerade auf der lokalen Ebene sinken die Wahlbeteiligungen schon einige Zeit immer wieder unter 50% ab. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bis hin zum verbindlichen Bürgerentscheid. Und selbst diese Möglichkeiten werden nur bescheiden wahrgenommen.
Ich meine das jetzt nicht im Sinne einer Verschwörung, aber sicherlich ist es auch blöd, dass gerade die großen Parteien von ihrer Stammwählerschaft profitieren und keine ernsthafte Motivation daran haben, auch die eher inaktiven jüngeren Wählerschichten zu mobilisieren. Die würden nämlich eher Grüne, Piraten oder Links wählen.
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
HugoBettauer

Re: Aktuelle Wahlumfrage BTW

Beitrag von HugoBettauer »

Watchful_Eye » Fr 19. Apr 2013, 21:03 hat geschrieben: Aber nicht mehr lange ;). Beim nächsten Parteitag wird allem Anschein nach ein neuer Vorstand gewählt. Wer weiß, vielleicht stellt sich ja sogar Frau Weisband wieder auf. Wobei Ponader intern teilweise wirklich gute Arbeit geleistet haben soll. Nur die Außendarstellung war sicherlich fragwürdig.
Frau Weisband ist nicht so blöd, sich auf dieses Wagnis einzulassen. Sie wird sich während des Bundestagswahlkampfes unverbindlich mit Auftritten ins Gespräch bringen, aber keine Verantwortung übernehmen. Vielleicht gibt es auch ein neues Buch. Ich sehe sie eher auf Platz 1 der Bundesliste zur Europawahl nach der vergeigten Bundestagswahl.
Antworten